Ich hatte das Vergnügen, ausführlich das Canon EF 100-400 mm f/4.5-5.6L IS II USM zu testen. Was es taugt, wofür das L steht und was ich von dem Objektiv halte, erfährst du in diesem Artikel.
In Anbetracht dessen, dass wir nächstes Jahr nach Südafrika wollen, habe ich begonnen, mich mit Telezoomobjektiven jenseits von 300 mm Brennweite auseinander zu setzen. Von 100 mm bis 300 mm kann ich bereits alles abdecken, aber für Tierportraits auf größere Entfernungen, muss eindeutig eine größere Brennweite her. 3 Kandidaten habe ich dafür ins Auge gefasst. Den ersten, das Canon EF 100-400 mm f/4.5-5.6L IS II USM nehme ich heute genauer unter die Lupe.
Übersicht
- Lieferumfang
- Technische Details
- Praxistest auf dem Mundenhof
- Der erste Eindruck
- Wofür steht das „L“?
- Bildqualität
- Bokeh
- Bildstabilisator
- Lichtstärke & Offenblende
- Praxistest in den Reben
- Vollmond
- Wofür eignet sich das Canon 100-400 L IS II USM besonders?
- Vorteile des Canon 100-400 L IS II USM kurz & kompakt
- Nachteile des Canon 100-400 L IS II USM kurz & kompakt
- Was hat sich zum Vorgängermodell verbessert?
- Welche Alternativen gibt es?
- Welches Zubehör ist empfehlenswert?
- Mein Fazit zum Canon 100-400 L IS II USM
- Kaufempfehlung oder nicht?
Lieferumfang
Schon beim Auspacken des Objektives staune ich über den großen Karton. Nach Entfernen des Verpackungsmaterials blicke ich auf einen Objektivbeutel, der prima zum Transport geeignet ist. Darin versteckt, das bisher größte Objektiv, dass ich jemals in Händen gehalten habe. Was für ein Teil! Schon beim ersten Halten wird mir klar, damit wird Fotografieren sich definitiv anders anfühlen!
- Canon EF 100-400mm 1:4,5-5,6L IS II USM
- Streulichtblende ET-83D
- Objektivbeutel LZ1326
- Objektivdeckel E-77 II
- Objektivrückdeckel E
- Bedienungsanleitung
- Garantiekarte
Außerdem sind von Haus aus enthalten eine Streulichtblende – was bei Canon nicht immer selbstverständlich ist, eine Bedienungsanleitung sowie Rück- und Objektivdeckel. Prima. Mit diesem Umfang sollten alle Objektive ausgeliefert werden!
Nein, das ist keine Thermoskanne!
Technische Details
Produktbezeichnung | Canon EF 100-400 mm 1:4.5-5.6L IS II USM |
Brennweite | 100-400 mm (entspricht 160-640 mm am APS-C Sensor) |
Lichtstärke | 4,5 – 5,6 |
Objektiveigenschaften | IS - Bildstabilisator USM - Ultraschallmotor Fluorit- und Super UD-Glas ASC Vergütung zur Reduktion von Reflexionen Für Kameras mit APS-C Sensor & Vollformat L Serie: wetterfest, sehr robust, sehr hohe Qualität Zoomring mit Verstellwiderstand |
Bildwinkel diagonal | 24° - 6° 10' |
Optischer Aufbau | 21 Linsen in 16 Gruppen |
Naheinstellgrenze | 98 cm |
Größter Abbildungsmaßstab | ca. 0,31 (bei 400 mm) |
Filterdurchmesser | 77 mm |
Gewicht | ca. 1640 g |
Zubehör | Frontdeckel, Rückdeckel |
Preis aktuell | ca. 1950 Euro (UVP des Herstellers: 2619 Euro) |
Abmessungen | ca. 94 x 193mm |
Stativschelle | Ja |
Bildstabilisator (Stufen) | 4.0 mit 3 verschiedenen Modi |
AF-Motor | Ring-USM |
Praxistest auf dem Mundenhof
Da ich aber eher jemand bin, der Dinge einfach selbst ausprobieren muss, um sie beurteilen zu können, fackele ich nicht lange, schraube das Objektiv an meine Canon EOS 7D Mark II und steige ins Auto, um in den Mundenhof zu fahren. Zulegen möchte ich mir das Telezoom ja, um in Südafrika Tierportraits auf größere Entfernung aufnehmen zu können. Wo also könnte ich es besser testen, als in einem Tierpark?!
Fotografieren im Mundenhof
Als ich am Vormittag im Mundenhof ankomme, sind nur wenige Besucher unterwegs. Im Gepäck habe ich meinen Fotorucksack, die 7D Mark II mit dem Canon 100-400 L IS II USM und ein Einbeinstativ*. Letzteres, weil ich vermute, dass das Fotografieren aus der Hand mit dem Gewicht – Kamera und Objektiv wiegen zusammen knapp 3 Kilogramm – auf Dauer ganz schön schwer werden wird.
Aber schon nach den ersten Handgriffen und den ersten Bildern bin ich absolut begeistert. Der Autofokus ist schnell und sicher. Der Bildstabilisator tut genau, was er soll – er stabilisiert spürbar und nagelt das fokussierte Motiv quasi fest. Und das mit dem Gewicht ist bei weitem nicht so schlimm, wie von mir angenommen.
Tatsächlich fotografiere ich nun rund eine Stunde auf meinem Rundgang fast ausschließlich aus der Hand – denn genau das ist für mich besonders wichtig. An das Gewicht gewöhne ich mich schnell. Der stufenlos einzustellende Drehwiderstand für den Zoom gefällt mir auf Anhieb extrem gut. Warum kann nicht jedes Objektiv so etwas haben?
Ich experimentiere mit verschiedenen Entfernungen und Blenden und freue mich schon darauf, die Ergebnisse später am Monitor genau analysieren zu können.
Der erste Eindruck
Mein erster Eindruck fällt wie folgt aus:
- Absolut zuverlässiger und schneller Autofokus.
- Zoom Handling geht prima von der Hand.
- Gewicht ist gewöhnungsbedürftig beim Freihand-Fotografieren, aber okay.
- Das Objektiv fühlt sich sehr hochwertig an, ist robust und sehr gut verarbeitet.
- Es macht einfach nur Spaß, auch auf größere Entfernung sehr nah an die Tiere heranzoomen zu können.
- Auch in Bewegung erfasst das Canon 100-400 L IS II USM in Kombination mit der 7D Mark II sehr zuverlässig und treffsicher sein Ziel.
Wofür steht das „L“?
