Wir fahren auf den Gipfel des Kandel, der zweithöchsten Berg im Schwarzwald, um dort einen herrlichen Spaziergang zu unternehmen und die Sonne zu genießen. Danach geht es weiter nach St. Peter, um der herrlichen Klosterkirche einen Besuch abzustatten. Im Glottertal kehren wir in einer Strauße ein und versuchen, die Schwarzwaldklinik zu finden.
Ausflug in den Schwarzwald
Der Oktober neigt sich dem Ende, doch noch hat der nass-kalte November keinen Einzug gehalten. Das Tolle am heutigen Tag – es ist ein Feiertag und zudem auch noch mit herrlichstem Wetter! Wir beschließen also kurzerhand beim Frühstück einen Ausflug in den schönen Schwarzwald zu unternehmen.
Unsere Wahl fällt auf den Kandel zwischen Waldkirch und St. Peter. Kaum zu glauben, aber wahr – nach 12 Jahren, die wir nun schon in Freiburg leben, haben wir es bisher noch nicht auf dessen Gipfel geschafft. Vorrangig waren wir immer auf dem Schauinsland oder dem Feldberg unterwegs, wenn uns nach Höhenluft war.
Wir fahren über Waldkirch auf die schmale und kurvenreiche L 186 auf den Kandel und staunen schon während der Autofahrt immer wieder über herrliche Aussichten. Auf dem Gipfel angekommen, parken wir auf dem großzügig angelegten Parkplatz – der jedoch bereits ordentlich gefüllt ist.
Parkplatz am Berghotel Kandel
Auf dem Kandel
Unser erster Blick fällt auf den Gleitschirmfliegerplatz, wo sich gerade einige Gleitschirmflieger bereit machen, abzuheben. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Muss ein tolles Gefühl sein, so in die Lüfte aufzusteigen und davon schweben zu können – hoch über der herrlichen, wunderschönen Landschaft des Schwarzwaldes.
Startender Gleitschirmflieger
Vorbereitung auf den Flug
Am Biergarten vorbei laufen wir weiter zum Gipfel, der aufgrund zahlreicher Spaziergänger mit gleichem Weg nicht zu verfehlen ist.
Berghotel Kandel
Unmittelbar an der höchsten Stelle gibt es eine kleine, erhöhte Aussichtsplattform, von der aus wir einen Rundblick über den herrlichen Schwarzwald werfen. Wir können von hier Freiburg und all die anderen Orte ausmachen, sehen, wie sich der Kaiserstuhl in der Ebene majestätisch erhebt, erspähen sogar die Vogesen. Auf der anderen Seite die sanft geschwungenen Hügel und Erhebungen des Schwarzwaldes, die schönen Wälder, die selbst jetzt Anfang November noch immer das Grün der Nadelwälder zeigen. Am blauen Himmel zeigt sich nur ein leichter Schleier, die Sonne strahlt herrlich wärmend auf uns hernieder. Viele Besucher genießen den Blick in die Ferne, einige sonnen sich im Gras liegend.
Wegweiser
Weg zum Gipfel des Kandel
Wir beschließen nach ein paar schönen Augenblicken, einen schönen, kleinen Spaziergang zu machen, in dem wir der kleinsten Runde rund um dem Gipfel folgen. Der Rundweg ist rund 2 km lang und für heute genau das Richtige für uns. Beim nächsten Mal werden wir aber unbedingt die Kandel-Tour von rund 7 km Länge absolvieren. Für heute verzichten wir aufgrund fehlender Getränke und Verpflegung für unterwegs.
Aussichtsplattform auf dem Gipfel
Herrliche Fernsicht
Blick auf Waldkirch
Der Rundweg führt zunächst mit Blick Richtung Freiburg über freie Flächen und bietet tolle Aussichten. Am Umkehrpunkt geht es auf einem schönen Waldweg wieder zurück. Ausblicke gibt es hier zwar nur wenige, aber der Weg über Wurzeln macht trotzdem viel Spaß.
Aussicht mit Kaiserstuhl
Blick Richtung Freiburg
Erhebungen im Schwarzwald
Fast am Ende des Weges treffen wir auf eine weitere spannende Hinweissäule, die uns auf die teils merkwürdig anmutenden Baumkronen hinweist. Entstanden sind diese durch Sturm und Schneedecken. Die Natur zeigt jedoch eindrucksvoll, dass sie sich ihren Weg sucht – egal wie.
Wanderweg am Kandel
Wieder am Gasthof angekommen, überlegen wir kurz, ob wir in dem Biergarten einkehren sollen, entscheiden uns aber nach Studium des Angebotes doch dagegen, da wir im übersichtlichen Angebot nichts ausmachen, was uns wirklich locken würde.
