Auf der folgenden Seite findest du alles, was du wissen musst, wenn du als Selbstfahrer eine Rundreise in Südafrika unternehmen möchtest. Von Verkehrsregeln, über Tipps bei der Mietwagenübernahme bis hin zu Tipps fürs Parken & Tanken habe ich versucht, das Thema umfassend und übersichtlich unter Einbeziehung unserer eigenen Erfahrungen zu behandeln.

Internationaler Führerschein für Südafrika

Um in Südafrika legal mit einem Auto fahren zu dürfen, benötigst du einen „Internationalen Führerschein“. Die meisten Mietwagenfirmen bestehen allerdings nicht auf die Vorlage dieses Führerscheins. In der Regel reicht dort die Vorlage des EU Führerscheins und einer Kreditkarte. Gerätst du aber in eine Verkehrskonrolle, so kann es sein, dass der Internationale Führerschein, der gesetzlich vorgeschrieben ist, verlangt wird.

Willst du möglichem Ärger vorbeugen, so gehst du einfach mit einem Passfoto und deinem Führerschein zur Führerscheinstelle deines Heimatortes und lässt dir gegen Gebühr einen 3 Jahre gültigen Internationalen Führerschein ausstellen.

Internationaler Führerschein:

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Mietwagen für Südafrika Reise buchen

Voraussetzung für einen Mietwagen

Im Normalfall musst du mindestens 21 Jahre als sein und deinen Führerschein seit mindestens 2 Jahren besitzen. Dazu brauchst außerdem eine Kreditkarte und natürlich den Führerschein selbst. Den Internationalen Führerschein will in der Regel keine Mietwagenfirma von dir sehen. Du solltest ihn aber trotzdem wie oben erwähnt dabei haben.

Braucht man in Südafrika einen SUV?

Im Allgemeinen brauchst du in Südafrika nicht unbedingt einen SUV. Es gibt zwar einiges an Schotter- und Sandpisten – vor allem bei Anfahrt der Nationalparks, aber in der Regel sind diese gut mit einem normalen PKW befahrbar. Wir waren komplett ohne SUV unterwegs und in der Regel ging das ganz gut. Wenn du von vorn herein aber weißt, dass du viel auf unbefestigten Straßen unterwegs sein wirst und auf Nummer sicher gehen willst, dann ist ein SUV nicht verkehrt. Ist letztlich einfach auch eine Frage des Preises.

Welche Ausstattung ist angemessen?

Auf jeden Fall solltest du darauf achten, dass dein Mietwagen eine Klimaanlage besitzt und ein funktionsfähiges Reserverad plus zugehöriges Werkzeug vorhanden sind. Du solltest außerdem in Erfahrung bringen, welches Benzin du tanken musst und ob du genügend Stauraum für dein Gepäck hast. Ein GPS ist hilfreich, dank moderner Telekommunikation aber nicht unbedingt nötig.

Welche Mietwagenfirma ist empfehlenswert?

Meine Empfehlung lautet wie immer, bereits in Deutschland einen Mietwagen zu buchen. Ich mache das am liebsten über den ADAC bei Hertz. Aber auch das Buchen über Avis, Bidvest oder Sunnycars, die mit Bidvest zusammenarbeiten, funktioniert gut.

Mietwagenübernahme

Achte bei der Übernahme des Wagens auf Beschädigungen. Lasse eventuell vorhandene Steinschläge, Kratzer und Dellen sorgfältig auf dem entsprechenden Übergabeprotokoll notieren und unterschreiben. Das verhindert unnötige Diskussionen bei der Rückgabe.

Mitwagenrückgabe

Vor der Rückgabe solltest du den Zustand des Mietwagens dokumentieren. Einfach ein kurzes Video drehen oder ein paar Fotos machen. Auch das verhindert spätere Regressansprüche – bspw. in den Fällen, wo du den Wagen einfach nur irgendwo abstellen musst und die Schlüssel in ein Kästchen werfen musst. In letzterem Fall lege das Ãœbergabeprotokoll mit eventuell zuvor benannten Beschädigungen sowie ein eventuell vorhandenes GPS ins Handschuhfach. Auch das Ãœbergabeprotokoll solltest du zuvor zur Sicherheit fotografieren.

Volltanken

Denke daran, rechtzeitig vor der Rückgabe des Mietwagens noch einmal vollzutanken. In Johannesburg gibt es eine Tankstelle auf dem Flughafengelände. In Port Elisabeth haben wir außerhalb des Flughafens im Ort selbst getankt, in Hoidspruit findest du – vom Krüger Nationalpark aus kommend – eine Tankstelle nach dem Abzweig zum East Gate. Du musst also erst tanken fahren und dann wieder umdrehen, um zum East Gate zu gelangen. Auch in Kapstadt finden sich natürlich an jeder Ecke Tankstellen.

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Autofahren in Südafrika ist einfach

Braucht es ein Navigationsgerät?

