In diesem Artikel bekommst du von mir übersichtlich & kompakt 55 schnelle und einfach umzusetzende Tipps zum Fotografieren, mit denen du sofort bessere Fotos produzieren wirst.

Fotografieren ist für viele – so auch mich – mehr als ein Hobby. Aber je mehr man sich in die Fotografie verliebt, desto größer werden die Ansprüche an sich selbst und desto mehr Zeit lässt sich in dieses Hobby auch versenken. Fotografie wird so zur Kunst oder gar Wissenschaft. Dabei ist es gar nicht so schwierig, auch als Anfänger wirklich gute Fotos aufzunehmen – insofern du einige Tipps und Hinweise berücksichtigst.

Nachfolgend habe ich dir daher – übersichtlich & kompakt – 55 Tipps für bessere Fotos zusammengetragen.

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Tipps zum Zubehör

Deine Fotoausrüstung solltest du stets sehr sorgsam behandeln, sie von Zeit zu Zeit reinigen (Linsen natürlich häufiger) und immer drauf achten, dass du sie stets gut schützt. Zusätzlich gebe ich dir folgende 8 Tipps mit auf den Weg:

1. Verwende lichtstarke Objektive möglichst mit Bildstabilisator.

Gerade als Beginner sind beide Gold wert, um verwackelte Aufnahmen zu vermeiden. Durch Verwendung lichtstarker Objektive brauchst du nur kurze Verschlusszeiten. Ein Bildstabilisator sorgt zusätzlich für knack-scharfe Bilder – auch in weniger geübten Händen.

  1. Reinige die Linsen deiner Objektive vor jeder Session. Nichts ist ärgerlicher, als später alle Fotos wegen Flecken retuschieren zu müssen.
  2. Habe immer einen geladenen Ersatz-Akku dabei.
  3. Packe genügend Speicherkarten ein.
  4. Verwende bei Landschaftsaufnahmen auch Polfilter und Graufilter, um eindrucksvollere Bilder zu erstellen.
  5. Achte beim Objektivwechsel darauf, keine Fingerabdrücke auf der Frontlinse zu hinterlassen oder Staub in die Kamera eindringen zu lassen.
  6. Ein warmer Akku hält im Winter länger. Trage den Ersatz-Akku also nah am Körper.
  7. Habe immer einen Regenschutz dabei. Der nimmt nicht viel Platz weg und ermöglicht dir so auch bei schlechtem Wetter tolle Fotos zu machen.
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Tipps zum Bildaufbau

Der Bildaufbau ist natürlich der zentrale Part bei der Fotografie, denn hier geht es um das, worauf es letztlich wirklich ankommt: das Bild! Um möglichst spannende Fotos aufzunehmen und Motive effektvoll einzufangen dienen Tipps 9 bis 32:

9. Fotografiere möglichst immer mit waagerechtem Horizont.

Ein schiefer Horizont entlarvt dich sofort als Anfänger, denn diese haben oft noch nicht die Übung oder die Präzision, die Kamera absolut waagerecht zu halten. Berichtige einen schiefen Horizont spätestens in der Nachbearbeitung deiner Aufnahmen! Platziere ihn bewusst auf der unteren oder der oberen Drittel-Linie oder lege ihn bei Spiegelungen exakt in die Mitte.

