Nachdem wir uns bereits mit dem Zeitpunkt und der voraussichtlichen Dauer unserer Weltreise beschäftigt haben, werfe ich heute einen Blick auf die Finanzierung unseres Traumes. Ich zeige dir auf, welche Möglichkeiten es gibt und für welche Art der Finanzierung wir uns entschieden haben.

Kapitalbedarf bestimmen

Bevor ich aufzeigen werde, wie du deine Weltreise im Allgemeinen finanzieren kannst und wie wir unseren Traum ganz konkret finanzieren werden, ist es erst einmal wichtig, sich darüber im Klaren zu werden, wie viel Geld benötigt wird. Wir haben vor einiger Zeit begonnen, unsere Kosten auf Reisen konkret zu notieren, um einen ersten Anhaltspunkt zu bekommen. Wir sind weder Rucksackreisende, noch Low Buget Fans, gehören aber auch nicht zum Luxus-Segment.

Wenn wir Reisen, dann wollen wir etwas sehen, etwas erleben und uns wohlfühlen.

Dazu gehören auch ein vernünftiges Hotel zur Übernachtung, sich Eintrittsgelder leisten zu können und vieles mehr. Für unsere Reisen in Europa, in die USA und auch nach Dubai und auf die Malediven haben wir als dreiköpfige Familie grob pro Tag etwa 250 Euro im Durchschnitt verbraucht. Im Schnitt sind das 120 Euro für die Unterkunft, 50 Euro zur Verpflegung, 20 Euro Transportkosten und 60 Euro für Eintritte und Luxusausgaben.

Beispiel: Reisekosten BeNeLux

Auf einer längeren Weltreise, denke ich, würde dieser Betrag jedoch eher ein wenig sinken. 200 Euro pro Tag halte ich nicht für unrealistisch.

Das wären im Monat dann etwa 30 x 200 € = 6.000 € – wohlgemerkt für uns drei als Familie.

Auf der anderen Seite habe ich mal bei vielen anderen Weltreisenden und ihren Blogs recherchiert, was diese so für ihre Reisen ausgegeben haben. Mehr als 30 entsprechende Blogs habe ich mir angesehen und deren Zahlen und Statistiken ausgewertet. Fast alle kommen auf einen Betrag von 1.000 bis 2.000 Euro pro Person pro Monat – je nach Art des individuellen Reisens. Je länger die Weltreise, desto geringer der durchschnittliche Kostenbetrag. Da wir ans Reisen durchaus gehobenere Ansprüche haben, würde ich da durchaus 2.000 – 2.500 Euro pro Person für uns ansetzen wollen.

Das wären dann nach dieser Methode rund 4.000 – 5.000 Euro pro Monat –  zu zweit in diesem Fall.

Was heißt das nun für uns?

Ich habe mir überlegt, sehr konservativ mit 6.000 Euro pro Monat Weltreise zu rechnen. Zum einen ist bei uns nämlich noch gar nicht klar, ob wir zu zweit oder zu dritt unterwegs sein werden, zum anderen möchte ich genügend Reserven haben, um diese Reise wirklich nach allen Regeln der Kunst genießen zu können. Da uns eine Reisedauer von ca. 6 bis 8 Monaten vorschwebt, veranschlage ich dafür einfach mal 8 Monate als obere Grenze.

Das ergibt dann 8 x 6.000 € = 48.000 €. Aufgerundet komme ich auf eine Summe von rund 50.000 Euro.

Genau das ist die Summe, die wir beabsichtigen, als Grundstock für unsere Reise selbst zusammenzutragen.

finanzierung-weltreise-kapitalbedarf-ermitteln

Glücksspiel

Und da bin ich auch schon mitten in der Finanzierung. Jetzt weiß ich also, wie viel Geld wir benötigen. Nun steht die Frage im Raum, woher nehmen? Ich spiele zwar seit meinem 14. Lebensjahr regelmäßig Woche für Woche Lotto – aber zu einem solch großen Gewinn hat es bisher noch nicht gereicht. Ich gehe auch nicht davon aus, dass das noch passieren wird. Aber wie sagt man so schön, die Hoffnung stirbt zu letzt.

Generell rate ich aber eher ab vom Glückspiel! Und als Möglichkeit zur Finanzierung scheidet Glücksspiel ohnehin definitiv aus!

