Wir verlassen Liechtenstein und fahren nach St. Gallen, wo wir uns ausführlich das wunderschöne Kloster St. Gallen anschauen und die Stadt besichtigen. Anschließend fahren wir zurück zum Bodensee, um in Arbon, am Südufer des Bodensees Quartier zu beziehen.
Übersicht
Wir beginnen den Tag mit einem dunklen Himmel voller bedrohlicher Wolken. Viel Sonne werden wir heute wohl nicht zu sehen bekommen.
Wir frühstücken ausgiebig und machen uns zeitgleich mit dem einsetzenden Schauer auf den Weg Richtung Bodensee.
Liechtenstein lassen wir schnell hinter uns und fahren auf der Autobahn zunächst nach St. Gallen, wo wir uns die Innenstadt und das Kloster genauer ansehen wollen. Leider regnet es bei unserer Ankunft immer noch, wenn auch nicht mehr so stark.
St. Gallen
Wir schlendern entspannt in Richtung Kloster St. Gallen und stellen trotz des schlechten Wetters schnell fest, dass St. Gallen an sich eine wirklich hübsche Stadt ist, auch wenn das bei dem trüben Wetter heute kaum rüberkommt. Es gibt viele Fachwerkhäuser, einige schöne Fußgängerpassagen mit Geschäften, Restaurants und Cafés, hübsche Plätze und interessante Gebäude.
Kloster St. Gallen
Trotzdem laufen wir direkt zum Kloster, wo wir Eintrittskarten für die verschiedenen Ausstellungen kaufen. Als wir wieder aus dem Gebäude kommen, in dem die Eintrittskarten verkauft werden, kommt sogar kurz die Sonne heraus, so dass wir noch schnell ein paar schöne Fotos von der beeindruckenden Klosterkirche machen können.
Ein wenig Sonne
Vorderansicht
Kathedrale St. Gallen
Stiftsbibliothek
Dann zieht es uns in die Stiftsbibliothek. Zu unserer Überraschung müssen wir nicht nur unsere Rucksäcke wegschließen – Schließfächer stehen kostenlos zur Verfügung – sondern zu unserem Verdruss auch unsere Bauchtaschen. Ich verstehe es nicht, aber die Dame am Eingang hat kein Verständnis dafür. Immerhin darf ich meine Kamera mitnehmen. Fotografieren ohne Blitz ist erlaubt.
Die kleine Bibliothek besteht aus einem einzigen, nicht allzu großen, aber doch sehr imposanten Raum, in dem sich allerdings schon ziemlich viele Besucher drängen. Hunderte von zum Teil sehr alten Büchern stehen in den Regalen, natürlich alle gut gesichert hinter Gittern. Besonders beeindruckend sind aber die Deckengemälde und Verzierungen. Geschichte zum Anfassen – mehr oder weniger. Gerne hätte ich auch einmal eines der alten Bücher in die Hand genommen. Aber das geht natürlich nicht. Das Ganze erinnert mich sehr an die Staatsbibliothek in Wien, die allerdings räumlich viel größer ist.
Alter Globus
Deckengemälde
Stiftsbibliothek
Kellergewölbe
Mit diesen Eindrücken machen wir uns auf den Weg ins Kellergewölbe, wo noch viel mehr Geschichte auf uns wartet. Die Ausstellung ist atmosphärisch spannend gestaltet und bietet einige interessante Exponate und Steinornamente.
Steinornamente
Lichtprojektionen
Ausstellung
Kathedrale St. Gallen
Wir schauen uns alles in Ruhe an und machen uns schließlich wieder auf den Weg, nachdem wir unsere Rucksäcke wieder eingesammelt haben. Natürlich müssen wir jetzt noch einen Blick in die eigentliche Kathedrale werfen. Sie ist sehr imposant mit ihren wunderschönen Deckengemälden, Skulpturen und kunstvollen Verzierungen. Hier mal ein Orgelkonzert zu erleben, wäre sicher spannend. So aber machen wir nur ein paar Fotos – vor allem vom Altarbereich und den Decken – bevor wir das Kloster nun hinter uns lassen.
