Das Fotografieren an Strand und Küste gehört zur Reisefotografie wie die Kamera zum Fotografen. Wer jedoch nicht nur spontan ein paar Erinnerung knipsen möchte, sollte in der sandigen und nassen Umgebung einiges beachten – egal ob am tropischen Strand oder Irlands rauer Küste. Ich gebe dir in diesem Artikel 44 Tipps für schönere Fotos am Strand und an der Küste.
Übersicht
- Strandfotografie
- Tipps zur Bildkomposition an Strand & Meer
- Tipp #1: Achte auf einen horizontal ausgerichteten Horizont
- Tipp #2: Beachte die Drittelregel
- Tipp #3: Nutze auch das Hochformat
- Tipp #4: Suche dir Diagonalen im Bild
- Tipp #5: Nutze Wellen im Sand als Führungslinien
- Tipp #6: Fotografiere aus ungewöhnlichen Perspektiven
- Tipp #7: Suche dir einen erhöhten Standpunkt
- Tipp #8: Nutze Menschen als Maßstab bei hohen Wellen
- Tipp 9: Integriere Menschen ins Bild und erzähle eine Geschichte
- Tipp #10: Schaffe Tiefe durch mehrere Ebenen
- Kreative Ideen für spannende Strandfotos
- Tipp #11: Finde spannende Details
- Tipp #12: Suche nach interessanten Felsformationen
- Tipp #13: Nutze Langzeitaufnahmen, um Wasser weich und glatt wirken zu lassen
- Tipp #14: Verwende kurze Belichtungszeiten, um brechende Wellen einzufrieren
- Tipp #15: Fotografiere Möwen und Vögel im Flug oder auf Felsen
- Tipp #16: Suche nach Schiffen und Wracks
- Tipp #17: Spring mal hoch!
- Tipp #18: Hinterlasse Spuren im Sand
- Tipp #19: Gegenlicht für Scherenschnitte nutzen
- Tipp #20: Spiele mit den Schatten
- Tipp #21: Fange die Spiegelung der Sonne ein
- Tipp #22: Fotografiere Palmen!
- Das richtige Licht für schöne Fotos am Meer
- Bonus-Tipps für spannende und schöne Strandfotos
- Tipp #26: Fotografiere auch mal gegen das Licht
- Tipp #27: Nutze das Blitzlicht bei Portraitfotos, um Schatten unter den Augen zu entfernen
- Tipp #28: Mache mit einer Unterwasserkamera Aufnahmen im Meer
- Tipp #29: Fotografiere in SW
- Tipp #30: Suche nach tollen Farbakzenten
- Tipp #31: Fange Typisches und Prägnantes ein
- Tipp #32: Friere Sportler, Surfer und Wellenreiter in Action ein
- Tipp #33: Suche natürliche Rahmen, um das Meer einzurahmen
- Tipp 34: Habe keine Angst vor schlechtem Wetter
- Die richtige Ausrüstung am Strand
- Tipp #35: Sorge für die richtige Ausrüstung
- Tipp #36: Reinige deine Ausrüstung nach dem Strandbesuch
- Tipp #37: Spüle gründlich dein Stativ nach einem Einsatz im Meer
- Tipp #38: Verwende einen Polfilter
- Tipp #39: Verwende einen Graufilter
- Tipp #40: Verwende einen Grauverlaufsfilter
- Tipp #41: Verwende einen UV-Filter
- Tipp #42: Verwende eine Gegenlichtblende
- Tipp #43: Verwende ein Weitwinkelobjektiv
- Tipp #44: Verwende am Wasser ein Teleobjektiv, um genügend Abstand zum Wasser zu haben
- Wann fotografiert es sich am besten am Strand?
- Kameraeinstellungen fürs Fotografieren an Strand & Meer
Strandfotografie
Die Strandfotografie ist ein spannender Aspekt der Reisefotografie, über den Urlauber, Reiseblogger und Fotografen gleichermaßen früher oder später stolpern. Der ein knipst, um Erinnerungen festzuhalten, der andere um eindrucksvolle Aufnahmen von Meer und Strand zu komponieren. Allen gemeinsam ist die spannende Umgebung und die interessante Kombination aus Meer und Küste, an der sich mehr Motive finden lassen, als sich auf den ersten Blick erahnen lässt.
Tipps zur Bildkomposition an Strand & Meer
Tipp #1: Achte auf einen horizontal ausgerichteten Horizont
Mir begegnen immer wieder Reiseblogs mit teils faszinierenden Reisezielen und den exotischsten Stränden, bei denen aber beim Anschauen der ersten Bilder sofort ein Manko auffällt: der Ozean läuft aus! Ein klarer Indikator dafür, dass das fotografische Wissen und die Erfahrung noch Potential nach oben haben.
