Nach einer rund 24 Stunden langen, Hindernis behafteten Anreise nach Südafrika betreten wir zum ersten Mal in unserem Leben den afrikanischen Kontinent. In Johannesburg nehmen wir unseren Mietwagen auf und fahren mit diesem nach Dullstroom, wo wir noch am gleichen Tag das Dullstroom Bird of Prey & Rehabilitation Centre anschauen. Wir übernachten im Rose Cottage Dullstroom B&B.
Übersicht
Zugausfall auf dem Weg zum Flughafen
Es geht nach Afrika! Als wir gegen 14 Uhr unsere Wohnung in Freiburg schließen, ahnen wir noch nicht, wie aufregend unsere Reise auf den afrikanischen Kontinent werden wird!
Wir fahren zunächst wie so oft zum Reiseauftakt mit dem Taxi zum Hauptbahnhof Freiburg, von wo wir eigentlich ganz entspannt den ICE nach Frankfurt nehmen wollen. Leider hat die Deutsche Bahn etwas dagegen. Ich habe zwar genug Zeit für Verspätungen und auch für einen Ausfall eines der stündlich fahrenden Züge eingeplant, aber mit einer Vollsperrung der Strecke nach Karlsruhe habe ich nicht gerechnet. Uff!
Was nun? Schienenersatzverkehr wird gerade erst eingerichtet, am Bahnschalter stehen ca. 50 Leute an, um nach Rat zu fragen. Wie sollen wir denn nun unseren Flieger kriegen? Leichte Panik breitet sich bei uns aus.
Wir sehen nur eine mögliche Alternative zur Option, den Flieger zu verpassen – ein Taxi nach Karlsruhe! Für einen Mietwagen reicht die Zeit leider nicht. Auf gut Glück losfahren und auf Schienenersatzverkehr in Baden-Baden zu hoffen, macht auch wenig Sinn.
Wir beißen also in den sauren Apfel, kratzen alle unsere Bargeldreserven zusammen und setzen uns die 140 Kilometer in ein Taxi – wohl wissend, dass uns dieser Spaß fast 300 Euro kosten wird. Aber was sollen wir machen? Den Flieger verpassen ist keine Option, denn unsere Rundreise in Südafrika ist gut durchgeplant und bereits komplett im Voraus mit allen Unterkünften gebucht.
In Karlsruhe angekommen, steigen wir in den nächstmöglichen ICE, der uns nun von hier aus nach Frankfurt bringt. Eingecheckt habe ich bereits online daheim. So müssen wir nur noch die Koffer aufgeben und durch den üblichen Sicherheitscheck, wo natürlich – wie fast immer -meine Kamera-Ausrüstung näher unter die Lupe genommen wird. Das ging ja gerade nochmal gut!
Erleichtert in Karlsruhe, auf dem Weg zum Flieger!
Dabei habe ich dieses Mal übrigens nicht nur meine 7D Mark II mit dem 70-300 L IS USM, sondern auch meine neue Vollformatkamera 6D Mark II mit dem 16-35 L IS USM und dem 24-70 L IS USM.
Nachtflug mit South African Airways
Als wir schließlich um 20.30 Uhr im Flieger der South African Airways sitzen, sind wir einfach nur froh, dass nun doch noch alles geklappt hat. Die holprige Anreise ist schnell vergessen, denn nun kann uns nichts mehr aufhalten. Afrika, wir kommen!
Der fast 11-stündige Nachtflug verläuft entspannt. Das Essen ist okay, das Multimediaprogramm ebenfalls. Beides kommt allerdings nicht an den Standard der Lufthansa heran, obwohl die SAA ja auch unter dem Deckmantel der Star Alliance fliegt.
Am Flughafen Johannesburg
Als wir kurz nach 7 Uhr in Johannesburg landen, sind wir heilfroh, uns endlich wieder bewegen zu können. 11 Stunden Flugzeit ist schon echt nicht ohne. Wir folgen dem Strom aus Menschen Richtung Passkontrolle, wo wir die nächsten 30 Minuten nur im Schritttempo vorwärtskommen. Die für Lucas notwendige Internationale Geburtsurkunde wird hier – genau wie schon zuvor in Frankfurt – auch noch einmal genau kontrolliert.
