Die Canon EOS 5D Mark IV ist aktuell noch immer eines der Flaggschiffe unter Canons Spiegelreflexkameras – auch wenn die neue spiegellose Canon EOS R in meinen Augen das Potential hat, ihr diesen Rang abzulaufen. Ich selbst fotografiere seit anderthalb Jahren mit der EOS 6D Mark II. Nun hatte ich die Möglichkeit ausführlich die Canon EOS 5D Mark IV zu testen. Was dabei heraus kam, verrate ich dir in diesem Artikel.
Ich muss gestehen, ich habe seit Jahren im Hinterkopf, irgendwann mit einer Profi-Kamera aus der Reihe der 5D Reihe zu fotografieren. Für mich war das bisher das Maß aller Dinge. Nachdem ich jedoch jetzt die noch immer aktuelle 5D Mark IV testen durfte, sind mir ein paar Zweifel gekommen. Tatsächlich bin ich froh, zur 6D Mark II gegriffen zu haben. Warum, dazu gleich mehr. Aber fangen wir mal von vorn an.
Übersicht
- Lieferumfang
- Erster Eindruck
- Technische Details
- Praxistest
- Was bietet die Canon EOS 5D Mark IV?
- Bildqualität der Canon EOS 5D Mark IV
- Rauschverhalten der Canon EOS 5D Mark IV
- Dual-Pixel-RAW
- Ergonomie der Canon EOS 5D Mark IV
- Autofokus der Canon EOS EOS 5D Mark IV
- Video Funktionen der 5D Mark IV
- Stärken der Canon EOS 5D Mark IV kurz & kompakt
- Schwächen der Canon EOS 5D Mark IV kurz & kompakt
- Was hat sich zum Vorgängermodell, der Canon EOS 5D Mark III geändert?
- Alternativen zur Canon EOS 5D Mark IV
- Für wen eignet sich die Canon EOS 5D Mark IV?
- 6D Mark II versus 5D Mark IV oder doch gleich die EOS R?
- Welches Objektiv macht Sinn?
- Mein Fazit zur Canon EOS 5D Mark IV
Lieferumfang
Zum Lieferumfang der Canon EOS Mark IV gehören:
- EOS 5D Mark IV Gehäuse
- Canon Eg Augenmuschel
- Canon IFC-150U II USB-Kabel
- Canon LC-E6 Ladegerät für Spezialakkus
- Canon LP-E6N Spezialakku
- USB-Anschlusskabel,
- Kamera-Gehäusedeckel R-F-3
- Breiter Tragegurt
- Digital Solutions Disk
- Bedienungsanleitung
Erster Eindruck
Beim Auspacken fällt mir sofort auf, dass die 5D Mark IV meiner 6D Mark II sehr ähnlich ist. Ich hatte irgendwie etwas besonders Spektakuläres oder Großes erwartet. Aber die 5D ist nicht größer als andere Kameras auch. Sie liegt gewohnt gut in der Hand, fühlt sich sehr ausbalanziert an und ist auch nicht zu schwer. Die Knöpfe und das Handling sind sehr vertraut. Mir fällt allerdings sofort der kleine Joystick auf, den ich schon an der 7D Mark II lieben und schätzen gelernt habe. Außerdem gibt es einen kleinen, zusätzlichen Daumenschalter, den ich so bisher noch nicht kenne.
Das Display erscheint mir nach dem Einschalten außergewöhnlich scharf und brillant und stellt sich als Touch-Display heraus – leider jedoch fest verbaut. Letzteres ist für mich ein klares Manko. Für mich gehört an eine moderne Kamera ein bewegliches Display. Denn dieses macht das Arbeiten mit der Kamera gerade in Bodennähe oder über Kopf um Welten einfacher.
Was mir außerdem auffällt – auch die 5D Mark IV ist sehr robust und wertig verarbeitet. Das spürt man sofort. Die Bedienung geht schon nach wenigen Handgriffen flott von der Hand. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sie etwas schwerfälliger und lautstarker auslöst als meine 6D Mark II.
Die ersten Bilder jedoch gefallen und so fackel ich nicht lange, schnappe mir die Kamera und unternehme einen ersten Praxistest in meiner Heimatstadt Freiburg.