Das „L“ im Namen des Objektivs zeigt an, dass das Objektiv zur besonders hochwertigen (aber auch teuren) L-Serie von Canon gehört. Das „L“ selbst steht für „Luxury“, manchmal ist aber auch zu lesen, dass es für „Lens“ steht. Ersteres passt aber schon ganz gut. Hervorragende Verarbeitung, herausragende Bildqualität, souveräne Bildstabilisatoren, Wetterfestigkeit und Robustheit sind charakteristische Eigenschaften dieser Objektive. Leicht zu erkennen sind die Objektive übrigens auch am weiß-schwarzen Design, weshalb sie für einige Fotografen auch schlichtweg eine Art „Prestige Objektiv“ sind.
Bildqualität
Daheim am Monitor schaue ich mir die Bilder nun genauer an. Meine Begeisterung hält nicht nur an, sondern weitet sich noch aus. Vor allem das herrliche Bokeh fällt mir sofort ins Auge. Dazu sind die Bilder gestochen scharf – auch in den Randbereichen. Farben und Kontraste gefallen mir sehr. Ich bin kein Profi-Fotograf und werde dir daher nichts von Linienpaaren, Testbildern und ISO Vergleichs-Reihen erzählen. Das können andere besser. Was für mich zählt, ist das Ergebnis am Monitor in 1:1 Pixelgröße – ohne, dass ich das wissenschaftlich untersuche.
Chromatische Aberration kann ich fast gar keine feststellen, die Vignettierung ist an meiner 7D Mark II nur auf sehr wenigen Fotos überhaupt zu erahnen. Wobei ich sagen muss, dass mich eine Vignette bei Tierportraits ohnehin nicht stört, sondern mir eher noch gefällt.
Leichte Chromatische Aberration im 1:1 RAW unbearbeitet
Alles in allem würde ich sagen, dass das die schärfsten Bilder sind, die ich bisher mit meiner Mark II aus der Hand aufgenommen habe. Wenn ich da mal Bilder mit dem Reisezoom von Tamron, dem 16-300, dagegen halte, ist der Unterschied schon extrem. Beim Tamron gibt es zu den Rändern hin schnell mal Unschärfen. Aber auch mit meinem „kleinen Zoom“, dem Canon 55-250 mm, ist dieses tolle Superzoom kaum vergleichbar.
Ich bin schwer begeistert von der Bildqualität des Canon 100-400!
Beispielbilder
Bokeh
Das Bokeh des Objektivs möchte ich ganz besonders hervorheben. Es ist wunderbar weich und bietet tolle Farbverläufe. Hier zeigt sich die Qualität der Linsen der L Serie deutlich. Vor allem beim Fotografieren im Nahbereich zeigt sich der Hintergrund besonders schön. Aber auch auf einiger Distanz mit weiter entferntem Hintergrundobjekten kommt kaum Unruhe auf.
Bildstabilisator
Dem Bildstabilisator möchte ich einen eigenen Abschnitt widmen. Er funktioniert nicht nur gut, sondern meiner Meinung nach hervorragend. Ich habe selten so stabil weit entfernte Ziele fokussieren können. Hinzu kommt, dass man den Bildstabilisator am Canon 100-400 L IS II USM nicht nur einfach an- oder ausschalten kann – nein, es gibt gleich drei verschiedene Modi für den Bildstabilisator!
Modi des Bildstabilisators:
- Mode 1: Stabilisiert in horizontaler und vertikaler Richtung.
- Mode 2: Stabilisiert nur in der Richtung, in die die Kamera nicht bewusst bewegt wird (für Mitzieher-Aufnahmen).
- Mode 3: Entspricht Modus 2, stabilisiert aber nur während der Aufnahme und nicht schon beim Blick durch den Sucher (geringerer Stromverbrauch, effektivere Stabilisierung).
Lichtstärke & Offenblende
Die Lichtstärke des Objektivs liegt bei f/4.5 – f/5.6, was für ein Telezoom in diesem Bereich mehr als ordentlich ist. Mir sind vom ersten Foto an die klaren, hellen Bilder aufgefallen.
Für die Offenblende in Abhängigkeit von der Brennweite ergeben sich folgende Werte:
Brennweite | 100 mm | 135 mm | 312 mm |
Offenblende | f/4.5 | f/5.0 | f/5.6 |
Praxistest in den Reben
Da mich interessiert hat, ob solch ein Superzoom auch für Nahaufnahmen taugt, begebe ich mich bewaffnet mit dem Canon 100-400 L IS II USM in die Reben der nahen Weinberge, um die herrlichen Trauben mal unter der ganz großen Lupe zu betrachten. Die Naheinstellgrenze von knapp einem Meter lässt durchaus gute Aufnahmen zu – aber für Makroaufnahmen ist das dann doch ein wenig viel, zumal sich das Gewicht hier schon deutlich bemerkbar macht. Sehr hilfreich ist jedoch der Verstellwiderstand des Zoomrings. Denn dieser verhindert ein ungewolltes Herausrutschen des Tubus auch bei schrägeren, abwärtsgerichteten Aufnahmewinkeln.
Toll ist natürlich, die schöne Kirche St. Georgen, meines Heimat-Stadtteils von Freiburg richtig schön nah heranholen zu können. Und auch vom Bokeh bin ich abermals schwer begeistert. Alles in allem ein schöner Ausflug mit schönen Aufnahmen, der mir aber zeigt, dass die Makrofotografie nicht das ideale Einsatzgebiet dieses Superzooms ist. Gewicht, Größe und Naheinstellgrenze machen sich hier doch deutlich bemerkbar.
Daheim am Monitor betrachte ich die aufgenommenen Bilder und bin erneut fasziniert von der hervorragenden Abbildungsqualität. Herrliche Farben, extrem scharfe Bilder, auch in den Ecken – dieses Objektiv ist ein wahrlich würdiger Vertreter der L Serie. Für Makroaufnahmen ist es zwar nur bedingt geeignet, aber Spaß hatte ich beim Fotografieren trotzdem.
Vollmond
Natürlich habe ich es mir auch nicht nehmen lassen, mit diesem tollen Superzoom Objektiv eines meiner Lieblingsmotive überhaupt – den Vollmond – zu fotografieren. Leider war der Abend recht warm, so dass ein starkes Flimmern vorhanden war. Trotzdem gelang mit aufgrund der Lichtstärke, einer sehr kurzen Belichtungszeit und der tollen Abbildungsleistung dieses Objektivs eine Aufnahme, mit der ich sehr zufrieden bin:
Wofür eignet sich das Canon 100-400 L IS II USM besonders?
Das Canon 100-400 L IS II USM eignet sich natürlich vor allem für Teleaufnahmen im Sport- und Actionbereich, sowie für herrliche Tierportraits. Vogelkundler und -Fotografen werden ihre wahre Freude an dem Teil haben. Auch für die Naturfotografie mit herrlicher Tiefenstaffelung oder um einzelne spannende Details aus Landschaften in Szene zu setzen, eignet es sich hervorragend.
