Wie viel kostet eine Rundreise durch Norwegen für eine Familie mit 3 Personen? Um das herauszufinden haben wir wie immer alle unsere Ausgaben während unserer eigenen Reise durch Norwegen aufgeschrieben. Das Ergebnis stelle ich dir nachfolgend vor.
Übersicht
Unsere Route
Um nach Norwegen zu reisen, sind wir von Frankfurt aus nach Oslo geflogen und dann direkt weiter nach Bergen. Dort haben wir unseren Mietwagen aufgenommen und unseren Roadtrip gestartet. Nach 2 Tagen in Bergen fuhren wir Richtung Norden – weitestgehend über die E39 – bis nach Trondheim hoch, von wo aus wir wieder heimflogen. Wir machten dabei jeweils mehrtägige Stopps in Lavik, Geiranger und Molde. Natürlich haben wir uns auch Ålesund und Trondheim näher angeschaut. Von unseren Basisstationen aus haben wir zudem viele Ausflüge unternommen.
Reiseberichte unserer Norwegen Rundreise
Norwegen Reisekosten – Was haben wir ausgegeben?
Kosten für Flüge
Unsere Flüge haben wir dieses Mal über Opodo gebucht. Es handelte sich um eine Kombination aus internationalen Lufthansa Flügen und Inlandsflügen mit Scandinavian Airlines. Da ich beide Flüge aus einer Hand buchen wollte (ist sicherer, wenn etwas mit dem Anschluss schief geht) und Opodo der einzige Anbieter war, der eine für uns passende Flugkombination an ganz bestimmten Tagen und mit vernünftigen Umsteigezeiten anbot, haben wir zum ersten Mal nicht direkt über die Fluggesellschaften oder andere einschlägige Portale gebucht.
Gekostet haben die Gabelflüge für 3 Personen von Frankfurt über Oslo nach Bergen und zurück von Trondheim über Oslo nach Frankfurt 979 €, was absolut okay ist.
Kosten Mietwagen
Unser Mietwagen war der zweitgrößte Posten auf unserer Gesamtrechnung. Ich habe wie so oft über den ADAC bei Hertz gebucht – einer Kombination, der ich vertraue und von der ich weiß, dass das in allen Ländern stets sehr gut funktioniert – auch was Rückgabe, Versicherungen etc. betrifft. Der Mietwagen selbst war für 15 Tage zu einem Preis von 959 € zu haben. Dazu kamen jedoch leider die extrem teure Einwegmiete von zusätzlich 683 €, sowie eine Rückgabegebühr außerhalb der normalen Öffnungszeiten (zu der wir durch einen sehr frühen Rückflug gezwungen waren) von 121 €. Inklusive Mautgebühren von 50 Euro kommen wir so auf einen Betrag von 1.630 €. Dazu kommen dann jedoch auch noch Kosten für Benzin in Höhe von 178 €, sowie Parkgebühren in Bergen, Ålesund und Trondheim von 81 €.
Gesamtkosten für alles rund ums Auto: 1.889 €
Kosten Fähre
Norwegen ist das Land der Fjorde und entsprechend oft waren wir gezwungen, diese wunderschönen Wasserstraßen per Fähre zu überqueren. Das geht sehr einfach und ist völlig unproblematisch, kostet aber jeweils eine entsprechende Gebühr, die zumeist von der Anzahl der Personen innerhalb eines PKWs – in unserem Fall also 3 – abhängig ist.
Sieben Mal mussten wir auf eine Fähre zurückgreifen. Dabei haben wir im Schnitt 14,80 € bezahlt, was zu einem Gesamtbetrag von 103,60 € führt.
Kosten Schiffahrten
Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, Norwegen auch vom Wasser aus zu erkunden. Den Sognefjord haben wir über eine herrliche Fahrt von Balestrand nach Fjærland und zurück für 135 € erkundet, in Geiranger sind wir mit der Autofähre nach Hellesylt und zurück für 111 € gefahren. Letzteres ist nämlich preiswerter und angenehmer als die vor Ort angebotenen „richtigen Rundfahrten“ – und das aus 2 Gründen: Die Fahrt dauert 2 x 60 Minuten statt einmal 90 Minuten und das Sonnendeck liegt höher als auf den Ausflugsbooten (besser zum Fotografieren!) – und preiswerter ist das wie gesagt auch.
Ergibt also Gesamtkosten von 246 €.
