Die Canon EOS 5D Mark IV ist aktuell noch immer eines der Flaggschiffe unter Canons Spiegelreflexkameras – auch wenn die neue spiegellose Canon EOS R in meinen Augen das Potential hat, ihr diesen Rang abzulaufen. Ich selbst fotografiere seit anderthalb Jahren mit der EOS 6D Mark II. Nun hatte ich die Möglichkeit ausführlich die Canon EOS 5D Mark IV zu testen. Was dabei heraus kam, verrate ich dir in diesem Artikel.
Ich muss gestehen, ich habe seit Jahren im Hinterkopf, irgendwann mit einer Profi-Kamera aus der Reihe der 5D Reihe zu fotografieren. Für mich war das bisher das Maß aller Dinge. Nachdem ich jedoch jetzt die noch immer aktuelle 5D Mark IV testen durfte, sind mir ein paar Zweifel gekommen. Tatsächlich bin ich froh, zur 6D Mark II gegriffen zu haben. Warum, dazu gleich mehr. Aber fangen wir mal von vorn an.
Übersicht
- Lieferumfang
- Erster Eindruck
- Technische Details
- Praxistest
- Was bietet die Canon EOS 5D Mark IV?
- Bildqualität der Canon EOS 5D Mark IV
- Rauschverhalten der Canon EOS 5D Mark IV
- Dual-Pixel-RAW
- Ergonomie der Canon EOS 5D Mark IV
- Autofokus der Canon EOS EOS 5D Mark IV
- Video Funktionen der 5D Mark IV
- Stärken der Canon EOS 5D Mark IV kurz & kompakt
- Schwächen der Canon EOS 5D Mark IV kurz & kompakt
- Was hat sich zum Vorgängermodell, der Canon EOS 5D Mark III geändert?
- Alternativen zur Canon EOS 5D Mark IV
- Für wen eignet sich die Canon EOS 5D Mark IV?
- 6D Mark II versus 5D Mark IV oder doch gleich die EOS R?
- Welches Objektiv macht Sinn?
- Mein Fazit zur Canon EOS 5D Mark IV
Lieferumfang
Zum Lieferumfang der Canon EOS Mark IV gehören:
- EOS 5D Mark IV Gehäuse
- Canon Eg Augenmuschel
- Canon IFC-150U II USB-Kabel
- Canon LC-E6 Ladegerät für Spezialakkus
- Canon LP-E6N Spezialakku
- USB-Anschlusskabel,
- Kamera-Gehäusedeckel R-F-3
- Breiter Tragegurt
- Digital Solutions Disk
- Bedienungsanleitung
Erster Eindruck
Beim Auspacken fällt mir sofort auf, dass die 5D Mark IV meiner 6D Mark II sehr ähnlich ist. Ich hatte irgendwie etwas besonders Spektakuläres oder Großes erwartet. Aber die 5D ist nicht größer als andere Kameras auch. Sie liegt gewohnt gut in der Hand, fühlt sich sehr ausbalanziert an und ist auch nicht zu schwer. Die Knöpfe und das Handling sind sehr vertraut. Mir fällt allerdings sofort der kleine Joystick auf, den ich schon an der 7D Mark II lieben und schätzen gelernt habe. Außerdem gibt es einen kleinen, zusätzlichen Daumenschalter, den ich so bisher noch nicht kenne.
Das Display erscheint mir nach dem Einschalten außergewöhnlich scharf und brillant und stellt sich als Touch-Display heraus – leider jedoch fest verbaut. Letzteres ist für mich ein klares Manko. Für mich gehört an eine moderne Kamera ein bewegliches Display. Denn dieses macht das Arbeiten mit der Kamera gerade in Bodennähe oder über Kopf um Welten einfacher.
Was mir außerdem auffällt – auch die 5D Mark IV ist sehr robust und wertig verarbeitet. Das spürt man sofort. Die Bedienung geht schon nach wenigen Handgriffen flott von der Hand. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sie etwas schwerfälliger und lautstarker auslöst als meine 6D Mark II.
Die ersten Bilder jedoch gefallen und so fackel ich nicht lange, schnappe mir die Kamera und unternehme einen ersten Praxistest in meiner Heimatstadt Freiburg.
