Wir besuchten die herrlichen Windmühlen von Kinderdijk und genossen einen herrlichen Vormittag in den Niederlanden. Anschließend führte uns unsere Fahrt nach Rotterdam, wo wir auf spannende Architektur und den beeindruckenden Euromast trafen. Ausklingen ließen wir den Tag in Utrecht, einer wirklich hübschen kleinen Stadt.
Lucas auf Motiv-Jagd
Wir hatten herrlich in unserem B&B geschlafen und auch das folgende Frühstück war eines der schönsten unserer bisherigen Reise. Draußen schien zudem herrlich die Sonne, so dass wir bestens gelaunt in den Tag starteten.
Übersicht
Windmühlen von Kinderdijk
Unser erstes Ziel war der 15 Kilometer südöstlich von Rotterdam gelegene Ort Kinderdijk, wo die wohl berühmtesten Windmühlen der Niederlande stehen. Gleich 19 an der Zahl gibt es hier – geschützt als UNESCO Weltkulturerbe – zu bestaunen. Unser Auto stellten wir auf dem ersten großen Parkplatz am Rande des Ortes ab, der bereits fast vollständig mit Autos gefüllt war. Wir bemerkten allein schon daran, dass dies tatsächlich eine der beliebtesten touristischen Attraktionen des Landes ist.
Die Windmühlen von Konderdijk
Entsprechend gespannt waren wir, was uns erwarten würde. Die 500 Meter bis zum Eingang liefen wir zu Fuß. Der Eintritt kostete uns 7,50 Euro pro Person – allerdings legten wir noch jeder 5 Euro für den Kanal Hopper drauf, der uns statt zu Fuß per Boot an den Windmühlen vorbei führen würde.
Mit dem Hopper auf dem Kanal
Idylle pur
Wir konnten auch direkt einsteigen und bis zum ersten Stopp am Windmühlen Museum fahren, auf dessen Besuch wir jedoch verzichteten. Lieber nutzten wir das herrliche Wetter für viele schöne Fotos dieser tollen Windmühlen die teilweise schon seit rund 300 Jahren hier stehen! Allein die Vorstellung, was diese Windmühlen bereits alles an Geschichte er- und überlebt hatten, faszinierte uns.
Windmühlen-Museum
Den Weg bis zur nächsten Anlegestelle legten wir zunächst zu Fuß zurück, weil ich an diesem Punkt besonders viele und schöne Aufnahmen machen konnte. Vor allem vom Steg aus und von der kleinen Brücke aus, gelingt das super, da man hier die Windmühlen wie auf einer Perlenschnur aufgereiht aufnehmen kann. Fehlte eigentlich nur noch das perfekte Licht eines Sonnenuntergangs und ich wäre vollends glücklich gewesen. Aber wie so oft auf Reisen nahm ich’s wie es kommt und freute mich zumindest über den herrlichen Sonnenschein dieses schönen Fleckchens in den Niederlanden.
Wie auf einer Perlenschnur aufgezogen
Herrliche Windmühle
Die 19 Windmühlen von Kinderdijk sind UNESCO Weltkulturerbe
Statt hier nun auf unser Boot zu warten, liefen wir wieder zurück, zumal der Weg mit dem herrlich uns um die Nase wehenden Wind einfach nur schön war. Am Museum stiegen wir nach kurzer Wartezeit wieder in unser Boot ein, um nun die komplette restliche Rundfahrt vom Boot aus zu genießen. Die beiden Bootsführer erzählten zudem ein paar spannende Sachen und fuhren an interessanten Foto-Spots besonders langsam vorbei. Super sympathische Menschen, die Niederländer – zumindest, wenn man ihnen nicht auf der Straße im fahrenden Verkehr begegnet!
Zur Erklärung – nicht nur an diesem Tag, sondern auch schon am Tag zuvor fiel mir immer wieder die aggressive Fahrweise auf. Außerdem wurde ich mehrmals angehupt, weil ich es mir wagte, mich an die Geschwindigkeitsvorschriften zu halten. Komisches Völkchen! Passte so gar nicht zu den Eindrücken, die ich in Gesprächen bisher gewonnen hatte. In letzteren habe ich Niederländer nämlich als äußerst sympathisch und hilfsbereit kennengelernt.