Ein GPS gehört heutzutage fast immer bei Mietwagen dazu – in Südafrika solltest du aber gezielt danach fragen. In der Regel bekommst du dann ein mobiles Gerät gegen Aufpreis und Kaution ausgehändigt, das leicht zu bedienen und zu befestigen ist. Bei Verlassen des Wagens oder über Nacht solltest du solch ein mobiles GPS aber auf jeden Fall mitnehmen und nicht im Wagen lassen.

Außerdem solltest du beachten, dass das Navi nur eine Hilfestellung sein kann. Verlasse dich nicht blind darauf. Denn der schnellste Weg kann auch schon mal durch eine Gegend oder ein Township führen, das du besser meiden solltest. Auch bei Zielen innerhalb von Nationalparks sind die errechneten Routen nicht immer die richtigen. Eine zusätzliche, ganz altmodische Landkarte* ist also nie verkehrt.

Tipp: Ich vertraue seit Jahren in vielen Ländern der App Maps.me. Karten lade ich daheim bereits herunter. Mit der App kannst du hervorragend offline und zudem kostengünstig mit dem Handy navigieren. Es ist keine Onlineverbindung notwendig – lediglich das GPS deines Handys muss natürlich aktiv sein. Ich nutze die App auf Raodtripps und auch auf Wanderungen – in der Heimat und im Ausland und finde sie super angenehm. Sie hat uns schon manches Mal „den Hintern gerettet“ als andere, teurere Navigationsgeräte in bestimmten Situationen versagt haben!

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Nationalparks – eigener PKW oder Game Drive?

Viele Nationalparks in Südafrika kannst du als Selbstfahrer mit dem eigenen PKW besuchen und befahren. Das ist mit Sicherheit preiswerter als Game Drives zu buchen. Aber ganz ehrlich – die Investition in Game Drives auf entsprechenden Safari Lodges ist es mehr als Wert.

Ich empfehle ganz klar das Buchen von Game Drives und rate vom selber Fahren ab. Das hat mehrere Gründe. Auf einem Game Drive hast du einen erfahrenen Ranger bzw. Führer dabei, kannst dich ganz auf die Umgebung und die Tiere konzentrieren, siehst viel, lernst viel und kannst mit den geländegängigen Fahrzeugen an Plätze kommen, die dir als Selbstfahrer einfach versagt bleiben.

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Natur entspannt genießen – per Jeep auf Game Drives

Wenn du im Gegensatz dazu mit dem eigenen PKW unterwegs bist, musst du auf den großen, vorgeschriebenen Wegen und Straßen bleiben, kommst den Tieren in der Regel nicht so nah und darfst mitunter nicht mal immer halten. Zudem ist das eigene Risiko größer und gerade als Fahrer hast du viel weniger Möglichkeiten, dich wirklich auf die Umgebung einlassen zu können.

Übrigens, auch zum Fotografieren sind Game Drives natürlich um Welten angenehmer. Du fährst in der Regel auf offenen Jeeps, kannst jederzeit fotografieren und hast viel mehr Möglichkeiten, wirklich spektakuläre Aufnahmen machen zu können.

Game Drives in Südafrika buchen*

Verkehrsregeln in Südafrika

Linksverkehr

In Südafrika herrscht Linksverkehr. Daran gewöhnst du dich aber überraschend schnell. Als Fahrer sitzt du nun rechts im Auto, die Gangschaltung hast du links und auch Scheibenwischer und Blinker sind entsprechend vertauscht. Mit letzterem hatte ich btw. die größten Probleme. Während Fahren kein Problem war, habe ich noch nach Tagen immer den Scheibenwischer betätigt, wenn ich blinken wollte und umgekehrt.

Zum Linksverkehr ist folgendes zu beachten:

  • Auch im Linksverkehr gilt für die Vorfahrt rechts vor links.
  • Kreisverkehr (Traffic Circle oder Roundabout) werden im Uhrzeigersinn befahren.
  • Auf mehrspurigen Fahrbahnen ist die linke Spur die langsamste, überholt wird rechts.

Tipp: Vor allem am Anfang droht beim Linksabbiegen schon mal der Bordstein. Hier einen genügend großen Bogen fahren. Ansonsten einfach immer am Verkehr und Vordermann orientieren, dann klappt das auch schnell mit dem Linksverkehr.

Ampeln

Ampeln finden sich eigentlich nur in den größeren Ortschaften und Städten. Oft werden sie mit dem Wort „Robot“ angekündigt. Was mir sehr gut gefiel – die Ampeln sind groß, nicht zu übersehen und sie stehen meist vor der Kreuzung und gedoppelt noch einmal auf der gegenüberliegenden Seite. Das hat den Vorteil, dass du die Ampel immer siehst, auch wenn du bereits recht weit auf der Kreuzung stehst. Ist am Anfang manchmal irritierend, aber du gewöhnst dich schnell daran. Ich fand’s super.