Für Reisen ist das Gewicht von mehr als 1600 Gramm jedoch schon heftig, zumal man dann ja üblicherweise auch noch Kamera, weitere Objektive und diverses Zubehör dabei hat. Für ein Superzoom mit dieser Brennweite kann man es mit diesen Maßen und diesem Gewicht zwar gerade noch als „kompakt“ betiteln – mir persönlich ist es jedoch zu schwer, um es ständig auf dem Rücken zusammen mit der restlichen Ausrüstung herumzutragen.
Vorteile des Canon 100-400 L IS II USM kurz & kompakt
- Stufenlos einstellbarer Widerstand am Zoom-Ring.
- Sehr schneller, gut sitzender, fast geräuschloser Autofokus.
- Geeignet für Vollformat und APS-C.
- L Serie.
- Herausragende Bildqualität mit toller Schärfe bis an die Ränder.
- Fantastisches Bokeh.
- Auch Freihand noch gut nutzbar.
- Fokusbereichsbegrenzung (auf 3 m bis unendlich begrenzbar).
- Wetterfest & robust, gegen Spritzwasser und Feuchtigkeit geschützt.
- Für ein Zoom dieser Brennweite durchaus „noch kompakt“.
- Handliche Tasche mit Tragegriff & Sonnenblende im Lieferumfang.
Nachteile des Canon 100-400 L IS II USM kurz & kompakt
- Recht schwer, groß & teuer.
- Am Vollformat Sensor teilweise mit sichtbarer Vignette (Keinerlei Probleme am APS-C).
- Nur bedingt auf Reisen geeignet.
Was hat sich zum Vorgängermodell verbessert?
16 Jahre nach dem damals sehr begehrten und gefeierten EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS USM bringt Canon endlich einen Nachfolger heraus. Dieser bietet grundlegende Verbesserungen sowohl in der Abbildungsqualität, als auch in der Ausstattung.
Konkret gibt es folgende Unterschiede:
- Dreh-Zoom statt Schiebezoom (Zum Glück!).
- Staub- und Spritzwasser geschützt (Prima!).
- 260 g schwerer (Schade!).
- Nahstellgrenze 98 cm statt 180 cm (Schon besser!).
- Bildschärfe noch besser (Betonung liegt auf „noch“!).
- Durch ASC Vergütung weniger Reflexionen.
- Herrlich dichte Motive, malerischeres Bokeh (Love it!).
- 9 statt 7 Lamellen.
- Bessere Linsen und Sondergläser.
Welche Alternativen gibt es?
Im Bereich der Superzooms mit Brennweiten von Mindestens 300 mm gibt es einiges an Konkurrenz, wenngleich es außer bei Canon kein direkt vergleichbares 100-400 mm Telezoom-Objektiv gibt. Aus dem eigenen Haus sehe ich durchaus auch den Vorgänger als direkten Konkurrenten, zumal dieser nun einfach deutlich preiswerter ist. Mit etwas kürzerer Brennweite bietet sich auch das 70-300 mm der L Serie an. Allerdings steht das deutlich preiswertere Tamron 70-300 dem teuren Modell von Canon kaum nach, so dass das in diesem Bereich mein Favorit wäre. Spannend wird es, wenn im Dezember das neue Canon EF 70-300mm F4-5,6 IS II USM erscheinen wird. Mit Brennweite größer 400 mm gefallen mir vor allem das Sigma 150 – 600 und das Tamron 150 – 600 mm sehr gut.
- Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM* [~ 1.450 Euro]
- Sigma 150-600mm F5,0-6,3 DG OS HSM Contemporary* [~ 950 Euro]
- Tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD* [~ 930 Euro]
- Tamron AF 70-300mm 4-5.6 Di SP VC USD* [~ 310 Euro]
- Canon EF 70-300mm f:4-5,6 L IS USM* [~ 1.400 Euro]
Welches Zubehör ist empfehlenswert?
- Extender EF 1.4x III*
- Extender EF 2x III*
- Hoya HD Polarisationsfilter 77 mm*
- B+W XS-Pro Digital 010 UV-Haze-Filter 77 mm*
- Baxxtar TWIN PADDY Quick Strap Kameragurt*
- SIRUI P-326 Einbeinstativ*
- SIRUI N-3204X Master Dreibeinstativ*
Mein Fazit zum Canon 100-400 L IS II USM
Das Canon 100-400 L IS II USM ist ein fantastisches Objektiv, das in der Qualität und im Handling seinesgleichen sucht. Die Bildqualität ist überragend. Am Lieferumfang, Verarbeitung und Haptik ist absolut nichts auszusetzen. Trotzdem habe ich einen Kritikpunkt: den Preis. Die Konkurrenz von Sigma und Tamron ist rund 50% preiswerter und bietet dazu noch Brennweiten, die länger sind, als die 400 mm des Canon Objektives. Für das Canon dagegen spricht das im Vergleich zur Konkurrenz geringere Gewicht, sowie der treffsichere, schnelle Autofokus, die bessere Bildqualität und der hervorragend arbeitende Bildstabilisator.
Das Canon EF 100-400 mm f/4.5-5.6L IS II USM auf Amazon*
Die Entscheidung, welches Objekt ich mir für Südafrika zulegen werde, wird erst in den nächsten Monaten ganz in Ruhe fallen, nachdem ich auch die Konkurrenz getestet habe. Im Moment halten mich zwei Punkte davon ab, mich sofort für das Canon zu entscheiden: Der Preis von rund 2.000 Euro und die End-Brennweite von 400 mm, die mich noch nicht völlig überzeugt hat. Zwar entsprechen die 400 mm dank Crop Faktor stattlichen 640 mm an meiner 7D Mark II – aber ist diese Brennweite tatsächlich einen solchen stolzen Preis wert? Außerdem bin ich mir noch immer nicht sicher, ob ich dieses doch erhebliche Gewicht auf Reisen wirklich immer mit bewegen möchte.
Kaufempfehlung oder nicht?
Trotzdem möchte ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Das Canon 100-400* ist einfach ein Wahnsinns-Teil. Damit zu fotografieren macht tierisch Spaß. An das Gewicht gewöhnt man sich – es ist auch zum Fotografieren aus der Hand noch gut geeignet. Über die Bildqualität braucht ich nichts mehr zu sagen. Diese ist einfach phänomenal. Das L im Namen des Objektivs ist mehr als wohl verdient. Für wen Geld nicht die entscheidene Rolle spielt, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Das Gewicht von rund anderthalb Kilogramm macht das Telezoom allerdings nur bedingt zu einem guten Reisezoom. Wer viel unterwegs ist und seine Fotoausrüstung immer auf dem Rücken umher trägt, der sollte sich durchaus überlegen, ob er nicht zu dem doch deutlich leichteren Canon EF 70-300 mm 1:4-5,6L IS USM* greifen möchte, auch wenn das natürlich weniger Brennweite mitbringt.
