Ich habe das Canon 70-300 IS II USM ausführlich getestet und unter anderem mit meinem 70-300 L IS USM verglichen. Klingt nach einem unfairen Vergleich, zeigt aber schön und deutlich die Unterschiede zwischen den beiden Linsen auf. Ob ich das Canon 70-300 IS II USM empfehle, erfährst du im Fazit.

Lieferumfang des Canon 70-300 IS II USM

Geliefert wird das Objektiv mit Front- und Rückdeckel, leider jedoch wie immer in dieser Preisklasse bei Canon ohne Sonnenblende. Ich empfehle daher bei Kauf gleich noch die passende Gegenlichtblende. Das Original von Canon ist aber wie immer um ein Vielfaches teurer als bspw. die Alternative von JJC.

Technische Details des Canon 70-300 IS II USM

ProduktbezeichnungCanon EF 70-300 mm 1:4-5.6 IS II USM
Brennweite70-300 mm
(entspricht 112-480 mm am APS-C Sensor)
Lichtstärke4,0 – 5,6
ObjektiveigenschaftenIS - Bildstabilisator
Nano USM - Nano Ultraschallmotor
UD-Glas
Für Kameras mit APS-C Sensor & Vollformat
Integriertes Objektiv Display mit 3 Modi
Bildwinkel diagonal34° - 8° 15'
Optischer Aufbau17 Linsen in 12 Gruppen
Naheinstellgrenze120 cm
Größter Abbildungsmaßstabca. 0,25 (bei 300 mm)
Filterdurchmesser67 mm
Gewichtca. 710 g
ZubehörFrontdeckel, Rückdeckel
Preis aktuellca. 525 Euro (UVP des Herstellers: 579Euro)
Abmessungenca. 80 x 146 mm
StativschelleNein
Bildstabilisator (Stufen)4
AF-MotorNano-USM

Erster Praxistest: Tierportraits

Auf diesen Test habe ich mich schon lange sehr gefreut. Schon bei der Ankündigung des Objektives im letzten Jahr hegte ich sofort den Gedanken, mir dieses für unsere Südafrika Reise in diesem Jahr zuzulegen und damit mein bisheriges Telezoom, das Canon EF-S 55-250 mm, abzulösen. Als Leser meines Blogs weißt du, dass ich mich inzwischen für die L Variante des Telezooms entschieden habe. Aber gerade das macht diesen Test für mich so spannend. Denn es bleibt die Frage: War ich zu voreilig? Hätte ich doch auf das 70-300 IS II USM setzen sollen?

Um das herauszufinden, bin ich dieses Mal nicht in den Mundenhof in Freiburg, sondern in den wunderschönen Zoo in Basel gefahren. Bei herrlichem Wetter und aufgrund der Mittagszeit schwierigen Lichtbedingungen (hartes Licht, wenig Wolken) habe ich das Objektiv auf Herz und Nieren geprüft.

Die folgenden Bilder sind an diesem Tag mit dem Objektiv entstanden. Die Veröffentlichung der Bilder hat mir der Zoo Basel freundlicherweise gestattet. Das Urheberrecht an den Bildern bleibt beim Zoo Basel.

© Zoo Basel

Der erste Eindruck

Was mir sofort aufgefallen ist: Das Objektiv ist um ca. 300 Gramm leichter, aber nur geringfügig kleiner als die L Variante. Sehr gut gefallen mir das matte und edel wirkende schwarze Finish und auch das neue Objektiv Display ist toll. Aber dazu später mehr.

Beim Fotografieren fühlte sich das an meiner 7D Mark II getestete Objektiv sofort gut an. Der Autofokus sitzt sicher. Der Nano USM sorgt für geräuscharmen Betrieb, so dass sich das Objektiv auch für Videoaufnahmen sehr gut eignet. Tatsächlich macht das Fotografieren mit dem fürs Vollformat und für APS-C geeigneten Telezoom sofort Spaß. Die größere Brennweite im Vergleich zu meinem vorherigen 55-250er macht sich sehr positiv bemerkbar.

