Die Entscheidung für die Weltreise steht, der Zeitpunkt ist auch bereits festgelegt – stellt sich die Frage, wie lang soll die Weltumrundung dauern? Das ist gar keine so einfach zu beantwortende Frage. Um eine Antwort darauf zu finden, beschäftige ich mich heute mit den Faktoren, von denen diese Entscheidung abhängt und wäge Vor- und Nachteile unterschiedlicher Reise-Dauern ab. Am Ende erzähle ich dir, welches die für mich persönlich optimale Dauer einer Weltreise ist und welche Dauer wir daher für unsere Weltreise 24 einplanen.

Was beeinflusst die Dauer einer Weltreise?

Oft wirst du auf Webseiten und Blogs ganz lapidar lesen, dass die Dauer einer Weltreise von deinen finanziellen Mitteln abhängt. Aber ist das wirklich so? Meiner Meinung ist das deutlich zu kurz gedacht. Da gibt es noch einiges darüber hinaus zu betrachten. Und wer sagt denn überhaupt, dass das Geld die Reisedauer bestimmt? Sollte nicht viel eher die angedachte Reisedauer die Rahmenbedingung für die Finanzierung bilden?!

Welchen Einfluss hat Geld auf die Reisedauer?

Natürlich ist Geld einer der wichtigsten Aspekte bei der Planung und Durchführung einer Weltreise – zumindest wenn du nicht von der Hand im Mund leben willst und ein gewisses Maß an Planbarkeit und Sicherheit haben möchtest. Wenn du also über die Dauer deiner geplanten Weltreise nachdenkst, dann musst du natürlich auch berücksichtigen, wie hoch die Kosten deiner Reise sein werden und über welchen Zeitraum du diese Kosten decken kannst. Hinzukommen Fixkosten in der Heimat, insofern du nicht alle Vermögenswerte auflöst und in deine Wohnung oder dein vorheriges Leben zurückkehren möchtest. Das Thema ist unglaublich komplex und vielschichtig, weshalb ich das in einem separaten Artikel beleuchten werde. Klar ist aber, ohne Geld und nur mit einer rosaroten Brille bewaffnet, wirst du nicht weit kommen. Mache dir also vorher genügend Gedanken über die Finanzierung. Diese kann im Vorfeld stattfinden, du kannst unterwegs arbeiten oder dir Sponsoren suchen. Möglichkeiten gibt es viele – allen gemeinsam ist: Je solider deine Finanzen, desto länger kannst du reisen.

Je länger die Reise, desto teurer natürlich. Allerdings sind kurze Weltreisen aufgrund der Reisekosten meist im Verhältnis zur Reisedauer teurer als längere Reisen. Auch die Fixkosten in der Heimat spielen hier eine große Rolle. Berücksichtige bei längeren Reisen auch ein Budget für die Zeit nach der Reise. 

Wie passt die Weltreise ins Arbeitsleben?

Ein weiterer wichtiger Faktor ist deine Arbeitssituation. Möchtest du die Weltreise als Auszeit nutzen oder soll sie ein kompletter Neuanfang sein? Wirst du deinen Job kündigen oder unterbrechen? Arbeitest du die Zeit heraus oder nimmst du unbezahlt Urlaub? Auch hier gibt es viele Möglichkeiten. Fest steht, wenn deine Weltreise länger als ein Jahr dauern soll, dann wirst du kaum drumherum kommen, deinen Job zu kündigen. Für kürzere Auszeiten gibt es – so dein Arbeitnehmer mitspielt – verschiedene andere Optionen.

Bist du selbstständig oder erst auf dem Sprung zwischen Studium und einer ersten Anstellung, dann hast du eventuell mehr Freiräume und kannst hier freier entscheiden. Trotzdem solltest du dir frühzeitig darüber klar werden, ob du nach der Weltreise in „dein altes Leben bzw. dein bisheriges Jobumfeld“ zurückkehren möchtest, oder ob du dich komplett neu ausrichten möchtest.

Eine Reisedauer länger als 1 Jahr bedingt meist auch einen Neuanfang im Job. Kürzere Reisedauern werden eventuell vom Arbeitgeber durch flexible Gehalts- oder Arbeitszeitmodelle unterstützt.

