Wir besuchten die zutiefst beeindruckende und wunderschöne Sagrada Familia, spazierten zum Hospital de Sant Pau, liefen durch den Arc de Triomf, beobachteten Tänzer im Parc de la Ciutadella und erkundeten die Stadtteile El Born und Barri Gòtic.

Barcelona Sagrada Familia

Sagrada Familia

Auf zur Sagrada Familia!

Wir wachten bereits kurz nach 7 Uhr auf, obwohl wir prima in unserem Apartment geschlafen hatten. Vor allem ich war jedoch voller Tatendrang und so trieb ich mehr oder weniger sanft auch meine Familie bald aus den Federn.

Wir machten uns ein einfaches Frühstück mit dem Baguette und den eingekauften Dingen vom Vortag und gingen noch einmal kurz die heutigen Ziele durch. Wenig später verließen wir bereits das Haus und machten uns mit der sehr nah gelegenen Metro auf zur Sagrada Familia.

Hinweis: Mit der Metro gelangt man mit der Linie L5 (blau) und der L2 (lila) zur Sagrada Familia

Sagrada Familia

Sagrada Familia

Tickets hatte ich bereits von Deutschland aus gekauft und als Uhrzeit hatte ich mich für 9:45 Uhr entschieden gehabt. Das war früh genug, um dem schlimmsten Andrang zuvorzukommen und spät genug, um in Ruhe in den Tag starten zu können. Wir kamen jedoch bereits kurz nach 9 Uhr an der Sagrada Familia an, was mir aber ganz recht war, da ich so noch ein wenig die Umgebung und das Drumherum erkunden konnte.

Schnelleinlass: Eintrittskarte für die Sagrada Familia*

Barcelona Sagrada Familia

Andrang vor dem Eingang

Vor der Sagrada Familia

Schon beeindruckend, diese Kirche, die hier seit 1882 entsteht. Zwar würden die deutlich sichtbaren Bauarbeiten noch bis ca. 2026 gehen, aber schon jetzt kann man deutlich erkennen, wie schön und einzigartig diese Kathedrale werden wird. Zum perfekten Foto fehlten mir allerdings ein blauer Himmel und ein „Radiergummi“, um die vielen Kräne in unmittelbarer Nähe beseitigen zu können.

Barcelona Sagrada Familia

Skulpturen und Verzierungen

Vier Einlässe schien es vor der Kathedrale zu geben, wobei die rechten beiden für elektronische und ausgedruckte Online Tickets reserviert waren. Bevor wir uns anstellten, liefen wir um den kleinen See unmittelbar auf der anderen Straßenseite und machten von dort noch einige nette Fotos. Rund 5 Minuten vor unserer Zeit näherten wir uns dann einer der Schlangen und durften uns auch direkt schon mit einreihen. Das nun folgende Prozedere ging recht flott von statten. Nach wenigen Minuten waren wir dran und als erstes wurden nun unsere Tickets kontrolliert und gescannt. Dann folgte noch eine genaue Kontrolle unserer beiden Rucksäcke, bevor wir schließlich eintreten durften.

Das Innere der Sagrada Familia

Sagrada Familia

Prachtvoller Innenraum

Barcelona Sagrada Familia

Kreuz im Altarbereich

Ich fotografierte zunächst noch einmal von außen und dann ging es auch schon hinein. Ich wusste ja bereits, dass die Sagrada Familia wunderschön sein soll. Aber mit eigenen Augen diese herrliche, majestätische und wunderschöne Kathedrale zu erleben, lässt sich kaum in Worte fassen. Ich habe nun schon wahrlich viele Kirchen und Kathedralen gesehen – die Sagrada Familia toppt jedoch alles.

