Wir frühstückten lecker im Gleis 1 in Hugstetten und wanderten anschließend über den Ritterwanderweg bei Waldkirch zur Kastelburg hinauf, von wo wir die herrliche Sicht auf den Schwarzwald genossen.

Feiertag

Wieder einmal jährte sich der Tag der Deutschen Einheit. Ein Tag zum Feiern, den gerade ich – aufgewachsen in der DDR – wohl zu schätzen weiß. Allerdings verbinde ich diesen Tag auch mit noch etwas anderem, nämlich meinem eigenen Älterwerden. Bei 29 habe ich zwar aufgehört zu zählen, aber still und heimlich läuft der Zähler trotzdem weiter und das ist gut so.

Das gehört zum Leben dazu und ich für meinen Teil genieße jeden Tag davon!

Dieses Jahr beschlossen wir, einfach einen schönen Tag in der Gegend zu verbringen und erst einmal mit einem schönen Frühstück zu starten. Ausgesucht haben wir uns dafür das Gleis 1 nahe Freiburg, von dem wir schon einiges gehört haben.

Frühstück im Gleis 1 in Hugstetten

Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir los und nur knapp 20 Minuten später sind wir bereits in Hugstetten, wo sich das Gleis 1 befindet. Der Name kommt dabei nicht von ungefähr. Untergebracht ist das Restaurant in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude direkt neben den auch heute noch befahrenem Gleis.

Frühstücken im Gleis 1 in Hugstetten

 

Wir haben einen Tisch reserviert und auch das ist gut so. Denn schon eine halbe Stunde später gibt es keinen freien Platz mehr. Wir haben das Glück, in dem schönen Wintergarten zu sitzen – ganz stilecht mit tollen, bequemen Bänken die an die Bänke eines Zugabteils erinnern. Das Frühstücks-Büfett ist bereits eröffnet und so schlagen wir gnadenlos zu.

Frühstücken im Gleis 1 in Hugstetten

 

Das Angebot ist reichhaltig. Wir vermissen nichts und stärken uns ordentlich. Das ist schon mal ein prima und zugleich entspannter Start in den Tag.

 

Restaurant – Gleis 1

„Bahn frei für echten Genuss!“ lautet das Motto im Gleis 1 in Hugstetten bei Freiburg. In herrlichem Ambiente eines ehemaligen Bahnhofes lässt es sich hervorragend frühstücken und bei sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis auch sehr gut speisen.

Am Bahnhof 2, 79232 March-Hugstetten, Tel. 07665/400313, gleis1-restaurant.de, Mo-Do 9.30-24, Fr-Sa 9.30-1, So 9-24 Uhr

 

Fahrt nach Waldkirch

Unternehmungslustig überlegen wir, was wir nun anstellen wollen und entscheiden uns spontan für die Kastelburg in Waldkirch. Das ist nicht weit weg und eigentlich wollten wir da schon lange mal wieder über den Ritterwanderweg hinauf.

Am Bahnhof Waldkirch

 

20 km und eine kurze Fahrt später halten wir am Bahnhofsgebäude und ergattern den letzten Parkplatz in unmittelbarer Nähe. Wir überqueren den Bahnsteig und das Gleis und folgen von den Schranken aus der Straße immer geradeaus. Schon kurze Zeit später sehen wir das erste Hinweisschild auf den 2003 entstandenen Ritterwanderweg.

Wegweiser zum Ritterwanderweg zur Kastelburg Waldkirch

 

Rund 500 Meter später stehen wir vor der Jungfrau mit dem Schwert, die uns den Weg zum Beginn des Ritterweges weist.

Wegweiser zum Ritterwanderweg zur Kastelburg Waldkirch

 

Ritterwanderweg Waldkirch

Die geschlossene Schranke stellt für uns kein Hindernis dar und wenige Meter später stehen wir bereits vor Ritter Martin Malterer, der uns mit einer Hinweistafel ausgestattet erste Informationen über die zwei Ritter gibt, die maßgeblich in der Gegend um Waldkirch eine wichtige Rolle gespielt haben. Ritter Hermann von Sulz ist der zweite im Bunde – er begrüßt uns bei der folgenden Ritter Statue.

„Ritter Martin Malterer: Im Jahr 1354 kaufte ich die Kastelburg und die Stadt Waldkirch für 2140 Silberlinge. 1361 wurde ich zum Ritter geschlagen.“

– einer der Schautafeln entnommen

Ritterwanderweg zur Kastelburg Waldkirch - Ritter Statue

 

Der schöne Weg durchs noch wenig herbstliche Grün gefällt uns. Alle paar Meter treffen wir auf weitere Ritterfiguren – nur an einer Stelle steht neben der Hinweistafel lediglich eine Metallstange. Ob der Ritter stiften gegangen ist, oder von einem Drachen gefressen wurde, wissen wir nicht. Hoffentlich findet er den Weg bald wieder zurück!

„Ritter Hermann von Sulz: 1396 kam ich auf die Kastelburg. Wo ich auftauchte standen die Zeichen auf Sturm. Waldkirchs Bürger presste ich bis zum letzten Blutstropfen.“

– einer der Schautafeln entnommen

Ritterwanderweg zur Kastelburg Waldkirch - Ritter Statue

 

„Als Ritter muss ich: Mein Wort halten, die Bürger Waldkirchs schützen, Wehrlosen beistehen, Bösewichte bekämpfen, Recht sprechen, großzügig gegenüber Armen sein, den Glauben und die Gebote achten.“

– einer der Schautafeln entnommen

Ritterwanderweg zur Kastelburg Waldkirch - Ritter Statue

 

An einem kleinen Pavillon am Rande des Weges werfen wir erste schöne Blicke aus erhöhter Lage über Waldkirch und auf die gegenüberliegende Berge, in dessen Höhen sich auch der Baumkronenweg Waldkirch befindet, den wir vor einiger Zeit erklommen haben.