Technische Details
Hersteller | Canon |
Modell | EOS 5D Mark IV |
Kameratyp | Spiegelreflex (DSLR) |
Objektiv-Bajonett | Canon EF |
Sensor | CMOS, 36 x 24 mm |
Maximale Bildauflösung | 6.720 x 4.480 Bildpunkte |
Cropfaktor | 1.0 |
Megapixel (effektiv) | 30.4 |
Bild-Format | JPEG, RAW |
AF-Messfelder | 61 Messfelder f/2.8: 41 Kreuzsensoren, inkl. 5 Dual-Kreuzsensoren f/8.0: 21 Kreuzsensoren |
Video-Auflösung | 4.096 x 2.160 (4K mit 1.7 Crop) 1.920 x 1.080 Bildpunkte (Full-HD) |
Video-Frequenz | 4K: 30 Bilder pro Sekunde Full-HD: 60 Bilder pro Sekunde |
Video-Format | H.264/AVC, Motion JPEG, MOV (Quicktime) |
Speicherkarte | CF I, SDHC, SDXC, UHS I |
Akku | 1.865 mAh, reicht für 900 Bilder nach CIPA |
Schnittstellen | Blitzsynchro-Anschluss, Funktionshandgriff-Anschluss, GPS, HDMI Mini, Kopfhörer, Mikrofon, NTSC mit Audio, PAL, USB, WLAN |
Displaygröße | 3,2 Zoll (1.620.000 Bildpunkte) |
Monitoreigenschaften | Touchscreen fest verbaut |
Sucher | Dachkantprisma, 100% Bildfeldabdeckung |
ISO Empfindlichkeit | 100, 200, 400, 800, 1.600, 3.200, 6.400, 12.800, 25.600, 51.200, 102.400 |
Selbstauslöser | 2 sek, 10 sek |
Bildprozessor | DIGIC 6+ |
Belichtungskorrektur | +-5 in 1/3 Stufen |
Programm-Modi | Programmautomatik Blendenautomatik Zeitautomatik Manuell (Fotos und Videos) Bulb 3 Custom-Programme |
Bildverarbeitung | Tonwert Priorität Automatische Belichtungsoptimierung (4 Einstellungen) Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung Rauschreduzierung bei Aufnahmen mit hoher ISO-Empfindlichkeit (4 Einstellungen) Objektivkorrektur: - Korrektur von Objektiv-Vignettierung, Aberrationskorrektur (während/nach Fotoaufnahmen, nur bei Videoaufnahmen) - Verzeichnungskorrektur, Digital Lens Optimizer (während und nach der Fotoaufnahme) Größenanpassung in M, S1, S2 oder S3 Zuschnitt: JPEG-Aufnahmen können kameraintern zugeschnitten werden (Seitenverhältnis 3:2, 4:3, 16:9 oder 1:1) - 45 Zuschnittgrößen wählbar, von 11% bis 95 % (diagonal) - Umschaltung zwischen Zuschnitt im Hoch- und Querformat - Der Zuschnittrahmen lässt sich über den Touchscreen verlagern RAW-Bildverarbeitung Mehrfachbelichtung |
Besonderheiten | Bildsensor mit Dual Pixel CMOS-AF-Technologie und Dual Pixel RAW-Aufnahme native Sensorempfindlichkeiten ISO 100 bis ISO 32.000 Messfeldoptionen: Einzelfeld, AF-Erweiterung mit vier oder acht Feldern, Zonen-AF, AF mit großer Zone, AF-Mikrokorrektur möglich Belichtungsmessung mit 150.000 RGB-Pixel Messsensor, 252 Zonen-Messung Flickererkennung aus den 4K-Videos lassen sich Einzelbilder mit rund acht Megapixel extrahieren 4K-Videos werden mit Motion-JPEG-Kompression (500Mbit/s, 4:2:2) aufgezeichnet, Full-HD-Videos mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde mit Intra- oder Interframe-Kompression (180Mbit/s bzw. 60 Mbit/s) und HD-Videos mit 120 Vollbildern pro Sekunde mit Intraframe-Kompression (160Mbit/s), M-RAW und S-RAW-Aufnahme möglich Blitzsynchronzeit 1/200 Sekunde, Magnesiumgehäuse 25 Menüsprachen |
Größe | 151 mm x 116 mm x 76 mm |
Gewicht | 895 g (inkl. Akku) |
Preis aktuell | ca. 2.900 Euro (UVP: 3.599 Euro) |
Praxistest
Für meinen Praxistest in Freiburg konfiguriere ich die 5D Mark IV auf die gleiche Weise, wie ich es von der 6D Mark II gewohnt bin. Die ersten Bilder gehen leicht von der Hand. Mir fällt aber sofort auf, dass die Kamera bei Reihenaufnahmen im RAW Format behäbiger wirkt. Statt dem gewohnten kurzen klick-klick-klick bekomme ich eher ein etwas träges klack-klack-klack. Natürlich reicht die Geschwindigkeit trotzdem aus, aber trotzdem erstaunt mich das.
Fokussieren, Aufnehmen, Konfigurieren und Ausprobieren gehen dann aber leicht von der Hand. Vom Gewicht und Handling her spüre ich quasi keinen Unterschied. Der Joystick und der kleine Daumenschalter werden schnell zum besten Freund, denn sie erleichtern die Bedienung. Erneut sehr positiv fällt mir das gestochen scharfe Display auf – vielleicht das beste Display von der Wiedergabe her, das ich je in den Fingern hatte.
Und noch etwas fällt mir nach einigen Bildern auf. Während ich mit der 7D Mark II und der 6D Mark II meist eine Drittel-Blende unterbelichte, um für mein Empfinden perfekt belichtete Bilder zu erhalten, wirkt sich das bei der 5D Mark IV eher nachteilig aus, was aber natürlich für die Kamera spricht. Sprich, ich belasse die Belichtung in der Null-Stellung und erhalte dadurch exakt die Bilder, die ich möchte. Die Kontraste sind sehr gut. Die Farbwiedergabe hervorragend. Selbst in unserem recht dunklen Freiburger Münster macht die Kamera eine hervorragende Figur. Das Rauschverhalten auch bei höheren ISO Werten gefällt mir ausgesprochen gut.
Nachfolgend eine Auswahl der Bilder, die an diesem Tag mit der EOS 5D Mark IV entstehen …
Was bietet die Canon EOS 5D Mark IV?
Eigentlich müsste man eher fragen, was bietet die 5D Mark IV nicht. Denn die enthaltenen Features sind schon sehr beeindruckend. 30 Megapixel, eine Bildqualität, die ihresgleichen sucht, ein tolles AF System und hervorragendes Rauschverhalten bei hoher Auflösung sprechen für sich. Aber bei dem Preis dieser Kamera möchte das ja auch so sein. Auf die wichtigsten Punkte gehe ich nachfolgend noch detailliert ein.
Bildqualität der Canon EOS 5D Mark IV
Die Canon EOS 5D Mark IV bietet satte 30 Megapixel bei einer Auflösung von 6.720 x 4.480 Pixeln. Die Bilder sind gestochen scharf, die Farben satt und kräftig. Zudem ist der Dynamikumfang der Kamera erfreulich hoch. Sowohl im Vergleich zum Vorgänger, als auch im Vergleich zur 6D Mark II zeigt die Kamera hier ihre Stärken. Auch das Aufhellen dunkler Bereiche klappt hervorragend. In dieser Kategorie schlägt die 5D Mark IV tatsächlich alle anderen Kameras aus dem eigenen Haus (die 1D X Mark II lasse ich jetzt mal außen vor) und erfüllt somit meine Erwartungen an ein selbst ernanntes Flaggschiff. Auch im Vergleich zur Konkurrenz braucht sich Canon da nicht verstecken.
