Ich habe die neue, spiegellose Vollformatkamera Canon EOS R ausführlichen Tests unterzogen. Was es über die Kamera alles zu wissen gibt, ob sie für Canon wirklich das nächste große Ding ist und welche Strategie dahinter steckt, erfährst du in diesem Testbericht.
Ich muss zugeben, ich war schon lange nicht mehr bei einem Kameratest so neugierig, gespannt und aufgeregt zugleich. Die Canon EOS R hatte für zuvor schon auf dem Papier das Zeug zum Game Changer für Canon. Entsprechend gespannt war ich, wie sie sich anfühlen würde und ob sich mein theoretischer Eindruck auch in der Praxis bestätigen würde.
Übersicht
- Lieferumfang
- Erster Eindruck
- Technische Details
- Praxistest
- Was bietet die Canon EOS R?
- Der elektronische Sucher
- Touch Display
- Schulterdisplay
- Bildqualität der EOS Canon EOS R
- Rauschverhalten der Canon EOS R
- Handling der Canon EOS R
- Autofokus der Canon EOS R
- Stärken der Canon EOS R kurz & kompakt
- Schwächen der Canon EOS R kurz & kompakt
- Welche RF-Objektive gibt es?
- Welche RF-Objektive kommen als nächstes auf den Markt?
- Welche weiteren Kameramodelle sind geplant?
- EOS RP als preiswerte Alternative?
- Wie gut funktioniert der Adapter?
- Lohnt sich der Umstieg?
- Vergleich EOS R und 5D Mark IV
- Alternativen zur Canon EOS R
- Für wen eignet sich die Canon EOS R?
- Sinnvolles Zubehör für die Canon EOS R
- Mein Fazit zur Canon EOS R
Lieferumfang
Mir liegt die Canon EOS R im Paket mit dem Objektivadapter EF-EOS R und dem feinen RF 24-105mm f/4 L IS USM, das ich in einem separaten Testbericht beleuchten werde, vor. Im großen Karton finde ich folgendes:
- EOS R Gehäuse
- RF 24-105mm f/4 L IS USM Objektiv
- Bajonettadapter EF-EOS R
- Akku LP-E6N
- Akkuladegerät LC-E6E
- Kamera-Gehäusedeckel R-F-5
- Tragegurt ER-EOS R
- Streulichtblende EW-83N
- Objektivbeutel LP1319
- Objektivdeckel E-77 II
- Objektivrückdeckel RF
- Kamera-Gehäusedeckel R-F-3
- 2 x Objektivrückdeckel RF
- Netzkabel
- Schnittstellenkabel IFC-100U (ohne Schutz)
- USB-Kabel-Schutz IFC-100U
- Anleitungen
Alles in allem also eine solide Ausstattung, die keine Wünsche offen lässt.
Erster Eindruck
Schon beim Auspacken der Kamera und dem ersten aufmerksamen Betrachten fallen ein paar Dinge auf. Die Canon EOS R ist kompakter als die vergleichbaren DSLRs und besitzt ein gänzlich neues Bedienkonzept. Ich entdecke eine mir unbekannte Touchbar. Die Bedienknöpfe sind teils deutlich anders angeordnet. Es gibt kein Programmwahlrad mehr. Der Ein- und Ausschalter an der Oberseite ist anders gestaltet.
Das quadratische Schulterdisplay und der Knopf zum Start der Aufnahme von Videos gefallen – ebenso natürlich wie das dreh- und klappbare Touchdisplay. Letzteres zeigt sich nach dem Einschalten brillant und scharf. Toll außerdem – auch bei der EOS R kommen LP-E6N Akkus zur Anwendung. Für Umsteiger von der 6DMII oder 7DMII eine nette Sache.
Die Kamera liegt sofort gut in der Hand, auch wenn die Bedienung zunächst ungewohnt erscheint. Aber schon die ersten Bilder, bei denen ich mit ein paar Tulpen in der Küche spiele überzeugen mich und wecken in mir sofort das Verlangen, loszuziehen. Leider ist der Tag trüb und trist, aber das hält mich nicht davon ab, genau das zu tun.
Ich werde schnell warm mit dem neuen Bedienkonzept und beginne mich sofort, in die Kamera zu verlieben. Sie ist ein wenig handlicher als meine eigenen Kameras, überzeugt sofort von der Bildqualität her und gefällt mir auch von der Bedienung von Foto zu Foto mehr. Einzig mit der Touchbar, auf die ich mir die ISO Einstellungen gelegt habe, werde ich noch nicht so richtig warm. Aber vielleicht ist das ja auch nur eine Gewohnheitssache.
Mir ist schnell klar, dass ich die Kamera unbedingt mit all meinen Objektiven testen muss, denn – ich erwäge schon jetzt ernsthaft einen Kauf dieser tollen Kamera. Entsprechend unternehme ich in den folgenden Wochen verschiedene fotografische Spaziergänge – u.a. mit dem 70-300 L IS USM, dem 24-70 L IS USM, dem Standard RF 24-105 L IS USM.
Technische Details
Hersteller | Canon |
Modell | EOS R |
Kameratyp | spiegellose System-Digitalkamera (DSLM) |
Objektiv-Bajonett | Canon RF |
Sensor | CMOS, 36 x 24 mm |
Maximale Bildauflösung | 6.720 x 4.480 Bildpunkte |
Cropfaktor | 1.0 |
Megapixel (effektiv) | 30.3 |
Bild-Format | JPEG, RAW |
AF-Messfelder | Phasenvergleich-Autofokus mit 5.655 Sensoren |
Serienbildgeschwindigkeit | 8 B/s mit festgelegtem AF 5 B/s mit Servo AF |
Video-Auflösung | 3.840 x 2.160 Bildpunkte (MP4-Video: 4K ) 1.920 x 1.080 Bildpunkte (Full-HD) 1.280 x 720 Bildpunkte (HD 16:9) |
Video-Frequenz | 4K: 30 Bilder pro Sekunde Full-HD: 60 Bilder pro Sekunde HD: 120 Bilder pro Sekunde |
Video-Format | MP4 (Codec H.264) |
Speicherkarte | 1x SD/SDHC/SDXC und UHS-II |
Akku | 1.865 mAh, reicht für 370 Bilder |
Schnittstellen | Blitzsynchro-Anschluss, Funktionshandgriff-Anschluss, GPS extern, SuperSpeed USB 3.1 USB C, WLAN, HDMI-Ministecker Ausgang (Typ C, HDMI-CEC kompatibel), Eingang externes Mikrofon / Eingang (Miniklinke Stereo), Kopfhöreranschluss (Miniklinke Stereo), E3-Schnittstelle (Fernauslöser) |
Displaygröße | 3,2 Zoll Clear View LCD II (2.100.000 Bildpunkte) |
Monitoreigenschaften | schwenkbar um 270°, drehbar um 180°, mit Touchscreen, Helligkeit einstellbar, |
Sucher | Videosucher (100 % Bildfeldabdeckung) mit 3.690.000 Bildpunkten, 0,76-fach Vergrößerungsfaktor, Dioptrienausgleich (-4,0 bis 2,0 dpt) |
ISO Empfindlichkeit | 50, 100, 200, 400, 800, 1.600, 3.200, 6.400, 12.800, 25.600, 51.200, 102.400 |
Selbstauslöser | 2 sek, 10 sek |
Bildprozessor | DIGIC 8 |
Belichtungskorrektur | -3,0 bis +3,0 EV mit Schrittgröße von 1/3 bis 1/2 EV |
Programm-Modi | Programmautomatik Blendenautomatik Zeitautomatik Manuell (Fotos und Videos) Bulb 3 Custom-Programme Automatische Motiverkennung: Gesicht, Auge |
Wahlräder | Multifunktions-Touch Bar Schnellwahlrad LC-Display oben auf der Kamera |
Bildverarbeitung | Tonwert Priorität Automatische Belichtungsoptimierung (4 Einstellungen) Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung Rauschreduzierung bei Aufnahmen mit hoher ISO-Empfindlichkeit (4 Einstellungen) (Fotos und Videos) Objektivkorrektur: - Korrektur von Objektiv-Vignettierung, Chromatische Aberrationskorrektur Verzeichnungskorrektur (während/nach Fotoaufnahmen, nur bei Videoaufnahmen) - Beugungskorrektur, Digital Lens Optimizer (während/nach Fotoaufnahmen) Größenanpassung in M, S1, S22 Zuschnitt: JPEG-Aufnahmen können kameraintern zugeschnitten werden (Seitenverhältnis 3:2, 4:3, 16:9 oder 1:1) - 45 Zuschnittgrößen wählbar, von 11 % bis 95 % (diagonal) - Umschaltung zwischen Zuschnitt im Hoch- und Querformat - Bildausrichtung - Der Zuschnittrahmen lässt sich über den Touchscreen verlagern RAW-Bildverarbeitung Mehrfachbelichtung HDR |
Besonderheiten | Sensorreinigungssystem Touch Leiste 143 AF-Areale Drei Speicherplätze für Picture Styles OLED Videosucher Gitter einblendbar (3 x 3, 6 x 4, 3 x 3 + Diagonale) Video-ISO (100-102.400) Belichtungskorrektur Video (-3 bis +3 EV in 1/3 und 1/2 Stufen) Dual Pixel RAW-Support Gehäuse aus Magnesiumlegierung und Polykarbonat mit Glasfaserkunststoff-Teilen 1 x UHS-II SD Speicherkartenslot |
Größe | 139 mm x 98 mm x 84 mm |
Gewicht | 651 g (inkl. Akku) |
UVP Preis | 2.499 Euro |
Praxistest
Das neue RF Objektiv habe ich u.a. auf einem Ausflug zur Hochburg Emmendingen ausführlich getestet. Es hat mich sofort – genau wie die Kamera selbst – überzeugt. Durchweg scharfe, kontrastreiche Bilder, ein für mich als Reiseblogger toller Brennweitenrange und das ausbalanzierte Handling machen das Fotografieren zum echten Vergnügen.
