In diesem Kamera Test stelle ich dir die Canon EOS R5 vor – die in meinen Augen beste spiegellose EOS R unterhalb der Profi Kamera EOS R3. Ich selbst besitze die Kamera seit April dieses Jahres. Sie hat mich vom ersten Tag an restlos begeistert und war mir auf unserem USA Trip im Juni ein genialer Begleiter. Warum ich mit dieser Kamera so glücklich bin und was es sonst noch alles über die R5 zu wissen gibt, erfährst du in diesem Testbericht.

Ich habe das neue spiegellose EOS R System Canons vom ersten Tag an genau verfolgt und habe früh bereits die EOS R und die EOS RP testen können. Beides sind tolle Kameras, aber an beiden gab es auch Kleinigkeiten, die mich gestört haben. Dann brachte Canon die EOS R5 und die EOS R6 auf dem Markt und stellte mich so vor die Wahl – kaufe ich die ebenfalls hervorragende „kleine Schwester“ oder das „große neue Flaggschiff“? Ich hab monatelang mit mir gerungen – und zwar ausschließlich aufgrund des stolzen Preises für die EOS R5. Aber nach 2 Jahren Corona mit Entbehrungen, Einsparungen und wenig Exotisches zum fotografieren, habe ich mich überwunden und mich tatsächlich die die mehr als 4.000 € teure Canon EOS R5 entschieden – mehr als ich je für eine Kamera ausgegeben habe. Heute weiß ich, die Kamera ist tatsächlich jeden Cent wert. Was für eine geniale Kamera! Fotografieren macht mit der EOS R5 unglaublich viel Spaß – einfach weil es einem die Kamera in vielerlei Situation einfach extrem einfach macht, sich aufs Motiv zu konzentrieren, statt auf Technik und Einstellungen zu achten.

Eine bessere Kamera hatte ich nie in Händen!

Canon EOS R5 - RF 24-105L

Lieferumfang

Die Canon EOS R5 kommt wie üblich in einem kleinen Karton daher, der nach Öffnen folgendes ans Tageslicht befördert:

  • EOS R5 Gehäuse
  • Kamera-Gehäusedeckel R-F-5
  • Tragegurt ER-EOS R5
  • Akkuladegerät LC-E6E
  • Akku LP-E6NH
  • Abdeckung für Akkufach
  • Netzkabel
  • USB-Kabel IFC-100U + Kabelschutz
  • Benutzerhandbuch

Ich selbst habe die Kamera direkt im Bundle mit dem ebenfalls genialen Objektiv Canon RF 24-105mm f/4L IS USM erworben, um tatsächlich das Bestmögliche aus der EOS R5 herausholen zu können. Beide waren monatelang ausverkauft, weshalb ich echt happy war, im April dieses tolle Duo erwerben zu können. Zwei der großen Vorteile dieser Kombination ist die perfekte Symbiose hinsichtlich des Bildstabilisators (der kamerainterne Bildstabilisator der Kamera arbeitet mit dem Bildstabilisator eines RF Objektivs optimal zusammen) und die außergewöhnliche Schärfe und Qualität eines RF Objektives der L Klasse in Kombination mit dem Rauschverhalten des beeindruckenden Sensors der EOS R5. Aber mehr Details dazu später.

Canon EOS R5 - Front

Erster Eindruck

Als ich die Kamera auspacke, fällt mir sofort auf, dass die Kamera handlich, praktisch, gut die üblichen Abmessungen einer Canon EOS besitzt. Das Gehäuse ist sogar einen Tick kleiner, als ich erwartet hätte. Es entspricht von der Größe her fast auf dem mm dem Gehäuse der EOS R. Die Rückseite sieht gewohnt aus. Das flache Steuerrad ist nichts Neues. Aber sehr gut gefällt mir sofort der kleine Daumenjoystick. Die Oberseite birgt ebenfalls Neues. Das Rad zur Auswahl der Programmmodi ist nach rechts gewandert (ausgehend von dem, was ich von der 6DMII gewohnt bin). Das Schulterdisplay ist dafür etwas kleiner ausgefallen. Auf der linken Seite findet sich nur noch ein kleiner Ein-Aus-Schalter. Die Speicherkartenslots befinden sich wie immer rechts – in diesem Fall endlich wieder 2 Speicherkartenslot, einer davon sogar ein CFexpress, was mir sehr gut gefällt, auch wenn die Karten noch immer sehr teuer sind. Der Akku ist schnell eingelegt und sofort knipse ich die ersten paar Bilder aus der Hand. Das Display ist dreh- und klappbar. Es zeigt schon nach den ersten Bildern eine hervorragende Brillanz.