Barcelona Sagrada Familia

Die Decke im Innenraum erinnert an ein Blätterdach

Barcelona Sagrada Familia

Wunderschöne Buntglasfenster bringen die Kirche zum Strahlen

Drinnen war nichts mehr von Baustelle zu sehen. Stattdessen erwarteten uns hohe, wunderschöne auf Säulen getragene Bögen, wunderschöne und farbenfrohe Buntglasfenster und ein Gefühl von Erhabenheit und Schönheit, das ich so auch noch nie in einer Kathedrale erlebt habe. Einfach nur zutiefst beeindruckend und phänomenal schön.

 

Sagrada Familia Fakten

  • Vollständiger Name: Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família.
  • Von Antoni Gaudi entworfen (Ursprüngliche Idee stammt von Josep Maria Bocabella, erste Entwürfe stammen von Francesc de Paula del Villar im neugotischen Stil).
  • Baubeginn: 1882.
  • Geplante Fertigstellung: 2026 (100. Todestag Gaudis).
  • Stil: Modernisme.
  • Bekannteste Sehenswürdigkeit von Barcelona.
  • Kreuzförmiger Grundriss.
  • Komplexe Verzierungen und viele dekorative Elemente.
  • Säulen im Innenraum erinnern an Bäume, die sich in Äste verzweigen und ein Blätterdach tragen.
  • Neben vielen religiösen Elementen sind auch viele Motive aus der Natur verarbeitet.
  • Nach Fertigstellung wird es 18 Türme geben (12 für die Apostel, 4 für die Evangelien, 2 für Jesus und Maria).
  • Geplante Höhe sind 172,5 Meter (Jesus Christus Turm), was diesen zum höchsten Kirchturm der Welt machen wird.
  • Interessant: Die Höhe ist aber niedriger als die umgebenden Berge Barcelonas gewählt, um das Werk des Menschen nicht über dem Werk Gottes zu stellen.
  • Wird finanziert durch Spenden, Zuwendungen und Eintrittsgelder.

Sagrada Familia

Adresse

La Sagrada Familia,
Calle Mallorca, 401
08013 Barcelona, España

Öffnungszeiten

  • November – Februar: 09:00 Uhr – 18:00 Uhr
  • März, Oktober: 09:00 Uhr – 19:00 Uhr
  • April – September: 09:00 Uhr – 20:00 Uhr
  • 25.12., 26.12., 01.01., 06.01.: 09:00 Uhr – 14:00 Uhr

Eintritt & Tickets

 

Ich drehte etliche Runden und konnte mich gar nicht satt sehen an den tollen Fenstern. Vor allem die Seite mit den leuchtend gelb-roten Fenstern hatte es mir besonders angetan. Einfach nur herrlich.

Sagrada Familia Video

Sagrada Familia Barcelona

 

Passion Tower

Kurz vor Dreiviertel Zehn fanden wir dann auch endlich den Aufzug zum Turm an der Passion Facade, denn natürlich wollte ich es mir nicht entgehen lassen, Barcelona auch aus 65 Metern Höhe zu erleben. Leider muss man sich ja für einen der beiden Türme entscheiden. Ich habe dabei einfach den höheren gewählt. Der Turm an der Nativity Facade ist nämlich nur bis zur Höhe von 50 Metern zu besichtigen.

Tipp: Wenn ihr einen der Türme besichtigen wollt, müsst ihr euch schon beim Buchen der Tickets für einen der zwei Türme entscheiden. Zur Auswahl stehen Nativity Tower und Passion Tower. Welches nur „der bessere“ ist, ist sicherlich Geschmackssache und schwer zu beantworten. Die meisten Besucher scheinen sich für den Turm an der Nativity Facade zu entscheiden. Ich habe mich einfach für den höheren der beiden entschieden und das ist der Turm der Passion Facade.

 

Noch ein Hinweis: Während der Eingang zum Nativity Turm leicht zu finden ist (rechter Hand gleich nach dem Eingang in die Sagrada Familia), mussten wir den Aufzug zum Passion Tower etwas suchen. Er befindet sich linker Hand nach Verlassen der Sagrada Familia auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite im Vorraum. Rucksäche etc. dürfen übrigens nicht mit hinauf genommen werden. Für sie gibt es abschließbare Taschenfächer.