Möchtest du also mit professionellen Fotos überzeugen, dann achte schon während der Aufnahme auf einen gerade ausgerichteten Horizont und begradige ihn, falls doch nötig – spätestens in der Bildbearbeitung, bevor du deine schönsten Strandfotos veröffentlichst. Ein schiefer Horizont sieht in der Regel einfach nicht gut aus – Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Wenn du als Gestaltungsmittel bewusst zu einem schiefen Horizont greifst, dann bitte richtig schief. Ein wenig schief sieht einfach nicht gut aus.
Tipp #2: Beachte die Drittelregel
Möchtest du den Himmel deines Bildes betonen, dann lege den Horizont auf die untere Drittel-Linie. Möchtest du eher die Landschaft unterhalb des Himmels betonen und deinen schönen Strand zur vollen Wirkung kommen lassen, dann lege den Horizont auf die obere Drittel-Linie.
Den Horizont in die Mitte des Bildes legen, solltest du nur, wenn du die Symmetrie einer Spiegelung hervorheben möchtest oder wenn tatsächlich sowohl der Himmel, als auch die Landschaft gleichwertig dramatisch wirken oder gegenseitig sehr harmonisch miteinander um die Aufmerksam des Betrachters kämpfen sollen. Im Zweifel, lege den Horizont aber lieber auf die obere Drittel-Linie.
Tipp #3: Nutze auch das Hochformat
In der Regel wirst du deine Strandfotos aus gutem Grund im Querformat aufnehmen. Es gibt jedoch Situationen, in denen auch das Hochformat sehr schöne Bildwirkungen entfalten kann. Fotografiere also ab und an auch mal im Hochformat – und zwar nicht nur bei Portraits. Du wirst staunen, wie aus einem „gewöhnlichen“ Bild im Hochformat plötzlich etwas Spannenderes entsteht.
Tipp #4: Suche dir Diagonalen im Bild
Diagonalen sind ein probates Mittel, um das Auge des Betrachters auf ein bestimmtes Motiv zu lenken. Je nach Aufnahmewinkel kann das der Übergang von Wasser zu Land selbst sein oder auch nur wesentliche Objekte bzw. Bildbestandteile deines komponierten Bildes, die in einer Diagonale angeordnet sind. Ein Steg, ein paar Felsen oder Steine – es gibt viele Möglichkeiten dafür.
Tipp #5: Nutze Wellen im Sand als Führungslinien
Den gleichen Effekt, wie mit Diagonalen kannst du auch mit parallel verlaufenden Linien im Sand erreichen. Früh morgens hat der Wind vielleicht spannende Wellen und Muster in den Sand des Strandes geweht. Bist du früh genug vor Ort oder findest einen Strand, der weitestgehend unberührt ist, dann kannst du solche Linien ebenfalls nutzen, um das Auge des Betrachters zu lenken.
Seitliches Licht betont übrigens solche kleinen Unebenheiten und Muster im Sand besonders schön. Noch ein Grund mehr, früh vor Ort zu sein. Am Abend werden solche Muster in der Regel bereits ausgetreten sein. In diesem Fall hat also Morgenstund tatsächlich Gold im Mund. Und im Übrigen sind da auch noch nicht viele Menschen unterwegs. Viele Touristen und Badegäste frühstücken nämlich erst einmal in Ruhe. Wie wäre es also mit einem morgendlichen Strandspaziergang vor dem Frühstück?!
Tipp #6: Fotografiere aus ungewöhnlichen Perspektiven
Fotografiere am Strand doch einfach mal knapp über dem Boden. Kleine Steine und Gegenstände werden plötzlich zu spannenden und großen Vordergrund-Motiven. Die ungewöhnliche Perspektive fasziniert. Achte aber darauf, dass du nicht plötzlich von einer heranrollenden Welle überrascht wirst. Das fände deine Kamera wahrscheinlich nicht besonders lustig. Auch ein wenig Dünengras oder eine Muschel oder eine Koralle werden durch die niedrige Position plötzlich echte Hingucker!
Tipp #7: Suche dir einen erhöhten Standpunkt
Möchtest du dagegen mehr vom Strand oder der Küstenlandschaft in Szene setzen, dann solltest du dir einen eher erhöhten Standpunkt suchen. So bekommst du mehr Landschaft aufs Bild und dein Strand bzw. deine Küste werden interessanter.