Aus meiner Sicht ist vor allem die Bildqualität das herausragende Merkmal, um sich für eine 5D Mark IV zu entscheiden.
Rauschverhalten der Canon EOS 5D Mark IV
Bis ISO 1.600 ist das Rauschen quasi nicht existent. Auch im Bereich 1.600 – 6.400 kann die Kamera bedenkenlos eingesetzt werden, da sich bemerkbar machendes Rauschen gut in der Nachbearbeitung entfernen lässt. In den ISO Bereichen drüber schlägt sich die Kamera gut – allerdings verlieren sich hier erste Details. Das alles ist aber Jammern auf hohem Niveau. Im Vergleich zu den APS-C Kameras oder der 6D Mark II zeigt die 5D Mark IV auch hier, wer Chef im Ring ist.
Dual-Pixel-RAW
Die von Canon zum ersten Mal in dieser Kamera verbaute Technik verspricht eine nachträgliche Verschiebung der Fokusebene. Ich halte das für eine durchaus spannende Sache bei Profis, denen es auf Pixel genaues Fokussieren ankommt. Ich persönlich brauche das nicht und würde es in der Praxis auch nicht nutzen, zumal damit einher eine fast Verdopplung des Speichervolumens der RAW Bilder geht. Davon abgesehen lässt sich der Fokus auch nur in einem wirklich kleinen Bereich verschieben. Wirkliche Fokussierfehler (Nase statt Auge) lassen sich damit nicht beheben.
Von daher gibt es von mir hier lediglich einen zusätzlichen Sympathiepunkt.
Ergonomie der Canon EOS 5D Mark IV
Die Ergonomie der Kamera ist gewohnt klasse. Es gibt kaum Unterschiede zur 5D Mark III oder der 6D Mark II. Der Body hat etwa die gleichen Dimensionen. Die Knöpfe und Tasten wirken vertraut und lassen sich gewohnt gut konfigurieren und bedienen – auch wenn nicht jede Taste in völliger Freiheit belegt werden kann. Sehr gut gefällt mir natürlich auch wieder der kleine Joystick – warum zum Teufel hat Canon den bei der 6D Mark II weggelassen?!
Diesem für mich dicken Pluspunkt steht wie erwähnt ein dicker Minuspunkt gegenüber – das fest verbaute Display! Vielleicht legen sich Profis seltener auf den Boden, vielleicht sind sie auch weniger fein, genau das zu tun, um in Bodennähe durch den Sucher zu schauen – ich für meinen Teil vermisse es, einfach in die Hocke gehen zu können, das Display auszuklappen und zu drehen und dann mittels LiveView einfach und bequem in Bodennähe fotografieren zu können.
Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern. Die Ergenomie ist und bleibt eine der großen Stärken von Canon, in der die Firma auch gegen die Konkurrenz punktet. Wer einmal eine Canon Kamera bedient hat, wird auch mit der 5D Mark IV sehr schnell zurecht kommen.
Autofokus der Canon EOS EOS 5D Mark IV
Der Autofokus der Kamera arbeitet hervorragend – ich habe ihn im Zusammenspiel mit verschiedenen Objektiven wie dem Canon 16-35 mm L, dem 24-70 mm L und dem 70-300 mm L getestet. 61 AF-Messfelder, davon 41 Kreuzsensoren sorgen für eine genügend große und zuverlässige Abdeckung. Der Autofokus hat in meinem Fall fast immer sehr gut gearbeitet – selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Zu erwähnen ist, dass die Anzahl der verfügbaren AF-Felder, Kreuzsensoren und Dual-Kreuzsensoren abhängig ist vom verwendeten Objektiv. Bei f/8.0 sind es nur noch 21 Kreuzsensoren (wohl aber kommen alle 61 Messfelder zum Tragen). Bei f/2.8 sind es 41 Kreuzsensoren, darunter 5 Dual-Kreuzsensoren.
Insgesamt empfinde ich die Anzahl der Messfelder und deren Verteilung als völlig ausreichend und der Kamera angemessen. Sie sind deutlich besser verteilt als bei meiner 6D Mark II, aber es hätten beim Premiummodell im Hause Canon auch durchaus noch ein paar mehr sein dürfen, wenn ich mal so zur Konkurrenz schiele.
Video Funktionen der 5D Mark IV
Das Aufnehmen von Videos spielt für mich immer eine untergeordnete Rolle, so dass ich auf diesen Punkt nur oberflächlich eingehen möchte. Die Kamera ermöglicht 4K-Videoaufnahmen mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde oder Full-HD-Videoaufnahmen mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde. Für mich ist das für das was ich benötige völlig ausreichend.
Bei 4K-Aufnahmen schlägt allerdings nicht nur ein hoher Speicherplatzbedarf, sondern auch ein Crop Faktor von 1.7 zu Buche, so dass einiges an Bildwinkel verloren geht. Ich empfehle daher eher den Full-HD-Modus, der in meinen Augen völlig ausreichend ist und die Aufnahme toller Videos ermöglicht. Als reine Film-Kamera sehe ich die 5D Mark IV nicht.
Der Autokus arbeitet mit seinen 61 Messfeldern hervorragend im Zusammenspiel mit dem LiveView. Und wenn die Automatik doch mal versagt, lässt sich das Problem, sprich der nicht korrekte Fokus, sehr einfach mittels Tippen aufs Touchdisplay beseitigen.
