Wir unternehmen von der Eyjar Fishing Lodge aus einen schönen Tagesausflug zum See Lagarfljót. Am nordöstlichen Ufer stellen wir unser Auto ab, um zum Hengifoss, dem vierthöchsten Wasserfall Islands, zu wandern.
Übersicht
Frühstück in der Eyjar Fishing Lodge
Unser Tag beginnt mit dem Blick aus dem Fenster und recht vielversprechendem Wetter.
Blick aus dem Fenster
Islands Osten
Entsprechend wohlgelaunt geht es zum Frühstück in den Frühstücksraum unserer Lodge. Als wir den Raum betreten, finden wir einen langen gedeckten Tisch vor, an dem schon fast alle Plätze besetzt sind. Aber auch wir finden noch 2 freie Plätze. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir einen eigenen Tisch gewünscht, aber wir arrangieren uns schnell mit der Situation.
Wir finden ein kleines, nettes Buffet vor, das uns aber nicht wirklich begeistert. Ganze 3 Scheiben Käse sind noch da. Die Wurst ist schon alle. Beides wird während unseres Frühstücks nicht mehr aufgefüllt, was wir sehr schade finden.
Butter und Marmelade stehen auf dem Tisch. Das Buffet bietet auch Müsli und etwas Obst. Immerhin wird uns frischer Kaffee und frisch zubereitetes Rührei mit Speck serviert.
Rührei & Speck
Alles in allem sind wir mit dem Frühstück nur bedingt zufrieden, zumal wir uns in Gegenwart der anderen Gäste – darunter 4 Russen, von denen einer offensichtlich stark erkältet ist – nicht wirklich wohl fühlen.
Trotzdem werden wir satt und starten kurze Zeit später entsprechend motiviert in den Tag. Der Himmel zeigt Sonne und Wolken. Heute steht ein Ausflug zum See Lagarfljót an, in dessen Nähe wir eine kleine Wanderung zum Hengifoss machen wollen.
Fahrt zum See Lagarfljót
Unsere Fahrt beginnt auf einer 4 Kilometer langen Schotterpiste durch eine zerklüftete Landschaft, auf der uns auch so manches Tier begegnet – zum Beispiel Schafe, die gemütlich am Rand entlang trotten.
Los geht’s
Schafe mit Vorfahrt
Grüner Talkessel
Karge Landschaft
Schotterpiste
Berge & Wolken
Flache Brücke voraus
Rand des Talkessels
In dem wunderschönen Talkessel, den wir landeinwärts durchqueren, machen wir mehrere Fotostopps. Als wir seinen Rand erreichen, fallen uns schnell die sehr tief hängenden Wolken auf. Ob das gut geht?
Auf in die Wolken
Geht es nicht wirklich. Denn nun geht es immer höher hinauf, um auf einer Passstraße die Berge zu überqueren. Denn durch die Wolken, die sich innerhalb weniger Höhenmeter in dichten, undurchsichtigen Nebel verwandeln, sinkt die Sicht schnell unter 20 Meter. Dementsprechend langsam und vorsichtig fahren wir. An Fotostopps ist nicht zu denken. Auf der anderen Seite des Kammes angekommen, erwartet uns nicht die zuvor genossene Sonne, sondern trübes Wetter und Regen! Verrückt.
Mietwagen
Und was uns hier auch auffällt – plötzlich fahren wir am See entlang durch richtigen Wald! Noch vor 20 Jahren zeigte uns ein Führer stolz die „Wälder Islands“ mit kaum mannshohen Bäumen. Doch hier und heute sind es wirklich stattliche Nadel- und Laubwälder, die wir entdecken dürfen. Erstaunlich. Das Wasser des Sees erscheint uns – vielleicht wetterbedingt, vielleicht durch Gletscherwasser – sehr trüb, so dass sich keine guten Fotomotive ergeben. So fahren wir bis auf einen kurzen Tankstopp relativ ereignislos zum Parkplatz des Hengifoss, der bereits gut gefüllt ist.
Der Lagarfljót ist der drittgrößte See Islands und liegt im Osten des Landes. Bekannt ist der See für seine malerische Umgebung mit dichten Wäldern und umliegenden Bergen. Ein faszinierendes Phänomen des Lagarfljóts ist die Legende über das Lagarfljótsormur, ein angeblich im See lebendes Ungeheuer. Der See selbst bietet eine ruhige Atmosphäre und ist von historischem Interesse, da sich am Ufer das älteste erhaltene Holzhaus Islands, das Húsavíkurhólar, befindet. Bootsfahrten auf dem Lagarfljót ermöglichen einen entspannten Blick auf die umliegende Natur und bieten die Gelegenheit, die Geschichte und Folklore dieser Region zu entdecken.
■ Von der Ringstraße ab Egilsstaðir einfach erreichbar.
Wanderung zum Hengifoss
Zum Glück hat der Regen aufgehört und so schnappe ich mir motiviert meine Fototasche. Los geht’s, denn das Besucherzentrum ist noch im Bau und so hält uns nichts lange auf. Der 5 Kilometer lange Rundwanderweg führt steil bergauf und dicht an der Schlucht entlang und bietet immer wieder schöne Ausblicke. Die markanten Felsen sind spannend strukturiert und auch der Litlanesfoss, dem wir als erstes begegnen, weiß zu gefallen. Ich zücke gleich mein Stativ und mache ein paar schnelle Langzeitbelichtungen.
