Am heutigen Tag standen gleich 3 tolle Ziele auf unserem Programm – der Drombeg Stone Circle, Mizen Head und das Bantry House. Koffer packen war bereits Routine, die schon vor dem Frühstück erledigt war. Zur Stärkung für den Tag wählte ich dieses Mal Porridge Oat mit Honey & Cream. Wollte ich unbedingt probieren. Da ich Süßspeisen ohnehin nicht verachte – zusammen mit ein paar Früchten für mich der perfekte Start in den Tag. Dazu gab es wieder diesen leckeren irischen Frühstückstee und ein paar Toasts. Das Auschecken im Anschluss war dann schnell erledigt und schon um 9 Uhr saßen wir im Auto und machten uns bei herrlichstem Wetter auf den Weg in den Süd-Westen Irlands.
Übersicht
Drombeg Stone Circle
Die Straßen waren relativ leer und über die recht große N71 kamen wir gut voran. Unser erstes Ziel war der Drombeg Stone Circle – ein schätzungsweise drei- bis viertausend Jahre alter Steinkreis. Sobald wir dafür von der Hauptstraße abgefahren waren, wurden die Straßen, wenn man diese denn so nennen kann, wieder deutlich schmaler. Autos kamen kaum aneinander vorbei, die Begrenzung zu beiden Seiten ließ kein Platz zum Ausweichen. Glücklicherweise war hier kaum jemand unterwegs und alles in allem kam uns, glaube ich, auch nur ein einziges Auto entgegen.
Irische Landschaft
Der Steinkreis war gut ausgeschildert, so dass wir den zugehörigen Parkplatz problemlos fanden. Und nach kurzem Spaziergang tat er sich dann plötzlich vor uns auf. Was für ein toller Anblick! Der Steinkreis war inmitten einer herrlich grünen, sehr gut gepflegten Grasfläche platziert. Dahinter reichte der Blick über wunderschöne Landschaft bis hinunter zum Meer, das ebenfalls in der Ferne sichtbar war. Die Steine des Kreises warfen noch Schatten, dazu der strahlend blaue Himmel. Was für ein tolles Motiv. Ich konnte mich kaum satt sehen und auch Fotos schoss ich Unmengen! Und das allerbeste daran – wir waren hier völlig allein und niemand störte uns. Genauso habe ich mir den mystisch-keltischen Teil Irlands vorgestellt. Herrlich!
Drombeg Stone Circle
Mizen Head
Um diese schöne Erfahrung reicher stiegen wir wieder ins Auto und machten uns an die nächste Etappe. Wir steuerten nun den südwestlichsten Punkt Irlands an – Mizen Head. Musikalisch begeitet von irischen Pub Liedern war die Fahrt bei diesem tollen Wetter einfach nur ein Genuss. Die letzten Kilometer allerdings mussten wir wieder mit sehr schmalen Straßen klar kommen, aber langsam gewöhnten wir uns daran. Als wir Mizen Head erreichten, war es frühe Mittagszeit. Der Ausflugspunkt war durchaus gut besucht, aber nicht überlaufen. Hielt sich alles im Rahmen. Wir kauften uns unsere Tickets, denn natürlich wollte ich auch die Mizen Bridge überqueren, um die hoffentlich tolle Aussicht zu genießen.
Mizen Bridge
Eine tolle Brücke!
Die Brücke war übrigens deutlich kleiner, als ich angenommen hatte. Ich hatte zuvor Fotos gesehen, wo sie viel, viel größer wirkte als nun in Wirklichkeit. Trotzdem war es ein Genuss, sie zu überqueren und die tolle Aussicht sowohl auf das Meer als auch ins Landesinnere zu genießen. Drüben angekommen, erklommen wir den Aussichtspunkt und waren erneut restlos begeistert von der Landschaft, die sich uns darbot. Irland gefiel mir mit jedem Tag besser. Was für ein wunderschönes Land!
