Wir verbringen einen weiteren wunderschönen Tag in Mailand mit seinen Sehenswürdigkeiten. Wir spazieren durch Brera, schauen uns den Palazzo di Brera an, fotografieren die L.O.V.E. Skulptur und verbringen herrliche Stunden am Naviglio Grande, wo wir wunderbar italienisch speisen.
Übersicht
Frühstück im Hotel Colombia
Auch heute empfängt uns blauer Himmel, der im Laufe des Tages aber leider vermutlich einer dichten Wolkendecke weichen wird. Doch zunächst gehen wir motiviert zum Frühstück und sind gespannt, was unser 4-Sterne-Hotel zu bieten hat.
Abgesehen von der Saftauswahl (nur Wasser und selbstgemachte Zitronenlimonade) sind wir sehr positiv überrascht von der großen Auswahl an Müsli, Obst, Gemüse, Brötchen, Kuchen, Wurst, Käse, Joghurt & Co. Auf Wunsch konnte Cappuccino oder Espresso bestellt werden. Filterkaffee und Milch stehen am Buffet bereit. Für unseren Geschmack stehen die Tische etwas zu dicht beieinander, aber wir arrangieren uns damit und können das reichhaltige und gute Frühstück trotzdem genießen.
Frühstück
Palazzo di Brera
Gut gestärkt machen wir uns auf, um weitere Highlights Mailands zu erkunden. Unser erster Weg führt uns in das hübsche Stadtviertel Brera mit seinen hübschen kleinen Gassen, in denen viele Einheimische ihren morgendlichen Espresso genießen.
Straßenbahn
Café in Brera
Hier stoßen wir eher zufällig auf den Palazzo di Brera, dessen Innenhof mit seinen Skulpturen uns sofort begeistert. Der botanische Garten dahinter ist dagegen eher ein Flop. Er ist klein, es gibt viele grüne Pflanzen, aber das ist auch schon alles.
Palazzo di Brera
Napoleon Skulptur
Innenhof
Botanischer Garten
Der Palazzo di Brera in Mailand ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur und ein Kulturzentrum von herausragender Bedeutung. Ursprünglich als Jesuitenkolleg im 17. Jahrhundert erbaut, beherbergt das historische Gebäude heute mehrere renommierte Institutionen, darunter die berühmte Pinacoteca di Brera, eine der bedeutendsten Kunstgalerien Italiens. Besucher können hier Meisterwerke von Künstlern wie Raffael, Caravaggio und Tintoretto bewundern. Der Palast beherbergt außerdem die Accademia di Belle Arti, eine renommierte Kunstakademie, und die Nationalbibliothek Braidense mit einer beeindruckenden Sammlung seltener Bücher. Der schöne Innenhof mit der eleganten Statue Napoleons rundet das kulturelle Erlebnis ab.
L.O.V.E.
Also weiter ins Finanzviertel, wo ich eine ganz bestimmte Skulptur fotografieren möchte – nämlich die L.O.V.E. Skulptur in Form eines erhobenen Mittelfingers! Er soll all jenen gezeigt werden, die durch Spekulationen Finanzkrisen heraufbeschwören und auf Kosten anderer unkontrolliert mit Finanzen jonglieren. Man kann davon halten, was man will, aber ein Foto ist es mir auf jeden Fall wert!
L.O.V.E. Skulptur
Die Statue L.O.V.E. in Mailand, auch „Il Dito“ (Der Finger) genannt, ist eines der provokantesten und bekanntesten Kunstwerke der Stadt. Die monumentale Skulptur des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan steht auf der Piazza Affari vor der Mailänder Börse und stellt eine überdimensionale Hand mit ausgestrecktem Mittelfinger dar. Die Statue, die offiziell „Libertà, Odio, Vendetta, Eternità“ (Freiheit, Hass, Rache, Ewigkeit) bedeutet, wurde 2010 aufgestellt und war ursprünglich als temporäres Kunstprojekt geplant. Durch seine scharfsinnige Kritik an der Finanzwelt und ihrer Macht über die Gesellschaft wurde es jedoch schnell zu einem Wahrzeichen. Die L.O.V.E.-Statue polarisiert – die einen sehen in ihr eine subversive Satire auf die Finanzindustrie, die anderen ein ironisches Statement zur modernen Gesellschaft.
Basilika Sant’Ambrogio & Università Cattolica del Sacro Cuore
Mit diesem Foto im Kasten geht es weiter durch viele kleine Gassen, völlig abseits der üblichen Touristenströme.
Blick nach oben
Motoroller
Kurz vor der Basilika Sant’Ambrogio stoßen wir zufällig auf die Università Cattolica del Sacro Cuore mit ihrem wunderschönen Campus und dem bunten Studentenleben. Hier hätte ich auch gerne studiert!
Was für ein toller Campus mitten in Mailand!
Campus
Wir laufen einmal mitten hindurch und schauen uns schließlich die Basilika Sant’Ambrogio an, die für ihre vielen Mosaike und Gemälde berühmt ist. Leider ist sie sehr dunkel und die Mosaiksteine sind größtenteils sehr verblasst, so dass die Ornamente kaum zur Geltung kommen. Trotzdem ist es ein interessantes Bauwerk mit einem weithin sichtbaren Glockenturm, den ich gerne bestiegen hätte.