Abenteuer Straße
Mit diesen tollen Eindrücken ging es zurück zum Auto, mit dem wir nun Rotterdam ansteuerten. Ui, die Anfahrt war spannend. Rotterdam war bei weitem größer als ich angenommen hatte. Wir fuhren teils 5 oder 6 spurige Autobahnen entlang. Der Verkehr war dicht, zähflüssig und forderte einiges an Konzentration. Dazu kamen Blitzer alle paar Hundert Meter, die mich aber nur darin bestärkten, mich exakt an die Geschwindigkeitsvorschriften zu halten. Keine Ahnung, wie das die Niederländer, die ständig an uns vorbei rasten handhaben. Ich blieb eisern und defensiv – Gehupe hin oder her!
Rotterdam
Irgendwie schafften wir es dann zum von mir ausgesuchten Parkplatz an der Erasmusbrücke zu gelangen, um dort das Auto abzustellen. Schon nach dem Aussteigen war ich von der Stadt begeistert. Tolle, moderne Hochhäuser und spannende Architektur, sowie die herrliche Erasmusbrücke direkt vor der Nase – super genial! Sogar einen Leuchtturm entdeckten wir!
Erasmusbrücke in Rotterdam
Ein Leuchtturm mitten in der Stadt
Spannendes Hochhaus
Dank Navigation mit dem Handy steuerten wir zunächst die Markthal Rotterdam an, von der ich gelesen hatte. Der Weg von rund 1,5 Kilometern war flux zurückgelegt und die Markthalle war dann auch nicht zu übersehen. Eine riesige, gewölbte Halle, die mich schon beim Eintreten faszinierte. Nicht nur aufgrund der vielen tollen Restaurants und kulinarischen Verführungen, sondern vor allem auch aufgrund der toll gestalteten hohen Decke, die allein schon ein Grund ist, diese Halle zu besichtigen!
Martkhalle
Decke der Markthalle
Wir schlenderten langsam durch alle Gänge und konnten uns irgendwie aber so gar nicht entscheiden, auf was wir nun eigentlich Hunger hatten. Ursprünglich hatten wir vor, uns etwas Chinesisches zu suchen, aber ausgerechnet diese Geschmacksrichtung fanden wir nicht. Grmpf! Irgendwie schafften wir es dann sogar, ohne gegessen zu haben, wieder aus der Halle draußen zu sein. Nun ja, das lief definitiv suboptimal.
Architektur in Rotterdam
Kunstwerk
Hochhaus in Rotterdam
Wir trösteten uns – Asche auf unser Haupt mit McD, an dem Lucas einfach nicht vorbei kam. Nun ja, unser Reisebudget konnte davon nur profitieren und so betraten wir den bekannten Laden, entdeckten aber eine uns bisher unbekannte Bestellweise. Ein paar Meter vor den üblichen Tresen standen Automaten mit großen Touchscreens, an denen man bequem, übersichtlich und in verschiedenen Sprachen seine Bestellung zusammenstellen kann. Das taten wir und auch bezahlen kann man direkt an diesen Automaten bargeldlos mit Kreditkarte. Fand ich super. Als Gegenleistung bekam ich vom Automaten einen Bon mit einer Nummer, über die ich auf einem großen Monitor nun verfolgen konnte, wann die Bestellung zusammengestellt wird und zur Abholung bereit ist.
Fastfood geht immer
So darf das gern überall funktionieren! Fanden wir super, verhindert lange unübersichtliche Warteschlangen und ist außerdem modern und fortschrittlich.
Wie so oft zu Fuß nahmen wir nun ein weiteres großes Stück Weg in Angriff – nämlich der zum Euromast, den ich unbedingt sehen oder gar besteigen wollte. Auf dem Weg dorthin – es waren rund 2,5 Kilometer, sah ich weitere der spannenden Hochhäuser, weshalb mir Rotterdam im Gegensatz zu Lucas und Susi sehr gut gefiel.
Rotterdam
Alt & Neu vereint
Euromast
Als wir den Euromast schließlich sichteten, war ich ziemlich beeindruckt. Ein schmaler Mast mit mehreren spannenden Ebenen. Das erste Stück kann man durch einen Fahrstuhl im Inneren des Mastes zurücklegen, danach geht es über einige Treppen auf Aussichtsplattformen im Freien weiter aufwärts, um dann zur Spitze in einer geschlossenen, runden Kabine ähnlich dem Eurosat im Europapark hinauf zu fahren.
Euromast in Rotterdam
Aussichtsplattformen des Euromasts
Susi mit ihrer Höhenangst beschloss, sich nicht dem 185 Meter hohen Turm zu stellen und auch Lucas wollte die Auszeit lieber am Boden mit seinem Nintendo verbringen. Also fuhr ich allein hinauf. Angekommen auf der Aussichtsplattform bereute ich das keine Sekunde. Was für eine absolut geniale Aussicht über die Weiten von Rotterdam mich hier erwartete! Auf der einen Seite der Hafen, auf der anderen Downtown und die Erasmusbrücke in der Ferne. Ich fand die Aussicht einfach nur wunderschön. Die Luft frisch, die Sonne strahlend, die Höhe schon auf dieser Plattform einfach nur imposant.