Auf einem anderen Ausflug habe ich mir vor allem den einfach einzusetzenden Adapter in Kombination mit meinem Lieblings-Tele, dem 70-300 L IS USM angeschaut. Auch diese Kombination funktioniert hervorragend. Ich habe keine Einschränkungen feststellen können. Heißt also, als EOS R Besitzer kannst du bedenkenlos auch weiterhin deine vorhandenen EF-Objektive nutzen.
Auch mein Standard-Immerdrauf, das EF 24-70 L IS USM habe ich natürlich ebenfalls ausführlich an der Canon EOS R getestet, denn bevor ich im Falle des Umstiegs einen kompletten Zoo an RF-Objektiven besitzen werde, werde ich wohl noch längere Zeit mit Adapter und den vorhandenen EF-Objektiven unterwegs sein. Aber auch diese Kombi hat mich komplett überzeugt.
Folgende Kombinationen habe ich besonders ausführlich getestet:
- Canon EOS R + RF 24-105 L IS USM
- Canon EOS R + RF Adapter + EF 70-300 L IS USM
- Canon EOS R + RF Adapter + EF 24-70 L IS USM
Nachfolgend einige der Bilder, die auf meinen fotografischen Spaziergängen mit den unterschiedlichen Kamera-Objektiv-Kombinationen entstanden:
Was bietet die Canon EOS R?
Die Canon EOS R ist die erste spiegellose Vollformatkamera des Unternehmens. Nachdem Canon in den letzten Jahren die komplette Entwicklung quasi verschlafen hat und Sony immer weiter weg zog, war diese Kamera längst überfällig. Um so schöner zu sehen, dass Canon nun endlich nicht nur auf den Zug aufspringt, sondern tatsächlich die Zeichen der Zeit erkannt hat und einen kompletten Strategiewechsel vollzieht.
Was mir persönlich gefällt – die DSLM ist nicht nur eine neue Spiegellose im alten Gewand bzw. Gehäuse einer DSLRs, sondern tatsächlich eine Neuentwicklung an allen Fronten. Das Gehäuse, das Bedienkonzept, neue Objektive, eine komplett neue Kamera-Reihe (die EOS R ist nur die erste in dieser Reihe) – Canon setzt gerade mit aller Macht alles auf diese Karte und das ist gut so.
Aber mal konkret zur EOS R. Satte 30 Megapixel bietet die Kamera. sie liegt damit mit der 5D Mark IV quasi gleich auf. Die hochwertige Verarbeitung und das robuste Gehäuse aus Magnesiumlegierung, das gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet ist, überzeugen ebenso wie der elektronische Sucher und das dreh- und klappbare und zudem brillante Touch Display. Dazu kommt ein teilweise völlig neues Bedienkonzept, auf das ich aber gleich noch detaillierter eingehen werde.
Der elektronische Sucher
In der Vergangenheit hatte ich große Vorbehalte gegenüber eines elektronischen im Vergleich zu optischen Suchern und so war ich auch vor dem ersten Blick durch den Sucher der Canon EOS R eher skeptisch. Wie sich jedoch nach schon wenigen Sekunden herausstellt, waren meine Bedenken unbegründet. Ganz im Gegenteil – der elektronische Sucher begeistert mich vom ersten Augenblick an. Dank 3,69 Millionen Subpixeln ist das Bild gestochen scharf. Durch die 0,76-fache Vergrößerung ist das Sucherbild groß und klar. Die Dioptrienkorrektur funktioniert hervorragend, so dass ich problemlos ohne Brille fotografieren kann.
Tatsächlich muss ich mir erst wieder bewusst machen, dass ich auf ein Display schaue und nicht durch eine Optik – so gelungen ist der Sucher. Sein größter Vorteil – ich sehe meine Szene exakt so, wie ich sie auch aufnehmen werde. WYSIWYG – what you see is what you get. Seine wahre Stärke jedoch spielt der Sucher bei schlechten Lichtverhältnissen aus. Dann nämlich sieht man mit dem Auge am Sucher mehr, als in der Realität. Das macht Spaß und ist genial – vor allem, wenn man gern in der Dämmerung fotografiert.
Natürlich lassen sich im Sucher auch bequem diverse hilfreiche Informationen einblenden. Sobald du durch den Sucher schaust, wird übrigens das rückwärtige Touch-Display deaktiviert.
Touch Display
Der LCD Screen löst mit 2.1 Millionen Bildpunkten auf und ist wie bei der 6DMII klapp- und drehbar. Das Display ist hell, scharf und brillant und wird auch zum manuellen Setzen der Autofokusfelder genutzt. Das Touch Display reagiert schnell, zuverlässig und lässt sich sehr einfach und sehr genau bedienen. Auch das nach vorn drehen es Displays ist möglich.
Schulterdisplay
Das quadratische Schulterdisplay zeigt auch im ausgeschalteten Zustand den aktuell ausgewählten Programmmodus an und kann natürlich auch beleuchtet werden. Der Displayinhalt lässt sich umschalten.
Bildqualität der EOS Canon EOS R
Die Bildqualität der Canon EOS R ist hervorragend. Die Farben überzeugen, die Bilder sind scharf und brillant – und das sowohl im JPEG Modus als auch im RAW Format. Bei den JPEGs kann ich bis ISO 800 zudem keinerlei Rauschen feststellen – hervorragend. Im RAW Modus empfinde ich die Bilder auf mindestens dem gleichen Niveau wie die der 5D Mark IV. Ist auch kein Wunder, denn der Sensor der EOS R entspricht in etwa dem Sensor der 5D Mark IV. Angeblich wurde dieser sogar noch weiter entwickelt. Diesen Unterschied festzustellen, war ich jedoch nicht in der Lage. Im Vergleich zur 6D Mark II liegt die Canon EOS R mit der Bildqualität vorn – unter anderem auch im Dynamikumfang.
Alles in allem bin ich sehr happy mit der Bildqualität. Die EOS R braucht sich da keinesfalls hinter der 5D Mark IV verstecken.
Rauschverhalten der Canon EOS R
Das Rauschverhalten hat mich sofort sehr positiv überrascht. Wie schon erwähnt ist ein Rauschen bis ISO 800 quasi nicht existent. Und auch ISO 1.600 und ISO 3.200 würde ich bedenkenlos einsetzen. Erst ab ISO 6.400 beginnt das Rauschen zu stören und merklich zuzunehmen. Doch auch in diesem Bereich ist es problemlos in der Nachbearbeitung entfernbar. JPEG Bilder sind selbst bei ISO 12.800 oder gar ISO 25.600 noch von wirklich guter Qualität, was mich ziemlich erstaunt hat. Das kamerainterne Entrauschen ist wirklich sehr gut gelungen.
Aber auch auf den RAW Bildern lässt sich in auch mit hohen ISO Werten noch sehr gut arbeiten. Ich habe ja nun schon einiges an Kameras von Canon in Händen gehabt – bislang habe ich keine gesehen, die mich dermaßen überzeugt hat. Normalerweise bin ich auf Reisen im Auto-ISO meist im Bereich 100-800, mit der 6DMII auch bis 1.600 unterwegs. Bei der Canon EOS R hätte ich keine Bedenken, auch bis 3.200 oder gar 6.400 im Auto-ISO zu gehen.
Für mich überzeugt die Canon EOS R beim Rauschen auf ganzer Linie. Bis ISO 6.400 empfinde ich das Rauschverhalten als hervorragend. Und selbst darüber hinaus lassen sich mit der Kamera noch sehr ansprechende Bilder produzieren. Klasse!
Handling der Canon EOS R
Eine der größten Stärken von Canon war seit je her in meinen Augen die Ergonomie. Umso mehr hat es mich überrascht, dass sich Canon traut, bei der EOS R neue Wege zu beschreiten. Zunächst skeptisch hat mich das Handling jedoch schnell überzeugt. Die offensichtlichsten Änderungen sind das fehlende Programmwahlrad. An dessen Stelle ist ein leicht und gut zu bedienender Ein- und Ausschalter getreten. Statt Schiebeschalter wird dieser nun durch ein Rad repräsentiert.
Der Body der EOS R liegt trotz veränderter Größe sehr angenehm in der Hand. Der Griff ist perfekt geformt. Das Schulterdisplay ist kleiner als bei der 6DMII. Das schafft Platz für den neuen Programmmodus-Button, der aus einem rückseitig bewegbarem Rad und einem von oben drückbaren Button im Inneren besteht, und ermöglicht eine leicht geänderte Anordnung der anderen, kleinen Knöpfe. Das Wahlrad weiter vor. und der M-Fn-Button sind gleich geblieben.
