In der Finanzlektion der Woche erkläre ich dir, was ein Doppelboden ist, wie du ihn handelst und warum er gern auch W-Formation genannt wird. Außerdem werfe ich einen Blick zurück auf die Kalenderwochen 35-36 / 2019, verrate dir, was sich in meinem Depot getan hat und welche Entwicklung ich für den Aktienmarkt und den Goldmarkt für die kommende Woche sehe.

Finanzlektion der Woche – Doppelboden & Doppeltop

Der Doppelboden wird auch als W-Formation bezeichnet und das aus einfachem Grund – er sieht aus wie ein großes W. Die zu den einfachen Chartformationen zählende bullische Umkehrformation tritt am Ende eines Abwärtstrends auf. Der Kurs prallt dabei auf einem bestimmten Unterstützungsniveau (erster Boden) ab, um nach einem kurzen Anstieg erneut etwa bis auf dieses Niveau hinabzufallen (zweiter Boden). Im Falle der erfolgreichen Umkehr prallt der Kurs erneut ab und schafft es im neuen Anstieg nun auch, das letzte kleine Hoch, das als Widerstandslinie fungiert, zu überwinden. Aus dem Widerstand wird eine Unterstützung und fertig ist der Doppelboden.

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Beide Tiefs sollten dabei auf etwa gleichem Niveau liegen. Das rechte kann gern auch einen Tick höher ausgebildet werden. Ein Kaufsignal wird generiert, wenn die Widerstandslinie, die am Hoch zwischen beiden Tiefs liegt, überwunden wird. Den Stop Loss legst du am besten knapp unterhalb des Bodens, sprich des letzten Tiefs.

Oft läuft der Kurs anschließend noch einmal das Ausbruchsniveau an, bevor er sich schließlich auf zu neuen Höhen macht. Ist aber kein Muss. Wenn du Candlestick Charts verwendest, findest du an den Tiefs üblicherweise starke Umkehrkerzen oder Umkehrpattern wie das bullische Engulfing, Hammer oder Morning Stars.

Der Vorteil des Doppelbodens ist, dass er leicht erkennbar ist – allerdings ist seine Trefferquote auch eher gering. Aber eine Chartformation allein sollte ohnehin nie die Entscheidungsgrundlage für einen Trade sein. Drum achte auch auf andere Indikatoren und Hinweise. Ein steigendes Volumen nach dem Ausbruch oder ein Boden auf Niveau eines wichtigen Retracements oder einer langfristigen Unterstützung können z. B. entsprechende Hinweise sein.

Chart Beispiel Doppelboden

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Das Pendant zum Doppelboden ist das Doppeltop am Ende eines Aufwärtstrends. Hier läuft das Ganze entsprechend umgekehrt mit zwei lokalen Hochs auf etwa gleichem Niveau ab.

Noch aussagekräftiger als der Doppelboden ist unter Umständen – vor allem in größeren Zeitrahmen – der Dreifachboden (bzw. das Dreifachtop), bei dem das Tief des Doppelbodens (bzw. das Hoch des Doppeltops) ein weiteres – drittes – Mal getestet wird.

 

Die Börsenwoche im Rückblick

Chartanalyse Dow Jones

Der Dow Jones bildete in den letzten 2 Wochen gleich zwei positive Trendkerzen im Wochenchart aus. Sollte sich also die Abwärtsbewegung der Vorwochen letztlich nur als Korrektur im Aufwärtstrend herausstellen? Im Moment sieht es fast so aus. Erst ein Blick auf das Volumen mahnt zur Vorsicht. Beide positiven Trendkerzen sind von abnehmendem Volumina begleitet – kein gesundes Zeichen.

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Im Tageschart fallen vor allem die vielen Gaps in den letzten 2 Wochen auf. Einem zunächst bärischen Engulfing folgte direkt ein bullisches Engulfing mit tatsächlich steigenden Kursen im Anschluss. Allerdings sind die Kerzen meist klein und wenig aussagekräftig. Interessant ist das Doji am vergangenen Freitag. Kündigt sich da vielleicht ein Abendstern an, dem stark fallende Kurse folgen werden?