Tipp #8: Nutze Menschen als Maßstab bei hohen Wellen
Wellen können gigantisch groß sein. Auf einem Bild kommen sie jedoch erst dann richtig zur Geltung, wenn du dem Betrachter etwas an die Hand gibst bzw. ins Bild setzt, anhand dessen er die wahren Größenverhältnisse sofort erfassen kann. Am einfachsten nutzt du dafür ein oder mehrere Personen – zur Not dich selbst! Du kannst natürlich je nach Standort auch ein Gebäude, Bäume oder andere Objekte nutzen, an denen der Betrachter die Höhe deiner Wellen erahnen kann.
Tipp 9: Integriere Menschen ins Bild und erzähle eine Geschichte
Ob raue Küste oder exotischer Strand – eine Geschichte kannst du mit deinem Bild am besten erzählen, wenn du Menschen integrierst. Fotografiere sie, während sie – im Falle von Einwohnern – ihrem typischen Alltag nachgehen. Das kann ein Fischer sein, der seine Netze repariert, ein Angler oder ein Rettungsschwimmer, der vom Turm aus den Strand überwacht. Im Fall von Reisenden könnte es der sehnsüchtige Blick aufs Meer sein oder die unbändige Freude und Zufriedenheit, einen Traumstrand genießen zu dürfen, welche du auf deinem Bild festhältst.
Achte aber auf die Persönlichkeitsrechte des einzelnen. Frage um Erlaubnis, ob du denjenigen fotografieren darfst und zeige Fingerspitzengefühl. Hübsche, dir fremde Frauen leicht bekleidet am Strand ohne vorherige Einwilligung zu fotografieren, ist sicher keine gute Idee. Überlege dir, in welchen Situationen auch du selbst nicht fotografiert werden möchtest und respektiere das auch bei anderen.
Tipp #10: Schaffe Tiefe durch mehrere Ebenen
Komponiere deine Bild und sorge für Tiefenstaffelung, indem du Objekte und spannende Bildbestandteile in unterschiedlichen Entfernungen miteinander kombinierst. Im Vordergrund könntest du einen Steg, Steine oder spannende Details am Strand integrieren. Die mittlere Ebene könnte das Meer sein. Ein Schiff oder Boot am Horizont bildet vielleicht Ebene Nummer drei – fertig ist eine schöne Tiefenstaffelung, die deinem Bild räumliche Tiefe verleiht.
Kreative Ideen für spannende Strandfotos
Tipp #11: Finde spannende Details
Egal ob Muschel, Flip-Flops, Palme, Koralle, Stein oder Sandburg – am Strand lassen sich viele Objekte finden, die mit entsprechendem Zoom oder Fokus plötzlich zum spannenden Detail werden. Sand, Wasser & Himmel fotografieren kann jeder. Integrierst du jedoch spannende Details in den Vordergrund deines Bildes, dann verleihst du ihm nicht nur mehr Tiefe, sondern gibst ihm einen spannenden Touch, der dein Bild von tausend anderen unterscheidet.
Schau dich also gut um. Es gibt so viel Spannendes zu entdecken, das dir als Motiv dienen kann. Sei kreativ. Geh dicht heran. Nutze ungewöhnliche Perspektiven und achte auf die vielen kleinen und schönen Details um dich herum!
Tipp #12: Suche nach interessanten Felsformationen
An vielen Küsten und Stränden gibt es spannende Felsen. Meist nur zur Strand begrenzend genutzt, lassen sich diese oft durch geschickten Winkel für ein spannendes Bild nutzen. An wilderen Küsten stehen Felsen auch gern mal markant mitten im Wasser und werden so herrlich vom Meer umspült.
Tipp #13: Nutze Langzeitaufnahmen, um Wasser weich und glatt wirken zu lassen
Mit Langzeitaufnahmen zähmst du auch das wildeste Meer. Das Wasser wird plötzlich seidig glatt und märchenhaft schön. Je nach Belichtungsdauer wirkt es fast wie Nebel. Das ist hundert mal spannender als eine langweilig aufgenommene Welle, wie sie jeder schon tausendfach gesehen hat. In Kombination mit Objekten im Wasser wie einen Steg, Felsen oder anderen statischen Objektiven entfaltet die Langzeitbelichtung besonders große Wirkung.
Tipp #14: Verwende kurze Belichtungszeiten, um brechende Wellen einzufrieren
Auf der anderen Seite kannst du mit sehr kurzer Belichtungszeit aber auch wunderschön eine brechende Welle quasi einfrieren. Gerade an Küsten, wo das Wasser wild und ungezähmt an Felsen oder Sandbänken bricht und die Gischt nach allen Seiten spritzt, lässt das sich das besonders effektvoll einsetzen. Das folgende Bild aus Südafrika ist auf diese Weise entstanden und hängt als Großformat Foto bei mir im Wohnzimmer über der Couch – ein tolles Motiv!