Stärken der Canon EOS 5D Mark IV kurz & kompakt
- Sehr hochwertiges und robustes Magnesiumgehäuse
- gegen Staub und Spritzwasser geschützt
- Joystick
- Tolle Ergonomie
- Hervorragende Bildqualität
- Schneller und treffsicherer Autofokus
- Sehr kurze Belichtungszeit (1/8.000 Sekunde) möglich
- großer und heller optischer Pentaprismensucher (0,71-fache Vergrößerung)
- Gestochen scharfes 3,2 Zoll Touchdisplay
- Schulterdisplay auf der Oberseite der Digitalkamera (inkl. Beleuchtung)
- Zwei Speicherkartenslots (ein CF- und ein SD-Slot)
Schwächen der Canon EOS 5D Mark IV kurz & kompakt
- Fest verbautes Display
- Langsames Auslöser, Serienbildgeschwinidigkeit ausbaufähig.
- Video Funktionen ausbaufähig
- Riesige Datenmenge bei 4K-Videos durch M-JPEG-Kompression (3,9GB/Min)
- Starker Crop-Faktor (1.7) bei 4K Aufnahmen
- Kein integriertes Blitzgerät
- Hoher Preis
Was hat sich zum Vorgängermodell, der Canon EOS 5D Mark III geändert?
Zu den Neuerungen gegenüber dem Vorgängermodell, der 5D Mark III gehören u.a.:
- Dual-Pixel-Autofokus im Livebild und Videomodus
- Verbesserte Bildqualität (Bildprozessor DIGIC 6+ statt DIGIC 5+)
- Höhere Auflösung für eine bessere Detailwiedergabe (30 statt 22 MP)
- besseres Rauschverhalten
- Auto-ISO dynamisch anpassbar
- Integrierter Intervall-Timer
- neue AF-Bereichswahlschalter
- Touchscreen
- Anti-Flacker-Aufnahme bei 100 und 120Hz
- Verbesserte Video Funktionen (4K statt nur Full-HD)
- Zeitraffervideo in Full HD
- Geringfügig schnellere Serienbildfunktion
- zweiachsige Wasserwaage im Sucher mit dezenter Grafik einblendbar
- Bildstil FineDetail
- WiFi und GPS
- USB 3 (statt USB 2)
- Weniger Gewicht (800 statt 950 g)
Zudem wurde der Schwingspiel überarbeitet, was zu leiserem Auslösegeräusch und besseren Schwingverhalten führt. Nichtsdestotrotz empfinde ich das Auslösegeräusch als recht laut.
Alternativen zur Canon EOS 5D Mark IV
Außerhalb Canons sind Sony und Nikon die Hauptkonkurrenten. Die Vollformat Flaggschiffe beider Firmen sind Canon in Sachen Features und Bildqualität in meinen Augen voraus. Alle drei Kameras liegen jedoch auf sehr hohem Niveau, so dass es letztlich einfach eine System-Entscheidung ist. Ich würde schon allein aufgrund meiner vorhandenen Objektive nicht auf die Idee kommen, zu Nikon oder Sony zu wechseln.
Stand heute würde ich mir keine der 3 genannten Kameras kaufen. Extrem interessant finde ich jedoch Canons neue spiegellose Vollformatkamera, die Canon EOS R. Ich vermute, im nächsten Jahr wird Canon in diesem Segment auch eine neue spiegellose Profi-Variante vorstellen. Der riesen Vorteil dieser Kamera liegt darin, vorhandene Objektive mittels Adapter auch weiterhin nutzen zu können. Hinzu kommen extrem gute neue Objektive exklusiv für dieses neue spiegellose System.
- Sony Alpha 7 III* [ca. 3.300 Euro, nur Gehäuse]
- Nikon D850* [ca. 3.500 Euro, nur Gehäuse]
- Canon EOS R* [ca. 2.500 Euro, nur Gehäuse]
Würde ich aktuell Geld für eine neue Vollformatkamera in die Hand nehmen, so fiele meine Wahl auf die Canon EOS R.
Für wen eignet sich die Canon EOS 5D Mark IV?
Professionelle Fotografen und Fotografierende mit höchsten Ansprüchen hinsichtlich der Bildqualität werden mit der 5D Mark IV sehr glücklich werden. Obwohl die Konkurrenz stärkere Modelle im Angebot hat, sprich das herausragende Angebot an hochklassigen L Objektiven auch weiterhin für Canon. Die 5D Mark IV ist aktuell eines der Flaggschiffe im Hause Canon, wird meinem Gefühl nach aber in naher Zukunft durch eine spiegellose Variante im Rahmen der neuen EOS R Reihe abgelöst werden.
Wer keine Kompromisse bei der Bildqualität akzeptiert und das notwendige Kleingeld hat, kann bedenkenlos zugreifen.
6D Mark II versus 5D Mark IV oder doch gleich die EOS R?
Wer wie ich Flexibilität und ein klappbares Display für unverzichtbar hält, wirft einen Blick auf die EOS 6D Mark II oder gleich die spiegellose EOS R. Erstere ist in Sachen Bildqualität zwar leicht unterlegen. Bietet aber im nicht-professionellen Bereich alles Notwendige – für Fotografen mit gehobenen Ansprüchen wie mich reicht die 6DMII vollkommen aus. Vor allem das klapp- und drehbare Display geben für mich hier den Ausschlag, mich für die preiswertere Kamera zu entscheiden.
Die Zukunft gehört aber der EOS R Reihe, denke ich.
Welches Objektiv macht Sinn?
