Ich stelle dir heute ausführlich die Canon EOS 760D vor, einer Kamera aus dem dreistelligen Einsteiger-Segment, die aber in meinen Augen kurz vor dem Sprung in die Mittelklasse steht. 

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Ich habe mich ja lange Zeit ein wenig gegen die EOS 760D gesträubt. Vor dem Kauf meiner EOS 7D Mark II hatte ich sie bereits selbst auf dem Radar, mich aber gegen sie entschieden gehabt. Nun konnte ich sie endlich einmal ausführlich auf mehreren Foto-Touren testen und bin sehr positiv überrascht. Aber dazu dann mehr später im Fazit.

Lieferumfang

Die Canon EOS 760D wird in einem kleinen, kompakten Karton geliefert, in dem nach Öffnung, Folgendes zum Vorschein kommt …

  • EOS 760D Gehäuse.
  • Augenmuschel Ef.
  • Kamera-Gehäusedeckel R-F-3.
  • Trageriemen EW-100DBV.
  • Akku LP-E17.
  • Akkuabdeckung.
  • Akkuladegerät LC-E17.
  • Netzkabel für Akkuladegerät.
  • USB-Kabel IFC-130U.
  • Bedienungsanleitung.

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Erster Eindruck

Schon bei den ersten Handgriffen fühlt sich die EOS 760D sehr vertraut an, obwohl ich sie nie zuvor in Händen hatte. Sofort fallen mir das für diese Klasse doch eher ungewöhnliche Schnellwahlrad und das zweite Display an der Oberseite auf. Auch die Haptik und Bedienung wirken vertraut. Das Gehäuse fühlt sich wertig an und liegt gut in der Hand. Das Gewicht ist deutlich geringer als bei meiner 7D Mark II, aber glücklicherweise auch etwas größer als das der EOS 1300D, die ich vor kurzem getestet habe. Alle Bedienelemente sind gut erreichbar. Der Akku und die Speicherkarte sind schnell eingelegt.

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Ich löse ein paar Mal aus und vernehme das deutlich hörbare Klacken des Spiegels, das – warum auch immer – um einiges lauter ist, als das meiner 7D Mark II. Die ersten Bilder auf dem sehr klaren und detailreichen Display auf der Rückseite überraschen mich ebenfalls sehr positiv. Die ersten, grundlegenden Einstellungen im gewohnt übersichtlich aufgebauten Canon Menü gehen schnell von der Hand.

