Das zweite Model der neuen spiegellosen Vollformatreihe Canons ist auf dem Markt – die Canon EOS RP. Ich habe sie ausführlich getestet und verrate dir, was ich von ihr halte. Natürlich stelle ich auch Vergleiche zur Canon EOS R her. Wie dieser Vergleich ausfällt, liest du ebenfalls in diesem Testbericht.
Ich war ziemlich gespannt darauf, wie viel spiegelloses Vollformat in der kleinen Einsteigerversion der R Reihe wohl stecken wird. Die Canon EOS R hat mich extrem begeistert. Ob die RP sich dem wohl wird anschließen können?
Übersicht
- Lieferumfang der Canon EOS RP
- Erster Eindruck
- Technische Details
- Praxistest
- Was bietet die Canon EOS RP?
- Der elektronische Sucher
- Touch Display
- Bildqualität der EOS Canon EOS RP
- Rauschverhalten der Canon EOS RP
- Handling der Canon EOS RP
- Autofokus der Canon EOS RP
- Stärken der Canon EOS RP kurz & kompakt
- Schwächen der Canon EOS RP kurz & kompakt
- EOS RP als preiswerte Alternative zur EOS R?
- Alternativen zur Canon EOS RP
- Für wen eignet sich die Canon EOS RP?
- Sinnvolles Zubehör für die Canon EOS RP
- Mein Fazit zur Canon EOS RP
Lieferumfang der Canon EOS RP
Mir liegt die Canon EOS RP im Paket mit dem Objektivadapter EF-EOS R vor.
Zum Lieferumfang gehören:
- Canon EOS RP Gehäuse
- Kamera-Gehäusedeckel R-F-5
- Spezieller Kameragurt
- Akkuladegerät LC-E17E
- Akku LP-E17
- Netzkabel
- Bajonettadapter
- EF-EOS R
- Objektivrückdeckel RF
- Kamera-Gehäusedeckel R-F-3
- Anleitungen
Die Canon EOS RP ist übrigens auch im Bundle mit dem tollen RF 24-105mm f/4 L IS USM erhältlich.
Erster Eindruck
Schon beim Auspacken fällt mir auf, dass die Canon EOS RP kleiner und leichter ist als die Canon EOS R, die ich ebenfalls vor kurzem ausführlich getestet habe. Das gefällt mir persönlich weniger gut, da ich gern etwas mehr Kamera in der Hand habe und die EOS R für mich schon an der Untergrenze lag. Wer aber kleine Hände hat und eine leichte Kamera auf Reisen bevorzugt, der wird das mögen.
Davon abgesehen sind Gehäuse und Bedienelemente der EOS R recht ähnlich – allerdings fehlt das Schulterdisplay, das Platz für ein Programmwahlrad gemacht hat und auch die Touchbar der EOS R fehlt. Letzteres halte ich allerdings für keinen großen Verlust, da ich mit diesem Element ohnehin nicht so wirklich warm geworden bin.
Das erste Konfigurieren der Kamera geht gewohnt leicht von der Hand. Das Menü, eine der Stärken von Canon, ist wie immer übersichtlich und funktional gestaltet. Der Adapter lässt sich leicht montieren und das für meine Tests gewählte Canon EF 24-70 L ist schnell angeschraubt. Für meine Praxistests setze ich dieses Mal bewusst auf mein vorhandenes EF Objektiv, da ich wissen möchte, wie gut die Abwärtskompatibilität wirklich funktioniert.
Die ersten Bilder gehen leicht von der Hand – allerdings fällt mir sofort auf, dass die Autofokus-Felder deutlich anders gestaltet sind, als von mir erwartet. Obwohl die Kamera 4.779 einzelne AF Felder besitzt, gelingt es mir nur, 9 sehr zentral im Quadrat angeordnete Messfeldzonen einzurichten und zu benutzen. Darauf komme ich gleich noch ein wenig detaillierter zu sprechen.
Was mir ebenfalls sofort auffällt, die Kamera löst in Reihenaufnahmen langsamer aus, als die Canon EOS R – auch das ist für mich nicht unbedingt ein Pluspunkt. Bildauflösung, Sucher und Touch Display dagegen wirken ähnlich brillant und scharf wie an der EOS R, wenngleich ein Blick in die Spezifikation zeigt, dass auch hier deutlich weniger Auflösung vorhanden ist, als bei der EOS R. Aber gut, irgendwo muss der um 1.000 niedriger liegende Preis ja auch herkommen.