Aussicht über Rotterdam
Ich stellte mich zunächst auch an die Schlange Wartender für die Fahrt zur Spitze an, trat dann aber nach 10 Minuten wieder aus, als ich bemerkte, dass das Anstehen doch eine längere Angelegenheit zu werden drohte. Und zu lange wollte ich meine Familie einfach nicht warten lassen. Abgesehen davon hätte ich in der Kabine ohnehin nur in Bewegung und durch Glas fotografieren können, was mich nicht unbedingt reizte.
Mit dem Fahrstuhl geht’s auf rund 180m Höhe
So beließ ich es mit Aussichten aus 100 Meter Höhe und fuhr wieder hinab. Mit inzwischen müden Füßen liefen wir nun am Wasser wieder Richtung Erasmusbrücke zurück, wo wir unsere große Runde beendeten.
Tipp: Wenn du die Brücke überquerst, kannst du ein hervorragendes Fotomuseum besuchen, das als eines der vielseitigsten Fotomuseen in Europa gilt. Wenn du dich für Fotografie interessierst, solltest du dir das nicht entgehen lassen!
Auf den Besuch des Fotomuseums verzichtete ich, da weder Susi noch Lucas dafür wirklich zu begeistern waren. Und da ich ihnen an diesem Tag schon einiges an Fußweg abgerungen hatte, gab ich mich geschlagen.
Erasmusbrücke in Rotterdam
Spaziergang am Ufer
Utrecht
Inzwischen war es bereits nach 15 Uhr – wir fuhren trotzdem noch unser drittes Tagesziel Utrecht an. Die Fahrt dauerte rund 50 Minuten und auch hier fanden wir ganz gut einen Parkplatz nahe der Innenstadt. Wir hatten uns zuvor den Domturm nebst Kathedrale als Sehenswürdigkeit herausgepickt. Wir parkten im großen Parkhaus direkt in der Innenstadt bei dessen Einfahrt ich über den Preis von 50 Cent pro 7 Minuten aber erst einmal schlucken musste! Krass.
Parkhaus mal anders
Dafür war der Fußweg aus der Garage heraus toll. Dank super Gestaltung fühlten wir uns visuell und auditiv quasi in einen Wald hineinversetzt. Witzige Idee.
Einkaufsstraße in Utrecht
Domturm
Wir purzelten direkt in die Einkaufsstraße hinaus und folgten dem Strom an Menschen vorbei an vielen tollen Geschäften in Richtung Dom. Dieser besteht aus dem Domturm und – separat von diesem – einem Teil des ehemaligen Kirchenschiffes (Domklerk). Der ehemals verbindende Teil des Kirchenschiffes wurde durch einen Tornado im Jahr 1674 zerstört.
Mit Führung kann man hinauf
Tickets zur Turmbesteigung gibt es im nahen Tourismusbüro – leider waren alle Besichtigungen für den heutigen Tag schon ausverkauft. Den Domturm hätten wir sonst gern erklommen. Schade! So blieb uns nur die Besichtigung des restlichen Teil der Domklerk, der uns aber nur wenig beeindruckte nach den vielen tollen Kirchen und Kathedralen, die wir in den letzten Tagen gesehen hatten. Die Domklerk war eher einfach und schlicht gehalten, einzig die Höhe der Decke fiel mir besonders positiv auf, so dass ich einfach nur ein paar Aufnahmen und die Höhe machte.
Domklerk
Hohe Decken
Orgel in der Domklerk
Wir waren dann relativ schnell wieder draußen und setzten den Weg zur St. Catharinakathedraal fort, die sich aber ebenfalls eher als Flopp für uns herausstellte. Hier befindet sich nämlich ein Museum – genauer gesagt eines zur Geschichte der Entwicklung des Christentums in den Niederlanden, was uns nur mäßig interessierte. So beließ ich es auch bei einer Aufnahme von außen und hakte auch das mehr oder weniger einfach nur ab.
