Wenn du schon einmal Afrika besucht hast oder es demnächst vorhast, dann wirst du früher oder später über dem Begriff „The Big Five“ stolpern. Wer oder was das ist, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Wer sind „The Big Five“?

Als the Big Five bezeichnet man 5 bestimmte Tiere Afrikas – nämlich Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Sie gelten als besonders gefährlich und waren einst aufgrund der Schwierigkeit, sie zu erlegen, besonders beliebte Jagdziele von Großwildjägern.

Afrikanischer Elefant

Der wohl größte und beeindruckendste Vertreter der Big 5 Animals ist der Afrikanische Elefant. Er hat im Gegensatz zu seinen asiatischen Artgenossen sehr große Ohren. Elefanten sind intelligente Herdentiere und verfügen über ein äußerst gutes Gedächtnis. Ihr ausgeprägtester Sinn ist der Geruchssinn, ihr wichtigstes „Werkzeug“ ihr muskelreicher und knochenloser Rüssel, den sie auf vielfältigste Weise einsetzen. Ein Elefant nimmt im Schnitt rund 200 kg Nahrung täglich auf und benötigt etwa 100 Liter Wasser pro Tag.

Afrikas Big Five - Elefant

The Big Five – Elefant

Kurzportrait

  • Lateinischer Name: Loxodonta africana
  • Population: ca. 500.000
  • Klasse: Säugetiere
  • Größe: 2,5 – 3,2 Meter
  • Gewicht: 3 – 6 Tonnen
  • Alter: 50 – 70 Jahre
  • Ernährungstyp: Pflanzenfresser (herbivor)
  • Lebensraum: afrikanische Steppe, Halbwüste
  • Geschwindigkeit: bis 40 km/h
  • Tragzeit: 22 Monate
  • Wurfgröße: 1 Jungtier

Wusstest du, dass Elefanten oft in Herden von mehr als 20 Tieren zusammenleben?

Afrikanisches Nashorn

Weltweit gibt es nur noch etwa 30.000 Nashörner. Das Breitmaulnashorn (White Rhino) ist das am häufigsten vorkommene. Weitere Nashornarten sind SpitzmaulnashornPanzernashornJava-Nashorn und Sumatranashorn. Nashörner besitzen 1 bis 2 aus Keratin bestehende Hörner, denen vor allem in Asien völlig ungerechtfertigt eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Sie leben oftmals in Symbiose mit Vogelarten wie dem Madenhacker. Und obwohl sie recht plump aussehen, können sie – einmal in Fahrt – bis zu 40 km/h schnell rennen.

Afrikas Big Five - Nashorn

The Big Five – Nashorn

Kurzportrait

  • Lateinischer Name: Rhinocerotidae
  • Population: ca. 30.000
  • Klasse: Säugetiere
  • Größe: 3 – 3,5 Meter
  • Gewicht: 1500 – 3500 Kilogramm
  • Alter: 25 – 50 Jahre
  • Ernährungstyp: Pflanzenfresser (herbivor)
  • Lebensraum: Savanne, tropischer Regenwald
  • Geschwindigkeit: Weißes Nashorn bis 40 km/h, Schwarzes Nashorn bis 55 km/h
  • Tragzeit: 16 – 18 Monate
  • Wurfgröße: 1 Jungtier

Wusstest du, dass das Horn eines Nashorns bis zum 150 cm lang werden kann?!

Afrikanischer Büffel (Kaffernbüffel)

Afrikanische Büffel sind Herdentiere und bevorzugen beschattete Graslandschaften in Wassernähe. Sie müssen jeden Tag trinken. Einst fast ausgerottet, hat sich ihr Bestand heute wieder erholt. Er wird auf etwa 670.000 Tiere geschätzt. Büffel gehören zu den gefährlichsten Tieren Afrikas. Zu ihren natürlichen Feinden gehören Löwen und Leoparden und auch Krokodile.

