Wir fahren von Arbon nach Rorschach und anschließend nach Konstanz am Bodensee. Wir erkunden ausführlich zu Fuß die Insel Reichenau. In Konstanz kehren wir lecker ein, nehmen den Hafen unter die Lupe und verschaffen uns einen herrlichen Überblick über Konstanz vom Kirchturm des Münsters Unserer Lieben Frau.
Übersicht
Heute geht es zurück nach Deutschland, genauer gesagt nach Konstanz. Zuvor erwartet uns aber noch einmal ein gutes Frühstück, bevor wir unsere Koffer packen und Arbon hinter uns lassen.
Frühstück
Bevor wir aber weiter im Uhrzeigersinn um den Bodensee fahren, kehren wir noch ein paar Kilometer zurück, um einen kurzen Blick auf Rorschach zu werfen.
Rorschach
Wir parken nahe dem Hafengebiet und laufen unter dunklen Wolken in Richtung Kornhaus. Schnell entdecken wir den langen, schmalen Betonsteg, von dem aus man einen guten Blick auf die Stadtkulisse und das berühmte Kornhaus hat. Der Steg ist breit, hat aber kein Geländer. Und da der Pegel des Bodensees wieder einmal die 5-Meter-Marke überschritten hat, ist das Wasser ganz nah. Es fehlen nur noch wenige Zentimeter, dann würde das Wasser wahrscheinlich auch unter den Türen des Kornhauses hindurchfließen.
Kornhaus
Steg in Rorschach
Bodensee
Rorschach
Wir laufen fast bis zum Ende des Stegs, machen ein paar schnelle Fotos, bleiben aber nicht lange, denn es gibt nicht viel zu sehen und das Wetter hilft auch nicht, den Ort in besserem Licht erscheinen zu lassen.
Rorschach, eine charmante Kleinstadt am Schweizer Ufer des Bodensees, besticht durch ihre malerische Lage und ihre reiche Geschichte. Die Stadt blickt auf eine lange maritime Tradition zurück und war einst ein bedeutender Umschlagplatz für Waren. Davon zeugen noch heute das historische Kornhaus, das heute ein Museum beherbergt, und die zahlreichen historischen Gebäude im Stadtkern. Neben ihrer historischen Bedeutung ist Rorschach auch ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Die sehenswerte Hafenpromenade lädt zu Spaziergängen ein und bietet einen herrlichen Blick auf den See. Weitere Attraktionen sind die historische Badhütte, das Kloster Mariaberg und die Schlösser Wartegg und Wartensee in der Umgebung. Rorschach bietet eine gelungene Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur und ist somit ein attraktiver Ort für einen Besuch.
Wir gehen zurück zum Auto und fahren nach Konstanz.
Konstanz
Nach nicht einmal einer Stunde überqueren wir die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland, wo uns der finster dreinblickende Zöllner zum Glück durchwinkt, nachdem vor uns schon zwei Autos herausgewunken wurden.
Unser Weg führt uns aber zunächst durch die Stadt Konstanz hindurch, denn wir wollen auf die Insel Reichenau.
Konstanz bietet eine Vielzahl beeindruckender Sehenswürdigkeiten. Das Konstanzer Münster, auch Münster Unserer Lieben Frau genannt, ist eine imposante Kathedrale im Zentrum der Stadt und eines der bedeutendsten Bauwerke. Unweit davon befindet sich das historische Konzilgebäude, in dem im 15. Jahrhundert das Konstanzer Konzil stattfand. Am Hafen erhebt sich die markante Imperia-Statue, die als Symbol für die Rolle der Frauen in der Geschichte des Konzils steht. Der Rheintorturm und das Rosgartenmuseum laden zu weiteren Entdeckungen der Stadtgeschichte ein, während das Archäologische Landesmuseum faszinierende Funde aus der Region präsentiert. Die Seepromenade bietet herrliche Ausblicke auf den Bodensee und führt zur idyllischen Blumeninsel Mainau. Ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe ist das Kloster auf der Insel Reichenau, das für seine kulturhistorische Bedeutung bekannt ist. Die Niederburg, der älteste Stadtteil von Konstanz, besticht durch enge Gassen und mittelalterliche Architektur.
Die Zufahrtsstraße hat es in sich, denn auch hier steht das Wasser bereits rechts und links der Straße bis kurz unter die Uferböschung. Noch 20 Zentimeter und die Straße steht komplett unter Wasser.
Insel Reichenau
Wir parken im Zentrum der Insel und besichtigen als erstes die Klosterkirche St. Maria und Markus. Wir machen ein paar Außenaufnahmen und staunen dann über die Schlichtheit im Inneren der Klosterkirche, die uns gut gefällt. Weniger ist manchmal mehr.
Münster St. Maria und Markus
Kircheninneres
Blüten auf Reichenau
Dann laufen wir zum Hafen. Auch hier steht das Wasser schon dicht an den Wegen. Unser Plan, den Uferweg entlang zu laufen, scheitert am hohen Wasserstand.