Unsere Rucksäcke mussten wir in Schließfächern vor dem Fahrstuhl einschließen, meine Kamera und ein weiteres Objektiv nahm ich aber natürlich mit. Während der Fahrt hinauf erzählte uns die Fahrstuhlführerin allerhand Spannendes und dann waren wir auch schon oben. Fast direkt nach dem Aussteigen gibt es gleich eine schöne Foto-Gelegenheit, wo man ohne störendes Gitter o. Ä. ein paar schöne Fotos machen konnte. Das Wetter meinte es ganz gut mit mir – zwar fehlte der strahlend blaue Himmel, aber zumindest hinterließ die Sonne ein paar schöne Sonnenflecken auf der Stadt. Schon toll, auch von hier oben noch einmal Barcelona zu sehen.

Barcelona Panorama

Ausblick vom Passion Tower

Kurz nach diesem Punkt gelangt man auf eine kleine Brücke zum Nachbarturm, von wo aus man ebenfalls einige schöne Aufnahmen machen kann. Leider gibt es hier jedoch ein störendes Gitter. Aber ziemlich mittig, kann man die Kamera einfach über dieses Baugitter halten und auf Verdacht abdrücken, um eine paar schöne Bilder zu bekommen. Direkt in Front befindet sich übrigens die markante Jesus Figur, die man auch von unten deutlich erkennen kann und die ein zentrales Element der Vorderfront ist.

Sagrada Familia Turmblick auf Barcelona

Blick hinab

Danach begannen wir den Abstieg über die schönen, aber engen Wendeltreppen. Immer wieder gab es dabei Nischen, Fenster und nette kleine Aussichtspunkte, aus denen man ein paar interessante Fotos aufnehmen konnte. Die Menschen am Boden winzig und klein, die Reisebusse wie Spielzeugfahrzeuge – ich fand das super spannend. Am liebsten hätte ich auch noch eine Weile mit dem Fotografieren der Treppenspirale verbracht – leider drängten aber zum einen Leute hinter uns, zum anderen hielten vor uns die Leute natürlich ebenfalls ständig Kameras, Hände und was weiß ich noch ins Bild.

Sagrada Familia

Skulptur an der Fassade

Nachdem wir wieder unter angelangt waren, schauten wir uns draußen noch ein wenig um und statteten kurz dem Souvenir Shop einen Besuch ab. Allerdings fanden wir nichts, was auch nur halb so schön war, wie die eigenen Eindrücke und Erinnerungen an dieses tolle Bauwerk, die wir gerade in uns aufgesogen hatten.

 

Antoni Gaudi

  • 25.06.1852 – 10.06.1926.
  • Spanischer Architekt der katalanischen Bewegung des Modernisme.
  • Sohn eines Kupferschmieds.
  • Rheumatische Erkrankung schon im Kindesalter.
  • Studierte mit mittelmäßigem Erfolg Architektur in Barcelona.
  • Entwarf und hinterließ zahlreiche, beeindruckende Gebäude wie zum Beispiel:
    • Güell Pavillons
    • Palau Güell
    • Park Güell
    • Krypta der Colònia Güell
    • Bischofspalast in Astorga
    • Casa Vicens
    • El Capricho
    • Casa Calvet
    • Casa Batlló
    • Casa Milà
    • Sagrada Familia
  • 1883 Übernahme der Leitung des Baus der Sagrada Familia.
  • Ab 1914 widmete er sich bis zu seinem Tod vollständig nur noch der Sagrada Familia.
  • Gaudi starb in Folge eines Straßenbahnunfalles.