Um die Qualität des Objektivs später beurteilen zu können, nehme ich bei gleichen Einstellungen und gleicher Kamera etwa 50 Prozent der Bilder mit dem 70-300 IS II USM auf und 50% der Bilder mit dem 70-300 L IS USM.

Daheim am Monitor analysiere ich die Bilder. Was mich sehr positiv überrascht – die Bilder des 70-300 IS II USM sind durchweg scharf und gelungen. Erst in der 1:1 Vergrößerung der Bilder fallen mir 2 Schwächen auf – zum einen im Bokeh, zum anderen aber auch bei der chromatischen Aberration. Natürlich ist der Vergleich zur L Variante ein wenig unfair, aber da ich genau zwischen diesen beiden Objektiven bei meiner Kaufentscheidung geschwankt bin, ist es der einzig korrekte Weg für mich.

Das Bokeh im Gegenlicht und bei Offenblende ist völlig okay für die Preisklasse des Objektivs, kommt aber nicht annähernd an die Qualität der L Variante heran. Mir fallen auf etlichen Aufnahmen horizontale Artefakte und ein teils unruhiges Bokeh auf. Beides gefällt mir nicht, da ein schöner Hintergrund bei einem Tierportrait für mich sehr wichtig ist.

Beispiel für Artefakte und unruhiges Bokeh (1:1 Pixelgröße, Raw, unbearbeitet):

Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM - Bokeh

Leichte Farbsäume im harten Gegenlicht kann ich ebenfalls auf einigen Aufnahmen ausmachen. Diese lassen sich in der Bearbeitung der Bilder jedoch sehr gut beheben und fallen nicht weiter ins Gewicht. Sie liegen meiner Meinung nach absolut im normalen Bereich in dieser Preisklasse von Telezoom-Objektiven.

Beispiel für Farbsäume (1:1 Pixelgröße, Raw, unbearbeitet):

Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM - Chromatische Abberation

Alles in allem, fällt mein erster Eindruck sehr positiv aus. Einzig beim Bokeh sehe ich Schwächen.

Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM Testbericht

Zweiter Test: Landschaftsaufnahmen

Auf Anregung und Frage meines Lesers Thorsten habe ich mir für einen zweiten Praxiseinsatz mal den Einsatz des Objektivs für Landschaftsaufnahmen näher angesehen. Klar, eine Teleobjektiv kommt gewöhnlich eher seltener bei Landschafts- und Naturaufnahmen zum Einsatz. Aber bei gestaffelten Aufnahmen mit Weitblick, Ausschnitten und das Fotografieren von Blüten und Insekten aus der Ferne nutze auch ich hin und wieder ganz gern ein Teleobjektiv. Drum habe ich es mir geschnappt und bin ein wenig durch die Weinberge in meiner Nähe geschlendert.

Beim Betrachten der Bilder fällt mir auf, dass ich nur bedingt zufrieden mit dem Ergebnis bin. Bei Aufnahmen mit großer Brennweite und entsprechender Fernsicht, ist mir das Objektiv nicht immer scharf genug. Im Gegensatz zu Tierportraits mit offener Blende, bei denen es mir vor allem auf das Hauptmotiv aufkommt, ist mir bei Landschaftsaufnahmen bei geschlossenerer Blende Schärfe auch in den Ecken sehr wichtig. Das ist nicht bei allen Aufnahmen, die ich gemacht habe, immer so, wie ich es mir wünschen würde.

Und bei Makro ähnlichen Aufnahmen fällt mir teils wieder das auf mich etwas unruhig wirkende Bokeh auf. Zugegeben – das ist Jammern auf hohem Niveau, aber es ist dennoch auffällig für mich. Allerdings bin ich da auch ziemlich „picky“.

