Bevor es an diesem Tag den Sehenswürdigkeiten in und um Cork an den Kragen ging, waren wir nach der Ankündigung vom Vortag erst einmal tierisch gespannt auf das Frühstück. Gegen 8 Uhr betraten wir den kleinen, aber sehr schön gedeckten Frühstücksraum, in dem wir am gestrigen Tag auch schon unseren Tee zur Begrüßung zu uns genommen hatten.

Ein Weltklasse Frühstück

Wir bekamen einen netten Tisch zugewiesen und studierten dann ausführlich die Frühstückskarte. Wow, was für ein Angebot! Im Grunde gab es alles, was man sich nur vorstellen kann. Von süß bis herzhaft, von traditionell bis ausgefallen. Wahnsinn. Wir entschieden uns alle drei für Pancakes – aber in verschiedenen Ausführungen. Ich wählte meine mit Sirup und Beeren.

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Das Frühstück war klasse

Dazu tranken wir wieder diesen unglaublich leckeren irischen Frühstückstee, der es uns inzwischen richtig angetan hatte. Zusätzlich zur Bestellung per Karte gab es übrigens auch noch ein nettes kleines Büfett mit Obst, Müsli, Wurst, Käse, Kuchen & Co. Das nenne ich mal ein Frühstück! Dieses B&B hatte ich richtig gut ausgesucht.

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Bäume mit Strickschutz

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Blarney Castle

Blarney Castle

Nach dem Frühstück stiegen wir ins Auto und fuhren nach Blarney, wo wir uns Blarney Castle anschauen wollten. Wir hatten am Vortag den Tipp bekommen, möglichst früh hinzufahren, um das Gelände noch vor den Massen, die mit Reisebussen angekarrt werden, erkunden zu können. Tatsächlich fanden wir den Ort auf Anhieb und von Reisebussen war weit und breit noch nichts zu sehen. Ich fühlte mich langsam im Linksverkehr immer wohler (wenngleich ich die eine oder andere Berührung mit dem Bordstein wohl nicht verschweigen kann) und Susi kam inzwischen mit Karte kombiniert mit Handy-Navigation richtig gut zurecht.

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Ein beeindruckender Turm

Nachdem wir unsere Tickets gekauft hatten, liefen wir einfach drauf los. Der Park, der uns erwartete, war ein sehr schönes Gelände mit vielen tollen Bäumen – alles perfekt gepflegt. Schon nach kurzer Zeit erspähten wir den weithin sichtbaren Turm, auf den wir dann natürlich zu hielten. Ein tolles Gemäuer. Nicht so sehr in die Breite gebaut, wie viele andere Schlösser, sondern eher in die Höhe. Auch wir machten uns natürlich über die teils sehr engen Wendeltreppen auf den Weg nach oben. Zwischendurch gab es immer wieder kleine Räume zu erkunden. Schon bemerkenswert, auf wie wenig Raum man hier früher gelebt hat.

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Kleine, enge Räume

Oben angekommen – das letzte Ende war richtig, richtig eng – erwartete uns eine herrliche Aussicht über die Umgebung. Bisher war auch nur eine Handvoll anderer Leute unterwegs, so dass wir den kleinen Rundgang hier oben richtig genießen konnten.

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Eine tolle Aussicht

Blarney Castle ist berühmt für seine Legende bezüglich des Blarney Stone. Angeblich bringt es einem das Geschenk der Sprachgewandheit, wenn man diesen küsst. Eine Tradition, die schon über 100 Jahre lang gepflegt wird. Tatsächlich ließen sich einige Willige mit Hilfe mehr oder weniger kopfüber hinunter, um diesen Stein zu küssen. Wir verzichteten allerdings auf dieses zweifelhafte Vergnügen und sahen lieber nur zu.

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Rundgang in luftiger Höhe

Kurze Zeit später machten wir uns wieder an den Abstieg. Unten angekommen durchforsteten wir das hiesige Souvenirangebot und entdeckten tatsächlich etwas, was Lucas sehr glücklich machte – ein Auto-Kennzeichen von Irland! Seit unserer USA Reise sammelt er die Teile. Machte ihn echt happy, auch eines von Irland gefunden zu haben.