Ein erster Blick ins Menü zeigt den üblichen, logischen und sehr intuitiven Aufbau und viel Bekanntes. Als ich die Serienbildfunktion aktiviere und die ersten Reihenaufnahmen mache, begeistert mich die brutale Geschwindigkeit sofort. Die Kamera ist die perfekte Symbiose all der Dinge, die ich an meiner 7DMII und meiner 6DMII schätze – erweitert um zahlreiche innovative und bahnbrechende Features der neuen EOS R Reihe.

Die Kamera fühlt sich vom ersten Tag perfekt in meinen Händen an.

Canon EOS R5 - Menü

Technische Details

HerstellerCanon
ModellEOS R5
Kameratypspiegellose System-Digitalkamera (DSLM)
Objektiv-BajonettCanon RF
SensorCMOS, 36 x 24 mm
Maximale Bildauflösung8.192 x 4.320 Bildpunkte
Cropfaktor1.0
Megapixel (effektiv)45
Bild-FormatJPEG, RAW
AF-MessfelderPhasenvergleich-Autofokus mit 5.940 Sensoren
Serienbildgeschwindigkeit12 B/s mit Servo AF
20 B/s mit elektronischem, leichtem Verschluss und Servo AF
Video-Auflösung8.192 x 4.320 Bildpunkte (8K)
Video-Frequenz30 Bilder pro Sekunde (8K)
120 Bilder bei 4K Videos
Video-FormatH.264/AVC, MPEG4 (H.264, AVC)
SpeicherkarteCFexpress, SD, SDHC, SDXC
Akku2.130 mAh, reicht für 490 Bilder nach CIPA
SchnittstellenBlitzsynchro-Anschluss, Bluetooth, HDMI Micro, Kopfhörer, Mikrofon, USB, WLAN
Displaygröße3,2 Zoll Clear View LCD II (2.100.000 Bildpunkte)
Monitoreigenschaftenschwenkbar um 270°, drehbar um 180°, mit Touchscreen, Helligkeit einstellbar,
SucherVideosucher (100 % Bildfeldabdeckung) mit 5.760.000 Bildpunkten, 0,76-fach Vergrößerungsfaktor, Dioptrienausgleich (-4,0 bis 2,0 dpt)
ISO Empfindlichkeit50, 100, 200, 400, 800, 1.600, 3.200, 6.400, 12.800, 25.600, 51.200, 102.400
Selbstauslöser2 sek, 10 sek
BildprozessorDIGIC X
Belichtungskorrektur± 5 Blenden in halben oder Drittelstufen
Programm-ModiProgrammautomatik
Blendenautomatik
Zeitautomatik
Manuell (Fotos und Videos)
Automatische Motiverkennung: Körper, Gesicht, Auge, Tier
Special-Scene-Modi (Porträt, Gruppenfoto, Landschaft, Sport, Kinder, Schwenken, Nahaufnahme, Speisen, Nachtaufnahme ohne Stativ, HDR-Gegenlichtaufnahme, Leise-Modus)
Langzeitbelichtung
3 Custom-Programme
WahlräderHauptwahlrad
Schnellwahlrad 1
Schnellwahlrad 2
AF Multi-Controller
LC-Display oben auf der Kamera
BesonderheitenBildwandler mit Stabilisierung in fünf Achsen, bis zu fünf Blendenstufen Kompensationsleistung ohne Objektiv IS und acht Stufen mit Objektiv IS
ISO-Erweiterungen ISO 50 und ISO 102.400
Dual Pixel RAW-Aufnahme
Speicherung von HEIF-Bildern
Dual Pixel CMOS AF mit Phasendetektion auf 100 Prozent der Sensorbreite und 90 Prozent der Sensorhöhe
AF ab -6EV
20 Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss und 12 Bilder pro Sekunde mit mechanischem Verschluss
4K-Videos mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde ohne Oversampling und bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde mit Oversampling ("HQ")
Canon Log
5GHz WLAN
Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung mit Polycarbonat
1 x CFexpress, 1 x UHS-II SD Speicherkartenslots
Größe136 mm x 98 mm x 88 mm
Gewicht738 g (inkl. Akku)
UVP Preis4.385 Euro

