Wir fahren in den Süden von Mauritius, kämpfen uns bis zu den Rochester Falls vor, genießen die herrliche Küstenstraße und besuchen schließlich die Alexandra Falls. Auf dem Rückweg erkunden wir das Grand Bassin, bevor wir schließlich einen entspannten Abend am Strand verbringen.

Frühstück im Victoria Beachcomber

Auf meinem Frühstücksteller haben sich heute ein paar leckere Crêpes eingefunden, umgarnt von frischem Obst, Würstchen und einem Früchtejoghurt.

fruehstueck-victoria-beachcomber

Frühstück

Fahrt in den Süden

Als wir uns wenig später auf den Weg machen – heute soll es in den Süden von Mauritius gehen – scheint die Sonne wieder herrlich über uns. Dem Stress einer Fahrt durch Port Louis gehen wir auch heute aus dem Weg – auf der M3 lässt sich die Hauptstadt sehr entspannt und angenehm umfahren.

Aussicht nahe den Rochester Falls, Mauritius

Grünes Mauritius

Unsere Fahrt führt uns zunächst wieder vorbei an Zuckerrohrplantagen und kleinen Dörfern, dann ein gutes Stück über die Schnellstraßen, an deren Kreisverkehre wir uns inzwischen vollständig gewöhnt haben und schließlich wieder über kleinere Landstraßen. Letztere sind zumeist von herrlich alten und stattlichen, rotstämmigen Bäumen gesäumt, deren dichtes Blätterwerk einen grünen Tunnel um die Straße bildet. Wunderschön.

Rochester Falls bei Souillac

Leicht kurvig und mit viel guter Laune geht es so bis nach Souillac, unserem ersten Ziel. Allerdings wollen wir uns nicht die Stadt selbst anschauen, sondern die nah gelegenen Rochester Falls.

Auf der Karte haben wir uns zuvor schon eine Zufahrt angeschaut, die jedoch mit zunehmendem Weg immer abenteuerlicher wird. Als das Ganze nur noch wie ein kleiner Feldweg zwischen dichten Zuckerrohrpflanzen ausschaut, drehen wir lieber um und versuchen einen anderen Weg. Immerhin haben wir bei der Durchfahrt von Souillac ein großes Hinweisschild zum Wasserfall gesehen, das wir jedoch zuvor ignoriert hatten.

Wir folgen dem gut ausgeschilderten Weg, geraten aber bald vom Regen in die Traufe. Auch hier erwartet uns ein zunehmend unwirtlicher und unbefestigter Weg voller Steine und Schlamm – und das auf nun 2,5 km Länge. Hätten wir mal doch den anderen Weg genommen! Dort wären es nur noch wenige Hundert Meter gewesen. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer!

Nun ja, Augen zu und durch. Wir rumpeln im ersten Gang mit schleifender Kupplung über den Weg, der stellenweise nur noch aus mehr als faustgroßen Felsbrocken besteht. Ob das unsere Autoreifen aushalten?

Nach wenigen Minuten taucht zudem ein Polizei-SUV in unserem Rückspiegel auf, der wahrscheinlich denkt, was wir für Verrückte sind. Wir beißen jedoch unsere Zähne zusammen, beten um unsere Reifen und kämpfen uns durch, bis es nicht mehr weiter geht. Ein Einheimischer mit einem Tisch und ein paar Kokosnüssen wartet am Ende der holprigen Straße und teilt uns mit, dass es von hier nur noch 5 Minuten zu Fuß sind. Wir sind heilfroh, das zu hören, denn jeder Meter weniger über diese Straße, so man es denn so nennen möchte, ist ein guter Meter!

Anfahrt Rochester Falls, Mauritius

Weg zu den Rochester Falls

Wir hören auf dem leicht abwärts führenden Pfad bereits nach wenigen Metern das Rauschen des Wassers und finden schließlich einen wunderschönen, nicht sehr hohen, aber herrlich über die Breite von ca. 10 Meter fallenden Wasserfall.

Rochester Falls, Mauritius

Rochester Falls

Leider sind wir nicht ganz allein. Eine Großfamilie bereitet sich gerade darauf vor, im kleinen See vor dem Wasserfall baden zu gehen. Eine tolle Idee! Müssten wir nicht hinterher mit dem Auto weiterfahren, hätten wir uns am liebsten angeschlossen. Denn es ist richtig heiß. So aber genießen wir einfach den Sprühregen des Wasserfalls und machen ein paar schöne Aufnahmen.