Afrikas Big Five - Büffel

The Big Five – Büffel

Kurzportrait

  • Lateinischer Name: Syncerus caffer
  • Population: ca. 670.000
  • Klasse: Säugetiere
  • Größe: Schulterhöhe bis 1,70 Meter
  • Gewicht: 300 – 900 Kilogramm
  • Alter: 15 – 20 Jahre
  • Ernährungstyp: Pflanzenfresser (herbivor)
  • Lebensraum: feuchte und trockene Savanne, Waldgebiete
  • Geschwindigkeit: bis 55 km/h
  • Tragzeit: 11 – 12 Monate
  • Wurfgröße: 1 – 2 Jungtiere

Wusstest du, dass Büffel als umso wertvoller und edler gelten, desto weiter die Spitzen ihrer Hörner voneinander entfernt sind?!

Afrikanischer Leopard

Eine der schönsten Raubkatzen weltweit ist der Leopard. Er ist in der Regel als Einzelgänger unterwegs und hat ein festes Territorium. Leoparden leben bevorzugt in Steppen- und Graslandschaften, Dornendickichte und Halbwüsten. Seine Beute schleppen die muskulösen Großkatzen nach der Jagd am liebsten auf einen Baum, um sie dort ungestört zu vertilgen.

Afrikas Big Five - Leopard

The Big Five – Leopard

Kurzportrait

  • Lateinischer Name: Panthera pardus
  • Population: ca. 25.000
  • Klasse: Säugetiere
  • Aussehen: dunkelorange Grundfarbe mit schwarzen Flecken, weißes Bauchfell
  • Größe: 1,5 Meter Körperlänge
  • Gewicht: 25 – 100 Kilogramm
  • Alter: 12 – 18 Jahre
  • Ernährungstyp: Fleischfresser (carnivor)
  • Lebensraum: Regenwald, Savanne, Halbwüste
  • Geschwindigkeit: bis 60 km/h
  • Tragzeit: 90 – 100 Tage
  • Wurfgröße: 2 – 3 Jungtiere

Wusstest du, dass die scheuen Leoparden sehr gute Mütter sind und  sich rührend um ihre Jungen kümmern?

Afrikanischer Löwe

Der gemeinhin als König der Tiere bekannte Löwe ist ein perfekter Jäger. An der Spitze der Nahrungskette stehend, macht er selbst vor Giraffen und Büffeln als Beute nicht halt. Meist sind die in Rudel lebenden Löwinnen für die Jagd verantwortlich. Wie es sich für einen König gehört, steht der erste Bissen aber dem männlichen Löwen (Alphatier) zu. Tagsüber dösen Löwen meist versteckt im Gras, weshalb sie am besten morgens oder abends zu entdecken sind. Ihr Markenzeichen – das furchteinflössende Gebrüll und die Mähne der männlichen Tiere.

Afrikas Big Five - Löwe

The Big Five – Löwe

Kurzportrait

  • Lateinischer Name: Panthera leo
  • Klasse: Säugetiere
  • Größe:1,5 – 2,3m
  • Gewicht: 100-240 kg
  • Alter: 10-15 Jahre
  • Ernährungstyp: Fleischfresser (carnivor)
  • Lebensraum: Steppe
  • Geschwindigkeit: bis 75 km/h (kurzzeitig)
  • Tragzeit: 105-110 Tage
  • Wurfgröße: 1-2 Jungtiere

Wusstest du, dass Löwen ebenso wie Hauskatzen beim Ausatmen schnurren können?

Woher stammt der Begriff „Big Five“?

Der Begriff stammt aus Zeiten der Großwildjagd des 19. und 20. Jahrhunderts. Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard waren einst die am schwersten und gefährlichsten zu jagenden Tiere. Für viele Jäger war es das Größte, diese 5 Tiere erlegt zu haben. Hunderttausende fielen den Jägern zum Opfer. Alle 5 waren zeitweise bereits von der endgültigen Ausrottung bedroht. Zu den berühmten Persönlichkeiten, die sich ebenfalls dem zweifelhaften Nervenkitzel dieser Großwildjagd verschrieben haben, gehörte u.a. auch Ernest Hemingway.

Gott sei Dank sind diese Zeiten heute vorbei – auch wenn es leider noch immer Wilderei und Jagden auf diese herrlichen Tiere gibt. Als besondere Trophäen galten und gelten leider noch immer die Stoßzähne der Elefanten, die Hörner von Nashorn und Büffel sowie die Felle von Löwen und Leoparden.