Auf der Rückseite gibt es deutlich weniger Knöpfe als früher. Die komplette Bedienung basiert nun vor allem auf dem Touch-Display. Entsprechend konsequent fehlt auch ein AF-Joystick, den ich eigentlich sehr mag. Hinzugekommen ist dafür eine Touchbar, von deren Sinn ich jedoch nicht überzeugt bin. Ohne Sperre aktiviert sie sich zu leicht, mit 2-sekündiger Sperre dauert es zu lang, auf die dort abgelegten Funktionen zuzugreifen. So innovativ die Leiste sein mag – meinem Gefühl nach hätte dieser Platz jedoch besser genutzt werden können. Ich bin jedenfalls auch nach mehreren fotografischen Spaziergängen mit dieser Leiste nicht so recht warm geworden.
Das interne Menü der Kamera ist übrigens gewohnt übersichtlich und besitzt im Wesentlichen die gewohnten Menüs und Übersichten wie bei anderen Canon Kameras auch. Hier gibt es also wenig Neues und das ist gut so.
Mein Fazit zum neuen Bedienkonzept: Es ist cleaner, aufgeräumt und wohl durchdacht. Ich habe mich schnell an die neue Button-Anordnung und das Bedienkonzept gewöhnt und finde es äußerst gelungen.
Autofokus der Canon EOS R
Der Autofokus ist einer der Highlights dieser Kamera. Satte 5.655 Autofokuspunkte sorgen für zielsicheres und flottes Fokussieren – auch bei schlechten Lichtbedingungen. Hier ist die EOS R klar den DSLMs überlegen und spielt auch im Vergleich zu Sony ganz vorn mit.
Die EOS R besitzt den bereits bekannten Dual Pixel CMOS-AF. Neu dagegen ist der Autofokus mit Augen-Priorität, was insbesondere bei Portraitaufnahmen sehr hilfreich ist. Der kontinuierliche Autofokus mit Motiv-Tracking funktioniert vor allem im Tele-Bereich gut.
Ich habe den Autofokus beim Fotografieren eines Umzugs und bei bewegten Zielen – nämlich den Tieren im Mundenhof – getestet und habe keinerlei Kritik. Das Fokussieren per Automatik und auch das Nachführen im Video Modus klappen hervorragend. Ich bin begeistert!
Stärken der Canon EOS R kurz & kompakt
- Sehr gute Ergonomie, tolles neues Bedienkonzept.
- Metallgehäuse hochwertig verarbeitet und gegen Staub und Spritzwasser geschützt.
- Hervorragender schneller und treffsicherer Autofokus.
- Brillianter, scharfer, elektronischer Sucher.
- LP-E6N-Akkus (wie von der 6DMII oder der 7DMII gewohnt) können verwendet werden.
- Neue RF-Objektiv Generation ist sehr scharf und besitzt viel Potential.
- EF und EF-S Objektive können mittels Adapter weiterverwendet werden.
- Scharfes und brilliantes, dreh- und klappbares Touch-Display.
- Kürzeste Belichtungszeit von 1/8.000 Sekunde.
- Autofokus arbeitet bis zu -6 EV.
Schwächen der Canon EOS R kurz & kompakt
- Bewegte Motive nur mit einer Bildfrequenz von fünf Fotos pro Sekunde verfolgbar (ohne Auto-AF 8).
- Videomodus: starker Cropfaktor und Beschränkung auf 4K-Aufnahmen.
- Kein zweiter Speicherkartenslot.
- Hoher, aber angemessener Preis.
- Neue Wischleiste ist noch nicht ausgefeilt, kein Joystick.
- Nur rund 370 Aufnahmen pro Akku möglich.
- Kein kamerainterner Bildstablisator.
- Kein integrierter Blitz.
Welche RF-Objektive gibt es?
Im Moment hat Canon bereits 4 RF-Objektive auf den Markt gebracht. Allen gemeinsam ist eine außergewöhnlich gute Lichtstärke und die Tatsache, dass sie sich durchweg in einschlägigen Tests durch extrem gute Schärfe und hervorragende Abbildungsleistung auffallen.
Canons Übersicht der RF Objektive
RF 35mm f/1.8 IS Macro STM
Das Weitwinkel mit Macro Funktionen bietet bei einer Brennweite von 35 mm nicht nur einen Bildstabilisator mit 5 Stufen, sondern auch eine beeindruckende Lichtstärke von f/1.8 – der Wahnsinn. Es eignet sich für Landschaftsaufnahmen, Nahaufnahmen und zur Reisefotografie. Der STM Autofokus arbeitet leise und gleichmäßig, was das Objektiv auch für Videoaufnahmen ideal einsetzbar macht. Dank Super Spectra Vergütung entstehen klare und außergewöhnlich scharfe Bilder.
Canon RF-35mm f/1.8 Macro IS STM Objektiv* [ca. 530 Euro]
RF 50mm f/1.2L USM
Noch mehr Lichtstärke – nämlich f/1.2 – bietet die neue 50 mm Festbrennweite, die vielleicht das schärfste Objektiv auf dem Markt überhaupt darstellt. Einsetzbar in der Portraitfotografie, der Street-Fotografie und für künstlerische Aufnahmen braucht das Objektiv dank enormer Lichtstärke keinen Bildstabilisator. Schnelle Fokussierung und robuste Bauweise machen das Objektiv zu einem tollen Begleiter auch auf Reisen – auch wenn das Objektiv einen stolzen Preis besitzt.
Canon RF 50mm f/1.2L USM* [ca. 2.550 Euro]
RF 28-70mm f/2L USM
Das zweite Zoomobjektiv richtet sich definitiv an Profis. Weniger Brennweitenrange, aber dafür eine deutlich höhere Lichtstärke und eine Schärfe, die neue Maßstäbe setzt, überzeugen. Das Objektiv hat jedoch auch einen stolzen Preis von mehr als 3.000 Euro – also definitiv nicht meine Liga. Es lässt sich auf Reisen ebenso einsetzen wie im Journalismus oder bei Hochzeiten. Kaum Verzeichnung und durch Ring-USM Motor fast geräuschlose Fokussierung runden das Bild dieses Edel-Objektives ab. Großes Kino – aber nicht fürs kleine Budget.
Canon RF 28-70mm f/2L USM* [ca. 3.250 Euro]
RF 24-105mm f/4L IS USM
Das vielseitige Zoom Objektiv ist der Allrounder unter den bisherigen RF Objektiven und wird daher auch im Kit mit der neuen EOS R angeboten. Ein 5-stufiger Bildstabilisator in Kombination mit einer tollen Brennweitenabdeckung ermöglicht bei durchgängiger Lichtstärke von f/4.0 universelle Einsatzmöglichkeiten. Dank Nano USM ist das Objektiv auch für Videoaufnahmen sehr gut geeignet. Da es mich zudem bereits im persönlichen Test schwer beeindruckt und von seiner tollen Schärfe überzeugt hat, wird es das erste Objektiv sein, dass ich mir in Kombination mit einer Kamera aus der EOS R Reihe zulegen werde. Aus meiner Sicht ein tolles Reiseobjektiv!
Canon RF 24-105mm f/4L IS USM* [ca. 1.100 Euro]
Welche RF-Objektive kommen als nächstes auf den Markt?
Canon setzt in diesem Jahr alles auf das neue System und hat daher bereits offiziell angekündigt, dass keine neuen EF-Objektive in diesem Jahr erscheinen werden. Dafür scheint es jedoch mindestens 7 weitere, neue RF-Objektive zu geben, die sich wohl vor allem auch an die kommende, niedrigere Einstiegsklasse richten werden.
Geplant sind meinen Recherchen nach folgende Modelle:
- RF 15-35mm f/2.8L
- RF 24-70mm f/2.8L IS
- RF 70-200mm f/2.8L IS
- RF 105mm f/1.4L
- RF 85mm f/1.8 IS STM
- RF 85mm f/1.2L USM
- RF 24-240mm f/4-6.3 IS USM
- RF Makro
- RF Kit-Objektiv (nicht L)
Vor allem das Weitwinkel-Zoom klingt für mich extrem interessant. Sehr gespannt bin ich, was da für ein Makro Objektiv auf uns zukommen wird.
Welche weiteren Kameramodelle sind geplant?
Die Canon EOS R ist die erste Kamera in der neuen R Reihe. Mit ihr platziert sich Canon zunächst ziemlich mittig. Unterhalb der EOS R ist gerade dieser Tage die Canon EOS RP, eine Einsteigerkamera, erschienen. Doch auch an Profis hat Canon gedacht. Den Gerüchten zufolge steht uns eine Profi-Version der EOS R mit über 100 Megapixeln ins Haus. Zu den weiteren Highlights werden wahrscheinlich 8k Videos und ein kamerainterner Bildstabilisator gehören. Ich vermute, diese neue Kamera wird für das spiegellose Vollformat das Gleiche sein, wie die 5D Mark IV im DSLR Segment. Und wahrscheinlich wird die neue DSLM die 5D Mark IV sofort in den Schatten stellen. Ich bin gespannt – vor allem auf den Preis! Erwarten können wir die Kamera vermutlich erst 2020.