Technische Details
Hersteller | Canon |
Modell | EOS 5D Mark IV |
Kameratyp | Spiegelreflex (DSLR) |
Objektiv-Bajonett | Canon EF |
Sensor | CMOS, 36 x 24 mm |
Maximale Bildauflösung | 6.720 x 4.480 Bildpunkte |
Cropfaktor | 1.0 |
Megapixel (effektiv) | 30.4 |
Bild-Format | JPEG, RAW |
AF-Messfelder | 61 Messfelder f/2.8: 41 Kreuzsensoren, inkl. 5 Dual-Kreuzsensoren f/8.0: 21 Kreuzsensoren |
Video-Auflösung | 4.096 x 2.160 (4K mit 1.7 Crop) 1.920 x 1.080 Bildpunkte (Full-HD) |
Video-Frequenz | 4K: 30 Bilder pro Sekunde Full-HD: 60 Bilder pro Sekunde |
Video-Format | H.264/AVC, Motion JPEG, MOV (Quicktime) |
Speicherkarte | CF I, SDHC, SDXC, UHS I |
Akku | 1.865 mAh, reicht für 900 Bilder nach CIPA |
Schnittstellen | Blitzsynchro-Anschluss, Funktionshandgriff-Anschluss, GPS, HDMI Mini, Kopfhörer, Mikrofon, NTSC mit Audio, PAL, USB, WLAN |
Displaygröße | 3,2 Zoll (1.620.000 Bildpunkte) |
Monitoreigenschaften | Touchscreen fest verbaut |
Sucher | Dachkantprisma, 100% Bildfeldabdeckung |
ISO Empfindlichkeit | 100, 200, 400, 800, 1.600, 3.200, 6.400, 12.800, 25.600, 51.200, 102.400 |
Selbstauslöser | 2 sek, 10 sek |
Bildprozessor | DIGIC 6+ |
Belichtungskorrektur | +-5 in 1/3 Stufen |
Programm-Modi | Programmautomatik Blendenautomatik Zeitautomatik Manuell (Fotos und Videos) Bulb 3 Custom-Programme |
Bildverarbeitung | Tonwert Priorität Automatische Belichtungsoptimierung (4 Einstellungen) Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung Rauschreduzierung bei Aufnahmen mit hoher ISO-Empfindlichkeit (4 Einstellungen) Objektivkorrektur: - Korrektur von Objektiv-Vignettierung, Aberrationskorrektur (während/nach Fotoaufnahmen, nur bei Videoaufnahmen) - Verzeichnungskorrektur, Digital Lens Optimizer (während und nach der Fotoaufnahme) Größenanpassung in M, S1, S2 oder S3 Zuschnitt: JPEG-Aufnahmen können kameraintern zugeschnitten werden (Seitenverhältnis 3:2, 4:3, 16:9 oder 1:1) - 45 Zuschnittgrößen wählbar, von 11% bis 95 % (diagonal) - Umschaltung zwischen Zuschnitt im Hoch- und Querformat - Der Zuschnittrahmen lässt sich über den Touchscreen verlagern RAW-Bildverarbeitung Mehrfachbelichtung |
Besonderheiten | Bildsensor mit Dual Pixel CMOS-AF-Technologie und Dual Pixel RAW-Aufnahme native Sensorempfindlichkeiten ISO 100 bis ISO 32.000 Messfeldoptionen: Einzelfeld, AF-Erweiterung mit vier oder acht Feldern, Zonen-AF, AF mit großer Zone, AF-Mikrokorrektur möglich Belichtungsmessung mit 150.000 RGB-Pixel Messsensor, 252 Zonen-Messung Flickererkennung aus den 4K-Videos lassen sich Einzelbilder mit rund acht Megapixel extrahieren 4K-Videos werden mit Motion-JPEG-Kompression (500Mbit/s, 4:2:2) aufgezeichnet, Full-HD-Videos mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde mit Intra- oder Interframe-Kompression (180Mbit/s bzw. 60 Mbit/s) und HD-Videos mit 120 Vollbildern pro Sekunde mit Intraframe-Kompression (160Mbit/s), M-RAW und S-RAW-Aufnahme möglich Blitzsynchronzeit 1/200 Sekunde, Magnesiumgehäuse 25 Menüsprachen |
Größe | 151 mm x 116 mm x 76 mm |
Gewicht | 895 g (inkl. Akku) |
Preis aktuell | ca. 2.900 Euro (UVP: 3.599 Euro) |
Praxistest
Für meinen Praxistest in Freiburg konfiguriere ich die 5D Mark IV auf die gleiche Weise, wie ich es von der 6D Mark II gewohnt bin. Die ersten Bilder gehen leicht von der Hand. Mir fällt aber sofort auf, dass die Kamera bei Reihenaufnahmen im RAW Format behäbiger wirkt. Statt dem gewohnten kurzen klick-klick-klick bekomme ich eher ein etwas träges klack-klack-klack. Natürlich reicht die Geschwindigkeit trotzdem aus, aber trotzdem erstaunt mich das.