Ergo setzen wir uns wieder ins Auto und folgen nun der Straße weiter nach St. Peter.
St. Peter
In dem hübschen Ort, dem wir immer wieder gern besuchen, angelangt, parken wir wie immer unterhalb der Klosterkirche auf dem kleinen Parkplatz. Über schmalem Pfad geht es nach oben zur Kirche, die wie immer ein herrlicher Anblick ist. Die beiden Türme, der strahlend blaue Himmel – ein Gedicht.
Klosterkirche St. Peter – Außenansicht
Wir schauen kurz ins prächtige Innere der Kirche und staunen erneut über die herrlichen Wand- und Deckengemälde und die prunkvollen Verzierungen, das viele Gold und die herrlichen Statuen.
Klosterkirche St. Peter – Innenansicht
Klosterkirche St. Peter – Deckenansicht
Wieder draußen entdecken wir das übergroße Schachspiel, das wir uns natürlich nicht entgehen lassen können. Ich liebe das königliche Spiel, das ich schon seit meiner Jugend gern und viel spiele und auch Lucas ist auf einem guten Weg ein guter Schachspieler zu werden. An diesem Tag reicht es zwar nicht für einen Sieg seinerseits – aber er kämpft wacker bis zum bitteren Ende, der sich erst im Bauernendspiel entscheidenden Schlacht.
Ãœberdimensionales Schachspiel
Klosterkirche St. Peter
Danach spazieren wir noch ein wenig durch den Ort auf der Suche nach einer netten Einkehr, werden aber auch hier nicht so recht fündig. Nach einem großen Restaurantbesuch ist uns nicht – wenngleich die Wildgerichte des Gasthof Hirschen mich durchaus locken. Der Bäcker S. Knöpfle hat geschlossen, Pizzeria und Café Martin sagen uns nicht so richtig zu.
Also spazieren wir – zunehmend hungriger – wieder zum Auto und beschließen, uns lieber im Glottertal eine Einkehr zu gönnen.
Versperstube Haberstroh
Der Weg dorthin ist kurz und schon kurz nach Einfahrt in dem gleichnamigen Ort entdecken wir direkt an der Straße eine hübsche, kleine Strauße, die genau das Richtige für uns ist. Wir fahren mit dem Auto über den Hof der Haberstroh Straussi und parken hinter dem Hof zwischen Obstbäumen auf der Wiese.
Vesperstube Haberstroh
Da wir uns über die Sonne freuen, nehmen wir auf den Bänken vor der Strauße Platz. Wir bestellen am offenen Fenster Brägele, Bibliskäs, Schnitzel und Kartoffelsalat und erfreuen uns schon bald ob der leckeren Gerichte und der herrlichen Rast an diesem wunderschönen Novembertag.
Vesperstube Haberstroh – Tische auf dem Hof
Brägele & Bibliskäs
Schwarzwaldklinik
Gut gestärkt fahren wir weiter und biegen rund 100 m später in eine schmale Seitengasse ab, die zur Thure-von-Uexküll Klinik führt. Die nicht der Öffentlichkeit zugängliche Klinik ist in den 90er Jahren weltweit als Schwarzwaldklinik bekannt geworden. Die gleichnamige Serie brachte es zu Weltruhm und zog in den folgenden Jahren massenhaft Fans und Touristen ins Glottertal.
Schwarzwaldklinik
Eingang Schwarzwaldklinik
Auch wir begeben uns zu Fuß auf Spurensuche, stellen aber alsbald fest, dass wir kaum richtig an die Klinik herankommen, da sie von Wald umgeben und gut abgezäunt ist. Da Schilder zudem darauf hinweisen, dass das Betreten des Geländes für Nicht-Patienten verboten ist, halten wir uns daran und belassen es enttäuscht bei ein, zwei Bildern, die aber nicht annähernd dem Bild entsprechen, das wir aus der Fernsehserie eigentlich im Kopf hatten.
Moderner Bereich der Thure-von-Uexküll Klinik
Ein wenig enttäuscht treten wir den Rückweg an und fahren nun mit dem Auto einmal quer den Ort, wo uns besonders die herrliche Pfarrkirche St. Blasius auffällt.
Pfarrkirche St. Blasius in Glottertal
Nach kurzem Stopp setzen wir unseren Weg durch das wunderschöne Glottertal fort. Wir beschließen sogleich, hier unbedingt nochmal einen schönen Wanderweg auszukundschaften. Für heute aber beenden wir unseren Ausflug in den Schwarzwald und fahren zurück nach Freiburg.
Ein wunderschöner Tag, der wie im Flug vergangen ist, geht damit zu Ende. Und wir denken wieder einmal – was ist unser Schwarzwald doch wunderschön!
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