Ich nehme dich in diesem Fotowalk mit auf einen Spaziergang durchs nächtliche Wien. Unser Hotel hatten wir direkt in Nähe des MuseumsQuartiers. Entsprechend spontan bin ich einfach mitten in der blauen Stunde losmarschiert und hab ohne große Planung einfach fotografiert, was mir vor die Linse kaum.
Verwendete Ausrüstung
Bei diesem Fotowalk wollte ich vor allem testen, wie gut die EOS R5 auch mit schwierigen Lichtverhältnissen funktioniert. Ich war daher ohne Stativ unterwegs und habe einfach aus der Hand fotografiert. Den Iso Wert habe ich bewusst hoch gewählt – 3.200 ist ein Wert, bei dem das Rauschen an der EOS R5 fast nicht feststellbar ist. Die Blende habe ich meist bei f/8 belassen – meiner Meinung nach die ideale Blende für die meisten fotografischen Situationen in der Nacht.
Wien bei Nacht
Zur blauen Stunde in einer schönen Stadt wie Wien zu fotografieren, macht einfach Spaß, denn gute Bilder gelingen fast von selbst. Ich mag den Kontrast aus tiefblauem Himmel und beleuchteten, schönen Gebäuden sehr. Entsprechend entstand diese Aufnahme auf dem Maria-Theresien-Platz, wo ich die schön beleuchteten Türme des Kunsthistorischen Museum Wien fotografiere. Da sehr viele Menschen unterwegs sind, fotografiere ich einfach nur den oberen Teil des wunderschönen Gebäudes.
Ein paar Hundert Meter weiter vor der Hofburg entdecke ich das Prinz-Eugen-Reiterdenkmal. Da auf dem Platz einiges an Autos steht und viele Menschen Selfies machen, gehe ich dicht an das Denkmal heran und fotografiere einfach von unten nach oben, was auch sehr gut zur aufgerichteten Pose von Pferd und Reiter passt. Mit dem oberen Teil der Hofburg fülle ich entsprechend der Drittel den unteren Bereich des Bildes.
Ich schlendere weiter zum Volksgarten, wo mich schon von weitem der hübsch erleuchtete Theseustempel fasziniert. Zu meiner Freude sind hier nur wenige Menschen unterwegs, so dass es mir mit etwas Geduld gelingt, den gesamten Tempel auf eine Aufnahme zu bannen. Mir gefällt am besten eine Aufnahme von schräg vorn, um die Säulen besonders gut zur Geltung kommen zu lassen.
Beim Herumlaufen um den Tempel entdecke ich schließlich auch den Mond, der in fast vollständiger Pracht am Himmel steht. Ihn allein zu fotografieren macht nicht viel Sinn, zumal ich kein Teleobjektiv dabei habe. Entsprechend beschließe ich einfach ein paar der spannenden Strukturen des Tempels mit in das Bild zu integrieren. Die Rillen der Säulen führen das Auge des Betrachters schön nach oben, so dass Mond und Tempel eine nett anzuschauende Kombination ergeben.
Nahe am Volksgartenbrunnen stehend entdecke ich die Türme des Rathauses der Stadt Wien, die fast wie Kirchtürme ausschauen. In Verbindung mit dem nun leicht lila gefärbten Himmel entsteht dieses Scherenschnittaufnahme. Ein paar ebenfalls ins Bild integrierte Blätter eines Rosenbusches neben mir, geben dem Bild ein wenig mehr Tiefe. Mit gefällt, dass die beleuchteten Rathausuhren im Turm sich gut sichtbar von den fast komplett schwarz wirkendem Rathausturm abheben.
Zurück auf dem Maria-Theresien-Platz suche ich erneut nach dem Mond. Ich positioniere mich nun so, dass ich ihn zwischen den Türmen des Kunsthistorischen Museum Wien einfangen kann. Der Kontrast aus tiefblauem Himmel, der gelb-goldenen Innen- und Außenbeleuchtung der Türme ist einfach nur toll. Dazu der Mond – faszinierend!
Und weil ich großer Fan des Monds bin und gerne spiele, suche ich weiter nach schönen Interaktionen und positioniere mich schließlich so, dass der Mond von einer der hübschen Laternen quasi aufgespießt wird. Die Glaskörper der Laternen selbst erinnern ebenfalls an den Mond selbst, was ich toll finde. Ein wenig ist auch vom ebäude dahinter zu sehen, so dass es dem Bild ein wenig mehr Spannung gibt. Die Laterne selbst positioniere ich dieses Mal bewusst nicht auf einer Drittellinie, sondern mittig im Bild. So kommt der Mond, der zumindest auf der oberen Drittellinie liegt, einfach besser zur Geltung.
Auf dem Rückweg zum Hotel gehe ich durch einen Durchgang kurz vor dem MuseumsQuartier Wien, wo mir sofort die kleinen schwarzen Zeichnungen auf den weißen Säulen auffallen. Schon während der Aufnahme weiß ich, dass ich dieses Bild in Schwarz-Weiß bearbeiten werde, wodurch auch die schön geformten Kuppelbögen gut zur Geltung kommen. Ich verzichte auf das Herausretuschieren der mir entgegen kommenden Leute, da diese einfach für mich dazu gehören und das Bild lebendiger machen.
Als ich schließlich einen eher ungewöhnlichen Weg linker Hand des MuseumsQuartier nehme, entdecke ich diese Treppe in Kombination mit einer interessanten Treppenbeleuchtung. Ich überlege nicht lange und drücke einfach auf den Auslöser. Im Nachhinein sieht das Ganze schon fast nach Lost Place aus.
Nachdem ich der Treppe hinauf gefolgt bin, laufe ich einen weiteren spannenden Gang entlang, der eine äußerst interessante und farbenfrohe Beleuchtung aufweist. Ich muss eine ganze Weile warten, um ihn schließlich verlassen und ohne Menschen ablichten zu können, aber ich finde, das Ergebnis hat sich gelohnt. Ich mag das Bild total, obwohl es an sich nicht viel mit Wiens Pracht zu tun hat.
Dieser kleine, nächtliche Rundgang durch Wiens Innenstadt hat mir sehr viel Spaß gemacht, obwohl natürlich um diese Zeit noch sehr viele Menschen unterwegs waren. Trotzdem konnte ich einige schöne Aufnahmen einfangen. In der blauen Stunde bzw. nachts zu fotografieren, macht mir immer wieder sehr viel Spaß. Und in einer beeindruckenden Stadt wie Wien ist das gleich doppelt spannend.
Mit der EOS R5 bin ich an diesem Abend extrem zufrieden gewesen. Der Bildstabilisator ist unfassbar gut. Das Rauschverhalten sucht seines Gleichen. Für mich ist die Canon EOS R die perfekte Kamera auf Reisen. Ich liebe das Teil einfach.
Warst du auch schon nachts in Wien oder einer ähnlich faszinierenden Großstadt unterwegs? Was hat dir daran besonders gut gefallen?
Sehr schöne Fotos von Wien bei Nacht. Besonders stimmungsvoll sind die Wiener Straßen nachts.