Fokussieren, Aufnehmen, Konfigurieren und Ausprobieren gehen dann aber leicht von der Hand. Vom Gewicht und Handling her spüre ich quasi keinen Unterschied. Der Joystick und der kleine Daumenschalter werden schnell zum besten Freund, denn sie erleichtern die Bedienung. Erneut sehr positiv fällt mir das gestochen scharfe Display auf – vielleicht das beste Display von der Wiedergabe her, das ich je in den Fingern hatte.
Und noch etwas fällt mir nach einigen Bildern auf. Während ich mit der 7D Mark II und der 6D Mark II meist eine Drittel-Blende unterbelichte, um für mein Empfinden perfekt belichtete Bilder zu erhalten, wirkt sich das bei der 5D Mark IV eher nachteilig aus, was aber natürlich für die Kamera spricht. Sprich, ich belasse die Belichtung in der Null-Stellung und erhalte dadurch exakt die Bilder, die ich möchte. Die Kontraste sind sehr gut. Die Farbwiedergabe hervorragend. Selbst in unserem recht dunklen Freiburger Münster macht die Kamera eine hervorragende Figur. Das Rauschverhalten auch bei höheren ISO Werten gefällt mir ausgesprochen gut.
Nachfolgend eine Auswahl der Bilder, die an diesem Tag mit der EOS 5D Mark IV entstehen …
Was bietet die Canon EOS 5D Mark IV?
Eigentlich müsste man eher fragen, was bietet die 5D Mark IV nicht. Denn die enthaltenen Features sind schon sehr beeindruckend. 30 Megapixel, eine Bildqualität, die ihresgleichen sucht, ein tolles AF System und hervorragendes Rauschverhalten bei hoher Auflösung sprechen für sich. Aber bei dem Preis dieser Kamera möchte das ja auch so sein. Auf die wichtigsten Punkte gehe ich nachfolgend noch detailliert ein.
Bildqualität der Canon EOS 5D Mark IV
Die Canon EOS 5D Mark IV bietet satte 30 Megapixel bei einer Auflösung von 6.720 x 4.480 Pixeln. Die Bilder sind gestochen scharf, die Farben satt und kräftig. Zudem ist der Dynamikumfang der Kamera erfreulich hoch. Sowohl im Vergleich zum Vorgänger, als auch im Vergleich zur 6D Mark II zeigt die Kamera hier ihre Stärken. Auch das Aufhellen dunkler Bereiche klappt hervorragend. In dieser Kategorie schlägt die 5D Mark IV tatsächlich alle anderen Kameras aus dem eigenen Haus (die 1D X Mark II lasse ich jetzt mal außen vor) und erfüllt somit meine Erwartungen an ein selbst ernanntes Flaggschiff. Auch im Vergleich zur Konkurrenz braucht sich Canon da nicht verstecken.
Aus meiner Sicht ist vor allem die Bildqualität das herausragende Merkmal, um sich für eine 5D Mark IV zu entscheiden.
