Wir verließen Luxemburg Stadt und fuhren weiter nach Norden ins wunderschöne Mullerthal. Dort statteten wir dem herrlichen Schiessentümpel Wasserfall einen Besuch ab, bevor es weiter nach Echternach ging. Nach einer kleinen Stadtbesichtigung steuerten wir Burg Beautfort an, wo wir ausgiebig die herrliche Burgruine erkundeten. Danach ging es weiter in unser nächstes Quartier in Bourscheid, in dessen Nähe wir uns die wunderschöne Burg Bourscheid anschauten, die für uns zum Höhepunkt eines erlebnisreichen Tages wurde.
Übersicht
Abschied von Luxemburg Stadt
Heute hieß es schon wieder Abschied nehmen von Luxemburg. Zunächst einmal frühstückten wir jedoch in Ruhe, auch wenn es 1:1 exakt das Gleiche wie am Vortag gab. Danach holte ich unser Auto aus der ein paar Straßen weiter befindlichen Tiefgarage. Und so saßen wir gegen halb 10 bereits wieder im Auto, um die Hauptstadt des Landes Richtung Norden zu verlassen.
Zunächst ging es über die Autobahn und größeren Landstraßen vorwärts, doch schon bald wechselten wir auf kleinere Landstraßen, um das Mullerthal zu erreichen. Ein wenig erinnerte mich die Gegend ja an die Landschaft des Schwarzwaldes, nur zusätzlich von einigen mächtigen Felsen links und rechts am Straßenrand ergänzt. Dank unseres Navi fanden wir recht zuverlässig den Wanderparkplatz Schiessentümpel, den ich als ersten Tagespunkt für diesen Tag auserkoren hatte.
Mullerthal
- Teil der Kleinen Luxemburger Schweiz
- Die Luxemburger Schweiz ist Teil des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks.
- Hügelige Landschaft, die an die Schweiz erinnert.
- Einzigartiges mit Sandsteinfelsen durchsetztes Biotop.
- Durch Fließgewässer Sauer und Schwarze Ernz freigelegt.
- Bei Wander- und Kletter-Fans sehr beliebt.
Sehenswürdigkeiten im Mullerthal
- Schiessentümpel Wasserfall.
- Mullerthal Trail.
- Herrliche Städte: Echternach, Berfort, Larochette.
- Burg Beaufort.
- Mühle „Heringer Millen“.
Mullerthal Trail
- Wanderweg von 112 km Gesamtlänge.
- Erschließt die Fels- und Bachlandschaften in größeren 3 Schleifen.
- Wege verlaufen durch Wälder und Wiesen, durch Schluchten und vorbei an bizarren Felsen.
- Besteht aus 3 Teilabschnitten:
- Route 1: typische Landschaftselemente: Felsen, Wald und Wiesen.
- Route 2: durchs Herz der Kleinen Luxemburger Schweiz, spektakulärste Felsformationen.
- Route 3: Felsen, zauberhafte Bachtäler und romantische Burgen.
- Hinweis: Wege eignen sich nicht für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer.
- Web: www.mullerthal-trail.lu
- Mail: info@mullerthal.lu
Schiessentümpel Wasserfall
Auf dem Parkplatz standen bisher nur 3 weitere PKWs. Wir hatten also Glück und die schöne Gegend noch fast für uns allein. Über eine kleine Brücke überquerten wir den wild-romantisch fließenden Bach, um dann dem gut ausgeschilderten Weg rechter Hand unterhalb beeindruckender Felswände zu folgen. Nicht von ungefähr nennt man diese Gegend auch die Luxemburgische Schweiz. Der Weg gefiel uns extrem gut. Mal hoch, mal runter, meist flach verlaufend und immer wieder diese mächtigen Felsen mit ihren Überhängen – einfach herrlich. Dazu kommt das Rauschen des nahen Baches – nur die Straße in der Nähe störte ein wenig.
Mullerthal Trail
Schon bald erreichten wir den ersten kleinen Wasserfall, der eigentlich nicht mehr als eine kleine Stufe war. Da jedoch ein Baumstamm sehr fotogen mit ins Bild ragte und dazu ein paar Felsen sehr schön positioniert waren, konnte ich nicht anders, als mein Stativ auszupacken und ein paar nette Langzeitaufnahmen zu machen.