Folgende Objektive finde ich in Kombination mit der 5D Mark IV besonders empfehlenswert:
- Weitwinkel:
- Canon 16-35 mm 1:4 L IS USM EF*Â [ca. 1.000 Euro] – Testbericht
- Standard-Zoom:
- Canon Objektiv EF 24-105mm 1:4L IS II USM*Â [ca. 1.060 Euro] – Testbericht
- Telezoom:Â
- Canon EF 70-300mm f/4-5.6 USM L IS*Â [ca. 1.200]Â – Testbericht
- Makro:
- Canon 100 mm 2.8 L IS USM*Â [ca. 870 Euro] – Testbericht
- Portraits:
- Canon EF 50mm 1:1.8 STM*Â [ca. 110 Euro]
Mein Fazit zur Canon EOS 5D Mark IV
Ich hatte hohe Erwartungen an die 5D Mark IV, da ich zuvor nie eine Kamera der High-End-Klasse in der Hand hatte und die 5D Reihe für mich immer das Maß aller Dinge war. Hinsichtlich der Bildqualität wurde die Kamera auch allen meinen Erwartungen gerecht. Beim Handling jedoch vermisse ich ein klappbares Display. Sehr angenehm empfinde ich den Joystick auf der Rückseite, den ich schon von der 7DMII her kenne.
Außerdem habe ich bei diesem Preis mehr Geschwindigkeit – auch bei Serienbildern im RAW Modus und bei aktiviertem Dual-Pixel-RAW – erwartet. Hier liegt die Kamera leicht hinter meinen Erwartungen.
Mir persönlich ist das mehr an Bildqualität, auf das ich persönlich nicht angewiesen bin und das ich auch gar nicht benötige, nicht den höheren Preis im Vergleich zur 6D Mark II wert.
Alles in allem bin ich also ein wenig ernüchtert. Die 5D Mark IV ist ohne Zweifel eine hervorragende Kamera. Allerdings würde ich diese nicht gegen meine 6D Mark II eintauschen. Während ich ursprünglich geplant hatte, in den nächsten Jahren – rechtzeitig vor unserer Weltreise – auf eine 5D Mark IV umzusteigen, sehe ich nach diesem Test eher eine der kommenden EOS R Kameras fürs gehobene Segment in meine zukünftige Fotoausrüstung wandern.
Nichtsdestotrotz gibt’s natürlich eine Kaufempfehlung von mir – denn die Bildqualität ist und bleibt über alle Zweifel erhaben!
Hallo Michael, ich habe selbst eine 6D Mark 2 und mir fällt auf, dass ich ebenfalls sehr oft etwas unterbelichten muss, selbst bei vollem Tageslicht. Woran liegt das ? Bei Aufnahmen unter Schummerlicht belichte ich sogar eine ganze Blendenstufe knapper, dann wirken die Aufnahmen natürlicher. Unter wenig Licht kann ich mich auch auf das Histogramm nicht verlassen, da entscheidet der Seh-Eindruck.
Übrigens hatte ich auch schon die EOS 90D, da war die Sache mit der Belichtung sehr ähnlich.
Ich finde deine Seite super, deinen Schreibstil gut, deshalb besuche ich deine Seite öfter.
Liebe Grüße. Ralf.
Hallo Ralf,
Erstmal Danke für das schöne Feedback.
Zum Thema Unterbelichtung.. meine 6D Mark II und die 90D hatte ich nun tatsächlich schon fast anderthalb Jahre nicht mehr in Gebrauch, kann mich aber an solche Probleme nicht wirklich erinnern.
Allerdings liegt das vielleicht auch daran, dass ich mir das Leben grundsätzlich beim Thema Belichtung sehr einfach mache. Ich fotografiere zu 99% immer mit einer Belichtungsreihe von je zwei Drittel über und Unterbelichtung. Und später in der Bildbearbeitung such ich mir einfach das am besten belichtete Bild von den dreien heraus. Das spart so unfassbar viel Zeit bei der Aufnahme. Ich benutze da inzwischen auch kein Histogramm mehr o.ä., sondern konzentriere mich einfach nur noch aufs Motiv. Speicherplatz ist ja heutzutage kein Problem mehr – drum mach ich von jedem Motiv per Belichtungsreihe einfach ganz automatisch 3 Aufnahmen. Eine davon passt dann garantiert immer ;-)
Lg Michael
Guten Abend Michael,
Ich bin durch einen glücklichen Zufall auf deine Seite aufmerksam geworden, das war genau das was ich gesucht habe.
Ich habe jahrelang mit einer EOS 600D hibby mäßig Artikel für ebay und ab und an Urlaubsfotos gemacht. Ich habe con Fotografie keine Ahnung. Ich habe nur gemerkt das mir die Bilder bzw die Qualität nicht gefällt. Bilder werden bei mir auch nicht bearbeitet. Ich habe kein MacBook, keine Bildbearbeitung Programme. Wir Planen eine Rucksackreise durch die Welt.
Ich will mir die 5D mk IV kaufen. Nun bin ch aufgrund meiner Ahnungslosigkeit unsicher welche bzw welches Objektiv ich kaufen und mit auf die Reise nehmen soll.
Ich will hauptsächlich, Menschen, Feste, Sehenswürdigkeiten, Landschaften, Autos, Boote, Tempel, Züge fotografieren.
Tiere in weiter Entfernung sollen nicht fotografiert werden.
Ich bin gespannt was du mir empfiehlst.
Hallo Richard,
Wow, da hast du ja einen großen Sprung vor. Bevor ich dir Objektive empfehle 2 Gedanken:
1. die 5DMKIV ist eine recht teure Profikamera. Für eine Rucksackreise durchaus mutig. Wenn dann bitte gut versichern ;-)
2. Die Zukunft von Canon ist das EOS R Sortiment. Schau dir doch mal die EOS R6 an. Die würde ich dir wohl empfehlen.
Aber nun zu deiner Frage:
Ich empfehle dir schlichtweg die Objektive, mit denen ich teils seit Jahren auf Reisen gehe und mit denen ich sehr zufrieden bin:
1. Immerdrauf: Canon 24-105 1:4 L IS II USM (https://www.erkunde-die-welt.de/2018/01/21/canon-24-105mm-14l-is-ii-usm-test/)
2. Landschaften: Canon 16-35 1:4 L IS USM (https://www.erkunde-die-welt.de/2017/11/27/bestes-weitwinkel-canon-16-35-14-l-is-usm-test/)
Ich persönlich habe auch immer noch ein Telezoom dabei, aber für eine Rucksackreise dürfte das schon zu viel sein und du schließt ja Tiere in weiter Entfernung sogar aus:
Canon 70-300 L IS USM (https://www.erkunde-die-welt.de/2017/01/29/canon-70-300-l-is-usm-test/)
Und wie gesagt, denke mal über eine Fotoassekuranz nach, um deine (teure) Ausrüstung unterwegs gut zu versichern.