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Chartanalyse Gold

Der Goldkurs konnte zunächst seinen Aufwärtstrend fortsetzen, bildete aber in den vergangenen beiden Wochen gleich zwei Shooting Stars aus, deren Lunten auch noch in einer langfristigen, starken Widerstandszone liegen. Bisher hat noch keine starke Abwärtsdynamik eingesetzt, aber es mehren sich die Anzeichen, dass Gold nun erst einmal den starken Anstieg der letzten 3 Monate konsolidieren könnte.

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Im Tageschart zeigt sich bei Gold ein gemischtes Bild mit wenig Aufwärtsdynamik und eher seitwärts tendierenden Kerzen. Beide Hochs der letzten 2 Wochen liegen nah beieinander, knapp unterhalb von 1.560 USD. Das kann gern als Doppeltop interpretiert werden. Die Unterstützungszone verlief bei 1.520 USD und wurde bereits nachhaltig am Freitag durchbrochen. Das Chartbild sieht angeschlagen aus und deutet für mich auf weiter fallende Kurse. Sollten sich die Kurse in den nächsten Tagen seitwärts bewegen, so kann sich gut und gern auch eine SKS ausbilden. Die linke Schulter hätten wir bereits. Der Kopf bestünde aus dem Doppeltop. Es fehlt quasi nur noch eine kleine rechte Schulter. Schauen wir mal.

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Chartanalyse Silber

Unter diesen Umständen lohnt sich auch ein Seitenblick auf den kleinen Bruder – nämlich auf den Silber Chart. Silber konnte bis Mitte letzter Woche stark anziehen und hat Gold klar ausperformt. Das Hoch wurde knapp unterhalb von 20 USD bei rund 19.70 USD markiert. Markanter Weise hat Silber in der letzten Woche einen riesigen Shooting Star im Wochenchart ausgebildet, der klar auf eine beginnende Konsolidierung hindeutet. Auch hier deuten sich also Kursrückgänge an, die aber nichts an den langfristig positiven Aussichten ändern.

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Trendbarometer

Langfristig Mittelfristig Kurzfristig
Dow Jones
Gold

 

Depotänderungen

In meinem Depot hat sich nichts geändert. Sowohl Silber Zertifkat als auch das Gold Zertifikat konnten weiter zulegen, haben aber vom Hoch bereits wieder etwas verloren.

Mein Trading Account konnte dagegen weiter zulegen und liegt nun mit ca. 4,6 % im Plus.

 

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Börsenausblick auf die kommende Woche

Ich rechne beim Dow Jones tendenziell eher mit fallenden Kursen, halte aber auch direkt weiter steigende Kurse nicht für ausgeschlossen. Wie immer gilt, der Markt wird es vorgeben. Die eigene Meinung ist hinten anzustellen. Sollte sich am kommenden Montag eine negative Trendkerze bilden, halte ich stark fallende Kurse und die Wiederaufnahme des Abwärtstrends für die wahrscheinlichste Variante. Bei neuen Höchstkursen oberhalb des Dojis vom letzten Freitag stehen jedoch stark steigenden Kursen kaum etwas im Wege. Allerdings sollte dann auch das Volumen wieder deutlich anziehen.

Gold scheint bereits in der Konsolidierung zu stecken, die nach 3-monatigem Anstieg mehr als willkommen und gesund wäre. Ich rechne mit seitwärts oder abwärts tendierenden Kursen. Mit neuen Höchstständen rechne ich vorerst nicht. Bevor der Widerstand bei rund 1.550 Punkten nachhaltig geknackt werden kann, wird Gold erst einmal kräftig Luft holen müssen. Legt man die Fibonacci Retracements zugrunde, so böten sich 1.450 USD (38,2% Retracement) und 1.415 USD (50% Retracement) als mögliche Korrekturziele an.

 

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