Tipp #15: Fotografiere Möwen und Vögel im Flug oder auf Felsen
Das Kreischen von Möwen gilt für Seebären als sicheres Zeichen, endlich wieder Land in Sicht zu bekommen. Dieser Zusammenhang ist vielen Menschen bekannt. Drum sind Vögel am Meer ein beliebtes und schönes Motiv. Mit kurzen Belichtungszeiten kannst du sie sogar im Flug fotografieren. Mit einem Teleobjektiv dagegen lässt sich auch eine einzelne Möwe groß ins Bild setzen.
Tipp #16: Suche nach Schiffen und Wracks
Schiffe und Boote gehören zum Meer wie die Kamera zum Fotograf. Drum halte Ausschau nach hübschen Booten oder alten Wracks. Beide ergeben tolle Motive. Achte aber drauf, dass du das schwimmende Gefährt nicht einfach nur langweilig in die Mitte des Bildes setzt. Auch in diesem Fall ist die Drittel-Regel dein Freund. Positioniere Boot oder Schiff am besten auf einer der vertikalen Drittel-Linien.
Tipp #17: Spring mal hoch!
Lächelnd am Strand stehen kann ja jeder. Springe doch einfach mal hoch und mach ein paar Action geladene Fotos, die deine Begeisterung ausdrücken! Wähle dazu eine kurze Belichtungszeit, nutze einen kabellosen Fernauslöser oder lasse dich einfach fotografieren. Klingt schwierig, ist aber einfacher als du denkst und macht zudem eine Menge Spaß!
Tipp #18: Hinterlasse Spuren im Sand
Ein einsamer Strand, völlig unberührt, weißer Sand – was gibt es Schöneres als genau dort deine Spuren zu hinterlassen und diese als Beweis in Szene zu setzen?! In der Regel musst du dafür aber tatsächlich früh genug aufstehen oder einen wirklich abseits gelegenen oder unbekannten und daher wenig besuchten Strandabschnitt finden.
Tipp #19: Gegenlicht für Scherenschnitte nutzen
Im Gegenlicht kannst du mit leichter Unterbelichtung und entsprechender Belichtungseinstellung (fokussiere die Sonne und nicht die schattigen Bereiche) ganz tolle Scherenschnitte produzieren. Sprich, dein Vordergrund-Motiv ist stark abgedunkelt vor den leuchtenden Farben deines Hintergrundes. Auch das Spiel mit der Sonne als Feuerball und geschickte Positionierung des Himmelskörpers lassen dich tolle Bilder produzieren.
Tipp #20: Spiele mit den Schatten
Gebäude am Strand, ein Rummel, Stege, Boote oder auch dein eigener Körper werfen im späten und schrägen Licht der einfallenden Abendsonne tolle Schatten. Begib dich auf die Suche nach solchen Schatten und spiele mit ihnen. Ob Schatten-Selfie oder faszinierendes Musterspiel – sei kreativ und finde tolle Kompositionen. In Schwarz-Weiß können solche Bilder besonders gut zur Geltung kommen.
Tipp #21: Fange die Spiegelung der Sonne ein
Wenn die Sonne untergeht, so hinterlässt sie meist auch eine schöne Spiegelung auf dem Wasser. Fange diese mit ein und integriere sie ins Bild. Du kannst die Spiegelung als Führung fürs Auge nutzen oder um dein Bild einfach ein wenig aufzupeppen. Selbst der nasse Sand am Strand kann im richtigen Moment und Winkel fotografiert wie ein Spiegel funktionieren.
Tipp #22: Fotografiere Palmen!
Für mich gehören Palmen zu den typischen Dingen, die ich mit einem exotischen Strand assoziiere. für dich auch? Dann fotografiere sie! Egal, ob mit Meer im Hintergrund oder gar ohne – Palmen gehören für mich zu einem schönen Strand dazu.
Das richtige Licht für schöne Fotos am Meer
Tipp #23: Fotografiere zur Goldenen und zur Blauen Stunde
Das Licht in der Stunde vor dem Sonnenuntergang und nach dem Sonnenuntergang bietet wunderschöne Färbungen am Himmel und in der Landschaft. Nutze diese besondere Lichtstimmung für herrliche Aufnahmen. Fotografiere möglichst im RAW Format, um später alle Freiheiten in der Bearbeitung zu haben und das schöne Licht nicht erst durch langwierige Suche nach den perfekten Einstellungen ungenutzt verstreichen zu lassen.