 

Tapes Gaudi

Mit diesen Eindrücken machten wir uns zu Fuß auf Richtung Hospital de Sant Pau, von dem ich gelesen hatte. Der Weg dahin war nicht allzu weit und so genossen wir das (noch) schöne Wetter für einen herrlichen Spaziergang. Zum Abend hin war nämlich Regen angesagt worden, was sich schon jetzt durch viele Wolken am Himmel zu bestätigen schien.

Barcelona Hospital de Sant Pau

Hospital de Sant Pau

Plötzlich fiel mir das Tapes Gaudi auf, von dem ich irgendwo schon gelesen hatte. Ich begann daher einfach mal auf der aushängenden Speisekarte zu stöbern, schließlich näherte sich ja auch schon die Mittagszeit. Zwar beginnt diese bei den Spaniern erst ab 14 Uhr, aber mein Magen funktionierte eindeutig noch nach deutscher Zeit.

Hinweis: Viele Spanier essen erst zwischen 14:00 Uhr und 16:00 Uhr zu Mittag. Danach hält der Spanier eine halbe Stunde bis Stunde Siesta. Das Abendbrot gibt es dann sogar noch später – in der Regel zwischen 21:00 Uhr und 23:00 Uhr.

Susi war noch nicht so recht überzeugt. Mir gefiel allerdings die Möglichkeit, einen gemischten Tapas Teller zu bestellen, um gleich mehrere der kleinen Appetithappen probieren zu können. Zunächst gewann allerdings Susi und wir gingen weiter. Ein paar Restaurants – die hier dicht an dicht lagen – später, überzeugte ich sie jedoch doch noch und wir kehrten wieder um. Der Kellner, der uns schon zuvor sehr freundlich angesprochen hatte, freute sich und so setzten wir uns draußen an einen schönen Tisch und begannen erneut die Karte zu studieren. Es blieb allerdings bei dem gemischten Teller Tapas und ein paar gerösteten Knoblauch-Broten. Auf beides brauchten wir nicht allzu lang warten, was uns aber ohnehin nichts ausmachte, da es einfach super schön war, die Menschen um uns herum zu beobachten und einfach die kleine Auszeit zu genießen.

Barcelona Tapas Gaudi

Tapes Gaudi

Die Tapas, die wir dann bekamen, waren allesamt super lecker. Von frittierten Kartoffeln mit sehr scharfem Dip, über Krebsfleisch, kleinen Würstchen und ein paar anderen, sehr schmackhaften Happen war alles vertreten. Dazu die Brote mit würziger Tomaten Pesto, Olivenöl und Salz – sehr lecker!

Barcelona Tapas Gaudi

Leckere Tapas

Barcelona Tapas Gaudi

Stilecht serviert

Was mich jetzt allerdings noch sehr reizte, war, den Sangria des Hauses zu probieren. Leider gab es diesen jedoch nur in größeren Krügen, was aber eindeutig zu viel für mich allein war. Ich feilschte daher ein wenig mit der sehr netten Bedienung und obwohl ich erst einen Korb bekam, brachte man mir dann doch noch ein einzelnes Glas Sangria zum Probieren. Eisgekühlt mit vielen Früchten, Rotwein und allerlei anderem schmeckte mir dieses erste Sangria Glas meines Lebens tatsächlich richtig gut. Ich bin kein großer Fan von alkoholischen Getränken, trinke selbst sehr wenig und merkte auch sofort die Wirkung des Sangrias – trotzdem war das Glas echt lecker.

Barcelona Tapas Gaudi Sangria

Sangria

Tapas & Sangria in Barcelona zu probieren, hatte ich mir schon daheim fest vorgenommen und bekam damit einen dicken Haken. Beides schmeckte im Tapes Gaudi hervorragend!

