Begleite uns auf eine wunderschöne Herbstwanderung auf dem Schwarzwälder Genießerpfad – Rötenbachschlucht. Der herrliche Rundwanderweg ist ideal für Naturliebhaber und bietet von schönen Wäldern bis zu fantastischen Aussichten viel Abwechslung.
In dichtem Nebel starten wir unseren Ausflug in Freiburg und fahren mit dem Auto über die B31, vorbei an Titisee-Neustadt bis nach Rötenbach. Den Wanderparkplatz Hardt müssen wir zwar ein wenig suchen, finden ihn aber nach ein, zwei kurzen Irrfahrten doch noch.
Übersicht
Wanderparkplatz Hardt
Zu unserem Erstaunen stehen schon eine ganze Menge Autos auf dem Wanderparkplatz Hardt, doch auch wir finden noch ein freies Plätzchen. Noch immer hat der Nebel den Schwarzwald fest im Griff, doch wir sind fest davon überzeugt, dass bald die Sonne die Oberhand gewinnen wird. Der Sommer und speziell dieser Spätsommer ist einfach nur herrlich. Und auch heute hoffen wir noch auf einen wunderschönen Tag.
Genießerpfad – Rötenbachschlucht
Wir studieren kurz die Wanderkarte und dann geht es los. Auf uns wartet heute der Schwarzwälder Genießerpfad – Rötenbachschlucht mit rund 10 Kilometern und durchaus anspruchsvollen Pfaden und Wegen.
Mit Rucksack, meiner 6D Mark II und viel guter Laune bewaffnet, folgen wir dem Weg, der gesäumt ist von bunten, herbstlichen leuchtenden Bäumen, die einen tollen Kontrast zum in der Luft liegenden Nebel bilden.
Nach wenigen Metern biegen wir auf einer Wiese nach rechts ab und nähern uns einem nahen Wald.
Am Rand des schönen Wäldchen angekommen, sehen wir die Wegweiser unseres Rundweges nach links und rechts zeigend. Wir entscheiden uns für die empfohlene Laufrichtung und biegen nach rechts ab.
Der nun folgende Weg führt uns entlang des hübschen Rötenbachs, der leise plätschernd neben uns her fließt. Die Luft ist herrlich. Es riecht nach frischem Moos, Tau benetzte Farne, Sträucher und Moose säumen unseren Weg. So wunderbar. Die bunten Blätter leuchten regelrecht.
Der Weg selbst führt uns auf schmalem Pfad durch den Wald. Es geht über Wurzeln, Stock und Stein. Trittsicherheit ist schon jetzt definitiv erforderlich.
Plötzlich gelangen wir an eine größere Kreuzung mit einer Brücke. Unser Weg führt hier gleich in drei Richtungen weiter. Nach ein wenig Grübeln finden wir jedoch den richtigen Abzweig, der uns zunächst nach rechts von der Brücke weg und dann links einen schmalen Pfad die Böschung hinabführt.
Der Weg bleibt märchenhaft schön. Fast ein wenig verwunschen. Anderen Wanderern begegnen wir nicht. Es geht mal aufwärts, mal abwärts – immer begleitet vom wildromantischen Bach, der durch die Rötenbachschlucht fließt. Ich fotografiere Farne, Pilze und Bäume – uns gefällt dieser Schwarzwälder Genießerpfad ausgesprochen gut.
Sogar einen kleinen Wasserfall entdecke ich – eine perfekte Stelle für eine kleine Langzeitbelichtung!
Bald beginnt auch die Sonne vereinzelt durch die Bäume zu linsen, was faszinierende und schöne Lichtflecken im Wald und entlang des Weges hinterlässt. Der Boden ist feucht, einige der Steine und Wurzeln über die wir steigen sind recht glitschig. Doch obwohl wir gut auf unsere Schritte achten, haben wir auch Augen für die Schönheit dieses Weges, die Natur und diese herrliche, fast mystisch wirkende Stimmung.
Es geht mal hüben, mal drüben am Bach entlang. Immer wieder überqueren wir kleine Brücken.
Rötenbachschluchthütte
Der Weg führt mal direkt neben dem Bach, mal ein wenig erhöht durch die Schlucht, bis wir schließlich auf die Rötenbachschluchthütte treffen. Was für eine herrliche, hübsche kleine Hütte! Das Dach grün und aus dickem Moos bestehend, hat hier sicher schon manch Wanderer eine kleine Rast eingelegt. Mich fasziniert ihr Anblick sehr.
