Ich gebe dir in diesem Artikel 14 einfache Fotografie Tipps, die du leicht umsetzen kannst und mit denen du sofort schönere Landschaftsbilder produzieren wirst. 

Landschaftsfotografie

Als Landschaftsfotografie wird der Bereich der Fotografie bezeichnet, der sich mit der Abbildung der belebten und unbelebten Umwelt des Menschen beschäftigt.

Eng mit ihr verbunden ist die Naturfotografie und die Umweltfotografie. Aber auch Architekturfotografie, Makrofotografie und Stilllebenfotografie gehören natürlich dazu.

Ich selbst liebe es, Bilder herrlicher Landschaften aufzunehmen.

Natur kann so wunderschön sein.

Eine beeindruckende Landschaft auf ein ebenso schönes und ihr gerecht werdendes Foto zu bannen, ist Herausforderung und Vergnügen zugleich.

Ich gebe dir 14 einfache Fotografie Tipps an die Hand, mit denen du sofort bessere Landschaftsbilder aufnehmen wirst.

 

„Natur fotografieren ist Erleben aus erster Hand.“
-Fritz Pölking

 

Tipp #1: Halte den Horizont gerade

Halte deine Kamera gerade und achte auf einen waagerechten Horizont. Nichts wirkt unprofessioneller als ein schiefer Horizont.

Natürlich lässt sich ein schiefer Horizont auch in der Nachbearbeitung korrigieren, aber besser ist es, gleich bei der Aufnahme auf eine korrekte Ausrichtung zu achten.

Ein späteres Drehen des Bildes ist immer auch mit einem kleinen Qualitätsverlust verbunden.

Tipp #2: Beachte die Drittel Regel

Wenn du dein Bild gedanklich in 9 gleich große Rechtecke teilst, kannst du die Schnittlinien und Schnittpunkte nutzen, um wichtige Linien oder Objekte deiner Bildkomposition zu platzieren.

Durch die Anwendung der Drittel Regel wird dein Bild harmonischer auf das Auge des Betrachters wirken, denn sie basiert auf dem Prinzip des Goldenen Schnittes.

Den Horizont solltest du auf die obere, horizontale Linie legen, wenn du die Landschaft besonders betonen möchtest. Auf die untere Linie legst du sie, wenn du einen besonders spannenden Himmel mehr in den Fokus rücken möchtest.

Auf die vertikalen Drittellinien solltest du nutzen. Eine markante Säule, einen beeindruckenden Baum oder ein Wasserfall kannst du sehr einfach auf einer der Linien platzieren anstatt dein Vordergrund Objekt einfach mittig zu platzieren.

Markante oder wichtige Objekte in der Landschaft – ein Stein, die Sonne, ein Haus o.ä. – kannst du in einen der vier Schnittpunkte legen. Auch das wird dein Bild als besonders harmonisch erscheinen lassen.

Fotografie Tipps - Landschaftsbild mit Horizont auf der Drittellinie

Bildkomposition unter Anwendung der Drittelregel

Tipp #3: Finde spannende Perspektiven

Spannende, uns ungewohnte Perspektiven faszinieren. Drum schaue dich beim Aufnehmen von Landschaften in Ruhe um. Gehe in die Hocke. Finde Blickwinkel, die die Landschaft oder bestimmte Vordergrundobjekte besonders betonen.

Tipp #4: Beeindrucke mit Langzeitaufnahmen

Wolken, die über den Himmel ziehen und fließende Gewässer oder Wasserfälle eignen sich hervorragend, um faszinierende Langzeitaufnahmen zu machen. Solche Aufnahmen wirken fast wie gemalt, oft auch ein wenig surreal. Und genau das fasziniert!

Also einfach mal das Stativ herausholen, einen Graufilter vor die Linse schrauben und eine Belichtungszeit von mehreren Sekunden bis hin zu 30 Sekunden oder mehr wählen. Das gibt wunderschöne Effekte!

