Am vierten Tag unserer Österreich Reise fahren wir zunächst nach Schnann, um die Schnanner Klamm zu erkunden. Anschließend geht es über die Silvretta Hochalpenstraße zur Bielerhöhe, wo wir einen ausführlichen Spaziergang um den wunderschönen Silvretta-Stausee unternehmen. Zurück im Hotel in St. Anton gönnen wir uns ein wenig Wellness.
Heute scheint endlich die Sonne! Das Wetter soll in den nächsten beiden Tagen deutlich besser werden, so dass wir den heutigen Tag für 2 schöne Ausflüge nutzen.
Schnanner Klamm
Bewaffnet mit Lunchpaketen aus dem Hotel fahren wir als erstes nach Schnann, um der Schnanner Klamm einen Besuch abzustatten. Die herrliche Schlucht verbindet das Dorf Schnann mit den dahinter liegenden Bergwiesen und diente früher auch als Viehtriebweg und als Heu- und Holzriesweg – auch wenn der Weg einst beschwerlich und gefährlich war.
Infotafel am Eingang der Klamm
Schmaler Felsspalt
Blick nach oben
Heute ist die Klamm über Stege und Brücken sehr gut begehbar, da sie gerade erst 3 Jahre lang saniert wurde. Seit Juni dieses Jahres ist sie wieder begehbar. Gut für uns! Über Treppen, schmalen Wegen, Stegen aus Metall und einer Brücke geht es die Klamm aufwärts. Ein tolles und beeindruckendes Naturerlebnis erwartet uns. Anfangs ein enger Felsspalt, später offen mit einem hübschen Bach, der in vielen Kaskaden ins Tal abwärts fließt, schrauben wir uns immer höher und genießen dabei auch den Blick auf die fernen Berggipfel.
Weg entlang des Baches
Blick auf die Berge
Sehenswert – Schnanner Klamm
“Besonders beschwerlich war der Weg durch die Schnanner Klamm für alle, die die Bergwiesen hinter der Klamm oder die Almen auf Alperschon bewirtschafteten. Am Grunde der Schnanner Klamm wurde dem Bach ein schmaler Streifen abgerungen, den die Bauern als Viehtriebweg und als Heu- und Holzries(-weg) nutzten. Als 1990 eine gewaltige Mure den Weg am Klammgrund total zerstörte, war die Klamm über 5 Jahre nicht begehbar. In dieser Zeit (1990 bis 1995) wurde ein Weg über der östlichen Klammwand durch einen Tunnel bis zur ersten Sperre gebaut. Der Durchschlag des Cäciliatunnels und das Errichten einer funktionierenden Sperre waren auch mit den heute zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln mit großen Problemen verbunden. Beim Sprengen des Tunnelportales flogen Steine bis ins bewohnte Gebiet und richteten große Sachschäden an.
Für die Mure im Jahre 2005 waren die Durchlässe in der gewaltigen Sperrmauer zu groß, sodass mehrere tausend Kubikmeter feines Murenmaterial die Häuser am Schnanner Bach bis zu den oberen Stockwerken verschüttete. Mit den jetzt eingebauten Konstruktionen hofft man auf mehr Sicherheit und der aufklappbare Steg durch die Klamm wurde zu einer Attraktion für Wanderer und Naturliebhaber.
Schaut man durch den Gitterrost des Steges hinunter auf den tosenden Schnanner Bach, dem der Schluchtgrund seit den Ereignissen 1990 alleine gehört, kann man kaum glauben, dass die Grinner Bauern, welchen die Melkalm auf Alperschon gehört, jährlich im Juni ihr Vieh (circa 60 Kühe und 40 Stück Galtvieh) durch die Klamm auf die Alm und Ende September zurück ins Tal getrieben haben.
Das Senngut (Butter und Käse) musste Ende Juli und im Herbst von den Bauern mit Kraxen auf dem Rücken von der Alm aufs Alperschonjoch getragen werden. Dort wurden die wertvollen Almprodukte auf Sommerschlitten (Aperli) umgeladen und auf diesen durch die Klamm ins Tal transportiert.
Auch die Heuzieher hatten keinen anderen Weg als den durch die Klamm, wenn sie winters das im Sommer zusammengetragene Heu von den Gmanden (Bergwiesen) holten.”
■ Schnann 84, 6574 Schnann, Österreich, Parkplatz direkt vor der Schlucht, www.stantonamarlberg.com
Wir gelangen schließlich an die Staumauer, setzen aber unseren Weg über Treppen und eine etwas freier schwingende Brücke fort, um schließlich einen Tunnel durchquerend oberhalb der Staumauer wieder ans Tageslicht zu treten.
Staumauer
Klamm oberhalb der Staumauer
Am Ende der Klamm angekommen, diskutieren wir kurz das weitere Vorgehen, entscheiden uns dann aber gegen die mögliche anschließende Wanderung hinauf zur Fritzhütte. Wir wollen die Zeit stattdessen anderweitig nutzen, um erneut die Silvretta Hochalpenstraße abzufahren. Diese Panoramastraße hatte uns schon vor 2 Jahren sehr gefallen.