Rauschverhalten der Canon EOS 5D Mark IV
Bis ISO 1.600 ist das Rauschen quasi nicht existent. Auch im Bereich 1.600 – 6.400 kann die Kamera bedenkenlos eingesetzt werden, da sich bemerkbar machendes Rauschen gut in der Nachbearbeitung entfernen lässt. In den ISO Bereichen drüber schlägt sich die Kamera gut – allerdings verlieren sich hier erste Details. Das alles ist aber Jammern auf hohem Niveau. Im Vergleich zu den APS-C Kameras oder der 6D Mark II zeigt die 5D Mark IV auch hier, wer Chef im Ring ist.
Nachfolgend ein paar Beispiele für ISO 12.800 und ISO 6.400 – jeweils bearbeitet & unbearbeitet in voller Größe & im 1:1 Vergleich:
unbearbeitet – ISO 12.800 – bearbeitet
unbearbeitet – ISO 12.800 1:1 – bearbeitet
unbearbeitet – ISO 6.400 – bearbeitet
unbearbeitet – ISO 6.400 1:1 – bearbeitet
Wie man sehr schön sieht, lassen sich auch mit diesen hohen ISO-Werten noch sehr gute Ergebnisse erreichen.
Dual-Pixel-RAW
Die von Canon zum ersten Mal in dieser Kamera verbaute Technik verspricht eine nachträgliche Verschiebung der Fokusebene. Ich halte das für eine durchaus spannende Sache bei Profis, denen es auf Pixel genaues Fokussieren ankommt. Ich persönlich brauche das nicht und würde es in der Praxis auch nicht nutzen, zumal damit einher eine fast Verdopplung des Speichervolumens der RAW Bilder geht. Davon abgesehen lässt sich der Fokus auch nur in einem wirklich kleinen Bereich verschieben. Wirkliche Fokussierfehler (Nase statt Auge) lassen sich damit nicht beheben.
Von daher gibt es von mir hier lediglich einen zusätzlichen Sympathiepunkt.
Ergonomie der Canon EOS 5D Mark IV
Die Ergonomie der Kamera ist gewohnt klasse. Es gibt kaum Unterschiede zur 5D Mark III oder der 6D Mark II. Der Body hat etwa die gleichen Dimensionen. Die Knöpfe und Tasten wirken vertraut und lassen sich gewohnt gut konfigurieren und bedienen – auch wenn nicht jede Taste in völliger Freiheit belegt werden kann. Sehr gut gefällt mir natürlich auch wieder der kleine Joystick – warum zum Teufel hat Canon den bei der 6D Mark II weggelassen?!
Diesem für mich dicken Pluspunkt steht wie erwähnt ein dicker Minuspunkt gegenüber – das fest verbaute Display! Vielleicht legen sich Profis seltener auf den Boden, vielleicht sind sie auch weniger fein, genau das zu tun, um in Bodennähe durch den Sucher zu schauen – ich für meinen Teil vermisse es, einfach in die Hocke gehen zu können, das Display auszuklappen und zu drehen und dann mittels LiveView einfach und bequem in Bodennähe fotografieren zu können.
Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern. Die Ergenomie ist und bleibt eine der großen Stärken von Canon, in der die Firma auch gegen die Konkurrenz punktet. Wer einmal eine Canon Kamera bedient hat, wird auch mit der 5D Mark IV sehr schnell zurecht kommen.
Autofokus der Canon EOS EOS 5D Mark IV
Der Autofokus der Kamera arbeitet hervorragend – ich habe ihn im Zusammenspiel mit verschiedenen Objektiven wie dem Canon 16-35 mm L, dem 24-70 mm L und dem 70-300 mm L getestet. 61 AF-Messfelder, davon 41 Kreuzsensoren sorgen für eine genügend große und zuverlässige Abdeckung. Der Autofokus hat in meinem Fall fast immer sehr gut gearbeitet – selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Zu erwähnen ist, dass die Anzahl der verfügbaren AF-Felder, Kreuzsensoren und Dual-Kreuzsensoren abhängig ist vom verwendeten Objektiv. Bei f/8.0 sind es nur noch 21 Kreuzsensoren (wohl aber kommen alle 61 Messfelder zum Tragen). Bei f/2.8 sind es 41 Kreuzsensoren, darunter 5 Dual-Kreuzsensoren.