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Hospital de Sant Pau

Leicht beschwipst und froh gelaunt setzten wir nun unseren Weg fort. Das Hospital de Sant Pau war schnell erreicht und zeigte sich schon vor außen als sehr sehenswert. Das ehemalige Hospital im katalanischen Jugendstil wurde 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt und ist heute eine bekannte Sehenswürdigkeit in Barcelona. Wir überlegten daher nun, ob wir hinein wollten oder nicht. Ich tendierte zu Ja, Lucas zu Nein, Susi war unentschlossen und so einigten wir uns letztlich vor allem Lucas zuliebe zu einem „ach doch nicht“ und beließen es bei ein paar Eindrücken von außen.

Barcelona Hospital de Sant Pau

Hospital de Sant Pau

Torre Agbar

Unser nächstes Ziel hieß nun Torre Agbar, den wir von hier aus nach wenigen Metro Stationen erreichten. Besonders eindrucksvoll ist er ja beleuchtet nachts anzusehen. Aber da wir eigentlich nicht vorhatten, auch nachts noch umherzuziehen, wollte ich wenigstens ein paar Aufnahmen am Tage haben. Das Hochhaus mit seiner markanten Form gefiel mir sehr – allerdings ärgerte mich auch hier wieder die Tristesse am Himmel, die es mir wahrlich heute nicht einfach machte.

Barcelona Torre Agbar

Torre Agbar

Arc de Triomf

Ein paar Aufnahmen später saßen wir daher schon wieder in der Metro, um zwei weitere Stationen bis zum Arc de Triomf zurückzulegen. Hier stiegen wir aus, um uns den spannenden Süden Barcelonas zu erlaufen. Wir durchquerten den schönen Arc de Triomf, der so ganz anders ausschaut als sein Bruder in Paris und trafen direkt dahinter auf eine Art thailändisches Volksfest. Eine Food-Street mit typischen Gerichten, Massage-Angebote, Kampfsportler und zwei Mönche, die anscheinend willige Besucher segneten, kreierten ein sehr buntes Bild.

Barcelona Arc de Triomf

Arc de Triomf

Barcelona Mönche bei Segnung

Mönche auf einem Straßenfest

Parc de la Ciutadella

Wir zogen von hier aus die Prachtstraße weiter Richtung Parc de la Ciutadella, den wir Minuten später auch voller Erwartung zusammen mit gefühlt Hunderten anderer Menschen betraten. Was uns hier wohl erwartete? Die ersten Meter war ich noch skeptisch, aber plötzlich lag Musik in der Luft. Zwanziger Jahre? Big Band? Das klang spannend! Wir näherten uns und erspähten bald eine Art Pavillon, wo nicht nur live eine Band spielte, sondern die Menschen auf engsten Raum außer Rand und Band wie verrückt tanzten! Das war mehr als genial. Wir tanzen ja selbst unglaublich gern, aber wie hier die Einheimischen abgingen, war absolut genial anzuschauen.

Barcelona Parc de la Ciutadella

Musik liegt in der Luft

Direkt daneben entdeckten wir den märchenhaft schönen Drachenbrunnen mit seinen Drachenstatuen, der goldenen Quadriga auf dem Turm und den wunderschönen Treppen, die entlang zu wandeln auch wir uns natürlich nicht nehmen ließen. Zu schade, dass der Springbrunnen gegenwärtig nicht lief. Muss einfach toll aussehen, zumal der kleine künstliche See davor in herrlichem Blau und Türkis schimmerte.

Barcelona Parc de la Ciutadella Drachenbrunnen

Quadriga

Barcelona Parc de la Ciutadella Drachenbrunnen

Drachenbrunnen

Wir kauften uns ein paar Eis, setzen uns auf eine nahe Parkbank und genossen einfach diesen schönen Moment in Barcelona.

