In Islands Nordosten erkunden wir heute von Mývatn aus den Ásbyrgi Canyon, den Wasserfall Dettifoss, den Vulkansee Víti (Krafla) und die Pseudokrater Skútustaðagígar.
Übersicht
Nach einer eher durchwachsenen Nacht aufgrund eines Unwetters beginnt unser Tag mit einem hervorragenden Frühstück im Hotel Mývatn – Berjaya Iceland. Im großen Frühstücksraum erwartet uns ein wunderbares, reichhaltiges Buffet mit allem, was das Herz begehrt. So stärken wir uns für den Tag, in den wir mit viel Energie starten.
Einsame Straße
Zunächst geht es ein Stück zurück auf der Route 1, von der wir dann über die 862 nach Norden abbiegen. Unser erstes Ziel ist die Ásbyrgi-Schlucht. Wir fahren durch eine eher karge Landschaft, in der sich Lavafelder und Weiden abwechseln.
Islands Nordosten
Herrlicher Ausblick
Ásbyrgi Canyon
Wir stellen unser Auto auf dem bereits gut besuchten Parkplatz vor dem Ásbyrgi Visitor Centre ab und folgen einem kleinen, mehr schlecht als recht markierten Wanderweg auf die in die Schlucht hineinragende Landzunge. Unser Ziel ist es, uns zunächst einen Überblick zu verschaffen. Wir überqueren die Straße, kommen an einem Campingplatz vorbei und folgen schließlich dem Weg nach rechts an einer Felswand entlang zum Aufstieg. Von dort geht es immer in Richtung Schlucht.
Felswand
Wanderung auf der Mittelzunge
Felsiger Weg
Der Weg ist sehr interessant und je näher man der Schlucht kommt, desto schöner wird die Aussicht. Als wir am Ende der Landzunge ankommen, haben wir einen wunderbaren Blick in die Ásbyrgi Schlucht, in der es auch einen Wasserfall geben soll. Leider entdecken wir diesen nicht. Wir sehen nur die Straße, die tief in die Schlucht hineinführt, und so etwas wie ein kleines Wäldchen.
Ásbyrgi Canyon
Eigentlich hatten wir geplant, nach der Rückkehr zum Auto mit diesem in die Schlucht zu fahren. Aber von hier oben ist nichts zu sehen, was uns dazu verleitet. So beschließen wir, einfach umzukehren und unser nächstes Ziel, den Dettifoss, anzusteuern.
Schon auf dem Hinweg sind wir am Wegweiser zu diesem bekannten Wasserfall vorbeigekommen, zu dem wir nun mit dem Auto auf dem gleichen Weg über die 862 zurückfahren.
Die Ásbyrgi-Schlucht in Island ist eine eindrucksvolle geologische Formation im Norden des Landes. Mit ihrer halbkreisförmigen Struktur erstreckt sich die rund 3,5 Kilometer lange Schlucht über beeindruckende, bis zu 100 Meter hohe Felswände. Vor rund 8.000 Jahren durch Flutwellen einer unterirdischen Vulkanexplosion entstanden, bietet Ásbyrgi eine einzigartige Landschaft. Der Nationalpark Jökulsárgljúfur, zu dem die Schlucht gehört, beherbergt eine vielfältige Flora und Fauna, darunter Papageitaucher und Wanderfalken. Auf Wanderwegen kann man diese faszinierende Naturlandschaft erkunden. Ásbyrgi ist nicht nur bei Naturliebhabern beliebt, sondern auch von kultureller Bedeutung, da er in der isländischen Mythologie mit dem Hufabdruck des mythischen Pferdes Sleipnir in Verbindung gebracht wird.
■ Gljúfrastofa – Ásbyrgi Visitor Centre, Ásbyrgi, 671 Kópasker, Island
Dettifoss
Der Parkplatz am Dettifoss ist groß und fast komplett gefüllt. Trotzdem finden auch wir noch ein freies Plätzchen. Auch hier bezahlen wir brav unsere Parkgebühr per App. Hier ist deutlich mehr los als am Canyon, was uns aber nicht weiter stört. Die etwa 750 Meter bis zum Wasserfall sind durchaus spannend, denn es geht durch karges, sehr felsiges Gelände. Erstaunlich ist allerdings, dass wir zwar schon das Rauschen des Wassers hören, aber von einem Wasserfall noch nichts zu sehen ist.