Nun noch das Gepäck aufgabeln – es dreht bereits eifrig seine Runden auf dem Gepäckband – und dann betreten wir endlich afrikanischen Boden in Form der Ankunftshalle des Flughafens. Hier treffen wir auf einen Assistenten unserer Reiseveranstalterin Alexandra Katzer, über deren Reisebüro Wanderlust Africa wir unser Abenteuer auf dem afrikanischen Kontinent gebucht haben.
Wir werden unterstützt beim Geldabheben, beim Organisieren einer lokalen SIM Karte fürs Handy und bei der Abholung unseres Mietwagens. Außerdem bekommen wir einen tollen Reiseplan mit vielen Informationen rund um Strecke und Unterkünfte, detaillierte Karten, sowie zu unserer Route passende Flyer von Sehenswürdigkeiten und Highlights ausgehändigt. Perfekt!
Travel Guide von Wanderlust Africa
Autofahrt nach Dullstroom
Als wir alles beisammen haben und uns im Flughafen noch ein wenig mit Getränken und Snacks versorgt haben, geht es los. Ich steige in den Mietwagen, sage mir noch drei Mal das magische Wort „Linksverkehr!“ und dann geht es los.
Unser Plan ist es, möglichst schnell und direkt aus Johannesburg herauszukommen. Unser GPS springt jedoch leider erst an, nachdem wir das erste Mal falsch abgebogen sind und ehe wir uns versehen, sind wir schon in einem verlassen aussehenden Viertel in Johannesburg unterwegs. Genau das wollten wir eigentlich vermeiden, denn Johannesburg gilt nicht umsonst noch immer als durchaus gefährlich an einigen Ecken.
Wir sehen also zu, dass wir schleunigst wieder auf die richtige Spur kommen und folgen alsbald für rund 2 Stunden fast schnurgerade aus der zwei- bis dreispurigen N12 Richtung Dullstroom.
Als wir hier rund 2,5 Stunden später ankommen und ich langsam ein wirklich gutes Gefühl für das Fahren in Südafrika entwickelt habe, sind wir schon ziemlich platt. Den Schlüssel unserer Unterkunft holen wir uns am Rose Cottage Restaurant ab. Und 5 Minuten später fahren wir endlich aufs Grundstück unserer ersten Unterkunft in Südafrika. Rund 24 Stunden sind wir nun unterwegs gewesen. Was für eine lange Anreise!
Wir schnaufen kurz durch und überlegen, was wir nun anstellen wollen. Ausruhen? Schlafen? Entspannen? Nicht mit uns!
Unser Zimmer im Rose Cottage B&B
Wir packen flüchtig aus, sortieren uns und schöpfen sofort neue Kräfte beim Verspeisen des tollen Obstkorbes, den uns Wanderlust Africa als Begrüßung zusammen mit einem lieben Gruß bereitstellen lassen hat. Super schöne Aufmerksamkeit, die uns zudem gerade perfekt gelegen kommt!
So gestärkt schlage ich kurz in meinen Notizen nach und entdecke, dass es in Dullstroom ja das Bird of Prey & Rehabilitation Centre gibt. Lucas ist von der Idee auch sofort begeistert und dank Handy Navigation entdecken wir, dass wir uns dazu nur für 3 Kilometer ins Auto setzen müssen. Das kriegen wir nun auch noch hin!
Dullstroom Bird of Prey & Rehabilitation Centre
Als wir auf die kleine unbefestigte Einfahrt zum Rehabilitation Centre einbiegen, zweifeln wir zunächst an unserer Idee, denn irgendwie sieht das alles ein wenig spartanisch aus. Als wir aber 10 Minuten später bei der gerade startenden Falknerei Vorführung sitzen, sind alle Zweifel purer Begeisterung gewichen. Wir bekommen Falken, Eulen und andere Raubvögel, die hier mit viel Liebe aufgepäppelt, gepflegt und fachmännisch betreut werden, vorgeführt. Wir alle sind echt happy, dass wir es gerade noch zu der einzigen am Nachmittag stattfindenden Vorführung geschafft haben.