Zuzüglich einer Seilbahnfahrt in Bergen kommen wir alles in allem also in der Kategorie Transport dieses Mal auf stolze 3.249 €. Das ergibt pro Tag im Schnitt rund 217 € – rechnet man die Flüge der Vergleichbarkeit halber heraus, sind es 151 € pro Tag.
Kosten für Übernachtungen
Für Übernachtungen haben wir in Norwegen 3.192 € ausgegeben – deutlich mehr, als für uns sonst üblich. Das lag aber vor allem an 4 Übernachtungen in Geiranger, die extrem teuer waren. Wir haben allein dort 1.179 € ausgegeben, obwohl unser Zimmer nicht mal dem entsprach, was wir an den anderen 4 Stationen für deutlich weniger Geld bekommen haben. Geiranger ist leider einer der Touristen-Spots schlechthin und da wir ein Hotel mit Frühstück gesucht haben und im Umkreis von mehr als 100 Kilometern nichts Vernünftiges gefunden haben, blieb uns quasi nichts anderes übrig, als in diesen sauren bzw. teuren Apfel zu beißen.
Tipp: Es ist gar nicht einfach, in Norwegen wirklich gute Unterkünfte zu bekommen. Wir haben bereits mehr als ein Jahr im Voraus gebucht und schon da war das Angebot nicht besonders groß. Wer also weniger flexibel ist wie wir, sollte unbedingt mindestens ein Jahr im Voraus buchen – eher sogar noch früher!
Im Nachhinein betrachtet hätten wir uns in Geiranger eine Übernachtung sparen können, denn wir hätten alle Highlights auch bequem mit einem Tag weniger anschauen können. Das wohl beste Preis-Leistungs-Verhältnis hatten wir in Lavik, direkt am Sognefjord. Hier haben wir für ein sehr großes Zimmer mit tollem Ausblick gerade mal 625 Euro für 3 Nächte gezahlt.
Insgesamt kamen wir pro Nacht im Schnitt auf 213 Euro. Alle Unterkünfte hatten jedoch Frühstück inkludiert.
Kosten für Verpflegung
Aus gutem Grund haben wir darauf geachtet, dass alle unsere Hotels Frühstück inkludiert haben, denn vor allem Lebensmittel sind in Norwegen recht teuer. Wir haben nur 4 Mal in Restaurants gegessen und dabei im Schnitt 70 € ausgegeben. Dazu kommen 2 Besuche in Fastfood-Läden, die mit jeweils rund 32 Euro zu buche schlagen. In allen 6 Fällen haben wir uns für jeweils sehr preiswerte Gerichte entschieden gehabt. In der Regel begannen die Gerichte auf den Speisekarten ab 20+ € für einen einfachen Burger – nach oben offen.
Daher haben wir uns hauptsächlich in Supermärkten selbst verpflegt – oft sehr einfach, denn schon eine 1,5 Liter Flasche Wasser war selten unter 1 € zu bekommen. Im Schnitt würde ich sagen, haben die Lebensmittel das Zwei- bis Dreifache dessen gekostet, was wir in Deutschland hätten bezahlen müssen.
Durch Zurückhaltung und oft einfache Verpflegung kamen wir insgesamt auf 684 €, was einem Satz von ca. 50 € pro Tag entspricht.
Kosten für Eintritte & Vergnügen
Für Eintritte haben wir vor allem in den Städten etwa 224 € ausgegeben. Das war absolut in Ordnung und nicht wirklich teurer als in anderen Ländern auch. Natürlich haben wir in Norwegen aber vor allem die atemberaubende Natur genossen.
Cruisen, wandern und die Fjorde und Berge bestaunen – das alles gibt es völlig umsonst in diesem wunderschönen Land!
Trotzdem haben wir uns in den Städten den ein oder anderen Museumsbesuch gegönnt. Am teuersten ist der Besuch des Aquariums in Bergen ausgefallen, wo wir rund 70 Euro zu dritt gezahlt haben.
Für Souvenirs haben wir in Norwegen rund 151 € ausgegeben.
Fazit Reisekosten Norwegen
Um es mit einem Satz zu sagen: Norwegen ist teuer! Zumindest für uns war es einer der teuersten Reisen bisher, wenn man alle Kosten pro Kopf und pro Tag herunterbricht. Besonders aufgefallen sind uns dabei die Kosten für Lebensmittel. Übernachtungen waren im Grunde okay, wenn man mal von Geiranger absieht. Auch der Mietwagen war nicht übermäßig teuer – nur die Einwegmiete war extrem happig. Wer hier also kräftig sparen möchte, der sollte drauf achten, eine Rundtour zu unternehmen und möglichst in Geiranger nur einen kurzen Stop einlegen.
