Ich stelle dir die meiner Meinung nach beste Canon Kamera im APS-C Segment vor, die EOS 7D Mark II, mit der auch ich seit über einem Jahr fotografiere. Ich schildere dir meine Erfahrungen mit der Kamera, gebe dir Tipps für die richtigen Einstellungen und erkläre dir, warum ich von der 7D Mark II heute überzeugter bin denn je.

Ausführlich getestet

Nun fotografiere ich bereits seit über einem Jahr mit der Canon EOS 7D Mark II und – ganz ehrlich – die gebe ich so schnell nicht mehr her. Im APS-C Segment ist sie für mich das Maß aller Dinge. Mehr als 10.000 Bilder auf mehr als 6 verschiedenen Reisen und unzähligen Ausflügen habe ich nun schon aufgenommen. Zeit, um ein ausführliches Fazit zu ziehen und dir all die Tipps und Tricks zu verraten, die ich mir inzwischen erarbeitet habe, um die Kamera optimal für meine Zwecke nutzen zu können.

Canon EOS 7D Mark II

Kaufentscheidung für die 7D Mark II

Als ich noch mit der EOS 650D fotografiert habe und diese ersetzen wollte, stand ich vor der Entscheidung, aufs Vollformat zu wechseln oder nicht. Letztendlich bin ich kein Profi und kann und möchte mir daher aktuell keine komplette Neuausstattung im 4- bis 5-stelligen Euro Bereich leisten. Also stand die Entscheidung, beim APS-C Format zu bleiben, für mich relativ schnell fest. Damit war auch klar, dass ich bei Canon bleiben würde – schließlich wollte ich meine bisherigen Objektive auch gern weiterhin nutzen.

Also habe ich nach der besten APS-C Kamera bei Canon gesucht und dabei folgende, damals verfügbaren Modelle in die engere Auswahl genommen:

Nach Lesen vieler Reviews stand für mich fest, dass ich mich für die teure, aber eindeutig beste Kamera dieser Auswahl, für die EOS 7D Mark II als Nachfolger der EOS 7D entscheide. Und diese Entscheidung habe ich bis heute auch nie bereut, denn Fotografieren hat für mich mit dieser Kamera ein ganz neues Level erreicht. Den Preis muss man allerdings erst einmal schlucken und verdauen.

Aus heutiger Sicht gibt es im APS-C Bereich eigentlich nur eine mögliche Alternative, nämlich die EOS 80D

Doch auch heute würde ich mich wieder für die 7D Mark II entscheiden, da ich sie schlichtweg für deutlich besser und näher am Profi-Segment gelegen halte. Warum, das erfährst du in den folgenden Abschnitten.

Canon EOS 7D Mark II Draufsicht

Lieferumfang

Zum Lieferumfang der EOS 7D Mark II gehören:

  • Die Canon EOS 7D Mark II
  • 1x Akku LP-E6N
  • 1x Akku Ladegerät LC-E6
  • Kamera Trageriemen
  • Schnittstellenkabel IFC-150U II ( USB 3.0 Anschluss )
  • Kabelschutz für das USB Kabel
  • Handbücher in verschiedenen Sprachen
  • 2 CDs (Handbuch & Softwarepaket: Digital Photo Professional,Eos Utility,Picture Style Editor,Image Browser EX,Map Utility)

Produktmerkmale

Zu den von Canon besonders beworbenen Produkteigenschaften zählen:

  • 150.000-Pixel-Messsensor mit IR-Erkennung
  • Erstklassige Leistung in Low-Light-Umgebungen
  • Flacker-Erkennung
  • Konfigurierbare Bedientelemente
  • Intelligenter Sucher
  • Komplexes Autofokus System
  • Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit
  • Robustes Magnseiumgehäuse
  • Integriertes GPS
  • HDR Mode
  • 2 Speicherkarten Slots
  • Mehrfachbelichtungen
  • Intervall-Timer Aufnahmen
  • Innovative Video Funktionen im Full-HD Format

Alle diese Funktionen habe ich inzwischen detailliert unter die Lupe genommen. Nur mit einer Aussage bin ich dabei nicht einverstanden – der erstklassigen Leistung im Low Light Bereich. Hier zeigt die Kamera meiner Ansicht nach Schwächen. Doch dazu später mehr.