Technische Details
Hersteller | Canon |
Modell | EOS RP |
Kameratyp | spiegellose System-Digitalkamera (DSLM) |
Objektiv-Bajonett | Canon RF |
Sensor | CMOS, 36 x 24 mm |
Maximale Bildauflösung | 6.240 x 4.160 Bildpunkte |
Cropfaktor | 1.0 |
Megapixel (effektiv) | 26 |
Bild-Format | JPEG, RAW |
AF-Messfelder | Phasenvergleich-Autofokus mit 4.479 Sensoren |
Serienbildgeschwindigkeit | 5 B/s bis die Speicherkarte voll ist (JPEG) oder 50 RAW Bilder 4 B/s mit AF-Nachführung |
Video-Auflösung | 3.840 x 2.160 Bildpunkte (MP4-Video: 4K ) 1.920 x 1.080 Bildpunkte (Full-HD) 1.280 x 720 Bildpunkte (HD 16:9) |
Video-Frequenz | 25 Bilder pro Sekunde |
Video-Format | H.264/AVC |
Speicherkarte | SD, SDHC, SDXC |
Akku | 1.040 mAh, reicht für 250 Bilder |
Schnittstellen | Bluetooth, HDMI, Kopfhörer, Mikrofon, USB Micro, WLAN |
Displaygröße | 3,0 Zoll Clear View LCD II (1.040.000 Bildpunkte) |
Monitoreigenschaften | schwenkbar um 270°, drehbar um 180°, mit Touchscreen, Helligkeit einstellbar, |
Sucher | Videosucher (100 % Bildfeldabdeckung) mit 2.360.000 Bildpunkten, 0,7-fach Vergrößerungsfaktor, Dioptrienausgleich (-4,0 bis 1,0 dpt) |
ISO Empfindlichkeit | 50, 100, 200, 400, 800, 1.600, 3.200, 6.400, 12.800, 25.600, 51.200, 102.400 |
Selbstauslöser | 2 sek, 10 sek |
Bildprozessor | DIGIC 8 |
Belichtungskorrektur | ± 3 Blenden in halben oder Drittelstufen (kombinierbar mit AEB) |
Programm-Modi | Programmautomatik Blendenautomatik Zeitautomatik Manuell (Fotos und Videos) Automatische Motiverkennung Special-Scene-Modi (Porträt, Gruppenfoto, Landschaft, Sport, Kinder, Schwenken, Nahaufnahme, Speisen, Nachtaufnahme ohne Stativ, HDR-Gegenlichtaufnahme, Leise-Modus) Langzeitbelichtung 3 Custom-Programme |
Bildverarbeitung | Tonwert Priorität Automatische Belichtungsoptimierung (4 Einstellungen) Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung Rauschreduzierung bei Aufnahmen mit hoher ISO-Empfindlichkeit (4 Einstellungen) (Fotos und Videos) Objektivkorrektur (3): Vignettierungskorrektur, Korrektur der chromatischen Aberration, Verzeichnungskorrektur Beugungskorrektur Digital Lens Optimizer (während und nach der Fotoaufnahme) Größenanpassung in M, S1, S22 Zuschnitt: JPEG-Aufnahmen können kameraintern zugeschnitten werden (Seitenverhältnis 3:2, 4:3, 16:9 oder 1:1) - 43 Zuschnittgrößen wählbar, von 11 % bis 95 % (diagonal) - Umschaltung zwischen Zuschnitt im Hoch- und Querformat - Bildausrichtung, Schräglagenkorrektur - Der Zuschnittrahmen lässt sich über den Touchscreen verlagern RAW-Bildverarbeitung 3 Mehrfachbelichtung HDR |
Besonderheiten | kleinste Vollformatkamera von Canon ISO-Erweiterungen unterhalb von ISO 100 und oberhalb von ISO 40.000 Dual Pixel CMOS-AF (Fokussierung auf 88 Prozent der Sensorfläche in der Breite und 100 Prozent in der Höhe möglich) Autofokus ab -5EV, 4.779 Fokuspositionen anwählbar, bei kontinuierlich arbeitendem Autofokus lassen sich maximal fünf Bilder pro Sekunde festhalten kein Dual Pixel CMOS-AF bei 4K-Video, Cropfaktor bei 4K rund 1,6-fach elektronischer Verschluss nur im Modus "Leiser Auslöser" Fokusreihenaufnahme (Fokus-Stacking mit der Digital Photo Professional-Software von Canon) |
Größe | 133 mm x 85 mm x 70 mm |
Gewicht | 480 g (inkl. Akku) |
UVP Preis | 1.499 Euro |
Praxistest
Um die Kamera zu testen, bin ich todesmutig trotz Heuschnupfens an einem schönen Mai Tag losgezogen, um in meiner Heimatstadt Freiburg und Umgebung ein wenig das Frühlingserwachen zu fotografieren. Ich habe dazu einen schönen Spaziergang durch St. Georgen unternommen und habe u.a. in unserer Kirche das ISO Verhalten unter die Lupe genommen. Verwendet habe ich dabei mein EF 24-70 L, das auch sonst mein Immerdrauf an der EOS 6D Mark II geworden ist. Da der verbaute Sensor in der EOS RP im Wesentlichen dem der 6D Mark II entspricht, kann ich so besonders gut vergleichen.
Beim Weg durch die Weinberge habe ich dann das Makro RF 35mm f/1.8 IS Macro STM aufgeschraubt und bin zum Nahkampf mit Blüten und Insekten übergegangen.
Beide Varianten haben mir gut gefallen. Die Kamera liegt leicht in der Hand, ist klein und kompakt und wirkte mit beiden Objektiven ausbalanziert, wenngleich nicht so gut, wie das mit der EOS R in Kombination funktioniert hat. Mir persönlich fehlt es auch ein wenig an Höhe beim Body der EOS RP.
Die Bilder, die auf diesem fotografischen Spaziergang entstanden, waren durchweg qualitativ mehr als zufriedenstellend. Trotzdem habe ich einen großen Kritikpunkt, mit dem ich am Anfang zu kämpfen hatte – das AF System. Ich frage mich, was Canon dabei geritten hat, das in den meisten Standard Modi auf dieses winzige Quadrat im Zentrum des Bildes zu beschränken. Das hat mich gestört und gefällt mir gar nicht.
Es gibt zwar die Möglichkeit, den zu fokussierenden Bereich per Touch-Berührung beliebig zu setzen, lieber wäre mir aber, wenn die AF Felder auf dem ganzen Bildbereich automatisch arbeiten würden. Das ist leider einzig und allein im Verfolger Modus der Fall, der für Anfänger zwar empfehlenswert und gut nutzbar ist, in dem ich mich aber nicht wohlfühle.
Folgende Kombinationen habe ich besonders ausführlich getestet:
- Canon EOS RP + RF Adapter + EF 24-70 L IS USM
- Canon EOS RP + RF 35mm f/1.8 IS Macro STM
Nachfolgend einige der Bilder, die auf meinen fotografischen Spaziergängen mit den unterschiedlichen Kamera-Objektiv-Kombinationen entstanden:
Was bietet die Canon EOS RP?