Hoffe, das hilft dir weiter!
Lg und eine tolle Reise,
Michael
Guten Abend Michael,
Vielen Dank für deine Rückmeldung, ich habe mich sehr gefreut von dir zu lesen.also die 5D mk iv habe ich inzwischen erworben. Nagelneu mit Rechnung und Garantie zu einem hoffentlich guten Preis. Weit unter dem online Preis. Ich habe mir dazu auf Anraten ein Canon 50mm Festbrennweite Objektiv mit Blende 1.8 gekauft. Danke für deine Objektiv Empfehlungen. Ich werde mir die Beiträge in Ruhe angucken. Ich wusste gar nicht das man sein Fotoapparat oder generell Artikel mit denen man auf Reisen ist Versichern kann?
Das wäre spannend und interessant, welche Versicherung schließt man den da ab?
Kannst du mir ggf. Noch was zu folgenden Objektiven sagen.
Sigma 24-70mm 2.8 Art oder Tamron 24-70mm G2
Viele Grüße
Hallo Richard,
Glückwunsch zu dem guten Stück und viel Spaß in Zukunft damit!
Die beiden genannten Objektive kenne ich leider nicht näher. Kann ich also nichts zu sagen. Was ich sagen kann, ist, dass ich das Sigma 17-70 mm F2,8-4,0 DC Makro OS HSM Objektiv besitze und damit sehr lange sehr happy war (mein Immerdrauf an der APS-C). Mit Tamron habe ich tendenziell eher weniger gute Erfahrungen gemacht. Müsste ich mich entscheiden, ohne die Objektive zu kennen, würde ich es wohl zuerst mit dem Sigma versuchen.
Zum Thema Versicherung: Ich nutze die Foto-Assekuranz von P&P: https://www.pundpgmbh.de/produkte/foto-assekuranz/
Mit so etwas im Gepäck reist es sich deutlich entspannter mit teurer Fotoausrüstung! ;-)
Lg Michael
Toller Bericht. Habe mich trotz Erscheinung der R5 und R6 für eine 5D Mark iv entschieden, da mir für das RF noch einige Objektive fehlen (35 1.4) und das ganze System sehr teuer und groß ist. Adaptieren geht notfalls in Zukunft aber auch.
Eigentlich komme ich aus der spiegellosen Welt (Sony/Fujifilm) aber eine gute alte DSLR hat doch einen gewissen Charme.
Mir ist aufgefallen, dass man anders fotografiert wenn man nicht schon das fertige Bild im Sucher sieht.
Vielen Dank!
Gratuliere zur Anschaffung! Macht sicher viel Spaß, damit zu fotografieren.
Berichte, wenn du Lust hast, gern irgendwann mal von deinen Erfahrungen mit der 5DMIV!
Hallo, endlich mal ein ehrlicher vernünftiger und sachlicher Bericht ?
Kann ich dich abonnieren ? Mir gefällt diese Berichterstattung.
Vielen Dank!
Du kannst mir z.B. durch den RSS Feed oder durch ein E-Mail Abo (unten im Footer befindet sich die Anmeldung) folgen ;-)
Lieber Michael,
nun scheint für die EOS 5D die lang ersehnte Wachablösung in Sachen spiegelloser Kamera um die Ecke zu schauen. Eine entsprechende Ankündigung mit der neuen EOS R5 (https://www.canon.de/cameras/eos-r5/) hat ja Canon mittlerweile gemacht. Bin gespannt auf diese Kamera.
Mit besten Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Jup, hab ich vor ein paar Tagen auch schon auf meinem FB Kanal gepostet. Aller Voraussicht nach, wird das meine nächste Kamera, mit der dann auch ich endlich in die EOS R / RF Welt einsteige. :)
Für mich klingt sie wie das perfekte Replacement meiner 7DMII – auch wenn es keine APS-C Kamera ist. Entscheidend sind für mich aber Tempo und der IBIS.
Bestätigt scheint zu sein:
– Vollformat
– 45 MP
– IBIS (!)
– Dual Slot
– 12 – 20 FPS (!)
– 8k Video
Für mich klingt das nach einem echten Monster. Bin gespannt auf den Preis (tippe auf 3.000 – 4.000 €).
Und btw, das scheint noch nicht das Ende der Fahnenstange zu sein – sprich, die Gerüchte besagen, dass die eigentlich Highend Kamera erst noch kommt (70 MP – 100 MP).
Ja, eigentlich hätte ich auch noch die Ankündigung bzw. erwarte ich noch die Ankündigung der EOS 1R. Auf die bin sehr gespannt, obwohl ich mir die nie zulegen würde, auch keine EOS 5R. Der Preis der Kamera ist mir zu hoch. Meinen Schmerzgrenze ist da 1500 bis Max. 2000 €. Aber da hat ja die EOS RP genau ins Rater gepasst.
Aber um auf die 5R zurückzukommen… ja, das wird die nächste Flaggschiff DSLM – bis die EOS 1R dann die 5R ablöst.
Ich war überrascht, dass Canon noch eine 1D DLSR herausgebracht hat. Und die Spezifikation liest sich ja auch sehr gut.
Es bleibt spannend…
Beste Grüße
Thorsten
„Es bleibt spannend…“
Definitiv! :)
Hallo Michael, mich würde mal der Unterschied der Bilder zwischen der 6DII und der 5DIV interessieren. Ich selbst fotografiere auch mit der 6DII und kann mich über die Bildqualität nicht beklagen. Ist der Unterschied wirklich so groß?