Technische Details

HerstellerCanon
ModellEOS 760D
KameratypSpiegelreflex (DSLR)
Objektiv-BajonettCanon EF/EF-S
SensorCMOS, 22,3 x 14,9 mm
Maximale Bildauflösung6.000 x 4.000 Bildpunkte
Cropfaktor1.6
Megapixel (effektiv)24.0
Bild-FormatJPEG, RAW
AF-Messfelder19 AF-Kreuzsensoren
Video-Auflösung1.920 x 1.080 Bildpunkte (Full-HD)
Video-Frequenz30 Bilder pro Sekunde
Video-FormatMPEG4
SpeicherkarteSD, SDHC, SDXC
Akku1.040 mAh, reicht für 440 Bilder nach CIPA
SchnittstellenHDMI Mini, Mikrofon, Netzgerät, NFC, NTSC mit Audio, PAL, USB Mini, WLAN
Displaygröße3,0 Zoll (1.040.000 Bildpunkte)
Monitoreigenschaftenklappbar, drehbar, Touchscreen
SucherPentaspiegelsucher, 95% Bildfeldabdeckung
ISO Empfindlichkeit100, 200, 400, 800, 1.600, 3.200, 6.400, 12.800, 25.600
Selbstauslöser2 sek, 10 sek
BildprozessorDIGIC 6
BelichtungProgrammautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik, Manuell, Korrektur +-5 in 1/3 Stufen
Programm-ModiAutomatische Motiverkennung (Fotos und Videos)
Blitz aus
Kreativ-Automatik
Porträt
Landschaft
Nahaufnahme
Sport
Special-Scene-Modi (Kinder, Speisen, Kerzenschein, Nachtporträt, Nachtaufnahme ohne Stativ, HDR-Gegenlichtaufnahme)
Programmautomatik
Blendenautomatik
Zeitautomatik
Manuell (Fotos und Videos)
BildverarbeitungTonwert Priorität
Automatische Belichtungsoptimierung (4 Einstellungen)
Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung
Rauschreduzierung bei Aufnahmen mit hoher ISO-Empfindlichkeit (4 Einstellungen)
Multi Shot Rauschreduzierung
Automatische Korrektur von Objektiv-Vignettierung und Chromatische Aberrationskorrektur
Basic+ (nach Umgebungsauswahl, Lichtverhältnissen oder Motiv)
Kreativfilter (Ölgemälde, Aquarell, Körnigkeit S/W, Weichzeichner, Spielzeugkamera-Effekt, Miniatureffekt, Fisheye-Effekt)
Größenanpassung in M oder S1, S2, S3
BesonderheitenBelichtungsmessung über 7.560 Pixel-Messsensor und 63 Zonen
Mehrfeldmessung, Selektivmessung, mittenbetonter Messung, Spotmessung
5 Bilder pro Sekunde im Reihenaufnahmemodus (ca. 940 JPEG-Bilder oder 8 RAW-Bilder in Serie)
Maximaler ISO-Wert bei Video 12.800
Kameragehäuse aus Aluminium und glasfaserverstärktem Kunststoff
Blitzsynchronzeit 1/200 Sekunde
7 Kreativfilter
25 Menüsprachen
Kontrolldisplay auf der Oberseite
Kombiniertes Einstellrad und Steuerkreuz auf der Rückseite
Größe131,9 mm x 100,9 mm x 77,8 mm
Gewicht566 g (inkl. Akku)
Preis aktuellca. 700 Euro (UVP: 749 Euro)

Beispielbilder

Ich habe die Kamera unter anderem auf einem Ausflug im Europa-Park als auch bei einigen Spaziergängen durch Wald und Flur sowohl in Freiburg, als auch in Kremmen im Land Brandenburg getestet. Heraus kam ein bunter Mix an Bildern – aufgenommen mit verschiedenen Objektiven, mit denen ich größtenteils sehr zufrieden bin.

Kräftige Farben, gute Kontraste, knackig scharfe Bilder – ich bin ausgesprochen positiv überrascht von der EOS 760D, nachdem ich aufgrund verschiedener Meldungen über Probleme mit dem neuen Sensor eher gedämpfte Erwartungen hatte. Aber ich muss sagen, davon hat sich zumindest bei meinem Testmodell nichts bewahrheitet.

Aber sieh am besten selbst …

Mehr Bilder findest du am Ende des Artikels.

Was bietet die Canon EOS 760D?

Die 760D ist die logische Fortführung der dreistelligen Einsteiger-Kamera-Serie von Canon. Allerdings gehört sie in meinen Augen eigentlich sogar schon in die Mittelklasse. Zumindest ist sie nah dran. Sowohl die Bedienbarkeit, als auch der wirklich gute 24 Pixel Sensor zeugen davon. Die Kamera eignet sich ferner sehr gut für das Aufnehmen von Videos. Kontinuierliche Scharfstellung und HD Videoqualität sprechen dafür. MP4 Unterstützung ist natürlich auch vorhanden.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist die WLAN und NFC Funktionalität. Damit wird das Übertragen von Bildern noch einfacher. Ob du die Kamera allerdings tatsächlich per Handy App steuern können musst, musst du selbst entscheiden. Für mich ist das eher ein nice-to-have, das ich aber kaum aktiv nutze.

Die üblichen Programm-Modi sind auch alle an Bord, so dass vor allem Einsteiger sofort zurecht kommen und gute Bilder produzieren können. Unter dem Strich bietet die Kamera in meinen Augen sogar deutlich mehr, als Einsteiger benötigen. Als ambitionierter Hobby-Fotograf kannst du hier ebenfalls bedenkenlos zugreifen.

Die Canon EOS 760 bietet deutlich mehr, als ich von einer Einsteiger-Kamera erwarte!