Die Canon EOS RP ist eine sehr solide Einsteigerkamera, die sich weder preislich, noch vom Feature-Umfang her vor der Konkurrenz verstecken muss – ganz im Gegenteil. Canon bietet hier zum Einstiegspreis von rund 1.500 € eine ziemlich coole spiegellose Vollformatkamera, mit der es sich prima fotografieren lässt. Satte 26 Megapixel, ein für diese Preisklasse eher ungewöhnliches staub- und spritzwassergeschütztes Gehäuse, fast 5.000 AF-Messfelder, umfangreiche Funktionen, ein brillantes, frei bewegliches Touch-Display und ein hervorragender optischer Sucher sprechen klar für die Canon EOS RP.
Beim Preis von 1.500 Euro bietet Canon erfahrenen und weniger erfahrenen Fotografen eine wirklich interessante Vollformatkamera und den Einstieg in das überragende neue RF Objektiv System.
Die Kamera ist zudem kleiner und handlicher als ihre DSLR Konkurrenz und eignet sich damit nicht zuletzt aufgrund sehr guter Bildqualität und guten Low Light Eigenschaften u.a. als wirklich gute Reisekamera.
Der elektronische Sucher
Der elektronische Sucher besitzt 2,3 Millionen Bildpunkte und eine hohe Bildwechselfrequenz, mit der auch bewegte Objekte flüssig angezeigt werden. Brillenträger können zudem die Dioptrien einstellen. Ich habe kaum einen Unterschied zum herkömmlichen optischen Sucher einer DSLR bemerkt. Die automatische Umschaltung zwischen Monitor und Sucher klappt hervorragend, kann aber auch deaktiviert werden. Die Bildabdeckung liegt bei 100% bei 0,7-facher Vergrößerung.
Tipp: Wenn Akkulaufzeit aufgrund vorhandener Ersatzakkus keine Rolle spielt, rate ich in den Einstellungen bei der Sucherleistung „flüssig“ statt „stromsparend“ zu wählen.
Touch Display
Das Touchdisplay ist brillant und scharf. Mir gefällt sehr, dass es dreh- und schwenkbar ist – ein Feature, ohne das ich keine Kamera heutzutage mehr kaufen würde. Das Display reagiert sehr gut auf Touchsignale. Die Kamera lässt sich ausgezeichnet über das Display konfigurieren und steuern. Die Auflösung des 3 Zoll großen Displays liegt bei 1.040.000 Bildpunkten, was ausreichend gut ist.
Bildqualität der EOS Canon EOS RP
Die Bildqualität der EOS R ist in meinen Augen hervorragend. Sie liegt mit dem der 6D Mark II etwa auf gleichem Niveau, was ja auch kein Wunder ist. Schließlich wurde hier annähernd der gleiche Sensor verbaut. Die Bilder sind scharf, die Farben satt – ich habe nichts zu meckern.
Tipp: Da die Kamera sich ohnehin eher an ambitionierte Anfänger und Fortgeschrittene richtet, empfehle ich die Aktivierung der Objektivkorrekturen, die in der Werkseinstellung deaktiviert sind. Verzeichnungen sind sonst deutlich sichtbar. Vignettierung dagegen ist auch ohne Korrektur nur in geringem Maße vorhanden.
Rauschverhalten der Canon EOS RP
Auch die EOS RP zeigt sehr gute Low Light Eigenschaften und ein sehr gutes Rauschverhalten. Bis ISO 3.200 und sogar 6.400 würde ich bedenkenlos gehen. Selbst bei 12.800 zeigt sich aufgrund des großen Sensors im Vergleich zu APS-C Pendants kaum Detailverlust aufgrund von Bildrauschen. Vor allem im JPEG Modus erbeitetet das kamerainterne Entrauschen ausgezeichnet – perfekt für Einsteiger und diejenigen, die sich scheuen, aufwendigere Bildbearbeitung im RAW Modus selbst vorzunehmen.
Handling der Canon EOS RP
Im Handling der EOS RP bin ich etwas kritischer. Mir ist das Gehäuse schon fast zu leicht und zu klein – aber das ist zugegeben sehr subjektiv und Sache des persönlichen Geschmacks. Die Bedienung erfolgt gewohnt gut und auch das Menü der Kamera ist wie immer sehr einfach zu bedienen. Für größere Hände empfehle ich die Verwendung der Griffverlängerung EG-E1, mit dem sich die Kamera in meinen Augen besser anfühlt.
Autofokus der Canon EOS RP
Das Autofokussystem der EOS RP arbeitet hervorragend. Es ist schnell, zuverlässig und deckt mit 4.779 Messfelder den gesamten Bildbereich ab. Allerdings werden die Messfelder in voller Breite nur im Verfolgermodus oder per manueller Touch-Selektierung genutzt. In den anderen Modi konzentrieren sich die AF Felder auf ein zentral gelegenes Quadrat in der Bildmitte, das in 9 Zonen eingeteilt wird. Die Zonen lassen sich entsprechend ansteuern und von Spot bis AF-Zonen Einstellung variieren.
Damit möchte Canon offensichtlich vor allem Einsteiger ansprechen, für die die Bedienung besonders einfach sein soll. Ich habe damit aber ein paar Bauchschmerzen, denn von einer Kamera in diesem Preisbereich erwarte ich einfach, dass ich auch in den normalen Programmodi durchweg mit einem Zonen-AF Arbeiten kann, der den gesamten Bildbereich abdeckt.
Die Idee, erst per Touch auf dem Display eine Region zu definieren, dann zu fokussieren – eventuell sogar mit dem Sucher – und so das AF System auf die entsprechende Region zu leiten, gefällt mir persönlich nicht. Aber vielleicht habe ich an dieser Stelle auch schon zu viele Ansprüche an die Kamera bzw. gehöre tatsächlich nicht zur entsprechend anvisierten Zielgruppe.
Davon abgesehen gibt es am AF-System nichts auszusetzen, denn in diesem Rahmen arbeitet es wie gesagt hervorragend. Erwähnt werden soll aber noch, dass es nur einen One-Shot-AF und einen Servo-AF Modus gibt. Den AI-Fokus Modus, den ich persönlich der Einfachheit halber gern einsetze, sucht man vergebens. Eigentlich merkwürdig, wenn man in Betracht zieht, dass sich die Kamera eher an Einsteiger richten soll und gerade der AI-Fokus Modus für diese Zielgruppe sinnvoll ist.
