Wir fahren über Seyðisfjörður weiter bis zum See Mývatn in Islands Nordosten. Unterwegs genießen wir eine Auszeit am Fjallakaffi, bevor wir die Mývatn Geothermal Area erkunden. Nach dem Check-in im Mývatn – Berjaya Iceland Hotel stehen noch das Dimmuborgir Lava Field und die Grjótagjá-Höhle auf unserem Programm.
Übersicht
Frühstück in der Eyjar Fishing Lounge
Nachdem wir auch diese Nacht gut geschlafen haben, machen wir uns wieder auf den Weg in den Frühstücksraum, wenn auch mit einem etwas mulmigen Gefühl aufgrund der Erfahrung vom Vortag. Doch dieses Mal werden wir wider Erwarten positiv überrascht, denn an der langen, schön gedeckten Tafel sitzt noch niemand. Was für ein Kontrast zum Vortag. Wir suchen uns nette Plätze und freuen uns über das noch unberührte Buffet, an dem wir nun auch reichlich Wurst und Käse vorfinden. Wir bestellen uns noch Rührei und Speck dazu und genießen in dem sonnendurchfluteten Raum ein wunderbares Frühstück ganz für uns allein.
Frühstücksraum
Frühstück
Entsprechend gut gelaunt und entspannt brechen wir wenig später auf, um unsere Rundreise auf der Route 1 in Island fortzusetzen.
Einzigartige Landschaft
Schotterpiste
Küstenstraße
Küste in SW
Route 1
Passstraße nach Seyðisfjörður
Vorbei an spannenden Wolkenformationen, durch die immer wieder die Sonne durchbricht, fahren wir auf der Ringstraße nach Egilsstaðir, um dort auf die Passstraße nach Seyðisfjörður abzubiegen. Schon bald verschwinden wir beim Aufstieg wieder in dichtem Wolkennebel, doch zu unserem Glück schaffen wir es irgendwann sogar wieder über die Wolkendecke. Die Landschaft hier oben wirkt irgendwie wie von einem anderen Stern. Wahnsinn.
Unter der Wolkendecke
Kleiner Fluss
Passstraße
Fluss
Die Passstraße von Egilsstaðir nach Seyðisfjörður in Island ist eine faszinierende Fahrt durch atemberaubende Landschaft. Von Egilsstaðir, der größten Stadt im Osten Islands, führt die Straße durch majestätische Berge, grüne Täler und vorbei an glitzernden Fjorden. Die Strecke bietet spektakuläre Ausblicke auf schroffe Gipfel, enge Pässe und imposante Hochebenen. Im Sommer erstrahlt die Umgebung in leuchtenden Farben, im Winter verwandelt sich die Landschaft in eine schneebedeckte Märchenwelt. Die Reise endet im malerischen Hafenstädtchen Seyðisfjörður, umgeben von bunten Häusern und steilen Bergen.
Gljúfurfoss
Wenig später erblicken wir den Gljúfurfoss, an dem wir anhalten, um ein paar Fotos zu machen. Die Fahrt auf der Passstraße ist schön, aber kurz, denn wenig später geht es durch dichten Nebel wieder hinunter nach Seyðisfjörður, das unter einer dicken Wolkendecke liegt.
Gljúfurfoss
Seyðisfjörður
Wir parken zentral auf einem kleinen Parkplatz und beschließen, den hübschen Ort zu Fuß zu erkunden. Natürlich zieht es mich vor allem zur Seyðisfjarðarkirkja, von der ich schon gelesen habe. Denn die Straße, die zu diesem hübschen Kirchlein führt, ist ein beliebtes Fotomotiv, weil sie mit Steinen in leuchtenden Regenbogenfarben gepflastert ist.
Weg zur Seyðisfjarðarkirkja
Und das kommt nicht von ungefähr, wie mir die vielen Fahnen verraten, die ich entdecke. Wenn nur der Rest der Welt so tolerant und offen wäre! Ich entdecke unter anderem die Nonbinary-Flagge, die Trans*-Flagge und natürlich die Progress-Flagge. Ich frage mich, warum nicht einfach alle Menschen auf diesem Planeten lieben dürfen, wen, wann, wo und wie sie wollen! Warum spielt das heutzutage noch eine Rolle? Warum gibt es so viel Intoleranz bis hin zur Verfolgung von Menschen nur wegen ihrer sexuellen Orientierung? Dummheit hoch zehn. Die Welt ist bunt und das ist auch gut so! Jeder wie er mag und wie es ihn/sie/xier/dey glücklich macht!