Hinweis: Das Objektiv wurde mir freundlicherweise von Canon zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Der Artikel gibt ausschließlich meine freie und unbeeinflusste Meinung wieder. Ich wurde für diesen Artikel weder bezahlt, noch gab es eine anderweitige unentgeltliche Gegenleistung.
Hallo Michael,
das 100-400ii ist seit neuestem die best-loved Diva im Objektivschrank. Gebraucht in perfektem Zustand incl Garantie. 800 € zum Neupreis gespart.
Was heult ihr denn alle so rum wegen des Gewichts ;-))) ? Und gleichzeitig noch die unspektakuläre Lichtstärke bejammern?
Meine Ansicht: von nichts kommt nichts. Wer diese hervorragende Gesamtleistung will, muß Gewicht und Preis mit dazu nehmen. Im Gleichgewicht aller relevanten Parameter hat Canon einen fantastischen Job gemacht.
Wobei: enorm hohes Gewicht und tolle Verarbeitung allein bedeuten nicht automatisch high-end Leistung. Mein Sigma 150-600 S wiegt nochmal 1200 Gramm mehr, ist wie aus Gußeisen und seidenweich in der Bedienung. Allein mit der Sonnenblende könnte man Einbrecher abwehren. Das Canon ist aber einfach brillianter.
Wobei hier natürlich immer Äpfel und Birnen verglichen werden: Zwar komme ich mit der Crop beim Canon auf 640 mm, mit dem Sigma aber auf 960 mm. Wenn mir die 400 am Vollformatsensor nicht reichen, nehme ich eben ein 77D Gehäuse mit, bringt mich nicht um.
Die Farbsäume sind beim Sigma schon erheblich, auch wenn lightroom das schön korrigiert, Die Schärfe ist beim Canon sichtbar besser, egal, bei welchen Brennweiten und welchem Sensor. Der IS scheint mir auch (noch) besser zu sein. Das obligatorische Vollmondbild war mir noch nicht möglich, das geht im Winter sowieso besser.
Ich habe sogar mit 2x Extender (ohne AF und IS) freihand bei gutem Licht noch befriedigend scharfe Bilder hinbekommen, das bedeutet an der Cropkamera immerhin eine Brennweite von 1280 mm. Sicher nicht das Hauptzielgebiet, geht aber zur Not.
Das bisherige Lieblings-oft-drauf 70-300 L darf jetzt in Rente gehen. Es ist zwar dramatisch kompakter, aber eben auch kürzer. Verkaufen lohnt nicht, die Preise sind derzeit im Keller. Das 300/4 L ist mein Methusalem, mit 2x Extender nett, aber nicht wirklich brilliant.
Ich finde: Schönheit muß leiden, bzw Brillianz braucht Material, Physik ist nicht austricksbar. Und ja: ich leide gern und auf der nächsten Reise wird das Canon standardmäßig dabei sein.
Tip: eine 77D mit 55-250 STM bietet sehr ähnliche Daten wie das 100-400 an der 5DIV bei einem Bruchteil des Preises und halbem Gewicht. Die optische Leistung ist immerhin so gut, daß man auf Reisen damit sehr gut leben kann. Wem also Gewicht doch so wichtig ist….;-)))
Hallo Michael,
danke für diesen Artikel auch wenn schon ein bisschen Zeit verstrichen ist, auch Dank an die sehr hilfreichen Kommentare.
Ich fotografiere noch mit einer Canon 90D hauptsächlich Wildlife im Urbanen Raum und im Wald.
Derzeit nutze ich das Tamron 100-400mm f/4,5-6,3 und habe mir zusätzlich das Canon 100-400 der 2. Generation zugelegt ( auch gebraucht immer noch üppig im Preis) .
Als Hobbyfotograf im Anfangsstadium mit knappen Budget ist der Gebrauchtmarkt ein guter Einstieg.
Ich arbeite je nach Anfoderung an Bild und Situation mit beiden Objektiven.
Das geringe Gewicht des Tamron ließ mich nicht davon trennen auch wenn es nicht die Abildungsleistung bringt wie das Canon.
Freihand ist es eine Wucht und auf leichten Stativen gut nutzbar, auch langes Wandern mit der Kamera in der Hand ohne Ermüdung im Arm echt klasse.
Nur die feinen Details waren echt mieß, da ist das Canon einfach deutlich besser und das wird auch den 32 MP mehr gerecht gerade bei 400mm und Offenblende ist das Tamron nicht so dolle.
Ich nutze es noch nicht lange, einen direkten Vergleich in der Praxis könnte ich auch mal machen auf technische genormte Vergleiche gebe ich nicht so viel.
Hallo André,
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Mein Hauptkritikpunkt am Canon 100-400 ist übrigens auch das Gewicht. Zu schwer fürs Rumtragen auf Reisen, auch wenn die Abbildungsqualität genial ist. Ich hab mich daher damals für das 70-300er entscheiden, das viel leichter ist. Die 100 mm Brennweite am langen Ende vermisse ich eher selten.
Und bezüglich deines letzten Satzes stimme ich auch zu. Bin da auch eher praktisch und pragmatisch unterwegs, als dass ich Linien zähle oder Wert darauf lege.
Lg Michael
Danke für die Antwort Michael !
Das Ding ist wirklich nicht leicht, allerdings ist es mir jetzt nach einem Wochenende intensiver Nutzung und der Sichtung aller Ergebnisse, die Bildqualität einfach zu gut um darauf zu verzichten.
Das Tamron liegt jetzt schmollend im Schrank :)
mfG André
Sehr guter Artikel.Hat mich überzeugt.Ich denke aber,die Testbilder sind nicht mit der vollen Auflösung heruntergeladen worden.Was man sonst so an Testbildern sieht ist mit ihren superguten Bildern nicht vergleichbar.Deshalb ist Ihr Test für mich um Längen wertvoller als jeder Fachzeitschrift-Test!
Hallo Michael,
ich bin bei der Entscheidungsfindung für eine große Brennweite jenseits von 200 mm auf Deinen Artikel gestoßen.
Du hast wirklich alle Punkte und Fragen, die ich mir zum 100 bis 400 mm gestellt habe, angesprochen.
Dank Deines Berichtes habe ich jetzt eine klare Vorstellung von dem Objektiv und kann eine Kaufentscheidung fällen.