Sponsoren & Crowdfunding

Eine andere Möglichkeit wäre, sich Sponsoren zu suchen. Auch das ist natürlich etwas, was wir im Auge haben und versuchen werden umzusetzen – allerdings werden wir unsere Reise nicht davon abhängig machen. Unsere Weltreise wollen wir zunächst einmal komplett selbst finanzieren. Alles, was darüber hinaus über eventuelle Sponsorings zustande kommt, ist toll und wird uns helfen, diese Reise noch schöner, noch länger und noch spektakulärer zu gestalten.

Aber uns vom Ausgang der Sponsorensuche abhängig machen? Nein, danke!

Solltest du dich aber für Sponsorings als wesentlichen Teil der Finanzierung entscheiden, dann habe ich folgende Tipps für dich:

Finde etwas als Gegenwert für deine Sponsoren. In unserem Fall ist das beispielsweise die Nennung auf unserer Sponsorenseite, die wir zudem noch mit einer Art Ranking nach Höhe der Sponsorings verbinden werden. Das kann aber auch jedwede andere Form von Werbung sein. Denn seien wir mal realistisch: Rein aus Gutherzigkeit wird kaum ein Unternehmen dich bei deinem persönlichen Traum unterstützen. Was hätte es davon? Die meisten Unternehmen arbeiten Gewinn orientiert. Der Gegenwert für ein Sponsoring ist also in der Regel eine Form von Werbung – in welcher Form auch immer. Genau dann hat auch das jeweilige Unternehmen etwas davon.

Eine zweite Möglichkeit wäre es, auf deinem Blog – so du denn einen hast – einen Spendenknopf zu integrieren. Aber auch hier bitte ich  dich, die rosa Brille abzunehmen. Mal ehrlich, auf wie vielen anderen Blogs hast du persönlich schon mal etwas gespendet, so dass jemand anderes sich einen Traum erfüllen kann? Warum sollte – umgekehrt gedacht – also jemand einfach für deinen Traum spenden?

Also halte ich mal fest: Glücksspiel und Sponsoren allein scheiden für uns persönlich zur grundlegenden Finanzierung aus. Sie wären Zuckerguss oben drauf, aber nichts, auf das ich mich verlassen wollen würde.

Erwähnt sei bei diesem Thema aber noch das sogenannte Crowdfunding. Gerade, wenn du deine Reise unter ein bestimmtes Motto stellst oder einen Mehrwert für eine bestimmte Zielgruppe generierst, dann kann es durchaus im Rahmen des Möglichen liegen, gezielt durch Crowdfunding Sponsoren zu finden, die dich bei diesem Vorhaben unterstützen. Die Frage ist hier, schaffst du es, andere von deinem Traum zu überzeugen und ihnen einen Grund zu geben, dich zu unterstützen?

Verkauf von Hab & Gut

Eine andere und gerade auf vielen Weltreise Blogs verbreitete Möglichkeit ist das Auflösen sämtlichen Hab und Gutes in der Heimat. Auto verkaufen, so denn vorhanden, Wohnung auflösen, Möbel versetzen …

Nun, wer nicht vor hat, zurückzukehren, für den mag das der richtige Weg sein. Für uns ist er das nicht.

Wir möchten auch nach unserer Weltreise wieder in unsere wunderschöne Heimat zurückkehren und von hier aus dann punktuell weiter die Welt erkunden.

Was gibt’s Schöneres, als in den eigenen vier Wänden einen Rückzugsort zu haben, in dem man sich wohl fühlt, der einem Kraft gibt und von wo aus man neue Reisen planen und angehen kann? Für uns ist das Freiburg, die inoffizielle Hauptstadt Südbadens, in der wir uns einfach pudelwohl fühlen. Und das wird auch so bleiben.

Bedenke gut, dass, wenn du nach einer Weltreise zurückkehrt, für die du zuvor alles Hab und Gut verkauft und aufgelöst hast, du praktisch erst einmal vor dem Nichts stehst!

Möchtest du das wirklich?

Wohnung  und Besitz in weiten Teilen zu Geld machen, scheidet also für uns auch aus. Allerdings, kann das in Teilen natürlich sinnvoll sein. 

Wann hast du dich denn das letzte Mal von Dingen getrennt, die du eigentlich gar nicht benötigst? Von Zeit zu Zeit überkommt es mich ja immer mal wieder, einzelne Zimmer komplett aufzuräumen bzw. zu entrümpeln. Dabei entdecke ich immer wieder Dinge, die einen gewissen Wert haben, die ich aber seit Jahren schon nicht mehr benutzt habe. Warum sich also nicht von solchen Dingen trennen?