Tipp #24: Schaue dich beim Sonnenuntergang um
Vergiss auch nicht, dich umzusehen, während die Sonne untergeht. Oft sind es gerade die rot angeleuchteten Objekte hinter dir, die sich perfekt für ein tolles Bild eignen. Auch ein Foto all der Sonnenanbeter oder Sonnenuntergangs-Knipser kann ein tolles Motiv sein. Bist du an einer wilden Küsten, dann schau dich um, ob du einen hübschen Wald findest. Die Stämme der Bäume werden womöglich feuerrot glühen, während die Sonne den Horizont berührt.
Tipp #25: Banne die Sonne als Feuerball auf ein Bild
Für einen schönen Sonnenuntergang braucht es klare Sicht, die Sonne und ein Teleobjektiv. Denn, was nützt dir der schönste Sonnenuntergang, wenn der hübsche rote Feuerball am Ende in Pfennig-Größe auf deinem Bild erscheint?! Greif zum Tele und nimm die Sonne richtig schön groß auf.
Bonus-Tipps für spannende und schöne Strandfotos
Tipp #26: Fotografiere auch mal gegen das Licht
Fast in jedem Buch bekommst du als eine der ersten Lektionen beigebracht, nicht gegen das Licht zu fotografieren. Das mag in vielen Situationen auch richtig sein. Doch gerade am Meer und am Strand steht die Sonne nun Mal auch im Mittelpunkt. Sei also mutig und fotografiere auch mal gegen das Licht. Am Abend bei tief stehender Sonne ist das sicher einfacher als am Tage. Aber auch dann finden sich Möglichkeiten.
Du könntest durch ein Blätterdach fotografieren, so dass nur einzelne Strahlen hindurch gelangen oder du kannst ein anderes Objekt nutzen, um es vor der Sonne zu platzieren. Spiele mit solchen Ideen. Achte aber gleichzeitig darauf, nur kurz die Sonne selbst zu fokussieren und dabei auch nicht selbst direkt und zu lang durch den Sucher ins Sonnenlicht zu schauen. Weder dem Sensor deiner Kamera, als auch deinen Augen tust du damit einen Gefallen. Nutze lieber den LiveView und fokussiere nur kurz gegen das Licht.
Tipp #27: Nutze das Blitzlicht bei Portraitfotos, um Schatten unter den Augen zu entfernen
Machst du Portraitbilder am Strand, dann macht es auch am Tage Sinn, das Blitzlicht zu verwenden. Du kannst damit die im Fokus stehende Person aufhellen und gleichzeitig die durch die hochstehende Sonne verursachten Schatten unter den Augen beseitigen. Achte aber darauf, dass dein Portrait nicht steril und übermäßig geblendet ausschaut. Dezenter Einsatz ist hier gefragt. Profis nutzen indirektes Licht mittels Reflexschirm.
Tipp #28: Mache mit einer Unterwasserkamera Aufnahmen im Meer
Nicht nur an Land, auch im Wasser lassen sich herrliche Aufnahmen machen. Natürlich muss deine Kamera dazu wasserdicht sein. Kaufe dir eine spezielle Unterwasserkamera oder nutze eine Actionkamera mit Unterwassergehäuse. Es gibt zwar auch wasserdichte Gehäuse für Spiegelreflexkameras, aber ich traue den Dingern nicht. Für solche Experimente sind mir meine Kameras dann doch zu wertvoll.
Bewege dich beim Tauchen oder Schnorcheln ruhig und langsam, um die Fische nicht zu verschrecken. Achte darauf, keine Korallen zu zerstören oder zu berühren. Deine Füße kannst du mittels speziellen Badeschuhen bei Bedarf schützen.
Nach dem Tauchgang im in der Regel salzigen Wasser solltest du dein Equipment gründlich abspülen, um das Salzwasser zu entfernen.
Tipp #29: Fotografiere in SW
Viele denken bei Stränden automatisch ans blaue Meer, goldenen Sand und bunte Farben. Manchmal sieht die Realität jedoch viel langweiliger aus, als von dir erhofft. Wenn du jedoch ein paar Steine findest, vielleicht ein paar nette Wellen hast, dann arbeite diese Aspekte doch mal mit einem SW Bild heraus. Die Sonne, Wolken, die Oberfläche des Meeres – als diese Dinge wirken in SW ganz anders als in Farbe. So lässt sich auch ein einem langweiligen Strand oder Küstenabschnitt manch interessantes Bild produzieren.