Ich sehe daher die Haupteinsatzgebiete dieses wirklich guten Objektivs eher im Bereich von Tierportraits und aufgrund des sehr guten und schnellen Auto Fokus Systems in der Action und Sportfotografie.

Vorteile des Canon 70-300 IS II USM

  • Preiswertes Telezoon.
  • APS-C und Vollformat tauglich.
  • Überzeugende Bildqualität.
  • Sehr gutes Verhalten im Gegenlicht.
  • Rasend schneller, sehr leiser AF dank Nano USM.
  • Schönes mattes, schwarzes Finish.
  • Zusätzliches Objektiv Display.
  • Gut funktionierender Bildstabilisator mit 4 Stufen.
  • Gleiche Filtergröße (67 mm) wie das Canon 10-18 IS STM.

Nachteile des Canon 70-300 IS II USM

  • Bokeh etwas unruhig.
  • Bereits bei 176 mm Brennweite beträgt die Offenblende nur noch f/5.6.
  • Nicht wetterfest.
  • Keine Sonnenblende im Lieferumfang.

Mein Zwischenfazit lautet also: Das 70-300 IS II USM ist ein wirklich tolles Teleobjektiv – vor allem für Canons APS-C Kamera Segment. Für relativ kleines Geld gibt es hier viel Zoom mit nur wenig Kritikpunkten. Die Bildschärfe übertrifft sogar meine Erwartungen nach dem Lesen erster, früher Reviews. Farbsäume und Vignettierung sind fast nicht vorhanden. Einzig beim Bokeh sehe ich eine signifikante Schwäche.

Canon 70-300 IS II USM versus Canon 70-300 L IS USM

Zum Bericht über das Canon EF 70-300 mm 1:4.0-5.6 L IS USM

Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM Testbericht

 

Jetzt aber soll noch ein detaillierter Vergleich mit der L Variante folgen.

Die Frage ist: Sind 700 Euro mehr es wirklich wert zur Luxus-Variante zu greifen?

Handling, Gewicht & Verarbeitung

Beide Objektive fühlen sich gut an meiner 7D Mark II an. Das 70-300 IS II USM ist rund 300 Gramm leichter, was sich auf Dauer positiv bemerkbar macht, wenn du aus der Hand fotografierst. In der Größe nehmen sich beide kaum etwas. Das Metall der L Variante ist natürlich deutlich hochwertiger verarbeitet und somit sicher auch langlebiger konstruiert, aber auch der Kunststoff des 70-300 IS II USM fühlt sich wertig und sehr gut verarbeitet an. Das schwarze, matte Finish gefällt mir sehr. Bei der L Variante missfällt mir nach wie vor die auffällige weiße Färbung – aber das ist reine Geschmackssache.

Einen deutlichen Unterschied gibt es auch bei der Bedienung. Der Zoom Ring an der L Variante befindet sich vorn vor dem Ring zum Scharfstellen. Beim 70-300 IS II USM ist das grad andersherum. Der breite, griffige Ring zur Brennweiteneinstellung befindet sich nah an der Kamera. Scharf gestellt wird mit dem schmaleren Ring vorn am Objektiv. Die Bedienung ist also entsprechend Gewohnheitssache und Frage des persönlichen Geschmacks. Ich komme mit beiden Varianten gut klar. Die Einstell-Ringe an der L Variante fühlen sich für mich etwas griffiger an. Der schmalere Ring am IS II USM könnte einen Tick höheren Widerstand haben für meinen Geschmack. Der Zoom hat bei beiden Objektiven für mich den perfekten Widerstand.

Beide Objektive besitzen zudem eine Lock-Taste und ein Objektiv Display, worauf ich gleich noch näher eingehen werde.

Für mich hat das Canon 70-300 L IS USM in dieser Sparte leicht die Nase vorn.

Objektiv Display

Das Canon 70-300 IS II USM kommt mit einem neuartigen, digitalen Objektiv Display daher. Dieses besitzt wie im Folgenden zu sehen 3 Modi.