LSBTI* Flaggen: Trans* – Progress – Nonbinary
Regenbogenpflaster
Leider gestaltet sich das Fotografieren der hübschen Gasse schwierig, da zur gleichen Zeit ein Kreuzfahrtschiff vor Anker liegt und hunderte Kreuzfahrer das gleiche Ziel haben wie ich. Aber mit viel Geduld und etwas Glück gelingt mir dann doch der eine oder andere schöne Schnappschuss.
Farbenfrohe Bank
Seyðisfjörður
Die Kirche selbst ist klein, aber irgendwie niedlich. Da gerade kein Gottesdienst ist, werfen wir auch einen kurzen Blick hinein. Schön holzvertäfelt und mit weißen und blauen Pfeilern und Elementen abgesetzt, gefällt sie uns in ihrer Schlichtheit sehr gut.
Mit diesen Eindrücken geht es zurück zum Auto, mit dem wir auf dem gleichen Weg wieder über den Pass fahren, um anschließend unsere Tour auf der Ringstraße fortzusetzen.
Seyðisfjörður, an der Ostküste Islands gelegen, besticht durch seine idyllische Lage und seine zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Die charakteristischen bunten Holzhäuser entlang der Uferpromenade verleihen der Stadt eine einzigartige Ästhetik. Kunstliebhaber sollten die Skaftfell Galerie besuchen, die zeitgenössische isländische Kunst in einer inspirierenden Umgebung präsentiert. Das Kunstwerk Tvisongur auf einem nahe gelegenen Hügel beeindruckt nicht nur durch seine unkonventionelle Architektur, sondern bietet auch einen spektakulären Panoramablick auf die Fjordlandschaft. Die alte Kirche von Seyðisfjörður aus dem Jahr 1922 zeugt von der reichen Geschichte der Region und ist ein architektonisches Highlight. Naturliebhaber sollten einen Abstecher zum Wasserfall Gufufoss machen, der mit seiner imposanten Kulisse fasziniert. Seyðisfjörður punktet zudem mit gemütlichen Cafés, Kunsthandwerksläden und einer lebendigen Kulturszene, die einen Besuch abwechslungsreich und bereichernd machen.
Die nun folgende Strecke ist einfach unglaublich schön und abwechslungsreich. Die Straße führt uns wie auf Schienen durch wunderschöne Landschaften – mal grün, mal karg und alle paar Kilometer mit Wasserfällen am Straßenrand. Wir halten oft an und genießen das Wetter, die Strecke und die Pausen sehr. Vielleicht ist es sogar eine der schönsten Strecken, die ich je gefahren bin.
Roadtrip auf der Route 1
Wiesen und Weiden
Beeindruckender Wasserfall
Kleiner Wasserfall
Route 1
Ringstraße
Mietwagen
Einzigartige Landschaft
Fjallakaffi
Etwa auf halber Strecke zwischen Seyðisfjörður und dem See Mývatn biegen wir von der Ringstraße in Richtung Süden ab, um einem weiteren, zuvor recherchierten Café-Tipp zu folgen. Über Schotterpisten, die aber recht gut befahrbar sind, geht es zum Fjallakaffi, von dem ich viel Gutes gehört habe. Und wir werden nicht enttäuscht. Das urige und schöne Café, zu dem auch ein Campingplatz gehört, überzeugt uns sofort. Wir bestellen Cappucchino, Waffeln und ein paar andere Leckereien und machen es uns anschließend auf der Terrasse in der Sonne gemütlich, um eine schöne Pause zu genießen. Ein toller Ort!
Waffeln
Gute Laune pur
Leckeres Gebäck
Auch hier gibt es wieder eine kleine, fotogene Kapelle, aber auch die anderen faszinierenden Gebäude sind uns so manches Foto wert.
Fjallakaffi
Kirche in SW
Seiteneingang Café
Kleine Kirche
Das Fjallakaffi in Módhrudalur, Island, ist zweifellos ein besonderer Ort. Abseits der bekannten Touristenpfade bietet es eine authentische und abgeschiedene Erfahrung. Das Café befindet sich in der Nähe des Polarkreises und ist bekannt für seine rustikale Atmosphäre und herzliche Gastfreundschaft. Die Speisekarte des Fjallakaffi spiegelt oft die lokalen Geschmacksrichtungen wider und setzt auf frische, regionale Zutaten. Mit Blick auf die umliegende Naturschönheit ist das Café in Módhrudalur ein idyllischer Zwischenstopp, um die einzigartige Atmosphäre Islands in vollen Zügen zu genießen.
■ 660 Modhrudalur, Island, 6 km Schotterpiste, fjalladyrd.is
Danach geht es auf einer 6 Kilometer langen Schotterpiste zurück zur Ringstraße, von wo aus wir unsere Fahrt zum Mývatn fortsetzen. Kurz vor dem See haben wir aber noch einen Stopp eingeplant – und zwar an der Mývatn Geothermal Area.