Ich habe mich bereits vor Erscheinen entschieden, entweder diese Profi-Kamera oder eine potentielle EOS R Mark II zu erwerben – vorausgesetzt, ich kann mich solange zurückhalten und steige nicht doch schon vorher auf die Canon EOS R um.
Die Verlockung ist groß!
EOS RP als preiswerte Alternative?
Die EOS RP ist bereits im März auf den Markt gebracht worden und stellt somit die zweite Kamera in der R Reihe dar. Sie richtet sich klar an Einsteiger und ist dementsprechend auch für rund 1.000 Euro weniger als die EOS R erhältlich. Trotzdem sind rund 1.500 Euro für eine Einsteigerkamera natürlich eine stolze Summe – erst Recht, wenn vielleicht noch ein teures Objektiv hinzukommt.
Tipp: Als Einsteiger greife am Anfang lieber auf den rund 100 Euro teuren Adapter und ein preiswerteres, vielleicht bereits vorhandenes, nicht-RF-Objektiv zurück.
Die EOS RP ist im Grunde eine abgespeckte Version der EOS R. Sie ist etwas leichter, bietet einen ebenfalls robusten Body, das bekannte Programmwahlrad anstelle des Schulterdisplays, 26 statt 30 Megapixel, etwas weniger Geschwindigkeit (5 statt 8 fps ohne Auto-AF), weniger AF-Punkte und keinen Dual Pixel RAW. Auch die verbauten Displays sind ein wenig niedriger aufgelöst.
Alles in allem sind das aber alles Abstriche, mit denen man bei diesem Preis gut leben kann. Immerhin bietet die Canon EOS RP damit für 1.000 Euro weniger den Einstieg in die Welt der RF-Objektive, die wirklich grandios sind.
Für preisbewusste Hobby-Fotografen mit gehobenen Ansprüchen ist die Canon EOS RP tatsächlich eine valide Option gegenüber der etwas besseren, aber auch teureren EOS R.
Canon EOS RP* [ca. 1.500 Euro]
Vergleich EOS R versus EOS RP
Megapixel | ||
Bildprozessor | ||
Auflösung | ||
Serienbildrate | ||
Kürzeste Aufnahmedauer | ||
Fokuspunkte | ||
4K Video Crop Factor | ||
Dual Pixel RAW | ||
LCD Auflösung | ||
Sucher Auflösung | ||
USB Version | ||
Gewicht | ||
Preis |
Wie gut funktioniert der Adapter?
Den Adapter für die EF Objektive gibt es gleich in 3 Ausführungen. Die einfachste kostet rund 100 Euro. Es gibt ihn allerdings auch mit konfigurierbarem Steuerungsring (rund 200 Euro) oder mit zusätzlichem Drop-in Filtermechanismus für spezielle optische Einsteckfilter (rund 450 Euro). Neutraldichtefilter (V-ND), einen Zirkularpolfiter (C-PL) sowie ein klarer Filter (CL) werden dafür angeboten.
Ich persönlich habe nur die einfache Variante getestet und bin vollends zufrieden. Alle meine EF Objektive funktionieren hervorragend mit Adapter. Der Adapter selbst ist nicht allzu breit, so dass sich die Objektive an der EOS R nicht unbalanziert anfühlen und wiegt lediglich 110 Gramm, was okay ist.
Er dient dazu, vom RF-Mount der Kamera auf EF- und EF-S Mount der Objektive zu adaptieren. Alle 3 Adapter besitzen beidseitig ein Metallbajonett und sind gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Sie ermöglichen – nach eigener Aussage von Canon – alle EF und EF-S Objektive ohne Leistungseinbußen auch weiterhin nutzen zu können. Zumindest für alle meine Objektive kann ich das auch so bestätigen. Ich habe keinerlei Einbußen feststellen können.
Lohnt sich der Umstieg?
Für Besitzer einer 6DMII wie mich oder auch der 5DMIV ist die neue EOS R ein Aufstieg – auch wenn die Unterschiede nicht allzu groß sind. Der wirkliche Reiz liegt vor allem im möglichen Einstieg in die Welt der genialen RF-Objektive, mit denen Canon meiner Ansicht nach neue Maßstäbe setzt – auch gegenüber Sony.
Wer bisher mit einer Mittelklasse DLSR unterwegs ist und über einen Einstieg ins Vollformat nachdenkt, dem empfehle ich ganz klar auf die EOS R umzusteigen, statt eine 5DMIV oder eine 6DMII zu kaufen. Aus meiner Sicht ist die EOS Reihe mit den RF-Objektiven klar die Zukunft.
Den Vorsprung von Sony, den das Unternehmen gegenüber den Kameramodellen von Canon aus meiner Sicht nach hat, wird klar kleiner und wird durch das neue RF Objektiv-System meiner Meinung nach sogar mehr als wett gemacht. Ich glaube, Canon wird in den nächsten Jahren – wenn man das Gesamtsystem betrachtet – auch im DSLM Markt eine führende Rolle einnehmen können. Ob sie Sony und Nikon überflügeln können, wird die Zeit zeigen. Aber im Moment sehe ich gute Chancen dafür, dass sich der Strategiewechsel bei Canon auszahlen wird.
Vergleich EOS R und 5D Mark IV
Der Vergleich zwischen der Canon EOS 5D Mark IV und der neuen EOS R fällt spannend aus. Es gibt Aspekte, bei denen die eine Kamera vorn liegt und jene, die für die andere sprechen. Insgesamt liegen beide Kameras nah beieinander. Das RF System und die Tatsache, dass wohl den spiegellosen Kameras nun auch bei Canon die Zukunft gehört, sprechen für mich aber für die Canon EOS R als Kamera der Wahl.
Vergleich EOS R versus EOS 5D Mark IV
Megapixel | ||
Bildprozessor | ||
Objektivanschluss | ||
Anzahl Fokuspunkte | ||
Gewicht | ||
Verschlusslebensdauer | ||
Auflösung | ||
Sucher | ||
Display | ||
AF-Abdeckung | ||
EV-Korrektur | ||
Speicherslots | ||
Akkukapazität |
Alternativen zur Canon EOS R
Natürlich haben auch Sony und Nikon ähnlich ausgestattete, spiegellose Vollformatkameras im Angebot. Für Nikon tritt die Z6 an, bei Sony findet sich die A7 III. Alle drei kosten knapp über 2.000 Euro. Alle drei haben Vor- und Nachteile in einzelnen Aspekten. Rein auf die Kamera bezogen, liegt Sony noch immer gefühlt leicht vorn. Aufs gesamte System bezogen, sehe ich Canon mit den RF-Objektiven künftig die Führungsrolle übernehmen. Letztlich ist die Entscheidung für eine der Kameras eine Systementscheidung und persönliche Geschmackssache. Mit keiner der drei Kameras machst du einen Fehler beim Kauf.
- Canon EOS R* [ca. 2.250 Euro, nur Gehäuse]
- Nikon Z6* [ca. 2.120 Euro, nur Gehäuse]
- Sony Alpha 7 III* [ca. 2.180 Euro, nur Gehäuse]
Außerdem bietet sich wie bereits erwähnt die Canon EOS RP als preiswerte Alternative zur EOS R an.
- Canon EOS RP* [ca. 1.500 Euro, nur Gehäuse]
Für wen eignet sich die Canon EOS R?
Aufgrund des Preises eignet sich die neue EOS R vor allem für Fotografen mit gehobenen Ansprüchen und Profis. Für Hobby-Fotografen sind die Preise von Kamera und zugehörigen Objektiven doch recht ambitioniert. Ich würde die EOS R vor allem all denjenigen empfehlen, die gerade noch im APS-C Format unterwegs sind und über einen Einstieg ins Vollformat nachdenken. Aus meiner Sicht kann man dann mit der EOS R nichts falsch machen.
Sinnvolles Zubehör für die Canon EOS R
Die EOS R besitzt eine solide Ausstattung. Am effektivsten dürfte der Einstieg über die KIT-Kombination mit dem zugehörigen einfachsten der 3 RF-Adapter sein. Zusätzlich gehört ein Handbuch zur neuen Kamera in den Einkaufskorb und natürlich die üblichen Utensilien wie Speicherkarten (mehr MP bedeuten größere Bilder und somit mehr Speicherplatzbedarf), Tragetasche, Stativ und Reinigungsutensilien.
- Speicherkarten*
- Tragetasche*
- Ersatzakku*
- Reisestativ*
- Reinigungsset*
- Fernauslöser*
- Canon EOS R: Professionell fotografieren mit der spiegellosen Vollformat-Kamera*
Was ich sonst noch so in meinem Fotorucksack packe, erfährst du hier.
Mein Fazit zur Canon EOS R
Mich hat ein Kameratest lange nicht mehr so begeistert wie dieser. Ich habe mich schon beim ersten Fotowalk begonnen, in die Kamera zu verlieben. Sie ist handlicher als meine DSLRs, ohne dass sie weniger ergonomisch wirken würde. Das neue Bedienkonzept gefällt mir ebenfalls extrem gut. Ich habe mich sehr schnell an das neue Handling gewöhnt.