Handling der Canon EOS 760D

Die EOS 760D liegt wirklich prima in der Hand. Sie ist natürlich kleiner als meine EOS 7D Mark II und fühlt sich daher eher nach „Reisekamera“ an. Gerade für Blogger und Reisende, die kein umfangreiches Fotogepäck umherschleppen wollen, ist diese Kamera sicher eine richtig gute Wahl.

Sie ist leicht, aber eben nicht zu leicht. Alle Bedienknöpfe sind sehr gut erreichbar. An Kartenslots und Anschlüsse kommt man prima heran. Durch das zusätzliche Schulter-Statusdisplay lässt sich die Kamera nicht nur auf einem Stativ sehr einfach und schnell bedienen. Vom Schnellwahlrad bin ich – seit ich das von meiner 7D Mark II kenne – ohnehin absolut begeistert. Fehlt eigentlich nur noch der kleine Joystick, dann wäre die Bedienbarkeit in meinen Augen perfekt.

Dass das Programmwahlrad auf der linken Schulter liegt, anstatt auf der rechten wie bei der EOS 750D empfinde ich eher als angenehm, da ich das so gewohnt bin. Klasse bei dem Modell ist auch das herausklappbare und schwenkbare Display. Das fehlt mir nämlich tatsächlich an meiner 7D Mark II. Gerade bei Nahaufnahmen, Überkopfaufnahmen oder auch knapp über dem Boden ist das einfach Gold wert!

Alles in allem ist die 760D eine Kamera, die sich äußerst angenehm bedienen lässt!

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Autofokus der Canon EOS 760D

Der Autofokus der 760D arbeitet schnell und zuverlässig. Dank der 19 Kreuzsensoren gelingt das korrekte Fokussieren auch in der Automatik deutlich besser als bei der 1300D. Fehlfokussierungen habe ich nur sehr selten bemerkt. Für die Geschwindigkeit des Autofokus spielt natürlich auch das verwendete Objektiv eine wichtige Rolle. Ich habe sowohl ein hochwertiges Teleobjektiv der L Serie als auch das Standard Kit Objektiv von Canon als auch das Sigma 17-70 mm an der Kamera getestet und war in allen Fällen mit dem sehr zügig arbeitenden AF zufrieden.

Auch im Live View hinterlässt der Autofokus einen guten Eindruck – deutlich besser und schneller als die Canon 1300D hier zu Werke geht. Video Aufnahmen gelingen im Live View dank entsprechender Schärfenachführung gut. Ich habe einen Großteil der Gruselparade im Europa-Park in diesem Modus aufgenommen und war zufrieden. Nur selten lag der Fokus aufgrund sich schnell ändernder Bildsituationen kurzfristig daneben.

Sehr positiv fiel mir auch das Setzen des Schärfepunktes per Touchscreen im Live View auf. Funktioniert prima! Nichtsdestotrotz empfehle ich für Aufnahme bewegter Objekte trotzdem den Verzicht auf den Live View, da der Servo-AF im normalen Modus doch um einiges schneller und treffsicherer arbeitet.

Im Übrigen lieferte der Autofokus auch bei schlechteren Lichtverhältnissen am Abend sehr überzeugende Ergebnisse.

Unter dem Strich arbeitet der Autofokus der EOS 760D zügig, treffsicher und sehr zufriedenstellend!

Bildqualität der EOS Canon EOS 760D

Hinsichtlich der Bildqualität fällt natürlich der 24 Megapixel Bilder erzeugende Sensor als erstes auf. Allerdings muss ich gestehen, dass ich in der Qualität der Bilder selbst nur geringe Unterschiede zur Canon EOS 700D mit ihren 18 Megapixeln erkennen kann. Gefühlt sind die Bilder jedoch einen ganzen Tick schärfer – wie üblich untersuche ich diese Aspekte aber nicht unter Laborbedingungen. Das überlasse ich lieber den Profis.

Was ich in meinen Tests gesehen habe, sind hervorragende, scharfe Bilder mit satten Farben und tollen Kontrasten, mit denen ich ausgesprochen zufrieden bin.

Verursacht der Sensor fehlerhafte Streifen im Bild?