Kunstvolle Decke
Altarbereich
Deckengemälde
Das Kloster St. Gallen, gelegen in der gleichnamigen Schweizer Stadt, ist ein herausragendes Zeugnis mittelalterlicher Klosterkultur und gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es wurde im 7. Jahrhundert gegründet und entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden religiösen und kulturellen Zentrum. Eine der bekanntesten Attraktionen des Klosters ist der sogenannte „Plan von St. Gallen“, eine detaillierte Klosterbauzeichnung aus dem 9. Jahrhundert, die als einer der ältesten erhaltenen Grundrisse einer abendländischen Klosteranlage gilt.Die Klosterbibliothek ist ebenfalls bemerkenswert und beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Handschriften, Inkunabeln und frühen Drucken, darunter zahlreiche illuminierte Handschriften. Die heutige Klosteranlage stammt größtenteils aus dem 18. Jahrhundert und besticht durch ihre prächtige barocke Architektur, die in der imposanten Kathedrale von St. Gallen einen weiteren Höhepunkt findet.Das Kloster ist eng mit den Heiligen Gallus und Otmar verbunden. Gallus gründete im 7. Jahrhundert eine Einsiedelei, aus der später das Kloster hervorging, und Otmar wird als der eigentliche Gründer des Klosters verehrt. Über Jahrhunderte hinweg war das Kloster St. Gallen ein bedeutendes Zentrum für Wissenschaft, Kunst und Kultur und bleibt bis heute ein beeindruckendes Beispiel für die reiche klösterliche Tradition Europas.
■ Klosterhof 6B, 9000 St. Gallen, Schweiz, www.stiftsbezirk.ch
Schokoladige Auszeit
Leider hat es wieder stärker zu regnen begonnen, so dass wir keine rechte Lust haben, weiter durch die Gassen zu schlendern. Also suchen wir uns eine Einkehrmöglichkeit und landen schließlich in der Chocolaterie am Klosterplatz, wo wir im hinteren Bereich einen kleinen Tisch und zwei Sessel entdecken, die wir in Beschlag nehmen. Wir bestellen uns einen leckeren Cappuccino und eine heiße Schokolade sowie ein Stück Kuchen – eine Bora Bora Schnitte, die ebenfalls fantastisch schmeckt. Wir holen unsere Kindle heraus und verbringen nun eine sehr gemütliche, längere Pause im Trockenen in diesem wunderbaren Café.
Cappuccino
Kaffee & Kuchen
Aussichtspunkt St. Gallen
Als der Regen irgendwann nachzulassen scheint, raffen wir uns wieder auf und nehmen nach einem Zwischenstopp in einem größeren Einkaufszentrum am Neumarkt einen Aussichtspunkt auf meiner Karte ins Visier. Den zu finden ist gar nicht so einfach, denn wir müssen einige kleine, gut versteckte, verwinkelte Treppen finden und hinaufsteigen. Oben angekommen werden wir mit einem wunderschönen Blick auf St. Gallen und das Kloster belohnt. Im Hintergrund kann man sogar den Bodensee und das deutsche Ufer im Norden erahnen.
Kathedrale St. Gallen
Blick über St. Gallen
St. Gallen bietet zahlreiche historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten. Das Herzstück ist der Stiftsbezirk, der seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier befinden sich die berühmte Stiftsbibliothek mit ihrer prächtigen Rokoko-Ausstattung und umfangreichen Büchersammlung, die beeindruckende barocke Kathedrale sowie die gut erhaltene Klosteranlage.Weitere bedeutende Attraktionen sind das Textilmuseum, das die lange Tradition der Stadt in der Textilindustrie dokumentiert, und das Naherholungsgebiet Drei Weieren, das mit Seen und Spazierwegen zum Verweilen einlädt. Der Säntispark bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten, während die historische Altstadt mit ihren farbenfrohen Häusern und engen Gassen zum Bummeln einlädt. Stadtführungen und kulturelle Veranstaltungen ergänzen das Angebot. Ausflüge in die Umgebung, wie zum Bodensee oder in die Appenzeller Alpen, runden den Besuch ab.