Nach ca. 4 Kilometern treffen wir auf die Mündung des Rötenbachs in die Wutachschlucht, die wir vor einiger Zeit bereits in der 3 Schluchten Wanderung erkundet haben.
Von hier ab – wir haben gerade Kilometer 5 hinter uns gebracht – geht es nun stetig bergauf. Es ist der längste und stärkste Anstieg dieses Wanderweges. Begleitet von herrlichen Sonnenstrahlen geht es immer höher ins Gelände hinauf. Der Weg ist schmal. Rechter Hand den Wald, linker Hand die Böschung, müssen wir jedoch gut auf unsere Schritte achten. Wir kommen an einigen Geröllhalden vorbei, auf denen wir lieber nicht abrutschen wollen.
Die bunten Blätter der Bäume erstrahlen im Sonnenlicht. Die Fernsicht auf die Hänge des Schwarzwalds lässt jedoch aufgrund diesiger Lichtverhältnisse noch zu wünschen übrig. Uns stört es nicht, denn wir genießen den Weg auch so sehr.
Der Aufstieg ist nicht allzu steil und gut machbar. Immer wieder begegnen uns malerisch schöne Bäume mit Wurzeln, die wild und urwüchsig erscheinen.
Auf etwa der Hälfte des Aufstiegs macht der Weg eine Kehre. Es geht durch einen kleinen Tunnel, in einer Art Unterführung unter einer ehemaligen Bahnstrecke hindurch. Anschließend geht es in lichter Umgebung etwas steiler bergauf, bevor der Weg wieder in den malerischen Herbstwald abbiegt und die Steigung wieder sanfter wird.
Hier kommt der Herbst nun völlig zum Tragen. Sonnendurchflutet strahlt der Weg in allen Farben. Herabgefallenes Laub auf dem Weg, Bäume mit grünen, gelben und roten Blättern über uns – was für eine wunderbare Herbststimmung. Wir haben uns längst aus unseren Jacken geschält und genießen die warmen Sonnenstrahlen bei rund 15-18 Grad sehr.
Aussicht vom Hörnle
Nach rund 1,5 km Anstieg erreichen wir den Hörnle mit seiner tollen Aussicht auf den Schwarzwald. Zwei schöne und super gemütliche Aussichtsbänke stehen hier, die wir sogleich in Beschlag nehmen. Unser Vesper, die Ruhe und die Aussicht genießend verleben wir eine herrliche Auszeit.
Mit Sonne im Gesicht und guter Laune im Gepäck staunen wir über die fast vollkommene Ruhe hier an diesem herrlichen Ort. Vögel zwitschern, Blätter rauschen – aber das ist auch schon alles. Keine Autos, kein Verkehr, keine aufheulenden Motoren zu schnell fahrender Motorradfahrer stören uns. Wir könnten hier ewig verweilen. Den Feldberg entdecken wir bei heutigen Sichtverhältnissen jedoch leider nicht.
Trotzdem schnappen wir uns nach einiger Zeit wieder unsere Rucksäcke, um auch die restlichen 4 Kilometer in Angriff zu nehmen. Von hier ab verläuft der Weg breit und immer sanft abwärtsführend durch die andere Seite der Rötenbachschlucht. Der breite Schotterweg ist durchaus eine willkommene Abwechslung zu den bisherigen schmalen Pfaden, denn so können wir den Blick über die nun offenere Umgebung schweifen lassen und uns unterhaltend ganz der schönen Wanderung hingeben.
Wanderfakten Genießerpfad Rötenbachschlucht
- Ort: Rötenbach.
- Länge: 11 Kilometer.
- Schwierigkeitsgrad: mittelschwer.
- Dauer der Wanderung: ca. 4-5 Stunden.
- Besonderheiten:
- Urwüchsige Rötenbachschlucht.
- Trittsicherheit erforderlich.
- Starker Anstieg auf der Hälfte des Weges.
- Tolle Aussicht vom Hörnle.
- Nicht kinderwagentauglich.
- Einkehr-Möglichkeiten:
- Keine.
- Wegbeschreibung:
- Start am Wanderparkplatz Hardt.
- Wegweiser folgen, nach rechts über die Wiese.