Vielen Dank dafür
liebe Grüße
Frank
Hallo Frank,
Aber gern doch. Vielen Dank für das schöne Feedback. Wünsche dir bei deiner Kaufentscheidung viel Spaß.
Kannst ja mal berichten, was es geworden ist und warum du dich entweder für oder doch gegen das 100-400er entschieden hast. ;-)
Lg Michael
Hallo Michael,
es ist zwar schon wieder einige Zeit vergangen, aber trotzdem möchte ich dir heute vom Ergebnis berichten. Am Freitag dieser Woche habe ich mir das 100-400er von Canon geholt. Ich hatte mir in der Zwischenzeit auch ein Tamron mit gleicher Brennweite angeschaut. Allerdings ist bei dem Hersteller bei der Naheinstellgrenze von 1,50 Meter Schluss. Mit dem neuen 100-400er von Canon kann ich bis auf 0,98 Meter ran. Außerdem hatte ich in der Vergangenheit mit einem anderen Objektiv des Herstellers schlechte Erfahrungen machen müssen. Das 18-200 von Tamron ging nach 1 Jahr schon wieder kaputt. Ich hatte bei meiner ersten Tour am Wochenende in schlauer Voraussicht ein Einbein-Stativ dabei. Nicht wegen dem Verwackeln, sondern wegen des Gewichtes. Nach 15 Minuten ist bei einem Gesamtgewicht von 2 Kilogramm (Objektiv und Kamera mit Batteriegriff) war Schluß mit „aus der Hand“ fotografieren. Zumindest ist das keine entspannte Sache mehr. Trotzdem bin ich froh, mich für das 100-400 mm entschieden zu haben. Es eröffnet noch mehr Möglichkeiten, neue Welten zu entdecken. Die nächsten Projekte sind schon in Planung: In 4 Wochen geht es in den Zoo. Da kann man in aller Ruhe Tiere fotografieren (Bienen, Schmetterlinge und sonstiges, hektisches Kleingetier ist doch etwas schwieriger). Im Urlaub darf das 100 bis 400 ebenfalls mit. Nach Zoo und Urlaub werde ich sicherlich wieder genügend Bilder für den privaten Kalender zusammen haben.
lg
Frank
Hallo Frank,
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Er entspricht im Grunde ja auch meinen Erfahrungen. Das 100-400er L ist ein absolut geniales Objektiv – aber leider eben nichts, dass man stundenlang in der Hand umherschleppen kann. Für mich daher relativ reise-untauglich. Von der Qualität der Bilder her, habe ich noch nichts Besseres in der Hand gehabt. Der Bildstabilisator zudem ein Träumchen!
Viel Spaß damit!
Lg Michael
Lieber Michael,
da du in deinem Testbericht mehrmals die nicht so guten Makro-Eigenschaften ansprichst, kann ich für diesen Einsatzzweck aus der L-Reihe das Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM empfehlen, dass ich selber habe und einsetze. Das ist ebenfalls ein würdiger Vertreter der L-Objektive mit dem Spezialgebiet Makroaufnahmen. Aber wie ich meinem Kommentar zu deinem neusten Test in Bezug auf das Makro-Objektiv schon sagte, ist dieses auch sehr gut für Porträt-Aufnahmen gut geeignet als auch als 100mm Festbrennweiten-Objektiv. Die Bilder sind echt atemberaubend – wie ich persönlich finde. Aber mit 2,8 hat es auch eine gute Offenblende, mit der es sich gut in der Dämmerung oder Abends fotografieren lässt. Insgesamt ein tolles L-Objektiv. Auch mittels Bildstabilisator für vertikal und horizontale Bewegungen macht das fotografieren aus der Hand sehr viel Spaß! Ansonsten ist es in Punkto Ausstattung etc. eben ein L-Objektiv. Der Preis um die 800€ ist in Ordnung – für die Leistung, die man für diesen Preis erhält echt super! Das wollte ich noch kurz zu diesem Objektiv los werden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass das Objektiv echt ein Nischendasein führt, dass es echt nicht müsste. Liebe Fotobegeisterte, traut euch diese Objektiv aufzunehmen und damit zu arbeiten. Das macht einfach Spaß!!!
Mit vielen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Tse, immer mach mir das Objektiv weiter schmackhaft!?! :-D
Ich schreib Canon mal an, ob ich es für einen ausführlichen Test bekomme. Dann schauen wir mal, ob es mich ebenso begeistert ;-)
Lg Michael
Lieber Michael,
nun habe ich mich getraut, dieses Objektiv zu kaufen. Das gönnen meine Frau und ich uns als Oster-Geschenk. :-) Das Objektiv kann ja an beiden EOS-Kameras angeschlossen werden (700D und 7D Mark II). Damit können wir nun Wildtiere auf noch größere Entfernung einfangen um müssen nicht so nahe heran. Gerade bei Wild-Kaninchen ist das so eine Sache. Für das nachmehr Plus an Brennweite möchte ich noch den EF 1,4 III Extender irgendwann in den nächsten Monaten erwerben. Der soll mit der 7D MKII noch AF erlauben. Das wäre mir dann auch Brennweite genug am langen Ende und deshalb sehe ich persönlich keinen Einsatzzweck für den EF 2 III. Dann sind wir in Sachen Kameras und Objektiven für uns als begeisterte Landschafts- und Tier-Fotografen (Hauptmotiv (Wild)Kaninchen) endlich komplett ausgestattet. Ich bzw. wir freuen uns schon auf das Objektiv. Deinem Bericht entnehme ich ebenfalls, dass dich das Objektiv maßlos begeistert hat. Und ja… ich komme über Canon nicht hinweg und bleibe treu bei dieser Marke, auch wenn die Konkurrenz auch sehr gute Objektive im Köcher hat.
Mit vielen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Ui, na das ist ja mal ein tolles Osterei! Den Osterhasen musst du bei mir auch mal vorbei schicken :-D
Spaß beiseite. Ist wirklich ein tolles Objektiv – wenn auch nicht das Leichteste.
Viele Spaß damit!
Lg Michael
Lieber Michael,
heute nun ist das Objektiv angekommen. Nach der Abklimatisierung die ersten Probe-Fotos mit den beiden digitalen Kameras gemacht. Ein echter Wow-Effekt, wenn man diese sich am Computer oder iPad anschaut! Es ist ein Schwergewicht, aber fotografieren aus der Hand ist möglich und geht besser ale erwartet. Das Stativ muss nicht ständiger Begleiter sein. Die größte positive Überraschung hat mir das Objektiv bereitet, dass es an meiner alten (aus dem Jahr 1995 – für die ersten Kinderfotos :-) ) Canon EOS 500 (ja, eine analoge Vollformat :-D) einwandfrei funktioniert!!! Da ziehe ich mal den Hut vor so viel Abwärtskompatibilität. Diese trifft man heut‘ zu Tage nicht mehr so häufig an. Neben diesen Objektiv verrichtet auch an dieser alten Vollformat das EF 100mm f/2.8L Macro IS USM sowie das Canon EF 50mm f/1.8 STM seinen Dienst. Nur leider das Neue EF 70-300mm f/4-5.6 IS II USM nicht :-(. Aber mit dem jetzigen Neuzugang ist das mehr als wett gemacht. Das alte originale EF 35-80mm Kit Objektiv selbst verständlich auch. Somit habe ich nun für diese analoge Vollformat auch einen netten Brennweiten-Bereich im „Köcher“.
