Der Circolo Freiburg gehörte auch 2023 wieder fest in unser Weihnachtsprogramm. Was und wen es dieses Mal zu bestaunen gab, liest du in diesem Artikel.
Fotografieren im Zirkus
Ein paar Worte zum Fotografieren im Zirkus vorweg. Die Aufnahmen für diesen Artikel habe ich in diesem Jahr erneut mit der Canon EOS R5 in Kombination mit dem Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM gemacht. Allerdings habe ich dieses Jahr sehr weit weg von der Manege gesessen, so dass die Bilderausbeute bescheidener Ausfiel. Am langen Ende, bei extrem wenig Licht bin ich zwar immer noch sehr zufrieden mit den meisten Bildern, aber der Ausschuss fiel doch etwas höher als im letzten Jahr aus.
Folgende Einstellungen bildeten mein Grund-Setup:
- Manueller Modus.
- Anti-Flacker Modus deaktiviert.
- ISO auf AUTO 800-6400 eingestellt.
- Blende auf kleinsten Wert (f/4.0).
- RAW Format aktiviert.
- Schnelle Serienbildaufnahme aktiviert.
- AF auf Servo eingestellt.
- AF-Methode: Gesichtserkennung + Verfolgung
- Weißabgleich auf Tageslicht gestellt (Alternative: Kunstlicht).
- High ISO Rauschreduzierung auf “Stark” eingestellt.
- Tonwert Priorität deaktiviert.
- Auslöser-Modus auf Elektronisch.
Hinweis: Eigentlich wäre es besser, den Anti-Flacker Modus zu aktivieren, aber dann wäre der rein elektrische Verschluss nicht nutzbar gewesen. Da dieser lautloses Auslösen ermöglicht (um die Artisten und Künstler nicht zu irritieren), habe ich aber diesen gegenüber dem Anti-Flacker Modus favorisiert.
Ich habe ausschließlich im manuellen Modus fotografiert. Die Aufnahmedauer habe ich zwischen 1/100 und 1/800 Sekunde entsprechend der Geschwindigkeit der fotografierten Artisten variiert. Dank intelligentem AF Verfolger Modus war das korrekte Fokussieren ein Kinderspiel. AUTO-ISO hat für korrekte Belichtung gesorgt. Die Bilder mit ISO 6.400 sind durch die Bank von hervorragender Qualität – kein Vergleich mit meiner EOS 7DMII, die ich bisher für die Zirkusfotografie genutzt habe.
Circolo Programm 2023
Auch in diesem Jahr eröffnet ganz traditionell Adelheid Hetzel-Mack die Circolo Saison. Wir sind gespannt, was der Circolo Freiburg im Jahr 2023 aufzubieten hat.
Durch das Programm führt auch in diesem Jahr die charmante Radiomoderatorin Julica Goldschmidt, die inzwischen übrigens auch Stadion Sprecherin des SC Freiburgs ist.
Den Beginn der Show macht die in der Ukraine geborene Inna Yeremenko mit ihrer Hula Hoop Jonglage, mit der sie bereits in Katar, Vietnam, Türkei, Chile, Italien und auch in Deutschland bei Roncalli aufgetreten ist.
Es folgt das Duo Shavro, bestehend aus Yuri und Tochter Yustasia Shavro. Sie zeigen Artistik auf dem Einrad. Yuri bildete einst mit seiner damaligen Partnerin das sensationelle Duo Adagio. Nun zeigt er mit seiner Tochter seine Kunst.
Dann betritt Steve Rawlings, ein einzigartiger britischer Comedian, zum ersten Mal die Manege. Bekannt aus LOL und anderen Formaten bringt er das Publikum mit typisch britischem Humor zum Lachen. Mal jongliert er mit Möbelstücken, mal mit brennenden Fackeln und mal ist es einfach sein derber schwarzer Humor, der für Kurzweile sorgt.
Das Trio Jakubovskyi, das nun folgt, bringt das Zelt mit Trampolinsport zum Staunen. Alle 3 stammen ebenfalls aus der Ukraine und fliegen immer wieder an der „Hauswand“ entlang durch die Luft.
Abwechslung bringt dann der erste von 2 Auftritten der Berliner Breakdance Gruppen Topp Doggz und Battle Beasts in das Zelt. In mitreißender Akrobatik verbinden sie Elemente aus dem Popping, sowie Handstand- und Partnerakrobatik miteinander.
Was dann folgt, ist eine wirklich kreative und überraschend erfrischende Akrobatiknummer mit Mensch und Maschine. Ulrich Kahlert alias UliK, der in Paris 2018 mit dem Innovationspreis des Cirque du Soleil geehrt wurde, zeigt, was man mit einem RoboPlane alles Waghalsiges anstellen kann. Tolle Nummer!
Nach der Pause erwartet uns das Todesrad. Der Mexikaner 🇲🇽 Kevin Eskeda zeigt seine unglaubliche Show auf dem Rad – Seilspringen mit verbundenen Augen inklusive! Eskeda ist in der dritten Generation Zirkusartist und trainiert seit seinem sechsten Lebensjahr alle Arten der Akrobatik.
Natürlich darf auch in diesem Jahr nicht die Vorstellung des Circolo Orchesters fehlen, das erneut unter der technischen Leitung von Martin Glönkler live mit stimmungsvollen Stücken für beste musikalische Unterhaltung auch an diesem Abend sorgt.
Im Anschluss sehen wir erneut Yury Shavro. Dieses Mal mit seinen Backsteinen.
Hoch in die Luft geht es dann mit Antonin Navratil aus Prag auf dem Washington-Trapez. Ob er nun auf einem Stuhl, der nur mit zwei Beinen auf dem schwingenden Trapez balanciert wird, Platz nimmt oder mit verbunden Augen den Kopfstand wagt – das Publikum hält den Atem an.
Den in meinen Augen witzigsten und schwungvollsten Auftritt des Abends legen die Holmikers, eine Artistengruppe aus der idyllischen Region Heidiland im Osten der Schweiz hin. Ihre akrobatische „Horror-Show“ am Barren gewann bereits viele Preise. Sie überzeugen mit riskanter Akrobatik, überraschenden Effekten, einem perfekt abgestimmten Outfit und bringen das Publikum zum Staunen, Lachen und Erschrecken. Was für eine geniale Nummer!
Es folgt das große Finale und ehe wir uns versehen, ist auch dieser bezaubernder Circolo Abend auch schon wieder vorbei.
Fazit Circolo 2023
Auch in diesem Jahr haben wir uns wieder gut unterhalten gefühlt. Ich muss aber gestehen, dass das Programm in den Vorjahren stärker war. Herausgestochen haben für mich an diesem Abend UliK mit seinem RoboPlane, einer wirklich erfrischend, innovativen Nummer und die Holmikers, die einfach nur großartig waren. Ansonsten habe ich dieses Mal ein wenig die akrobatische Eleganz vermisst, die Zirkus für mich ausmacht. Viele der anderen Nummern waren gut und unterhaltsam, aber weder wirklich neu, noch spektakulär.
Trotzdem alles in allem auch in diesem Jahr wieder ein sehr kurzweiliger und schöner Abend. Vielen Dank, liebe Familie Mack.
Wir freuen uns auch dieses Jahr aufs nächste Jahr! Denn nach dem Circolo ist vor dem Circolo!
Hinterlasse einen Kommentar