Anfahrt Rochester Falls, Mauritius

Wanderweg Rochester Falls

Aufs Stativ, das ich extra mitgenommen habe, verzichte ich aufgrund der Badegäste. Auf jeden Fall war der Wasserfall aber einen Besuch wert, auch wenn uns die Anfahrt einiges an Nerven gekostet hat.

Sehenswert – Rochester Falls

Die Rochester Falls liegen wunderschön zwischen Zuckerrohrplantagen in der Nähe der Stadt Soulliac. Der Wasserfall fällt über die Breite von 10 Metern und ist damit der breiteste Wasserfall auf Mauritius. Allerdings ist die Anfahrt auf unbefestigtem Weg sehr beschwerlich. Auch wird vereinzelt berichtet, dass vor Ort Touristen abgezockt werden, indem z. B. Mietwagenüberwachung erzwungen wird o.ä. Wir konnten das nicht beobachten – allerdings war zum Zeitpunkt unseres Besuchs auch ein Polizeiwagen zugegen. Uns hat der Wasserfall ausgesprochen gut gefallen.

Anfahrt über Soulliac, den Wegweisern folgen, schwieriger Anfahrtsweg

 

Küstenstraße im Süden

Die Rückfahrt gestaltet sich dann etwas kürzer, da wir den Weg bereits kennen und die schlimmsten Ecken schon genau im Blick haben. Trotzdem sind wir heilfroh, als wir wieder festen Asphalt unter die Räder bekommen.

Erleichtert und wieder frohen Mutes nehmen wir die schöne Küstenstraße in Richtung Baie du Cap in Angriff. Wann immer sich der Blick aufs Meer frei gibt, wird ersichtlich, wie wunderschön es hier ist. Wir können nicht anders, als an einem breiten grünen Streifen voller toller Bäume zu halten, als wir entdecken, dass auch andere Ausflügler das bereits getan haben.

Strand, Mauritius

Südliche Küste

Strand, Mauritius

Blaues Meer & Strand

Wir steigen aus und genießen erst einmal eine Runde Meer, die frische, angenehme Brise eines heute stärkeren Lüftchens und die Ungestörtheit an diesem schmalen, aber sehr schönen Strand. Wir laufen ein paar Meter am Weg neben dem Strand entlang und drehen dann aber alsbald wieder um, um unseren Weg auf der Küstenstraße fortzusetzen.

Strand, Mauritius

Strandweg

Strand, Mauritius

Sandstrand

Aussichtspunkt Ilot Sancho

Da ich auf der Karte einen Aussichtspunkt entdeckt habe, fahren wir nun diesen an. Geparkt wird wieder recht abenteuerlich unter Bäumen. Der Aussichtspunkt selbst soll sich auf einer kleinen Halbinsel namens Ilot Sancho befinden, die sich aber dank aktueller Flut leider als Insel entpuppt! Das ärgert mich sehr. Etwa 5 Meter Wasser trennen mich von der stark bewachsenen, kleinen, grünen Insel, an dessen mir gegenüberliegendem Ufer ich einen Eingang ins Dickicht entdecke.

Ilot Sancho, Mauritius

Ilot Sancho

Meine Neugierde ist jedoch groß und so mache ich mich dran, mich aller Wertsachen und der Hose zu entledigen – keine Sorge, ich habe eine Badeshorts unter – und überlege, wie ich es nun am besten anstelle. Ich schnüre meine Schuhe zusammen und werfe sie mir über die Schulter, denn am anderen Ende sehe ich viele spitze Felsen am Ufer. Nur meine Kamera kommt mit.

Doch schon nach den ersten Schritten im Wasser merke ich, wie glitschig die Steine sind. Ich drehe also wieder um und tausche die Kamera mit der GoPro*, denn diese ist immerhin wasserdicht. Meine teure DSLM riskiere ich dann lieber doch nicht.

Dieses Mal wate ich komplett durchs Wasser und klettere am gegenüberliegenden Ufer vorsichtig an Land – natürlich sofort die Schuhe anziehend. Ohne wäre nicht gegangen. Ich schleiche mich geduckt durch das grüne Dickicht und finde am anderen Ende eine Landzunge aus Lavagestein – zumindest macht es den Eindruck – vor. Gut, dass ich was an den Füßen habe. Ich laufe bis zum vorderen Ende vor und genieße die herrliche Rundumsicht, die ich natürlich auch mit der GoPro festhalte. Schon praktisch so ein kleines Ding!