Insgesamt empfinde ich die Anzahl der Messfelder und deren Verteilung als völlig ausreichend und der Kamera angemessen. Sie sind deutlich besser verteilt als bei meiner 6D Mark II, aber es hätten beim Premiummodell im Hause Canon auch durchaus noch ein paar mehr sein dürfen, wenn ich mal so zur Konkurrenz schiele.
Video Funktionen der 5D Mark IV
Das Aufnehmen von Videos spielt für mich immer eine untergeordnete Rolle, so dass ich auf diesen Punkt nur oberflächlich eingehen möchte. Die Kamera ermöglicht 4K-Videoaufnahmen mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde oder Full-HD-Videoaufnahmen mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde. Für mich ist das für das was ich benötige völlig ausreichend.
Bei 4K-Aufnahmen schlägt allerdings nicht nur ein hoher Speicherplatzbedarf, sondern auch ein Crop Faktor von 1.7 zu Buche, so dass einiges an Bildwinkel verloren geht. Ich empfehle daher eher den Full-HD-Modus, der in meinen Augen völlig ausreichend ist und die Aufnahme toller Videos ermöglicht. Als reine Film-Kamera sehe ich die 5D Mark IV nicht.
Der Autokus arbeitet mit seinen 61 Messfeldern hervorragend im Zusammenspiel mit dem LiveView. Und wenn die Automatik doch mal versagt, lässt sich das Problem, sprich der nicht korrekte Fokus, sehr einfach mittels Tippen aufs Touchdisplay beseitigen.
Stärken der Canon EOS 5D Mark IV kurz & kompakt
- Sehr hochwertiges und robustes Magnesiumgehäuse
- gegen Staub und Spritzwasser geschützt
- Joystick
- Tolle Ergonomie
- Hervorragende Bildqualität
- Schneller und treffsicherer Autofokus
- Sehr kurze Belichtungszeit (1/8.000 Sekunde) möglich
- großer und heller optischer Pentaprismensucher (0,71-fache Vergrößerung)
- Gestochen scharfes 3,2 Zoll Touchdisplay
- Schulterdisplay auf der Oberseite der Digitalkamera (inkl. Beleuchtung)
- Zwei Speicherkartenslots (ein CF- und ein SD-Slot)
Schwächen der Canon EOS 5D Mark IV kurz & kompakt
- Fest verbautes Display
- Langsames Auslöser, Serienbildgeschwinidigkeit ausbaufähig.
- Video Funktionen ausbaufähig
- Riesige Datenmenge bei 4K-Videos durch M-JPEG-Kompression (3,9GB/Min)
- Starker Crop-Faktor (1.7) bei 4K Aufnahmen
- Kein integriertes Blitzgerät
- Hoher Preis
Was hat sich zum Vorgängermodell, der Canon EOS 5D Mark III geändert?
Zu den Neuerungen gegenüber dem Vorgängermodell, der 5D Mark III gehören u.a.:
- Dual-Pixel-Autofokus im Livebild und Videomodus
- Verbesserte Bildqualität (Bildprozessor DIGIC 6+ statt DIGIC 5+)
- Höhere Auflösung für eine bessere Detailwiedergabe (30 statt 22 MP)
- besseres Rauschverhalten
- Auto-ISO dynamisch anpassbar
- Integrierter Intervall-Timer
- neue AF-Bereichswahlschalter
- Touchscreen
- Anti-Flacker-Aufnahme bei 100 und 120Hz
- Verbesserte Video Funktionen (4K statt nur Full-HD)
- Zeitraffervideo in Full HD
- Geringfügig schnellere Serienbildfunktion
- zweiachsige Wasserwaage im Sucher mit dezenter Grafik einblendbar
- Bildstil FineDetail
- WiFi und GPS
- USB 3 (statt USB 2)
- Weniger Gewicht (800 statt 950 g)
Zudem wurde der Schwingspiel überarbeitet, was zu leiserem Auslösegeräusch und besseren Schwingverhalten führt. Nichtsdestotrotz empfinde ich das Auslösegeräusch als recht laut.