Stärken der Canon EOS RP kurz & kompakt
- Spiegelloses Vollformat für einen Preis von unter 1.500 €.
- Leicht zu bedienen, umfangreich ausgestattet.
- Leichte Kamera, ideal auf Reisen.
- Metallgehäuse hochwertig verarbeitet und gegen Staub und Spritzwasser geschützt.
- Schneller und treffsicherer Autofokus.
- Brillanter, scharfer, elektronischer Sucher.
- Neue RF-Objektiv Generation ist sehr scharf und besitzt viel Potential.
- EF und EF-S Objektive können mittels Adapter weiterverwendet werden.
- Scharfes und brillantes, dreh- und klappbares Touch-Display.
- Einsteigerfreundlich.
Schwächen der Canon EOS RP kurz & kompakt
- Geringe Serienbildgeschwindigkeit.
- Kein zweiter Speicherkartenslot.
- Geringe Gehäusehöhe.
- Starker Crop im UHD-Video-Modus, keine Full-HD-Videos mit 24 fps.
- Nur rund 250 Aufnahmen pro Akku möglich.
- Kein kamerainterner Bildstabilisator.
- Kein integrierter Blitz.
- Lautloses Auslösen nur in der Vollautomatik möglich.
- Gewöhnungsbedürftige Einschränkung im Zonen-AF Mode.
- Kein AI-Autofokus.
EOS RP als preiswerte Alternative zur EOS R?
Ist die EOS RP eine preiswerte Alternative zur EOS R? In meinen Augen gibt es darauf ein klares Jein. Dafür spricht, dass die Kamera mit einem Preisvorteil von 1.000 Euro fast nur akzeptable Abstriche gegenüber der EOS R macht. Display und Sucher sind weniger gut aufgelöst, aber immer noch genial, weil brillant und scharf. Der schwächere Akku ist verschmerzbar. Die Bildqualität liegt fast – aber eben nur fast – auf gleichem Niveau.
Abstriche, die mich persönlich schmerzen sind die um die Hälfte reduzierte Serienbildgeschwindigkeit, das kleinere Gehäuse und die Einschränkungen im AF-System, die aber einfach der unterschiedlichen Zielgruppe der Kamera geschuldet sind. Während sich die EOS RP an ambitionierte Anfänger und Fortgeschrittene orientiert, ist die EOS R eher für ambitionierte Fortgeschrittene auf dem Weg zum Profi konzipiert.
Wer einen preiswerten Einstieg in die tolle Welt der RF Objektive sucht oder einfach nur eine leichte spiegellose Vollformatkamera, die sich auf Reisen einfach und unkompliziert einsetzen und bedienen lässt, der ist mit der EOS RP gut bedient.
Wer mehr Ansprüche an sich und die Fotografie hat, dem rate ich zur in meinen Augen die 1.000 Euro teureren Canon EOS R, die diesen Preisunterschied meiner Meinung nach Wert ist.
Canon EOS RP* [ca. 1.500 Euro]
Vergleich EOS R versus EOS RP
Megapixel | ||
Bildprozessor | ||
Auflösung | ||
Serienbildrate | ||
Kürzeste Aufnahmedauer | ||
Fokuspunkte | ||
4K Video Crop Factor | ||
Dual Pixel RAW | ||
LCD Auflösung | ||
Sucher Auflösung | ||
USB Version | ||
Gewicht | ||
Preis |
Alternativen zur Canon EOS RP
Folgende DSLMs sehe ich als direkte Konkurrenz zur Canon EOS RP. Wie der Preis zeigt, sind diese allesamt aber teurer als die bewusst preiswerter angebotene Canon EOS RP – vielleicht ein geschickter Schachzug von Canon.
- Canon EOS R* [ca. 2.250 Euro, nur Gehäuse]
- Nikon Z6* [ca. 2.120 Euro, nur Gehäuse]
- Sony Alpha 7 III* [ca. 2.180 Euro, nur Gehäuse]
Für wen eignet sich die Canon EOS RP?
Für wen sich die EOS RP eignet, ist eine schwierig zu beantwortende Frage finde ich. Sie richtet sich klar an Einsteiger ins spiegellose Vollformat und an diejenigen, die halbwegs preiswert die neue und geniale Welt der RF-Objektive nutzen wollen. Für knapp 1.500 € hat Canon hier eine Kamera geschaffen, die auch im Vergleich zur Konkurrenz absolut punkten kann. Aber die Frage, die ich mir stelle – wer sind denn diese „Einsteiger ins spiegellose Vollformat“?
Üblicherweise beginnt das fotografische Leben im deutlich preiswerteren APS-C Segment. Erst im Laufe der Jahre und mit mehr Erfahrung steigen die Ansprüche, so dass das Vollformat zu locken beginnt. Doch zu diesem Zeitpunkt hat ein Fotografierender mit Leidenschaft meist schon recht hohe Ansprüche, die eine EOS R eher erfüllen kann als die EOS RP. Und wer schon bereit ist, einen vierstelligen Betrag für eine einzige Kamera hinzublättern, der wird unter Umständen weniger bereit sein, Abstriche bei der Kamera hinzunehmen, als vielmehr gleich noch einmal 1.000 Euro mehr für die anspruchsvollere EOS R hinzulegen, oder nicht? So zumindest ist mein Gefühl.
Du fotografierst schon lange und möchtest ins Vollformat einsteigen? Dann empfehle ich dir definitiv eine Kamera aus der R Reihe, denn dieser Reihe gehört der Zukunft bei Canon. Möchtest du einfach nur so preiswert wie möglich auf die neue RF-Objektivwelt umsteigen, dann ist die Canon EOS RP die richtige Wahl. Hast du höhere Ansprüche an eine Kamera, deine Bilder und dich selbst, dann solltest du überlegen, ob du nicht doch gleich auf die EOS R umsteigst.