Aussichtspunkt Ilot Sancho im Süden von Mauritius

 

Ich lasse mir hier ordentlich den Wind um die Nase wehen, genieße das Rauschen des Meeres, die Ruhe, die Einsamkeit und gebe mich einfach hier und jetzt diesem wunderschönen Moment hin. Ein toller Ort – vor allem, weil ich ihn mir doch auch ein wenig erkämpfen musste. Der Vorteil – ich bin allein, denn anscheinend hat sonst niemand den Mut, das Wasser zu durchqueren. Mir soll es recht sein.

Nach einigen Minuten mache ich mich schließlich wieder auf den Rückweg und wate erneut etwa bis zur Hüfte durch das Wasser. Ich rutsche zwar einmal fast aus, kann mich aber doch ganz gut halten, so das Lucas mit gezücktem Handy nicht auf seine schadenfreudigen Kosten kommt.

Für mich hat sich dieses kleine Abenteuer definitiv gelohnt!

Ilot Sancho, Mauritius

Blick auf die Ilot Sancho

Ilot Sancho, Mauritius

Blaues Meer

Ich trockne noch ein wenig an der Luft, bevor wir schließlich nach ein paar Metern am Strand entlang zum Auto zurückkehren und nun wieder gen Norden in Richtung Black River Georges Nationalpark fahren.

Sehenswert – Ilot Sancho

Die Ilot Sancho ist eine sehr kleine Insel im Süden von Mauritius, die gleichzeitig als Aussichtspunkt ausgewiesen ist. Je nach Wasserstand ist es einfacher oder schwieriger, die Insel zu erreichen. Festes Schuhwerk ist wichtig, da die vorgelagerte Landzunge aus Lavagestein besteht. Die Rundumsicht von dort ist allerdings tatsächlich einfach nur super schön.

 

Alexandra Falls

Unser drittes Ziel ist der Alexandra Fall. Wir fahren erneut wunderschöne kleine Straßen entlang und schrauben uns schließlich langsam, aber stetig durch Zuckerrohrplantagen immer höher ins Gelände. Als wir die ost-west führende Querstraße Richtung Chamarel erreichen, wird die Straße deutlich breiter.

Die Alexandra Falls zu finden ist nun ein Leichtes und dieses Mal gibt es sogar einen schönen, großen und gut erreichbaren Parkplatz für unser Auto. Die Anfahrt zum Parkplatz hat es mir übrigens besonders angetan. Wieder fahren wir durch wunderschönen hohen Wald, der fast märchenhaft wirkt.

Alexandra Falls, Mauritius

Märchenhafter Weg

Vom Parkplatz aus sind es nur wenige hundert Meter zum Aussichtspunkt, von dem aus wir gleich 2 Wasserfälle entdecken und zudem eine fantastische Sicht über die Landschaft bis zum Meer genießen dürfen. Es gibt eine ersteigbare Aussichtsplattform, bei der an einer Seite allerdings das Geländer fehlt. Ein wenig Vorsicht aufgrund mehrerer Leute auf engem Raum ist also angebracht.

Alexandra Falls, Mauritius

Aussicht Richtung Meer

Leider sehen wir nur einen kleinen Teil des linken Wasserfalls und auch der zweite Wasserfall ist recht weit entfernt. Von viel Grün umrahmt, lässt sich aber erahnen, wie gewaltig er aus der Nähe wirken muss, schließlich hat er eine durchaus stattliche Fallhöhe.

Alexandra Falls, Mauritius

Alexandra Falls

Ob es einen Wanderweg bis zum Wasserfall gibt, ist uns nicht ganz klar. Wir begnügen uns einfach mit dem, was wir sehen, denn bei der Hitze ist uns nicht wirklich nach einem längeren Fußmarsch.

Alexandra Falls, Mauritius

Grüner Dschungel

Sehenswert – Alexandra Falls

Die Alexandra Falls liegen im Black River Gorges National Park, wo sie sehr gut mit dem Auto erreichbar sind. Es gibt einen großen Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Aussichtspunktes, von dem aus die Alexandra Falls gut zu sehen sind. Allerdings ist der Wasserfall von dem Punkt aus recht weit entfernt. Da vom Aussichtspunkt aber auch ein herrlicher Blick über die umliegende Gegend bis hin zur Küste geworfen werden kann, ist dieser Abstecher definitiv einen Stopp wert.