Praxistest

Statt wie üblich nur ein paar Ausflüge mit einer Testkamera zu unternehmen und anschließend einen Testbericht zu schreiben, wollte ich in diesem Fall unsere USA Reise abwarten, auf der ich die EOS R5 auf Herz und Nieren testen konnte. Zwei Wochen New York, Niagara Falls und Washington D.C. boten jede Menge Gelegenheiten, die Kamera auszureizen. Und ich muss sagen, sie hat mit Bravour bestanden! Ob in den Straßenzügen New Yorks mit all den harten Schatten bei sonnigem Wetter, ob bei Nacht über den Dächern der Stadt oder von einem fahrenden Ausflugsboot aus, ob in der Dämmerung oder bei Nachtaufnahmen der beleuchteten Niagarafälle – ich habe kein Szenario gefunden, in der die Kamera Schwächen gezeigt hätte.

Canon EOS R5 - Praxistest

 

Vor allem die Geschwindigkeit und das Rauschverhalten der Kamera machen das Fotografieren in meinem Stil einfach zum Kinderspiel. Reihenaufnahmen mit AUTO-ISO bis 6.400 bannen jedes Motiv zuverlässig auf eine beeindruckende Aufnahme. Dazu der interne Bildstabilisator, der in Kombination mit meinem RF-Objektiv, das ebenfalls stabilisiert ist, bis zu 8 Stufen erreicht – bye bye verwackelte Bilder!

Was ich ebenfalls sehr schnell lieben lernte, ist das außergewöhnlich gute AF-System, das zielsicher jedes Mal perfekt trifft. Vor allem die Gesichtserkennung + Nachverfolgung ist der Hammer. Selbst auf große Entfernungen, schlechten Lichtverhältnissen oder teilverdeckten Gesichtern trifft der AF und fokussiert perfekt aufs Auge, so wie es sein soll. Das spart unglaublich viel Zeit und macht einfach nur Spaß.

Ich hatte noch nie dermaßen wenig Ausschuss bei meinen Bildern wie auf dieser Reise. Die Bilder sind scharf und brillant. Es gab so gut wie keine Verwacklungen. Selbst Nachtbilder von einem fahrenden Boot aus brachten erstaunliche Resultate.

New York bei Nacht

 

Unter dem Strich – der erste große Praxistest mit der EOS R5 hätte nicht besser laufen können!

Weitere Eindrücke der ersten Tage sowie meine präferierten Einstellungen für die EOS R5 findest du übrigens hier: 

Was bietet die Canon EOS R5?

Die Canon EOS R5 bietet so ziemlich alles, wovon ein ambitionierter Fotograf wie ich oder auch Profis träumen. Der neue Sensor bietet satte 45 Megapixel und erlaubt ISO Einstellungen bis 102.400, wobei die Kamera selbst in höheren ISO Bereichen ein hervorragendes Rauschverhalten zeigt.

Die Kamera ist rasend schnell mit 12 Bildern pro Sekunde, mit bestimmten Einstellungen sogar bis zu 20 Bilder pro Sekunde.

Und endlich hat Canon einer R Kamera auch einen kamerainternen Bildstabilisator spendiert. Zusammen mit der Bildstabilisation eines RF Objektives werden bis zu 8 Stufen ermöglicht. Das macht das Fotografieren aus der Hand selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen zum Kinderspiel. Auch die R6 hat übrigens diesen kamerainternen Bildstabilisator, den ich an den ersten EOS R Kameras noch schmerzlich vermisst habe.