Mizen Head
Blick auf die Brücke
Blick vom Aussichtspunkt
Die Mizen Halbinsel ist die südlichste der vier südwestlichen Halbinseln Irlands. Sie gehört zur Grafschaft Cork und darf von sich behaupten, den südwestlichsten Punkt Irlands zu besitzen. Genau dort befindet sich Mizen Head mit seinem tollen Aussichtspunkt und der Mizen Head Signal Station. Die Umgebung ist gekennzeichnet durch steile Klippen, grüne Weiden, raue Heidelandschaften und spektakuläre Aussichten auf das offene Meer. Außerdem befindet sich auf der Mizen Halbinsel der wohl schönste Strand West Corks bei Barley Cove.
Mizen Head Signal Station
Die Mizen Head Signal Station steht hier schon seit mehr als 100 Jahren – genauer gesagt seit 1909, um Wind, Wetter und Sturm die Stirn zu bieten. Einst als Schutz erbaut, um Schiffe auf dem offenen Meer vor den tückischen Felsen zu warnen, war sie bis 1994 rund um die Uhr bemannt. 1910 eröffnet wurden 1931 ein zusätzlicher Funksendemast und 1959 ein weiteres Licht hoch oben auf den Klippen installiert.
Kontakt
Mizen Head Signal Station
Mizen Tourism Co-operative Society Ltd.
The Harbour Road,
Goleen,
West Cork,
Ireland.
Tel: + 353 28 35115 or +353 28 35225
Mail: info@mizenhead.ie
Web: www.mizenhead.ie
Das Besucherzentrum
Bevor man die Signalstation erreichen kann, muss man im Besucherzentrum erst einmal Tickets lösen, um über die Mizen Bridge zur Station und ein paar wirklich spektakulären Aussichtspunkten zu gelangen. Rund 50.000 Besucher zählt das Besucherzentrum Jahr für Jahr – kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es in einer der wohl schönsten Gegenden Irlands liegt.
Preise
- Erwachsene: 6.00 EUR
- Senioren / Studenten: 4.50 EUR
- Kinder unter 12: 3.50 EUR
- Kinder unter 5: Freier Eintritt
- Familienticket: 18.00 EUR
Öffnungszeiten
- Mitte März, April, Mai, September, October täglich von 10:30 – 17:00 Uhr
- Juni, Juli, August 10:00 – 18:00 Uhr
- November – Mitte März an Wochenenden von 11:00 – 16:00 Uhr
Das Besucherzentrum selbst beinhaltet u.a. auch ein nettes kleines Schiffahrtsmuseum mit verschiedenen Ausstellungsstücken und Seefahrtsutensilien, eine Wetterstation, das Mizen Café und ein Modell des Leuchtturms auf den Fastnet-Felsen, den man im Original auch gut von Mizen Head aus am südlichen Horizont erkennen kann. Der Leuchtturm ist mit 54 Metern Höhe übrigens der größte Leuchtturm Irlands.
Hat man das Besucherzentrum durchquert trift man auf die kleine, aber wunderschöne Mizen Bridge – allerdings erst, nachdem man die berühmten 99 Stufen hinabgestiegen ist. Die Brücke selbst verbindet das Festland mit Cloghane Island und erlaubt tolle Blicke auf die wunderschöne Umgebung. Mit etwas Glück kann man sogar Delfine, Robben oder gar Wale von hier aus erspähen.
Das Wetter
Das Wetter auf Mizen Head wird vor allem vom Golfstrom und dem Atlantik stark beeinflusst und ist dadurch immer etwas extremer als im Rest des Landes. Scheint die Sonne, dann ist es herrlich warm, doch bei Regen und Wind kann es richtig ungemütlich werden. Doch auch dieses Wetter hat seine guten Seiten. Denn das an den Klippen heraufpeitschende Meer bietet einen atemberaubenden Anblick.
Bantry House
Nachdem wir genügend Fotos gemacht und eine Weile diesen tollen Platz einfach nur genossen hatten, kehrten wir wieder um und suchten nun die Cafeteria auf, wo wir uns bei Tagessuppe und Apfelkuchen stärkten bevor wir die dritte Etappe des Tages in Angriff nahmen. Das nächste Ziel hieß Bantry House.