Dagegen spricht natürlich nichts!

Ganz im Gegenteil. Nicht Gebrauchtes oder Überflüssiges auf ebay, momox, rebuy & Co. zu verkaufen und den Erlös für die geplante Weltreise bei Seite zu legen, ist sicher nicht die schlechteste Idee!

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Kredit aufnehmen

Dann gibt’s da natürlich noch Banken und Kredite. Da kann man nun natürlich zu stehen, wie man möchte.

Ich persönlich halte von Krediten für Konsumartikel und persönlichem Luxus nicht sehr viel.

Die Finanzierung eines Hauses oder ähnliches ist etwas anderes. Aber, um sich selbst ein wenig Luxus zu gönnen – und dazu zähle ich Unterhaltungselektronik, Reisen, ein Auto etc. – sollte man sich dieses erst einmal selbst verdienen und das entsprechende Geld ansparen. Denn Käufe auf Kredit sind am Ende ohnehin deutlich teurer, als ein Kauf aus angesparten, eigenen Mitteln.

Und eine Weltreise auf Kredit?

Nun, das birgt ein großes Risiko. Abgesehen davon, dass es ohnehin schwer werden wird, eine seriöse Bank zu finden, die so etwas finanziert, stehen dann nach Beendigung der Reise entsprechende Ratenzahlungen und Kreditzinsen an und das vielleicht über Jahre hinweg. Ich persönlich verschulde mich jedenfalls nicht gern.

Für uns also ein NoGo.

Arbeiten während der Reise

Work & Travel

Eine weitere Möglichkeit, die gerade viele junge Menschen nutzen, ist Work & Travel. Wenn du auf deiner Reise keinen straffen Zeitplan verfolgst und flexibel genug bist, kleinere, teils sehr unterschiedliche Jobs anzunehmen, dann wirst du deine Reise damit unter Umständen auch ohne Ansparphase realisieren können. Möglichkeiten gibt es einige.

Mache dich aber im Vorfeld schlau, was erlaubt, sinnvoll und passend für dich ist. Auch musst du dir gut überlegen, ob das wirklich der Reisestil ist, mit dem du dir tatsächlich den Traum einer Weltreise erfüllen willst. Denn sich das nächste Flugticket erst erarbeiten zu müssen, unter Umständen viele Wochen an einem Ort festzuhängen, um die notwendigen Finanzen fürs Weiterkommen zusammenzubekommen, ist nicht nur nicht jedermanns Sache, sondern birgt auch ein gewisses Risiko.

Mein Tipp: Egal, was du tust und wie du deine Reise finanzierst: Habe immer eine eiserne Notfall-Reserve parat, um dir jederzeit ein Flugticket in die Heimat leisten zu können. Denn in der Regel gibt es dort Familie und Freunde, die dir im Notfall hilfreich zur Seite stehen.

Wenn du dich aber für das Arbeiten unterwegs entscheidest, dann steht dir durchaus eine große Vielfalt an Möglichkeiten offen. Die in meinem Augen wichtigsten möchte ich dir kurz & knapp vorstellen.

WWOOF

WWOOF steht für „Willing Worker on Organic Farms“ bzw. „World Wide Opportunities on Organic Farms“. Damit ist Freiwilligenarbeit auf Farmen und Bauernhöfen weltweit gemeint. Allerdings solltest du das nicht unterschätzen. Diese meist in der Landwirtschaft angesiedelten Arbeiten sind kein Ferienjob und oftmals auch kein Zuckerschlecken, sondern harte, ehrliche Arbeit. Mehr Informationen dazu findest du u.a.bei www.wwoofinternational.org.

Volunteering

Genau in die gleiche Richtung wie WWOOF geht auch die Freiwilligenarbeit, beispielsweise für Sportveranstaltungen (z.B. Olympia), bei lokalen Projekten in Entwicklungsländern oder bei Projekten in Naturschutzgebieten. In der Regel steht hier nicht entlohnte Arbeit der Stellung von Unterkunft und Verpflegung gegenüber. Auch ein solcher Job kann sehr anstrengend sein – aber gerade im humanitären Bereich kann die Hilfe und das Feedback, das du bekommst, etwas unbezahlbar Wertvolles sein, das sich in Geld nicht aufwiegen lässt.