Modus 1: KB Äquivalente Brennweiten Anzeige

Umgerechnet wird mit dem entsprechenden Crop Faktor beim Betrieb an einer APS-C Kamera automatisch.

Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM - Display Mode 1

Modus 2: Bildstabilisator Status

In diesem Modus kannst du erkennen, ob der Bildstabilisator gerade Erschütterungen erkennt und ausgleicht. Die Anzeige hilft, auszulösen, sobald keine Erschütterungen mehr sichtbar sind.

Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM - Display Mode 2

Modus 3: Fokussierabstand

Mithilfe der Entfernungsmessung des Fokkusierabstanden kannst du die Schärfentiefe im Bild ermitteln, die mit unterschiedlichen Blendenöffnungen erreichbar ist.

Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM - Display Mode 3

Hinweis: Wenn du die Mode Taste für einige Sekunden gedrückt hältst, dann kannst die schwarze Schrift auf weißem Hintergrund invertieren. Es erscheint dann weiße Schrift auf dunklem Hintergrund.

Fazit zu den Display Modi

Modus 1 und 2 sind nett gemeint, aber in meinen Augen eher Spielerei. Die Umrechnung ins KB Format geht auch im Kopf und ist in der Regel gar nicht notwendig. Die Anzeige für den Bildstabilisator sehe ich nicht, wenn durch den Sucher der Kamera schaue – ergo ist sie sinnfrei. Denn auf dem Stativ, wo ich sie gut sehen kann, brauche ich sie natürlich gar nicht. Denn auf einem Stativ gehört der Bildstabilisator deaktiviert! Einzig die Fokussierabstands-Anzeige macht für mich Sinn und gehört für mich an jedes Objektiv.

Die L Variante bringt lediglich eine mechanisch funktionierende Fokussierabstands-Anzeige mit, die in meinen Augen aber aus zuvor genannten Gründen völlig ausreichend ist.

Trotzdem hat das Canon 70-300 IS II USM hier natürlich die Nase vorn.

Bildqualität und Schärfe

Beide Objektive bieten fantastische Bildqualität. Ich habe an der Schärfe des preiswerteren IS II USM nichts auszusetzen. Erst bei sehr genauem Hinschauen zeigt sich, die doch einen Tick bessere Bildschärfe der L Variante – vor allem in den Randbereichen. Für ein nicht L-Klasse Objektiv empfinde ich die Schärfe jedoch als hervorragend!

Was mir jedoch auffällt, ist die angenehmere und schönere Farbgebung der L Variante, die der aufwendigeren Optik mit 2 UD Linsen geschuldet ist. Kein großer Unterschied, aber für mich latent spürbar.

Zum Vergleich nachfolgend einige der Bilder mit der L Variante, die ich im Zoo Basel aufgenommen habe.

© Zoo Basel

Verzeichnung, chromatische Aberration, Vignettierung

In allen 3 Bereichen zeigen beide Objektive keine größeren Schwächen. Mir ist nichts aufgefallen, was nicht einfach per Bildbearbeitung oder Objektiv-Korrektur zu korrigieren wäre. Gerade an einer APS-C Kamera spielt Vignettierung quasi bei beiden keine Rolle. Am Vollformat ist sie bei Offenblende sichtbar, aber ebenfalls korrigierbar.

Bei der chromatischen Aberration liegt die L Variante hauchdünn vorn. Beide Objektive liefern hier aber sehr gute Qualität. Kein Punkt, den ich kritisieren würde.

Eine leichte Verzeichnung ist am kurzen wie am langen Ende bei beiden Objektiven feststellbar, lässt sich aber entweder per automatischer Objektivkorrektur oder in der Nachbearbeitung problemlos entfernen. Abgesehen davon, ist das ein Aspekt, den ich bei einem Telezoom anders als bei einem Weitwinkel für vernachlässigbar halte.