In einigen Bewertungen auf amazon.de habe ich von ungewollten Streifen in einigen Bildern gelesen, die durch den Sensor verursacht werden. Das Problem sei Canon angeblich bekannt, würde aber nur bei extremen Bildbearbeitungen auftreten. Ich konnte dieses Phänomen jedoch nicht darstellen und habe es an meinem mir zur Verfügung stehenden Modell nicht feststellen können.

Fehlerhafte Sensoren der ersten Generation

Warum ich mich damals gegen die EOS 760D entschieden habe, war einzig und allein das schon kurz nach Erscheinen der Kamera bekannt gewordene Problem mit fehlerhaften Sensoren. Canon hatte dies damals auch in einer Stellungsnahme bestätigt. In dieser hieß es, dass die Probleme durch “optische Unregelmäßigkeiten” im Sensordesign verursacht werden und es dadurch „unter bestimmten Aufnahmebedingungen zu dunklen kreisförmigen Mustern“ kommen könne.

Betroffen sein können Kameras, deren Seriennummern mit 01 oder 02 beginnen. In dem Fall solltest du einen Blick ins Batteriefach werfen. Befindet sich dort ein markanter schwarzer Punkt auf dem herausklappbaren Teil, so ist die Kamera definitiv nicht betroffen. Falls dieser Punkt fehlt und deine Seriennummer mit 01 oder 02 beginnt, besteht die Chance, dass die Kamera das Problem aufweist. Betroffene Kameras werden aber kostenlos von Canon repariert. Mehr dazu findest du hier.

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Rauschverhalten der Canon EOS 760D

Im Bereich von ISO 100 – 800 ist das Rauschen kaum feststellbar. Selbst bis 1.600 würde ich ich ohne große Bedenken gehen, da kaum Details verloren gehen und das Rauschen über die Nachbearbeitung prima entfernt werden kann. Bei 3.200 wird es für meinen Geschmack schon kritisch. Vor allem in den dunklen Bildbereichen gehen hier Details verloren. In den hellen Bildbereichen wirkt sich das Rauschen weniger problematisch aus. ISO 6.400 und höher würde ich nur noch im Notfall einsetzen, wenn es heißt, besser ein verrauschtes Bild, als gar kein Bild. ISO 12.800 empfinde ich als nicht mehr akzeptabel.

Insgesamt empfinde ich das Rauschverhalten der 760D als gut – sie schneidet dabei kaum schlechter ab, als meine 7D Mark II. Ich empfehle die ISO Automatik auf ISO 100-800 zu setzen, bei Bedarf bis auf 1.600 zu erhöhen und ISO 3.200 nur manuell und sehr selektiv einzusetzen.

Geschwindigkeit der Aufnahme

Die EOS 760D speichert 5 Bilder pro Sekunde – allerdings wird dieses Tempo im RAW Modus unverzögert nur für 8 Bilder in Serie durchgehalten, im JPEG Modus dagegen für ca. 940 Aufnahmen. Das ist durchaus flott und für dieses Segment absolut ausreichend. Im Silent-Mode schafft die Kamera etwa 3 Bilder pro Sekunde.

Verfügbare Motivprogramme

Die EOS 760D bietet neben den üblichen Programmen (AV, TV, Manuell, Programmautomatik) folgende Motivprogramme:

  • Landschaft.
  • Portrait.
  • Nahaufnahme.
  • Sport.
  • Besondere Szenen:
    • Kinder.
    • Speisen.
    • Kerzenlicht.
    • Nachtaufnahmen mit Stativ.
    • Nachtaufnahmen ohne Stativ.
    • HDR Gegenlichtaufnahmen.

Außerdem kommen hinzu: Automatische Motiverkennung, Blitz-Aus und Kreativautomatik.

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Stärken der Canon EOS 760D kurz & kompakt

  • WLAN & NFC.
  • Schwenkbares Touch-Display.
  • Schnellwahlrad & Schulter-Display.
  • Bildqualität & Schärfe.
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Besser geeignet für Videos im Vergleich zur 750D.
  • Zuverlässig und schnell arbeitender Autofokus.