Yachthafen
Hochwasser
Wir laufen kurz über die schöne Mole und staunen, wie viele Boote hier vor Anker liegen, bevor wir uns entscheiden, etwas zentraler in den Norden der Insel zu laufen, denn wir wollen uns auch die Kirche St. Peter und Paul anschauen.
Auf dem Weg dorthin entdecken wir unzählige Gewächshäuser, von denen einige ihre besten Tage schon hinter sich haben. In vielen gedeihen Gurken und Tomaten. Viele stehen aber auch leer. Am Himmel hängen immer noch bedrohlich dunkle Wolken, aber zum Glück bleibt es trocken.
Die Basilika schließlich ist wirklich schön, viel schöner als das Kloster. Zwei klassizistische Türme, ein gut restauriertes Kirchenschiff und ein schlichtes, stimmiges und schönes Inneres lassen uns den 2 Kilometer langen Fußmarsch nicht bereuen. Natürlich werfen wir auch einen kurzen Blick auf das nahe gelegene Schloss Windegg, das der Öffentlichkeit aber nicht zugänglich ist.
Kirche Sankt Peter und Paul
Seitenansicht der Kirche
Kircheninneres
Schloss Windegg
Zentraler Platz auf Reichenau
Der Rückweg verläuft wieder ereignislos. Zu gerne wären wir am Ufer entlang gelaufen, aber das ist im Moment einfach nicht möglich.
Die Insel Reichenau, ein UNESCO-Weltkulturerbe am Bodensee, ist für ihre bedeutende Klostergeschichte und ihre romanischen Kirchen bekannt. Das Benediktinerkloster Reichenau, das im 8. Jahrhundert gegründet wurde, entwickelte sich zu einem Zentrum des Wissens und der Kunst, dessen Einfluss weit über die Region hinausreichte. Die Mönche schufen hier eine beeindruckende Bibliothek und eine bedeutende Schule der Buchmalerei, deren Werke bis heute von hoher künstlerischer Qualität zeugen.
Die drei romanischen Kirchen – St. Georg, St. Maria und St. Peter und Paul – sind die herausragenden Bauwerke der Insel und stehen als Zeugen der einstigen Klosterherrlichkeit. Ihre schlichte äußere Erscheinung täuscht über den reichen Innenraum hinweg, der mit Fresken, Stuckarbeiten und wertvollen Ausstattungsstücken geschmückt ist.
Neben ihrem kulturellen Wert ist die Reichenau auch ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber. Die Insel ist geprägt von einer vielfältigen Landschaft mit Weinbergen, Obstgärten und idyllischen Dörfern. Die Reichenauer Weinbau hat eine lange Tradition und ist für seine hochwertigen Weißweine bekannt. Zahlreiche Wanderwege führen durch die reizvolle Landschaft und bieten immer wieder neue Ausblicke auf den Bodensee und die umliegenden Berge.
■Zufahrtsstraße nordöstlich von Konstanz, www.reichenau-tourismus.de
Wieder am Auto geht es zurück nach Konstanz, wo wir unweit der Schweizer Grenze in der Innenstadt im Hotel Constantia einchecken. Zum Glück bekomme ich sogar noch einen der wenigen Parkplätze des Hotels, so dass wir unser Auto direkt im Innenhof abstellen können.
Hotel Constantia
Unser Zimmer ist klein, aber fein. Ein Doppelbett, ein großer Fernseher, ein Minikühlschrank und ein modernes, schönes Duschbad bieten alles, was wir brauchen.
Lobby Hotel Constantia
Doppelzimmer
Duschbad
Wir verschnaufen kurz und machen uns natürlich gleich wieder auf den Weg, um einen ersten Blick auf Konstanz zu werfen, auch wenn wir schon zum dritten Mal in dieser schönen Stadt sind.
Die Tolle Knolle
Schon im Hotelzimmer habe ich mir ein Restaurant ausgeguckt, in dem wir zuerst einkehren wollen. Schon der Name hat es mir angetan – die Tolle Knolle! Keine 300 Meter entfernt sitzen wir bald in dem schönen Lokal und studieren die superspannende Speisekarte mit all ihren Kartoffelvariationen. Von Kartoffelpüree über Suppe, Ofenkartoffeln, Bratkartoffeln, Kartoffelpizza und Co. ist alles dabei, was man sich so rund um die Kartoffel vorstellen kann.
Restaurant Tolle Knolle
Meine Wahl fällt auf einen klassischen Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln, Susi entscheidet sich für einen Rösti mit Käse überbacken, Schinken und Champignons. Beides ist superlecker!
Zwiebelrostbraten & Bratkartoffeln
Wir essen gemütlich, lesen noch ein wenig und lassen die Einkehr mit einem Espresso ausklingen.