Wusstest du, dass die Big Five auch auf den fünf Banknoten des südafrikanischen Rands abgebildet sind?

Afrikas Big Five - Löwen

The Big Five – Löwenfamilie

Gibt es auch die Big Six?

Beispielsweise in Südafrika hört man auch immer wieder von den Big Six. Diese schließen den größten Meeressäuger unserer Erde ein – den Wal. In der Wal-Saison können die gewaltigen Meeresbewohner vor der Küste der afrikanischen Küste beobachtet und fotografiert werden. Gute Stellen dafür sind das Kap der Guten Hoffnung und die Küste vor Hermanus. Manchmal redet man sogar von den Big Seven. Das schließt dann noch den berüchtigten Weißen Hai mit ein.

Afrikas Big Five - Elefant

The Big Five – Junger Elefant

Wo findet man die Big Five?

Die großen 5 finden sich in verschiedenen afrikanischen Ländern. Dazu gehören unter anderem Südafrika, Botswana, Kenia, Namibia, Tansania, Simbabwe, Swasiland und Mosambik. Die besten Chancen alle 5 Tierarten auf einem Fleck zu finden sind die privaten Game Reserves. Zu den öffentlichen Parks, in denen die Big Five leben, gehören der Krüger National Park, der Hluhluwe-Imfolozi in KwaZulu-Natal und der Pilanesberg National Park in der North West Province.

Hinweis: In den meisten dieser Parks musst du am Einlass ein Indemnity-Formular unterschreiben, dass die Verantwortlichen des Parks von jeglichen Schadenersatzforderungen entbindet. Die Begegnung mit diesen Raubtieren geschieht auf eigene Gefahr.

Afrikas Big Five - Elefant

The Big Five – Elefantenkuh

Die Big 5 fotografieren

So sehr ich die Jagd auf diese eindrucksvollen Tiere verurteile – sie zu fotografieren war für mich ein ganz besonderes Erlebnis in Südafrika. Und auch vielen anderen Touristen, Reisenden und Fotografen ergeht es ähnlich. Von allen 5 ein Bild zu ergattern, ist einfach etwas Besonderes.

Ich empfehle das geniale Canon 70-300 L IS USM zur Foto-Jagd

Hinweis: Du solltest auf Safari und beim Fotografieren niemals vergessen, den Moment zu genießen. Beobachte die Tiere, genieße den Augenblick – anstatt nur nach dem besten Foto zu jagen.

Afrikas Big Five - Leopard

The Big Five – Leopard im Gras

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Was ist eine Big Five Safari?

Viele Nationalparks in Südafrika werben damit, Safaris anzubieten, auf denen allen 5 Tieren begegnet werden kann. Anfangs war das nur in den großen Nationalparks wie dem Krüger National Park und dem Hluhluwe-Umfolozi-Park zu finden. Inzwischen gibt es aber auch etliche kleinere Parks, die durch Zucht und Zukauf ihre Tierbestände erweitert haben, um ebenfalls die Big Five als touristische Attraktion für Safaris anbieten zu können. Besonders empfehlenswert, um die Big Five zu fotografieren, ist das Sabi Sands Game Reserve*.

Tipps zum Fotografieren von Wildtieren auf Safari

Afrikas Big Five - Nashorn

The Big Five – Breitmaulnashorn

Wer sind die „Little Five“?

Weniger spektakulär, aber deutlich schwieriger aufzuspüren sind die sogenannten Little Five. Zu Ihnen gehören Nashornkäfer, Elefantenspitzmaus, Ameisenlöwe, Büffelweber und die Leopardenschildkröte.

Afrikas Big Five - Löwe

The Big Five – ausgewachsener Löwe

Weiterführende Links

Für mich war es eines der absoluten Highlight, auf unserer Südafrika Reise den Big Five begegnen zu dürfen. Ich hatte das Vergnügen innerhalb kürzester Zeit alle 5 dieser majestätischen Tiere in freier Wildbahn beobachten und fotografieren zu können. Natur kann so schön sein! Hoffentlich ist das auch noch vielen Generationen nach uns vergönnt!