Weg zum Dettifoss
Dann endlich öffnet sich die Schlucht vor unseren Augen und wir können den gigantischen Wasserfall sehen. Doch so beeindruckend die Wassermassen sind, die hier hinabstürzen, so unansehnlich ist das schlammige, graue Wasser. Einzig ein wunderschöner Regenbogen, der sich in der Schlucht erhebt, setzt farbige Akzente. Trotzdem wandern wir ausgiebig am Rand der Schlucht entlang, um den Wasserfall aus verschiedenen Perspektiven zu fotografieren.
Dettifoss
Regenbogen in der Schlucht
Gewaltige Wassermassen
Der Dettifoss im Nordosten Islands ist der mächtigste Wasserfall Europas und eine bedeutende naturgeographische Sehenswürdigkeit. Der Wasserfall erstreckt sich über eine Breite von ca. 100 Metern und stürzt mit einer Fallhöhe von ca. 45 Metern in die Schlucht Jökulsárgljúfur. Die beeindruckende Wassermenge stammt aus dem Gletscherfluss Jökulsá á Fjöllum. Die Umgebung des Dettifoss ist von einer kargen Vulkanlandschaft geprägt, die dem Wasserfall eine besonders raue und majestätische Atmosphäre verleiht. Aufgrund seiner imposanten Erscheinung und seiner Bedeutung für die geologische Geschichte Islands ist der Dettifoss ein beliebtes Ziel für Touristen und Naturliebhaber.
■ Dettifoss Parking West, Koordinaten: 65° 48′ 52″ N, 16° 23′ 4″ W
Selfoss
Anschließend lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, den nahe gelegenen Selfoss zu besuchen, der etwas weiter südlich vom selben Fluss gespeist wird. Der Selfoss fällt zwar nur ca. 10 Meter in die Tiefe, bietet aber ebenfalls einen interessanten Anblick, da er mehr über die Breite der sich öffnenden Schlucht fällt. Leider steht die Sonne ungünstig, so dass wir nur im Gegenlicht fotografieren können.
Selfoss
Den dritten Wasserfall der Bunde, den 27 m hohen Hafragilsfoss, besuchen wir nicht mehr. Gemütlich spazieren wir zurück zum Auto, um wieder Richtung Mývatn zu fahren.
Víti (Krafla)
Doch bevor wir uns dem See wieder nähern, um ihn weiter zu erkunden, machen wir noch einen Abstecher zum Vulkansee Víti am isländischen Zentralvulkan Krafla. Bei inzwischen herrlichem Wetter und blauem Himmel fällt uns sofort das herrlich türkisfarbene Wasser des fast völlig ruhigen Sees ins Auge. Entsprechend schön spiegelt sich der blaue Himmel im See. Einziger Wermutstropfen – in der Luft liegt der für Geothermiegebiete typische Geruch nach faulen Eiern. Wir lassen uns davon aber nicht stören und laufen den schmalen Pfad am Kraterrand entlang bis zum höchsten Punkt, um ein paar schöne Fotos zu machen. Was für eine tolle Aussicht!
Vulkansee Víti
Herrliches Gewässer
Grandiose Aussicht
Der Víti ist ein explosiver Krater im Krafla-Vulkansystem im Nordosten Islands und gehört zu den faszinierendsten geologischen Formationen des Landes. Der Krater entstand durch eine Reihe von Ausbrüchen zwischen 1724 und 1729. Das isländische Wort „Víti“ bedeutet „Hölle“ und spiegelt die beeindruckende, oft als surreal beschriebene Landschaft des Kraters wider. Víti ist bekannt für seinen mit Wasser gefüllten Kraterboden, dessen Farbe je nach Jahreszeit von Türkisblau bis zu einem satten Grün variiert. Das Wasser wird von unterirdischen Thermalquellen gespeist, was zu gelegentlichen Temperaturschwankungen führt. Der Víti liegt inmitten einer kargen, fast mondähnlichen Umgebung, die von erstarrter Lava und geothermischer Aktivität geprägt ist.
■ Koordinaten: 65° 43′ 2″ N, 16° 45′ 11″ W
Pseudokrater Skútustaðagígar
Mit schönen Bildern im Kasten geht es nun wirklich zurück zum See Mývatn. Auf diesem fahren wir heute bis zum südwestlichen Ende, wo wir die Skútustaðagígar, die Pseudokrater, besichtigen wollen. Leider werden wir hier von Unmengen von Mücken attackiert, so dass wir wieder auf unsere Spezialhüte mit integrierten Netzen zurückgreifen.
So gewappnet machen wir uns auf den Weg zu den sogenannten Pseudokratern. Diese sind nicht durch Vulkanausbrüche entstanden, sondern durch das plötzliche Verdampfen von Wasser unter einer aktiven Lavadecke.