Impressionen St. Gallen
Mit einem weiteren schönen Eindruck geht es zurück, wo wir nun bei sogar etwas Sonnenschein noch das eine oder andere Haus sowie spannende Parkflächenmarkierungen fotografieren, bevor wir schließlich wieder ins Auto steigen und nun Arbon, den Ort unseres nächsten Hotelaufenthaltes ansteuern.
Sperrfläche mal anders
St. Gallen im Regen
Kunstvoll verziertes Gebäude
Hübsches Fachwerk
Vielfalt rocks!
Arbon
Hotel Seegarten
Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Hotel Seegarten, wo unser Zimmer schon etwas vor der offiziellen Check-in-Zeit fertig ist, so dass wir unser Quartier beziehen können. Unser Zimmer ist genügend groß, freundlich eingerichtet, sauber und besitzt ein helles, modernes Duschbad.
Doppelzimmer
Doppelbett
Duschbad
Spaziergang durch Arbon
Da aber später wieder Regen angesagt ist und es gerade trocken ist, machen wir uns relativ schnell zu Fuß auf, um die Innenstadt von Arbon zu besichtigen. Dazu schlendern wir den Seeweg entlang, der sich aber nicht als der erhoffte Weg direkt am Bodensee entpuppt. Denn zwischen diesem und dem Weg liegt noch ein Streifen Naturschutzgebiet, das aus Wasser, Pflanzen und Bäumen besteht und keinen Blick auf den Bodensee zulässt. Erst nach etwa 600 Metern kommen wir dem Bodensee näher. Auch auf dieser Seite steht das Wasser sehr hoch. Es fehlen nur noch ca. 10 cm und der Uferweg wäre überflutet. Wir machen ein paar Fotos vor dem bedrohlich wirkenden Himmel, bevor wir weiterlaufen. In der eigentlichen Altstadt angekommen, entdecken wir einige interessante Fachwerkhäuser, den Bistroturm und das kleine Schloss, das ein Museum beherbergt. Im Hafen liegen viele kleine Boote. Auch hier fehlen teilweise nur 10 bis 15 cm, bevor wahrscheinlich alles unter Wasser steht. Wirklich Aufregendes entdecken wir nicht, außer dass hier morgen ein Fest stattfinden soll.
Überflutetes Ufer
Bodensee
Fachwerkhäuser
Arbon
Auf dem Rückweg wollen wir eigentlich in einem Restaurant oder ähnlichem einkehren, entdecken aber nichts Brauchbares, was offen hat. Sehr merkwürdig für einen Freitagnachmittag an einem der angeblich schönsten Orte am Südufer des Bodensees.
Naja, dann eben Plan B oder besser Plan M. Und der besteht aus einem 2 km entfernten McDonald’s, wo wir für Schweizer Verhältnisse günstig essen, bis wir satt sind. Das muss ja auch mal möglich sein. Denn für ein Hauptgericht kommt man hier in der Schweiz schnell auf 40-50 Euro pro Person, ohne Getränke. So aber werden wir beide für 40 Euro satt, Getränke inklusive.
Fastfood
Mit gut gefüllten Bäuchen geht es nach einem Abstecher bei Aldi zurück ins Hotel, wo wir bei nun wieder einsetzendem Dauerregen einen entspannten Leseabend verbringen. Ich bin mittlerweile beim dritten Buch auf dieser Reise angelangt, da ich vor einigen Monaten meine Leseleidenschaft wiederentdeckt habe.
Morgen erkunden wir das südliche Ufer des Bodensees!
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