El Born & Barri Gòtic

Nachdem wir unsere Akkus auf diese Weise ein wenig aufgeladen hatten, zogen wir um ins nahe Viertel El Born, das uns schon auf den ersten Blick super gefiel. Schmale, enge, verwinkelte Gassen, versteckte Restaurants, Läden und Cafés, erneut viel Musik in der Luft und ein Gefühl, als sei man plötzlich irgendwie in einer anderen Welt machten das Viertel für uns besonders spannend. An der einen Ecke beobachteten wir Straßenmusiker, die vor Leuten eines Cafés spielten, an anderer Ecke ließ sich ein frisch vermähltes Hochzeitspaar in einer verlassenen Gasse ablichten. Mal schlenderten wir durch größere Straßen voll von Leben, mal durch kleinste Gässchen, in denen wir keinem Menschen begegneten. Herrlich!

Barcelona - Gotisches Viertel

Enge Häuserschluchten

Barcelona - Häuserfassade Gotisches Viertel

Wunderschöne Fassaden

Museu d’Historia de la Ciutat

Eher zufällig stolperten wir auch über das Museu d’Historia de la Ciutat, das im Grunde aus einer sehr großen, spannend angelegten Halle besteht, in der man Ausgrabungen einer der größten je in Europa entdeckten römischen Siedlungen bestaunen kann. Dazu gibt es auf 3 Etagen Spannendes zur Stadtgeschichte Barcelonas zu erfahren.

Barcelona Museum der Stadtgeschichte

Museum für Stadtgeschichte

Barcelona Museum der Stadtgeschichte

Ausgrabung

Wir schauten uns das Ganze in Ruhe an und setzten dann unseren Weg zur Kathedrale von Barcelona fort. Immer wieder machte ich dabei unterwegs einige Aufnahmen, denn die vielen tollen Gassen mit ihrem Spiel aus Licht und Schatten gefielen mir schon sehr.

Barcelona - Gotisches Viertel

Gotisches Viertel

Kathedrale von Barcelona

An einem der Seiteneingänge der Kathedrale sah ich durch eine Tür hindurch ein paar Bäume in einem umschließenden Innenhof stehen, was mich sofort magisch anzog. Allerdings mussten wir hier 7 Euro Eintritt bezahlen, weswegen wir zunächst zögerten. Foto-technisch interessierte mich das aber sehr und so entschieden wir uns für diese Investition. Als wir mitbekamen, dass Lucas sogar umsonst hinein kam, relativierte sich der Preis ja schon wieder ein wenig und als wir wenig später entdeckten, dass wir hier zufällig nicht nur einen Innenhof, sondern auch den Eingang zur Kathedrale von Barcelona entdeckt hatten, waren wir vollends froh über diese Investition.

Kathedrale von Barcelona - Gänse im Innenhof

Gänse im Innenhof der Kathedrale von Barcelona

Die Kathedrale entpuppte sich nämlich ebenfalls als sehr beeindruckend und wunderschön. So gänzlich anders als die Sagrada Familia erwartete uns hier eher eine düstere, getragene Stimmung. Auch hier gab es hohe Decken, allerdings weit weniger beleuchtet und mit dunklerem Stein errichtet. Buntglasfenster gab es deutlich weniger, hätten zu dieser Kirche aber auch kaum gepasst. Die Kathedrale von Barcelona stand schon von ihrer Wirkung her in einem krassen Kontrast zur Sagrada Familia, war aber auf ihre ganz eigene Art und Weise nicht weniger beeindruckend. Ok, ganz kam sie natürlich nicht an die Sagrada Familia heran. Aber sie war trotzdem toll. Anders halt. Ich kann nur jedem empfehlen, sich diese beiden Kathedralen als Kontrastprogramm anzuschauen!

Kathedrale von Barcelona

Kathedrale von Barcelona

Kathedrale von Barcelona

Düstere Stimmung

Wir verblieben noch ein paar Minuten, um auszuruhen und zu beratschlagen, was wir nun anstellen wollten. Irgendwie brauchten wir vom vielen Laufen und all den Eindrücken jetzt einfach mal eine Pause und so beschlossen wir, uns etwas zum Einkehren zu suchen. Wir waren ja schon vielen Restaurants unterschiedlichster Preisklasse begegnet und da sollte sich doch auch für uns etwas finden lassen.