Bird of Prey & Rehabilitation Centre – Eule
Bird of Prey & Rehabilitation Centre – Eule im Flug
Bird of Prey & Rehabilitation Centre – Falke
Ich mache genau wie Lucas viele schöne Bilder, während wir den Ausführungen der Tierpflege, die extrem viele spannende Sachen zu berichten haben, folgen.
Bird of Prey & Rehabilitation Centre – Falke vor dem Abflug
Bird of Prey & Rehabilitation Centre – Lucas mit Adler
Bird of Prey & Rehabilitation Centre – Adler
Im Anschluss spazieren wir noch ein wenig über das Gelände und betrachten die vielen, hier in Afrika heimischen Vögel mit Staunen, lesen ihre teils traurige Geschichten und freuen uns, dass sie hier ein schönes Zuhause gefunden haben. Denn fast alle sind Problemfälle, die hier wieder auf die Beine und in den Wind gebracht werden.
Bird of Prey & Rehabilitation Centre
Bird of Prey & Rehabilitation Centre
Sehenswert – Dullstroom Bird of Prey & Rehabilitation Centre
Das wirklich spannende Rehabilitationszentrum dient vor allem dem Schutz und der Pflege der Vögel. Besucher möchte das Zentrum vor allem informieren und sensibilisieren, denn unterhalten. Sehr schön sind die Falknerei Vorführungen.
■ R540 corner Kruisfontein Road 1km out of Dullstroom on Belfast side, Dullstroom, 1110, Südafrika, www.birdsofprey.co.za, Mi-Mo 9-16 Uhr, Erw. 60 ZAR, erm. 25 ZAR
Abendessen im Rose Cottage Restaurant
Da sich nun aber endgültig das Ende unserer Kräfte ankündigt, fahren wir wieder zur Unterkunft zurück, um unseren Mietwagen abzustellen. Zu Fuß laufen wir die 200 Meter zum Rose Cottage Restaurant, wo wir nun die warmen und angenehmen Strahlen der afrikanischen Sonne auf einer schönen Terrasse genießen und uns ein paar Burger bzw. leckere Pancakes einverleiben.
The Rose Cottage Restaurant
Von hier aus beobachten wir auch die emsigen Parkwächter entlang der Straße, die Wasserverkäufer und die Tankwarte, die sich hier den ein oder anderen Rand, wie die afrikanische Währung heißt, verdienen. Auch wir haben heute schon einem Parkwächter gern ein paar Rand zur Bewachung unseres Mietwagens gegeben. Das gehört hier einfach dazu und ist gut so.
Leckere Pancakes
Schmackhafter Burger
Und während wir auf der Terrasse den letzten Sonnenstrahlen frönen, sind wir alle drei der gleichen Meinung. Afrika und seine Menschen gefallen uns jetzt schon. Wir sind angekommen und freuen uns sehr, auf die nächsten Tage, die so viele wundervolle Höhepunkte beinhalten werden.
Restaurant – Rose Cottage Restaurant
Das Rose Cottage Restaurant ist ein wirklich sympathisches, schönes Café und Restaurant mit guten Speisen, sehr nettem Personal und einer tollen, einladenden Terrasse. Besonders empfehlenswert sind die Fischgerichte und das Frühstück.
■ 60 Hugenote Street Main Road, Dullstroom, Tel +27(0)13254/0218, rosecottagedullstroom.com, Mo-So 7-17 Uhr
Unsere nächsten Ziele werden der Blyde River Canyon und der Krüger Nationalpark sein!
Bewertung The Rose Cottage B&B
Adresse: 60 Hugenote Street, Main Road, Dullstroom, Mpumalanga, 1110, Südafrika
Webseite: rosecottagedullstroom.com
Buchung: booking.com*
Kategorie: B&B
Unsere Unterkunft in der Rose Cottage befand sich im kleineren Gebäude hinter dem Haupthaus, weshalb es in der Nacht durchaus frisch im afrikanischen Winter war. Glücklicherweise hatten wir einen Heizkörper, mit dem wir unsere beiden Zimmer leidlich warm bekamen. Trotzdem haben Teile unserer Familie – ich nenne natürlich keine Namen – leicht gefröstelt.