St. Catharinakathedraal
Nun liefen wir Richtung Oudegracht entlang der wunderschönen Altstadt mit ihren vielen schönen kleinen und größeren Gassen – allesamt gefüllt mit Massen von Drahteseln in jeglicher Form. Wahnsinn. Wir genossen diesen Spaziergang sehr und kehrten schließlich in einem netten Café ein, wo wir bei Cappuccino sowie heißer und kalter Schokolade die Seele baumeln ließen, Pläne für den nächsten Tag machten und einfach die vorbei laufenden und radelnden Menschen beobachteten.
Cappuccino zum Entspannen
Fahrräder wohin man schaut
Damit ging für uns ein weiterer schöner Tag zu Ende, dessen Höhepunkt für uns alle 3 die Windmühlen von Kinderdijk waren. Rotterdam gefiel eher mir sehr gut und Susi weniger. Bei Utrecht war es dann komplett andersherum. Susi mochte die schöne Innenstadt sehr, mir gefiel sie zwar ebenfalls, aber Rotterdam fand ich deutlich spannender. Ist gar nicht so einfach, es immer jedem Geschmack recht zu machen.
Häuserfassaden in Utrecht
Bewertung B&B D’Ouwe Grutter
Adresse: Dorpsstraat 41, 4845 CD Wagenberg, Niederlande
Webseite: www.overnachten.net
Buchen: B&B D’Ouwe Grutter auf booking.com*
Kategorie: B&B
Wir wurden sehr herzlich vom Besitzer des gemütlichen B&Bs empfangen. Unser Auto parkten wir direkt an der Dorfstraße vor dem Haus.
Unser Zimmer befand sich im zweiten Stock. Es war angenehm geräumig, besaß ein Waschbecken, einen Fernseher, einen kleinen Kühlschrank, Wasserkocher und schöne, große Betten. Leider jedoch fehlte ein eigenes Bad. Sowohl Toilette als auch Badezimmer mit Dusche waren Gemeinschaftseinrichtungen auf der Etage, was uns weniger gut gefiel.
Wagenberg selbst ist recht einsam gelegen, aber gut mit dem PKW erreichbar und somit eine gute Durchgangsstation von Belgien nach Amsterdam. Im Ort selbst ist wenig bis nichts los, was uns aber nicht störte.
Ausgesprochen gut hat uns neben der Herzlichkeit der Gastgeber das hervorragende Frühstück gefallen. Es gab alles, was das Herz begehrte und mehr. Frisches Obst, reichlich Auswahl an Wurst und Käse sowie Marmeladen, Rührei & Co. Das war phänomenal gut und machte für uns den Minuspunkt im Komfort wieder wett.
Alles in allem war das B&B eine für uns sehr praktisch gelegene Unterkunft, die für 2 Nächte völlig okay war, aber aufgrund des Gemeinschaftsbades nicht unseren Erwartungen gerecht wurde. Bei einer 9+ Bewertung auf einschlägigen Portalen habe ich bei einer Formulierung wie dieser: „Im Gemeinschaftsbad liegen Seife und Shampoos kostenfrei für Sie bereit.“ einfach nicht damit gerechnet, dass das Zimmer gar kein eigenes Bad / Toilette haben wird.
Davon abgesehen war das B&B eine sehr gute Unterkunft.
Lage:
Lautstärke:
Sauberkeit:
Frühstück:
Komfort:
[Sterne auf einer Skala von 1 – 3. Je mehr, desto besser, leiser, sauberer etc.]
Gesamtnote: 6.7
Reiseberichte unserer BeNeLux Reise in der Übersicht:
Tag 1 – Mit dem Auto über Straßburg und Metz nach Luxemburg
Tag 2 – Luxemburg Stadt und der Großherzogliche Palast
Tag 3 – Unterwegs im Mullerthal – Burg Beaufort & Burg Bourscheid
Tag 4 – Schloss Vianden, Clervaux & Burg Esch-sur-Sûre
Tag 5 – Burg Bouillon & La Roche-en-Ardenne
Tag 6 – Spaß mit Skulpturen in Durbuy und unter Tage in Hotton
Tag 7 – Zu Gast im Schloss Modave und im Historium Brugge
Tag 8 – Brügge und seine Sehenswürdigkeiten erleben
Tag 9 – Warum Gent uns nur bedingt gefiel!
Tag 10 – Sehenswürdigkeiten Antwerpen – Von Hafen bis Zoo
Tag 11 – Von Windmühlen in Kinderdijk und spannender Architektur in Rotterdam
Tag 12 – Über Alkmaar und Enkhuizen nach Amsterdam!
Tag 13 – Auf der Suche nach Amsterdams Sehenswürdigkeiten
Tag 14 – Über Burg Eltz zurück nach Freiburg & unser Reise Fazit
Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu den BeNeLux Staaten!
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