Die nächsten Tage werde ich das Objektiv mal sehr ausführlich testen. Darauf freue ich mich schon besonders.
Mit schönen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Wow, da hast du ja ordentlich aufgerüstet :-)
Das 100-400 hat mich auch total begeistert von der Abbildungsleistung her. Für mich als Reiseblogger hat es nur einen Haken – es ist etwas zu schwer. Nach ein bis zwei Stunden in der Hand tragen oder selbst mit Schultergurt bemerkt man das Gewicht doch schon sehr. Hätte es nur die Hälfte des Gewichts, hätte ich sofort zugeschlagen. Denn von der Abbildungsleistung her, war es mit das Beste, was ich je in Händen hatte.
Danke auch für die Infos mit der Abwärtskompatibilität. Schon erstaunlich!
Viel Spaß mit dem schönen Teil!
Lg Michael
Lieber Michael,
als Ergänzung zu diesem/meinem Beitrag: heute ist der Canon Extender EF 1,4x III angekommen, der nun die Brennweite von 140 (ohne 100) auf 560 (ohne 400) anhebt. Bei den Offen-Blenden hat man mit dem Extender 1:6.3-8.0 (lt. Canon Datenblatt nur eine Blendstufe Verlust). An der 7D Mark II funktioniert aber noch in dieser Konfiguration der AF und IS. Zwar nur in den mittigen AF-Punkten… aber immerhin. Die nächsten Tage mal ein paar Testaufnahmen machen. Aber ich bin guter Dinge, dass der Extender eine optimale Ergänzung zu diesem Objektiv ist. An der 700D und 500 funktioniert der AF nicht. Kann ich aber verschmerzen – war auch für die Konfiguration mit der 7D Mark II gedacht. Zugegeben, in der Konfiguration erhöht sich noch einmal um ca. 300 g das Gesamtgewicht und ich habe nun fast 3 kg im Anschlag! Aber die Erhöhung der Brennweite ist es mir wert. Ich habe mich (derzeit) gegen den Canon Extender EF 2x III entschieden, weil der AF nicht mehr funktioniert (Einbuße 2 Blendstufen). Ich bin mal gespannt auf die Ergebnisse gespannt, wenn ich die ersten Testaufnahmen gemacht habe.
In den technischen Daten auf Canons Webseite zu diesem Objektiv (https://www.canon.de/lenses/ef-100-400mm-f-4-5-5-6l-is-ii-usm-lens/specification.aspx) steckt das Hauptargument, warum ich mich für den 1,4x Extender entschieden habe:
AF Possible – ¹ AF ist nur mit Kameras der EOS-1 Serie und mit EOS 7D Mark II, EOS 5D Mark III nach Firmware-Aktualisierung 1.2.1 möglich und EOS 80D.
IS – ¹ IS ist mit den folgenden Kameras nicht möglich: EOS-1, EOS 5, EOS 100, EOS M, EOS 1000/F/n/Fn, EOS 700, EOS 10, EOS RT, EOS 600/630, EOS 850, EOS 750, EOS 620, EOS 650
Mit schönen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Hallo Thorsten,
Vielen Dank für die spannende Ergänzung! Kannst ja mal berichten, was deine ersten Testaufnahmen so zu Tage fördern! ;-)
Lg Michael
Lieber Michael,
hier ein paar Aufnahmen mit der besagten Konfiguration. https://www.irista.com/gallery/mtzmrf6jelb0
Mit schönen Grüßen aus Göttingen
Thorsten
Wie putzig! :-)
Danke für die guten Beispiele. Sieht überzeugend aus.
Lg Michael
Hallo Michael,
danke für Deine tollen und praxisnahen Tests. Ich habe diesen letzte Woche an meine Frau weitergeleitet und mir damit das OK für dieses ja nicht ganz preiswerte Objektiv geholt.
Nach 10 Jahren Canon 400d und einem Zoom aus der preislichen Mittelklasse haben wir uns eine Canon Eos 80d mit dem Canon 100-400 L IS II USM geleistet.
Die Ergebnisse unserer ersten Versuche sind schlichtweg unglaublich. Schwerpunkt ist dabei die Sportfotografie (Springreiten) jedoch habe ich kurzfristig wieder meine alte Liebe zur Landschafts- und Portraitfotografie wiederentdeckt.
Eigentlich wollten wir das „alte“ Objektiv als „immerdrauf“ verwenden. Das geht jetzt gar nicht mehr – wir sind jetzt offensichtlich ordentlich verwöhnt. Also nochmal tief in die Tasche greifen. Das Sigma 17-70 mm F2,8-4,0 DC Makro OS HSM Objektiv ist derzeit meine erste Wahl.
Ergebnis ist übrigens nebenbei, dass wir in der Familie nicht mehr das Problem haben, wer die Kamera tragen „muß“. Auch meine Tochter hat viel Freude daran.
Und fragt nicht, welches mein „altes“ Objektiv ist. Es hat uns die letzten Jahre hervorragende Dienste geleistet und verdient keine Kritik.
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
Freut mich total, dass meine Tests euch weitergeholfen haben und ihr mit den Neuerwerbungen so happy seid!
Der Sprung von der 400D auf die 80D kombiniert mit den tollen Objektiven ist sicher – wie du schon sagst – ein gigantischer.
Ich wünsche euch allzeit gutes Licht und weiter viel Freude am Fotografieren!
Danke für das schöne Feedback!
Lg Michael
Hallo Michael,
herzlichen Dank für Deinen sehr ausführlichen Bericht.
Hast Du in der Zwischenzeit schon eine Entscheidung getroffen? Ich stehe derzeit vor einem „ähnlichen Problem“. Zoom für Südafrika. Wäre nett wenn Du kurz was zu Deinem aktuellen Entscheidungsstand schreiben würdest.
Schönen Dank!