Das Fotografieren mit der EOS R hat mir sehr viel Spaß gemacht. Und wenn ich mir nicht gerade erst vor rund 2 Jahren die 6DMII gekauft hätte, würde ich sofort zuschlagen.
Was mich aber an der EOS R am meisten begeistert, ist, dass Canon nicht nur einfach eine neue Kamera ins Rennen wirft, sondern ein komplett neues, gut durchdachtes System. Es wird verschiedene Ausbaustufen der Kamera geben und das neue RF-Objektiv-System sieht schon jetzt sehr vielversprechend aus. Die ersten 4 RF-Objektive überzeugen auf ganzer Linie. Die Ankündigung der schnell und bald erscheinenden weiteren, mindestens 7-9 Objektive klingt ebenfalls vielversprechend.
Aus meiner Sicht könnte die EOS R für Canon zum echten Game Changer werden. Für mich ist sie die klare Zukunft, auf die auch ich früher oder später mit Sicherheit umsteigen werde, sobald ein neuer Kamerakauf ansteht. Dementsprechend werde ich von nun an auch keine weiteren EF-Objektive mehr kaufen. Stattdessen kommt das Geld in den Sparstrumpf, um beim Umstieg das ein oder andere sehr verlockend aussehende RF-Objektiv kaufen zu können.
Toll gemacht, Canon!
Hallo Michael
Ganz toller Bericht und sehr aufschlussreich. Ich bin auf der Suche für einen Ersatz meiner alten Canon EOS 600D und dabei bin ich auch auf die Canon EOS R gestossen. Die Kamera benötige ich hauptsächlich für Architektur Fotografie im Innen und Aussenbereich. Vor allem stehe ich bei den Innenaufnahmen in schlecht beleuchtenden Räumen an. Was ist deine Meinung und Einschätzung? Könnte hier die Canon EOS R gute Resultate liefern? Vielleicht noch ein wichtiger Punkt, ich möchte nicht wahnsinnig viel Zeit in die Nachberarbeitung der Fotos investieren da diese grösstenteils zu eingenen Marketing zwecken verwendet werden. Bin gespannt auf deine Antwort. Liebe Grüsse Florian
Hallo Florian,
Grundsätzlich ist die EOS R ein guter Allrounder und vor allem deswegen eine gute Wahl, weil sie die neuen RF-Objektive unterstützt und zukunftssicher ist.
Letztlich kommt es aber bei Architekturaufnahmen wohl vor allem auf ein richtig gutes Weitwinkelobjektiv an bzw. bei Innenaufnahmen auch auf dessen Lichtstärke. Ich denke, die Kamera ist da fast der untergeordnetere Part. Die Low Light Eigenschaften der EOS R sind gut und ausreichend, würde ich behaupten. Zusammen mit einem tollen Weitwinkel stehen tollen Aufnahmen nichts im Wege.
PS Wenn du nicht groß nachbearbeiten magst, empfiehlt sich natürlich das Fotografieren im JPEG Modus mit automatischer “Entwicklung der RAW Aufnahmen” – und hier war ich von der EOS R echt angetan. Die JPEGs sahen bereits direkt aus der Kamera sehr überzeugend aus. Empfehlen – gerade bei Architekturfotos – würde ich aber die eigene Entwicklung aus dem RAW Format.
Hoffe, das hilft dir weiter.
Lg Michael
Hallo Michael,
Vielen Dank für dein Rückmeldung. Für mich ist natürlich auch der Preis der EOS R sehr interessant, natürlich würde ich dazu gleich das RF 15-35 Objektiv kaufen. Ich habe mich auch schon in verschiedenen Foto Shops beraten lassen, was mich eher verunsichert hat als geholfen. Mir wurden immer die teuersten Kameras (z.B. Canon ESO R6, usw.) empfohlen, die EOS R wurde immer aussen vor gelassen wegen dem fehlendem Bildstabilisator (ich fotografiere meistens vom Stativ aus). Sicherlich mussich mich auch noch mit der RAW Entwicklung auseinandersetzten, das hast du wohl absolut recht.
Ich danke dir vielmals, das hat mir sehr weitergeholfen.
LG Florian
Das freut mich sehr. Das mit dem Bildstabilisator ist übrigens tatsächlich ein guter Punkt. Aber wie du schon richtig erwähnt hast – beim Fotografieren vom Stativ eh uninteressant. Außerdem kann man ja immer noch – wie auch in den letzten 20 Jahren – einfach ein Objektiv mit Stabilisator kaufen und gut ist. Klar, ist ein kamerainterner Stabi toll – aber ich denke, es geht auch ohne. Für mich ist das im Moment auch eher noch ein nice-to-have, das halt durchaus seinen Preis hat – zumal meine Objektive allesamt einen Bildstabilisator verbaut haben.
Lg Michael
Hi Michael,
Hier ein kleines Update; ich habe tatsächlich den Schritt gewagt und mir die Canon EOS R inkl. 15-35mm Objektiv zugelegt. Es ist der Wahnisinn, die Bildqualität, die Bedienung und für mich sehr relevant die Ergebnisse bei schlechtem Umgebungslicht (Baustellenfotos) einfach (für mich) perfekt. Der Unterschied zu meiner bisherigen Kamera mit APS-C Sensor ist gewaltig. Ich bedanke mich nochmals für deine Beratung, diese hat mir sehr weitergeholfen!
LG Florian
Hallo Florian,
das freut mich sehr. Glückwunsch! Das 15-35 ist der Hammer, gell? Ich freu mich auch schon drauf, mein Equipment aufs R / RF System umzustellen. Ich hab mich nur noch immer nicht für die richtige Kamera entscheiden können. Ich baue nach wie vor auf die EOS R II, die hoffentlich bald kommt. :-)
Lg Michael
Hallo Michael,
endlich habe ich hier jemanden gefunden, der mir vielleicht etwas weiterhelfen kann.
Ich bin zur Zeit am überlegen, mir eine neue Canon zu kaufen (derzeit noch immer mit meiner alten 550d unterwegs).
Und spiele seitdem mit dem Gedanken der 90d.
Nun hänge ich zwischen der 90d und der eos R fest.
Beide haben ganz klar ihre Vorteile. Ich weiß nur nicht, wie die eos R sich verhält bei Tieraufnahmen.
Ich fotografiere viel Natur, Landschaft, Tiere (in freier Wildbahn und in Tierparks).
a) ist hier die Überlegung: Bleibe ich lieber bei APS-C oder gehe ich auf Vollformat?
b) wie waren deine Erfahrungen bei Bewegtbildern mit der niedrigeren Serienbildaufnahme der Canon Eos R.
Kannst du mir in dem Bezug vielleicht eine der beiden Kameras mehr oder weniger empfehlen?
Hallo Nicolette,
Eigentlich bin ich inzwischen ein großer Verfechter davon, auf die neue RF-Technologie und somit die EOS R Kamera, zu setzen. In deinem speziellen Fall würde ich aber trotzdem die 90D bevorzugen, da sie meiner Ansicht nach die klar bessere Kamera für Tierfotografie im direkten Vergleich ist. Außerdem kommt dir in dem Fall das APS-C Format auch noch zu Gute, da du mit entsprechenden Vollformat-Objektiven an der APS-C zusätzlich profitierst. Auch die Serienbild-Geschwindigkeit spricht für die 90D. So gern ich die EOS R in meinem Test gemocht habe – an die Fähigkeiten einer EOS 7D Mark II kam sie nicht heran – die 90D dagegen schon.
Du siehst also schon, wohin mein Rat zielt. Sollte Zeit und Budget jedoch keine Rolle spielen, würde ich an deiner Stelle auf eine Kamera aus der EOS-R Reihe warten, die sich speziell an Tierfotografen richtet. Meinem Gefühl nach, könnte solch ein Modell nächstes Jahr erscheinen (Stichwort EOS R7 oder RPII). Aber billig wird das sicher nicht – dafür aber zukunftssicherer.
Schau mal zum Beispiel hier: https://www.photografix-magazin.de/canon-eos-r-aps-c-sensor-wird-kommen/
Da deutet sich das schon an.
Hoffe, das hilft dir weiter!
Lg Michael
PS Sollte Tierfotografie nur eine untergeordnete Rolle spielen und Landschaftsfotografie dein primäres Ziel sein – dann nimm lieber die EOS R, denn hier wäre natürlich Vollformat zu bevorzugen. ;-)
Lieber Michael,
auch die EOS R erhält mit dem Firmware-Update auf 1.7 die Unterstützung für die neuen RF 600/800mm Supertele-Objektive und die beiden neuen RF Extender.
Mit besten Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Hehe, da kann man dann wirtlich auch das letzte Detail noch heran zoomen!
Ich überlege gerade auf
a) mir EOS R6 zu kaufen
b) das 800er mit den beiden Extendern
Da ich das EF 100-400 L USM II und beide EF Extender der Version III habe komme ich Schon mit der RP und deren F11 AF auf 800mm. Habe in der Kombination in den letzten Tagen den Mond fotografiert, sowohl aus der Hand als auch auf Stativ. Da kann man echt viele Details erkennen, wenn man in das Bild zoomt.