Gelegenheitsjobs

Darunter fällt im Grunde alles, wofür keine große Ausbildung vorausgesetzt wird und was sich unterwegs so bietet.

Beispiele dafür wären:

  • Arbeiten als Au-Pair oder Babysitter.
  • Jobben als Kellner oder Barkeeper.
  • Aushelfen in Hostels, in Hotels oder in der Küche eines Restaurants.
  • Handwerkliche Jobs auf dem Bau oder auf Farmen.
  • Kleinere Bürotätigkeiten.
  • Transport von Fahrzeugen, z.B. für Umzugsunternehmen oder um Mietwagen zu überführen.

Bei all diesen Jobs musst du allerdings mindestens zwei Dinge genau beachten:

  1. Darfst du im jeweiligen Land arbeiten oder braucht es ein spezielles Arbeits-Visum?
  2. Wie sieht die Versicherungslage aus? Wer haftet im Schadensfall? Bist du ausreichend versichert?

Bei Jobs mit Fahrtätigkeit kommt natürlich noch die Notwendigkeit der Fahrerlaubnis der entsprechenden Fahrzeugklasse und der Besitz eines internationalen Führerscheins hinzu. Als Babysitter dagegen brauchst du eventuell ein polizeiliches Führungszeugnis etc.

Sehr gut geregelt ist Work & Travel übrigens in Australien, Neuseeland und den USA. Hier lassen sich recht schnell die notwendigen Informationen recherchieren.

Reisestipendium

Eine andere Möglichkeit ist der Erhalt eines Reisestipendiums. Ausland.org vergibt bspw. solche Reisestipendien, durch die die Stipendiaten an einem Freiwilligen-Workcamp teilnehmen können. Auch die UNESCO ist ein bekannter Vermittler für Stipendien für Studenten im Ausland.

Besatzung auf einem Kreuzfahrtschiff

Ein Job, bei dem du quasi per se ein wenig in der Welt herumkommst, der aber alles andere als Erholung ist, ist als Besatzungsmitglied eines Kreuzfahrtschiffes anzuheuern. Ein solcher Job kann Monate oder Jahre dauern, ist allerdings oft sowohl körperlich als auch psychisch sehr anstrengend. Wenig Freizeit und Privatsphäre sind dabei nur 2 der Aspekte, die du berücksichtigen solltest.

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Housesitting

Housesitting gehört sicher zu den eher angenehmeren Jobs, die aber durchaus eine große Verantwortung mit sich bringen. Im Grunde passt du dabei für eine Zeit lang auf das Haus eines Eigentümers in dessen Abwesenheit auf. Dazu zählen dann auch das Versorgen von Pflanzen, Haustieren etc. Auch die Tatsache, dass das Haus bewohnt und gegen Einbrecher geschützt ist, kann dabei ein wichtiger Aspekt sein.

Webseiten, die solche Jobs vermiteln sind zum Beispiel:

Passives Einkommen im Internet aufbauen

Eine andere Möglichkeit, sich zumindest einen Teil der Reise zu finanzieren, bietet das Internet.

Ein Reiseblog ist im ersten Wurf schnell eingerichtet und mit etwas Fleiß, Aufwand und Geduld lässt sich damit durchaus einiges erreichen. Allerdings braucht das tatsächlich einiges an Geduld. Bitte erwarte nicht, heute einen Blog aufzusetzen und morgen dabei bereits kräftig mit zu verdienen. Auf meinem Blog habe ich erst nach ca. 2 Jahren spürbare Einnahmen durch Affiliate Links erzielen können. Vor allem Amazon ist da ein wichtiges Zugpferd. Aber auch das Schalten von Werbung, Anzeigen und Advertorials für Unternehmen können – maßvoll eingesetzt – sinnvoll und einträglich sein.

Von Google Adsense dagegen rate ich dagegen eher ab. Bringt einfach zu wenig ein, wenn du nicht gerade einen Blog mit bereits 5- bis 6-stelligen Zugriffszahlen im Monat hast.

Eine gute erste Anlaufstelle ist dabei übrigens die Seite www.selbstaendig-im-netz.de.

Da schaue ich selbst immer wieder mal gern vorbei.

Die andere Möglichkeit ist der Verkauf von Fotos.

Je nach Qualität und Quantität kannst du versuchen, deine Fotos, die du auf deiner Reise aufnimmst, als Stockfotos bei Shutterstock* & Co. zu verkaufen. Oder vielleicht gelingt dir sogar der exklusive Verkauf von Fotos an Zeitschriften, Redaktionen oder Magazinen? Natürlich ist der Markt dafür eng und das Angebot an guten Fotos riesig, aber einen Versuch ist es wert, oder?