Welche Rolle spielen Familie & Freunde?

Auch das persönliche Umfeld ist mitbestimmend für die mögliche Dauer einer Weltreise. Hast du enge Freunde, liebst es, jedes Wochenende zu deiner Familie zu fahren oder gemeinsam etwas zu unternehmen? Oder bist du ungebunden und kommst gut damit klar, auch längere Zeit keinen engeren Kontakt zu pflegen und allein zu sein? Bedenke, dass, je länger du unterwegs bist, vorhandene Bindungen und Beziehungen leiden werden. Wenn du planst für ein, zwei oder mehr Jahre unterwegs zu sein, dann wirst du nach deiner Rückkehr Menschen vorfinden, die sich aus deiner Sicht verändert haben. Auch dich wird eine solch lange Reise verändern. Je länger sie dauert, desto mehr wirst du dich selbst finden. Deine Einstellungen, Ansichten werden sich von den vielen Eindrücken, von fremden Kulturen, von dem Erlebten verändern. Kommst du damit klar? Akzeptierst du, dass die Reisezeit dich von deinen Lieben in einem gewissen Grad auch entfremden kann?

Vielleicht hast du auch Kinder. Je nach Alter spielt auch das eine wichtige Rolle. Reisen sie mit? Warten sie daheim und hüten die Wohnung? Sind sie erwachsen und leben ihr eigenes Leben? Und was ist mit deiner eigenen Situation? Bist du Single oder gebunden? Planst du die Reise als Paar oder handelt es sich um eine Trennung auf Zeit? Das alles sind Fragen, die du abwägen musst.

Je kürzer die Reise, desto geringer der Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen. Lange Trennungen können Menschen entfremden.

Ist eine Weltreise trotz Haustier möglich?

Du besitzt ein Haustier? Dann wird das mit der Weltreise nicht gerade einfacher. Du musst abwägen, ob das Haustier mit auf Reisen kommt oder daheim bleiben soll. Oft ist bei Vorhandensein von Tieren an lange Reisen gar nicht zu denken. Ein Tier in Pflege zu geben, mag auf Sicht von Wochen oder auch wenigen Monaten funktionieren. Längere Dauern bedingen jedoch in der Regel, Abschied zu nehmen und dem Tier vielleicht endgültig ein neues schönes Zuhause suchen zu müssen. Die Art des Tieres spielt dabei natürlich eine entscheidende Rolle. Der Abschied von Fischen in einem Aquarium ist sicher ein anderer, als der von einer geliebten Katze oder einem Hund. Hier musst du sehr gut abwägen, nicht nur wie lang deine Reise gehen soll, sondern wann diese überhaupt realisierbar ist. Was wiegt schwerer: das Wohl des Tieres oder die Reiselust?

Dauer einer Weltreise planen

Eine Weltreise mit Haustier ist nur schwer realisierbar. Eine längere Reisedauer kann den Abschied von einem geliebten Tier bedeuten.

Was passiert mit Haus, Wohnung und Auto?

Hast du vor, zurückzukehren? Möchtest du deine Wohnung aufschließen und alles so vorfinden, wie du es verlassen hast? Dein Auto steht noch in der Garage und kann sofort angelassen werden? Oder bist du bereit, dir eine neue Wohnung zu suchen, dich neu einzurichten oder neu anzufangen? Je nach Dauer der Weltreise macht es Sinn, deine Wohnung aufzugeben, dein Auto abzumelden oder zu verkaufen, deine Einrichtung zu Geld zu machen und den Erlös aufs Reisekonto zu transferieren. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Der einfachen Rückkehr in das vorherige Leben stehen Fixkosten gegenüber, die das Reisebudget zusätzlich belasten. Kannst du es dir leisten, 6-12 Monate Miete für eine ungenutzte Wohnung zu bezahlen? Findest du einen geeigneten Untermieter? Oder das andere Extrem – kommst du damit klar, eines Tages zurückzukehren und komplett bei Null anfangen zu müssen?