Und die Punkte a) und b) würde meine Ausrüstung ideal ergänzen. Wegen Überhitzung mache ich mir bei de R6 keine Sorgen, da ich mit Kameras fotografiere und nicht Filme. Falls doch nur ganz kurz. Fürs Filmen habe ich eine kleine Videokamera von Canon und eine Insta360 ONE R. MIt den Videomengen kommt meine Hardware auch zurecht beim Rendern. Auch die R6 mit 4K Filme reicht mir und auch die 20 MP für Fotos sind für meine Zwecke ausreichend.
Bin gespannt auf Tests von dir zur R5 und R6 und den neuen RF-Objektiven.
Mit besten Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Hi Thorsten,
Ja, ich freu mich auch schon auf die Tests – wenngleich das noch etwas dauernd dürfte. Wahrscheinlich bekomme ich Testkameras erst im September.
Ich muss gestehen, die R6 reizt mich sehr. Nur mit den 20 MP hadere ich. Verstehe nicht, warum man hier nicht wenigstens 30 MP wie bei der 2 Jahre älteren EOS R spendiert hat. Wahrscheinlich, um sie bewusst “niedriger einzusortieren”. Die R5 wäre perfekt – aber für die bin ich im Moment noch zu geizig. Das wäre schon eine Menge Holz, zumal ich mir dann auch das 24-105 L RF holen möchte.
Wahrscheinlich werde ich also doch noch auf ein Modell 2021 warten – ich spekuliere da ja immer noch mit einem Äquivalent zur 7DMII. Einige meinen, die R6 wäre das. Der Meinung bin ich aber nicht. Ich hoffe da eher auf eine EOS R Mark II (wie auch immer die dann heißen wird – vielleicht ja R7?) mit 30 MP, der gleichen hohen Serienbildgeschwindigkeit wie die R6 plus den internen IS. DAS wäre die perfekte Kamera für mich – gern zu einem Preis knapp oberhalb der R6 aber deutlich unterhalb der R5. ;-)
Hallo Michael, ich habe zwischenzeitlich meine 6D MII noch gut verkaufen können und habe mit die EOS R mit 24-105 gekauft. Bin total begeistert von dieser Kamera. Dein Test hat mich dazu verleiten lassen diesen Kauf zu tätigen.
Ich gehe damit nächstes Jahr auf große Ostseetour (von Rügen, Zingst, Borkum, Norderney. Die Bilder von meiner Rundreise Bretagne sind noch mit der 6D MII gemacht. Deine Berichte sind echt klasse.
Das glaub ich gern. Mich juckt es auch ständig in den Fingern, das Teil doch zu kaufen, anstatt auf die Profi Version zu warten (Canon, beeilt euch mal ein wenig! :-) ).
Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zu dem Kauf. Spätestens im nächsten Jahr steige ich auch auf die R Reihe um – egal mit welchem Modell. Sollte die Profi variante zu teuer sein, wird es wohl ebenfalls die EOS R werden – mit dem gleichen Objektiv als Starter.
Klasse, ein sehr objektiver Bericht wie ich finde. ich habe mir diese Kamera auch gekauft. Muss aber dazu sagen, das ich lange überlegt habe. Die EOS R wurde ja am Anfang nur schlecht gemacht. Dieses ganze Sony, Nikon usw geschwafel ging mir am Ende gehörig auf den Geist. Ich bin absolut begeistert und hochzufrieden mit der Canon EOS R.
Das Bajonet-Konzept hat auch mich überzeugt und auch mit EF-S Objektiven macht man nioch sehr gute Fotos. Also viele der Youtuber-Fotografen scheinen nur auf Selbstdarstellung wert zu legen. Ist jedenfalls meine Meinung.
Danke für Deinen Bericht Michael.
Lieber Michael,
heute nun ist der variable ND Filter für meinen Drop-In Filter Mount Adapter EF-EOS R angekommen. Laut der offiziellen Beschreibung von Canon kann die Dichte durch Drehen des Einstellrads von ND3 bis ND500 (entspricht 1,5 bis 9 Blendenstufen) eingestellt werden.
Jetzt mal ein paar sonnige Tage abwarten und dann mit dem Adapter und den beiden DropIn Filtern einige Probeaufnahmen machen. Bei dem DIF Mount Adapter finde ich sehr charmant, dass ich nur jeweils ein CPL und vND brauche, egal welchen Durchmesser die Objektive an der Front haben. Das spart jede Menge CPL und ND-Filter-Packete, die ich vorher mit im Fotorucksack hatte, nämlich 4 von HAIDA – insgesamt schon ein “ordentliches” Gewicht und Platz”verbrauch”. Das hat sich nun radikal geändert. Klar, diese Ar der Filterlösung ist nicht so spektakulär neu bei Canon, diesse Filterart gibt es ja auch schon bei den derzeitigen Festbrennweiten Teleobjektiven ab 200 mmm. Aber hier kann ich ja alle EF und EF-S Objektive auf den Adapter schrauben.
Aber mit einem Festbrennweiten Teleobjektiven ab 200 mmm ergibt sich folgende spannende Filter-Konstellation… im DIF Mount Adapter z.B. den vND und im Festbrennweiten Tele den CPL – ob das Sinn macht, sei dahingestellt… war nur so ein Gedankenspiel.
Derzeit ist mein “Immer-Drauf” Mount Adapter der Control Ring Mount Adapter. Es ist so einfach und natürlich die Blende mit dem Control Ring zu verstellen, das macht einfach Spaß.
Wie gesagt, bei den nächsten schön sonnigen tagen werde ich mit dem DIF Mount Adapter mal erste Testaufnahmen durchführen. Ich berichte dann von meinen Erfahrungen mit dem Mount Adapter.
Mit schönen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Ich bin gespannt! Bisher habe ich die beiden Adapter leider noch nicht ausleihen können. Spätestens, wenn eine EOS R aber in meine Ausrüstung wandert, werde ich mir diese ebenfalls sehr genau anschauen.
Bis dahin – und natürlich auch darüber hinaus – ist Feedback wie deines sehr wichtig und hilfreich! Vielen Dank dafür.
Lg Michael
Lieber Michael,
heute habe ich die mal alle DropIn-Filter getestet. Der CLEAR-Filter ist nur der Einsatz, wenn kein C-PL oder vND eingesteckt ist. Verschließt den DropIn-Schlitz aber stört die aufgenommenen Bilder nicht.
Der C-PL macht was er soll, lässt die Farben satter aussehen. Ein Bach oder Vitrine stand mir heute nicht zur Verfügung. Die Einstellung geht leicht und mühelos.
Der vND Filter kann von minimal ND3 bis Maximal ND500nahtlos (entspricht 1,5 bis 9 Blendenstufen) bzw. stufenlos eingestellt werden. Das passiert ebenfalls leicht und mühelos. Klasse ist, dass man auch bei ND500 immer noch aus der freien Hand fotografieren kann und kein Stativ braucht, weil es schon so “dunkel” geworden ist. Und wer mehr braucht, kann vorne immer noch auf sein Objektiv einen weiteren ND-Filter aufschrauben. Aber mir persönlich wird dieser ND-Bereich völlig ausreichen. Und wenn ich mehr brauche, habe ich immer noch meine andere ND-Filter zum Aufschrauben in Reserve.
Aber dafür, dass ich alle meine Objektive mit C-PL oder vND-Filterung versorgen kann ohne eine ganze Batterie von verschiedenen Durchmessern mit im Fotorucksack mit rumzuschleppen ist der DropIn-Filter Mount Adapter eine tolle Ergänzung für jede EOS R Kamera und jeden, der mit Filtern arbeiten möchte. Aber man ist ja nicht gezwungen den Mount Adapter zu nehmen. Die klassischen Filter zum Aufschrauben vorne am Objektiv gehen ja auch noch.
Ich persönlich möchte keinen der Adapter vermissen, sowohl den Control Ring als auch den DropIn-Filter Mount Adapter. Eine echt sinnvolle Ergänzung. Und wie gesagt, der DropIn-Filter Mount Adapter hilft Platz und Gewicht zu sparen.
Mit besten Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Lieber Michael,
heute ist mein EF-EOS R DropIn Mount Adapter mit CPL-Filter und zusätzlich noch der Glas-Einsteckfilter. Den variablen ND Einsteckfilter werde ich mir demnächst auch noch zulegen – aber da brauche ich dann nur noch den Filter keinen weiteren Mount Adapter. Werde die Tage mal ein paar Testaufnahmen mit dem neuen Mount Adapter und CPL-Filter machen.
Den EF-EOS R Control Ring Mount Adapter habe ich schon seit ein paar Monaten… ein klasse Erweiterung für die EF/EF-S Objektive um diese “schmucke” aber auch überaus praktische Funktion. Diesen Ring sollen ja alle RF-Objektive haben. Das man im C-Fn-Menü dann auch noch verschiedene Funktionen darauf legen kann ist echt klasse. Für die C1-C3-Konfigurationen kann ich je eine bestimmte Funktion auf den Ring legen, für alle übrigen Konfigurationen (M, Av, Tv…) zusammen “nur” eine Funktion. Aber trotzdem ist der Ring total praktisch im täglichen Umgang. Ich bin begeistert.