Technische Details

HerstellerCanon
ModellEOS 7D Mark II
KameratypSpiegelreflex (DSLR)
Objektiv-BajonettCanon EF/EF-S
SensorCMOS, 22,4 x 15,0 mm
Maximale Bildauflösung5.472 x 3.648 Bildpunkte
Cropfaktor1.6
Megapixel (effektiv)20.2
Bild-FormatJPEG, RAW
AF-Messfelder65-Punkt-AF System mit 65 Kreuzsensoren
Video-Auflösung1.920 x 1.080 Bildpunkte (Full-HD)
Video-Frequenz60 Bilder pro Sekunde
Video-FormatMPEG4
SpeicherkarteCF I, CF II, SD, SDHC, SDXC
AkkuLithium-Ionen-Akku LP-E6N, 1.865 mAh, reicht für 670 Bilder nach CIPA
SchnittstellenBlitzsynchro-Anschluss, Funktionshandgriff-Anschluss, GPS, HDMI Mini, Kopfhörer, Mikrofon, Netzgerät, NTSC mit Audio, PAL, USB 3.0
Displaygröße3,0 Zoll (1.040.000 Bildpunkte)
MonitoreigenschaftenFest verbaut, nicht klappbar, nicht drehbar, kein Touchscreen
SucherDachkantprisma, 100% Bildfeldabdeckung
ISO EmpfindlichkeitISO 100 - 16.000, erweiterbar auf 25.600 und 51.200 (Video bis 25.600)
Selbstauslöser2 sek, 10 sek
BildprozessorDual DIGIC 6
Belichtung30s - 1/8000s, Langzeitbelichtung, Korrektur bis +-5EV, Reihenbelichtung 2,3,5 und 7 mit bis zu +-3EV
BildverarbeitungTonwert Priorität
Automatische Belichtungsoptimierung (4 Einstellungen)
Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung
Rauschreduzierung bei Aufnahmen mit hoher ISO-Empfindlichkeit (4 Einstellungen)
Multi Shot Rauschreduzierung
Automatische Korrektur bei Objektiv-Vignettierung
Korrektur der chromatischen Aberration
Verzeichnungskorrektur (JPEG, Video)
Größenanpassung in M oder S1, S2, S3
RAW-Bildverarbeitung – nur bei Bildwiedergabe
Mehrfachbelichtung
HDR-Aufnahmen (5 Voreinstellungen)
ReaktionszeitenFokussieren im Sucher: 0,15 s
Fokussieren im Liveview-Modus: 0,3 s
Auslöseverzögerungen: 0,04 s bzw. 0,08 s
Einschaltzeit bis Aufnahme: 0,7 s
Einschaltzeit bis Displayanzeige: 1,5 s
BesonderheitenHochwertiges Magnesium-Gehäuse mit ergonomisch geformtem Griff
Staub und Spritzwasser geschützt
Zweiachsen-Wasserwaage (auch im Sucher)
Internes GPS mit Kompassfunktion (Höhe, Aufnahmerichtung)
Flacker-Erkennung gegen Unterbelichtungen bei Kunstlicht
Head Display
Schnellwahlrad und Joystick
2 Speicherkartenslots (CF mit UDMA 7 und SD mit UHS-1)
Mikrofon- und Kopfhörer-Buchsen
Größe149 mm x 112 mm x 78 mm
Gewicht910 g (inkl. Akku)
Preis aktuellca. 1.350 Euro (UVP: 1699 Euro)

Canon EOS 7D Mark II Seitansicht

Was ich an meiner 7D Mark II besonders liebe

Soweit also erst einmal Verkaufsprospekt und Theorie. Beweisen muss sich eine Kamera aber immer in der Praxis, was ein Grund dafür ist, dass mein Review jetzt doch einige Zeit auf sich warten ließ. Zu meiner Verteidigung – bei einer Kamera zu diesem Preis möchte ich valide Aussagen treffen können. Daher musste sich die 7D Mark II bei mir erst einmal auf verschiedenen Reisen nach Irland, Dubai, Belgien und Spanien beweisen. Inzwischen kenne ich sie in und auswendig und weiß, wovon ich spreche, wenn ich dir diese Kamera vorstelle und empfehle.

Komplexes, extrem gutes Autofokus System

Was ich an der Kamera besonders mag, ist ihr tolles Fokussystem. Die Bilder – egal ob bewegt oder unbewegt – sind gestochen scharf, der Fokus ist leise, findet super schnell sein Ziel und verfolgt es zuverlässig, wenn nötig. Hier liefert die 7D Mark II echt großes Kino ab. Dabei bin ich noch nicht mal jemand, der sie hier auch nur ansatzweise wirklich ausreizt. Gerade Sport und Action-Fotografen holen da sicher noch weit mehr heraus.

Hervorragende Bildqualität

Die Bildqualität ist für mich persönlich in der Regel das wichtigste Kriterium beim Kamera- und Objektivkauf. Sie war es auch, die mich zum Umstieg von der 650D bewogen hat, denn ich war schlichtweg nicht mehr zufrieden mit der Schärfe meiner Aufnahmen. Die 7D Mark II liefert hier einfach nur ab. Natürlich spielt ein entsprechend gutes Objektiv eine ebenso große Rolle. Aber auch die Kamera und ihr Sensor selbst sind wichtig. Für mich hat die 7D Mark II hier ein ganz neues Level beim Fotografieren ermöglicht.

Rasend schnelle Reihenaufnahmen

In dem Zusammenhang möchte ich auch die Geschwindigkeit bei Serienaufnahmen hervorheben. Wahnsinn, was die Kamera abliefert. Ich hab sie zumeist auf „langsame Reihenaufnahme“ stehen, weil mir das schon ausreicht und sie sonst zu viele Bilder produziert. Das macht einfach nur Spaß – gerade, wenn man mal ein sich bewegendes Motiv vor der Linse hat und den optimalen Zeitpunkt zur Aufnahme nicht genau vorhersehen kann. Dann stelle ich einfach auf Serienbild und prompt habe ich auch das perfekte Bild in der Regel dabei.

Haptik und Gewicht

Was mir außerdem besonders gefällt sind Haptik und Gewicht der Kamera. Mit 900 Gramm habe ich den Unterschied anfangs deutlich gespürt. Mir persönlich gibt das aber Sicherheit und ein Gefühl, wirklich eine leistungsfähige Kamera in der Hand zu haben. Wenn ich jetzt manchmal leichtere Modelle in die Hand bekomme, fühlt sich das im Vergleich zur 7D Mark II wie Spielzeug an. Und das Gewicht selbst halte ich auch für keinen Nachteil. Ich habe das Gefühl, dass ich damit Freihand weniger verwackle als mit leichteren Kameramodellen. Auch das edle Magnesiumgehäuse trägt zur Haptik und zum edlen Eindruck entsprechend bei. Ist schon was anderes, als das doch weniger hochwertige Plastikgehäuse einfacherer Modelle.