Ab einer Reisedauer von einem Jahr macht es Sinn, die Wohnung aufzugeben, das Auto zu verkaufen und andere Einrichtungsgegenstände zu Geld zu machen. Möchtest du nach der Rückkehr in dein gewohntes und geliebtes Heim zurückkehren, dann bedeutet das höhere Fixkosten, die neben den Reisekosten zusätzlich das Budget belasten.

Wie sind „beste Reisezeiten“ zu berücksichtigen?

Wenn du gezielt bestimmte Naturphänomene erleben möchtest oder die besten Reisezeiten für bestimmte Länder anpeilst, dann wird auch das Auswirkungen auf deine Reisedauer haben. Nordlichter gibt es nicht zu jeder Jahreszeit, Indien, Südamerika, Südostasien – diese Länder bereisen sich am besten im Nordwinter. Aber du kannst ja schlecht überall zur gleichen Zeit sein. Vielleicht macht also eine Reisezeit von 15 Monaten durchaus Sinn in diesem Fall? Du musst dir also nicht nur überlegen, wohin du reisen möchtest, sondern auch, wann du an bestimmten Orten sein oder nicht sein möchtest. Die Karibik zur Hurrikan Saison ist beispielsweise vielleicht nicht die beste Idee etc.

Die Berücksichtigung idealer Reisezeiten hat Einfluss auf die Gesamtlänge deiner Reise. Je höher und vielfältiger deine Ansprüche, desto länger wird die benötigte Reisezeit unter Umständen ausfallen.

Welchen Einfluss haben Reiseziele und Träume?

Einer der wichtigsten Faktoren ist natürlich die erträumte Reiseroute. Du solltest dir frühzeitig darüber Gedanken machen, durch welche Länder und welche Kontinente die Weltreise verlaufen soll. Allein schon diese Liste von Zielen kann grob eine Mindestdauer für die Weltreise vorgeben. Stehen auf dieser Liste 20 Länder oder mehr, dann wird ein Jahr kaum ausreichen. Wobei das natürlich darauf ankommt, wie intensiv du die einzelnen Länder erleben möchtest. Von Ort zu Ort zu hetzen, macht auf Dauer sicher nur begrenzt Sinn. Viele Weltreisende sagen, dass du für ein Land mindestens 3-4 Wochen einplanen solltest. Je nach erhoffter Intensität des Reisens mag auch weniger Sinn machen – allerdings schlagen dann auch die Reise- und VISA-Kosten unter Umständen schnell ins Geld. Willst du wirklich die Welt als Ganzes erleben, dich nicht in einen engen Reiseplan pressen lassen, wann immer du magst, verweilen können, so solltest du eine Reisedauer deutlich größer als ein Jahr einplanen.

Je mehr Ländern du sehen möchtest, desto mehr Zeit solltest du einplanen. Möchtest du wirklich in fremde Kulturen und Länder eintauchen, dann solltest du dir genügend Zeit nehmen.

Spielt die Art des Reisens eine Rolle?

Auch die Art des Reisens ist ein wichtiger Aspekt bei der Planung der Dauer einer Weltreise. Wirst du die Welt zu Fuß umrunden? Mit dem Fahrrad? Einem Auto? Fliegt du von Stadt zu Stadt, von Land zu Land? Wechselst du unterwegs das Reisemittel? Stehen Zugfahrten oder ein Kreuzfahrtschiff auf dem Programm? Bist du Backpacker oder Flashpacker? Möchtest du Sehenswürdigkeiten erleben oder intensiv andere Kulturen kennenlernen oder gar die Sprache des jeweiligen Landes erlernen? Wie viele Ruhetage möchtest du einplanen? Brauchst du längere Perioden, um Erlebtes zu verarbeiten, bevor du neues aufnehmen kannst?

All das sind wichtige Punkte, die bei der Planung der Dauer der Reise wichtig sind. Überlege dir gut, wie du reisen möchtest und was deine Fortbewegungsmittel sein werden.