Ausblick von der Kastelburg in Waldkirch

 

Wir laufen weiter und genießen die vielen Informationen über die Ritter und deren schöne Statuen. Jede ist anders gestaltet. Allesamt sind spannend und vor allem für Kinder extrem interessant. Auch Lucas ist begeistert.

Ritterwanderweg zur Kastelburg Waldkirch - Ritter Statue

 

Ritterwanderweg zur Kastelburg Waldkirch - Ritter Statue

 

Die Kastelburg Ruine

Viel schneller als gedacht kommen wir am Gipfel und somit an der Burg an. Der Turm der Kastelburg erhebt sich majestätisch vor uns. Wir halten uns nicht lange auf und laufen über die Brücke, die den Burggraben überbrückt aufs Gelände.

Eingang zur Kastelburg Ruine bei Waldkirch

 

Kastelburg Ruine bei Waldkirch

 

Kastelburg Fakten

  • Bau erfolgte zwischen 1260 und 1270 durch die Herren von Schwarzenberg.
  • Diente der Verteidigung der Stadt Waldkirch und der Kontrolle über den Handelsweg durch das Elztal.
  • Nach Aussterben der Schwarzenberger im 14. Jahrhundert an Martin Malterer aus Freiburg im Breisgau verkauft.
  • 1429 wurde Berthold von Staufen neuer Besitzer.
  • Im 30-jährigen Krieg am 14. März 1634 zerstört.
  • Baulicher Sicherung durch die Arbeitsgruppe Kastelburg in Not zwischen 2002 und 2012.

 

Kastelburg Ruine bei Waldkirch

 

Kastelburg Ruine bei Waldkirch

 

Ein paar Meter weiter bietet sich uns ein erneuter, fantastischer Blick über Waldkirch zum Schwarzwald hinüber. Wir sehen den Kandel und die daneben liegenden Berge, die von einem Wolkenmeer umwoben werden. Die Sonne, die immer wieder durch die Wolken bricht und in Blickrichtung Lichtflecken auf Waldkirch zaubert, macht mir das Fotografieren nicht einfach. Aber das ist nicht schlimm. Allein schon hier zu stehen und den Ausblick zu genießen ist einfach nur schön.

Ausblick von der Kastelburg in Waldkirch

 

Ausblick von der Kastelburg in Waldkirch

 

Nach ein paar Minuten des Genießens zieht es mich nach oben. Denn im Turm, das weiß ich, kann man hinauf auf eine tolle Aussichtsplattform. Während Susi das nicht ganz geheuer ist und sie daher lieber unten wartet, besteigen Lucas und ich die soliden Holztreppen, die im Inneren des Turms spiralförmig nach oben führen.

Kastelburg Ruine bei Waldkirch - Turmaufgang

 

Oben angekommen platzen wir fast in eine Fernsehaufzeichnung. Der Hessische Rundfunk nimmt hier gerade ein Interview auf. Wir warten brav und sobald das Interview beendet ist, erkunden nun auch wir die gesamte Plattform und werfen Blicke nach allen Seiten. Welche herrliche Aussicht wir hier oben haben! Ich kann mich kaum satt sehen und nehme einige schöne Bilder nach allen Seiten hin auf.

Ausblick von der Kastelburg in Waldkirch

 

Endlich trennen wir uns von der schönen Aussicht und steigen die Treppen wieder hinab. Unten treffen wir auf Susi und gemeinsam erkunden wir nun auch noch die letzten Ecken der Burgruine. Ein echt spannendes Gemäuer, wenngleich kein Vergleich mit der wunderbaren Hochburg bei Emmendingen.

Ausblick von der Kastelburg in Waldkirch

 

Sehenswert – Ruine Kastelburg

Eine herrliche Sicht über Waldkirch, den Schwarzwald und bis in die Rheinebene erwartet die Besucher vom Bergfried der Kastelburg aus. Zu erreichen ist die Burgruine über einen für Familien sehr spannenden Ritterwanderweg, auf dem vor allem kleine Ritter auf ihre Kosten kommen.

Beginn Wanderweg 200 m hinter dem Bahnhof Waldkirch, de.wikipedia.org

 

Rückweg & Fazit

Wir laufen den schönen Ritterwanderweg wieder hinab und beenden so unseren herrlichen Ausflug nach Waldkirch. Der Ritterwanderweg und die Kastelburg haben uns sehr gut gefallen. Gern können wir den Weg vor allem für Familien mit Kindern weiterempfehlen. Der Weg an sich ist breit und gut begehbar – auch mit Kinderwagen. Die Ritter machen den Weg vor allem für den Nachwuchs sehr spannend und der Ausblick von der Burg dürfte dann auch den Großen mehr als nur gefallen.

Kastelburg Ruine bei Waldkirch

 

Waldkirch war für uns wieder mal einen schönen Besuch wert. Und eine tolle neue Frühstücks-Location haben wir an diesem Tag auch noch entdeckt. Klasse!

Warst du schon auf der Kastelburg bei Waldkirch? Wie hat sie dir gefallen?