Begleite uns auf eine herrliche Rundwanderung auf dem Steinzeitpfad bei Ehrenkirchen. Der herrliche, rund 4 Kilometer lange Wanderweg ist Naturerlebnis und Zeitreise zugleich. Wir haben ihn getestet. Erfahre, wie uns diese schöne Wanderung gefallen hat.
Endlich wieder wandern! Meine Heuschnupfensaison ist vorbei und so startet endlich wieder die Wandersaison – wenn auch Dank Corona dieses Jahr später als sonst.
Zum Aufwärmen haben wir uns einen hübschen Erlebnispad ganz in der Nähe gesucht – den Steinzeitpfad am Ölberg in Ehrenkirchen.
Übersicht
Steinzeitpfad Ehrenkirchen – Startpunkt
Es ist Sonntag, wir haben schön gefrühstückt und so fahren wir bereits gegen halb Neun auf den kleinen Parkplatz der Kirche St. Georg in Ehrenkirchen, wo der ca. 4 Kilometer lange Rundwanderweg startet.
Direkt neben der hübschen Kirche steht eine große Hinweistafel, die uns viele Informationen und eine Karte zum Rundwanderweg zur Verfügung stellt. Außerdem gibt es einen kleinen Kasten mit Flyern zum Steinzeitpfad, was mir sehr gut gefällt. Natürlich schnappen auch wir uns einen und ziehen los.
Es geht direkt hinter der Kirche eine hübsche steinerne Treppe aufwärts und keine 100 Meter später befinden wir uns am Fuße herrlicher Reben mit toller Sicht auf Ehrenkirchen und Umgebung. Auch die Burg Staufen entdecken wir in geringer Entfernung – einen Ausflug dorthin kann ich ebenfalls nur empfehlen.
Wir aber folgen nun dem sehr gut ausgeschilderten Rundwanderweg, entscheiden uns für die empfohlene Wanderrichtung im Uhrzeigersinn und entdecken alsbald die erste Informationstafel über die Zauneidechse.
Unser erstes Ziel jedoch ist die hübsche, kleine Ölbergkapelle von der aus man eine herrliche Sicht genießt. Der Weg dort hinauf steigt stetig an, ist aber sehr gut zu Fuß machbar. Alle paar Meter laden hübsche Bänke zum Verweilen, Entschleunigen und Genießen der Umgebung ein.
Ölbergkapelle
An der Kapelle angekommen schauen wir uns in Ruhe um und machen ein paar Fotos – auch wenn sich der Himmel leider ziemlich verhangen zeigt. Trotzdem genieße ich es sehr, endlich wieder mit meiner Kamera auf Motivjagd gehen zu können.
Wir laufen weiter an Reben entlang und freuen uns schon auf die wunderbaren Trauben, die dort bis zum Herbst wachsen und reifen werden.
Kurz vor dem Eintritt in den Wald kommen wir an einem Abzweig, der einen optionalen Abstecher zu einer rekonstruierten Wallanlage der Jungsteinzeit führt. Wir entscheiden uns jedoch, auf dem Hauptweg zu bleiben.
Der breite Weg führt uns hinein in einen wunderschönen Buchenwald. Das Grün der Bäume, das von frühlingshaftem Hellgrün nun in sommerliches Dunkelgrün übergegangen ist, gefällt mir sehr.
Der Waldweg führt in einigen Schwüngen nun weitestgehend abwärts. Die Kühle des Waldes, das Zwitschern der Vögel – herrlich!
Als uns der Weg jedoch plötzlich aus dem Wald hinaus führt, werde ich stutzig. So sollte das eigentlich nicht sein. Nach eingehendem Studium der Karte und Maps.me bekomme ich heraus, dass wir einen Abzweig übersehen haben müssen.
Wir laufen also ein wenig zurück – und tatsächlich – im 90° Winkel zweigt ein unscheinbarer kleiner Weg vom Hauptweg ab. Jetzt entdecken wir auch den Wegweiser, den wir zuvor übersehen hatten, im Schatten eines Baumes.
Der Weg führt uns nun auf einem kleinen Weg am Waldrand entlang Richtung Eilighofen. Wir entdecken weitere Hinweistafeln und Überreste der Burg Hauensfels, die sich aber mehr oder weniger nur als Felsen in dichtem Wald herausstellen.
Teufelsküche & Steinzeithöhlen
Richtig spannend wird es dann jedoch an der Teufelsküche, wo wir Felsenhöhlen entdecken. Einst waren das Wohnhöhlen von Rentierjägern, die hier vor 13.000 Jahren auf Jagd gingen. Doch Jagd gab es in dieser Region auch schon viel früher. Vor 140.000 Jahren jagden am Steinberg, direkt neben dem Ölberg, Neandertaler nach Mammuts. Kaum vorstellbar, oder?