Sinnvolles Zubehör für die Canon EOS RP
Folgendes Zubehör wird dir beim Erwerb einer EOS RP gute Dienste leisten:
- Speicherkarten*
- Tragetasche*
- Ersatzakku LP-E17*
- Reisestativ*
- Reinigungsset*
- Canon EOS RP: Das Handbuch zur Kamera*
Was ich sonst noch so in meinem Fotorucksack packe, erfährst du hier.
Mein Fazit zur Canon EOS RP
Ich bin nach meinem Test ein wenig gespalten. Auf der einen Seite ist die Canon EOS RP eine wirklich gelungene DSLM, mit der Einsteiger ins spiegellose Vollformat verdammt viel Vollformat für gerade mal 1.500 Euro erhalten. Man sieht der Kamera klar ihr Zielgruppe an. Sie richtet sich nicht zuletzt des Preises wegen eher an ambitionierte Anfänger und noch nicht sehr weit fortgeschrittene Fotografiebegeisterte. Aber genau hier liegt für mich der Widerspruch. Warum sollte jemand, der bereit ist, einen vierstelligen Betrag für eine digitale Kamera auszugeben, sich mit einem Modell mit Einsteiger-Features zufrieden geben?
Wenn ich mit der digitalen Fotografie beginne, dann bewege ich mich eher im Bereich von 300-800 Euro im APS-C Format. Den Vorteil des Vollformats erkennt man üblicherweise erst, wenn man schon viel Erfahrung in der Fotografie gesammelt hat. Aber genau in der Situation sucht man eigentlich nicht mehr nach einer leicht zu bedienenden Einsteigerkamera, mit der es sich am besten in der Vollautomatik fotografieren lässt. Ist jedenfalls meine Meinung. Daher werde ich mit der Canon EOS RP nicht komplett warm.
Mein Fazit lautet: Die EOS RP ist eine wirklich gelungene Einstiegskamera ins spiegellose Vollformat mit hervorragenden Eigenschaften. Wer aber bereits viel Erfahrung gesammelt hat, möglicherweise aus dem APS-C Format ins Vollformat wechseln möchte oder einfach mehr von einer Kamera erwartet, dem würde ich gleich zum Sprung zur EOS R raten, die der EOS RP in vielen kleinen Details überlegen ist.
Hallo Michael, in einem Absatz schreibst du: „[…Erwähnt werden soll aber noch, dass es nur einen One-Shot-AF und einen Servo-AF Modus gibt. Den AF-Fokus Modus, den ich persönlich der Einfachheit halber gern einsetze, sucht man vergebens…].
Was genau meinst du mit „AF-Fokus Modus“?
Herzlichen Dank, eine treue Leserin auf der Suche nach einer Spiegellosen Vollformat-Kamera :)
Anya
Hallo Anya,
Sorry, für die Verwirrung, aber da hat sich tatsächlich ein Tippfehler eingeschlichen, den ich sogleich korrigiert habe. Gemeint war der AI-Focus, den fast alle DSLRs, die ich von Canon kenne, besitzen. Der One-Shot-AF ist für stehende Motive geeignet, der Servo-AF vor allem für bewegte Motive. Der AI-Focus entscheidet selbst und ist quasi ein Kompromiss zwischen beiden – sozusagen die Automatik-Option, die quasi immer funktioniert.
Hoffe, das hilft dir weiter.
Lieben Gruß, Michael
Vielen Dank für die Antwort :)
Viele Grüße Anya
Lieber Michael,
eine interessante Information zur EOS RP:
das Firmware-Upgrade auf die Version 1.5 enthält folgende Neuerungen
– RF600mm F11 IS STM
– RF800mm F11 IS STM
– EXTENDER RF1.4×
– EXTENDER RF2×
Damit können bei der EOS RP die neuen RF Teleobjektive mit der sehr langen Brennweite und Extender zum Einsatz kommen.
Mit besten Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Danke, Torsten, für den Hinweis!
Moin und Danke für diesen ausführlichen Bericht, sowie die Kommentare unterhalb.
Ich bin bisher mit einer 750D unterwegs und habe für diese 5 Objektive. Da ich gerne auf Vollformat umsteigen will, habe ich mir die 6D Mark II angeguckt, welche sich nun dadurch disqualifiziert, dass keine alten Objektive nutzbar wären. Für mich als jmd der Ahnung von der Fotografie hat und sich dorthin gehend auch weiter verbessern möchte, kommt nun die Rp in Betracht. Aufgrund der Tatsache, dass ich erst 20 bin und mich in der Ausbildung befinde, habe ich nicht das große Geld in die R zu investieren. Die RP, welche derzeit für etwas über 1k € gehandelt wird ist somit der perfekte Kompromiss. Sollte ich dann irgendwann vernünftiges Geld verdienen, kann man sich weiter umsehen.
Danke und Viele Grüße
Jan
Hallo Jan,
Vielen Dank für deinen Kommentar. Deiner Argumentation würde ich komplett folgen. Würde ich genauso handhaben. Die RP ist ein (für das Segment gerade noch halbwegs) preiswerter Einstieg in die RF Welt. Nach und nach können dann entsprechende Objektive hinzugefügt werden. Und wenn irgendwann der Anspruch wächst, kannst du immer noch eine andere Kamera aus dem R Segment kaufen. Ist auf jeden Fall die zukunftssicherste Variante in meinen Augen.
Viele Grüße,
Michael
Hi Michael,
zwei Bücher zur EOS RP, die ich empfehlen kann sind das von Westphalen aus Rheinwerk Verlag und von den Sängers aus dem Bildner Verlag. Ich habe beide Bücher, die sich meiner Meinung nach gut ergänzen.
Mit besten Grüßen aus Göttingen
Thorsten.
Ist notiert. Vielen Dank für deine Tipps.