Im großen Zimmer befanden sich ein herrliches, weiches Doppelbett, Sitzmöbel, eine geräumige Kommode mit integriertem Kühlschrank und ein großer TV. Im kleineren Zimmer, das Lucas in Beschlag nahm, gab es zwei Einzelbetten.
Das Bad war mit halb offener Dusche, Badewanne und Waschbecken ausgestattet. Die Toilette befand sich in einem separaten, kleinen Raum. Die Sauberkeit war absolut in Ordnung.
Wir haben sehr gut in völliger Ruhe geschlafen.
Sehr schön ist die Terrasse mit dem kleinen Pool zwischen den beiden Gebäuden. Hier kann man an Sommertagen sicherlich herrlich sitzen und die Abendsonne genießen.
Das Frühstück bekamen wir im 5-10 Gehminuten entfernten Rose Cottage Restaurant. Hier konnten wir mittels Frühstückskarte verschiedene Frühstücksvarianten bestellen, die uns in mehreren Gängen serviert wurden. Vor allem der Starter mit dem frischen Obst war ausgesprochen gut. Aber auch Rührei und Speck waren super. Unterhalten hat uns zwischendurch der Papagei des Hauses – Lillo.
Die Lage des Cottage in Dullstroom ist etwas ab vom Schuss, wir haben uns aber sehr sicher und gut aufgehoben gefühlt. Für uns war es eine gute Entfernung von Johannesburg aus, die wir nach der langen Anreise noch bequem bewältigen konnten.
Unser Auto konnten wir auf dem gut abgezäunten Grundstück parken. Das Tor wird mittels Fernbedienung, die sich an unserem Schlüssel befand, geöffnet.
Alles in allem haben wir uns für eine Nacht als Familie sehr wohl gefühlt, einzig etwas wärmer hätte es in der Nacht gern sein dürfen.
Lage:
Lautstärke:
Sauberkeit:
Frühstück:
Komfort:
[Sterne auf einer Skala von 1 – 3. Je mehr, desto besser, leiser, sauberer etc.]
Gesamtnote: 8.0
Buchung: booking.com*
Alle Reiseberichte unserer Südafrika Reise in der Übersicht:
Tag 1 – Von Johannesburg nach Dullstroom
Tag 2 – Durch den Blyde River Canyon nach Hazyview
Tag 3 – Safari in der Elephant Plains Lodge im Sabi Sands Game Reserve
Tag 4 – Auf Safari – Löwen, Nashörner und ein Leopard auf dem Baum
Tag 5 – Auf Safari – ein Zebra verspeisende Löwen und endlich Elefanten!
Tag 6 – Von Hoidspruit mit einem Inlandsflug nach Kapstadt
Tag 7 – Zu Fuß auf dem Tafelberg & mit dem Bus durch Kapstadt
Tag 8 – Wale am Kap der Guten Hoffnung & Pinguine am Boulders Beach
Tag 9 – Wale in Hermanus und ein Leuchtturm am Kap Agulhas
Tag 10 – Im Regen von Gansbaai durch die Kleine Karoo nach Oudtshoorn
Tag 11 – Geparden auf der Cango Wildlife Ranch und Käse in Knysna
Tag 12 – Regen an der Waterfront Knysna und Sonne auf Knysna Heads
Tag 13 – Plettenberg Bay, Monkeyland und das Birds of Eden
Tag 14 – Wanderung am Storms River Mouth im Tsitsikamma Nationalpark
Tag 15 – Anfahrt zur Kuzuko Lodge und erster Game Drive
Tag 16 – Kuzuko Lodge – Löwen zum Frühstück und winzige Elefanten!
Tag 17 – Begegnung mit Elefanten im Addo Elephant Park
Tag 18 – Eine Spinne und Schafe zum Abschied von Afrika
Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu Südafrika!
Hinweis: Diese Reise haben wir zusammen mit Wanderlust Africa geplant und durchgeführt. Wir bedanken uns herzlich für die tolle Zusammenarbeit während dieser wundervollen Reise. Auf den Inhalt dieses Artikels hat Wanderlust Africa keinen Einfluss genommen.
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