Bedienung und Konfiguration

Apropos Haptik. Das sonst nur bei den Modellen aus dem Profi Bereich vorhandene Schnellwahlrad ist für mich eines der größten Vorteile dieses Modelles. Damit navigiert es sich um Welten schneller als mit der Tastenvariante anderen Modelle. Überhaupt ist die Bedienung der Kamera eines der absoluten Highlights. Die meisten Funktionen und Tasten liegen schon von Haus aus perfekt. Alles was nicht passt, kann passend eingestellt werden. Ich habe mir einige der von mir bevorzugten Funktionen entsprechend umgelegt, so dass ich jederzeit und ohne Nachdenken oder Suchen die Funktionen – auch beim Durchschauen durch den Sucher – blindlings zur Verfügung habe.

Buchempfehlung

Allerdings, braucht es dafür ein wenig Zeit und Geduld, denn der Funktionsumfang der Kamera kann einem vor allem am Anfang schnell erschlagen. Ich empfehle daher unbedingt, ein gutes Buch zur Kamera zu erwerben, indem alle Funktionen und Kniffe gut dokumentiert und erläutert werden.

 

Meine Empfehlung:
Canon EOS 7D Mark II: Das Handbuch zur Kamera*

 

Mittels dieses Buches habe ich mir selbst auch vieles erlesen – beispielsweise wie ich eigene Menüs in der Kamera erstelle, um die wichtigsten Funktionen, die ich häufig verwende oder ändere, schnell auf einem Griff parat zu haben. Denn das vorhanden Menü der Kamera ist zwar gut strukturiert und übersichtlich angeordnet, aber durch den Funktionsumfang auch einigermaßen komplex. Kann schon mal einen Moment dauern, bis man die Funktion findet, die man gerade sucht.

4 Gründe, warum die Canon 7D Mark II trotz Gewicht perfekt für Reiseblogger ist

Da ich viel reise und die Kamera quasi immer dabei habe, sind für mich als Reiseblogger folgende Produkteigenschaften ein besonderes Plus:

  • Staub- und Spritzwasser geschützt (Schutz bei Outdoor-Aufnahmen!)
  • 2 Speicherkartenschächte (Geeignet für Backups!)
  • Hervorragende Videomöglichkeiten (Spart eine separate Videokamera!)
  • Integriertes GPS (Aufnahmen geografisch tracken!)

Hinweis: Auch wenn die Kamera deaktiviert ist, bleibt bei aktiviertem GPS dieses aktiv und verbraucht Akku Kapazität!

Diese Eigenschaften waren auch mit ausschlaggebend dafür, dass ich mich damals für die 7D Mark II entschieden und den hohen Preis in Kauf genommen habe. Das GPS verwende ich zwar relativ selten (denn natürlich geht das auf die Akku-Leistung), da ich es mit Funktionen meines Handys gleichwertig ersetzen kann, trotzdem ist es eine tolle Sache, wenn ich umgekehrt z.B. den Handy Akku schonen möchte. Die anderen 3 Aspekte gehören definitiv zu den größeren Vorteilen für mich als Reiseblogger.

Stärken der Canon 7D Mark II kurz & knapp

  • Sehr hohe Serienbildrate (10 Bilder pro Sekunde).
  • Sehr gute Haptik.
  • Robust und edel verarbeitet, hochwertiges Magnesiumgehäuse.
  • Helles, klares Sucherbild, das 100% des Sichtfeldes abdeckt.
  • Schnellwahlrad.
  • Übersichtliches Menü, programmierbare Tastenbelegungen.
  • 2 Kartenschächte (CF und SD).
  • HDR Funktion (für HDRs direkt in der Kamera).
  • ISO Automatik.
  • Wasserwaage und Gitter im Sucher einblendbar.
  • Professionelle Video Aufnahmen im Full-HD Format.
  • Kopfhörer Buchse (Toll für Videofilmer).
  • Sehr fortschrittliches AF-System mit 65 Kreuzsensoren.
  • Sehr schneller Autofokus (0,15 Sekunden) im Foto-Modus.
  • Hervorragend im Nachführen bei bewegten Motiven.
  • Timer-Intervall Funktion zur Aufnahme von Bildern im Zeitverlauf.
  • Integrierter GPS Empfänger.
  • Lebensdauer des Verschlusses: 200.000 Auslösungen.
  • Flacker-Licht-Erkennung.
  • Gute Abdichtung gegen Staub und Spritzwasser.
  • Schnelle USB 3.0 Schnittstelle.
  • Beleuchtbares Head Display an der Oberseite der Kamera.
  • Kürzeste Verschlusszeit von 1/8.000 Sekunde.
  • Drei individuell konfigurierbare Aufnahmemodi (C1, C2, C3).

Canon EOS 7D Mark II Frontansicht

Nachteile der Canon 7D Mark II

Aber kommen wir mal zu den Schwächen der Kamera. Es mögen nicht viele sein, aber einige gibt es doch. Auch diese solltest du bei einer Kaufentscheidung ebenfalls mit abwägen.

Starres Display

Was mir am meisten fehlt, ist ein herausklappbares, schwenkbares Display, das ich von meiner vorherigen EOS 650D gewohnt war. Das ist einfach ein unglaublich praktisches Feature, das der EOS 7D Mark II fehlt. Auch einen Touchscreen kann man zu dem Preis eigentlich erwarten. Über beides hätte ich mich jedenfalls gefreut.

Kein WIFI, keine Motivprogramme

Das der Kamera WIFI fehlt und es keine vordefinierten, wählbaren Motivprogramme jenseit von AV, TV, M und Custom Modes gibt, kann ich gut verschmerzen. Beides würde ich ohnehin kaum nutzen. Und zumindest die Motivprogramme lassen sich auch einfach selbst konfigurieren, da es auf dem Wählrad drei freie Plätze für Custom Einstellungen gibt. Hier merkt man schon deutlich, dass sich die Kamera eher an Profis, denn an Einsteiger richtet.