- Am Wegweiser empfohlene Laufrichtung nach rechts.
- Nach erstem Waldstück an der flachen, großen Brücke (nicht überqueren) rechter Hand vorbei und dann direkt den schmalen Pfad nach links die Böschung hinab (Hinweis: Für die ganz kleine Runde die Brücke queren und wieder zurück zum Wanderparkpaltz laufen).
- Entlang des Rötenbachs durch die Schlucht bis zur Rötenbachschluchthütte (Hinweis: hier befindet sich der Stempelautomat dieses Genießerpfades).
- An der Mündung des Rötenbachs in die Wutach vorbei, dem steilen Anstieg folgen (Auf Schritte, Wurzeln und Abhang achten!)
- Durch die kleine Unterführung und weiter hinauf zum Hörnle (Tipp: Aussicht & Vesper hier genießen!)
- In Richtung Krebsgraben zum Naturschutzgebiet „Rötenbacher Wiesen“.
- Über dem Ameisenpfad zurück zum Wanderparkplatz.
- Parkmöglichkeiten:
- Wanderparkplatz Hardt.
- Koordinaten: 47.888912 N, 8.291487 E.
- Kontakt:
- Hochschwarzwald Tourismus GmbH
- Adresse: Freiburger Straße 1, 79856 Hinterzarten
- Tel: 07652/12060
- Web: www.hochschwarzwald.de/geniesserpfade
Vorbei am alten Bahnhäuschen führt der Weg in Richtung Krebsgraben und bald erneut durch eine kleine Unterführung hindurch.
Der Weg ist bestens ausgeschildert und leichten Schrittes wandern wir nun dem Naturschutzgebiet „Rötenbacher Wiesen“ entgegen.
Schon bald gesellt sich wieder der Bach zu uns. Ehe wir uns versehen, gelangen wir an die große Kreuzung mit der Brücke, die wir dieses Mal nun überqueren. Direkt dahinter geht es nach links am Bach entlang. Auf diese Weise laufen wir eine große Acht.
Der Wald, den wir nun durchwandern ist fast märchenhaft grün und erinnert uns irgendwie auch an Irland.
Ameisenweg
Bald begegnen wir dem Ameisenweg, der sich nun wieder mit unserem Rundweg vereint. Schautafeln und überdimensional große Ameisen entdecken wir.
Wir haben jedoch vor allem Augen für die Schönheit der Natur unseres Weges. Es geht erneut kurz bergauf, bevor der Weg schließlich in Richtung Rötenbach durch Wald und vorbei an Wiesen schließlich wieder zum Wanderparkplatz Hardt zurückführt.
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Fazit Genießerpfad Rötenbachschlucht
10 Kilometer liegen hinter uns. Und wir beide sind uns einig – es war einer der schönsten und abwechslungsreichsten Wanderwege, die wir bisher erleben und genießen durften.
Im Nebel losgelaufen, in herrlichstem Sonnenschein wieder angekommen, trug natürlich auch das Wetter zur herrlichen Stimmung und zur Abwechslung bei. Ich weiß nicht, wie der Genießerpfad im Frühjahr oder im Sommer wirkt – hier und heute im herrlichen Herbst, meiner liebsten Jahreszeit, war er jedenfalls purer Genuss für alle Sinne.
Und wieder Mal denke ich, Schwarzwald, was bist du schön!
Was für eine wunderschöne Herbstwanderung. Wahnsinn wie schnell der Sommer Geschichte geworden ist, danke für das mitnehmen.
Nicht wahr?! Wir wollten noch viel mehr wandern gehen – aber irgendwie ist plötzlich schon wieder „fast November“. Hoffentlich wird es nochmal ein paar Tage schön!
Wir waren heute in der Schlucht. Es ist Hochsommer und es war ein Erlebnis mit allen Sinnen durch diese Landschaft zu wandern. Ein Genuss. Aber Trittsicherheit ist schon erforderlich.
Wunderbares Erholungsgebiet und Wandergebiet. War vor einigen Jahren zur Kur hier, 5 Wochen und war nach der Ersten Woche bereits begeistert. Die Wutachschlucht und Steig, Titisee Schwarzenbachtalsperre, Hörnle, Klosterruine, Mummelsee,Hochwaldstr. und vieles mehr. Einfach schön…
Dem kann ich nur zustimmen. Das sind allesamt herrliche Orte, die du da nennst!