Lesen & Cappuccino
Die Tolle Knolle ist ein klasse Restaurant mit Innen- und Außenbereich im Herzen Konstanz mit einer beeindruckenden Speisekarte rund um das Thema Kartoffeln. Weil uns das Restaurant extrem gut gefallen hat, sind wir gleich 2 mal eingekehrt. Wir haben super lecker gegessen, wurden sehr freundlich bedient und waren beeindruckt von der tollen Speisekarte, die von Rösti, über Brat- und Ofenkartoffeln bis hin zur Kartoffelpizza eine tolle Vielfalt bietet. Auch für Vegetarier sehr zu empfehlen. Tolles Restaurant!
â– Bodanplatz 9, 78462 Konstanz, www.knollekonstanz.de
Am Hafen
Dann geht es in Richtung Hafen, wo auch heute bei weniger schönem Wetter viele Menschen unterwegs sind. Vorbei am Sea Life den wir damals schon mit Lucas besucht haben, geht es entlang der Hafenpromenade zur Imperia-Statue. Auch hier steht das Wasser deutlich höher als sonst, aber noch nicht so hoch, dass großflächige Überschwemmungen drohen. Dennoch sind an einigen Stellen bereits meterhohe Barrieren errichtet worden. Wahrscheinlich braucht es nur ein paar Tage Regen, um hier ernsthafte Probleme zu verursachen. Wir sind froh, dass es noch nicht so weit ist und hoffen das Beste für Konstanz.
Imperia
Hafen
Inselkanal
Graureiher
Münster Unserer Lieben Frau
Wir schlendern weiter durch den kleinen Stadtpark und nehmen schließlich das Münster Unserer Lieben Frau ins Visier. Wir spazieren durch die schöne Fußgängerzone mit all ihren spannenden Häusern und Fassaden und stehen schließlich am Fuße der prächtigen Kirche. Natürlich werfen wir nicht nur einen Blick hinein, denn ich kann auch den 200 Stufen auf den Nordturm nicht widerstehen. Kostet uns 4 Euro pro Person. Dafür müssen wir den Aufstieg mit eigener Muskelkraft bewältigen.
Münster Unserer Lieben Frau
Orgel
Blick in die Kirche
Oben erwartet uns ein herrlicher Blick über Konstanz. Leider gibt es einen engen Maschendrahtzaun, der einfaches Fotografieren nicht zulässt. Ich versuche trotzdem ein paar Aufnahmen zu machen, ärgere mich aber, dass wieder einmal nicht an die Fotografen gedacht wurde. Etwas größere Maschen oder ein paar Lücken für die Kamera wären schön gewesen. Trotzdem genießen wir die Aussicht, bevor wir uns nach einem kurzen Abstecher auf die andere Seite wieder an den Abstieg machen.
Konstanz hinter Gittern
Ausblick auf Konstanz
Konstanz unter Wolken
Blick Richtung Hafen
Türklopfer der Kirchentür
Das Konstanzer Münster ist ein bedeutendes Bauwerk und ein zentraler Punkt der Stadt Konstanz. Als ehemalige Bischofskirche und Sitz eines der größten deutschen Bistümer blickt es auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Die Anfänge der Kirche reichen bis in die Zeit um 600 n. Chr. zurück. Nach mehreren Umbauten und einem Einsturz im 11. Jahrhundert erhielt der Dom seine heutige romanische Grundform. Der gotische Turmhelm wurde im 19. Jahrhundert aufgesetzt. Als Tagungsort des bedeutenden Konstanzer Konzils (1414-1418) erlangte das Münster überregionale Bedeutung. Hier wurden weitreichende kirchliche Entscheidungen getroffen, die die Geschichte Europas prägten. Architektonisch ist das Münster eine dreischiffige Basilika mit beeindruckendem Kreuzrippengewölbe. Die zahlreichen Kapellen, die das Münster umgeben, wurden von wohlhabenden Bürgern und Geistlichen gestiftet und sind reich verziert. Im Inneren finden sich zahlreiche Kunstwerke wie Skulpturen, Gemälde und Glasfenster, die die Geschichte des Münsters widerspiegeln.
■Münsterplatz 1, 78462 Konstanz
Lesepause
Nach so viel Anstrengung brauchen wir eine Pause. Die finden wir auf einer Bank im Stadtpark am Wasser, wo wir uns niederlassen, lesen und entspannen. Wir freuen uns schon auf den morgigen Tag in Konstanz, denn es ist schönes Wetter angesagt!
Lesepause
Auf dem Rückweg zum Hotel entdecken wir noch das Schnetztor, einer der drei noch erhaltenen Stadttürme. Die anderen beiden suchen wir morgen!
Schnetztor
Abendidylle
Dachterrasse Hotel Constantia
Den restlichen Abend lassen wir gemütlich bei herrlichem Wetter und Abendsonne auf der wunderschönen Dachterrasse unseres Hotels mit Blick über die Dächer von Konstanz ausklingen.
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