Schlechtes Rauschverhalten bei hohen ISO Werten

Was mich aber tatsächlich ein wenig ärgert, ist, dass Canon bei der 7D Mark II mit hervorragenden Low Light Eigenschaften wirbt, die Kamera aber oberhalb von ISO Werten von 1.600 deutlich underperformed. Bis 800 ist das Rauschen kein Thema. Auch bis 1.600 kann man zumeist noch ohne Probleme gehen. Ab hier nimmt das Rauschen jedoch deutlich zu und Werte von 16.000 und höher mögen theoretisch möglich sein, sind aber in der Praxis in meinen Augen einfach aufgrund des Rauschens nicht mehr sinnvoll einsetzbar.

Schwächen der Canon 7D Mark II kurz & knapp

  • Display fest verbaut, kein Schwenkdisplay, kein Touchscreen.
  • Keine wählbaren, vordefinierten Motivprogramme.
  • Keine Panorama Automatik.
  • Offenbarung von Schwächen bei höheren ISO Werten.
  • Kein WIFI.
  • Relativ teuer.
  • Mit 900 Gramm kein Leichtgewicht.

Canon EOS 7D Mark II Rückseite

Tipps für die richtigen Einstellungen an der EOS 7D Mark II

Einer der größten Vorteile der 7D Mark II – die Konfigurierbarkeit – kann sich als Fluch und Segen zugleich herausstellen. Drum zeige ich dir nachfolgend, welche Einstellungen ich speziell vorgenommen habe und warum ich diese jeweils für wichtig erachte. Die Einstellungen beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen und meiner Art zu fotografieren. Ob sie auch für dich passen, solltest du hinterfragen. Aber ich bin überzeugt davon, dass dir meine Tipps einen guten Start ins Abenteuer EOS 7D Mark II ermöglichen!

Tonwertpriorität aktivieren

Die Tonwertpriorität wird sehr kontrovers diskutiert. Ich habe viel recherchiert und gute Argumente für beide Seiten gefunden. Grundsätzlich schützt sie Aufnahmen vor Überbelichtungen in zu hellen Bildbereichen. Das wird erreicht auf Kosten eines leicht höheren ISO Wertes – nämlich 200 als Minimum statt 100 und etwas mehr Rauschen in den dunkleren Bildbereichen.

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Meine Experimente haben mir klar gezeigt, dass ich mit aktivierter Tonwertpriorität bessere Bilder mache und weniger Ausschuss produziere. Der leicht höhere ISO Wert lässt sich absolut verschmerzen. Insofern Rauschen überhaupt auftritt, wird es in der Fotobearbeitung einfach korrigiert. Gleichzeitig habe ich wesentlich seltener Bilder mit zu hellen Flächen, in denen die Zeichnung fehlt. Verstärktes Rauschen in den dunklen Bildbereichen konnte ich nur sehr selten beobachten – aber auch hier lässt sich das in der Nachbearbeitung einfach korrigieren.

Von mir also ganz klar die Empfehlung, die Tonwertpriorität zu aktivieren! Denn fehlende Details in sehr hellen Flächen sind unter Umständen für immer verloren. Leichtes zusätzliches Rauschen jedoch kann sehr einfach korrigiert werden!

Anti-Flacker-Aufnahmen

Der Anti-Flacker-Modus ist toll und funktioniert prima, sobald beispielsweise Kunstlicht oder LED Röhren ins Spiel kommen. Grundsätzlich habe ich ihn aber deaktiviert. Allerdings liegt er bei mir in meinem Schnellzugriffsmenü (dazu später mehr), wo ich die Funktion jederzeit recht schnell wieder aktivieren kann.

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Der Grund, warum ich sie nicht dauerhaft aktiviert habe, ist ganz einfach: Bei aktiviertem Anti-Flacker-Modus kann man die Spiegelvorauslösung nicht mehr aktivieren, was mich regelmäßig genervt hat.

ISO Einstellungen vornehmen

Das ist eine der meiner Meinung nach wichtigsten Einstellungen. Hier kannst du fest legen, welche ISO Werte die Automatik auswählen darf und welche ISO Werte überhaupt zulässig sind. Du verhinderst auf diese Weise, dass deine Bilder unter Umständen zu sehr verrauschen.

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Ich empfehle die ISO-Automatik zu nutzen und den Auto ISO-Bereich auf 100-800 festzulegen. In diesem Bereich ist die EOS 7D Mark II sehr zuverlässig und rauscharm, so dass diese Werte absolut unbedenklich verwendet werden können. Darüberhinaus habe ich den ISO-Bereich auf 100-1.600 begrenzt, weil für mich ein Wert von 1.600 das Maximum ist, was ohne Detailverlust und Einbußen in der Bildqualität verwendet werden kann. Bis zu diesem Wert kann ich in der Fotobearbeitung immer noch sehr einfach das Rauschen korrigieren. Bei größeren Werten ist mir persönlich der Verlust von Details zu groß. Ich weiß, ich bin da sehr empfindlich, aber für mich ist das einfach die Grenze dessen, was ich benutze.

Grundsätzlich möchte ich das Rauschverhalten der 7D Mark II wie folgt kategorisieren:

  • ISO 100 – 800: Sehr gut
  • ISO 800 – 1600: Gut
  • ISO 1.600 – 6400: Akzeptabel, aber mit sicherbaren Einbußen
  • ISO 12.800 – 51.200: Nicht akzeptabel

Ebenfalls in den ISO Einstellungen befindet sich der Punkt Min. Verschl.zeit. Diesen habe ich auf AUTO(1) gesetzt, also den Skalenwert um einen Tick Richtung Schneller versetzt. Das bewirkt, das im AV Programm die berechnete Aufnahmedauer um einen Tick kürzer als normal gesetzt wird. Sprich, wenn bei Blende 11 eine Aufnahmedauer von 1/100 s berechnet würde, so wird dank dieser Modifikation ein Wert von 1/200 s von der Automatik benutzt. Das macht auch Sinn. Denn nach der Regel 1 / Brennweite in Sekunden, den die Kamera bei der Berechnung benutzt, wird der Crop-Faktor nicht berücksichtigt. Das führt damit tendenziell zu einer zu langen Belichtungszeit, der ich mit dieser Einstellung entgegen wirke.