Fotografie Tipps - Landschaftsbild mit Wasserfall als Langzeitaufnahme

Langzeitaufnahme eines Wasserfalles

Tipp #5: Nutze das beste Licht

Das schönste Licht für Landschaftsaufnahmen bieten die frühen Morgen- und die späten Abendstunden. Zu diesen Zeiten sind die Schatten länger und die Farben wärmer und intensiver.

Das ergibt weitaus ansprechendere Landschaftsaufnahmen, als wenn du einfach zur Mittagszeit beim höchsten Stand der Sonne fotografierst.

Nutze also die Goldene oder die Blaue Stunde, wenn du kannst.

 

„Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.“
– Johann Wolfgang von Goethe

 

Fotografie Tipps - Landschaftsbild mit dramatischem Licht

Dramatisches Licht in der Abendstunde

Tipp #6: Schließe die Blende für mehr Tiefenschärfe

Landschaften sollten in der Regel knackig scharf sein – und zwar vom vordersten Stein bis zum letzten Berg in der Ferne. Am einfachsten ist das zu erreichen, wenn du die Blende entsprechend schließt. Eine Blende von f/13 bis f/16 biete sich dafür in der Regel an.

Wenn du dich bereits etwas besser auskennst, solltest du die Hyperfokale Distanz nutzen, um auch mit offenerer Blende komplette Tiefenschärfe im gesamten Bild zu erhalten.

Tipp #7: Verwende ein Weitwinkelobjektiv

Je mehr Landschaft du auf deine Aufnahme bannst, desto schöner. Und genau dafür sind Weitwinkelobjektive da. Je kleiner die Brennweite, desto größer der Bildwinkel und desto mehr deiner schönen Landschaft kannst du einfangen.

Mein Lieblingsobjektiv ist das Canon 16-35 mm 1:4 L IS USM, das mich vom ersten Moment an schwer begeistert hat.

Tipp #8: Suche spannende Vordergründe

Oftmals wird eine Landschaft erst dann richtig faszinierend, wenn du im Vordergrund einen spannenden Gegenstand in dein Bild integrierst. Das kann ein Stein, ein Baum oder einfach ein paar Blumen sein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Fotografie Tipps - Koralle als Vordergrundmotiv

Koralle am Strand als Vordergrundmotiv

Tipp #9: Nutze ein Stativ

Gestochen scharfe Landschaftsaufnahmen erhältst du in der Regel nur, wenn du vom Stativ fotografierst, um jegliches, unnötiges Verwackeln zu vermeiden. Dazu tragen auch das Nutzen der Spiegelvorauslösung und eines Fernauslösers bei. Alternativ kannst du statt letzterem auch den Selbstauslöser deiner Kamera nutzen.

Tipp #10: Nimm dir Zeit

Es ist wichtig, dass du nicht nur mit der Sucher am Auge durch die Gegend hetzt. Lass dir Zeit. Entspanne dich. Gib der Landschaft Raum und Zeit, auf dich wirken zu lassen. Sieh dich um.

Überlege, warum dich die Szene vor dir so fasziniert. Welche Aspekte oder Bildbestandteile sind dafür verantwortlich, dass dir die Landschaft gefällt?

Nutze dieses Wissen, um die Landschaft so aufzunehmen, dass auch ein Betrachter deines Bildes die gleiche Faszination erleben wird.

 

„Ohne Fotografie ist der Moment für immer verloren,
so als ob es ihn nie gegeben hätte.“

-Richard Avedon

 

Tipp #11: Experimentiere mit Filtern

Vor allem der Graufilter, der Grauverlaufsfilter und der Polfilter sind aus der Landschaftsfotografie kaum wegzudenken.

Einen Graufilter kannst du nutzen, um:

  • Auch am Tage Langzeitaufnahmen zu nutzen.
  • Die Belichtungszeit zu verlängern, um Wolken verwischen zu lassen.
  • Fließendes Wasser seidenweich wirken zu lassen.