Gruß Michael
Hallo Michael,
Nein, der Unterschied ist meiner Erfahrung nach nicht groß, aber eben doch spürbar. Solange du also nicht professionell fotografierst und deine Bilder auf sehr großen Print in maximal guter Auflösung drucken möchtest, wirst du den Unterschied kaum bemerken. Am ehesten macht sich der Unterschied beim Dynamikumfang bemerkbar. Bei der Bildqualität, Auflösung und Farbtiefe liegt die 5D Mark IV nur knapp vorn. Was natürlich auch für die 5DMIV spricht, sind 6 Megapixel mehr Auflösung. Aber wie gesagt, unterm Strich ist der Unterschied da, aber nicht sehr groß.
Lg Michael
Hallo Michael,
nach langem hin und her habe ich sie mir dann doch geholt, und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Meine L-Objektive liefern an der 5D Mark IV erstklassige Ergebnisse. Es stimmt einfach alles, und jetzt ist endlich Ruhe im Karton.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Test.
Liebe Grüße
Michael
Sehr gern. Freut mich, dass dir mein Testbericht bei der Entscheidung geholfen hat.
Viel Spaß mit der tollen Kamera!
Hallo Michael,
ein schoenes Review. Ich habe selbst die Kamera und stimme dir groesstenteils zu. Nur ein was stoert mich etwas am Review:
„Insgesamt empfinde ich die Anzahl der Messfelder und deren Verteilung als völlig ausreichend und der Kamera angemessen. Sie sind deutlich besser verteilt als bei meiner 6D Mark II, aber es hätten beim Premiummodell im Hause Canon auch durchaus noch ein paar mehr sein dürfen, wenn ich mal so zur Konkurrenz schiele.“
Wenn die Anzahl der Messfelder und deren Verteilung voellig aussreichen und angemessen sind, warum haette Canon dann mehr verbauen sollen? Nur weil die Konkurenz mehr verbaut? Dieses Argument scheint mir eher ein Bauchgefuehl zu sein und nicht auch technischen Fakten zu beruhen (ausser das die Konkurenz mehr hat).
Ich sehe es eher so das man durch eine erweiterte Anzahl von Messfeldern keinen Mehrgewinn bekommt, ausser das die Kamera teurer wird.
Vllt. hast du dazu ja noch ein paar mehr Informationen.
Hallo Hans,
Tatsächlich schwingt da bei mir ein wenig Bauchgefühl mit, ja. Ich glaube schon, dass die Anzahl der Messfelder bei Canon ausreichend ist, denke aber, ein paar mehr würden die Präzision in der Automatik, u.a. beim Verfolgen bewegter Ziele noch mehr erhöhen.
Ob es gleich knapp 700 wie bei der Sony Alpha 7 III sein müssen, wage ich zu bezweifeln. Die 153 Messfelder der Nikon 850 klingen für mich da schon eher nach einem guten Wert. Und vielleicht ist das tatsächlich „nur ein Checklisten-Feature“, um Kunden und Käufer zu beeindrucken.
In meiner Idealvorstellung würden die Messfelder den kompletten Bildbereich gleichmäßig abdecken. Ich könnte mir vorstellen, dass 12 Spalten a 8 Reihen = 96 Messfelder da ein guter Wert wären. Gerade wenn man mit einem natürlichen Rahmen am Rande des Bildes fotografiert oder ein kleines, bewegtes Objekt vom Rand her ins Bild fliegt, könnten mehr und maximal abdeckende AF Felder der Automatik sicher zu noch mehr Präzision verhelfen. Wer dagegen eh nur mit Spot fotografiert und manuell fokussiert, dem dürfte das natürlich herzlich egal sein. Aber wie gesagt, das ist viel Bauchgefühl. Gebe ich gern zu.
Wo mir die Abdeckung durch die Messfelder tatsächlich zu gering ist, ist bei meiner 6DMII. Ich hab mich dran gewöhnt und komme damit klar – aber hier wäre mehr tatsächlich besser gewesen. Aber gut, ist halt auch „nur die Einstiegskamera“ ins Vollformat bei Canon.
Lg Michael
Hallo Michael,
Du hast Dir eine menge Mühe gemacht, insgesamt, aber nicht im Detail. Ich habe dazu ein paar Anmerkungen.
1. Alle Canon EOS-Kameras ab der xxD Klasse haben Prismen und nicht Spiegel verbaut.
2. Die EOS 5D Mark IV gehört nicht in die High-End Klasse. Die 5D Klasse ist sogar lt. Canon „nur“ Mittelklasse (siehe Canon Preisliste). High-End ist und kann auch nur die 1D-Klasse sein. Aber diese Kategorien sind schlussendlich etwas schwer nachzuvollziehen, insbesondere da die 6D-Klasse in derselben Klasse wie die 5D sein soll.
3. Ich bin mir nicht sicher was Du beim Punkt mit Zitat: „Statt dem gewohnten kurzen klick-klick-klick bekomme ich eher ein etwas träges klack-klack-klack. Natürlich reicht die Geschwindigkeit trotzdem aus, aber trotzdem erstaunt mich das.“ Die 5D Mark IV ist schneller als die 6D Mark II, alles andere müsste auf eine Fehleinstellung/bedienung hindeuten.
4. Du schreibst: „Auch das Aufhellen dunkler Bereiche klappt hervorragend. In dieser Kategorie schlägt die 5D Mark IV tatsächlich alle anderen Kameras aus dem eigenen Haus und erfüllt somit meine Erwartungen an ein selbst ernanntes Flaggschiff.“ Das ist so zum Glück nicht richtig, tatsächlich ist die 1D X Mark II ein sehr gutes Stück besser. Das kommt allerdings auch daher das hier statt ca. 30 MP nur 20 MP verbaut sind, da ist es denn schlicht einfacher ein besseres Aufhellverhalten hinzubekommen.