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Gitteranzeige & Sucher konfigurieren

Im Sucher habe ich die 3×3 Gitteranzeige aktiviert, sowie die Wasserwaagen. Beides sind sehr nützliche Werkzeuge, um schon während der Aufnahme die Kamera vernünftig auszurichten, gerade zu halten und gegebenenfalls wichtige Linien der Bildkomposition gemäß der Drittel-Regel anzuordnen.

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Überbelichtungswarnung aktivieren

Die Überbelichtungswarnung ist ein weiteres sehr nützliches Feature, das schon direkt nach der Aufnahme hilft, auch ohne Histogram-Betrachtung überblendete Bereiche im Bild zu identifizieren.

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Meine Empfehlung lautet, sie auf alle Fälle zu aktivieren. Im Bild, das nach der Aufnahme auf dem Display angezeigt wird, blinken überbelichtete Bereiche schwarz auf. Du erkennst so sofort, dass es überbelichtete Bereiche gibt und wo diese sich befinden. In dem Fall kannst du einfach die Belichtungskorrektur verwenden und eine zweite, weniger stark belichtete Aufnahme machen, um diesen Fehler zu korrigieren. Wenn du die Überbelichtung erst daheim am PC bemerkst, dann ist es in der Regel bereits zu spät.

Das Histogramm habe ich in gleichem Register übrigens auf RGB eingestellt.

Safety Shift aktivieren

Safety Shift ist ebenfalls ein nützlicher Helfer – vor allem in stressigen Situationen, in denen es drauf ankommt, keine Zeit mit langer Parametersuche zu verbringen. Bei ungünstigen, extremen Lichtsituationen kann es vorkommen, dass zu einer bestimmten Parameterkombination kein korrekt belichtetes Bild aufgenommen werden kann.

Safety Shift setzt sich in solchen Fällen automatisch über die gewählten Parameter hinweg und korrigiert diese leicht. Bei gewählter Option ISO-Empfindlichkeit (was ich empfehle!) wird außerdem der ISO Wert wenn nötig von der Automatik entsprechend angepasst.

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

Befinde ich mich also zum Beispiel im manuellen Modus und habe eine Blenden / Aufnahmedauer Kombination gewählt, die zu einem unterbelichteten Bild führt, dann erkennt die Automatik das und passt gegebenenfalls einfach den ISO Wert im Rahmen des für den Auto-ISO Bereich vorgegebenen Intervalls nach oben an. Ich persönlich finde das sehr nützlich.

Natürlich kann das auch störend oder verwirrend sein, wenn du ganz explizit Parameter so wählst, dass sie unterbelichtete Bilder erzeugen. In dem Fall deaktivierst du Safety Shift einfach wieder.

Eigene Menüs erstellen

All die gerade aufgezeigten Einstellungen wirst du immer wieder mal aktivieren oder deaktivieren wollen. Daher ist es wichtig, diese und andere Funktionen schnell bei der Hand zu haben, ohne lange in dem doch sehr umfangreichen Menü suchen zu müssen. Genau dafür gibt es selbst konfigurierbare Menüs.

Ich habe mir zwei dieser Menüs eingerichtet. In diese habe ich all die Funktionen gelegt, die ich recht häufig benutze und auf die ich schnell Zugriff benötige.

Custom Menü #1:

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

  • ISO-Empfindlichkeits-Einstellungen: um gebenenfalls doch mal auf noch höhere ISO Werte zurückgreifen zu können.
  • Spiegelverriegelung: Um bei Stativ-Aufnahmen das letzte Quentchen Schärfe herauszukitzeln.
  • Bilder löschen: Fix Speicherkarten leeren, nachdem ich die Bilder übertragen habe oder nicht mehr benötige.
  • Bildqualität: Üblicherweise fotografiere ich RAW & JPEG. Das lässt mir später für die Fotobearbeitung alle Wege offen. Wird der Platz eng, kann ich RAW deaktivieren.
  • HDR Modus: Bei schwierigen Lichtverhältnissen kann man schon in der Kamera HDR Bilder aufnehmen und berechnen lassen. Das nutze ich durchaus öfter.
  • Tonwert Priorität: Für Aufnahmen mit Stativ, bei denen ich ISO 100 haben will, deaktiviere ich die Tonwert Priorität.

Custom Menü #2

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

  • Anti-Flacker-Aufnahmen: Bei Kunstlicht oder in Gebäuden etc. kann ich die Funktion schnell aktivieren.
  • GPS: Habe ich standardmäßig aus, weil es eben doch Akku Leistung frisst. Schalte ich bei Bedarf zu, wenn es mir wichtig ist, die exakte Position einer Aufnahme festzuhalten.
  • Safety Shift: Schalte ich wie oben beschrieben auch gelegentlich vorübergehend aus.
  • Objektiv Aberrationskorrektur: Insofern du ein Canon Objektiv benutzt, kannst du schon bei der Aufnahme das JPEG oder das Videobild hinsichtlich Vignette, Verzerrung etc. korrigieren lassen. Mag nicht jeder, ich finde es sehr nützlich.

Auf diese Weise habe ich die Funktionen, die ich am häufigsten benötige immer sofort parat und brauche nicht erst lange nach ihnen zu suchen. Klasse Sache!

Individuelle Aufnahmemodi erstellen

Außerdem habe ich mir noch 3 Individualprogramme auf das Programmrad programmiert. Wenn ich unterwegs bin und manchmal spontan auf besondere Gelegenheiten reagieren möchte, dann bleibt oft nicht die Zeit, erst lange an der Kamera herum zu konfigurieren.