Schwächen der Canon EOS 760D kurz & kompakt

  • Nur 95% Sucherabdeckung.
  • Nicht wetterfest.
  • Kein GPS.
  • Nur rund 440 Aufnahmen je Akkuladung.
  • Sensor Generation noch nicht ausgereift.
  • Rauschverhalten bei hohen ISO Werten.

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Was unterscheidet die 750D von der 760D?

Die Unterschiede zwischen der EOS 750D und der EOS 760D sind minimal und liegen fast auschließlich in der Bedienbarkeit. Während Sensor, verbaute Technik und selbst das Gewicht (bis auf 10g) identisch sind, gibt es doch zwei wesentliche Unterschiede, die aber für mich tatsächlich Ausschlag gebend wären bei einer Kaufentscheidung.

Die 760D hat ein für diese Kamera Klasse völlig ungewohntes zweites Head Display an der Oberseite und ein Schnellwahlrad an der Rückseite. Beide empfinde ich als große Vorteile meiner 7D Mark II. Vor allem das Schnellwahlrad ist es, was für mich den Unterschied zwischen guter und genialer Bedienbarkeit ausmacht. Hätte die 760D nun noch den kleinen Joystick, den ich von meiner 7D Mark II gewohnt bin, wäre es perfekt. Aber auch so lässt sie sich – zumindest für mich – doch wesentlich angenehmer, schneller und besser bedienen als die 750D.

Dem Headdisplay geschuldet liegt das Programmwahlrad bei der 760D auf der linken Schulter des Kamera Gehäuses, während es bei der 750D rechts liegt. Aber das ist letztlich sicher nur reine Gewohnheitssache.

Interessanter ist da schon ein weiteres, kleines, aber angenehmes Feature der 760D – das automatische Abschalten des rückwärtigen Displays, wenn die Kamera ans Auge bzw. das Auge zum Sucher geführt wird. Das spart Strom und somit Akku Leistung. Auf der Haben Seite der 750D steht dafür natürlich der etwas geringere Preis. Aber ganz ehrlich? Die paar Euro sind die bessere Bedienbarkeit der 760D in meinen Augen auf alle Fälle wert.

Wenn du dich also zwischen diesen beiden Modellen entscheiden möchtest, dann empfehle ich ganz klar die 760D!

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Was hat sich zum Vorgängermodell geändert

Das Vorgängermodell ist die EOS 700D, von der ich sehr viel halte. Bislang habe ich sie sogar der 760D noch vorgezogen gehabt – vor allem da es immer wieder Berichte über Probleme mit dem neuen Sensor der 760D gab. Jetzt nach meinem Test kann ich diese Probleme nicht bestätigen – zumindest das mit vorliegende Modell arbeitet hervorragend und begeistert mich. Größte Vorteile gegenüber der 700D liegen natürlich im größeren und besseren Sensor, der satte 6 Megapixel mehr mitbringt, in der fortschrittlicheren Bedienbarkeit, mehr Fokussierungspunkten, dem WLAN und dem besseren Display inklusive Touch Screen. Diese Punkte allein sprechen bereits eine klare Sprache.

Im Detail fallen die wesentlichen Unterschiede wie folgt aus …

EOS 700D
EOS 760D
Megapixel
18
24
Bildprozessor
DIGIC 5
DIGIC 6
Farbtiefe
21,7 Bits
22,6 Bits
Anzahl Fokuspunkte
9
19
WLAN & NFC
Nein
Ja
Stereomikrofon
Nein
Ja
Touchscreen
Nein
Ja
Kontinuierlicher AF bei Videos
Nein
Ja
Gewicht
580 g
565 g

Hinzu kommt natürlich außerdem die etwas bessere Bildqualität der EOS 760D overall. Die Akkuleistung unterscheidet sich auch ein wenig – allerdings zu Gunsten der EOS 700D. Aber ein Ersatz-Akku sollte ja ohnehin zur Grundausstattung gehören.

Alternativen zur Canon EOS 760D

Betrachtet man das Einsteiger Segment bei Canon, so stößt man unmittelbar auf die EOS 1300D und die EOS 750D. Der ersten Kamera ist die 760D in meinen Augen deutlich überlegen – aber dafür kostet sie auch gut das Doppelte. Der Vergleich zur 750D fällt knapper aus. Hier gewinnt die 760D aber ebenfalls aufgrund der deutlich angenehmeren Bedienbarkeit. Die 50-100 Euro mehr zu investieren zahlen sich hier definitiv aus.