Mývatn Geothermal Area
Wow, schon als wir aus dem Auto steigen, haut uns der Schwefelgeruch fast um. Unglaublich, wie das für unsere europäischen Nasen stinkt. Schlimmer können faule Eier nicht riechen. Wir unterdrücken die ersten Würgereflexe und bezahlen wie so oft brav per App unsere Parkgebühren auf dem großen, gut gefüllten Parkplatz.
Möglichst nur durch den Mund atmend erkunden wir das spannende Gelände mit seiner einzigartigen, farbenfrohen Landschaft. Überall dampft, blubbert und zischt es. Was für ein krasser Ort! Die gefährlichsten Stellen sind gut abgesperrt, trotzdem passen wir auf, wo und in was wir treten. Wir fotografieren relativ schnell und halten uns nicht lange auf, denn der Gestank ist wirklich fast unerträglich!
Mondlandschaft
Es stinkt gewaltig
Mývatn Geothermal Area
Stinkender Schwefel
Wildes Farbspiel
Susi mit Mückenschutz
Stinkendes Loch
Zurück im Auto sind wir froh, als wir weiterfahren und wieder normal atmen können. Das war wirklich ein krasser Stopp.
Das Mývatn Geothermalgebiet im Norden Islands ist eine faszinierende Region, die Besucher durch ihre beeindruckende geologische Aktivität und natürliche Schönheit fasziniert. Das Gebiet ist bekannt für seine zahlreichen Geothermalfelder, heißen Quellen und blubbernden Schlammtöpfe. Der namensgebende See Mývatn, ein idyllisches Gewässer, liegt in unmittelbarer Nähe und trägt zur einzigartigen Atmosphäre bei. Der zum Geothermalgebiet gehörende Námaskarð-Pass bietet eine surreale Landschaft aus farbenprächtigen Mineralablagerungen und brodelnden Schlammtümpeln. Das nahe gelegene Hverir-Gebiet beherbergt beeindruckende Fumarolen und brodelnde Schlammtöpfe, die das Gebiet in ein faszinierendes Schauspiel aus Dampf und Farben verwandeln. Ein Besuch des Mývatn Geothermalgebietes bietet nicht nur einen Einblick in die beeindruckende geothermische Aktivität Islands, sondern auch die Möglichkeit, eine einzigartige und kontrastreiche Landschaft zu bewundern.
■ J5R4+H6V, 660 Reykjahlíð, Island
Mývatn – Berjaya Iceland Hotel
Wenig später haben wir den See vor der Windschutzscheibe. Es sind nur noch wenige hundert Meter bis zu unserer nächsten Unterkunft, dem Mývatn – Berjaya Iceland Hotel. Das Einchecken klappt wunderbar. Auch hier werden wir wieder 2 Nächte bleiben. Unser Zimmer ist toll, geräumig und modern eingerichtet – hat aber auch wegen der Lage seinen Preis, den höchsten, den wir hier in Island pro Nacht bezahlen.
Gemütliches Bett
Doppelzimmer
Badezimmer
Da der Nachmittag aber noch jung ist, machen wir uns nach einer kurzen Verschnaufpause gleich wieder auf den Weg, um dem Dimmuborgir Lava Field unsere Aufwartung zu machen. Da es bereits Abend ist, sind nur noch wenige Besucher vor Ort, was uns sehr freut, denn so können wir uns ganz entspannt den tollen Gesteins- und Lavaformationen widmen.
Dimmuborgir Lava Field
Beim Aussteigen fallen uns allerdings sofort die Mückenschwärme auf, die dem See alle Ehre machen, denn übersetzt heißt er „Mückensee“. Da wir das aber schon vorher wussten, haben wir entsprechend vorgesorgt und uns Mückenhüte mit integriertem Moskitonetz besorgt. Was für ein Segen! Wahrscheinlich sehen wir damit komisch aus, aber wir sind hier nicht die einzigen, die diese Hüte tragen. Und die neidischen Blicke derer, die sich mit Tüchern oder T-Shirts vor den lästigen Insekten zu schützen versuchen, sind wirklich herrlich.
Schatten-Selfie
Wir dagegen machen in der Abendsonne einen herrlichen Rundgang durch das Lavagebiet, machen viele Fotos, entdecken eine Grotte und viele andere spannende Dinge, bevor wir uns schließlich auf den Rückweg machen.