Videofilmer freuen sich über 4K/120p RAW Videos im Vollformat bzw. 8K bei geringerer Bildrate. Bei längeren Aufnahmen muss allerdings zum einen auf Überhitzung geachtet werden, zum anderen braucht es dafür eine rasend schnelle Speicherkarte.

Genau dafür hat Canon der R5 neben dem SD Slot UHS-II auch einen CFexpress Typ B Slot spendiert.

Das beeindruckende AF-System besitzt 5.940 Autofokus-Positionen und wird mittels künstlicher Intelligenz unterstützt. Sehr innovativ ist die neue Gesichtserkennung, die bei Mensch und Tier als Motiv höchst präzise arbeitet.

Der 0,5 Zoll OLED elektronischer Farb-Sucher besitzt 5,76 Millionen Bildpunkte, das Clear View LCD II Display basiert auf 2,1 Millionen Bildpunkten. Beide sind brillant und scharf. Der Sucher ist inzwischen einem optischen Sucher deutlich überlegen, da er nach dem WYSIWYG (what you see is what you get) Prinzip arbeitet und eine Anzeigeleistung von bis zu 120 Bildern pro Sekunde bietet.

WLAN, Bluetooth und GPS sind neben vielen anderen bereits von Vorgängern bekannten Features sind obligatorisch.

Canon EOS R5 - Seitenansicht

Ergonomie & Handling der Canon EOS R5

Die Kamera liegt unglaublich gut in Hand, selbst nach vielen Stunden Fotografierens. Das liegt zum einen an einem wirklich guten Gewicht von 740 g und der handlichen Größe. 3 Wahlräder (1 Rückseite, 2 Oberseite) lassen die Kamera intuitiv bedienbar ohne das Auge vom Sucher zu nehmen. Dazu kommt noch der tolle Daumen-Joystick, der mir außergewöhnlich gut gefällt und das Setzen oder Verändern von Fokuspunkten wirklich einfach macht. Wer mit EF-RF Adapter fotografiert, bekommt sogar ein weiteres Wahlrad spendiert.

Die Kamera funktioniert für mich sowohl mit meinem Standard-Zoom, als auch mit einem Pancake oder dem großen Telezoom hervorragend und liegt stets ausbalanciert in der Hand. Schon nach wenigen Stunden brauchte ich nicht mehr nachdenken, was ich wo einstellen muss. Die Lernkurve ist steil und die Kamera macht es einem super leicht, nicht über die Bedienbarkeit nachdenken zu müssen, sondern sich von Anfang an auf das konzentrieren, auf das es wirklich ankommt – das Motiv!

Gleiches gilt übrigens auch die die gewohnt hervorragende Menüführung in den komplexen Einstellungen.

Canon EOS R5 - Display

Bildqualität & Rauschverhalten der EOS Canon EOS R5

Die Bildqualität ist exzellent. Bis ISO 3.200 ist praktisch kein Rauschen erkennbar. Hatte ich – und ich bin hier extrem pingelig – bei bisherigen Kameras den Auto-ISO auf ca. ISO 800 begrenzt, so bis ich bei der R5 mit Auto-ISO 3.200 unterwegs. In New York hatte ich oft sogar 6.400 als obere Grenze definiert. Und selbst Bilder, bei denen ich manuell auf bis zu 12.800 gegangen bin, sind beeindruckend rauscharm und leicht in der Nachbearbeitung korrigierbar, ohne großen erkennbaren Detailverlust.

Der Dynamikumfang der EOS R5 – einer der wenigen Schwächen meiner 6DMII – ist beeindruckend. Er liegt auf gleichem Niveau mit der Sony A7r III, schlägt dagegen die Sony A7r IV, die Nikon Z7 oder auch die Panasonic S1R. Canon selbst gibt den Dynamikumfang mit 12 Blendenstufen an. Einschlägigen Tests habe ich aber entnommen, dass die realen Werte tatsächlich eher im Bereich 13-14 Blendenstufen liegen.

Zu beachten ist, dass abhängig von der verwendeten Verschlussart (mechanisch, elektronisch, kombiniert) Farbtiefen von 12 (elektronisch) bis 14 (mechanisch) Bit erzielt werden, während z.B. die Sony A1 hier in allen Varianten 14 Bit bietet. Unter dem Strich ist das aber Jammern auf hohem Niveau und quasi nicht praxisrelevant.