Rückweg
Wir steigen also die Klamm wieder hinab, setzen uns ins Auto und fahren dieses Mal in entgegengesetzter Richtung zur Bielerhöhe am Silvretta Stausee.
Silvretta-Stausee an der Bielerhöhe
Was für eine wunderschöne Fahrt durch herrliche Landschaften! Sanft geht es zwischen Bergen mit maximal 60 km/h die Straßen entlang – Maut zahlen wir übrigens einmalig 16.50 €, was okay ist für dieses tolle Erlebnis.
Silvretta-Hochalpenstraße
Als wir am Stausee ankommen, ist herrlichstes Wetter, wenngleich der Wind recht kühl bläst. Wir sind natürlich nicht die einzigen vor Ort, denn der Stausee ist wie immer sehr gut besucht. Auch wir finden jedoch ein freies Plätzchen für unser Auto und beschließen sogleich, eine kleine Wanderung entlang des Stausees zu unternehmen.
Silvretta-Stausee
Wir!
Tipp: Wer den See ganz umrunden möchte, muss etwa 2 Stunden Zeit für die 6,3 Kilometer einplanen.
Wir kommen nur langsam voran, denn immer wieder muss ich Bilder von dem herrlichen Panorama machen. Was für herrliche Farben! Blauer Himmel, der türkise See, die beeindruckende Berge, teilweise mit Schnee bedeckte Gipfeln – ein Paradies für Fotografen.
Blick auf den See
Pferde am Stausee
Brücke mit Wasserinstallation
Zwischenzeitlich begegnen uns noch einige freilaufende Pferde und eine Wasserinstallation, dessen Zweck sich mir aber nicht so richtig erschließt. Wir laufen trotzdem mit Schirmen über die kleine Brücke unter dem Wasserstrahl hindurch, beschließen aber wenig später wieder umzukehren, da uns ein wenig die Zeit wegläuft.
Pferde beim Grasen
Silvretta-Bielerhöhe
Sehenswert – Silvretta-Stausee
Der Silvretta-Stausee liegt in den österreichischen Alpen im Bundesland Vorarlberg und ist 1,31 km² groß. 2.030 Meter hoch gelegen lädt der malerisch schöne See zu einer herrlichen, kleinen Wanderung um den See ein. Der Rundweg ist etwa 6,3 km lang. Um den See zu erreichen, fährst du die wunderschöne, aber mautpflichtige Silvretta-Hochalpenstraße entlang. An der Hauptstaumauer befindet sich das Großrestaurant „Silvrettasee“ und ein sehr großer Parkplatz. Oberhalb der Passhöhe befinden sich zudem der Berggasthof „Piz Buin“ und das Hotel „Silvrettahaus“.
■ Bielerhöhe, Vorarlberg, www.silvretta-bielerhoehe.at
Der Rückweg ist nicht weniger schön. Erneut mache ich dutzende Fotos. Natürlich laufen wir auch noch zur Silvretta Station Bielerhöhe und der dort verlaufenden Staumauer, bevor wir uns schließlich wieder ins Auto setzen und die Fahrt über die Panoramastraße rund 30 Serpentinen hinab ins Tal fortsetzen.
Berggasthof Piz Buin
Staumauer Silvretta-Stausee
Was für eine wunderschöne Fahrt! Damals sind wir die Strecke in entgegengesetzter Richtung gefahren. Ich könnte aber nicht entscheiden, welche Richtung schöner ist. Wir mochten beide Fahrten sehr.
Kurvige Alpenstraße
Wellness und Dinner im Nassereinerhof
Kurz vor 16 Uhr sind wir zurück im Hotel, um uns ein wenig zu erholen und schon mal geistig auf eine kleine Wellness-Einlage einzustimmen – denn wir haben uns mal ganz versnobt für die Buchung zweier Massagen entschieden. Man gönnt sich ja sonst nichts!
Die Massagen sind wunderbar entspannend – in meinem Fall erwartet mich eine hawaiianische Lomi-Lomi Massage, die zwar sehr schön ist, aber letztlich nicht an meine Thaimassage im Silawadee daheim in Freiburg heranreicht.
Dem entspannten Abend folgt ein erneut hervorragendes Abendessen mit klarer Geflügelbrühe, einem Rindersteak in Pfeffersauce und einer Mandarinen-Creme. Yummy!
Geflügelbrühe
Rindersteak in Pfeffersauce
Was für ein toller Tag hier in Österreich!
Alle Reiseberichte unserer Österreich Reise in der Übersicht:
Tag 1 – Hotel Nassereinerhof, Stockibachwasserfall, Arlberg WellCom
Tag 2 – Schnanner Klamm und Silvretta Stausee
Tag 3 – Valluga Gipfel & Rundwanderung auf dem Galzig
Tag 4 – Gampenbahn, Kapallbahn, Kapallkopf und Hoppelweg
Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu Österreich!
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