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Ein tolles Gemäuer

Wir studierten noch eine Weile die Informationstafeln auf der untersten Ebene, bevor wir dann Richtung Poison Garden weiter liefen. Hier waren einige wirklich giftige Pflanzen, teils hinter Gittern, allesamt mit Warnschildern versehen, angepflanzt. Für Botaniker sicher eine spannende Sache, für uns allerdings eher unspektakulär.

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Achtung, giftig!

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Wunderschöne Parkanlage

Es folgte ein sehr schöner Spaziergang durch den angrenzenden Park mit seinen teils sehr beeindruckenden Bäumen hin zum Blarney House, das echt schön anzusehen ist. Auf eine Führung, die nur auf Englisch angeboten wurde, verzichteten wir jedoch, da das für Lucas eher weniger interessant gewesen wäre. Stattdessen steuerten wir nun den Ausgang an, während uns langsam immer mehr Ströme von Menschen entgegen kamen. Die ersten Reisebusse waren wohl eingetroffen.

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Blarney House

Cork

Spaziergang im Grünen

Wir warfen noch kurz einen Blick in die Höhlen unter der Ruine. Diese waren eng, feucht, ein wenig unheimlich, aber nicht wirklich spektakulär. Dann verließen wir das Gelände – natürlich nicht ohne weitere Eroberungen im üblichen, abschließenden Souvenirshop. So langsam hatten wir schon eine echt stattliche Sammlung und das, obwohl erst Tag 4 war!

Cork

Unter dem Schloss

Cork City Goal

Wir fuhren zurück zu unserem B&B, um unser Auto zu parken und brachen nun zu Fuß zum Cork City Goal auf. Den Weg hatten wir ja am Vortag schon zufällig fast komplett zurückgelegt. So wussten wir wenigstens, was uns erwartet – denn die Steigung hinauf, war echt nicht ohne. Eine gute halbe Stunde später kamen wir an und liefen fast ein wenig ehrfürchtig durch das Eingangstor aufs Gelände. Tickets waren schnell gelöst und los ging‘s auf eigene Faust durch das beeindruckende Gefängnis.

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Cork City Goal

Cork

Wärter

In vielen Zellen wurde durch entsprechende Szenen und Schaupuppen das harte Leben, das die Gefangenen hier einst führten, nachgestellt und aufgezeigt. Die Zellen waren klein, trostlos und lediglich mit einer Schlafmatte ausgestattet, teilweise sogar ohne Tageslicht. Auch Toiletten suchte man vergebens. Ein Eimer musste genügen. Schon heftig. Lucas machte vor allem eine Szene mit einem Jungen, der von einem Wärter ausgepeitscht wurde, sehr nachdenklich. Bei letzterem fiel mir wieder mal auf, wie interessiert er inzwischen war. Er wird langsam echt groß.

Wir folgten den Weg durchs Gefängnis vorbei am Wärter-Pausenraum bis wir wieder am Anfang ankamen und waren um eine weitere sehr interessante Erfahrung reifer. Ein echt spannender Ort, der die Geschichte von immerhin 99 Jahren Gefangenen-Daseins von 1824 bis 1923 erzählt.

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Zellen auf 3 Etagen

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99 Jahre Gefängnis-Geschichte

Wieder zurück am Garnish House machten wir einen kurzen Stopp in unserem Zimmer, wo wir per Schokoriegel unsere Zuckerspiegel nach oben jagten. Anschließend stiegen wir wieder in unser Auto, um nun Cobh im Osten Corks anzusteuern.

Cobh aka Queenstown

Der kleine auf einer Insel liegende Ort erzählt nämlich mittels des Cobh Heritage Centers eine ganz besondere Geschichte – nämlich die der Titanic, die einst hier auf ihrer ersten und zugleich letzten Fahrt anlegte, bevor sie New York ansteuern wollte. Damals hieß Cobh übrigens noch Queenstown. Wir ergatterten einen Parkplatz direkt vor dem Eingang und steuerten zügig den Ticketverkauf an, da draußen gerade ein größerer Reisebus angekommen war.

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Das Cobh Heritage Center

Wir bekamen jeder ein Ticket, das mit jeweils einem Namen eines der Passagiere der Titanic versehen war. Unsere Aufgabe, wie man uns nun erzählte, war es, mehr über die Geschichte dieser Person während der Ausstellung herauszufinden. Sehr schön Idee.