Diese kleine Zeitreise ist richtig spannend – ein toller Erlebnispfad. Über schmale Stufen kraxeln wir abseits des Weges – natürlich auf eigene Gefahr – direkt hinauf zu den Höhlen, die es zu besichtigen wirklich lohnt. Ich mache ein paar Bilder und bin sehr froh, diesen Abzweig mitgenommen zu haben.
Für mich persönlich ist die Teufelsküche zusammen mit der Aussicht von der Ölbergkapelle der Höhepunkt des Steinzeitpfades.
Nach diesem Erlebnis geht es auf einem sehr schmalen, sehr spannenden Weg auf leichter Anhöhe weiter. Fast wie ein kleiner, zugewachsener Tunnel führt uns der Pfad wieder in Richtung unseres Ausgangspunktes.
Als wir den Wald verlassen, befinden wir uns wieder am Fuße der Reben, wo ich noch einmal die im frühen Wachstumsstadium befindlichen, grünen Trauben bewundere. Ein letzter herrlicher Blick auf Ehrenkirchen und auf seine hübsche Kirche und ehe wir uns versehen, sind wir nach 80 Minuten wieder am Ausgangspunkt unser Wanderung.
Fazit zum Steinzeitpfad Ehrenkirchen
Der Steinzeitpfad am Ölberg war definitiv einen Ausflug wert. Er nahm uns mit auf eine kleine Zeitreise am Rande des Schwarzwaldes. Abwechslungsreich, informativ, schön und gespickt mit tollen Aussichten hat uns der Erlebnispfad den Sonntag versüßt und richtig Lust gemacht, nun wieder vermehrt den Schwarzwald und seine Umgebung zu erwandern.
Update 16.01.2022
Aufgrund von Leserfeedback möchte ich ergänzen, dass der Weg bei Nässe und nach Regen schwieriger zu begehen ist, da er teilweise recht rutschig werden kann. Festes Schuhwerk ist bei jedem Wetter Pflicht. An der Teufelsküche sollte zudem unter dem überhängenden Fels auf Steinschlag geachtet werden – insbesondere nach Frostnächten!
Hallo Michael, vielen Dank für Ihre schnelle Reaktion!
Es stimmt , dass ich auf den Fotos den Weg nicht wiedererkannt habe, dass wir also vielleicht von unterschiedlichen Wegen sprechen. Ich meine den Pfad, der hinter den Steinzeithöhlen direkt am Berghang weiterführt und von dem aus man über etwas Gestrüpp und einige Bäume den wirklich steilen Abhang Richtung Bollschweil hinunterblickt. Es ist tatsächlich ein Pfad und kein Weg, resistent auch als Steinzeitpfad gekennzeichnet.
Leider gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass man für diesen Weg nicht nur schwindelfrei, sondern absolut trittsicher sein muss. Er ist stellenweise nicht breiter als 30-40cm , streckenweise steil und jetzt im Januar durch Feuchtigkeit extrem rutschig. Ich bin fassungslos, dass man solch einen Weg kommentarlos allen zugänglich macht und die Gefährlichkeit nicht benennt. Die schöne Aussicht kann man nicht genießen, denn der man muss sich extrem auf seine Füße konzentrieren.
Hallo Dorothea,
Reden wir hier wirklich vom gleichen Wanderweg? Ich kann mich nicht erinnern, dass der Weg an irgendeiner Stelle gefährlich war – allerdings bin ich ihn auch nicht im Januar gegangen. Wie du den Bildern meines Berichtes entnehmen kannst, ist er eigentlich überall gut begehbar, meist sehr breit. Ich kann mich lediglich an ein etwas schmaler ausfallendes Stück kurz vor Ende erinnern, wo der Weg tatsächlich recht schmal ist. Bei uns war er damals nichtsdestotrotz sehr gut begehbar und keineswegs gefährlich.
Tut mir leid, dass du das anscheinend zur jetzigen Jahreszeit gänzlich anders wahrgenommen hast und eine eher negative Erfahrung gesammelt hast. Wir fanden den Weg sehr nett.
PS An welcher Stelle muss man für den Weg schwindelfrei sein? Reden wir wirklich vom gleichen Wanderweg?
PPS Ich werde aufgrund deines Hinweises aber trotzdem einen entsprechenden Hinweis im Artikel ergänzen.