Lieber Michael,
ich muss noch mal etwas Salz in die R-System „Wunde streuen. :-)
Heute ist mein Canon Extender 2x III angekommen. Ich hatte in den Buch von Haarmeyer und Westphalen gelesen, dass die RP bei f/11 noch Autofokus kann. Auf Grund dieser Aussage habe ich mir den Adapter gekauft und heute Abend gleich mal nur bei Deckenlicht ausprobiert und zwar mit dem 100-400mm L USM II. Bei dann 800mm Brennweite hat die RP nur bei Deckenlicht im Wohnzimmer autofokuswert und Bilder aufgenommen. Echt der Wahnsinn. Da wo die meisten DSLRs Bauart-bedingt „Schwächen“, lässt das R-System seine Muskeln spielen. Das heißt für unsere Tierfotografie nun eine Brennweite von 800mm und dass da nur eine f/11 als größte Beide zur Verfügung steht macht das R-System mehr als wett. Nun kann ich auch nach Situation den 1,4x-Extender zumindest bei der 7D2 und RP nehmen und wenn noch ein Brennweiten-Nachbrenner nötig zumindest bei der RP dann den 2x-Extender nehmen. Ich denke, meine hier gemachten Erfahrungen wird für die R ebenso gelten und (hoffentlich) für alle weiteren noch folgenden R-Kamerakörper. Ich bin im Moment sehr zufrieden und freue mich schon auf Tier und Naturaufnahmen mit bis zu 800mm Brennweite.
Während die 7D2 mit dem genannten Objektiv und dem 1,4x-Extender nur die mittigen Autofokus-Punkte bedienen kann, steht mit der RP mit dem 2x-Extender der gesamte Autofokus-Bereich zur Verfügung. Wow. Und selbst bei der Deckenbeleuchtung bei 800mm mit f/11 waren zwischen 1/13 und 1/40 möglich zu fotografieren. Und die Bilder sind Dank IS nicht verwackelt. Also nicht nur Abwärtskompatibilität, sondern auch noch ein Zugewinn an Funktionalität, den man mit den DSLRs so nicht zur Verfügung hat. Und dabei muss man immer noch bedenken, das zwischen der RP und den EF bzw. EF-S-Objektiven ja immer noch (einer) der EF-R-Mount-Adapter dazwischen ist. Also die optische Leistung des R-Systems von Canon ist echt beindruckend!!!
Mit diesem kleinen Erfahrungsbericht verbleibe ich erst einmal mit schönen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Ja, ja mach nur weiter so :-D .. jedes Mal, wenn ich einen Kommentar von dir bekomme, google ich wieder nach News über die Profi EOS R oder Preisen der erste EOS R. :-D
Das mit dem Extender klingt echt sehr gut. Das wäre ne feine Sache für meine Afrika Reise im nächsten Jahr!
Lg Michael
Lieber Michael,
mit welchem Extender-tauglichen Objektiv liebäugelst du für deine Afrika Reise?
LG Thorsten
Hi Thorsten,
Noch nichts konkretes. Hab ja noch ein paar Tage Zeit bis nächstes Jahr. Als erstes muss bis dahin erstmal eine EOS R her – entweder die Profi Variante oder tatsächlich die als erstes veröffentlichte R.
Lieber Michael,
bei den Profi EOS R Kameras tut sich ja noch nicht so viel. Demnächst soll ja die EOS Ra raus kommen, die richtet sich vom Schwerpunkt ja eher an Sterne Fotografen. Bin auch gespannt, wann eine EOS R äquivalent zur EOS 1D oder 5D raus kommt.
LG Thorsten
Ick och! :-)
Lieber Michael,
ich habe mich ein wenig mit Fokus-Braketing der EOS RP beschäftigt. Anforderung ist Makro-Fotografie aus der Hand mit dem 100mm f/2.8 L Makro-Objektiv. Die Einstellungen an der RP 10 Bilder, Fokusabstufung bei Wert 8 und Belichtungsglättung aktiv. Herausgekommen sind diese ersten Testaufnahmen. Eine Grille hat mal ein der Eingangstür für ein paar Minuten still gehalten. :-)
https://www.irista.com/gallery/9a90wzhasp4f
Ein weiteres interessantes Detail ist, dass beim Fokus-Braketing die Bilder elektronisch, also leise, aufgenommen werden. Das het den Vorteil, dass Tiere bei der Aktion nicht erschreckt werden und(!) das der Auslösezähler nicht „verfälscht“ wird. Es werden beim Auslösezähler nur die echten Verschlussauslösungen gezählt, diese „Reihenaufnahmen“ nicht. Finde ich persönlich sehr gut.
Eine weitere Sache: es gibt in der RP (auch R?) keine Feinjustage-Menüs für den Fokus von Objektiven. Hier ist es so, dass durch das neue R-System diese (anscheinend) nicht mehr nötig ist. Objektive, die sich an den DLRS „zickig“ in dieser Hinsicht angestellt haben, funktionieren ohne Schwierigkeiten an der EOS RP. Wie gesagt, für die R kann ich das nicht sagen. Aber ich denke mal, dass auch bei der R der Fall sein wird. Wir du suchen deinem Bericht gesagt hast, auf lange Sicht wird hier Canon mit dem neuen R-System alles richtig gemacht haben. Wenn das erstmal mit Bodys und Objektiven so richtig in Fahrt gekommen ist, wird Canon da sicherlich die Nase vorne haben.
Mit schönen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Alles klar, kommt auf meine Liste!
