Ich stelle dir in diesem Artikel das herrliche Freiburger Münster vor, erzähle dir, wann und wie es gebaut wurde, worin die Besonderheiten des Bauwerks liegen und auf was du bei einem Besuch achten solltest.
Wenn ich durch meine wunderschöne Heimatstadt Freiburg spaziere, dann zieht es mich immer wieder unweigerlich zum Freiburger Münster, dem Wahrzeichen der Stadt. Majestätisch steht es inmitten des Münsterplatzes umringt von der Alten Wache, dem Historischen Kaufhaus, netten Cafés und dem Wentzingerhaus, in welchem sich heute das Museum für Stadtgeschichte befindet.
Übersicht
- Das Freiburger Münster
- Turmfinale & Sanierung
- Daten & Fakten
- Veranstaltungen
- Öffnungszeiten
- Kontakt
- FAQ zum Freiburger Münster
- Wer hat das Freiburger Münster gebaut?
- Wann wurde das Freiburger Münster gebaut?
- Wem gehört das Freiburger Münster?
- Hat das Freiburger Münster einen Aufzug?
- Wie viele Stufen hat der Münsterturm genau?
- Wo parke ich am besten, wenn ich das Münster besuchen möchte?
- Wo befindet sich das Freiburger Münster?
- Warum ist das Freiburger Münster kein Dom?
- Seit wann ist das Freiburger Münster eine Kathedrale?
- Was ist der Unterschied zwischen einem Dom und einem Münster?
- Wie lange war das Münster mit einem Gerüst umzäunt?
- Warum trägt das Münster die Bezeichnung „Unsere Liebe Frau“?
- Wann findet der Münstermarkt statt?
- Weitere Linkempfehlungen zum Münster
Das Freiburger Münster
Ich kann jedem nur raten, an einem schönen sonnigen Samstagvormittag einmal über den Markt zu schlendern und das Münster von allen Seiten zu betrachten. Danach geht es natürlich hinein, um auch von Innen einen Eindruck dieses herrlichen Bauwerkes zu bekommen.
Seitenansicht des Freiburger Münsters
Geschichte des Münsters
Das Münster Unserer Lieben Frau mit dem „schönsten Turm der Christenheit“ wurde im Wesentlichen zwischen 1200 und 1513 erbaut. Die Baugeschichte des Münsters begann um 1200 unter Herzog Bertold V., der eine Grablege für die Zähringerdynastie errichten wollte. Die ersten Teile wie das Querschiff und die Untergeschosse der Seitentürme wurden im spätromanischen Stil nach dem Vorbild des Basler Münsters erbaut. Ab 1230 jedoch fand ein Wechsel zum Stil der französischen Gotik statt.
Im Freiburger Münster
Um 1300 wurde das hochgotische Langhaus fertig gestellt, um 1330 der Westturm vollendet. Der dreischiffige Chor wurde 1354 begonnen. In den Jahren zwischen 1368 bis 1471 gab es aufgrund von Geldmangels eine Zwangspause. Im Jahr 1513 wurde der Münsterchor geweiht. Der Kapellenkranz des Hochchores wurde 1536 fertiggestellt, weshalb dieses Jahr den Abschluss des Münsterbaus markiert. Als letzter wesentlicher Bauteil entstand 1620 noch eine Renaissancevorhalle an der Südseite des Querhauses.
Altarraum im Freiburger Münster
Während dem Zweiten Weltkrieg viele beeindruckende Kirchen und Gebäude zum Opfer fielen, passierte in Freiburg ein kleines Wunder. Obwohl weite Teile der Stadt komplett zerbombt wurden, blieb das Münster unversehrt. Mehr noch, sogar die herrlichen Originalfenster aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die u.a. einst von den Freiburger Zünften gestiftet wurden, konnten erhalten bleiben, da sie vor den Bombenangriffen ausgebaut und in Sicherheit gebracht worden sind. Ihren Stiftern zu Ehren zeigen sie verschiedene handwerkliche Symbole wie Brezel, Stiefel, Mühlrad oder Schere.