I Für Landschaftsaufnahmen

  • One Shot, Spot AF, ISO 200, Blende f/16, Anti-Flacker OFF, Auto ISO OFF, Safety Shift OFF, Belichtungsreihe +/- 1 Blende

II Für schnelle Bewegungen, Tiere, Sport

  • ISO 800, AI Servo, AF Modus Case 1, Blende f/5.6, Einzelfeld AF mit 8 umgebenden Feldern, Schnelle Reihenaufnahme, Flacker ON

III Für schwierige Lichtverhältnisse, Kirchen

  • ISO 1600, Blende f/8.0, One Shot, Anti-Flacker ON, Leise LV-Aufnahme Mode 2

Um solch ein Programm zu erstellen, musst du wie folgt vorgehen:

  • Alle Parameter und Einstellungen so ändern, dass sie deinem geplantes Aufnahmemodus entsprechen.
  • Register SET UP4 auswählen.
  • Indiv. Aufnahmemodus (C1-C3) wählen.
  • Dich für einen der 3 Plätze Ca1 bis C3 entscheiden > OK.
  • Einstellungen registrieren.

Tipp: Deaktiviere die Auto-Aktualisierung, so dass alle Änderungen, die du vornimmst, nachdem du einen Custom Modus gewählt hast, nur temporär sind und du beim nächsten Mal wieder auf deinen ursprünglich definierten Satz an Konfigurationen zugreifen kannst.

Auf diese Weise brauche ich in bestimmten, spontanen Situationen nicht erst lange Einstellungen ändern oder nach Funktionen suchen, sondern kann einfach mittels des Programmrades meine Lieblings-Einstellungen für die jeweilige Situation mit einem Handgriff auswählen.

Meine Empfehlung: Kopiere nicht einfach meine Einstellungen, sondern überlege selbst, was du besonders häufig fotografierst. stimme diese Programme explizit auf deine eigenen Szenarien, die du oft brauchst, ab.

Weitere nützliche Einstellungen vornehmen

Gibt natürlich noch viel mehr Konfigurationsmöglichkeiten. Eines der ersten Dinge, die ich üblicherweise an Kameras deaktiviere ist übrigens der Piepton, der die Scharfstellung des Autofokus signalisiert. Der nervt sonst einfach nur.

Sehr wichtig sind außerdem die entsprechenden Tastenbelegungen. Hier habe ich mir auch ein paar Dinge speziell für meine Bedürfnisse konfiguriert. Grundsätzlich habe ich die Mehrfeldmessung aktiviert. Auf die gut zu erreichende Sternchen-Taste jedoch habe ich mir das Spotmessungsfeld gelegt, so dass ich jederzeit bei Bedarf den zu fokussierenden Punkt in der Szene auch selbst bestimmen kann. Außerdem habe ich mir die AF-ON Taste mit dem AI SERVO belegt. Merke ich beim Blick durch den Sucher, dass sich mein Motiv plötzlich bewegt, dann kann ich sofort mit einem Tastendruck auf die AI Servo Funktion wechseln, um mein Motiv gut verfolgen zu können.

Die Geschwindigkeit der (langsamen) Reihenaufnahme habe ich im Register C.Fn2 von 3 auf 5 pro Sekunde hinauf gesetzt.

Im SHOOT1 Register habe ich ferner Auslöser ohne Karte bestätigen aktiviert. Bringt ja sonst nicht und kostet nur unnötig Auslösungen, die nun einmal bei solch einer Spiegelreflexkamera begrenzt sind. Aus gleichem Grund rate ich dir übrigens, die Interval-Timer Funktion nur mit Bedacht und vernünftigen Werten einzusetzen. 10 Serien a 100 Aufnahmen sind schon 1.000 Auslösungen. Das ganze 200 mal gemacht und schon bist du bei den 200.000 Auslösungen, die vom Hersteller als Lebensdauer des Auslösers an der EOS 7D Mark II angegeben sind.

In SHOOT3 habe ich die Rauschreduktion bei Langzeitaufnahmen auf AUTO und die High ISO Rauschreduzierung auf GERING eingestellt. In der Astro-Fotografie solltest du die Rauschreduktion aber bewusst deaktivieren, da diese unnötig Details (Sterne) schluckt.

In PLAY3 habe ich die AF Feldanzeige aktiviert. Nachträglich auf den Bildern zu sehen, wo der Fokus lag, ist extrem hilfreich, um schnell zu erkennen, ob die Automatik richtig gegriffen hat.

In SET UP4 – und das war eine meiner ersten Konfigurationen – habe ich meine Copyright Informationen eintragen. So werden die automatisch in jedem Bild mit abgelegt. Finde ich sehr wichtig.

In den Custom Funktionen (C.Fn1) habe ich außerdem beide Einstellstufen auf jeweils 1/3 festgelegt, um einfach feiner abstufen zu können.

Hinweis: Das Beschäftigen mit den vielen Funktionen kostet etwas Zeit, lohnt sich aber. Überlege dir in Ruhe, wie du fotografierst, was du gern fotografierst und welche Einstellungen für dich am sinnvollsten sind. Diese von irgendwelchen Webseiten (inklusiver meiner) einfach zu übernehmen, führt nicht automatisch zum besten Resultat für dich. Drum nimm meine Tipps bitte als Anregung und vielleicht als Ausgangs-Setup für deine eigenen Anforderungen und Überlegungen.

Tipps für die Praxis

Grundsätzlich habe ich gelernt, auf die Automatiken der 7D Mark II zu vertrauen. Mein Weißabgleich steht zumeist auf Automatisch. Der Picture Mode auf Standard oder ebenfalls auf Automatisch. Den Fokus habe ich in der Regel auf One Shot. Ferner habe ich die Mehrfeldmessung ausgewählt und die langsame Reihenaufnahme aktiviert. Auch den ISO Wert lasse ich automatisch innerhalb meiner vorgegebenen Grenzen berechnen. Meine Blende steht zunächst auf 11.