Nach oben hin drängt sich vor allem die Canon EOS 80D auf – eine Kamera, die ich demnächst noch ausführlich testen werde. Solltest du bereits Erfahrungen mit der Spiegelreflexfotografie besitzen und eher in den halbprofessionelleren Bereich schielen, dann ist die 80D der 760D wahrscheinlich vorzuziehen.

Aber auch außerhalb Canons gibt es vergleichbare Konkurrenz. Aus dem Hause Nikon haben wir da die D5500 und bei Pentax findet sich die Pentax K-3 als Alternative. Beides ebenfalls interessante Kameras mit Stärken und Schwächen im direkten Vergleich, die preislich etwa auf dem gleichen Niveau liegen.

Für wen eignet sich die Canon EOS 760D?

Die 760D eignet sich für Einsteiger, ambitionierte Hobby-Fotografen und aufgrund ihrer kompakten Maße und des leichten Gewichts eben auch für Reiseblogger perfekt. Mit ihrer 24 Megapixelauflösung und der fortschrittlichen Bedienbarkeit wirst du lange Spaß mit der Kamera haben, ohne an ihre Grenzen zu stoßen. Selbst als Zweitkamera für angehende Profis kann ich sie mir vorstellen. Ich habe sie selbst auf einem Trip in einem Seitenfach meines Fotorucksacks als Zweitkamera dabei gehabt. Sie nimmt kaum Platz weg und macht wirklich sehr gute Bilder.

Welches Objektiv macht Sinn?

Natürlich ist ein Standard Kit Objektiv am Anfang erst einmal ausreichend – zumindest, wenn es deine erste Kamera ist. Bist du jedoch schon etwas erfahrener uns legst Wert auf ein gutes, lichtstarkes Allrounder Objektiv, dann empfehle ich dir folgende zwei:

Im Weitwinkelbereich möchte ich dir das Canon 10-18 mm ans Herz legen:

Im Telebereich warte ich aktuell auf die Veröffentlichung des neuen Canon EF 70-300mm F4-5,6 IS II USM. Mögliche preiswerte Alternativen bis dahin sind:

Sinnvolles Zubehör für die Canon EOS 760D

Die 760D ist eine tolle Kamera. Zur Grundausstattung gehören natürlich wie immer Speicherkarten, eine gute Tasche und ein Ersatzakku. Damit du jedoch auch lange Freude an der Kamera hast und für jede Situation gerüstet bist, empfehle ich außerdem ein leichtes Reisestativ, Reinigungsutensilien und aufgrund fehlender Wetterfestigkeit natürlich einen Regenschutz.

Tipp: Auch ein Handbuch bietet sich bei einer Kamera mit diesem tollen Funktionsumfang natürlich als Nachschlagewerk an. Ich selbst habe eine solche Investition bei allen meinen bisherigen Kameras nie bereut.

Was ich sonst noch so in meinem Fotorucksack packe, erfährst du hier.

Mein Fazit zur Canon EOS 760D

Ich habe mich schon lange mit dieser Kamera in Form von Reviews beschäftigt und viel über sie gelesen. Vor allem die anfänglichen Probleme mit dem Sensor hielten mich jedoch davon ab, sie mir zuzulegen. Von meinem Test jetzt bin ich jedoch ausgesprochen positiv überrascht. Technische Probleme konnte ich keine feststellen. Die Kamera lässt sich hervorragend bedienen und ist in meinen Augen viel mehr als nur eine Einsteigerkamera. Sie ist leicht, kompakt und macht rattenscharfe Bilder. Das wirklich sehr gute Touch Display und die umfänglichen Funktionen gefallen mir sehr. Ich bin sehr angetan von der Kamera und halte sie für die im Moment beste Einsteigerkamera bei Canon.

Die Canon EOS 760D bei Amazon*

Fotografische Zugabe

Fotos eines Waldspazierganges

Fotos aus dem Europa-Park