Alternativen zur Canon EOS 5D Mark IV
Außerhalb Canons sind Sony und Nikon die Hauptkonkurrenten. Die Vollformat Flaggschiffe beider Firmen sind Canon in Sachen Features und Bildqualität in meinen Augen voraus. Alle drei Kameras liegen jedoch auf sehr hohem Niveau, so dass es letztlich einfach eine System-Entscheidung ist. Ich würde schon allein aufgrund meiner vorhandenen Objektive nicht auf die Idee kommen, zu Nikon oder Sony zu wechseln.
Stand heute würde ich mir keine der 3 genannten Kameras kaufen. Extrem interessant finde ich jedoch Canons neue spiegellose Vollformatkamera, die Canon EOS R. Ich vermute, im nächsten Jahr wird Canon in diesem Segment auch eine neue spiegellose Profi-Variante vorstellen. Der riesen Vorteil dieser Kamera liegt darin, vorhandene Objektive mittels Adapter auch weiterhin nutzen zu können. Hinzu kommen extrem gute neue Objektive exklusiv für dieses neue spiegellose System.
- Sony Alpha 7 III* [ca. 3.300 Euro, nur Gehäuse]
- Nikon D850* [ca. 3.500 Euro, nur Gehäuse]
- Canon EOS R* [ca. 2.500 Euro, nur Gehäuse]
Würde ich aktuell Geld für eine neue Vollformatkamera in die Hand nehmen, so fiele meine Wahl auf die Canon EOS R.
Für wen eignet sich die Canon EOS 5D Mark IV?
Professionelle Fotografen und Fotografierende mit höchsten Ansprüchen hinsichtlich der Bildqualität werden mit der 5D Mark IV sehr glücklich werden. Obwohl die Konkurrenz stärkere Modelle im Angebot hat, sprich das herausragende Angebot an hochklassigen L Objektiven auch weiterhin für Canon. Die 5D Mark IV ist aktuell eines der Flaggschiffe im Hause Canon, wird meinem Gefühl nach aber in naher Zukunft durch eine spiegellose Variante im Rahmen der neuen EOS R Reihe abgelöst werden.
Wer keine Kompromisse bei der Bildqualität akzeptiert und das notwendige Kleingeld hat, kann bedenkenlos zugreifen.
6D Mark II versus 5D Mark IV oder doch gleich die EOS R?
Wer wie ich Flexibilität und ein klappbares Display für unverzichtbar hält, wirft einen Blick auf die EOS 6D Mark II oder gleich die spiegellose EOS R. Erstere ist in Sachen Bildqualität zwar leicht unterlegen. Bietet aber im nicht-professionellen Bereich alles Notwendige – für Fotografen mit gehobenen Ansprüchen wie mich reicht die 6DMII vollkommen aus. Vor allem das klapp- und drehbare Display geben für mich hier den Ausschlag, mich für die preiswertere Kamera zu entscheiden.
Die Zukunft gehört aber der EOS R Reihe, denke ich.
Welches Objektiv macht Sinn?
Folgende Objektive finde ich in Kombination mit der 5D Mark IV besonders empfehlenswert:
- Weitwinkel:
- Canon 16-35 mm 1:4 L IS USM EF* [ca. 1.000 Euro] – Testbericht
- Standard-Zoom:
- Canon Objektiv EF 24-105mm 1:4L IS II USM* [ca. 1.060 Euro] – Testbericht
- Telezoom:
- Canon EF 70-300mm f/4-5.6 USM L IS* [ca. 1.200] – Testbericht
- Makro:
- Canon 100 mm 2.8 L IS USM* [ca. 870 Euro] – Testbericht
- Portraits:
- Canon EF 50mm 1:1.8 STM* [ca. 110 Euro]
Mein Fazit zur Canon EOS 5D Mark IV
Ich hatte hohe Erwartungen an die 5D Mark IV, da ich zuvor nie eine Kamera der High-End-Klasse in der Hand hatte und die 5D Reihe für mich immer das Maß aller Dinge war. Hinsichtlich der Bildqualität wurde die Kamera auch allen meinen Erwartungen gerecht. Beim Handling jedoch vermisse ich ein klappbares Display. Sehr angenehm empfinde ich den Joystick auf der Rückseite, den ich schon von der 7DMII her kenne.
Außerdem habe ich bei diesem Preis mehr Geschwindigkeit – auch bei Serienbildern im RAW Modus und bei aktiviertem Dual-Pixel-RAW – erwartet. Hier liegt die Kamera leicht hinter meinen Erwartungen.