Kleiner Wasserfall
Nur weniger Meter weiter trafen wir dann auf den eigentlichen Wasserfall Schiessentümpel, der extrem fotogen unterhalb einer wunderschönen, alten Rundbrücke munter in mehreren Strahlen hinabfließt. Auch hier erklomm ich einen schönen breiten Felsen und baute mein Stativ auf, um den kleinen, aber wunderschönen Wasserfall zu verewigen. Herrlich!
Schiessentümpel Wasserfall
Hier hätte ich durchaus noch eine Weile verbringen können, aber so langsam schlugen immer mehr Menschen hier auf, so dass wir uns wieder vom Acker machten. Der herrliche Spaziergang und der wunderschöne kleine Wasserfall waren aber definitiv schon mal ein toller Start in den Tag!
Ein toller Wanderweg
Zurück am Parkplatz, der inzwischen gut gefüllt war, ging es nun in den Ort selbst, der sich aber nicht als haltenswert für uns präsentierte. Ergo fuhren wir direkt weiter nach Echternach, einem netten 5.600 Einwohner fassenden Städtchen, von dem ich ein wenig gelesen hatte.
Spaziergang in Echternach
Der Parkplatz nahe dem Zentrum war schnell gefunden und bei starker Bewölkung führte uns der erste Weg ins örtliche Tourismus Büro, um uns dort mit Flyern einzudecken. Wir hatten nämlich von einem interessanten Kulturweg gelesen, den es in Echternach zu entdecken gilt. Am ersten Besichtigungspunkt standen wir auch ohnehin schon direkt – dem mächtigen Kloster mit seiner Kirche und der Abtei.
Kloster in Echternach
Das Innere der Kirche überraschte mich ein wenig. Sie war wesentlich einfacher, als ich das von vielen anderen Kirchen kannte. Schöne Buntglasfenster, aber ein eher schlichter Altar und deutlich wenig Prunk wie in manch anderem göttlichen Gemäuer erwarteten uns. Spannender Weise konnten wir auch die Katakomben besichtigen, wo es einige weitere Andachtsnischen, ein paar Sarkophage und Anderes zu entdecken galt.
Im Inneren des Klosters in Echternach
Insgesamt hielt es uns jedoch nicht lange in der Kirche, zumal Lucas bereits Hunger vermeldete. Wir steuerten daher den nahen Marktplatz an, der bei schönem Wetter sicher weit attraktiver gewirkt hätte. Die düsteren und bedrohlichen Wolken über uns trieben uns jedoch eher ins Innere eines der Restaurants am Platz, als dass wir draußen hätten das Essen genießen wollen.
Marktplatz in Echternach
Überraschenderweise fühlten wir uns plötzlich jedoch wie nach Irland versetzt, denn das Innere des „Aal Eechternoach“ erinnerte doch stark an einen irischen Pub. Gefiel uns echt gut, zumal er nett eingerichtet war. Die Speisekarte war übersichtlich aber interessant – allerdings haute uns das wenig später erhaltene Essen dann nicht wirklich von den Socken. Ich selbst hatte einen Jalapeño Burger und ich würde mal sagen, er war okay, nicht mehr und nicht weniger.
Jalapeño Burger
Stärken konnten wir uns aber allemal und so wollten wir nun dem Kulturpfad weiter folgen. Auf dem Markplatz hatte sich unterdessen ein Chor aus Jugendlichen eingefunden, die mit echt beeindruckenden Stimmen singend Spenden sammelten.
Ein Chor sorgt für Musik
Bei leichtem Nieselregen folgte ich nun der Karte unseres Flyers, aber es mag vielleicht am Wetter gelegen haben – der Weg ließ nicht wirklich den Funken bei uns überspringen. Der Ort war nett, aber wir kürzten den Weg dann nach kurzer Zeit einfach ab und steuerten wieder unser Auto an, um uns in Richtung Beaufort aufzumachen.
Kloster in Echternach
Stadtmauer von Echternach
Burg Beaufort
Die interessante Burgruine sahen wir schon von weitem und einen Parkplatz fanden wir gerade noch so an der Straße. Der eigentliche Parkplatz war bereits komplett voll und auch an der Straße standen Autos, soweit das Auge reichte. Dank unserer Luxembourg Card kamen wir kostenlos in die Burg hinein und hätten sogar einen Likör probieren dürfen. Allerdings machten wir von dem Angebot keinen Gebrauch.