Natürlich kann man in Norwegen auch preiswerter unterwegs sein, als wir es gewesen sind. Aber unsere Zeit war knapp bemessen, lag ferienbedingt in der Hauptsaison und wir sind auch keine Freunde des Campens oder von Wohnmobilen. Wer eher stationär Urlaub macht, kann sicher auch preiswertere und tolle Ferienunterkünfte finden. Wir waren dagegen auf Hotels angewiesen.
So verteilen sich unsere Ausgaben – exklusive Flüge – für die rund 2 Wochen auf folgende Kosten:
Gesamt | ||||
Pro Tag |
Insgesamt haben wir in 15 Tagen inklusive Flüge 7.501 € ausgegeben. Pro Tag entspricht das einem Wert von 500 €, was doppelt so hoch liegt, als wir sonst üblicherweise pro Tag auf Reisen ausgeben (unser Schnitt liegt bei rund 250 €). Zum Vergleich – in Venedig lagen unsere Tagesausgaben bei rund 247 € (ohne Anreisekosten) und bei unserer Österreich Rundreise bei rund 266 €.
Gerade das Preisniveau war es auch, dass uns lange Zeit von einer Reise nach Norwegen abgehalten hat. Doch da wir eben auch schon lange davon geträumt haben, haben wir dieses Mal etwas tiefer in die Tasche gegriffen – und ganz ehrlich? Wir haben es nicht bereut!
Norwegen ist ein wundervolles Land mit herrlicher Natur, tollen Landschaften und eignet sich perfekt zum Entschleunigen aus dem sonst oft stressigen Alltag!
Mal schauen, ob unser nächster Roadtrip durch Namibia ähnlich oder sogar noch teurer werden wird!
Also bei diesen Kosten für die Einwegmiete müsste man sich schon überlegen ob nicht die Rückfahrt nach Oslo eine Option wäre. Übernachtungen: warum nicht mal ne Hütte auf einem Campingplatz…weit unter 100 Euro für drei Personen
Ja, dem stimme ich zu. Bei uns hat letztlich der zeitliche Rahmen den Ausschlag gegeben, weshalb eine Rückfahrt nach Oslo einfach nicht für uns gepasst hat. Aber rein von den Kosten her ist das definitiv günstiger.
Campingplatz, Zelt & Co. sind inzwischen so gar nicht mehr unser Ding. Wir reisen oft intensiv und kurz und da ist uns am Ende des Tages einfach ein schönes Zimmer, ein sauberes Bad mit heißer Dusche und ein gutes Bett nebst Frühstück am nächsten Morgen einfach wichtig. Aber klar, rein aus Kosten Gründen gibt es natürlich auch preiswertere Möglichkeiten zu reisen. Aber da muss jeder schauen, was er für Ansprüche hat.
Hallo Michael.
Sehr gut beschrieben und Aufgelistet.
Ich möchte ab dem nächsten Jahr, Reisen, mit Rucksacktouristen durchführen.
Ich habe mehrere Jahre in Norge gelebt, und weiß, wie man hier und da, ne „Mark“ sparen kann.
Aber, wie Du schon beschrieben hast, die Preise sind der Wahnsinn.
Wünsche euch noch viele schöne Reisen.
LG Mirko aus Thüringen
Wahnsinn!! Es ist so schade, dass in Skandinavien alles so teuer ist … Habe jetzt einen Monat in Schweden gelebt. Da kann man immerhin containern – ich habe quasi keine Lebensmittel gekauft … Da Norwegen sich von Schweden abgeschottet hat, hatte ich außerdem die einmalige Chance, mir dieses Land mal anzusehen – das hätte ich sonst nie gemacht und wäre immer nach Norwegen gefahren. ;)
Die Fotoparade wird super! :D
Gruß
Claire
Bin gespannt auf deine Bilder! Muss mal sehen, unter welches Motto ich die Fotoparade dieses Jahr stelle. Wird aufgrund von Corona sicher „weiter gefasst sein“, da mit Reisen bei den meisten ja in diesem Jahr nur wenig war. Aber sie wird definitiv stattfinden! ;-)
Ist Schweden denn ähnlich teuer wie Norwegen?