Gewölbte Decke des Münsters
Diese Buntglasfenster sind es auch, die mir als erstens auffallen, als ich das schöne, aber doch recht düstere Münster betrete. Vor allen an Tagen, an denen die Sonne hell erstrahlt, kommen sie besonders gut zur Geltung. Staunend laufe ich in Richtung Hochalter, der seinerseits das wohl bedeutendste Stück der Innenausstattung ist. Der Hochaltar von Hans Baldung Grien ist ein Flügelaltar, der in der Weihnachtszeit vier Weihnachtsbilder mit den Themen Mariä Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi und Flucht nach Ägypten zeigt.
Das restliche Jahr über zeigt sich als Mittelbild die Krönung Mariens, umgeben von den zwölf Aposteln. Der Altar kann dem Kirchenjahr entsprechend umgestaltet werden. Auf die Rückseite, die nur bei einer Besichtigung des Kapellenkranzes zu sehen ist, ist die Kreuzigung Jesu Christi gemalt. Um den Hochaltar gruppieren sich elf Chorkapellen. In der Lochererkapelle befindet sich ein beachtenswerter, von Hans Sixt von Staufen in den Jahren 1521–24 geschaffener Schnitzaltar.
Die Orgel
Bekannt ist das Freiburger Münster heute auch wegen seiner Orgelanlage. Die vierteilige Anlage besteht aus der Marienorgel im nördlichen Querschiff, der Langschifforgel (Schwalbennestorgel), der Michaelsorgel auf der Empore unter dem Turm (Michaelskapelle) und der Chororgel. Letztere ist mit 144 Registern auf vier Manualen und Pedal eine der größten Orgeln Deutschlands und der Welt.
Das Geläut
Das Geläut des Münsters besteht aus 19 Glocken mit einer Gesamtmasse von rund 25 Tonnen. Damit gehören die Glocken des Freiburger Münsters zu den größten Domgeläuten in Deutschland. Die älteste Glocke im Geläut ist die Hosanna aus dem Jahr 1258, die zu den ältesten erhaltenen Glocken dieser Größe gehört.
Glocken im Glockenturm
Turmbesteigung
Wer übrigens den Aufgang zum Turm innerhalb des Münsters sucht, der wird das vergebens tun, denn der Aufgang befindet sich – frontal vor dem Haupteingang stehend – rechter Hand, außerhalb der Kirche. Einen Aufzug gibt es zwar nicht, aber wer die über 300 Stufen bis zur Galerie zu Fuß bewältigt, wird in 70 Metern Höhe belohnt mit einer fantastischen Aussicht über ganz Freiburg.
Aufgang zum Westturm
Auch der Schwarzwald, der Kaiserstuhl und die Vogesen sind von hier zu beobachten. Der Markt zu Fuße des Münsters dagegen erscheint fast wie eine Spielzeuglandschaft, so winzig erscheinen die Menschen am Boden.
Ausblick vom Westturm des Münsters
Auf dem Weg zur Galerie wartet außerdem die Türmerstube, in der es Spannendes zu erfahren gibt. Von dort zweigt auch der Aufgang zum Glockenturm ab.
Türmerstube
Die Wasserspeier
Doch auch außerhalb des Münsters gibt es viel Spannendes zu entdecken. Neben Propheten, Aposteln und biblischen Königen gibt es auch 91 interessante Wasserspeier. Darunter befinden sich so illustre Vertreter wie der Narr oder einem der Welt den blanken Hintern entgegenstreckenden Wasserspeier. Die Figur des Narrens von Richard Fahr wurde übrigens von der Breisgauer Narrenzunft zu ihrem Symbol gemacht.