Je intensiver das Reiseerlebnis sein soll, desto mehr Zeit solltest du einplanen oder noch besser, dich von vorhinein gar nicht erst durch eine festgelegte Reisedauer begrenzen lassen. Auch wirst du als Backpacker sicher mehr Zeit benötigen, als wenn du mit einem Around-the-World Flugticket unterwegs bist.

Dient die Weltreise der Selbstfindung oder dem Sightseeing?

Diesen Punkt finde ich besonders wichtig. Du solltest dir klar darüber klar sein, was du selbst von dieser Reise erwartest. Möchtest du viel sehen, erleben und eher Sightseeing betreiben oder beabsichtigst du, dich auf einer solchen langen Reise auch ein Stück weit neu zu entdecken / selbst zu finden? Beide Ansätze sind legitim, bedingen aber völlig unterschiedliche Reisedauern.

Im ersten Fall ist es vielleicht auch möglich, in 4-6 Monaten die Welt zu umrunden. Doch im zweiten Fall wirst du mehr Zeit benötigen. Viele Reisende berichten, dass erst nach rund 6 Monaten das Loslassen richtig beginnt, du erst nach dieser Zeit anfängst, dich wirklich frei zu fühlen und anders über Dinge, Umstände oder das Leben nachzudenken. Vielleicht entdeckst du irgendwann, dass du vor etwas weggelaufen bist, kommst mit dir selbst ins Reine oder du findest einfach nur die Art des Lebens, die für dich richtig ist. Wer weiß das schon. Wenn du dir darüber im Vorfeld ein paar Gedanken machst, wird dir das helfen, die Dauer deiner Reise besser abzustecken.

Je länger du unterwegs bist, desto mehr wirst du selbst reflektieren, desto intensiver wirst du dich selbst entdecken, herausfinden, wer du bist und wo du hin möchtet. Aber, je länger du unterwegs bist, desto schwerer wird es dir vielleicht auch fallen, in dein altes Leben zurückzukehren.

Dauer einer Weltreise planen

Welche Zeiträume machen Sinn für eine Weltreise?

Weniger als 3 Monate

Eine Weltreise in unter 3 Monaten? Ich glaube nicht, dass das Sinn macht. Natürlich kannst du auch von Frankfurt nach Tokio, von Tokio nach New York und von dort weiter zurück nach Frankfurt fliegen. Damit hast du formal zwar eine Weltreise gemacht, aber mal ehrlich – macht das Sinn? Ich denke nicht.

Wenn dir wirklich nur maximal 3 Monate zur Verfügung stehen, dann solltest du dich eher auf einen einzigen Kontinent fokussieren. Da hast du dann sicher mehr von. Letztlich soll es ja schließlich um das Reiseerlebnis gehen und nicht um die Weltumrundung an sich, richtig?

3 – 4 Monate

In diesem Zeitrahmen ist eine Weltreise, die vor allem auf Sightseeing basieren soll, sicher schon machbar. Die Zeit dafür wird aber wahrscheinlich wie im Flug vergehen. Gerade, wenn das Reisen dir richtig beginnt, Spaß zu machen und du merkst, wie dein Kopf allmählich immer freier wird, wird die Reise allerdings vermutlich auch schon wieder vorbei sein. Für eine solche Weltreise bieten sich vor allem die großen Städte und gut erreichbare Orte an. Lange Touren über Land und auf unbekanntem Terrain werden in einer so kurzen Zeit kaum möglich sein.

Vorteile:

  • Wenig Planungs- und Organisationsaufwand.
  • Geringe Kosten.
  • Selbst mit Haustier noch machbar.
  • In der Regel gut ins Arbeitsleben integrierbar.
  • Gesamtkosten überschaubar.

Nachteile:

  • Wenig Zeit für die einzelnen Stationen.
  • Du kratz nur an der Oberfläche fremder Kulturen.
  • Wenig Raum, dich selbst zu finden.
  • Verhältnismäßig hohe Kosten durch schnelleres Reisen.