Burg Beautfort – Ruine
Burg Beautfort – Renaissance Schloss
Eigentlich besteht die Burg gleich aus 2 Teilen – der Burgruine und dem Renaissance Schloss. In zweites kommt man jedoch nur mittels einer einstündigen Führung, die in unserem Fall in einer Dreiviertelstunde auf Niederländisch stattgefunden hätte. Dazu hatten aber weder Lucas noch wir so richtig Lust, so dass wir es bei der Besichtigung der spannenden Burgruine beließen.
Burg Beautfort – Türknauf
Burg Beautfort – Ruine
Burg Beautfort – Ruine
Die Ruine selbst birgt einiges an spannenden Plätzen, die wir natürlich allesamt ausgiebig erkundeten. Spannende Sache! Wir sind ja immer für Burgen und Ruinen zu haben und diese war definitiv einen Besuch wert! Wir stiegen über Treppen mal hinauf, mal hinunter in kleine und große Räume, entdeckten u.a. eine Folterkammer und genossen vom Turm aus die Aussicht über die Umgebung.
Ausblick von Burg Beautfort
Burg Beautfort – Folterkammer
Burg Beautfort – Eingang & Shop
Nach einer ausführlichen Tour durch das Gemäuer kehrten wir zum Auto zurück und nahmen nun den Weg zu unserem nächsten Quartier in Bourscheid in Angriff.
Fahrt nach Bourscheid
Der Weg dorthin war teils echt abenteuerlich, denn ein Großteil der knapp 30 Kilometer verlief auf schmalen und schmalsten Straßen entlang, die unser Irland Feeling erneut aufflammen ließen. Die Landschaft war dabei ebenfalls sehr nett anzusehen und so konnten wir die Fahrt trotz gewöhnungsbedürftiger Straßen sehr genießen.
In Bourscheid angelangt stolperten wir direkt nach dem Ortseingang über unser Hotel, das nicht nur auf den ersten Blick schon sehr gut aussah. Wir wurden super nett begrüßt und auch unser Zimmer, bzw. unsere 2 Zimmer waren toll. Lucas Augen strahlten, als er erfuhr, dass er sein eigenes Zimmer bekam – so etwas ist für ihn immer ein ganz besonderes Highlight!
Inzwischen war es 15:30 Uhr durch und auch einen ersten Blick auf Burg Bourscheid hatten wir schon vom Auto aus werfen können. Wie weit die Burg wohl von hier aus entfernt lag? Ich fragte kurzerhand an der Rezeption unserer Unterkunft nach und mir wurden 25 Minuten Wegstrecke zu Fuß genannt. Na, das war doch machbar. Das Wetter war toll, der Himmel inzwischen wieder aufgeklart und morgen sollte es regnen, warum also nicht heute noch die Burg besuchen?
Burg Bourscheid
Wir schnappten uns unsere Rucksäcke und Kameras und los ging‘s immer dem Schmetterling, der unseren Wanderweg markierte, abwärts folgend Richtung Burg. Der Weg führt anfangs noch an der Straße entlang, später über einen Campingplatz und dann durch einen schmalen, sehr schönen Waldweg.
Wanderzeichen zur Burg Bourscheid
Burg Bourscheid
Tipp: Direkt am Campingplatz gibt es einen wunderschönen Aussichtspunkt auf die Umgebung und die Burg, die von dort aus gesehen unterhalb des Standortes liegt.
Gegen 16:00 Uhr waren wir an der Burg, wo wir uns mit Audio Guides auf Deutsch ausrüsten ließen und nun noch locker 2 Stunden bis zur Schließung der Burg zur Verfügung hatten.
Parkplatz vor Burg Bourscheid
Wir hatten jeder ein eigenes Gerät und konnten uns dank Nummern, die sich auf dem Gelände wiederfinden, über die jeweiligen Stationen informieren lassen. Für Lucas gab es sogar ein eigens auf Kinder abgestimmtes Programm. Super toll gemacht!
Unterwegs mit spannendem Audioguide
So erkundeten wir jeder ganz in Ruhe in seinem eigenen Tempo das Gelände, gaben uns den Informationen und Geschichten hin und in meinem Fall natürlich auch der Lust am Fotografieren. Nicht nur das Gelände selbst, sondern auch die herrliche Umgebung, auf die wir von der etwas höher gelegenen Burg blicken durften, gefiel uns sehr. Was für eine wunderschöne Landschaft! Vor allem vom Bergfried aus war die Sicht natürlich sensationell schön – und das in alle Himmelsrichtungen.
