Ich nehme dich in diesem Fotowalk mit auf einen Frühlingspaziergang im Mundenhof in Freiburg – einem unserer liebsten Orte für einen netten Spaziergang. Meine Hauptintention war es, meine 70-300er Tele an meiner neuen Canon EOS R5 zu testen, sowie den Autofokus und die automatische Augenerkennung bei Tieren unter die Lupe zu nehmen.
Übersicht
Verwendete Ausrüstung
Alle Aufnahmen entstanden aus der Hand ohne Verwendung eines Stativs mit den nachfolgenden Einstellungen.
Tierfotografie Einstellungen Canon EOS R5
Basierend auf den grundlegenden Einstellungen meiner EOS R5 habe ich mir ein Custom Programm für die Tierfotografie erstellt.
- ISO 800
- AF-Betrieb: Servo
- Auslöser-Modus: Elek.1.Verschl.
- Motiv zum Erkennen: Tiere
- Augenerkennung: Aktivieren
- AF-Methode: Gesicht+Verfolg.
- Serienaufnahmen
- Belichtungsreihe deaktiviert
- Programm: AV
- Blende: 5.6 (teilweise auch 8.0)
- Verschlusszeit: Kürzeste Zeit 1/8000 Sekunde (zum Austesten statt der 1/1000 Sekunde)
Alle folgenden Aufnahmen sind mit den gleichen Einstellungen fotografiert worden, weil ich vor allem den Autofokus und die automatische Augenerkennung austesten wollte. Als Teaser vorab – der AF und die Augenerkennung sind genial. Ich hatte noch keine Kamera in der Hand, bei der das dermaßen gut funktioniert und zugleich auch noch viel Spaß gemacht hat!
Beim Auslöser Modus habe ich die gesamte Zeit auf Elektrischem 1. Verschluss gesetzt, obwohl ich auch mit Verschlusszeiten unter 1/1000 Sekunde fotografiert habe – einfach, um zu erkennen, wo die Grenzen liegen.
Tierfotografie mit der EOS R5
Wir laufen in gewohnter Richtung in Uhrzeigerrichtung und besuchen als erstes die Kamele. Beim Blick durch den Sucher und halb durchgedrücktem Auslöser staune ich, dass der AF sofort korrekt aufs Auge des Kamels fokussiert. Klasse!
Ein paar Meter weiter fotografiere ich in maximaler Entfernung ein paar Lamas in der Sonne. Auch dieses liegende Exemplar wird sofort korrekt fokussiert.
Ich persönlich mag diese Tiere übrigens sehr. Das 70-300er Tele funktioniert perfekt mit Adapter an der EOS R5.
Natürlich müssen auch die Störche für ein paar Aufnahmen herhalten. Trotz elektronischem 1. Verschluss erscheint der blaue Himmel ohne Banding – obwohl die Verschlusszeit mit 1/8000 Sekunde deutlich kürzer als 1/1000 Sekunde liegt. Meine Schlussfolgerung – Banding scheint zumindest beim Fotografieren am langen Ende bei offener Blende von F5.6 kein wirkliches Problem zu sein.
Der Pfau, den ich als nächstes entdecke, muss für eine kleine Portraitaufnahme herhalten. Die Bokeh-Kreise im Hintergrund erscheinen voll, trotz kurzer Verschlusszeit von 1/3200 Sekunde. Auch in dieser Szene mit vielen Objekten fokussiert der AF zielsicher aufs Auge.
Im Sittichgehege fotografiere ich mehrere der putzigen Vögel vor relativ einfachen Hintergründen. Der AF arbeitet perfekt. Aber bei den Übergängen zwischen farblich unterschiedlichen Flächen zeigt sich zum ersten Mal ein leichter Banding Effekt bei Verschlusszeiten kürzer 1/1000 Sekunde. Bei Aufnahmen mit mechanischem Verschlussvorhang ist das nicht der Fall.
Bei den Gibbons kann der AF endlich zeigen, was er bei bewegten Zielen leisten kann. Einer der Gibbons schwingt an einem Seil hin und her. Im Normalfall hätte ich so eine Szene mit meiner 7DMII mit Spot AF fotografiert. Doch auch hier fokussiert der AF im Verfolgermodus auch ohne Spot AF völlig korrekt aufs kaum erkennbare Auge des Gibbons. Beim Blick durch den halb gedrückten Auslöser lässt sich sehr schön verfolgen, wie präzise der AF dem Tier folgt und stets korrekt fokussiert. Amazing!
Plötzlich entdecke ich über mir einen Storch am Himmel. Ich denke nicht lange nach, richte die Kamera auf den Vogel und drücke ab. Die Serienbildgeschwindigkeit ist beeindruckend. Auch dieses Motiv im Flug wird vom AF zielsicher getroffen.
Die Javaner-Äffchen haben gerade ihr Frühstück erhalten. Auf der folgenden Aufnahme zeigt sich anhand der golden leuchtenden Augen besonders gut, wie wichtig ein korrekt fokussiertes Auge bei Portraitaufnahmen ist. Die intelligente Augenerkennung der EOS R5 ist der Hammer.
Ein paar Meter weiter fotografiere ich ein Pfauen-Weibchen, dessen schönes Gefieder einen guten Kontrast zum sonnigen, hellgrünen Hintergrund bildet. Eine wunderschöne Aufnahme, wie ich finde. Den Weibchen wird meiner Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, auch wenn das von der Natur so gewollt ist.
Ein weiterer Gibbon sitzt etwas gelangweilt auf seiner Brücke. Trotz vieler Objekte im Bild und nur flächenmäßig kleinem Gesicht fokussiert auch hier der AF exakt.
Auf einem Zaun sitzend präsentiert sich mir ein männlicher Pfau mit seinem herrlichen Gefieder. Zu gern hätte ich sein volles Rad gesehen.
Was für Hörner! Ein Schnappschuss während wir Richtung Ziegengehege laufen. Bei solchen Tierbilder verwende ich übrigens gern eine künstliche Vignette als Rahmen.
Bei den Ziegen ist dann der AF wieder richtig gefordert. Der Nachwuchs neckt seine Mama und wird daraufhin von ihr durchs Gehege gejagt. Kein Problem für den AF. Ich halte einfach drauf und mache Serienaufnahmen und freue mich über gelungene Bilder.
Nach so viel Rummel muss dann auch erstmal ein wenig getankt werden. Und damit endet mein kleiner Fotowalk durch den Mundenhof auch schon.
Fazit Tierfotografie EOS R5
Natürlich ist es noch zu früh für ein vollständigen Testbericht, aber schon auf diesem ersten Ausflug in die Tierfotografie mit der EOS R5 gewinne ich ein paar wichtige Erkenntnisse:
- Das AF System der EOS R5 ist das beste, das ich bisher an einer Kamera erleben durfte.
- Die automatische Augenerkennung funktioniert außergewöhnlich gut – auch in schwierigen Situationen.
- Mein EF 70-300er L IS USM funktioniert mittels Adapter an der EOS R5 so hervorragend wie eh und je.
- Probleme mit Banding, Rolling Shutter Effekten oder abgeschnittenen Bokeh-Kreisen kann ich auch bei sehr kurzen Verschlusszeiten bei offener Blende von F5.6 kaum feststellen. Standardmäßig mit dem Auslösermodus Elektr. 1. Verschluss zu fotografieren scheint also kein Problem bei dieser Objektiv-Kamera-Kombination.
- Tierfotografie mit der Canon EOS R5 macht einfach nur tierisch Spaß!
Hinterlasse einen Kommentar