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Auf Spurensuche

Langsam und interessiert liefen wir durch die Räume, sahen Szenen aus den verschiedenen Klassen, Originalteile vom einstigen Prachtschiff und erfuhren viel sowohl über die Titanic, aber auch über andere Schiffe aus dieser Zeit. Eine sehr schöne Ausstellung! Auch die Personen unserer Tickets fanden wir allesamt. Zwei der drei hatten das damalige Unglück allerdings leider nicht überlebt.

Cork

Die Ausstellung

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3. Klasse

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Cobh hieß damals Queenstown

Eigentlich wollten wir nach der Ausstellung auch gleich noch etwas essen, aber da uns das bescheidene Angebot der dortigen Cafeteria nicht zusagte, beschlossen wir spontan, uns ein wenig in Cobh umzusehen. Ein echt netter Ort mit vielen hübsch anzusehenden Geschäften. Essenstechnisch entschieden wir uns dieses Mal für die Fastfood Variante – wir können ja nicht jeden Tag groß Essen gehen.

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Fassadenkunst in Cobh

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Wohnen in Schräglage

Per Zufall entdeckten wir dann plötzlich den hohen Turm der Cobh Cathedral, die uns natürlich sofort in den Bann zog. Sah nämlich nach einer richtig tollen und beeindruckenden Kirche aus. Wir fanden den Weg zum Bauwerk entlang schmaler Gassen und wurden nicht enttäuscht.

Cork

Cobh Cathedral

Außen schon echt beeindruckend, erwartete uns im Inneren eine der schönsten und beeindruckendsten Kirchen, die ich je gesehen habe. Wunderschöne hohe Bögen, strahlende Buntglasfenster, ein sehr kunstvoller und wunderschöner Altarbereich waren nur drei der Dinge, die diese Kirche so eindrucksvoll wirken ließen. War für mich fast das Highlight des Tages.

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Eine beeindruckende Kirche

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Sowohl von innen als auch von außen

Nach dieser Besichtigung trabten wir dann wieder zurück zum Auto, um unser letztes Ziel für diesen Tag anzusteuern. Auf dem Plan stand die Jameson Distillery in Midleton. Hier wird seit mehr als 200 Jahren einer der bekanntesten Whiskey Sorten des Landes hergestellt. Nicht, dass ich großer Whiskey Fan wäre, aber irgendwie finde ich das schon sehr faszinierend, zumal Irland ja für seine Pubs und seine Braukunst durchaus berühmt ist.

Whiskey in Midleton

Midleton selbst ist ein sehr hübscher Ort, der mir bei der Durchfahrt weit besser als beispielsweise die Stadt Cork gefiel, zu welcher ich noch keinen rechten Draht gefunden habe.  Das Jameson Heritage Center war dank Internet Recherche schnell gefunden und auch ein Parkplatz war kein wirkliches Problem. Auf dem Gelände angekommen beeindruckt zunächst einmal der riesige kupferne Kessel, der auf dem Rasen vor der Eingangshalle platziert ist.

Cork

Einfahrt zur Distillery

Cork

Keine Teekanne!

Im Inneren des Centers fand ich die Atmosphäre und den Bar Room sofort sehr ansprechend. Leider stellte sich heraus, dass man die Brauerei selbst nur per Führung anschauen konnte, die zum einen recht lang ist (1 Stunde 15 Minuten) und zum anderen auch nicht ganz preiswert (15 Euro pro Erwachsenen). Susi & Lucas zu liebe verzichtete ich daher auf die Teilnahme, da beide das Thema an sich auch nicht sonderlich spannend fanden.

Cork

Whiskey gefällig?

Cork

Gebranntes im Fass

Dafür ließ ich es mir nicht nehmen, den Shop ausführlich zu erkunden und mir eine kleine Kostprobe Whiskey mitzunehmen. Ich beschloss sogleich, meinen 12 Jahre alten Irish Whiskey von Jameson so richtig schön dekadent an unserem vorletzten Abend in Irland, an dem wir in einem Schloss übernachten würden, zu genießen. Bis dahin würde ich ihn gut verwahren.