Insgesamt spielt die R5 aber mehr als auf Augenhöhe im Vergleich mit den Flaggschiffen der Konkurrenz. War der Dynamikumfang in der Vergangenheit bei Canon eher nicht die größte Stärke, so setzt die R5 hier definitiv neue Maßstäbe. Nicht nur Landschaftsfotografen werden diese Kamera aufgrund der Schärfe und Bildqualität lieben!

Canon EOS R5 - Head

Autofokus der Canon EOS R5

Die R5 kommt mit einem neu entwickelten, hochwertigen Phasen-Autofokus-System (Dual Pixel AF II) daher. 5.940 AF-Felder sind manuell auswählbar für die Standbildfotografie. Die Gesichtserkennung bei Mensch und Tier funktioniert sensationell gut – selbst bei Teilverdeckungen, in großer Entfernung, durch Büsche hindurch oder hinter Brillengläsern. Das Fotografieren lebender Motive macht damit unglaublich viel Spaß, weil es schlicht weg einfach ist. Der AF trifft und fokussiert zielsicher das Auge von Mensch und Tier, ohne dass ich als Fotograf eingreifen oder einen Spot-AF nutzen muss.

Die AF-Punkte decken das gesamte Bildfeld ab (kein Vergleich mit der kleineren Abdeckung meiner 6DMII). Das mittlere AF-Feld kann auch bei F22 noch fokussieren. Natürlich werden die gewohnten Modi mit diversen Zonenabdeckungen angeboten, ebenso wie der Spot. Meine neuer Lieblingsmodus ist allerdings Gesichtserkennung + Nachverfolgung sobald es um ein lebendiges Motiv geht.

Übrigens funktioniert das AF-System auch bei wirklich schlechten Lichtverhältnissen und hohen ISO Einstellungen hervorragend. Es erfasst Kontrastunterschiede bis hinunter zu -6EV. Scharfstellung bei Kerzenlicht – kein Problem!

Geschwindigkeit der Canon EOS R5

Die EOS R5 ist verdammt flott unterwegs – mit mechanischem Verschluss sind bis zu 12 Bilder pro Sekunde möglich. Mit dem elektronischen Verschluss sind gar 20 fps möglich. Zudem ist der mechanische Verschluss verdammt leise. Mit dem elektronischen Verschluss ist vollkommen lautloses Fotografieren möglich, was super ist in Kirchen, in der Natur oder wann immer es besser ist, lautlos zu agieren.

Eine gute CFexpress Karte vorausgesetzt können 180 unkomprimierte RAW Bilder im Dauerfeuer gespeichert werden, bevor die Kamera runterregelt. Mit UHS-II SD Karten sind87 Bilder bei 12 fps möglich. Tier- und Sportfotografen wird das begeistern. Meine geliebte 7dMII wird daher künftig ebenfalls daheim bleiben müssen, da sie von der R5 in die Tasche gesteckt wird.

Canon EOS R5 - Speicherslots

Die kürzeste Belichtungszeit beträgt 1/8.000 Sekunde.

Ebenfalls sehr flott arbeitet der Autofokus. Vom Drücken des Auslösers bis zum Scharfstellen vergehen lediglich 0,1 Sekunden. Die Auslöseverzögerung beträgt 0,06 Sekunden. Die Einschaltzeit der Kamera liegt unter 1,3 Sekunden. So sind selbst bei spontanen Gelegenheiten schnelle Aufnahmen möglich, obwohl die Kamera abgeschaltet am Schultergurt hängt. Klasse!

Bildstabilisation mit der Canon EOS R5

Endlich! Nach langem Warten hat Canon endlich eine Kamera mit internem Bildstabilisator auf den Markt gebracht. Was habe ich darauf gewartet! Hätte die EOS R diesen bereits gehabt, wäre ich schon vor 2 Jahren ins neue R Segment eingestiegen. So aber musste ich mich bis auf das Erscheinen des R5 / R6 Duos gedulden. Beide besitzen ihn nun. Bei beiden beträgt die kombinierte Bildstabilisierung bis zu 8 Stufen, wenn du ein Objektiv nutzt, das ebenfalls von Haus aus bereits einen IS mitbringt.