Wasserspeier mit blankem Hintern
Dass der nackte Wasserspeier jedoch den Erzbischof brüskieren soll, ist eine reine Legende – denn dieser zog im gegenüberliegenden Palais erst lange nachdem die Figur entstanden war, ein. Die Wasserspeier dienen einerseits der Ableitung von Regenwasser und somit dem Schutz der Mauern, andererseits sollen sie aber auch die bösen Dämonen von Haus Gottes fernhalten.
Wusstest du, dass auch beim Freiburger Münster der Goldene Schnitt eine wichtige Rolle spielte? Der Westturm beispielsweise ist 210 Ellen hoch und setzt sich aus Turmhelm (80 Ellen) und Unter- und Mittelgeschoss (130 Ellen) zusammen, die im Verhältnis des Goldenen Schnittes aufgeteilt sind.
Skulptur an der Südseite
Turmfinale & Sanierung
12 Jahre lang wurde das Freiburger Münster saniert. 12 Jahre lang versperrten – mal mehr, mal weniger viele – Gerüste die Sicht auf dieses herrliche Bauwerk. Rund anderthalb Jahre war zudem der Aufgang des Turms zuletzt gesperrt.
Das Gerüst ist seit August dieses Jahres endlich Geschichte und ab morgen wird auch der Turm wieder begehbar sein! Gefeiert wird dieses Ereignis im großen Turmfinale mit vielen Veranstaltungen, mit Führungen, musikalischen und optischen Highlights und vielem mehr!
Informationen zum Turmfinale vom 12. – 14. Oktober 2018
Daten & Fakten
- Bauzeit des Münsters: ca. 350 Jahre
- Gesamtlänge: 125,83m
- Gesamtbreite: ca. 30m
- Höhe des Westturms: 116m (einschl. Wetterfahne)
- Höhe des Mittelschiffs: 25,70m
- Rauminhalt: 80.300 m³
- Anzahl Wasserspeier: 91
Blick aufs Seitenschiff
Veranstaltungen
Im Freiburger Münster finden regelmäßig Veranstaltungen, Konzerte – vor allem Orgelkonzerte statt.
Informationen dazu findest du hier:
Öffnungszeiten
Das Freiburger Münster ist Montag bis Samstag zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet und am Sonntag zwischen 13 und 19 Uhr. Während Gottesdiensten ist jedoch keine Besichtigung möglich.
Kontakt
- Tel: 0761/2085963
- Web: www.freiburgermuenster.info
Blick über Freiburg
FAQ zum Freiburger Münster
Wer hat das Freiburger Münster gebaut?
Die Baugeschichte begann unter Herzog Berthold V. von Zähringen. Er war der letzte Herzog aus der ursprünglichen Linie der Zähringer.
Wann wurde das Freiburger Münster gebaut?
Die Bauzeit begann um 1200 herum und dauerte rund 350 Jahre. Geweiht wurde das Münster 1513. Aber auch danach fanden noch weitere Arbeiten bis zur Fertigstellung statt.
Wem gehört das Freiburger Münster?
Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen, gehörte das Freiburger Münster von Anfang an nicht der Kirche. Nach Gründung des Erzbistums Freiburg im Jahr 1827 entstanden der Münsterfabrikfonds und der Domfabrikfonds. Seit 1901 ist vertraglich fest geregelt, dass das Münster dem Münsterfabrikfonds gehört. Der Freiburger Münsterbauverein, der für die Instandhaltung des Äußeren des Münsters zuständig ist, hat kein Eigentumsrecht am Bauwerk. Noch heute sind der Münsterfabrikfonds oder der Domfabrikfonds für das Innere, die Vorhalle, die Glocken und die Orgel zuständig.
Hat das Freiburger Münster einen Aufzug?
Nein, das Freiburger Münster hat keinen Aufzug. Der Turm und das kleine Museum sind nur zu Fuß über mehr als 300 Stufen über eine enge Wendeltreppe erreichbar.
Wie viele Stufen hat der Münsterturm genau?