Alles in allem sind alle 3 Themen bei beiden Objektiven nicht der Nennung wert. Die L Variante liegt jedoch auch hier hauchdünn vor der normalen Ausführung mit leichten Vorteilen hinsichtlich der chromatischen Aberration.

Bokeh

Das Bokeh ist der einzige, wenn nicht sogar mein größter Kritikpunkt am 70-300 IS II USM. Hätte ich das Objektiv noch vor einem Jahr getestet, dann wäre mir das nicht aufgefallen. Denn das Bokeh als solches ist erst einmal gut und angenehm.

Aber nach meinen Erfahrungen mit den L-Objektiven von Canon, die gerade beim Bokeh schwer beeindrucken, sehe ich das sofort auf meinen Bildern. Da punktet das 70-300 L IS USM meiner Meinung nach deutlich vor dem 70-300 IS II USM.

Nachfolgend ein paar Beispiele:

Lichtstärke und Offenblende

Die Lichtstärke des Objektivs liegt im üblichen Rahmen für Zoom Objektive in diesem Telezoom Bereich. Allerdings fällt bei Betrachtung der Offenblende in Abhängigkeit von der Brennweite auf, dass die Werte nicht nur im Vergleich zur L Variante schlechter ausfallen, sondern auch im Vergleich zum direkten Vorgänger, dem 70-300 IS USM!

Für die Offenblende in Abhängigkeit von der Brennweite ergeben sich folgende Werte …

Canon 70-300 IS II USM

Brennweite70 mm77 mm106 mm176 mm
Offenblendef/4.0f/4.5f/5.0f/5.6

versus

Canon 70-300 IS USM (Vorgänger)

Brennweite70 mm85 mm135 mm225 mm
Offenblendef/4.0f/4.5f/5.0f/5.6

versus

Canon 70-300 L IS USM

Brennweite70 mm104 mm155 mm229 mm
Offenblendef/4.0f/4.5f/5.0f/5.6

Bei der Lichtstärke also keine Pluspunkte für das IS II USM, ganz im Gegenteil.

Preis

Der Preis ist im direkten Vergleich natürlich unschlagbar gut. Insgesamt hat für mich das IS II USM das bessere Preis-Leistungsverhältnis. Denn für das Geld (ca. 500 Euro) bekommst du verdammt viel Zoom in toller Bildqualität zum hervorragenden Preis. Erst wenn Bokeh und wirklich außergewöhnlich gute Bildqualität plus der Komfort der Wetterfestigkeit und besonders robuste Verarbeitung beginnen, eine Rolle zu spielen, dann macht der höhere Preis für die L Variante Sinn.

Das Canon 70-300 IS II USM hat einen im Vergleich deutlich attraktiveren Preis und somit auch das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.

Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM Testbericht

Wesentliche Unterschiede in der Übersicht

70-300 IS II USM70-300 L IS USM
Brennweite 70-300 mm70-300 mm
Lichtstärke4,5 – 5,64,5 – 5,6
Optischer Aufbau17 Linsen in 12 Gruppen19 Linsen in 14 Gruppen
Naheinstellgrenze120 cm120 cm
Filterdurchmesser67 mm67 mm
VerarbeitungKunststoffMetall
WetterfestNeinSchutz vor Staub und Spritzwasser
Gewichtca. 710 gca. 1050 g
Abmessungenca. 80 x 146 mmca. 89 x 143 mm
Bildqualitätsehr guthervorragend
UD Glas12
Bildstabilisator (Stufen)1 Modus (4 Stufen)2 Modi (4 Stufen)
AbstandsanzeigeDigitales Display, 3 ModiMechanisches Display, 1 Modus
AF-MotorNano USMRing-USM
Preis aktuellca. 525 EURca. 1.350 EUR

Canon 70-300 IS II USM oder doch besser Canon 70-300 L IS USM?