Bantry House
Das ehemalige Heim der Earls von Bantry ist ein noch immer sehr spannender Ort mit einem wunderschönen angeschlossenen Garten. Bevor wir das Innere erkundeten, erstiegen wir erst einmal die beeindruckende Treppe im Garten, die von oben einen herrlichen Blick über das Anwesen und die dahinterliegende Landschaft bot.
Verwunschener Garten mit der Treppe im Hintergrund
Die Treppe an sich war allerdings auch schon selbst sehr interessant. Schöne alte Schieferplatten, bewachsen von allerlei Pflanzen versetzten einen direkt in die Zeit zurück. Genau der richtige Einstieg bevor wir das Haus erkundeten.
Blick aufs Wasser
Spannender Weise sah ich von draußen, zwei Leute auf dem Dach des Anwesen stehen und Fotos schießen. Das reizte mich natürlich auch sofort. Als ich jedoch drinnen nach der Aufstiegsmöglichkeit fragte, wurde mir gesagt, das seien Bauarbeiter und ein Besuch des Daches wäre nicht möglich. Schade eigentlich!
Time for Tea
Die Räume zu begehen, die alten Möbel und die Einrichtung zu bestaunen, die Wandteppiche und die Bilder – ein spannendes Stück Geschichte. Fast erwartete man, den Herrschaften des Hauses beim Umherwandeln zu begegnen. Nachdem wir uns alles angeschaut hatten, setzten wir unseren Rundgang um das Haus fort. Auch die Vorderseite zum Wasser hin wusste zu beeindrucken und war sehr schön gestaltet. Die Aussicht, die schöne symmetrische Anordnung – klasse. Auch dieser Stopp gefiel uns allen wieder sehr.
Ein schöner Platz
Unterwegs nach Kenmare
Unser letztes Tagesziel hieß nun Kenmare, denn für den ursprünglich angedachten Ring of Barea fehlte uns schlichtweg die Zeit. Wir beschlossen spontan, diesen, eventuell einfach übermorgen noch an den Ring of Kerry dran zu hängen – je nachdem wie wir da zeitlich durchkommen würden. Das eigentliche Highlight war jetzt jedoch die Fahrt nach Kenmare. Was für eine atemberaubend schöne Landschaft – die Aussicht von Druids View bei Molly Gallivan’s war ganz besonders schön!
Molly Gallivan’s
Druids View
Immer wieder musste ich halten, um Fotos zu schießen. Denn der Blick, den man auf dieser Straße über die herrliche Landschaft Irlands hatte, war phänomenal schön, zumal wir nach wie vor perfektes Sommerwetter hatten. Kaum Wolken am Himmel, von „Luftfeuchtigkeit“ keine Spur und dazu Temperaturen von um die 20 Grad. Wunderschön. Am liebsten wäre ich angehalten und einfach drauflos gewandert.
Atemberaubende Landschaft
Kenmare erreichten wir dann gegen 16 Uhr. Eine wirklich sehr schöne kleine Stadt mit einer tollen Hauptstraße mit vielen kleinen Geschäften, Bars, Restaurants & Co. Ich muss ja sagen, gerade die Aufmachung der vielen Geschäfte in bunten, knalligen Farben und doch auch mit Stil und einer ganz besonderen Atmosphäre gefällt mir sehr. Nicht nur die Landschaft, auch die Städte Irlands können sich echt sehen lassen. Fantastisch.
Einkehr im O’Donnabhain’s
Auch wir kehrten in ein kleines Restaurant, dem O’Donnabhain’s, ein, wo Lucas und Susi wieder zur Tagessuppe griffen während ich mir einen BBQ Burger mit irischem Beef gönnte. Letzteres echt lecker, wenngleich ich fürchte, so ein 8 Unzen Ungetüm ist nicht gerade was für die schlanke Linie. Aber was soll’s, man lebt nur einmal. Und natürlich möchte ich möglichst viele verschiedene kulinarische Leckerbissen hier in Irland austesten.