In Kombination mit Objektiven ohne IS sind es 5 Stufen, was künftig auch das Arbeiten mit Objektiven ohne IS sehr vorteilhaft erscheinen lässt. Bisher habe ich immer darauf geachtet, Objektive mit IS zu nutzen und zu kaufen. War für mich ein absolutes Muss. Das wird sich mit der R5 nun ändern, wenngleich natürlich bildstabilisierte Objektive immer noch vorn liegen.

Für jemand wie mich, der sehr selten mit Stativ unterwegs ist und am liebsten aus der Hand fotografiert – selbst bei Landschaftsaufnahmen – ist das natürlich genial. Egal ob Weitwinkel oder Tele – mit einer Stabilisierung bis zu 8 Stufen braucht es einfach kein Stativ mehr, um trotzdem sehr scharfe Bilder zu machen!

Das Ganze hat mich vor allem in New York schwer begeistert. In vielen Häuserschluchten herrschten schwierige Lichtverhältnisse. Und auch das Fotografieren in der Dämmerung und in der blauen Stunde waren frei Hand kein Problem. Am meisten beeindruckten mich allerdings Nachtaufnahmen aus der Hand auf einem fahrenden Ausflugsschiff in der Dunkelheit. Geht nicht? Geht! Das war einer der Momente, wo ich mich wirklich in die R5 verliebt habe! Das lange Warten auf den internen IS hat sich also definitiv gelohnt!

Stärken der Canon EOS R5 kurz & kompakt

  • 45 Megapixel Sensor mit Dual Pixel AF.
  • Sehr gute Bildqualität, hoher Dynamikumfang, hervorragendes Rauschverhalten.
  • Schnelle Serienbildaufnahmen.
  • Fantastischer Sucher mit 120 fps, scharfes & kontrastreiches LCD.
  • 2 Speicherkartenslots, einer davon CFexpress.
  • 4K und 8K Video, professionelle Videofunktionen.
  • Kamerainterner Bildstabilisator (5 Stufen, 8 Stufen wenn kombiniert).
  • Sehr gute Ergonomie, leicht, kompakt.
  • Hervorragender AF mit toller Gesichts- und Augenerkennung.
  • Bisherige EF Objektive können mittels Adapter weiterverwendet werden.
  • RF Objektive sind in punkto Bildqualität und Schärfe vergleichbaren EF Objektiven deutlich überlegen.

Schwächen der Canon EOS R5 kurz & kompakt

  • Teurer Preis.
  • RF Objektive aktuell ebenfalls noch sehr teuer.
  • Akku deutlich schneller leer im Vergleich zu DSLRs.
  • Dauer von Videoaufnahmen hitzebedingt eingeschränkt.

Lohnt sich der Umstieg von der EOS 5D Mark IV auf die EOS R5?

Mit einem Wort – Ja! Um es klar auszudrücken – DSLR war gestern, die Zukunft bei Canon gehört den DSLMs, sprich den EOS R Kameras und den beeindruckenden RF Objektiven. Die Canon EOS R5 ist der EOS 5D in fast allen Belangen überlegen. Die R5 ist kompakter und leichter. Der Verschluss schafft 500.000 Auslöser versus 150.000 der 5D. Der Sensor besitzt 45 Megapixel versus 30 MP der 5D. In Sachen Bildqualität, Farbtiefe, Dynamikumfang und Low-Light-ISO gewinnt die R5. Der elektronische Sucher ist dem optischen klar überlegen. Das AF-System der R5 gewinnt mit 100% Abdeckung und 5.940 AF Punkten um Längen. Die R5 ist deutlich schneller und besitzt die überzeugenderen Videofunktionen.

Wer also nicht Akku Kapazität und Preis klar priorisiert, wird sich immer für die R5 entscheiden (müssen). Und ganz ehrlich, der Nachteil mit der Akku Kapazität lässt sich super einfach mit einem Zusatz-Akku mehr lösen.