Vom Münsterplatz bis zur Türmerstube sind 207 Stufen hinaufzusteigen. Von dort führen weitere 126 Stufen bis zur Galerie unterhalb des Turmhelms. Insgesamt sind es also 333 Stufen. Um die Glocken von der Türmerstube aus zu erreichen bedarf es weiterer 33 Stufen.
Figur an der Außenfassade
Wo parke ich am besten, wenn ich das Münster besuchen möchte?
Ich empfehle das Parkhaus Am Karlsbau. Es liegt nah am Münsterplatz, ist gut über den Altstadtring erreichbar und von den Kosten her absolut okay.
Wo befindet sich das Freiburger Münster?
Das Freiburger Münster liegt zentral inmitten der Altstadt Freiburgs zu Fuße des Schlossbergs auf dem Münsterplatz.
Warum ist das Freiburger Münster kein Dom?
Genau genommen ist es ein Dom! Aber obwohl sich das Münster seit 1827 so nennen darf, hat sich die bekannte und gebräuchlichere Bezeichnung als Münster durchgesetzt.
Seit wann ist das Freiburger Münster eine Kathedrale?
1827 wurde das Erzbistum Freiburg gegründet. Dadurch wurde die bisherige Kirche offiziell zum Dom und somit zur Kathedrale. Vor 1827 lag der Bischofssitz in Konstanz.
Was ist der Unterschied zwischen einem Dom und einem Münster?
Als Dom (lat. domus dei: Haus Gottes) bezeichnet man eine Kirche, die gleichzeitig als Bischofssitz dient. Ein Münster (lat. monasterium: Kloster) ist dem Ursprung nach eine klösterliche Niederlassung. Der Begriff wurde später aber auch umgangssprachlich für größere, gotische Kirchen genutzt, die kein Bischofssitz, also Dom, waren. Im Falle des Freiburger Münsters hat sich der Begriff Münster nach der Dom Werdung 1827 einfach als der Gebräuchlichere gehalten, zumal der Begriff Dom regional eher ungebräuchlich war. Genau genommen ist das Freiburger Münster aber seit 1827 ein Dom.
Der Bezeichnung „Münster“ tauchte offiziell übrigens erstmalig am 24. Dezember 1356 in einer Urkunde der Pfalzgräfin Klara von Tübingen auf.
Weitere Links zum Thema:
Turmuhr des Freiburger Münsters
Wie lange war das Münster mit einem Gerüst umzäunt?
2006 begannen umfassende Renovierungsarbeiten am Münster. Erst 2018 erfolgte der vollständige Rückbau des Gerüstes.
Warum trägt das Münster die Bezeichnung „Unsere Liebe Frau“?
Das Freiburger Münster ist Maria, der Mutter Jesu Christus geweiht und trägt daher das Patronat „unsere Liebe Frau“. Maria ist zugleich Patronin der Erzdiözese Freiburg und war auch bereits Patronin des erloschenen Vorgängerbistums Konstanz.
Wann findet der Münstermarkt statt?
Von montags bis samstags findet auf dem Münsterplatz der Münstermarkt, ein toller Bauernmarkt statt. Neben frischem Obst, Gemüse und Blumen bekommen Besucher hier auch echte Köstlichkeiten der Freiburger Food-Szene. Die legendäre „Lange Rote“ und „Stefans Käsekuchen“ gehören zu den bekanntesten Spezialitäten und sind auch überregional bekannt.
■ www.muenstermarkt.freiburg.de, Mo–Fr 7.30–13.30, Sa 7.30-14 Uhr
Markt auf dem Münsterplatz
Freiburger Lange Rote auf dem Münstermarkt
Weitere Linkempfehlungen zum Münster
Kennst du das Freiburger Münster? Wie gefällt dir unsere herrliche Kirche im Herzen Freiburgs?
Einsame klasse,, Geb. in Freiburg 08.03.1944 – jetzt B.-Baden