Canon EOS 7D Mark II Menü Einstellungen

80 % meiner Fotos nehme ich im AV Mode auf, um jederzeit die Blende bestimmen zu können. Meine Lieblingsblende ist die 11 für scharfe Fotos. Bei Detailaufnahmen oder wenn ich einen unscharfen Hintergrund bevorzuge, gehe ich entsprechend bis 5.6 hinunter. Noch kleinere Blenden verwende ich selten. Bei Landschaftsaufnahmen bevorzuge ich Blende 13 bis 16.

Den Programmmodus verwende ich so gut wie nie. Möchte ich die Aufnahmedauer priorisieren, gehe ich entsprechend in den TV Mode. Vor allem bei Aufnahmen fließender Gewässer, bewegter Objekte oder bei sehr dunklen Lichtverhältnissen ist das der Fall. Letzteres, um einfach die längst mögliche Aufnahmedauer einzustellen, bei der ich aus der Hand noch unverwackelte Bilder aufnehmen kann. Das ist dank Bildstabilisator an der 7D Mark II in etwa die Dauer von ca. 1/20 Sekunde.

Immer häufiger greife ich aber auch auf den Manuellen Modus zurück, um dort sowohl Blende als auch Aufnahmedauer festzulegen. Die ISO Automatik tut hier exzellente Dienste. Reichen die Lichtverhältnisse dann immer noch nicht aus, setze ich den ISO Wert auf bis zu 1.600 manuell nach oben. Höher gehe ich persönlich nicht, auch wenn das möglich wäre.

Auf dem Stativ gehören Bildstabilisator und Autofokus natürlich aus. Hier fokussiere ich mit dem LiveView in der vergrößerten Ansicht von Hand und lege im Manuellen Modus meine Aufnahmeparameter fest.

Wenn ich hinsichtlich der Belichtung unsicher bin, weil die Lichtverhältnisse schwierig sind, greife ich auf Reihenaufnahmen mit jeweils +/- einer Blende zurück. Welches dann die ideale Belichtungseinstellung ist, sehe ich später am PC.

Das Fokussieren selbst überlasse ich zumeist der Automatik, nur wenn ich sofort sehe, dass der Fokus nicht passt oder ich explizit den schärfsten Punkt selbst bestimmen will beispielsweise, weil ich die hyperfokale Distanz nutze oder Menschen oder Tiere fotografiere (schärfsten Punkt ins Auge legen!), dann verwende ich die Spotmessung, die ich mir auf die Stern-Taste gelegt habe. So kann ich jederzeit – auch beim Durchschauen durch den Sucher – ohne hinzuschauen den AF Spot aktivieren. Das ist einfach praktisch und schnell.

Autofokus Modi richtig einsetzen

Je nachdem, ob du statische Szenen oder Objekte oder Dinge in Bewegung fotografierst, solltest du den entsprechenden AF Modus auswählen. Folgende 3 Modi stehen dabei zur Verfügung:

  • One Shot: Statische Motive
  • AI Focus: Automatisches Umschalten zwischen One Shot und AI Servo
  • AI Servo: Bewegte Motive

In der Regel weiß ich sehr genau, ob One Shot oder AI Servo gefragt ist. Auf AI Focus setze ich nur, wenn sich die Situation sehr schnell ändern kann und ich zu faul bin, ständig hin und herzuschalten.

Canon EOS 7D Mark II AF Cases

Autofokus Cases verstehen

Das Autofokus System der 7D Mark II ist unglaublich mächtig und wahrscheinlich das beste, was zur Zeit in einer APS-C Kamera verbaut ist. Um bewegte Motive optimal fokussieren zu können, hat Canon der 7D Mark II 6 vordefinierte Autofokus Cases spendiert – die aber natürlich auch jederzeit angepasst und verändert werden können.

Folgende Cases stehen dabei zur Verfügung:

  • Case 1: Universale Mehrzweckeinstellung.
  • Case 2: Bewegte Motive weiter verfolgen und Hindernisse bewältigen.
  • Case 3: Motive sofort fokussieren, die sich ins Bild hinein bewegen oder plötzlich erscheinen.
  • Case 4: Motive, die schnell beschleunigen oder stark verzögern, verfolgen.
  • Case 5: Motive mit schnellen Richtungsänderungen verfolgen.
  • Case 6: Motive mit schnellen Geschwindigkeitsänderungen verfolgen.

Im Zweifel belasse es einfach bei Case 1, wenn du wenig Erfahrung besitzt und nicht viel rum experimentieren möchtest. Wenn du jedoch Tier- und Sport-Fotograf bist, lohnt sich das Beschäftigen mit den verschiedenen Modi. Vor allem Case 2 und Case 3 lassen sich situationsbedingt sehr vorteilhaft einsetzen.

Exkurs: Unterwegs ein Backup wichtiger Fotos anlegen

Die beiden Speicherkartenslots können einerseits dazu genutzt werden, auf der einen Karte JPEGs zu speichern und auf der anderen die Bilder im RAW Format oder aber, um ein Backup der Bilder einer Karte auf eine zweite Karte vorzunehmen. Kopiert werden können dabei sowohl einzelne Bilder, ganze Ordner oder einfach alles.

 

Dazu gehst du wie folgt vor:

  • 2 Speicherkarten einlegen.
  • Im PLAY1 Menü Bildkopie aufrufen.
  • Entscheiden und auswählen, was kopiert werden soll.
  • Gegebenenfalls einen Zielordner auswählen.
  • Einstellungen überprüfen.
  • Mit OK den Kopiervorgang starten.