Tipp #30: Suche nach tollen Farbakzenten
Ich persönlich bin ja großer Fan von knalligen Farbakzenten und halte überall danach Ausschau. Mich faszinieren solche Bilder. Wenn es dir ähnlich geht, dann schaue doch auch nach solchen prägnanten Objekten. Das kann ein einzelner knallroter Sonnenschirm, eine einsame grüne Palme oder auch einfach ein Handtuch auf dem Sand sein. Mit entsprechendem Licht werden solche Objekte zu echten Hinguckern – auch ohne Color-Key Bearbeitung.
Tipp #31: Fange Typisches und Prägnantes ein
Es gibt Strände, an denen bestimmte Dinge sehr typisch sind. Fange den Charakter eines solchen Strandes ein, indem du genau die Objekte in Szene setzt, die den Charakter des Strandes beschreiben. In Malibu sind das vielleicht die Rettungsschwimmer, die wir alle aus Baywatch kennen, in Thailand mag es der Sonnenschirm aus Palmenblättern sein.
Tipp #32: Friere Sportler, Surfer und Wellenreiter in Action ein
An vielen Stränden wird aktiv Sport betrieben. Paddeln, Surfen und Tauchen sind typische Beispiele. Mit entsprechend kurzen Belichtungszeiten, einer langen Brennweite und offener Blende lassen sich Sportler in Action meist einfach bei der Ausübung ihrer Sportart einfrieren. Auch das gehört bei der Strandfotografie natürlich dazu, denn Wassersport macht unglaublich viel Spaß und gehört einfach zum Meer dazu.
Tipp #33: Suche natürliche Rahmen, um das Meer einzurahmen
An vielen Stränden gibt es Pflanzen, Palmen und Felsen, die du als natürlichen Rahmen für dein Bild nutzen kannst. Rahme das Meer ein und lenke so den Blick automatisch auf dein wichtigstes Element – das Meer.
Tipp 34: Habe keine Angst vor schlechtem Wetter
Strand, Küste und Meer funktionieren nur bei gutem Wetter? Weit gefehlt! Das Wetter, Stürme, eine raue Brise sind wesentliche Elemente am Meer. Drum traue dich auch bei weniger gutem Wetter nach draußen. Die Ausrüstung lässt sich schützen und du wirst ganz neue Seiten der Landschaft kennen und lieben lernen. Wolkenformationen, Wellen, sich im Wind biegende Halme oder aufschäumende Gicht geben ebenso eindrucksvolle Motive ab, wie Sonne in Kombination mit blauem Himmel. Fotografieren und großartige Motive einfangen, geht bei jedem Wetter!
Die richtige Ausrüstung am Strand
Tipp #35: Sorge für die richtige Ausrüstung
Am Strand lauern gleich mehrere Gefahren auf deine Ausrüstung:
- Wasser: Werden Kamera, Objektive und Ausrüstung nass, kann das schnell zum Totalausfall führen.
- Sand: Feiner Sand am Strand kann in jede Ritze deiner Ausrüstung kriechen – erst recht in Kombination mit Wind.
- Hitze: Direktes Sonnenlicht über Stunden kann zur Überhitzung und somit ebenfalls zum Ausfall deiner Kamera führen.
Idealerweise besitzt du eine Kamera und Objektive, die staub- und spritzwassergeschützt sind. Damit bist du schon mal im Vorteil. Falls nicht, musst du besonders sorgsam mit deiner Ausrüstung umgehen. Verstaue deine Kamera so oft wie möglich in einer sicheren Tasche. Nutze Plastiktüten oder DryBags, um sie zu schützen. Wechsle keinesfalls deine Objektive direkt am Strand, während der Wind dir die feinen Sandkörner ins Kameragehäuse blasen kann.
Tipp #36: Reinige deine Ausrüstung nach dem Strandbesuch
Nach deiner Fotosession am Strand solltest du deine Ausrüstung gründlich reinigen. Feiner Sand wird abgepinselt oder vorsichtig mit dem Blasebalg weggepustet.
Tipp #37: Spüle gründlich dein Stativ nach einem Einsatz im Meer
Salzwasser ist aggressiv und greift natürlich vor allem Metallteile an – Stichwort Rost. Aber auch andere Materialien sind betroffen. Carbon Stative haben hier Vorteile (Carbon rostet nicht) – aber meistens besteht ein solches Stativ halt nicht ausschließlich aus Carbon.