Björn
Hallo Björn,
Aber gern doch – vielen Dank für dein nettes Feedback! ;-)
Tatsächlich habe ich meine Entscheidung getroffen und auch schon umgesetzt. Im Vorbereitungsartikel für Südafrika habe ich dazu schon ein wenig was geschrieben. Ein ausführlicher Artikel zur Entscheidung folgt natürlich noch demnächst. Aber so viel in aller Kürze:
Meine Wahl ist auf das 70-300 L IS USM gefallen. Die Brennweite von umgerechnet 480 mm an einer APS-C Kamera ist für mich der perfekte Kompromiss zum wirklich angenehmen Gewicht und der hervorragenden Bildqualität. Sowohl das 400er von Canon, als auch die 600er von Tamron und Sigma sind mir schlichtweg zu schwer auf die Dauer. Und nach allem was ich recherchiert und gelesen habe, sollte das 300er einfach reichen, da einem die Tiere in der Regel doch recht nah kommen. Die G3 X von Canon hatte ich auch lange als Alternative für das lange Ende im Fokus – hier hat mich aber die Bildqualität nicht vollends überzeugt. Beim 70-300er bin ich zudem sicher, dass ich es auch außerhalb von Safaris bei Zoobesuchen u.ä. oft einsetzen werde. Und wenn es doch mal einen Schnappschuss mit ganz langer Brennweite benötigt, dann habe ich noch die Lumix DMC-FZ72EG-K mit ihren 1200 mm Brennweite dabei – auch wenn hier die Bildqualität natürlich ebenfalls wieder ein Kompromiss ist.
Hoffe, das hilft dir weiter.
Lg Michael
Hallo Michael,
danke für den Test. Ich mag Tests, die außerhalb des Labors passieren, sozusagen im „echten Leben“!. Was nützt mir die Kenntnis wieviele Linien das Objektiv jetzt auflöst, oder um wieviel Prozent es jetzt genau besser ist als der Vorgänger? Ich besaß den Vorgänger bis vor einigen Jahren und habe mich jetzt davon getrennt, weil Canon derzeit eine Cashback-Aktion anbietet. Beim Kauf des Canon 100-400 mm mark II gibts 250 Euro zurück, und da konnte ich nicht mehr widerstehen. Mit dem 2-fach Telekonverter sind beeindruckende Bilder möglich, vor allem auch die Verringerung der Naheinstellgrenze von 1.8m auf 98cm, sowie die technische Änderung von Schiebe- Drehzoom haben mich überzeugt. Also danke und viel Spaß damit (solltest du es dir endgülitg zulegen)
Hallo Thomas,
Ganz deine Meinung! Laborbedingungen sind das eine, die Realität das andere. Tatsächlich habe ich mich inzwischen für das 70-300 L IS USM entschieden – einfach, weil es leichter ist und handlicher auf Reisen. Aber ich gebe gern zu, die Bildqualität des 400er ist definitiv noch einmal ein Level höher. Vor allem auch der Bildstabilisator hat mich extrem beeindruckt. Der nagelt das Bild ja förmlich fest.
Auch dir viel Spaß mit deiner Erwerbung und allzeit gutes Licht!
Das 70-300 habe ich übrigens auch – da hab ich mal z.B. ein Hundeshooting gemacht. War also auch nicht so falsch. Und es kostet deutlich weniger als das 100-400. Na dann, viel Freude damit!
Hallo, Michael,
das ist der beste Bericht, den ich nach ausführlicher Suche gefunden habe – speziell auch, was den Vergleich mit dem Vorgänger-Modell betrifft. Ich gehe nächstes Jahr auch auf Safari (nach Zambia) und möchte mir rechtzeitig ein passendes Tele für meine 6D zulegen – damit ich auch noch viel üben kann ;-). Bisher habe ich eher zum Kauf eines gebrauchten Vorgänger-Modells tendiert, aber Dein Test „schiebt“ mich nun mehr in die Richtung des neuen – zumal es im Moment von Canon die 250,- EUR Cahback-Aktion gibt. Das Gewicht ist für mich nicht sooo ausschlaggebend, da wir hauptsächlich vom Autodach aus fotografieren werden.
Hallo Petra,
Vielen Dank für dein Lob. Es freut mich, dass dir mein Testbericht bei der Kaufentscheidung hilft. Hab den ja letztlich auch vor allem für mich selbst geschrieben, weil ich ja auch nach dem passenden Tele für unsere eigene Afrika Reise suche. Ich werde mir übrigens dieses Jahr noch die 6D Mark II zulegen, sobald sie rauskommt. ;-) Beim Tele tendiere ich aber immer mehr zum Canon EF 70-300mm f/4-5.6 USM L IS aufgrund des Gewichts.
PS Das mit der Cashback-Aktion ist ein guter Tipp. Noch gar nicht gesehen. Danke!
Hallo Michael,
Vielen Dank für den tollen Testbericht. Er kommt genau richtig. Wie du möchte ich im nächsten Jahr auf Safari gehen, allerdings in Namibia. Ich überlege auch, ob ich mir dieses Objektiv zulegen soll, wenn der Preis und das Gewicht nur nicht wären. Bridge ist definitiv eine Alternative, aber so 100% zufrieden bin ich mit der Qualität meist nicht. Ich bin im Moment noch unentschlossen, wie ich meine Brennweite für die Safari noch vergrößern kann. Denn 300 sind echt zu wenig, aber 3kg auch ganz schön viel,
LG
Ina
Hallo Ina,
na da haben wir ja einiges gemeinsam. Ich bin auch noch unentschlossen, werde aber die nächsten Monate alle Varianten durchtesten. Im Moment habe ich die Canon G3 X am Wickel. Da bin ich bisher eigentlich ganz angetan. Aber auch das Sigma und das Tamron 150-600 sind interessant. Ein Testbericht zum Canon 70-300 ist auch schon in Arbeit. :-)
Lg Michael
Ich habe das Tamron SP 150-600mm der G1 und konnte das Canon EF 100-400mm L IS USM im Vergleich antesten und muss sagen, dass ich an meiner 80D, was die Geschwindigkeit und Treffsicherheit des AF und die Bildqualität angeht, genauso begeistert war. Für den Erwerb eines solchen Objektivs reichte es aber sicher nicht, mich hat schlichtweg der Preis abgestoßen, und oft genug komme ich über die 400mm hinaus und würde mich nur tierisch in den Allerwertesten beißen.
Auch der 1.4x Extender wäre dann keine Alternative, da ja nicht nur die Brennweite zunimmt, sondern auch die Lichtstärke einbricht. Dann ist nämlich nicht mehr die Rede von einem 100-400mm f/4-5.6, sondern von einem 140-560mm f/5.6-8, und dann ist das Tamron nativ im gesamten Brennweitenbereich tatsächlich lichtstärker.