Bevor wir nun heimfuhren, kauften wir noch rasch in einem größeren nahe gelegenen Einkaufszentrum ein paar Dinge fürs Abendbrot ein. Dann ging es zurück nach Cork – erneut wieder mitten in der Rushhour, was sich auch deutlich bemerkbar machte. Eine ziemlich zähe Rückfahrt mit einem kleinen Verfahrer später waren wir dann gegen 6 wieder an unserem B&B, wo wir erschöpft den Tag schon früher ausklingen ließen.

Cork

Garnish House

In Ruhe essen, den nächsten Tag mit seiner aufregenden Fahrt und vielen tollen Höhepunkten nach Killarny planen und ein wenig Entspannung prägten den Rest des Abends.

Am nächsten Tag würde es nun endlich an die Westküste gehen!

Bewertung The Garnish House

Webseite: www.garnish.ie
Adresse: Western Road, Cork City, Irland

Das B&B „Garnish House“ ist im westlichen Teil von Cork angesiedelt ganz in der Nähe des River Lee und dem University College Cork (UCC). In wenigen Gehminuten erreicht man entweder die Innenstadt oder in anderer Richtung den schönen Campus des UCC.

Das B&B selbst besteht aus mehreren Häusern. Im Hauptgebäude wurden wir mehr als herzlich empfangen und sogleich erst einmal sehr stilvoll auf Tee und Gebäck eingeladen. Anschließend wurden wir auf unser Zimmer in einem Gebäude auf der gegenüber liegenden Straßenseite geführt. Unser Zimmer war angenehm groß, sehr sauber und beinhaltete neben den Betten auch einen Schreibtisch, einen Fernseher und ein recht großes, aber ein wenig steril wirkendes Bad.

Kostenloses WLAN war vorhanden, ließ aber von der Reichweite her zu wünschen übrig. Ich habe mich, um online zu gehen, in der Regel in den kleinen Gemeinschaftsraum gesetzt, wo sich auch der Router befindet.

Die Lage des B&B empfanden wir als sehr vorteilhaft, da uns die Innenstadt von Cork wenig gefiel. Parkplätze waren ausreichend vorhanden. Unser Zimmer war absolut ruhig und gefiel uns sehr.

Das wirklich Herausragende an dieser Unterkunft war das Frühstück, das sensationell gut war. Sowohl Auswahl und Vielfalt, als auch die Qualität der vielen leckeren Frühstücksvarianten gefielen uns sehr. Für uns das beste Frühstück, das wir im Laufe unserer Rundreise durch Irland erleben durften.

Alles in allem gefiel uns das Garnish House außerordentlich gut. Wir haben uns als Familie dort sehr wohl gefühlt.

In Sternen ausgedrückt bewerten wir wie folgt:

Lage:
sterne_2t

Lautstärke:
sterne_3t

Sauberkeit: 
sterne_2t

Frühstück:
sterne_3t

Komfort:
sterne_2t

[Sterne auf einer Skala von 1 – 3. Je mehr, desto besser, leiser, sauberer etc.]

 

Reiseberichte unserer Irland Reise in der Übersicht:

Tag 1 – Anreise nach Dublin, doch einer blieb auf der Strecke!
Tag 2 – Von den Wikingern in Dublin zu den Kelten in Glendalough
Tag 3 – Von Kilkenny über die Ruinen des Rock of Cashel nach Cork
Tag 4 – Was Cork mit einem geküssten Stein, der Titanic und Whiskey zu tun hat
Tag 5 – Drombeg Steinkreis, Mizen Head, Bantry House und Kenmare
Tag 6 – Muckross House, Ross Castle, Muckross Abbey, Torc Waterfalls
Tag 7 – Ring of Kerry, Ring of Beara, Molly Gallivan’s
Tag 8 – Dingle, Slea Head Drive, Blennverville Windmill
Tag 9 – Bunratty Castle, Cliffs of Moher, The Burren, Knappogue Castle
Tag 10 – Dunguaire Castle, Aillwee Cave, Kilkee Cliff Walk
Tag 11 – Menlo Castle, Galway, Galway Cathedral, Atlantaquaria
Tag 12 – Unterwegs in Connemara – Ross Errilly, Ashford Castle, Kylemore Abbey
Tag 13 – Westport, Connemara Nationalpark, Clifden, Sky Road, Abbeyglen Castle
Tag 14 – Clonmacnoise & Dublin Castle
Tag 15 – Rückreise & Fazit

Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu Irland!