Daher solltest du folgende Tipps beachten:
- Verwende am Meer ein qualitativ hochwertiges Stativ – idealerweise aus Carbon.
- Spüle Metallteile möglichst zeitnah grob mit Süßwasser ab und reinige sie später gründlich.
- Nimm dein Stativ einfach abends mit unter die Dusche und lass es anschließend mit komplett ausgefahrenen Beinen trocknen.
Tipp #38: Verwende einen Polfilter
Mit einem Polfilter kannst du nicht nur die Farben verstärken und intensivieren, sondern auch ungewollte Reflexionen und Lichtreflexe auf dem Wasser ausfiltern. Achte aber bei strahlend blauem Himmel darauf, dass du die Polarisierung nicht übertreibst und somit nicht einen völlig unnatürlich, möglicherweise nur teil-gefärbten Himmel erhältst. Idealerweise setzt du den Polfilter im 90° Winkel zum Sonnenstand ein. Mache Aufnahmen mit verschiedenen Stellungen des Polfiters. So kannst du später am Bildschirm einfach das beste auswählen. Auf dem kleinen Kamera Display ist das nicht immer sofort erfassbar, ob du es mit der Polarisierung übertrieben hast.
Tipp #39: Verwende einen Graufilter
An grellen Tagen und zur Mittagszeit benötigst du einen Graufilter, wenn du längere Belichtungszeiten nutzen willst (vom Stativ fotografieren!). Er hilft, Überbelichtungen zu vermeiden. Ich habe zu diesem Zweck immer ein Trio dabei mit einem 8x, einem 64x und einem 1000x Graufilter.
Tipp #40: Verwende einen Grauverlaufsfilter
Bei schwierigen Lichtverhältnissen und dem Fotografieren von Sonnenuntergängen, bei denen der Himmel möglichst in schönen Farben erstrahlen soll, ohne, dass die Landschaft zu sehr abdunkelt, hilft dir ein Grauverlaufsfilter. Achte auf die horizontale Ausrichtung der Grauverlaufs parallel zum Horizont. Sonst kann das schnell merkwürdig aussehen.
Bonus-Tipp: Mache dir eine kleine Markierung ans Objektiv, mit deren Hilfe du schnell die richtige Position findest. Verwende den LiveView und ein Stativ und überprüfe, ob der Grauverlauf, wie von dir gewünscht ausgerichtet ist.
Tipp #41: Verwende einen UV-Filter
Eigentlich ist ein UV-Filter in meinen Augen ziemlich sinnfrei. Aber er hat eine wichtige Eigenschaft, die dir vor allem am Strand tatsächlich in die Karten spielt – er schützt zusätzlich vor dem Eindringen von Staub oder Kratzern in der Linse, wie sie schnell entstehen können, wenn du deine Lise mit einem Tuch säuberst, aber nicht bemerkst, dass du mit feinen Sandkörnern übers wertvolle Glas reibst. Auch vor Spritzwasser schützt dich der zusätzliche Filter ein wenig.
Tipp #42: Verwende eine Gegenlichtblende
Wichtig beim Fotografieren bei direkter Sonneneinstrahlung ist auch die Gegenlichtblende. Sie verhindert ungewollte Lichtflecken und Reflexionen im Bild. Letztere können zwar auch als kreatives Gestaltungsmittel bewusst eingesetzt werden, in der Regel wirst du diese aber eher vermeiden wollen.
Außerdem bietet die Gegenlichtblende einen zusätzlichen Schutz für dein Objektiv bei kleinen Missgeschicken. Mir ist meine Kamera durchaus schon mal zu Boden gefallen. Dank Gegenlichtblende hat mein Objektiv dabei aber keinen Schaden genommen, denn diese hat den Fall abgefangen und lediglich mit ein paar Kratzern auf der Gegenlichtblende bezahlt. Ein Sturz direkt auf die Frontlinse hätte beträchtlichen Schaden angerichtet.
Tipp #43: Verwende ein Weitwinkelobjektiv
Gerade am Strand und in Kombination mit niedriger Perspektive und spannenden, eigentlich kleinen Objekten wie Steine Muscheln oder Gräser kann ein Weitwinkelobjektiv so richtig seine tolle Wirkung entfalten. Als Betrachter bekommst du plötzlich das Gefühl ein Winzling im Land der Riesen zu sein. Der große Winkel fasziniert. Einfache Steine werden plötzlich zum faszinierenden Felsenmeer.