Kathedrale von Barcelona - Engel

Engel

Kathedrale von Barcelona - Trinkbrunnen im Innenhof

Reiter Skulptur

Ferran 59

Wir liefen also erneut ein paar der Gassen entlang und landeten schließlich im Ferran 59, wo wir es uns am Fenster an einem schönen Tisch im oberen Geschoss gemütlich machten. Nach ausführlichem Studium der Karte entschied ich mich für den Burger des Hauses, während Lucas und Susi den Cesars Salad und Chicken Tapas wählten.

Barcelona - Ferran 59

Ferran 59

Entspannt folgten wir dem Geschehen auf der Straße und freuten uns über kühle Getränke und die Tatsache, einfach mal zu sitzen. Als dann unsere Gerichte kamen, war ich durchaus erstaunt. Auf meinem Burger war tatsächlich ein Spiegelei! Sowas hatte ich auch noch nicht gesehen. Ich war gespannt und wenig später durchaus sehr angetan, denn diese ungewöhnliche Kombination war absolut lecker. Wieder was dazu gelernt. Auch der Rest schmeckte sehr gut und so schlugen wir uns anständig die Bäuche voll.

Barcelona - Burger im Ferran 59

Burger des Hauses

Wie ich mitbekommen hatte, war es hier üblich, nicht auf die Rechnung zu warten, sondern einfach vor Verlassen des Lokals unten am Tresen zu bezahlen. Dem schloss ich mich an, als wir fertig waren und so zogen wir gut gestärkt von dannen.

Barcelona - Gotisches Viertel

Gotisches Viertel

Las Ramblas

Die Wolken am Himmel wurden zunehmend dunkler und ließen nichts Gutes ahnen. Scheinbar hatte die Wettervorhersage vollkommen recht mit dem angesagten Regen gegen 17 Uhr. Da es aber erst kurz nach 16 Uhr war, zogen wir einfach erst einmal weiter. Nächstes Ziel war der Königliche Platz, der tatsächlich sehr spannend war. Ein schöner Platz mit vielen netten Einkehr-Möglichkeiten an den Seiten und einem tollen Brunnen in der Mitte. Die draußen sitzenden Gäste der Restaurants hatten allerdings schon ziemlich mit dem Wind zu kämpfen und so manch Blick ging auch sorgenvoll in die Höhe.

Barcelona Königlicher Platz

Königlicher Platz

Wir liefen weiter und trafen nun auf die Las Ramblas. Uff! Krass, was hier an Menschen unterwegs war. Das war eigentlich so gar nicht unser Ding und so zogen wir schnellst möglich wieder in eine der kleineren, parallel verlaufenden Gassen um. Wir waren unterwegs zu unserem letzten Tagesziel für heute, dem Plaça de Catalunya. Ich war gespannt, ob wir ihn noch trocken erreichen würden. Unterwegs fanden wir immer wieder super spannende kleine Läden in den Gassen. Confiserien, Shops mit Kunstgegenständen, Schuhe, Klimbim – es gab einfach alles.

Barcelona - Indianer Gotisches Viertel

Indianer in Barcelona?!

Barcelona - Elch im Gotischen Viertel

Was macht der Elch hier?

Kreditkartendaten und Wertsachen schützen

 

Hinweis: Die Les Rambles (La Rambla) ist dafür bekannt, dass hier besonders viele Taschendiebe und Langfinger auf Beutezug gehen – also halte bitte die Augen auf, trage deine Tasche verschlossen, eng am Körper und lass dich nicht von Trickdieben ablenken etc.