  1. Verwende die Regeln des goldenen Schnitts oder der Drittel-Regel, indem du wichtiges Bildbestandteile auf den Eckpunkten bzw. den Drittel-Linien platzierst.
  2. Platziere wichtige Objekte nicht einfach mittig. Das wirkt meist langweilig.
  3. Wähle den richtigen Bildausschnitt. Achte darauf, nur die Objekte in der Szene zu haben, die du dort auch wirklich sehen möchtest (Mülleimer am Rand, Personen, die nicht zum Bild gehören, vermeiden etc. )
  4. Verwende interessante Objekte im Vordergrund eines Bildes. Je vielschichtiger das Bild, desto interessanter im Allgemeinen die Wirkung.
  5. Wähle spannende Perspektiven (fotografiere z.B. nah über dem Boden oder aus der Höhe) und nutze abwechselnd Wurm-, Vogel- oder Zentralperspektive.
  6. Entscheide dich bewusst für durchgängige Schärfentiefe oder eben nicht, spiele mit Unschärfe im Hintergrund.
  7. Fotografiere zur richtigen Tageszeit, nutze die Vorzüge der Blauen Stunde und der Goldenen Stunde.
  8. Verwende leitende Linien und Diagonalen, lenke das Auge des Betrachters so auf dein Hauptmotiv.
  9. Nutze Spiegelungen aus, wo immer du sie findest. Das kann z. B. ein See, eine Pfütze oder auch eine Glasscheibe sein.
  10. Fotografiere auch bei schlechtem Wetter. Hier entstehen oft wirklich spannende Aufnahmen.
  11. Suche starke Kontraste, erwäge SW Aufnahmen, um die Kontraste noch zu verstärken.
  12. Verwende einen natürlichen Rahmen für dein Motiv. Fotografiere z. B. durch ein offenes Fenster hindurch oder unter einer Baumkrone hinweg.
  13. Wechsle ab und zu zwischen Hoch- und Querformat. Fotografiere das gleiche Motiv in beiden Formaten und entscheide später, welches Format die spannendere Wirkung hat.
  14. Geh mal näher ran an dein Motiv! Kleine Dinge groß in Szene zu setzen, ist spannend!
  15. Achte auf die Richtung bei sich bewegenden Objekten. Sie sollten möglichst immer ins Bild hinein laufen / fahren etc.
  16. Schneide bei Ganzkörperaufnahmen keine Füße ab.
  17. Lege bei Portraitaufnahmen den schärfsten Punkt ins Auge.
  18. Bei Kindern und Tieren möglichst immer auf Augenhöhe fotografieren.
  19. Nutze – wenn möglich – natürliches Licht. Verzichte auf Blitzlichtaufnahmen. Diese sind meist hart und unnatürlich in ihrer Wirkung.
  20. Suche spannende Symmetrien und Formen für deine Bildkomposition.
  21. Mach mal einen Scherenschnitt, indem du mit leichter Unterbelichtung gegen die Sonne fotografierst.
  22. Reale Größenverhältnisse kannst du am besten verdeutlichen, indem du etwas in der Größe bekanntest mit ins Bild integrierst (z. b. Mensch vor großem Baum etc).
  23. Einen schönen, weichen, unscharfen Hintergrund bei Portraits erzielst du durch hohe Brennweite und kleine Blende (f/2.8 – f/4.0).
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Tipps zur Kamera & Einstellungen

Du hast nun also eine sorgsam vorbereitete Ausrüstung und dein Bild ist fertig komponiert. Nun kommt das Handwerkszeug eines jeden Fotografen. Bei Tipps 33 bis 38 geht es daher um die richtigen Einstellungen beim Fotografieren:

33. Überprüfe vor jeder Fotosession die korrekten Einstellungen und ob der Bildstabilisator eingeschaltet ist!

Du hast am Vortag schön mit Stativ und deaktiviertem Bildstabilisator fotografiert, womöglich den ISO Wert auf 1600 geschraubt und anschließend beides natürlich nicht wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt? Keine Angst, dass passiert auch mir oft. Drum mache es dir zur Routine, sowohl die aktuellen Einstellungen, als auch den Zustand des Bildstabilisators vor jeder neuen Session zu überprüfen!

  1. Bei Verwendung eines Stativs schalte den Bildstabilisator aus.
  2. Wenn du nicht viel Zeit hast, nutze die Belichtungskorrektur und verwende Belichtungsreihen. Dann kannst du später das korrekte Bild auswählen.
  3. Bei schlechten Lichtverhältnissen verzichte auf großen Zoom. Dein Bild wird es dir danken.
  4. Wähle die ISO Werte stets so hoch wie nötig, aber so tief wie möglich. Zu viel Rauschen ist schlecht. aber lieber ein verrauschtes, als ein unscharfes Bild.
  5. Die maximale Schärfe in einem Bild erhältst du bei Verwendung eines Stativs mit Fernauslöser und Spiegelvorauslösung.
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Tipps zu Nachbearbeitung

Dein Foto ist nun auf deine Speicherkarte gebannt und wartet darauf, am Monitor betrachtet zu werden, um es anschließend nachzubearbeiten. Das Bearbeiten deiner Fotos sollte stets dazugehören, denn erst hier gibst du deinen Bildern den letzten Schliff, beseitigst kleine Schönheitsfehler oder verpasst ihnen einfach deinen persönlichen Touch. Ich empfehle dabei dir Tipps 39 bis 44 in der angegebenen Reihenfolge:

39. Entrausche dein Bild.

Hast du mit höheren ISO Werten fotografiert, dann hast du in der Nachbearbeitung die Chance, das durch hohe ISO Werte entstandene Rauschen wieder rückgängig zu machen. Jedes gute Bildbearbeitungsprogramm unterstützt diese Funktion.