Weg durch Dimmuborgir
Dimmuborgir Lava Field
Abstrakte Formen
Pflanzen und Blumen
Kirche
Versteinerte Lava
Felsformation
Das Lavafeld von Dimmuborgir im Norden Islands am See Mývatn ist eine beeindruckende Landschaft vulkanischen Ursprungs. Bekannt für seine einzigartigen Felsformationen und bizarren Lavastrukturen, entführt es den Besucher in eine surreale Welt. Der Name „Dimmuborgir“ bedeutet übersetzt „dunkle Schlösser“ und bezieht sich auf die bizarren Felsskulpturen, die wie versteinerte Türme und Tore wirken. Das Lavafeld entstand vor etwa 2.300 Jahren bei einem Vulkanausbruch und hat sich seitdem zu einem faszinierenden Naturschauspiel entwickelt. Wanderwege durchziehen das Gebiet und machen die einzigartige Flora und Fauna erlebbar. Zu den markantesten Formationen gehört „Kirkjan“ (die Kirche), ein beeindruckender Felsbogen, der die Fantasie anregt. Das Lavafeld von Dimmuborgir fasziniert nicht nur durch seine geologische Geschichte, sondern auch durch seine mystische Aura, die Mythen und Legenden inspiriert hat.
■ H3RQ+F3Q, 660 Skútustaðir, Island
Grjótagjá-Höhle
Ein letzter Stopp steht noch an – die Grjótagjá-Höhle, die vor allem durch Game of Thrones bekannt geworden ist. Denn hier haben Jon Snow und Ygritte in der Saga gebadet!
Leider steht die Sonne ungünstig, so dass es in der kleinen Höhle sehr dunkel ist, aber dank der Langzeitbelichtung gelingt mir trotzdem ein schönes Bild, das der Höhle mit ihrem blauen Wasser gerecht wird.
Grjótagjá
Die Grjótagjá-Höhle, eingebettet in Lavafelder in der Nähe des Sees Mývatn im Norden Islands, ist ein geothermisches Juwel von einzigartiger Schönheit. Berühmt geworden durch ihre historische Nutzung als natürliches Bad, bietet die Höhle ein beeindruckendes Ambiente. Das kristallklare, warme Wasser der Höhle wird von unterirdischen Quellen gespeist und bildet eine faszinierende Kulisse aus dampfenden Nebelschwaden und glänzenden Felswänden. Die Grjótagjá-Höhle war einst ein beliebter Ort für die Einheimischen, wurde aber durch Vulkanausbrüche in den 1970er Jahren vorübergehend unzugänglich. Heute ist sie wieder zugänglich, aber das Baden ist wegen der schwankenden Wassertemperaturen nicht mehr erlaubt.
■ J4G8+FQW, 660 Reykjahlíð, Island
Leider geht unser Tag nicht ganz so entspannt zu Ende. Denn nur wenige Minuten später erhalten wir einen leicht panischen Anruf von Lucas aus Deutschland. Heftiger Starkregen droht den Keller zu überfluten, außerdem ist sein Handy dem Regen zum Opfer gefallen, während seine Freundin Larissa gerade im Ausland ist. Urgs! Es folgt ein zweistündiges Gespräch mit einigen Tipps und beruhigenden Worten – Gott sei Dank gehört Island zur europäischen Roaming-Zone. Zum Glück hat die Überschwemmung im Keller unseren Hobbyraum nicht erreicht und auch die Daten des Handys konnten später dank einer Nacht zwischen Silikatpaketen gerettet werden. Was für ein Drama auf Distanz!
Entsprechend müde und k.o. fallen wir wenig später in unsere Betten. Was für ein ereignisreicher Tag!
Alle Reiseberichte unserer Island Reise in der Übersicht:
Tag 1 – Unterwegs auf Islands Golden Circle
Tag 2 – Islands schönste Wasserfälle – Seljalandsfoss, Skógafoss, Gullfoss
Tag 3 – Islands Süden – Svartifoss, Jökulsárlón, Stokksnes
Tag 4 – Islands Osten – See Lagarfljót & Wanderung zum Hengifoss
Tag 5 – Islands Nordosten – Fjallakaffi, Mývatn Geothermal Area, Dimmuborgir, Grjótagjá
Tag 6 – Islands Nordosten – Ásbyrgi Canyon, Detifoss, Víti (Krafla), Skútustaðagígar
Tag 7 – Akureyri – Islands nördlichste Stadt
Tag 8 – Islands Norden – Siglufjörður, Reykjafoss, Kolufossar, Stóra-Ásgeirsá Horse Farm
Tag 9 – Islands Westen – Glannifoss, Hraunfossar, Borganes, Eiðhús Apartments
Tag 10 – Die Halbinsel Snæfellsnes – Rundfahrt entlang der schönsten Highlights
Tag 11 – Abenteuerliche Wanderung zum Glymur Wasserfall
Tag 12 – Reykjavik an einem Tag – die schönsten Sehenswürdigkeiten
Tag 13-14 – Reykjavik im Sturm & eine abenteuerliche Rückreise
Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu Island!
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