Basilika Sant’Ambrogio
Kircheninneres
Die Basilika Sant’Ambrogio in Mailand ist eine der ältesten und bedeutendsten Kirchen der Stadt und ein herausragendes Beispiel lombardisch-romanischer Architektur. Im 4. Jahrhundert vom Schutzpatron Mailands, dem heiligen Ambrosius, gegründet, wurde die Basilika im 9. und 12. Jahrhundert umfassend umgestaltet und beeindruckt heute durch ihre schlichte und doch kraftvolle Architektur. Besonders auffallend sind die beiden ungleichen Türme, die weltliche und geistliche Macht symbolisieren, sowie der schöne Atriumhof, der einen Eindruck von der Architektur des frühen Mittelalters vermittelt. Das Innere beherbergt bedeutende Kunstwerke und Reliquien, darunter das prächtige goldene Altarbild des Meisters Vuolvinus und das Grab des Heiligen Ambrosius. Die Basilika ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein wichtiges historisches Wahrzeichen, das tief in der Geschichte Mailands verwurzelt ist und die Besucher mit seiner spirituellen Atmosphäre und architektonischen Schönheit fasziniert.
Weiter geht es durch enge, menschenleere Gassen, vorbei an hübschen Wohnhäusern und immer wieder überraschend grünen Oasen, bis wir im Stadtteil Navigli auf den Kanal Naviglio Grande treffen. Hier lernen wir noch einmal eine ganz andere Seite von Mailand kennen. Vor allem der kleine Kanal gefällt uns sehr gut. Er erinnert ein wenig an Venedig. Bunte Häuser rechts und links, viele Cafés und Restaurants – ein schönes Fleckchen! Muss auch abends toll sein, weil die Brücken mit vielen Lichtern angestrahlt werden.
Naviglio Grande
Tolles Viertel!
Wir suchen uns ein nettes Lokal, vor dem die Tische gut besetzt sind, und so setzen wir uns auch dorthin. Wir bekommen einen Tisch in der ersten Reihe und bestellen Cappuccini, Tiramisu und Lasagne Bolognese. Alles schmeckt vorzüglich! Wir genießen das Essen, die Getränke und die Atmosphäre und verbringen nach einigen Kilometern in den Füßen eine schöne Pause!
Leckere Lasagne
Der Naviglio Grande ist einer der berühmtesten und schönsten Kanäle Mailands und ein beeindruckendes Zeugnis der Ingenieurskunst der Renaissance. Ursprünglich wurde der Kanal im 12. Jahrhundert erbaut und diente dem Transport von Waren und Baumaterialien, darunter Marmor für den Mailänder Dom. Heute ist der Naviglio Grande ein lebendiges Viertel mit Restaurants, Bars und Kunstgalerien, das Einheimische und Touristen gleichermaßen anzieht. Besonders malerisch ist ein Spaziergang entlang der Uferpromenade, wo sich historische Waschhäuser und kleine Brücken mit dem modernen, pulsierenden Leben der Stadt vermischen. Jeden letzten Sonntag im Monat findet entlang des Kanals der berühmte Antiquitätenmarkt statt, auf dem die Besucher nach einzigartigen Schätzen stöbern können. Am Abend verwandelt sich das Viertel in einen der beliebtesten Orte für den berühmten „Aperitivo“, den Mailänder Feierabendtrunk mit kleinen Köstlichkeiten.
Später, als wir satt und zufrieden am Kanal entlang bis zum Parco Baden-Powell laufen, biegen wir durch den Park und an Wohnhäusern vorbei in Richtung des zweiten kleinen Kanalarms, dem Naviglio Pavese ab. Dieser ist jedoch links und rechts von Straßen und Verkehr gesäumt und daher leider weniger schön als der vorherige.
Naviglio Pavese
Wir laufen ihn trotzdem bis zur Gabelung und belohnen uns mit einem leckeren Eis aus der Hand. Eis können die Italiener definitiv!
Leckeres Eis
Quer durch Mailand
Von hier aus schlendern wir zurück Richtung Hotel, vorbei an belebten Einkaufsstraßen, schmalen und breiten Gassen und sogar kleinen Parks. In einem der letzterem lassen wir uns für eine weitere Lesepause nieder. Wenig später stolpern wir zufällig über einen weiteren kleinen Palazzo mit hübscher breiter Treppe davor, auf der viele Menschen eine Art Döner Essen, wie wir feststellen. Schnell entdecken wir ein paar Meter weiter einen kleinen Laden, an dem eine lange Schlange von Menschen wartet, um offenbar genau diese Köstlichkeit zu kaufen. Ein TikTok oder ein Insta-Hype? Wahrscheinlich. Wir gehen einfach weiter und staunen eher über die parkenden Autos, die keine 2 cm vor und hinter den Stoßstangen dicht an dicht parken. Wie parkt man hier wohl ein oder gar aus? Die Autos zur Seite schieben? Wahrscheinlich. Wahnsinn! Hätte gerne mal gesehen, wie das geht!
Wir schlendern weiter und entdecken sogar den großen Leonardo da Vinci!
Übergroße Werbetafel
Leonardo da Vinci Statue
Galleria Vittorio Emanuele II
Bevor wir schließlich wieder direkt Richtung unseres Hotels laufen, durchqueren wir – vorbei am Mailänder Dom – erneut die Galleria Vittorio Emanuele II, die mich auch heute wieder sehr fasziniert.
Galleria Vittorio Emanuele II
Kuppel von unten
Galleria Vittorio Emanuele II
Herrliche Fassaden
Als wir endlich unser Hotel erreichen, haben wir ca. 24.000 Schritte in den Beinen und 18 km zurückgelegt!
Entsprechend k.o. sind wir. Also noch eine kleine Siesta, bevor wir uns ein letztes Mal auf den Weg machen, um am nahe gelegenen Hauptbahnhof noch ein paar Sachen für das Abendessen auf dem Zimmer zu besorgen. Den Rest des Abends verbringen wir entspannt auf dem Zimmer, wo wir lesen, die Fahrt am nächsten Tag nach Bologna planen und erste Sehenswürdigkeiten auf der Karte planen.
Wir sind schon sehr gespannt auf eine weitere tolle italienische Stadt!
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