Am DropIn Mount Adapter begeistert mich am meisten, dass ich in einem Mount Adapter sowohl einen CPL als auch einen (variablen) ND Filter verwenden kann und nicht (mehr) für alle Durchmesser meiner Objektive die entsprechenden Filtersätze mit im Fotorucksack “mitschleppen” muss. Platz- und Gewichts(!)-Ersparnis.
Das Konzept dieser Filterbauart ist ja bei Canon nicht ganz neu… schon die Festbrennweiten-Objektive >= 200 kennen ja schon dieser Art der EInsteckfilter. Trotzdem finde ich das Konzept dahinter sehr gut und es funktioniert gut.
Ich hoffe, du machst vor den Profi-Kameras der R-Reihe noch einen Test mit der EOS RP. Die ist inzwischen meine bevorzugte Reise-Kamera geworden. Klein, leicht und handlich, trotz des jeweils aufgeschraubten Mount Adapter für eins der EF/EF-S-Objektive. Vor allem funktioniert noch mein uraltes EF 35-80 mm Kit-Objektiv meiner EOS 500 ohne zu “murren” an der EOS RP – es funktionieren somit wirklich alle (meine) Objektive an der EOS RP… das ist Rückwärts-Kompatibilität.
Die RP ist eine schöne Ergänzung der R-Reihe und ist als Einstiegskamera und für Fotobegeisterte (wie ich) ein idealer Start ins digitale Vollformat (und Ergänzung meiner APS-C Kameras) unter gleichzeitiger Nutzung all meiner EF/EF-S Objektive. Preis/Leistung sind dafür mehr als gut. Ich wäre auf jedenfalls an einem Test durch dich sehr interessiert und wäre auf dein Urteil gespannt.
Mit besten Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Hi Thorsten,
Danke für das Teilen deiner Erfahrungen. Den Adapter habe ich auch schon auf meiner Liste. Tolle Sache!
Die RP liegt mir übrigens gerade zum Test vor. Ich war gestern das erste Mal damit unterwegs. Liegt wirklich gut in der Hand, kommt für mich aber nicht annähernd an die R heran. Aber ich will noch nicht zu früh urteilen.
Was mir aber auffiel – und da kannst du vielleicht weiterhelfen – verteilen sich die AF Fokusfelder (ohne Touch and Drag AF zu nutzen)) wirklich nur auf den zentralen Bereich? Oder übersehe ich irgendeine Einstellung? Ich hab schon gesucht wie blöde und verschiedene Objektive getestet. Aber ist tatsächlich so, oder? Bei der Canon R ist das in meinen Augen besser gelöst. Bei der Canon RP wäre das für mich ein echter Nachteil, fast schon ein NoGo, wenn sich die “Standard AF Felder wirklich nur auf diesen doch recht kleinen zentralen Bereich mit den im Grunde 9 Bereichen konfigurieren lassen würden. Übersehe ich etwas? Da macht mir doch bestimmt noch irgendeine falsch gesetzte Einstellung ein Strich durch die Rechnung, oder? Ich würde erwarten, dass ich mit Zonen-AF auch tatsächlich wie spezifiziert 88% des Bildes abdecken könnte. Richtig?
Lg Michael
Lieber Michael,
der AF bei der RP hat mich am Anfang, von meiner 7D2 kommend auch etwas überrascht. Mittlerweile komme ich damit recht gut zurecht.
Um gleich auf deine Frage zu antworten, der Zone AF ist wirklich nur dieser Bereich. Wenn du den ganzen AF-Bereich nutzen möchtest, musst du auf AF:-)[] einstellen. In dieser Auswahl wird der ganze Bereich als AF Bereich (von Canon besagte 100%/80%) genommen.
Nach dem ich mir dann die ganzen Canon Videos auf Youtube angesehen habe, ist mir dann bewußt geworden, was ich schon auf den Canon-Webseiten zur RP gelesen habe. Die Zielrichtung ist eine spiegellose Vollformat Einstiegskamera vom “Anfänger” bis hin zum Foto-begeisterten (zu denen ich mich zähle). Dieser Fotografen, gerade Anfängern, möchte Canon das Leben einfach machen und die sollen gleich schnell und unbeschwert Fotos machen können, ohne sich lange mit dem (komplexen wie bei der 7D2) AF “herumschlagen” zu müssen. Hier also einen ziemlich einfachen AF ohne viel Einstellungen vornehmen zu müssen und los fotografieren. Als ich ich mich dann bei der RP auf dieses AF Konzept eingelassen habe, macht das fotografieren richtig Spaß. Du kannst ja mal zum Test einem nicht so Foto-Begeisterten Menschen aus deinem Umfeld die RP mal in die Hand “drücken” und der soll mal ohne dein zutun einfach mal Fotos in verschiedenen Situationen mit der RP machen. Wenn dieser Mensch damit gleich zurecht kommt und loslegt ist diese Konzept von Canon aufgegangen. Der Anfänger wird sicherlich auf dem LCD auf einen Punkt tippen und schon liegt da der Fokus und es wird fotografiert.
In den Videos wird das auch so dargestellt. Die Person selektiert mit dem Finger auf dem LCD einen Fokuspunkt fest, schaut dann durch den Sucher (Fokuspunkt liegt ja da wo mit dem Finger hingeschoben) und löst dann aus. Oder korrigiert mit dem Drag/Touch AF noch einmal den Fokuspunkt und dann erfolgt das Foto.
Wie gesagt, ich musste auch erst einmal “umlernen”. Aber wenn du dich drauf einlässt, ist das auch ein schönes und bedienerfreundliches Fokussystem.
Diese Einfachheit im Fokus- und Bedienkonzept soll sicherlich auf durch das “P” in RP zum Ausdruck kommen, denn dass soll lt. Canon für Populär stehen – also eine Kamera für die breite Masse an Erst-Fotografen, die Canon mit dieser Kamera gleich ins spiegellose Vollformat heranführen möchte, um die Akzeptanz des R-Systems zu stärken und zu steigern.
Was ein bissl schade ist, dass im Video-Modus mit nahezu 1,7 ge-cropt wird. Dafür hat der Video-Modus aber einen Kamera-internen IS. Hier hoffe ich, das Canon durch Firmware-Upgrade diesen auch für den Foto-Modus frei schaltet.
Ich hoffe sowieso, dass mit einem weiteren Firmware-Update hier noch ein paar mehr Kontrollmöglichkeiten das AF-System bereichert wird. Mit dem FW-Update auf 1.1 hat Canon die Möglichkeit eröffnet, mittels der WLAN-fähigkeit der RP einen Webserver in der Kamera-Software eingebaut, mit dessen Hilfe man dann über URLs Werte aus der Kamera auslesen und auch einstellen kann. Eine interessante Atenative zum bisherigen Software Development Kit, aber eher zusätzlich interessant für Leute wie z.B. mich, die Software-Entwickler sind. Als Nur-Fotograf bekommt man von dieser Neuerung nicht viel mit. Ich warte gespannt, was Canon der RP in einem weiteren FW-Upgrade “spendieren” wird.
Ich hoffe meine Erklärung zum AF-System der RP ist hilfreich für deinen weiteren Test der RP – aber bevor du ein NoGo des AF-Systems attestierst gib diesem eine Chance, wie oben beschrieben. Ich persönlich, bin wie gesagt, im Reinen mit dem AF-System der RP. Und wenn ich “Herr” über ein AF-System sein möchte habe ich immer noch meine 7D2. :-)
Mit sonnigen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
P.S.: ich musste meine Antwort 2-teilen, da der ganze lange Text sonst nicht angenommen wurde.
Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Das werde ich bei meinem Test alles im Hinterkopf behalten! Vor allem deine Gedanken zum AF helfen mir sehr weiter!
Lg aus dem heute leider verregneten Freiburg!
Hallo Michael. Vielen Dank für Deinen tollen und ausführlichen Bericht. Ich fotografiere seit einigen Jahren mit der Canon 5d Mark III und bin grundsätzlich sehr zufrieden – auch mit meinen lichtstarken Festbrennweiten. Nun steht ein zweiter Kamerakauf an…. Eine EOS R oder doch die EOS Mark IV? Wie denkst Du darüber? Oder würdest Du auf die Profiversion warten?
Herzlichst Sandra
Hallo Sandra,
Für mich wäre die Entscheidung zwischen der 5D Mark IV und der EOS R einfach – bin ganz klar für das neue spiegellose System, zumal ich beide Kameras schon in Händen hatte. Allein schon wegen der kommenden und bereits vorhandenen Objektive. Ich denke, die Zeit der 5D Reihe ist vorbei. Die Zukunft ist das RF System.
Die zweite Frage ist schon schwieriger zu beantworten, denn genau diese Frage stelle ich mir auch gerade. EOS R oder auf die Profi Version warten? Ich denke, ich schau mir erst die Details (und den Preis) der Profi Version an, bevor ich mich entscheide. Ich finde die R schon grandios, könnte mir aber vorstellen, tatsächlich noch tiefer in die Tasche zu greifen, so denn die Profi Version nicht unbezahlbar sein wird – allein schon wegen des kamerainternen IS, den diese wohl haben wird. Von daher, werde ich zumindest warten.
Hoffe, das hilft dir ein wenig weiter.