Tolle Sache, nicht wahr?! Ich habe in der Regel auf Reisen mein Laptop oder eine externe Festplatte zur Sicherung dabei. Manchmal bleibt jedoch weder die Zeit, noch die Möglichkeit diese zu nutzen. Für die Fälle sichere ich die Aufnahmen, die mir besonders wichtig sind, gern schnell mal auf eine extra CF Karte.

Einsatzgebiete des Canon EOS 7D Mark II

Ich bin zwar weder Spezialist in der Action-, noch in der Tierfotografie, freue mich aber trotzdem sehr über speziell diese hervorzuhebenden Einsatzgebiete, da sie mir unterwegs ermöglichen, ohne große Übung auch auf diesem Gebiet tolle Aufnahmen zu machen.

Ansonsten ist die Kamera natürlich universell einsetzbar, richtet sich aber eher an fortgeschrittene Fotografen, denn an Einsteiger. Meiner Meinung nach ist sie das beste, was der nicht-professionelle Bereich im APS-C Segment zu bieten hat. Auf dem Sport- und Tierfotografie Feld, auf denen APS-C Sensoren oft dem Vollformat vorgezogen werden, ist sie sogar auf absolutem Profi-Niveau.

Sollte ich die Kamera irgendwann ersetzen, dann höchstwahrscheinlich mit einem Vollformat Modell. Allerdings wäre das eine ernsthafte finanzielle Investition, die mir das Vollformat im Moment einfach nicht wert ist.

Empfohlene Einsatzgebiete kurz & knapp

  • Perfekte Sport und Action Kamera.
  • Guter Allrounder auf Reisen, wenngleich man sich ans Gewicht gewöhnen muss.
  • Super Outdoor Kamera, da sehr robust und mit GPS versehen.
  • Perfekt für Tierfotografie.
  • Für anspruchsvolles Fotografieren im fortschrittlichen APS-C Bereich.

Bestes Objektiv an der Canon EOS 7D Mark II

Ein „bestes“ Objektiv an der Kamera gibt es sicherlich nicht. Aber wenn du ein universell einsetzbares, bezahlbares Immerdrauf suchst, dann empfehle ich dir aktuell eines der folgenden beiden Objektive:

Das Sigma besitze ich seit längerem und extrem zufrieden damit. Das schlägt sich wunderbar zusammen mit meiner 7D Mark II. Das Canon dagegen setze ich vor allem bei Städtetouren oder Ausflügen in Freizeitparks etc. ein, wo ich mehr Brennweite am langen Ende benötige. Auch mit diesem bin ich bisher sehr zufrieden.

Eine Übersicht über meine sonstige Ausrüstung findest du hier.

Sinnvolles Zubehör

Neben dem bereits empfohlenen Handbuch, rate ich dir zu folgendem Zubehör:

Was ich sonst noch so in meinem Fotorucksack packe, erfährst du hier.

Hinweis: Wenn du im Internet nach weiteren Informationen zur Canon EOS 7D Mark II suchst, dann kannst du auch folgende Synonyme verwenden, die häufig alternativ benutzt werden: 7d mk2, 7d mark ii, 7dmk2, 7d mkii.

Beispielbilder

Nachfolgend findest du ein paar meiner Lieblingsbilder der letzten Zeit, die ich mit der Canon EOS 7D Mark II aufgenommen habe. RAW und JPEG Beispiele sind jeweils unbearbeitet wie sie aus der Kamera kommen – allerdings verkleinert und nicht im Originalformat abgespeichert. Das dritte Bild des jeweiligen Trios ist mein final fertig bearbeitetes Foto. Ich denke, so bekommst du einen kleinen Eindruck von der Bildqualität, die jedoch letztlich natürlich auch vom Objektiv und dem Fotografen anhängig ist.

Mein Fazit zur Canon EOS 7D Mark II

Ich bin mit meiner EOS 7D Mark II echt happy. Fotografieren macht mir, seit ich diese Kamera nutze, deutlich mehr Spaß. Ich habe nicht nur das Gefühl, dass ich inzwischen professioneller und bewusster fotografiere, sondern die Kamera hat mich tatsächlich auf ein neues Level gepusht.

Die vielen Einstellungen wirkten am Anfang auf mich überfordernd. Es hat etwas gedauert, bis ich alle Funktionen verstanden habe. Selbst heute, reize ich die Kamera sicherlich noch nicht bis zu ihren Limits aus. Aber ich lerne jeden Tag dazu und habe von Tag zu Tag mehr das Gefühl, dass das wirklich meine Kamera ist. Die Canon EOS 7D Mark II ist sicherlich nicht für Einsteiger konzipiert und das ist auch gut so. Sie orientiert sich in vielerlei Hinsicht an den Profi-Bereich und stößt – obwohl sie einen APS-C Sensor verbaut hat – auch in diesen hinein.

Besonders interessant dürfte die Kamera für alle Sport-, Action- und Tierfotografen sein. Aber auch als Allrounder im Gelände und Outdoor macht sie eine prima Figur. Ich bin ausgesprochen happy mit der Kamera und gebe sie nicht mehr her, bis ich vielleicht irgendwann doch noch ins Vollformat Segment wechsle. Vor allem die Ergonomie und die Konfigurierbarkeit der Kamera gefallen mir extrem gut. Auf diese Weise lässt sie sich sehr genau an meine eigenen Vorlieben anpassen.

Der hohe Preis dieser DSLR ist sicherlich erst einmal ein wenig abschreckend. Ging mir nicht anders. Aber ich muss sagen, ich habe diese Investition nicht eine Sekunde bereut, denn meiner Meinung nach ist diese die Kamera tatsächlich wert. Hammerteil! Perfekt verarbeitet! Fotografieren macht damit einfach nur Spaß!

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