Die R5 ist daher kein kleines Upgrade im Vergleich zur 5D, sondern hebt das Level des Fotografierens auf eine völlig neue Stufe. Sie ist das Tor zur völlig neuen EOS R Welt mit all den fantastischen RF Objektiven. Innerhalb der EOS R Familie ist sie aktuell zusammen mit der noch teureren EOS R3 das klare Flaggschiff Canons.

Canon EOS R5 - Head

EOS R5 versus EOS R6 – wo sind die Unterschiede?

Die R5 bietet 45 Megapixel versus 20 Megapixel der R6. Während die R5 8K Videos auch im RAW Format anbietet, sind mit der R6 nur 4K Videos und das auch nicht im RAW Format möglich. Die Auflösung von Sucher und Display sind bei der R5 höher. Beide unterstützen beim Sucher aber 120 fps. Die R6 ist etwas leichter als die R5, besitzt jedoch weder Schulterdisplay noch einen CFexpress Kartenslot. Bei der R6 sind zwei SD-Slots verbaut.

Für die R6 spricht dafür der deutlich geringere Preis, der mit 2.630 € aber noch immer stattlich ist. Trotzdem kein Vergleich mit den 4.500 € der EOS R5.

Mein Hauptkritikpunkt sind die 20 MP der R6, die ich nicht mehr zeitgemäß finde. Mit allen anderen Punkten hätte ich mich anfreunden können.

Wer mit 20 MP kein Problem hat, der wird auch an der R6 sehr viel Freude haben. Denn seien wir mal ehrlich, welcher Fotograf braucht wirklich 8K Videos? Und so toll der CFexpress Slot ist – CFexpress Karten sind aktuell noch verdammt teuer.

Mein Fazit: Wer auf den CFexpress Slot verzichten kann und sich mit 20 MP arrangieren kann, kann bedenkenlos zur EOS R6 greifen!

Übersicht über alle Canon EOS R Kameras

Canon EOS R6*

Für wen eignet sich die Canon EOS R5?

Für Profifotografen ist die R5 aktuell ganz klar die erste Wahl. Sie wird in einigen Bereichen zwar von der unhandlicheren EOS R3 geschlagen, diese bietet aber weniger Auflösung bei einen um 1.500 € höheren Preis. Ich tu mich mit der R3 tatsächlich schwer. Für mich ist die R5 das Flaggschiff Canons, auch wenn sich die R3 natürlich allein schon des Preises willen auch gern auf diesen Thron setzen möchte.

Die Frage ist nun, bis zu welchem Level des Fotografierens macht eine solch enorme Investition von mehr als 4.000 € für eine Kamera wirklich Sinn? Klar ist die R5 der R6 überlegen, aber vermutlich reichen die Funktionen und Features der R6 den meisten auch ambitionierten fortgeschrittenen Fotografen, die nicht von der professionellen Fotografie leben, völlig aus. Nur wer sich aus diesem Segment mit den 20 MP nicht anfreunden kann oder nicht vor dem deutlich höheren Preis der R5 zurückschreckt, kann natürlich bedenkenlos bei der R5 zuschlagen.

Ich selbst habe Monate für meine Entscheidung in Richtung R5 gebraucht. Allerdings habe ich sie seitdem auch keine Sekunde bereut. Die R5 ist in allen Belangen einfach der Hammer. Hätte die R6 allerdings mindestens 30-32 MP angeboten, hätte ich mich vermutlich anders entschieden.

Canon EOS R5 - Rückansicht

Welches Objektiv macht Sinn?

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe an fantastischen RF Objektiven, die aber allesamt auch einen stattlichen Preis haben. Zum Glück kann man mittels Adapter alle seine vorhandenen EF Objektive auch weiterverwenden. Trotzdem macht meiner Meinung nach mindestens das Standard-Zoom Objektiv aus der RF Reihe durchaus Sinn, um wirklich das Beste aus eine solch tollen Kamera wie der R5 herauszuholen.