*auch endlich eine EOS R haben will*
Lieber Michael,
Eiin interessantes Objektiv zusammen mit der EOS RP getestet. Auf diese Objektiv als mein erstes RF-Objektiv „spechte“ ich ja ein wenig. Ein interessanter (Reise)Bericht und Objektiv-Test. Ggf. ist das auch ein Objektiv für eure Weltreise wenn ihr bis dahin eine R-Systemkamera euer Eigen nennt? Würdest du dieses Objektiv ebenfalls mal testen, wenn du eine R-Kamera hast?
https://www.canon-europe.com/pro/stories/richard-walch-rf-24-240mm-f4-6-3-is-usm/
Mit besten Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Hi Thorsten,
Das werde ich definitiv auch testen – nur muss erstmal dauerhaft ein EOS R Body her! Hoffentlich lässt sich Canon nicht mehr allzu viel Zeit mit der Profi Version. Spätestens dann wird eine EOS R gekauft! :-D
Grundsätzlich halte ich übrigens von solchen Objektiven mit sehr großem Brennweiten Range nicht sehr viel, denn da macht man eigentlich immer einen Kompromiss in der Schärfe, den ich nicht bereit bin, einzugehen. Aber ich lasse mich in einem Test gern vom Gegenteil überzeugen! Kann aber noch ein wenig dauern. ;-)
Lg Michael
Lieber Michael,
seit März 2019 nenne ich die EOS RP mein Eigen. ich berichte hier mal als Antwort auf deinen schönen und ausführlichen Testbericht zur EOS RP warum ich die RP gekauft habe und wie ich mit ihr zurecht komme und wie meine Zufriedenheit mit der RP ist.
Wie von dir geschrieben habe ich ganz „klassisch“ mit einer APS-C Kamera angefangen, der 700D. Nach gut einem Jahr ist die 7D Mark II hinzugekommen, da ich meine vorhandenen EF und EF-S objektive weiter nutzen wollte, an beidem Kameras. Mit den 6D und 5D wäre das nicht gegangen, hier hätte ich nur die EF Objektive nutzen können. Und der Preis für die beiden war mir zu hoch.
Dann kam die EOS R raus. Das einzige K.O.-Kriterium hier, der Preis – sonst alles toll, alle Objektive Nutzbar.
Dann kam die EOS RP raus! Alles so wie es sein sollte… Preis ok, alle Objektive nutzbar, Aufstieg ins Vollformat und Bedienung eine Mischung aus 700D und 7D Mark II. D.h. mit dieser Bedienung kommt auch meine Frau zurecht. All diese Gründe haben bei mir dazu geführt, mich recht kurzfristig als 3. Kamera-Körper für die EOS RP zu entscheiden und zu kaufen.
Ich habe diesen kauf keine Sekunde bereut! Meine Frau nutzt die Automatik-Programme, ich habe mich auf den Speicherplätzen C1-C3 ausgetobt. Es sind alle Objektive von Canon benutzbar, selbst das EF 35-80mm aus dem Jahr 1995(!!!) von meiner alten (analogen Vollformat-Kamera) EOS 500! Die EOS RP begleitet mich nun auf jeder (Dienst)Reise. In keiner Situation hat die RP geschwächelt. Die Kamera ist wirklich leicht zu bedienen und ideal als Vollformat, auch für Reisen. Alle stärken in deinem Bericht kann ich nur bestätigen und habe nichts hinzuzufügen.
Bei den von dir aufgeführten Schwächen kann ich folgendes, für mich aber positives, berichten:
– 5 bzw. 4 Bilder pro Sekunde sind im Alltag ausreichend
– Den 2. Karten-Slot habe ich nie vermisst und auch keine Bilder verloren. Da nehme ich auch immer SanDisk-Karten
– Die Gehäusehöhe ist für meine Hand in Ordnung und die Kamera liegt gut und sicher in der Hand
– Crop beim filmen – hier können dann meine EF-S-Objektive Ihre Stärke mit IS und STM-Motor ausspielen, da sie ja für APS-C mit 1,6-fach Coop konzipiert sind! :-)
– Akku -> wenn man Bild auf Bild schießt, dann kommt man auf fast 1000 Bilder!
– Kein IBIS -> alle meine Objektive haben IS (bis auf 2 oder 3)
– Mit der EOS RP habe ich bis jetzt auch noch keinen Blitz gebraucht – da kommt die EOS RP gut mit Weniglicht-Situationen zurecht
– Lautloses auslösen nur Inder Vollautomatik -> reicht bei mir z.B. vollkommen aus
– Zugegeben, das AF-System ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man die Handhabung verinnerlicht hat, kann man damit sehr gute Ergebnisse erzielen!
Inzwischen habe ich auch den Kontrollring- und DropIn-Filter-Adapter. Damit „Werte“ ich meine EF und EF-S-Objektive (fast) zu RF-Objektiven auf. Aber nur fast. Der Kontrollring-Adapter ist mein Immer-Drauf-Adapter. Bei Innenraum- und Natur-Fotos wechsele ich je nach Situation dann mal zum DropIn-Filter-Adapter. Mein Immer-Drauf auf der EOS RP ist das EF 24-105 L f/4 USM II. Eine total klasse leichte (Dienst)Reise-Kombination. Mit dem EF 100-400 L USM II und dem 1,4-fach Extender habe ich sogar den gesamten AF-Bereich der RP zur Verfügung – mit der 700D gar nicht und mit der 7D Mark II nur eingeschränkt. Ein wenig aufpassen muss man nur, wenn man mit den RF-Objektiven arbeitet und keinen Adapter drauf hat, dann ist der Sensor beim RF-Objektiv-Wechsel verdammt weit vorne und man muss aufpassen, dass man den Sensor nicht berührt.
Wenn man sich auf YouTube die Canon Videos von CanonUSA zur EOS R anschaut, wird dort sehr deutlich betont, dass das EOS R System keine Ersatz für die EOS-Familie ist, sondern eine Ergänzung. Unter diesen Voraussetzungen ist die EOS RP für mich genau das. Die EOS RP ergänzt meine komplettes EOS Eco-System an Kamera-Körpern und Objektiven ideal um eine gute und preisgünstige Vollformat-Kamera, mit der ich alle meine vorhandenen Objektive nutzen kann, aber auch langsam aber sicher in ein paar Jahren auch auf die RF-Objektive wechseln kann. Denn ich habe letzte Jahr erst in 3 L Objektive investiert, 16-35 L f/4, 25-105 L f/4 und 100-400 L USM II und 1,4-fach Extender. Und zuvor natürlich in das restliche Canon-Equipment. Das ganze habe ich auf eine Haltbarkeit von gut 15-20 Jahren ausgelegt – ich kann (und will) mir nicht dauern neue Objektive und Kamera-Körper kaufen. Insgesamt habe ich nun eine flexibles Canon ECO-System, mit dem ich mir alle Möglichkeiten offen lasse. Zugegeben, derzeit „Spechte“ ich auf as gestern vorgestellte RF 24-240 Objektiv. Das wird mein erstes Einstiegs-RF-Objektiv.