Ich für meinen Teil versuche genau das – die Teilfinanzierung unserer Reise auch über diesen Blog und über den Verkauf von Fotos. Wenn du dich für das Thema Stockfotos interessierst, empfehle ich dir, mein Fotogramm zur Lektüre. Dort kannst du verfolgen, wie ich selbst gerade mit Stockfoto-Agenturen erste Erfahrungen sammle.

Steuervorteile nutzen

Wenn du dich in einem festen Angestelltenverhältnis befindest und planst, ein Sabbatical Jahr zu nehmen, dann solltest du versuchen, statt vom 01.01. bis 31.12. eines Jahres lieber vom 01.07. eines Jahres bis zum 30.06. des Folgejahres auf Weltreise zu gehen. Auf diese Weise reduzierst die Einkommenssteuerlast in beiden Jahren, was dir einen deutlichen Steuervorteil einbringt.

In der Zeit, in der du noch voll gearbeitet hast, zahlst du ja entsprechende Steuern, die sich nach deinem hochgerechneten Jahreseinkommen berechnen. Da in der zweiten Hälfte das Einkommen weg fällt, hast du quasi zu viel Steuern bezahlt, die du über die Steuererklärung wieder zurückbekommst. Wenn dein Arbeitgeber entsprechend mitspielt – auch für ihn hat das Vorteile – hat das sogar noch weitere Vorteile – beispielsweise hinsichtlich der Rentenversicherung.

Hinweis: Vergiss nicht, deine Steuererklärung für das Jahr, in dem du auf Weltreise bist, rechtzeitig vorzubereiten! Denn auch wenn du unterwegs bist, musst du einen Weg finden,  deine Steuererklärung entweder rechtzeitig abzugeben oder fristgerecht einen entsprechenden Aufschub zu beantragen!

Ansparen des notwendigen Kapitals

Aber wie finanzieren wir denn nun unsere Reise?

Ganz einfach, wir sparen an!

Wir legen jeden Monat einen festen Betrag zurück. Steuerrückzahlungen, Gehaltserhöhungen, Geburtstagsgeschenke wandern direkt in diesen Topf. Wir leben deswegen nicht sonderlich sparsam. Aber wir werfen auch kein Geld zum Fenster heraus. Das Interessante an unserer Finanzierung ist dabei sicherlich, dass wir das Geld nicht auf ein Sparbuch mit Niedrigzins anlegen, sondern in einem Wertpapierfonds.

Ausgesucht haben wir uns dafür schon vor längerer Zeit den Mischfonds Flossbach von Storch SICAV – Multiple Opportunities R (WKN A0M430), der aktiv gemanagt wird und je nach Marktlage in Aktien, Rohstoffen oder jedem anderen beliebigen Instrument an der Börse investieren kann. Ziel des Fonds ist ein unter Aspekten der Risikostreuung angemessener Wertzuwachs in Euro – also genau das, worauf auch wir bauen.

Wir erwarten dabei keine jährliche Wertsteigerung im zweistelligen Bereich – durchaus aber eine deutlich höhere Rendite, als über andere Sparprodukte am Markt derzeit zu erreichen ist. Der Trick dabei ist, langfristig und regelmäßig anzusparen, um die so typischen Auf- und Abschwünge am Finanzmarkt auszugleichen und zu glätten.

Begonnen haben wir mit dem Ansparen parallel zur Entstehung dieses Blogs im Januar 2015 mit einer monatlichen Rate von 300 Euro. Hinzu kamen ein paar kleinere Einmalzahlungen. Seit Januar dieses Jahres haben wir die Rate auf 400 Euro erhöht. Aktuell haben wir dadurch bereits eine Summe von 15.000 Euro und somit 30% unserer Zielsumme angespart!

Tipp: Lege dir für das Ansparen auf alle Fälle ein separates Konto – egal ob Sparkonto oder Fondssparplan – an, um das zurückgelegte Geld wirklich ausschließlich für deine Weltreise zurückzulegen. Auszahlungen vorab sind tabu!