Kenmare
Unter Zeitdruck nach Killarney
Nach dieser Stärkung und einem weiteren kleinen Spaziergang nahmen wir die letzte Etappe in Angriff. Unser nächstes B&B, das Robeen House, befand sich in Killarney. Um 18 Uhr war der späteste Checkin Zeitpunkt des Hauses angegeben. Eigentlich eine machbare Aufgabe, wenn nicht erneut die Landschaft rechts und links so unfassbar schön gewesen wäre.
Herrliches Irland
Natürlich musste ich wieder an der ein oder anderen Stelle halten – eine Aussicht schöner als die nächste! Langsam merkten wir allerdings, dass es mit der Zeit eng wurde, so dass wir nun – meinerseits schweren Herzens – auf weitere Stopps verzichteten.
Kurz vor Killarney kamen wir dann auch noch in einen Stau, aber mit ein wenig Glück schafften wir es tatsächlich um 17.59 Uhr auf den Parkplatz des Hauses zu fahren, wo wir anscheinend auch schon erwartet wurden. Unser Zimmer mit der Zimmernummer 7 haute uns dann fast um. Bisher das mit Abstand schönste Zimmer. Sehr große Betten, stilvoll eingerichtet, sogar ein kleiner Tisch und ein paar Sessel waren vorhanden. Vor allem bei Lucas herrschte Begeisterung. Für ihn sind unsere Unterkünfte immer ganz besondere Highlights und dementsprechend wichtig.
Robeen House
Dass wir dann noch einen Abendspaziergang in die Stadt machten, begeisterte Lucas dagegen eher weniger, aber das musste noch sein. Der Fußweg war nicht allzu lang. Uns erwartete erneut eine wunderschöne Innenstadt, die allerdings leider voll von geparkten und fahrenden Autos war – trotz Fahrverbotes ab 19 Uhr. Die Atmosphäre war trotzdem einmalig schön. Die Abendsonne, Musik allerorts in der Luft, das wunderschöne Stadtbild – dazu noch ein leckeres (aber sehr teures) Eis von Murphy’s in der Hand – der perfekte Ausklang eines wunderschönen Tages.
Das Eis von Murphy’s war lecker
Ich glaube, hier im Westen wird es uns die nächsten Tage besonders gut gefallen. Bestens gelaunt schlenderten wir wieder zurück. In der Ferne die Berge rund um Killarney, die uns für die nächsten Tage tolle Erlebnisse versprachen.
Grünes Irland
Reiseberichte unserer Irland Reise in der Übersicht:
Tag 1 – Anreise nach Dublin, doch einer blieb auf der Strecke!
Tag 2 – Von den Wikingern in Dublin zu den Kelten in Glendalough
Tag 3 – Von Kilkenny über die Ruinen des Rock of Cashel nach Cork
Tag 4 – Was Cork mit einem geküssten Stein, der Titanic und Whiskey zu tun hat
Tag 5 – Drombeg Steinkreis, Mizen Head, Bantry House und Kenmare
Tag 6 – Muckross House, Ross Castle, Muckross Abbey, Torc Waterfalls
Tag 7 – Ring of Kerry, Ring of Beara, Molly Gallivan’s
Tag 8 – Dingle, Slea Head Drive, Blennverville Windmill
Tag 9 – Bunratty Castle, Cliffs of Moher, The Burren, Knappogue Castle
Tag 10 – Dunguaire Castle, Aillwee Cave, Kilkee Cliff Walk
Tag 11 – Menlo Castle, Galway, Galway Cathedral, Atlantaquaria
Tag 12 – Unterwegs in Connemara – Ross Errilly, Ashford Castle, Kylemore Abbey
Tag 13 – Westport, Connemara Nationalpark, Clifden, Sky Road, Abbeyglen Castle
Tag 14 – Clonmacnoise & Dublin Castle
Tag 15 – Rückreise & Fazit
Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu Irland!
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