Der el. Sucher ist klasse, weil mir dort schon das Bild angezeigt wird, wenn ich entsprechende Blenden und Verschlusszeiten eingestellt habe. Das geht so direkt nicht bei den DLSRs. Auch das Touch-Display ist klasse. Und das Auslösen per Display geht einfach schnell, genau und gut. Nichts zu meckern. Auch die Bildqualität ist echt beindruckend – da ist eine Vollformat gegenüber den APS-C-Kameras in einigen Situationen überlegen. Auch Bilder in Weniglicht-Situationen ist die EOS RP meinen APS-C-Kameras haushoch überlegen. Das kleine und leichte Gehäuse macht die EOS RP für mich persönlich zu einem tollen Reisebegleiter für Dienstreise – endlich tolle Fotos, nicht nur „mickrige“ Handy-Photos (obwohl das bei mir ein iPhone 6s ist).
Die Bedienung des AF mit Hilfe des Touch-Display finde ich eine gute Kombination, obwohl ich zugeben muss, dass ich am Anfang damit so meine Schwierigkeiten hatte und das Konzept zuerst nicht wirklich verstanden habe. Nun habe ich das verinnerlicht und es funktioniert jetzt total gut und es kommen gelungene Aufnahmen dabei heraus. Man muss dem neuen Konzept eine Chance geben, wenn man schon mit Canon-Erfahrung da ran geht. Für komplette Neueinsteiger, die unbeeinflusst an das neue EOS RP AF-System herangehen werden sicherlich damit keine Schwierigkeiten haben, die Einsteiger kenn ja (noch) nichts anderes – für uns erfahrene Canon-Benutzer ist es erst einmal eine Herausforderung, die man aber meistern kann, wenn man sich auf das neue Konzept einlässt.
Ich kann zustimmen, wenn Geld keine „Rolle“ spielt, würde ich auch zur EOS R raten. Spielen Geld und z.B. auch noch ein weiterer Mit-Fotograf, wie bei mir, eine Rolle, kann es ggf. gut sein auf die EOS RP zu setzen. Ich jedenfalls bin mit der Entscheidung, auf die EOS RP gesetzt zu haben auf alle Fälle mehr als zufrieden. Wer komplett neu anfängt, dem würde ich gar von eine APS-C abraten und gleich auf die EOS RP hinweisen und mit der zu starten. Das Vollformat hat so schöne Vorteile, da sollte man nicht (mehr) mit APS-C anfangen.
Weiterhin kann ich auch das Buch (mit)empfehlen, das du in deiner Auflistung gelistet hast. Eine klasse Ergänzung zu den Bedienungsanleitungen. Bald kommt noch ein Buch von den Sängers zur EOS RP heraus, dass ich mir auch zulegen werde (bei Amazon schon in der Vorbestellung).
Ich hoffe, ich kann mit meinen Ergänzungen zu deinem Artikel etwas „Licht“ ins Dunkel bringen, für wen die EOS RP geeignet sein kann. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung. Die Entscheidung kann für jeden unterschiedlich ausfallen. Aber die EOS RP hat ihre Daseinsberechtigung und auch ihre Anwendungsfälle, für die sie geeignet ist.
Mit schönen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Wow, lieben Dank für deinen umfassenden Erfahrungsbericht und deine Kommentare. Ich seh schon, du hast die RP sehr ins Herz geschlossen! Meine etwas kritischere Haltung basiert sicher auch darauf, dass ich kurz zuvor schon die EOS R ausführlich getestet habe, die einfach in einigen Belangen besser ist. Dass die EOS RP ebenfalls eine tolle Kamera ist – da stimme ich dir zu.
Ich persönlich bin sehr gespannt auf die Pro Variante, die wohl leider erst Anfang 2020 erscheinen wird. Aber vielleicht überrascht uns Canon ja noch. Erst, wenn ich auch die in Händen hatte, werde ich mich für eine Kamera aus der EOS R Reihe entscheiden.
Deinem Rat, bei einem Einstieg in die Fotografie statt auf APS-C gleich auf die R Reihe zu setzen, kann ich bei den Preisen allerdings nicht folgen. Für ein neues Hobby mal eben 1500-2000 € auszugeben – eventuell dank weiterer Objektive mehr – halte ich nicht für wenig realistisch. Dazu ist auch die EOS RP noch immer zu teuer. Gerüchteweise soll es aber bald vielleicht sogar eine noch preiswertere EOS R Variante geben. Vielleicht springt diese dann in diese Rolle. Wir werden sehen.
Lieben Gruß,
Michael
Wow!! So many great things and amazing pictures.
Thanks for sharing this.
You are welcome.
Moin,
Danke für den sehr guten und umfangreichen Test!
Ich habe das Kit: Canon RP +24-105mm STM vor Kurzen neu beim „SATURN-MARKT“ für 728,00 Euro bekommen,also für mich die beste Vollformatkamera zu diesen Pres inklusive Standard Objektiv!
Natürlich ist die Canon R6 mit dem 24-105mm 4.0 USM besser aber für 3000,00 Euro Aufpreis,so viel besser sind dann die Fotos auch nicht,das es sich für mich als Hobbyknipser lohnt!
Gern doch und herzlichen Glückwunsch zu dem Schnäppchen!
Ich hadere auch immer noch des Preises wegen mit der R5 oder der R6. Ich warte im Moment mal noch ab, welche Modelle als nächstes auf den Markt kommen.
Dir viel Spaß und allzeit gutes Licht!