Mit einem Grauverlaufsfilter kannst du starke Kontraste abmildern und dafür sorgen, dass besonders helle Bildbereiche wie der Himmel etwas reduziert werden in der Helligkeit und somit nicht ausfressen, während dunklere Bereiche, wie die Landschaft an sich, gleichzeitig nicht absaufen.

Beispielsweise beim Fotografieren von Sonnenuntergängen wirst du stark von einem Grauverlaufsfilter profitieren.

Mit einem Polfilter erhältst du vor allem kräftigere und intensivere Farben. Der Himmel wird blauer, der Wald grüner und die Farben insgesamt viel lebendiger und ansprechender.

Fotografie Tipps - Langzeitaufnahme mit Graufilter

Langzeitaufnahme mit Graufilter lässt das Wasser weich wirken

Tipp #12: Finde führende Linien

Wege, Straßen, natürliche Linien in der Landschaft kannst du nutzen, um das Auge des Betrachters zu lenken. Für den Betrachter mit diesen Linien ins Bild hinein.

Nehme ihn an die Hand und erzähle eine Geschichte mit deinem Bild. Führe sein Auge bewusst auf spannende Teile der Landschaft oder durch das gesamte Bild hindurch.

Tipp #13: Suche nach Spiegelungen

Wenn du an einem See kommst oder nach einem Regen große Pfützen vorfindest, dann sind das tolle Vorlagen, um gezielt mit Spiegelungen tolle Landschaftsaufnahmen zu erstellen. Das Bergmassiv, dass sich fotogen in einem See spiegelt, beeindruckt jeden Betrachter.

In diesem Fall solltest du – um die Spiegelung noch mehr zu unterstreichen – auch von der Drittel-Regel abweichen. Lege die Spiegelachse symmetrisch in die Bildmitte. Dann kommt die Spiegelung noch besser zur Geltung.

All diese Tipps sind natürlich nicht in Stein gemeißelt. Es gibt keine Regel ohne Ausnahme. Aber sie werden dir – bewusst eingesetzt – helfen, faszinierende Landschaftsaufnahmen zu erhalten.

Fotografie Tipps - Landschaftsbild mit Spiegelung von Bergen im See

Spiegelung im See – symmetrischer Bildaufbau

Tipp #14: Sorge für kräftige Farben und Kontraste

Wie bereits erwähnte, faszinieren Landschaften besonders, wenn sie besonders intensive und kräftige Farben aufweisen. Nichts ist langweiliger, als eine herrliche Landschaft in öden und tristen Farben.

Drum nutze beim Fotografieren einen Bildstil, der gleich bei der Aufnahme die Sättigung anhebt oder verwende einen Polfiter. Auch der Zeitpunkt der Aufnahme spielt eine wichtige Rolle, denn das Licht ist ein weiterer wichtiger Faktor in dieser Rechnung.

Selbstverständlich kannst du die Farben auch in der Nachbearbeitung weiter sättigen, aber sei dabei vorsichtig. Das kann schnell unnatürlich wirken. Besser ist es, wenn du gleich bei der Aufnahme für kräftige Farben sorgst.

Fotografie Tipps - Landschaftsbild mit kräftigen, satten, intensiven Farben

Landschaftsbild mit kräftigen Farben dank Polfilter

Okay, das waren meine Fotografie Tipps zum Aufnehmen schöner Landschaftsbilder. Ich hoffe, sie helfen auch dir zu tollen Bildern. Natürlich gibt es keine Regel ohne Ausnahme. Aber ich bin überzeugt davon, dass meine Tipps dir eine gute Ausgangslage für eigene kreative Experimente geben.

 

Fotografie Tipps für schöne Landschaftsbilder

 

Hinterlasse mir einen Kommentar und berichte mir, was dir bei Landschaftsaufnahmen besonders wichtig ist!