Auf der Photokina kam ich in den Genuss, die G2 von Tamron antesten zu können und als ich die Bilder mit den Aufnahmen mit dem alten Canon verglichen habe, war für mich klar, dass wenn ich mein derzeitiges Supertele ersetze, wahrscheinlich wieder die Tamron-Lösung zum Tragen kommt. Wem dann die 600mm noch nicht reichen, darf sich glücklich schätzen, für das Neue gibt es auch 1.4x und 2x Extender (bei Letzterem ist aber kein AF mehr möglich).
Von dem her möchte ich auch nahelegen, als Vergleichsprodukt das Tamron SP 150-600mm f/5-6.3 Di USD VC G2 zu nutzen. Steht zwar augenblicklich bei 1537.95€ bei Amazon, aber es bietet meiner Meinung nach die bessere Vergleichbarkeit mit der überarbeiteten Version des Canon-Objektivs.
Und eine kleine Sache noch zwecks Gewicht: Mit der Zeit gewöhnt man sich dran, ein 1951g-Objektiv mit sich zu führen (G1, das G2 liegt bei 2010g). Wenn ich meinen Fotorucksack packe und das Große nicht mit nehme, fehlt mir mittlerweile sogar was.
Hallo Tobias,
Ja, das Tamron habe ich auch noch auf dem Radar. Genau wie das Sigma. Beide sind ja im Preis und Gewicht recht ähnlich. Das mit dem Gewicht ist für mich eine zweischneidige Sache. Kommt halt immer drauf an, ob man den Rucksack nur kurze Zeit oder vielleicht den ganzen Tag trägt. Aber vielleicht ist das wirklich eine Sache der Gewohnheit. Der Preis ist natürlich der zweite wichtige Aspekt.
Aber so oder so – ich möchte noch einiges testen, bevor ich mich entscheide.
Vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrungen!
Lg Michael
Hallo Michael,
toller und umfassender Artikel über das 100-400L II! Dieses befindet sich anläßlich einer Safari seit letztem Jahr in meinem Besitz und ich benutze es an APS-C und KB. Das Teil gebe ich nicht wieder her! Verarbeitung, Bildqualität und Funktion sind einfach überragend.
Die Kritik am Preis mag gerechtfertigt sein, aber sollte auch in Relation gesetzt werden. Die 150-600-Klasse von Tamron und Sigma sind auch mit 600mm kaum besser auflösend als das Canon – dafür sind diese aber deutlich schwerer und größer. Das kann im Fahrzeug bei eine Safari durchaus einen Unterschied machen – vom Transport mal ganz abgesehen. Im Zweifel verträgt das 100-400L II auch den Konverter 1.4xIII sehr gut. Außerdem ist das Objektiv laut einem Test von „lensrental.com“ eines der am besten verarbeiteten Objektive auf dem Markt. Nichtsdestotrotz dreht Canon leider bei Neuerscheinungen sehr progressiv an der Preisschraube.
Würde ich etwas kritisieren sind es die Luke an der Gegenlichtblende (geht ständig auf) und der Stativfuß, der ein bisschen stabiler sein könnte – ein Arca-Swiss-kompatibeles Profil hätte hier nicht geschadet.
Ansonsten ist es ein feines Stück Optik und Technik mit dem ich bereits viele tolle Aufnahmen machen konnte.
Viele Grüße
Ronny
Test von lensrental.com: https://www.lensrentals.com/blog/2015/02/canon-100-400-is-l-mk-ii-teardown-best-built-lens-ever/
Hallo Ronny,
Vielen Dank für deine ausführlichen Hinweise und das Teilen deiner Erfahrungen. Ich stimme dir zu, Sigma und Tamron sind noch schwerer. Nicht gut. Dafür aber auch nur halb so teuer. Bei Qualität und Abbildungsleistung ist das Canon einsame Spitze. Aber leider halt auch beim Preis. Das ist schon ein ordentliches Wort.
Zum Glück hab ich noch etwas Zeit, aber deine Erfahrungen bringen mich ja wieder ins Schwanken :-D
Lg Michael
PS Danke auch fürs Teilen des Berichts von lensrental. Der ist mir tatsächlich bisher entgangen!
Hi Michael,
mit der Linse würdest Du mit Sicherheit nichts verkehrt machen, wenn Du die kaufen würdest, In meinem persönlichen Umfeld nutzen einige dieses Objektiv (und seinen Vorgänger) und schwören auf die Linse.
Mir selber wäre das Teil zu schwer, das weißt Du ja. Aber für eine Safari könnte ich wohl schwach werden.
Eine Bridge, mit superlanger Brennweite, ist mit Sicherheit eine Alternative, da hat Marc recht. Ich bin ja mit meiner FZ300 da sehr zufrieden. Ob mir die Bildqualität und besonders die geringe Auflösung, für eine Safari reichen würde? Ich glaube eher nicht. Die G3x wäre da, mit 20 MP und C-MOS Sensor allerdings eine Überlegung.
LG Thomas
Ja, meine Gedanken laufen ja ähnlich. Auf der einen Seite ist das eine geniale Linse, aber auf der anderen Seite auch sehr schwer (zumindest wenn man sie wie ich zusammen mit der kompletten Ausrüstung ständig im Rucksack umherschleppt). Für eine Safari sicherlich perfekt. Aber was dann? Steht das Objektiv dann 90% der Zeit im Regal? Dazu ist’s einfach zu teuer.
Das ist grad meine Hauptüberlegung, weshalb ich die G3 X ins Auge gefasst habe. Das wäre eine sehr gute Zweitkamera, die so auch gleichzeitig für andere Brennweiten als Backup dienen könnte. Aber da ich noch Zeit hab bis zur Safari, werde ich in Ruhe alle Alternativen durchtesten. Mal sehen, was am Ende gewinnt.
Hi Michael,
schöner Beitrag. Mir persönlich wäre das Ding zu schwer und würde stattdessen eine Superzoomkamera in Betracht ziehen. Eine Canon G3x hat auch 600mm und ist kleiner, leichter und billiger :)
Und wenn es uuunbedingt mehr sein soll vielleicht sogar eine mit 1200 mm (gibts von Nikon und Sony, Canon weiß ich nicht auswendig). Du brauchst das Ding ja eigentlich nur, wenn deine 300mm nicht mehr reichen :)
Ich persönlich mag halt leicht, klein und günstig.
Viele Grüße
Marc
Hehe, da stimme ich dir komplett zu. Drum steht die G3 X auch schon auf meiner Testliste und liegt auch schon in meinem Einkaufskorb. Hab deinen tollen Artikel dazu auch schon vor längerem entdeckt. Und wahrscheinlich wird’s tatsächlich die PowerShot G3 X statt einem Zoom aus der (Preis) Kategorie – wenngleich das tatsächlich ein Wahnsinnsteil mit absolut herausragender Bildqualität ist.