Mir persönlich ist das mehr an Bildqualität, auf das ich persönlich nicht angewiesen bin und das ich auch gar nicht benötige, nicht den höheren Preis im Vergleich zur 6D Mark II wert.
Alles in allem bin ich also ein wenig ernüchtert. Die 5D Mark IV ist ohne Zweifel eine hervorragende Kamera. Allerdings würde ich diese nicht gegen meine 6D Mark II eintauschen. Während ich ursprünglich geplant hatte, in den nächsten Jahren – rechtzeitig vor unserer Weltreise – auf eine 5D Mark IV umzusteigen, sehe ich nach diesem Test eher eine der kommenden EOS R Kameras fürs gehobene Segment in meine zukünftige Fotoausrüstung wandern.
Nichtsdestotrotz gibt’s natürlich eine Kaufempfehlung von mir – denn die Bildqualität ist und bleibt über alle Zweifel erhaben!
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Hallo Michael, Du hast Dir eine menge Mühe gemacht, insgesamt, aber nicht im Detail. Ich habe dazu ein paar Anmerkungen. 1. Alle Canon EOS-Kameras ab der xxD Klasse haben Prismen und nicht Spiegel verbaut. 2. Die EOS 5D Mark IV gehört nicht in die High-End Klasse. Die 5D Klasse ist sogar lt. Canon “nur” Mittelklasse (siehe Canon Preisliste). High-End ist und kann auch nur die 1D-Klasse sein. Aber diese Kategorien sind schlussendlich etwas schwer nachzuvollziehen, insbesondere da die 6D-Klasse in derselben Klasse wie die 5D sein soll. 3. Ich bin mir nicht sicher was Du beim Punkt mit Zitat: “Statt… Weiterlesen »
Hallo Christopher, Erst einmal vielen Dank für dein wertvolles Feedback. Bevor ich auf einzelne Punkte eingehe kurz der Hinweis, dass ich natürlich kein Profi-Tester bin. Meine Eindrücke sind oft subjektiv und stützen sich natürlich einfach darauf, wie sich die Kamera für mich anfühlt und welche Erfahrungen ich bei meinen Praxistests gesammelt habe. Aber das hast du sicher schon bemerkt. 1., 5., 6.: Hast du völlig Recht. Hier hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Habe ich natürlich gleich korrigiert. Danke! 2. Die Einteilung ist in meinen Augen sehr subjektiv. Canon führt die Kamera selbst unter der Rublik “DSLRs für Profis” – zusammen… Weiterlesen »
Hallo Michael, ein schoenes Review. Ich habe selbst die Kamera und stimme dir groesstenteils zu. Nur ein was stoert mich etwas am Review: “Insgesamt empfinde ich die Anzahl der Messfelder und deren Verteilung als völlig ausreichend und der Kamera angemessen. Sie sind deutlich besser verteilt als bei meiner 6D Mark II, aber es hätten beim Premiummodell im Hause Canon auch durchaus noch ein paar mehr sein dürfen, wenn ich mal so zur Konkurrenz schiele.” Wenn die Anzahl der Messfelder und deren Verteilung voellig aussreichen und angemessen sind, warum haette Canon dann mehr verbauen sollen? Nur weil die Konkurenz mehr verbaut?… Weiterlesen »
Hallo Hans, Tatsächlich schwingt da bei mir ein wenig Bauchgefühl mit, ja. Ich glaube schon, dass die Anzahl der Messfelder bei Canon ausreichend ist, denke aber, ein paar mehr würden die Präzision in der Automatik, u.a. beim Verfolgen bewegter Ziele noch mehr erhöhen. Ob es gleich knapp 700 wie bei der Sony Alpha 7 III sein müssen, wage ich zu bezweifeln. Die 153 Messfelder der Nikon 850 klingen für mich da schon eher nach einem guten Wert. Und vielleicht ist das tatsächlich “nur ein Checklisten-Feature”, um Kunden und Käufer zu beeindrucken. In meiner Idealvorstellung würden die Messfelder den kompletten Bildbereich… Weiterlesen »