Burg Bourscheid – Außenanlage
Burg Bourscheid – Außenanlage
Burg Bourscheid – Außenanlage
Burg Bourscheid – Außenanlage
Auch Lucas war begeistert von dem Audioguide und lauschte sehr aufmerksam allen seinen Geschichten. Er vergaß dabei sogar völlig, ein paar Fotos zu machen, so sehr faszinierte ihn das alles. Sowohl die herrliche Burg als auch den super toll gemachten Audio Guide können wir sehr empfehlen. Ein würdiger Höhepunkt dieses schönen und erlebnisreichen Tages.
Burg Bourscheid – Bergfried
Burg Bourscheid – Aussicht vom Bergfried
Burg Bourscheid – Kellergewölbe
Burg Bourscheid – Umgebung
Den folgenden Aufstieg zurück in unseren Ort und unser Hotel schafften wir dann auch noch, wenngleich es schon recht anstrengend war, da es nun stetig, teils auch steil, bergauf ging.
Blick in die herrliche Landschaft
Mit schmerzenden Füßen, aber auch dem Gefühl wieder viel Spannendes erlebt zu haben, ließen wir diesen Abend dann in Ruhe auf dem Zimmer ausklingen. Vor allem der Schiessentümpel Wasserfall und Burg Bourscheid hatten uns an diesem Tag richtig gut gefallen!
#FotoJuwel des Tages
Den Schiessentümpel mit einer Langzeitaufnahme festzuhalten, war ein Unterfangen, das mir extrem viel Spaß gemacht hat, zumal ich Glück hatte und wir fast ungestört waren. Ich kletterte also fleißig auf den Felsen herum, um mir eine schöne Perspektive zu suchen, stellte mein Stativ auf und löste aus.
Das folgende Foto ist dabei meine Lieblingsaufnahme an diesem Tag, die ich ganz bewusst in Schwarz-Weiß bearbeitet habe. Das Wasser war herrlich klar und somit entsprechend schneeweiß, während der Hintergrund einen tollen Kontrast dazu abgab. Der kleine Ast, der rechts unten ins Wasser ragte, gab dem Bild noch das gewisse Etwas. 20 Sekunden Aufnahmedauer genügten in Kombination mit dem entsprechendem Graufilter.
In der Fotobearbeitung habe ich dann den Kontrast noch einmal angehoben und am Ende auch eine leichte, dunkle Vignette um das Bild gelegt. Der Fokus sollte ganz klar auf dem Wasserfall liegen.
Schiessentümpel Wasserfall im Mullerthal
Mehr meiner Foto-Juwelen findest du hier.
Reiseberichte unserer BeNeLux Reise in der Übersicht:
Tag 1 – Mit dem Auto über Straßburg und Metz nach Luxemburg
Tag 2 – Luxemburg Stadt und der Großherzogliche Palast
Tag 3 – Unterwegs im Mullerthal – Burg Beaufort & Burg Bourscheid
Tag 4 – Schloss Vianden, Clervaux & Burg Esch-sur-Sûre
Tag 5 – Burg Bouillon & La Roche-en-Ardenne
Tag 6 – Spaß mit Skulpturen in Durbuy und unter Tage in Hotton
Tag 7 – Zu Gast im Schloss Modave und im Historium Brugge
Tag 8 – Brügge und seine Sehenswürdigkeiten erleben
Tag 9 – Warum Gent uns nur bedingt gefiel!
Tag 10 – Sehenswürdigkeiten Antwerpen – Von Hafen bis Zoo
Tag 11 – Von Windmühlen in Kinderdijk und spannender Architektur in Rotterdam
Tag 12 – Über Alkmaar und Enkhuizen nach Amsterdam!
Tag 13 – Auf der Suche nach Amsterdams Sehenswürdigkeiten
Tag 14 – Über Burg Eltz zurück nach Freiburg & unser Reise Fazit
Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu den BeNeLux Staaten!
Wie wunderschön :-) Ich war mehrmals in Luxemburg, allerdings nur in der Stadt. Wenn ich den Bericht so lese, denke ich mir, ich sollte das Land nochmal auf meiner Liste setzten.
Viele Grüße
Maria
Ja, dazu kann ich dir auch raten. :-)
Luxemburg hat uns richtig gut gefallen – vor allem das Mullerthal ist wunderschön. Da hätte ich gern noch mehr Zeit verbracht.
Lg Michael