Für mich kam da eigentlich nur ein Objektiv in Frage – das Canon RF 24-105 mm F4 L IS USM*. Es gibt zwar auch das Canon RF 24-105 mm F4-7.1 IS STM, aber ich weiß seit vielen Jahren die hohe Qualität der L Objektive zu schätzen und würde mir kein nicht-L Objektiv mehr kaufen. Die einzige Alternative im L-Segment ist in meinen Augen das Canon RF 24-70 mm F2.8 L IS USM, welches aber mit rund 2.500 € nicht nur um 60% teurer ist als das 24-105er L, sondern auch noch weniger Brennweite bietet. Bei der 6D Mark II hatte ich mich damals für ein 24-70er entschieden und es später doch oft bereut, weil mir des Öfteren etwas Brennweite am langen Ende gefehlt hat. Ich präferiere inzwischen klar den Range von 24-105 mm.

Canon EOS R5 - RF 24-105L

Mein geliebtes Weitwinkelobjektiv Canon 16-35 1:4 L IS USM und mein Teleobjektiv Canon 70-300 L IS USM werde ich mittels Adapter weiter an der R5 betreiben. Ich habe nicht vor, diese durch RF Objektive zu ersetzen.

Einzig das wirklich schnucklige und preiswerte neue RF Pancake Canon RF 50 mm F1.8 STM* war mir noch 200 Euro wert, da es sich super zur Streetfotografie eignet und eine außergewöhnlich gute Lichtstärke besitzt.

Eine Übersicht der vorhandenen RF Objektive – auch mit einzelnen Kaufempfehlungen meinerseits findest zu zudem hier:

Übersicht über alle RF Objektive

Sinnvolles Zubehör für die Canon EOS R5

Wie immer gehören Speicherkarten, eine Kamera-Tasche, ein Buch zur Kamera und Ersatz-Akkus zu den ersten Dingen, die ich empfehle. Darüber hinaus solltest du – falls nicht vorhanden – aber auch ein gutes Stativ, die üblichen Reinigungsutensilien, einen Regenschutz („wetterfest“ bedeutet nicht, dass die Kamera auch einen Platzregen aushält!) und den passenden Fernauslöser zulegen. Wobei du als Fernauslöser natürlich auch gern dein Smartphone nutzen kannst – zumindest, wenn der Akku voll genug ist.

Bei den Speicherkarten empfehle ich aufgrund der Geschwindigkeit UHS-II Karten zu erwerben. Dazu kommen speziell für die R5 noch 1-2 CFexpress Karten. Bei letzteren habe ich lange recherchiert und mich dann für die nachfolgend genannten entschieden, das sie in meinen Augen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben:

Bei den Ersatz-Akkus empfehle ich eine Anzahl von mindestens 2 Akkus – original von Canon.

Mein Fazit zur Canon EOS R5

Die EOS R5 ist kurz gesagt ein Fotografen-Traum, mit der nicht nur viele Wünsche wahr werden, sondern die auch in vielen Bereichen nicht nur zur Konkurrenz aufschließt, sondern ihr sogar überlegen ist. Natürlich schlafen auch Sony, Nikon & Co. nicht, zumal Canon den Zug der DSLMs lange Zeit verschlafen hat. Aber mit der R5 setzt Canon definitiv ein Ausrufezeichen. Als System betrachtet ist die Kamera in Kombination mit den neuen RF Objektiven in meinen Augen klar der Konkurrenz überlegen.

Wer wie ich seit Jahren Canon die Treue hält, muss ins neue EOS R Segment einsteigen, denn nur diesem gehört die Zukunft bei Canon. Die R5 ist dabei in meinen Augen die perfekteste aller EOS R Kameras. Wobei bei kleinerem Budget auch die R6 in die engere Wahl genommen werden sollte. 

Unter dem Strich macht die R5 aber einfach nur Spaß, weil sie so viele unterschiedliche Stärken und Features in nur einer Kamera vereint. Für mich ist die R5 die perfekte Symbiose weg von meinem Duo 7D Mark II (für Tier- und Sportfotografie) und 6D Mark II (für Landschafts- und Alltagsfotografie) hin zu nur noch einer Kamera, die einfach alles kann. Selbst Videofilmer werden mit ihr glücklich werden.

Die EOS R5 hat lange auf sich warten lassen, ist aber nun ein würdiges Flaggschiff für fortgeschrittene und professionelle Fotografen bzw. solche, die es werden wollen!

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Canon EOS R5 - Testbericht