  1. Entferne stürzende Linien, falls du sie nicht als bewusstes Kunstmittel eingesetzt hast, indem du eine Perspektivkorrektur nutzt.
  2. Begradige dein Bild. In der Realität senkrecht stehende Objekte, sollten auch im Bild senkrecht stehen. Waagerechte Linien wie der Horizont sollten entsprechend waagerecht in deinem Bild wiedergegeben werden – und zwar wirklich exakte waagerecht. Ein schiefer Horizont entlarvt einen Anfänger meist sofort.
  3. Nun korrigierst du Farben und Kontraste nach deinen Vorstellungen und retuschierst bei Bedarf Bildbereiche, wenn nötig.
  4. Beschneide dein Bild nun auf das von dir präferierte Format, entferne am Rand befindliche, ungewollte Objekte oder sorge durch Beschnitt dafür, dass wichtige Linien und Objektive der Drittel-Regel entsprechend positioniert sind.
  5. Schärfe dein Bild, ohne es dabei aber zu übertreiben. Hier heißt es Fingerspitzengefühl zu wahren.
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Sonstige Tipps

Neben all diesen recht technischen Tipps gibt es natürlich auch ganz allgemeine Tipps, die dir helfen, ein besserer Fotograf zu werden und Schritt für Schritt, Foto für Foto, bessere Bilder zu erstellen. Hier kommen abschließend also Fotografie-Tipps 45 bis 55:

45. Fotografiere so oft wie möglich. Übung macht den Meister.

Auch oder gerade beim Fotografieren gilt wie in so vielen Bereichen des Lebens – nur mit der Erfahrung kommt wahres Können zum Vorschein. Nutze jede Gelegenheit für Fotos und knipse nicht nur im Urlaub. Trainiere deinen fotografischen Blick auch auf Spaziergängen, im Zoo oder bei Ausflügen in die Umgebung.

  1. Um ein gutes Foto aufzunehmen braucht es keine 5.000 € teure Ausrüstung. Manchmal tut es auch einfach nur dein Handy. Über ein gutes Foto entscheidet vor allem eines – das Auge hinter der Kamera, dein Auge!
  2. Analysiere Fotos aus Büchern und Zeitschriften, die dir gefallen und überlege, warum das so ist.
  3. Sei immer bereit! Lieber einen schnellen Schnappschuss aus der Hüfte als gar keine Aufnahme im Kasten haben.
  4. Verwende stabile Positionen, nutze Mauern und andere Ablagen, wenn keine Zeit zum Aufbau eines Stativs vorhanden ist.
  5. Beachte rechtliche Rahmenbedingungen. Diese können in unterschiedlichen Ländern sehr unterschiedlich ausfallen.
  6. Nutze die Serienfunktion bei bewegten Motiven. Das beste Bild kannst du dann in Ruhe später auswählen.
  7. Sichere deine Fotos auf Reisen doppelt. Manche Orte wirst du nicht ohne weiteres einfach ein zweites Mal aufsuchen können. Manch Gelegenheit für ein bestimmtes Foto kehrt nie wieder. Eine kaputte Speicherkarte ist in dem Fall doppelt ärgerlich.
  8. Genieße den Augenblick! Manchmal kannst du ein Bild erst dann „richtig“ aufnehmen, wenn du die Umgebung ausreichend in dich aufgesogen hast.
  9. Übe deinen fotografischen Blick. Stelle dir selbst Aufgaben und fotografiere nicht nur „die großen Sehenswürdigkeiten“. Ich kann mich an der Stelle nur wiederholen – Fotografieren ist vor allem Übung und Erfahrung.
  10. Last but not least – hab Spaß beim Fotografieren und vergesse nie, dass deine Bilder nicht perfekt werden müssen, um gut zu sein!

 

Ich hoffe, dir gefallen meine Fotografie-Tipps! Ich wünsche dir allzeit gutes Licht!

 

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