Wir machen weitere schöne Fotos und lassen uns von den Mücken nicht weiter stören.
Mývatn
Pseudokrater Skútustaðagígar
Wunderschöne Gegend
Die Pseudokrater Skútustaðagígar am Nordufer des Sees Mývatn in Nordisland stellen eine beeindruckende geologische Formation dar. Die Pseudokrater entstanden vor etwa 2.300 Jahren bei einem Vulkanausbruch, als heiße Lava auf das kalte Wasser des Mývatn-Sees traf. Die explosionsartige Wechselwirkung zwischen Lava und Wasser führte zur Bildung zahlreicher Pseudokrater. Im Gegensatz zu echten Kratern haben Pseudokrater keine direkte Verbindung zur Magmakammer des Vulkans. Die Skútustaðagígar zeichnen sich durch ihre charakteristische Form und Anordnung aus, und die umgebende Landschaft ist von erstarrter Lava und üppiger Vegetation geprägt.
■ Mývatn Visitor Center, 660 Skútustaðir, Island
Entspannt fahren wir zurück ins Hotel, wo wir uns am Abend stärken und den nächsten Tag planen.
Unser Ziel für den nächsten Tag ist die Stadt der Herzen – Akureyri!
Bewertung Mývatn – Berjaya Iceland Hotels
Adresse: Reynihlíð, 660 Mývatn, Island
Webseite: n/a
Buchung: booking.com*
Kategorie: 3 Sterne
Das Mývatn – Berjaya Iceland Hotels liegt direkt am See Mývatn und bietet somit den optimalen Ausgangspunkt, um den See und die nahen Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Es handelt sich um ein relativ großes Hotel, in dem wir uns sehr wohl gefühlt haben. Parkplätze direkt vor dem Hotel sind vorhanden. Es gibt zudem auch zwei Hotel eigene Restaurants. Das Personal am Empfang war sehr freundlich.
Unser Doppelzimmer war groß und geräumig. Alles war sehr sauber. Die Ausstattung war modern und schick. Auch das Bad gefiel uns gut.
Highlight war das tolle Frühstück, das in Büfett-Form alles bot, was man sich vorstellen kann. Von warmen bis kalten Speisen, über Obst, Joghurt & Co – es mangelte uns an nichts.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Hotels ist trotzdem grenzwertig – wir zahlten pro Nacht mehr als 350 Euro, was es zur teuersten unserer Unterkünfte in Island machte. Obwohl wir Monate im Voraus buchten, fanden wir jedoch nichts Preiswerteres direkt in der Nähe des Sees.
Geschlafen haben wir sehr ruhig. Das Zimmer bot zudem einen Mini-Kühlschrank und einen TV an der Wand.
Wir haben uns 2 Nächte lang sehr wohlgefühlt – eine tolle, wenn auch nicht preiswerte Unterkunft.
Lage:
Lautstärke:
Sauberkeit:
Frühstück:
Komfort:
[Sterne auf einer Skala von 1 – 3. Je mehr, desto besser, leiser, sauberer etc.]
Gesamtnote: 9.0
Buchung: booking.com*
Alle Reiseberichte unserer Island Reise in der Übersicht:
Tag 1 – Unterwegs auf Islands Golden Circle
Tag 2 – Islands schönste Wasserfälle – Seljalandsfoss, Skógafoss, Gullfoss
Tag 3 – Islands Süden – Svartifoss, Jökulsárlón, Stokksnes
Tag 4 – Islands Osten – See Lagarfljót & Wanderung zum Hengifoss
Tag 5 – Islands Nordosten – Fjallakaffi, Mývatn Geothermal Area, Dimmuborgir, Grjótagjá
Tag 6 – Islands Nordosten – Ásbyrgi Canyon, Detifoss, Víti (Krafla), Skútustaðagígar
Tag 7 – Akureyri – Islands nördlichste Stadt
Tag 8 – Islands Norden – Siglufjörður, Reykjafoss, Kolufossar, Stóra-Ásgeirsá Horse Farm
Tag 9 – Islands Westen – Glannifoss, Hraunfossar, Borganes, Eiðhús Apartments
Tag 10 – Die Halbinsel Snæfellsnes – Rundfahrt entlang der schönsten Highlights
Tag 11 – Abenteuerliche Wanderung zum Glymur Wasserfall
Tag 12 – Reykjavik an einem Tag – die schönsten Sehenswürdigkeiten
Tag 13-14 – Reykjavik im Sturm & eine abenteuerliche Rückreise
Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu Island!
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