Schlucht mit Wasserfall
Litlanesfoss
Weiter geht es teils über Steine, teils über rutschigen Lehmboden. Etwas später ist der Weg wieder besser befestigt, wir passieren sogar einen Holzsteg, bevor wir den Aussichtspunkt am Hengifoss erreichen.
Bach
Wanderung zum Hengifoss
Holzplanken
Doch irgendwie wenig überraschend bei diesem Wetter – wir sehen nichts als eine graue Nebelwand. Keine Spur von Islands vierthöchstem Wasserfall. Also wandern wir weiter auf dem Weg, der zum Fuße des Wasserfalls führt, bis dieser endlich langsam in Sicht kommt.
Wasserfall voraus?
Der Wasserfall selbst stürzt sich über eine hohe Felswand hinab, überzeugt aber nicht gleich durch seine scheinbar geringe Wassermenge. Trotzdem baue ich mein Stativ auf und beginne wieder ein paar Aufnahmen zu machen.
Hengifoss im Nebel
Glücklicherweise zieht sich die Nebelwand in den nächsten 3 Minuten langsam zurück, so dass doch noch das eine oder andere passable Bild gelingt. Auf die rutschige Kletterpartie zum Fuß des Wasserfalls verzichten wir allerdings.
Hengifoss
Den Rückweg treten wir nun auf der anderen Seite der Schlucht an, indem wir diese über eine fotogene Holzbrücke am Aussichtspunkt überqueren. Ich mache noch das eine oder andere schöne Foto, bevor wir schließlich wieder am Parkplatz ankommen und ins Auto steigen.
Holzbrücke über die Schlucht
Flussbett
Rückweg
Mystische Landschaft
Der Hengifoss, ein imposanter Wasserfall im Osten Islands, beeindruckt durch seine Höhe von 118 Metern und die umgebenden roten Basaltsäulen. Die Wanderung dorthin führt durch eine anspruchsvolle, aber landschaftlich reizvolle Umgebung mit Blick auf Berge und den See Lagarfljót. Die Tour ist eine lohnenswerte Herausforderung für Naturfreunde und bietet die Gelegenheit, die einzigartige Schönheit des Hengifoss zu erleben und zu fotografieren.
■ Koordinaten: 65° 5′ 44,49″ N , 14° 53′ 24,6″ W
Rückfahrt zur Eyjar Fishing Lodge
Der Rückweg führt uns nun auf die andere Seite des Sees, wo wir auf der 931 bis zur Route 1 fahren. Über diese fahren wir nun, den Bergrücken des Hinweges aussparend, unspektakulär bei durchwachsenem Wetter und begleitet von guter Musik zurück zur Lodge.
See Lagarfljót
Route 1
Islands Osten
An der Lodge angekommen machen wir es uns mit heißen Getränken & Suppen gemütlich. Zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Island entspannen wir uns für ein paar Stunden und lassen die Eindrücke der letzten Tage Revue passieren. Der schöne Gemeinschaftsraum, den wir nun ganz für uns haben, eignet sich dafür wunderbar.
Suppen & Kaffee
Aufenthaltsraum
Gemütliche Sitzecke
Wir genießen ein einfaches Abendessen und planen noch den nächsten Tag, an dem wir unsere Rundreise auf der Ringstraße mit Ziel Mývatn See fortsetzen werden.
Bewertung Eyjar Fishing Lodge
Adresse: Eyjar, 760 Breiðdalsvík, Island
Webseite: n/a
Buchung: booking.com*
Kategorie: 3 Sterne
Die Eyjar Fishing Lodge liegt im Oster Islands recht abgelegen in einem Talkessel, den man nur über Schotterstraßen erreicht. Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, sie ist sehr ruhig gelegen, ein Entspannungsoase quasi. Der Nachteil ist, du musst dran denken, unterwegs einzukaufen, denn in der Nähe gibt es keine Gelegenheit dazu und auch kein Restaurant o.ä.
Unser Zimmer war sehr klein, letztlich aber ausreichend. Statt eines Doppelbettes fanden wir zwei Einzelbetten vor. Der TV an der Wand hatte keinen Empfang.
Das Bad war modern, hell und freundlich. Alles war sehr sauber.
Sehr schön dagegen war der große Aufenthalts- und Gemeinschaftsraum mit seiner Glasfront, nebst Terrasse, schöner, gemütlicher Sitzecke und der Möglichkeit, dort jederzeit einen Kaffee oder Tee trinken zu können.
In diesem Raum wurde auch das Frühstück serviert. Hier haben wir zwei sehr unterschiedliche Eindrücke gewonnen. Am ersten Tag war es sehr voll, das Büfett bereits geplündert und das Angebot leider entsprechend dünn. Serviertes Rührei und Speck waren aber sehr gut. Am zweiten Tag saßen wir allein an der großen Tafel. Dieses Mal war von allem reichlich vorhanden. Es fehlte an nichts. Die Qualität des Frühstücks scheint also von der Anzahl der Gäste abzuhängen.
Geschlafen haben wir sehr ruhig, wenn gleich die Wände recht dünn waren, wie wir an Gesprächen im Nachbarzimmer mitbekamen.
Alles in allem haben wir uns zwei Nächte gut aufgehoben gefühlt.
Lage:
Lautstärke:
Sauberkeit:
Frühstück:
Komfort:
[Sterne auf einer Skala von 1 – 3. Je mehr, desto besser, leiser, sauberer etc.]
Gesamtnote: 7.3
Buchung: booking.com*
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