6 – 12 Monate

In einem halben bis ganzem Jahr kannst du die Welt schon recht intensiv umrunden und wirst ein Erlebnis haben, dass du nie vergessen wirst. Der zeitliche Rahmen ist überschaubar und kalkulierbar. Es ist möglich mit einem Around-the-World Ticket die Erde komplett zu umrunden. Du wirst nach wenigen Monaten völlig abschalten und dich komplett auf das Reisen einlassen können. Eine Reise dieser Länge ist komplett in das Arbeitsleben integrierbar. Du wirst vielleicht nicht in jedes Land völlig abtauchen können – denn dazu braucht es einfach mehr Zeit – aber du wirst etwas erleben, was deine Sicht auf die Welt, was dich, verändern wird.

Vorteile:

  • Wohnung kannst du behalten und/oder untervermieten.
  • Arbeit ist unterbrechbar (Sabbatical, Herausarbeiten, unbezahlte Freistellung etc.).
  • RTW Ticket bietet sich an, um Großteil der Reisekosten zu decken.
  • Gut planbar.
  • Kosten halten sich (noch) in Grenzen.
  • Der Job muss nicht zwangsweise aufgegeben werden.
  • Einer Rückkehr ins vorherige Leben steht nichts im Wege.

Nachteile:

  • Schneller reisen bedeutet mehr Kosten.
  • Es fallen zusätzlich Fixkosten daheim an.
  • Du bist weniger frei auf der Reise.
  • Nur bedingtes, tieferes Abtauchen in fremde Kulturen möglich.

12 – 18 Monate

Bei Reisezeiten ab 12 Monaten wirst du wahrscheinlich weder deinen vorherigen Job behalten können, noch macht es Sinn, Wohnung, Auto & Co. aufgrund der hohen Fixkosten einfach zu behalten. Du solltest dir ernsthaft überlegen, ob du die Einrichtung deiner Wohnung einlagerst oder zu Geld machst. Auch die Vorbereitung deiner Reise wird mehr Aufwand nötig machen. Verträge müssen gekündigt, Versicherungen neu gestaltet werden. Und hinterher wird dir eine Rückkehr eventuell deutlich schwerer fallen. Job-Suche und Wieder-Eingliederung ins Arbeitsleben könnten dich vor Herausforderungen stellen.

Auf der Haben Seite jedoch wirst du vielleicht wirklich zu dir selbst finden. Du wirst intensiver reisen und andere Orte, Länder und Menschen ganz anders wahrnehmen, als du dir je vorstellen kannst – immer vorausgesetzt, die Finanzierung stimmt. Eventuell wirst du unterwegs arbeiten müssen, um deine Reise und dein Leben zu finanzieren. Denn niemand möchte plötzlich ohne Geld irgendwo am anderen Ende der Welt stranden.

Vorteile:

  • Du bist völlig frei bei deiner Reisegestaltung.
  • Du kannst jederzeit länger verweilen oder weiterziehen.
  • Hast keinen Ballast oder Verpflichtungen in der Heimat.
  • Kannst einen kompletten Neuanfang realisieren.
  • Kannst deine eigene Persönlichkeit weiter entwickeln, dich selbst finden oder neu erfinden.
  • Hast keine Fixkosten, die zu Lasten deines Budgets gehen.
  • Du wirst Länder intensiver erleben.
  • Kannst dein Leben intensiv und frei bestimmt genießen.

Nachteile:

  • Wiedereinstieg in den Job kann schwierig werden.
  • Eingliederung in altes Leben könnte dir schwer fallen.
  • Du musst dir komplett alles neu aufbauen.
  • Freunde und Familie könnten sich entfremdet haben.
  • Lebenskosten und Finanzierung können sich als schwierig erweisen.
  • Du wirst auch nach der Reise eine gewisse Zeit ohne Einkommen überbrücken werden müssen.

Dauerhaft reisen

Dauerhaft reisen bedeutet, dass du gar nicht vor hast, in naher Zukunft wieder zurückzukehren. Du gibst alles auf, lässt alles hinter dir. Verpflichtungen, Verträge, eine Wohnung, Freunde, Familie – all das werden keine festen Konstanten mehr in deinem Leben sein.