Wenn wir diese Rate bis 2024 beibehalten, bräuchten wir lediglich eine jährliche Rendite von ca. 1%, um auf unsere anvisierten 50.000 Euro zu kommen. Realistisch gesehen dürfte die Rendite aber im Schnitt durchaus bei 4-6% liegen. Das ergäbe nach 7 Jahren – von heute an gerechnet – unter Berücksichtigung von einer Rendite von 5% bereits eine Summe von 61.000 Euro. Bei 10% jährlicher Rendite lägen wir sogar bei 77.000 Euro.

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Natürlich gehört dabei auch ein wenig Glück dazu, dass es nicht ausgerechnet dann, wenn wir das Geld benötigen, einen Börsencrash gibt. Aber selbst wenn – auch das macht nicht viel aus! Wir brauchen das Geld ja nicht auf einen Schlag, sondern würden monatlich nur das abheben, was wir eben gerade benötigen. Der Rest des Geldes kann weiter arbeiten und solche ganz natürlichen Einbrüche an der Börse quasi „aussitzen“.

Denn genau das ist der Trick am langfristigen Fondssparen!

Das habe ich bereits bei meiner Ausbildung zum Bankkaufmann vor fast 20 Jahren so gelernt und das hat auch heute noch immer die gleiche Gültigkeit wie eh und je.

Wenn du selbst eine niedrigere Ansparzeit zu Verfügung hast, musst du natürlich entsprechend höhere Raten aufbringen. Sehr einfach und schnell kannst du diese über einen der diversenen Zinseszins-Rechner im Internet ermittel.

Mir persönlich gefällt dieser hier sehr gut: Sparrechner.

Und noch ein Hinweis: Bei einem Fondssparplan gibt es natürlich im Normalfall immer einen Aufgabeaufschlag. Diesen muss der Fonds erst einmal erwirtschaften, bis du quasi bei Null stehst und in die Gewinnzone kommst.  Sprich, wenn du heute einen Anteil eines Fonds kaufst, der einen Ausgabeaufschlag von 5% hat und morgen diesen Anteil zum gleichen Kurs schon wieder verkaufst, dann hast du 5% Verlust gemacht. Das muss dir bei dieser Anlageform bewusst sein. Bitte lasse dich von deinem Bank- oder Anlageberater entsprechend beraten.

Der von uns genutzte Mischfonds von Flossbach hat übrigens tatsächlich einen Ausgabeaufschlag von 5% – allerdings reduziert dieser sich bei unserer Bank, die sich auf Fondshandel spezialisiert hat, um 50% auf 2,5%

Und die Performance der letzten Jahre kann sich bei diesem Fonds auch durchaus sehen lassen:

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Heißt noch lange nicht, dass das so weiter geht, zeigt aber schön, dass gerade im Fondssparen durchaus attraktive Chancen stecken. Kurzfristige Risiken werden dabei durch langfristiges und regelmäßiges Anlegen abgefedert.

Hinweis: Dieser Artikel ist keine Anlageberatung. Direkte oder indirekte Aussagen im Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Für inhaltliche Fehler übernehme ich trotz sorgfältiger Recherche keine Haftung.

 

So jedenfalls werden wir unsere Weltreise finanzieren. Aus eigener Kraft. Durch regelmäßiges Ansparen. Unter Ausnutzung der Chancen, die eine langfristige Wertpapieranlage bietet.

Denn das Risiko, dass uns unterwegs das Geld ausgeht, werden wir  nicht eingehen!

Du möchtest deine mögliche, monatliche Sparrate deutlich erhöhen?

Nun, dann hast du zwei Stellschrauben:

Erhöhe deine Einnahmen und verringere deine Ausgaben!

Kosten minimieren

Möglichkeiten zur Einsparung von Kosten und Ausgaben im Alltag gibt es unglaublich viele. Die frei werdenden Mittel kannst du dann zur Finanzierung deiner Reise nutzen.

Kurz und knapp einmal wichtige Möglichkeiten und Anregungen zur Kostenreduktion aufgeführt:

  • Überprüfe regelmäßig deinen Strom- und Gas-Anbieter. Oftmals lassen sich durch einen heutzutage völlig unproblematischen Wechsel viele Hundert Euro im Jahr sparen!
  • Überprüfe deine Versicherungen: Welche Versicherungen sind wirklich  wichtig? Welche können gekündigt werden? Welche sind schlichtweg bei deinem Anbieter im Vergleich zu anderen Anbietern zu teuer? Braucht dein 5 Jahre altes Auto wirklich noch  eine Vollkasko Versicherung?
  • Überprüfe Internet- und Handy-Verträge. Gibt es günstigere Anbieter? Braucht es wirklich eine 100 Mbit Leitung? Hast du den für dich passendsten und zugleich günstigsten Tarif?
  • Überprüfe Abonnements und andere regelmäßige Zahlungen. Brauchst du wirklich HD TV? Das volle Sky Paket? 3 Zeitschriften?
  • Reduziere deine Alltagsausgaben. Muss es wirklich zwei Mal im Monat Kino oder Restaurantbesuch sein? Wäre nicht auch mal ein DVD Abend und lecker selbst Kochen mit Freunden eine Alternative?
  • Kaufe preisbewusster ein – gerade bei Lebensmitteln lässt sich oft sparen.
  • Überlege, welche deiner Ausgaben Luxusausgaben sind, auf die du verzichten könntest. Falls du rauchst – wäre eine Weltreise als Belohnung nicht ein toller Grund aufzuhören?
  • Bei notwendigen, größeren Ausgaben wie ein Auto, Elektro-Großgeräte, Möbel – prüfe, ob es nicht auch ein Jahreswagen oder Ikea Möbel tun. Braucht es wirklich das beste vom besten?
  • Sind öffentliche Verkehrsmittel eine Alternative zum eigenen Auto?
  • Du bist jung und flexibel? Prüfe, ob du deine Mietkosten senken kannst, indem du eine WG gründest oder zeitweise bei Eltern oder Freunden wohnen kannst.
  • Du gehst regelmäßig ins Fitnessstudio? Vielleicht tut es auch das Joggen und Radfahren im Wald?
  • Du trinkst auf dem Arbeitsweg regelmäßig einen Kaffee to go? Koch deinen Kaffee daheim und organisiere dir einen schicken Coffee-to-go Becher für unterwegs!
  • Jeden Tag Kantinen-Essen? Das muss nicht sein. Daheim kochen oder ein einfaches Vesper-Paket tun es sicher auch.

Es gibt sicher noch viele weitere Möglichkeiten – aber ich denke, das gibt dir einfach eine gute Richtung, in die du denken solltest.

Tipp: Führe ein Haushaltsbuch und notiere alle deine Ausgaben. So bekommst du schnell einen Überblick darüber, wo deine größten Einsparpotentiale liegen und wie hoch dein Überschuss ist, den du zum Ansparen nutzen kannst!

Einnahmen erhöhen

Je nach persönlicher Situation und Arbeitsverhältnis könntest du dir auch einen oder mehrere Nebenjobs suchen. Jobs auf 450€ Basis finden sich nämlich nicht nur unterwegs auf Reisen, sondern natürlich auch bereits vor der Reise in deiner Heimat! Aber zugegeben, das ist neben einem eventuellen Vollzeitjob kaum eine Alternative. Wenn du jedoch noch studierst oder in Teilzeit arbeitest, dann ist das sicher eine gute Option!

Fazit

Wie du siehst, führen – wie so oft im Leben – viele Wege nach Rom. Wichtig ist, dass du den für dich passendsten Weg findet. Für uns ist es das langfristige Ansparen mithilfe eines Fondssparplans gepaart mit Teilfinanzierung durch einige der anderen Optionen. Auch diesen Blog nutze ich natürlich zur Vorbereitung und Finanzierung unserer Reise. Eine Weltreise komplett über diesen Weg zu finanzieren,  halte ich jedoch für vollkommen unrealistisch – zumindest, wenn man durchaus gehobene Ansprüche ans Reisen hat, wie wir.

Fakt aber ist, mit ein wenig Umsicht und Kostenbewusstsein, muss der Traum einer Weltreise kein Traum bleiben. Lebe deinen Traum. Finde die für dich passende Finanzierung und fange heute an, dafür zu arbeiten bzw. zu sparen. Wir sind bereits kräftig dabei. Ich bin mir absolut sicher, dass wir unsere geplante Weltreise im Jahr 2024 auf sehr solide, finanzielle Beine stellen werden!

Weitere Linkempfehlungen

Bisher erschienene Artikel zur Weltreise Planung

Der Traum von der Weltreise
Die Entscheidung für eine Weltreise
Der Zeitpunkt einer Weltreise
Die Dauer einer Weltreise
Die Finanzierung einer Weltreise

 

Weltreise planen - Die Finanzierung einer Weltreise

 

Du warst auch schon auf Weltreise? Wie bist du die Finanzierung angegangen?