Tipp #44: Verwende am Wasser ein Teleobjektiv, um genügend Abstand zum Wasser zu haben
Bei rauem Wetter und hohen Wellen empfiehlt sich die Verwendung eines Zoom Objektives mit mindestens 80 mm Brennweite. Denn so gewinnst du genügend Abstand zum Meer ohne dass du Gefahr läufst, plötzlich ungewollten Kontakt mit dem Wasser zu bekommen.
Wann fotografiert es sich am besten am Strand?
Vorteile Morgensonne
Viele Reisende lieben es, auszuschlafen und erst einmal in Ruhe im Hotel zu frühstücken. Doch in genau dieser Zeit hast du den Strand oft noch fast für dich allein. Die Luft ist meist klarer als am Abend. Seitliches Licht betont Strukturen und Objekte durch schöne Schattenwürfe. Farben können ähnlich intensiv wie am Abend sein. Der Sand ist oft noch unberührt und frei von Spuren. Hast du also eine Unterkunft in Strand- oder Küstennähe, dann nutze diese Zeit für tolle Aufnahmen. Frühstücken kannst du später immer noch!
Hinweis: Wenn du Schnorcheln liebst und Unterwasseraufnahmen machen möchtest, dann lege deinen Schnorchelgang auf den Vormittag. Da ist das Wasser in der Regel deutlich klarer und somit die Sicht besser als am Nachmittag.
Der Nachteile der Mittagssonne sind natürlich die harten Kontraste und die vielen Reflexionen auf dem Wasser. Aber die Mittagszeit hat auch Vorteile. Das Meer erscheint nun besonders blau und farbenprächtig, da die Sonne hoch steht.
Die heißesten Temperaturen gibt es meist am frühen Nachmittag. Von daher ist die Mittagszeit durchaus noch eine gute Zeit zum Fotografieren – auch wenn ich natürlich großer Fan der frühen und späten Stunden bin, weil das Licht insgesamt da einfach schöner ist und die Schatten länger sind.
Vorteile der Abendsonne
Am Abend, wenn der Tag zur Neige geht, werden die Schatten längern, Strukturen und Objekte wirken plastischer, Kontraste sind weniger problematisch und die Farben – vor allem am Himmel tauchen Strand, Küste und Landschaft in wunderschöne Farben.
Besonders intensiv erscheint der Himmel kurz nach Sonnenuntergang zur blauen Stunde. Oft verfärben sich Wolken am Himmel in atemberaubenden Farben. Besonders gut kommen zu dieser Zeit auch bereits beleuchtete Gebäude oder ganze Skylines von Städten zur Geltung, wenn sich die Lichter im Wasser spiegeln und vor tiefblauem Himmel herrlich zur Geltung kommen.
Kameraeinstellungen fürs Fotografieren an Strand & Meer
Allgemeine Empfehlungen
- Fotografiere vorzugsweise zur Goldenen oder zur Blauen Stunde.
- Benutze nach Möglichkeit ein Stativ.
- Stellt die Kamera auf “Manuell” oder alternativ auf „AV“, um die Schärfe bewusst zu setzen.
- Stellt den ISO-Wert auf 100.
- Nutze im JPEG Format den Weißabgleich für Tageslicht, um intensivere Farben zu erhalten.
- Fotografiere aber besser im RAW Format, um Weißabgleich und andere Korrekturen erst später in der Bildbearbeitung korrekt setzen zu können.
- Arbeite mit Belichtungsreihen und Serienbildfunktion.
Kameraeinstellungen für grelles Licht und Reflexionen
- Automatik: Strand- oder Schneemodus verwenden.
- Manuelle Einstellungen: AV-Modus, automatischer ISO bis maximal ISO 400, Blende 8.
- Zubehör: Polarisationsfilter, Gegenlichtblende.
Kameraeinstellungen bei Gegenlicht
- Automatik meist unzuverlässig, nutze den manuellen oder den halbautomatischen Modus.
- Verwende Belichtungsreihen +/- eine Blende und das RAW Format.
- Eher offene Blenden im Bereich f/4 bis f/8, Verschlusszeit ca. 1/400s, ISO 100 nutzen.
- Zubehör: Stativ, Gegenlichtblende.
Kameraeinstellungen bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang
- Positioniere die Kamera niedrig.
- Automatik: Szenenautomatik Sonne oder Tageslicht.
- Belichtungsreihen verwenden.
- Manuelle Einstellungen: ISO 100, 1/200 s, RAW-Format, Blende 8-11.
- Zubehör: Stativ, Fernauslöser, Grauverlaufsfilter.
Ich wünsche dir beim Fotografieren an Strand und Küste
viel Spaß mit meinen Tipps!
Das ist mal eine Riesen Sammlung!
Danke dafür! :)
Top!