Um diese Art des Reisens dauerhaft oder zumindest längerfristig betreiben zu können, solltest du dir sehr gut darüber im Klaren sein, dass du dich nicht einfach in einen Zug setzen und drauf hoffen kannst, irgendwie zu überleben. Du solltest einen klaren Plan haben, wie du dieses Leben finanzierst. Work & Travel wäre eine Möglichkeit. Oder der Aufbau eines Businesses, das auch auf Reisen funktioniert und dir die notwendigen Einkünfte dauerhaft sichert.

Solch ein Leben bedingt eine gewisse Risikobereitschaft. Auf der anderen Seite winken unbegrenzte Freiheiten und ein Leben, das du völlig selbst bestimmst. Du würdest nun zu den sogenannten digitalen Nomaden zählen. Dieses Leben birgt aber auch noch ein großes Risiko, das dir bewusst sein sollte. Das dauerhafte Reisen kann zum eintönigen Alltag werden. Die Lust nach Abenteuern bleibt womöglich auf der Strecke, wenn du nur von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob denken musst. Tiefe Beziehungen zu anderen Menschen werden verloren gehen. Bekanntschaften und Begegnungen auf Reisen werden meist sehr oberflächlich oder zumindest sehr vergänglich sein. Bist du bereit, solch ein Leben aufzunehmen? Auf der anderen Seite wirst du weit mehr als jeder andere Mensch zu dir selbst finden. Du wirst sehr viel Zeit zum Nachdenken haben, du hast die Chance, solange du möchtest und so intensiv du möchtest, fremde Länder zu erleben.

Doch auch wenn dieses Leben genau das Leben ist, das du führen möchtest und das dich glücklich macht – du solltest dir trotzdem Gedanken über die Zukunft machen. Was ist in 5 Jahren, in 10 Jahren oder noch später. Lege dir einen groben Plan zurecht. Steige rechtzeitig aus, wenn du merkst, dass es so nicht weiter geht. Mittellos irgendwo auf der Welt zu stranden ist ein Risiko, das für Langzeit-Reisende durchaus real werden kann. Außerdem solltest du dir bewusst sein, dass es dir nach eine Reisedauer von mehr als 2 Jahren sehr schwer fallen wird, dich wieder in festen 4 Wänden wiederzufinden und dich in die Gesellschaft, von der du dich so lange gelöst hast, wieder einzugliedern.

Dauer einer Weltreise planen

Wie stellen wir uns unsere Weltreise 24 vor?

Aus heutiger Sicht ist für uns relativ klar, dass wir nach unserer Weltreise in unser Zuhause zurückkehren möchten. Alles aufzugeben und vor einem kompletten Neuanfang zu stehen, kommt für uns nicht in Frage. Warum auch?! Unser Leben ist toll und wir wohnen, leben und arbeiten gern in Freiburg in dieser herrlichen Gegend in unseren guten Jobs. Klar, würde ich gern dauerhaft vom Reisen leben können – aber immer nur mit Basisstation in meiner schönen Heimat. Diese brauche ich als Ruhepol und als Ort, um Reisen, Fotos und Erlebnisse aufarbeiten zu können. Dauerhaft aus dem Koffern leben? Nein, Danke!

Somit scheidet also schon mal alles über einem Jahr aus. Auf der anderen Seite wollen wir aber auch nicht nur einfach eine „etwas längere Reise“ machen. Nein, diese Weltreise soll für uns etwas einmaliges, ganz Besonderes werden. Wir möchten diese Zeit genießen können, stressfrei, ohne zu hetzen. Das ist meiner Meinung nach aber erst ab einer Reisedauer von mindestens 4-6 Monaten möglich.

Idealerweise möchte ich ein komplettes Jahr aus meinem normalen Arbeitsleben aussteigen. Das heißt aber nicht, dass ich das komplette Jahr auch unterwegs sein möchte. Ich möchte in Ruhe starten und auch genügend Zeit haben, mich im Anschluss wieder einzuleben, die Reise zu verarbeiten und mir über das ein oder andere klar zu werden.