5. CF Karten des Typs 2 (II) werden schon seit der 5D Mark III nicht mehr unterstützt.
6. Ebenso werden EF/S Objektive nicht unterstützt.
7. Du schreibst: Sehr gut gefällt mir natürlich auch wieder der kleine Joystick – warum zum Teufel hat Canon den bei der 6D Mark II weggelassen?! – Weil das in der Klasse einfach nicht gewollt ist.
8. Die 6D IV bekommt durch Canon einfach eine andere Rolle, das wird auch dadruch sichtbar, das sie nur eine 1/4000 Sek. als kürzeste Belichtungszeit hat.
9. Du schreibst: „Diesem für mich dicken Pluspunkt steht wie erwähnt ein dicker Minuspunkt gegenüber – das fest verbaute Display! Vielleicht legen sich Profis seltener auf den Boden, vielleicht sind sie auch weniger fein, genau das zu tun, um in Bodennähe durch den Sucher zu schauen.“ Hhhmmm, ich bin mir nicht zu fein, deshalb nutze ich dann auch den Winkelsucher. Es ist deshalb in dieser und der höheren Klasse nicht verbaut, weil diese Dinger nicht den Robustheitsanforderungen der Profis genügen. Das hat bis heute noch kein Profikamerahersteller gemacht.
Du kannst erkennen, der Teufel steckt manchmal im Detail, und gerade wenn man sich soviel Mühe macht (ich kenn das selber) schlüpfen manchmal Fehler durch, die man wegen Betriebsblindheit nicht sieht. Also lass Dich durch mich nicht ärgern, die Kameras sind Werkzeuge und die Welt ist groß ;-)
Beste Grüße
Christopher
Hallo Christopher,
Erst einmal vielen Dank für dein wertvolles Feedback. Bevor ich auf einzelne Punkte eingehe kurz der Hinweis, dass ich natürlich kein Profi-Tester bin. Meine Eindrücke sind oft subjektiv und stützen sich natürlich einfach darauf, wie sich die Kamera für mich anfühlt und welche Erfahrungen ich bei meinen Praxistests gesammelt habe. Aber das hast du sicher schon bemerkt.
1., 5., 6.: Hast du völlig Recht. Hier hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Habe ich natürlich gleich korrigiert. Danke!
2. Die Einteilung ist in meinen Augen sehr subjektiv. Canon führt die Kamera selbst unter der Rublik „DSLRs für Profis“ – zusammen mit der 1D und den anderen 5Ds. Die 6DMII führt Canon unter „DSLR für Foto-Begeisterte“, was für mich die Mittelklasse repräsentiert. Danach habe ich mich bei der Einteilung gerichtet und sie erscheint mir auch logisch. Da möchte ich dir also widersprechen, auch wenn wir uns natürlich einig sind, dass die 1DXMII das Maß aller Dinge ist.
3. Hier war ich selbst iritiert, da in der Theorie die 5DMIV einen Tick schneller oder sagen wir zumindest gleich schnell wie die 6DMII sein sollte. Das Testexemplar, das ich in Händen hielt, war das aber nicht. Bei vergleichbaren Einstellungen war die 5DMIV etwas langsamer. Ich habe sogar beide Kameras parallel ausgelöst und konnte das da eindeutig feststellen. Kann natürlich sein, dass mein Testexemplar, das sicher schon durch einige Hände gegangen ist, nicht mehr neuwertig war bzw. es vielleicht „ein Montags-Exemplar“ war. Ich gebe aber trotzdem meine Eindrücke wieder. Und die sahen leider so aus, wie beschrieben.
4. Gebe ich dir Recht. Mein Vergleich ist unpräzise. Die 1D habe ich dabei einfach nicht im Hinterkopf gehabt, da für mich die 6.000 Euro teure Kamera einfach komplett „out of Range“ ist. Ich werde das aber im Text präzisieren.
7. Das ist mir schon klar, dass das so gewollt ist. Aber ärgern tut mich das trotzdem sehr! :-)
8. Die 6DMII ist aus meiner Sicht DIE Einstiegskamera ins Vollformat bei Canon. Und alles, was Vollformat ist, ist für mich „für Profis gedacht“. Aber ich glaube, da sind wir uns einig.
9. Das ist für mich ein sehr subjektiver Punkt. Vielleicht hast du mit der Robustheit sogar recht. Ich für meinen Teil – wenn ich auf Reisen mit der Familie unterwegs bin und fotografiere – mag ungewöhnliche Perspektiven, würde mich da aber nie ständig auf den Boden legen etc. Daher ist für mich der dreh- und klappbare Monitor ein klares Qualitätsmerkmal und ich würde mir nie wieder eine Kamera ohne kaufen – Robustheit hin oder her. Letztlich bin ich aber auch eben genau das nicht – ein Profi. Ich würde mich als leidenschaftlichen Hobbyfotografen mit gehobenen Ansprüchen bezeichnen. Und für mich muss das Display – einfach weil es so unendlich praktisch ist – einfach beweglich sein. Mir ist bisher noch kein solches Display kaputt gegangen und auch an meiner 7DMII vermisse ist das sehr.
Ich bin gespannt, ob die kommende EOS R Profi Variante mit vermutlich 50-100 MP ein bewegliches Display haben wird. Dann werden wir sicher daraus ableiten können, ob du mit deiner Aussage richtig liegst, dass Profis so etwas nicht brauchen. Für mich wäre eine Kamera ohne ein NoGo in der heutigen Zeit.
Ok, hoffe, ich bin damit zur Genüge auf deine Punkte eingegangen. Vielen Dank nochmal für die Hinweise und vor allem das Aufscheuchen des Fehlerteufels! Hoffe, jetzt passt alles.
Lieben Gruß und allzeit gutes Licht,
Michael