Wasserfall ist gut von der B103 – Plaine Champagne Road aus ausgeschildert

 

Grand Bassin

Nach kurzem Kriegsrat, wie es weiter geht, entscheiden wir uns für den Weg über Grand Bassin. Die Straße dorthin ist überraschend breit und sehr gut ausgebaut. Und dann wird’s noch spannender. Plötzlich taucht am Horizont eine riesige Statue auf. An dessen Fuß befindet sich ein gigantisch großer Parkplatz. Verrückt! Wie wir später recherchieren, findet hier regelmäßig das Mauritius Maha Shivaratri Festival, ein Hindu Festival statt. Auch wir halten natürlich und machen erst einmal ein paar schöne Aufnahmen, der indischen Gottheit. Eine Wahnsinnstatue!

Grand Bassin, Nationalpark, Mauritius

Hindu-Göttin Durga

Als wir weiter fahren, entdecken wir wenig später das eigentliche Grand Bassin, einen mittelgroßen See, an dessen Ufer weitere interessante, farbenfrohe Tempel, Gebäude und Statuen stehen. Auch hier halten wir noch einmal, um ein paar Fotos zu schießen.

Wir können nur erahnen, was hier los sein muss, wenn das eigentliche Festival stattfindet. Die Luft geschwängert von Räucherkerzen, schauen wir aber, dass wir bald weiterkommen. Ich mag den Geruch von Räucherkerzen nämlich so gar nicht.

Grand Bassin, Nationalpark, Mauritius

Reiter Statue

Grand Bassin, Nationalpark, Mauritius

Statue am Grand Bassin

Sehenswert – Grand Bassin

Das Grand Bassin (auch als Ganga Talao bekannt) gilt als heiligste Pilgerstätte der Hindus auf Mauritius. An einem Kratersee gelegen, befinden sich hier etliche kleine Tempel und eine Vielzahl an interessanten Statuen – darunter die 33 Meter hohe Shiva-Statue und die ebenfalls 33 Meter hohe Durga Maa Bhavani Statue. Rund 450.000 Pilger besuchen jedes Jahr im Februar und März diese Pilgerstätte.
Der Legende nach ist der Kratersee mit dem heiligen indischen Fluss Ganges verbunden. Shiva, der Gott der Zerstörung und Erhaltung wollte einst seiner Gattin Parvati die schönsten Plätze der Erde zeigen, zu denen auch die Insel Mauritius zählt. Shiva trug während der langen Reise den Fluss Ganges auf dem Kopf, um die Welt vor Überschwemmungen zu schützen. Auf Mauritius verschüttete Shiva versehentlich Wasser des Ganges. Die Tropfen flossen in einem Kraterloch in der Mitte der Insel zusammen – so entstand der Ganga Talao.

B88 – Grand Bassin Road

 

Die nun folgende Rückfahrt zum Hotel erfolgt ereignislos, nicht zuletzt dank der erneuten weiträumigen Umfahrung von Port Louis, die wir nun immer so nutzen werden.

Sonnenuntergang

Den späten Nachmittag verbringen wir entspannt am Hotelpool und mit Schnorcheln im Meer, in dem wir erneut viele exotische Fische erspähen können – wenngleich das Wasser jetzt auf dem Nachmittag doch recht trüb ist. Dafür ist der spätere Sonnenuntergang umso schöner.

Welch herrliches Fleckchen Erde Mauritius doch ist!

Sonnenuntergang am Strand von Mauritius

Abends am Strand

Sonnenuntergang am Strand von Mauritius

Sonnenuntergang auf Mauritius

Sonnenuntergang am Strand von Mauritius

Palmen & Liegen am Strand

Sonnenuntergang am Strand von Mauritius

Stille am Abend

Morgen werden wir definitiv noch einmal zum Flic en Flac Strand fahren, wo wir das Schnorcheln bisher am schönsten fanden. Außerdem steht ein erneuter Besuch des Nationalparks, des Chamarel Wasserfalls, der Siebenfarbigen Erde und des La Morne Brabant auf unserem am Abend geschmiedeten Plan.

 

Alle Reiseberichte unserer Mauritius Reise in der Übersicht:

Tag 1 – Reise nach Mauritius & Ankunft im Hotel Victoria Beachcomber Resort & Spa
Tag 2 – Péreybère Beach, Cap Malheureux & Schnorcheln auf Mauritius
Tag 3 – Tamarind Falls, Casela Nature & Leisure Park & Flic en Flac
Tag 4 – Mauritius – Rochester Falls, Alexandra Falls & Grand Bassin
Tag 5 – Chamarel & die Siebenfarbige Erde auf Mauritius
Tag 6 – Relaxen am Strand
Tag 7 – Schwimmen mit Delfinen & Bootstour vor Mauritius

Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu Mauritius!