All diese Gedanken führen mich ganz automatisch auf einer ideale Reisedauer von ca. 6 bis 8 Monaten. Ich denke, 6 Monate sollte schon das Minimum sein. 8 Monate dagegen sind eine gute Maximalgrenze, die ich zur Kalkulation der Reise nutzen werde. Irgendwo dazwischen werden wir wohl landen. In dem Bereich können wir auch prima ein Around-the-World Ticket nutzen, was die Reisekasse schont.

Ohne, dass die Reiseroute auch nur annähernd stehen würde, behaupte ich mal, das lässt sich auch ganz gut mit unseren Zielen & Wünschen, soweit schon vorhanden, vereinbaren. 2-3 Wochen durch Europa Richtung Asien. Dort 6-8 Wochen u.a. durch China, Indien, Japan. Weitere 4-6 Wochen für Südost-Asien. Ca. 6-8 Wochen Australien und Neuseeland. 4-6 Wochen Südamerika, 3-4 Wochen Nordamerika. Eventuell auch noch 2-3 Wochen Afrika. All das ergibt grob eine Reise von 24 – 38 Wochen, würde also gut in diesen Zeitrahmen passen. Die Mitte davon sind 32 Wochen, was zufälligerweise rund 224 Tagen entspricht. Na das wäre doch eine tolle Zahl für unsere Weltreise 24?! Festlegen möchten wir uns da aber noch nicht. Dazu gibt es noch zu viele Unbekannte.

Unsere Wohnung würden wir für diese Zeit sicher nicht aufgeben, idealerweise eher untervermieten. Das findet sich dann sicher noch. Unser Auto wird im Jahr 2024 rund 9 Jahre alt sein – vermutlich ein guter Zeitpunkt, um es zu verkaufen. Und unser geliebter Stubenkater Oskar? Nun ja, es ist heute bereits 14 Jahre alt und auch wenn Katzen sehr alt werden können, so glaube ich dennoch nicht daran, dass es ihn dann noch geben wird – wenngleich ich hoffe, dass er uns noch einige schöne Jahre erhalten bleibt. Ein neues Haustier werden wir uns dann aufgrund unserer gestiegenen Reiselust aber nicht mehr zulegen.

Job-mäßig werde ich schauen, ob ich eine Regelung mit meinem Arbeitgeber finde, der mir alle Wege und Möglichkeiten offen lässt. Wie immer gilt: alles kann, nichts muss. Aber mit ein wenig Sicherheit im Rücken lebt es sich einfach entspannter. Für mich zumindest.

Die Kosten werde ich also großzügig und konservativ für eine Reisedauer von 8 Monaten kalkulieren. Die tatsächliche Reisedauer wird vermutlich etwas kürzer sein. So 6-7 Monate klingen schon echt gut.

Das Argument, das ich oft bei Langzeit-Reisenden lese, dass so eine kurze Reise gar nicht erfüllend oder ausreichend sein kann, zieht für mich nicht. Das ist letztlich eine Frage dessen, was man sich von solch einer Reise verspricht. Wir möchten auf dieser Reise vor allem eines – unglaublich viel sehen und erleben, einmal im Leben eine echte Auszeit nehmen und die Chance nutzen, einmal komplett den Alltag hinter uns zu lassen. Ob und wie sich unser Leben dadurch ändert, werden wir sehen. Ich maße mir nicht schon vorher an, zu sagen, was das Richtige für uns sein wird. Vielleicht wird diese Reise ein Auftakt zu weiteren größeren Reiseaktivitäten. Vielleicht ist aber auch nur genau das: eine tolle Auszeit, die wir nie vergessen werden und von der wir lange zehren werden.

Wir werden sehen! Wir planen jedenfalls erst einmal für eine rund 6-8 Monate dauernde Weltreise. Und danach schauen wir weiter!

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Bisher erschienene Artikel zur Weltreise Planung

Der Traum von der Weltreise
Die Entscheidung für eine Weltreise
Der Zeitpunkt einer Weltreise
Die Dauer einer Weltreise

 

Weltreise planen - Die Dauer einer Weltreise

 

Was ist für dich die ideale Dauer einer Weltreise? Gibt es weitere Aspekte, die es zu beachten gilt und die ich noch nicht erwähnt habe? Ich würde mich über deine Meinung freuen!