 

Und noch ein Tipp: In kleineren Läden lieber bar als mit Kreditkarte bezahlen. Obwohl ich meine Kreditkarte nicht verloren oder aus der Hand gegeben habe, wurden meine Kreditkartendaten während unseres Aufenthalts gestohlen. Kurz nach der Rückkehr entdeckten wir die falschen Abbuchungen und ließen die Karte sperren. Ich bin ziemlich sicher, dass dies in einem der sehr kleinen Souvenir-Geschäfte geschehen ist, wo meine Karte eingelesen wurde und angeblich nicht funktioniert hat. Kam mir schon damals gleich verdächtig vor.

 

Aber auch das unbemerkte Auslesen der Kreditkartendaten mit RFID Funktionalität (die leider in fast allen neuen Kreditkarten verbaut ist) wird zunehmend zum Problem. Davor schützen dich Schutzhüllen, die Aluminium enthalten. Ich hab inzwischen alle meine Karten mit RFID Blocking Schutzhüllen* versehen. Zur Not tut es aber übrigens auch ein Stück Alu Folie, in das du die Kreditkarte einfach einwickelst!

Plaça de Catalunya

Allmählich wurde es jedoch immer dunkler und dunkler, so dass wir unsere Gangart nun verschärften und gerade noch vor den ersten Tropfen am Plaça de Catalunya ankamen. Es reichte noch für ein paar schnelle Fotos, aus der Hüfte geschossen, und dann tröpfelte es schon los. Daraus wurde Sekunden später ein richtiger Wolkenbruch, dem wir gerade noch entgingen, in dem wir in die Metro Station rannten. Ich bin ja sonst nicht aus Zucker, aber die Kamera in der Hand war dann doch nicht ganz ohne Risiko.

Barcelona Katalonienplatz

Kurz vor dem Sturm

Puh, auf die Sekunde 17 Uhr und es regnete nicht nur, es schüttete! Das nenne ich mal genaue Wettervorhersage. Uns war es nun allerdings egal, denn dank U-Bahn fuhren wir nun trockenen Fußes zurück in unser Quartier, wo wir dann nur noch auf leichten Nieselregen trafen.

Barcelona Katalonienplatz

Weltuntergangsbeleuchtung

Tagesausklang

Am Apartment angekommen, beschlossen wir, nun erst einmal eine längere Erholung einzulegen, bevor wir eventuell noch einmal losziehen würden.

Eigentlich wollte ich mir ja noch einmal den Font Magica anschauen – eine Idee, von der Lucas überhaupt nicht begeistert war. Er war schlichtweg echt gerädert und ich kann das nach dem langen Tag auch gut verstehen. Trotzdem lockte mich der Gedanke. Zu meinem Ärger und Lucas Freude bekam ich jedoch heraus, dass der Font Magica im Mai nur freitags und samstags spielte. Erst in den Sommermonaten kamen auch Donnerstag und Sonntag hinzu. Schade eigentlich! Dieser hatte uns nämlich dermaßen gut gefallen, dass wir ihn gern noch einmal angeschaut hätten.

So beließen wir es bei einem erholsamen Abend auf dem Zimmer und Pläne schmieden für den nächsten Tag, der schon wieder fast Abschied von dieser wunderschönen Stadt, die für uns zu den schönsten Städten der Welt gehört, bedeuten würde.

 


Hinweis: Dieser Artikel entstand in einer Kooperation mit The Urban Suites. Ich bedanke mich vielmals für die Einladung und dass ich eines der Apartments mit meiner Familie nutzen durfte. Der Artikel gibt trotzdem ausschließlich meine freie und unbeeinflusste Meinung wieder.

Reiseberichte unserer Barcelona Reise in der Übersicht:

Tag 1 – Park Güell, Tibidabo & Font Màgica
Tag 2 – Sagrada Familia – Gaudis vielleicht schönstes Vermächtnis!
Tag 3 – Mit der Hafenseilbahn auf Barcelonas Montjuic

Ich freue mich über Feedback und beantworte dir gern deine Fragen zu Barcelona!