Wie immer lautet meine Antwort: das kommt drauf an!

Wer im nicht-professionellen Bereich ein angenehm leichtes Telezoom Objektiv mit großem (aber nicht zu großem) Brennweitenbereich sucht, das zudem wunderbar scharfe Bilder in allen Lagen produziert und zudem auch noch sehr gut bezahlbar ist, der macht mit dem Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM definitiv nichts verkehrt! Ein klasse Telezoom, das du prima auf Reisen oder in Zoos mitnehmen kannst und mit dem du viel Freude haben wirst.

Wenn du allerdings bei der Bildqualität wirklich pingelig bist (so wie ich) und das Teleobjektiv gerade für Tierportaitaufnahmen mit wunderbarem Bokeh im Hintergrund oder auch bei Landschaftsaufnahmen nutzen möchtest, dann solltest du drüber nachdenken, ob nicht doch die L Variante die bessere Wahl wäre. Dazu kommen noch die Wetterfestigkeit, die robustere und bessere Verarbeitung sowie der 2 Modi umfassende Bildstabilisator. Für mich sind das sehr ausschlaggebende Punkte, da ich vorhabe, mit diesem Telezoom noch viele Jahre, viele schöne Reisen zu unternehmen.

Habe ich es bereut, mich für die L Variante entschieden zu haben?

Von mir ein klares: Nein! Das 70-300 IS II USM hat mich absolut begeistert und vor allem in der Bildqualität und beim Autofokus sehr positiv überrascht. Hier hatte ich nach Erscheinen doch einiges Negatives gelesen, das sich aber bei meinem Test nicht bewahrheitet hat. Trotzdem bereute ich meine Entscheidung für die L Variante nicht. Denn vor allem das Bokeh, aber auch die Wetterfestigkeit und die feinen Nuancen in der Farbgebung und bei der chromatischen Aberration sprechen für mich persönlich klar für die L Version.

Ob diese Vorteile auch dir 700 Euro Aufpreis wert sind, musst du selbst entscheiden. Bei mir war und ist das der Fall.

Zum Bericht über das Canon EF 70-300 mm 1:4.0-5.6 L IS USM

Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 IS II USM

Alternativen

Alternativen direkt für 70-300 mm Brennweite gibt es wenig. Einzig das Tamron für ca. 300 Euro finde ich erwähnenswert. Spannender ist da schon der Bereich 70-200 mm, in dem es sehr gute Alternativen von Sigma und Tamron gibt. Ich persönlich mag jedoch gerade die Brennweite bis 300 mm sehr. Davon abgesehen solltest du bedenken, dass nur Canon Objektive den Vorteil der automatischen Objektivkorrektur, die Canon für die eigenen Objektive Kamera intern anbietet, nutzen können.

Zubehör

Fazit zum Canon 70-300 IS II USM

Mich hat dieser Objektivtest sehr positiv überrascht. Meine Erwartungen hatte ich nach ersten Reviews Anfang des Jahres eher heruntergeschraubt gehabt. Alles in allem ist das 70-300 IS II USM ein fantastisches Telezoom zu einem sehr günstigen Preis, das in vielen Bereich sogar dem Vergleich zur Luxus Klasse von Canon nicht zu scheuen braucht. Meiner Meinung nach bietet es ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Von mir bekommt es klare 5 Sterne.

Tipp: Für das 70-300 IS II USM gibt es aktuell 50 Euro Cashback in Canons Sommeraktion.

Und um die eingangs aufgeworfene Frage zu beantworten: Ja, ich empfehle den Kauf dieses Telezooms guten Gewissens. Das 70-300 IS II USM ist ein tolles Objektiv – auch wenn es in meinen Augen (erwartungsgemäß!) natürlich nicht das 70-300 L IS USM schlagen kann. Dafür ist es aber auch um mehr als die Hälfte preiswerter! Und das obwohl die Bildqualität nur geringfügig der L Variante unterlegen ist!