Lg Michael
Lieber Michael,
heute habe ich mir den Bajonettadapter mit Steuerungsring EF-EOS R zugelegt. In der RP kann man dann über das C.Fn Menü den Steuerungsring mit verschiedenen Werte belegen, die mittels des Rings dann gesteuert werden. Somit steht einem als Besitzer von EF- und EF-S-Objektiven ebenfalls diese Möglichkeit zur Verfügung, über die ja die RF-Objekte verfügen sollen. Der Ring ist sehr intuitiv bedienbar, schnell eingerichtet. Und der Griff von den “vorderen” Verstellmöglichkeiten der Objektive EF-/EF-S-Objektive nach “hinten” zum Steuerungsring ist ebenfalls intuitiv. Kein umdenken oder Auge von Sucher oder Minitor nehmen… einfach den Rung benutzen fertig durch den Griff nach hinten.
Mit diesem Bajonettadapter ist der Fotospaß noch einmal gestiegen.
Und die EOS RP mit ihren 485 g (Akku + Speicherkarte) bei mir mit Adapter und dem 24-105er L-Objektiv war jetzt schon auf einigen Dienstreisen mit. Eine tolle Kombination, die man schnell mit ins (Dienst)Reisegepäck mit einsteckt und dann vor Ort los fotografiert. Und da man auf Dienstreise meisten erst Abends wieder rauskommt macht sich die Fähigkeit in Wenig-Licht-Situationen hier deutlich bemerkbar. Echt toll!
Viele Grüße
Thorsten
Hi Torsten,
Lieben Dank für deinen Erfahrungsbericht! Die beiden Adapter schaue ich mir auch noch intensiver an. Vor allem der Einsteckadapter für die Filter interessiert mich sehr!
Lg Michael
Lieber Michael,
der Einsteckadapter steht als nächstes auf meiner Liste. Endlich kein geschraube von Filtern mit verschiedenen Durchmessern am Objektiv mehr… nur noch CP- und vND-Filter mit einem Durchmesser einschieben. Vor allem der variable ND-Filter interessiert mich hierbei sehr. Der Adapter mit den Filtern und die Filter sind zwar nicht ganz günstig, aber da mache ich keine Kompromisse… Wer A sagt muss auch B sagen. :-)
Aber schon mit dem Kontrollring-Adapter macht es so viel Spaß zu fotografieren, dass der Filter-Adapter folgen wird.
Viele Grüße
Thorsten
Hehe, ja, mich juckts ja auch täglich in den Fingern. Aber ich warte trotzdem erst noch das High-End Modell ab. Letzten Gerüchten zufolge werden es 70 MP plus 5-Achsen IBIS und das Ganze wohl noch in diesem Jahr.
Danach entscheide ich mich, welches R Modell es werden wird.
Lg Michael
Lieber Michael,
danke für diesen ausführlichen Test zur Canon EOS R! Du beleuchtest die neue Kamera respektive das neue EOS R System sehr ausführlich.
Canon selber sieht das R-System als Erweiterung seiner gesamten EOS-Familie. Schaut man sich die Videos von Canon USA zur EOS R an, wird das einleitend in jedem Video gesagt und betont. Genau so sehe ich das R-System von Canon auch. Es gibt ein gleichberechtigtes Nebeneinander der EOS DSLRs und DLSMs.
Danke auch, dass du auch die EOS Rp kurz beleuchtest hast. Ich habe mich für diese Kamera entschieden, dass Sie für mich einen guten Kompromiss zwischen Funktionalität und Budget darstellt. Ein weiterer Grund mit dieser Kamera mit in das Vollformat, parallel zum APS-C, aufzusteigen war, dass alle meine bisherigen EF- und EF-S-objektive weiterverwenden werden können. Selbst das mittlerweile 20 Jahre alte Kit-Objektiv zur EOS 500, 35-80mm, funktioniert an der EOS RP! Das ist mal eine Ansage…
An die neue Bedienung habe ich mich ebenfalls nach einem Tag gewöhnt. Der elektronische Sucher ist für mich ebenfalls der Hit bei diesem System. Weiterhin gibt es am Wahlrad der RP wie bei der 7D2 die bekannten selbst belegbaren Slots C1-C3. Weiterhin begeistern mich im SCN-Modus ein “Kinder”-Modus für sich schnell bewegende, aber häufig die Richtung ändernde, Motive und der Leise-Modus. In diesem hört man kein(!) Aufnahmegeräusch. Den Modus habe ich die letzten Tage bei unseren Kaninchen ausprobiert, die sich nun durch die Kamera nicht gestört fühlen. Sonst hat das Klacken des Verschluss die Tiere immer nervös werden lassen. Mit dem Leise-Modus kommen Sie nun inzwischen ganz nah an die Kamera – und ich kann die Tiere fotografieren. In dem Punkt überzeugt die RP ebenfalls. Aber den Leise-Modus soll es ja bei der R ebenfalls geben, oder?
Alles in allem bin ich mit der kompakteren EOS RP mehr als zufrieden – ja, ich bin total begeistert!!! Ich greife durch weitere Ausschweifungen lieber nicht einem ausführlichen Test der EOS RP durch dich vor. Aber insgesamt bin ich vom neuen Canon R-System sehr überzeugt und sehe ebenfalls hier die Zukunft für Canon. Toll ist, dass ich erst einmal alle meine EF- und EF-S-Objektive weiter verwenden kann und das ohne jetzt als Fotograf “2. Klasse” herabgesaust zu sein, nur weil es jetzt neue RF-Objektive gibt. Nein, man ist auf Augenhöhe und ohne Einbußen mit dabei. Der neue Mount-Adapter ist echt klasse in diesem Punkt. Zumal in letztes Jahr noch intensiv in das EF 24-105 L f4 und 16-35 L f4 investiert habe. Mit der EOS RP kann ich nun diese sowie all meine L-Objektive nun auch im Vollformat richtig vielen lassen – und habe mit der RP den Schritt in die neue Zukunft getan.
Alles in allem ist aus meiner Sicht die EOS RP ein klasse Einstiegsmodell für fotobegeisterte wie mich zu einem guten Preis mit ordentlicher Ausstattung sowie guter Abwärtskompatibilität zum bestehenden EOS Digital-System.
Interessant finde ich, dass Canon die EOS RP mit der 6D Mark II vergleicht. Ob der Vergleich gerechtfertigt ist, kannst du ja beurteilen, da du ja eine 6D2 besitzt.
Ich muss inzwischen aufpassen, dass ich meine geliebte 7D2 nicht “vernachlässige”. Aber das wird schon nicht passieren, dazu haben beide Kameras ihre Stärken und Vorteile.
Für mich sind auf alle Fälle noch die beiden Mount-Adapter mit dem Steuerungsring und den Filtern interessant. Vor allem den variable ND-DropIn-Filter finde ich interessant – keine Geschraube mehr am Objektiv… einfach die Abdunkelung variabel einstellen, toll. Das habe ich in einem Canon-Video auf Youtube gesehen und hat mit komplett begeistert. Auch der Durchmesser der Objektive ist damit egal. Mich begeistern beide Moin-Adapter und im Lauf der Zeit werde ich mir beide noch zulegen, da ich in nächster Zeit nicht plane neue Objektive zu kaufen sondern die vorhandenen zu nutzen. Und ich kann nun alle EF- und EF-S-Objektive an 3 Kamera-Körpern nutzen… der 700D, 7D Mark II und EOS RP. Was will ich mehr. Und meine Frau und ich haben sowohl das APS-C als auch das Vollformat zur Auswahl. Somit ist in den nächsten Jahren der Spaß am fotografieren mehr als gesichert! Canon lässt und hier nicht im Stich oder enttäuscht uns. Die Investitionen der letzten Jahre rentiert sich und nun kann mittels dieser tollen Technik schöne Bilder geschossen und be- und verarbeitet werden.
Ich bin auf alle Fälle jetzt schon auf einen EOS RP durch dich gespannt.
Ich hätte noch drei kleine Anmerkungen zum Buch und der EOS RP:
– Der Link in deinem Test geht auf das 80D-Buch, es gibt aber auch schon ein EOS R Buch
– Die EOS RP ist Spritzwasser- und Staub geschützt (Staub-/Spritzwasserschutz – Ja [offizielle Canon-Webseite/Technik])
– und das Gehäuse ist ebenfalls aus einer Magnesium-Legierung. (Gehäusematerial – Magnesiumlegierung, mit einigen Teilen aus Aluminium und Polycarbonat mit Glasfasern [offizielle Canon-Webseite/Technik])
Hier steht die kleine Schwester kaum dem großen R-Bruder nach.
Mit schönen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Oh wow. Vielen Dank für dein ausführliches Feedback zur EOS RP! Deine Anmerkungen sind gern eingearbeitet. Allem anderen ist kaum etwas hinzuzufügen!
Ich muss ja gestehen, ich kämpfe jeden Tag mit mir, auch zuzuschlagen. Aber ich möchte zu gern erst noch die Profi Version sehen, zumal die hoffentlich den letzten großen Kritikpunkt noch beseitigt: einen fehlenden kamerainternen Bildstabilisator! Der in Kombination mit den scharfen RF Objektiven ohne eigenen Bildstabilisator wäre der Knaller!
Ich wünsche dir super viel Spaß mit deiner neuen Kamera!
Lg Michael