Wichtig zu wissen – Fußgänger ignorieren oft das eigene Rot. Also gut aufpassen. Ansonsten gibt es dazu nicht viel zu sagen – rot-gelb-grün funktioniert wie in Deutschland auch. Nach Einbruch der Dunkelheit verstehen Südafrikaner das rote Licht bei wenig Verkehrsaufkommen allerdings oft auch als „Vorfahrt-Achten“ und fahren, wenn alles frei ist, auch bei rot. Auch hier also besonders vorsichtig sein.

Sollte die Ampel rot blinken, heißt das, sie ist außer Betrieb, dann gilt die 4-Wege-Stopp Regel wie nachfolgend erklärt.

Verhalten am 4-Wege-Stopp-Schild

Ãœberall im Land finden sich an Kreuzungen die 4-Wege-Stopp Regel. Oftmals wird sie durch ein „4S“ oder einfach ein „4“ als Schild angekündigt, manchmal befinden sich auch einfach nur durchgezogene, weiße Querstriche auf der Fahrbahn. Im besten Fall stehen Stoppschilder an der Kreuzung. In einigen Fällen kündigen Rillen auf der Fahrbahn ein solche Stopp-Kreuzung an.

In allen Varianten gilt: Wer zuerst stoppt, darf auch als erster wieder fahren!

Das funktioniert hervorragend und ich wünschte mir, in Deutschland gäbe es auch diese Regelung.

Hinweis: In Südafrika gibt es diese 4-Wege-Stopps auch plötzlich und unvermittelt auf gut ausgebauten Schnellstraßen. Kann also gut sein, dass du mit 100 km/h gerade durch die Gegend braust und sehr plötzlich auf eine solche Kreuzung triffst. Auch hier heißt es, konzentriert bleiben.

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Unterwegs mit dem Mietwagen in Südafrika

Ãœberholen

Langsame Fahrzeuge machen Platz, wenn das dahinter fahrende Fahrzeug überholen möchte (und daher dicht auffährt). Dazu wird auch der breite, oft vorhandene, mit gelbem Strich abgetrennte Bereich für Fußgänger genutzt. Nach dem Überholvorgang bedankt sich der Überholende in der Regel mit kurzem Setzen der Warnblinkanlage. Der Überholte quittiert das mit der Lichthupe. Klingt komisch? Funktioniert aber wunderbar!

Hinweis: Beim Überholen auch immer mal einen Blick in den rechten Außenspiegel werfen. Mir ist es einige Male passiert, dass während ich zum Überholen ansetzte, mich bereits ein Fahrzeug zu überholen versuchte.

Weitere Verkehrsregeln

  • Autos im Kreisel haben Vorfahrt.
  • Kreisverkehre sind meist mehrspurig. Beim Ausfahren besondere Vorsicht walten lassen und rechtzeitig blinken!
  • Unbedingt immer auf Fußgänger achten! Es ist normal, bei Rot über die Ampel zu laufen, wenn sich die Gelegenheit bietet.
  • Tiere haben Vorfahrt.

Straßenverhältnisse

Im Süden entlang der Garden Route sind die Straßen durchweg sehr gut. Es gibt kaum Schlaglöcher, Fahrbahnmarkierungen sind stets vorhanden. Anders verhält es sich im nördlicheren Teil in der Nähe von Johannesburg. Viele Straßen, die wir dort befahren haben, waren mit Schlaglöchern übersät – teils 10-20 cm tief. Hier sind Slalom, Voraussicht und angepasste Geschwindigkeiten anzuraten.

Wir hatten keinen SUV und waren die gesamte Strecke mit einem normalen PKW unterwegs. Das war kein Problem. Lediglich auf der Zufahrt zur Kuzuko Lodge über eine wirklich heftige Sand- und Schotterpiste, hätten wir uns einen SUV gewünscht gehabt. Hier hatten wir aufgrund vieler sehr spitzer Steine auch prompt einen Platten – trotz sehr langsamer und vorsichtiger Fahrweise.

Tipp: Spätestens wenn dich ein Verkehrsschild vor „Potholes“ warnt, gehe runter vom Gas. Denn diese Schilder stehen meist aus gutem Grund da!

Wichtig zu wissen, ist, dass die Nationalstraßen und auch die Mautstraßen meist sehr gut sind. Die großen Straßen beginnen mit einem N und sind Hauptverbindungswege. Die kleineren Straßen dagegen beginnen mit einem R und haben eine meist 1-4 stellige Nummer. Bei einer einstelligen Nummer ist die Straße in der Regel noch sehr gut. Je mehr Stellen die Straße jedoch hat, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Sandpiste (Dirty Road) handelt. Doch auch hier gilt – es gibt gute und schlechte. Auf dem Weg nach Cap Agulhas befuhren wir eine feste Sandpiste mit bequem 60 km/h. An anderer Stelle trafen wir auf eine eigentlich gut aussehende Schotterpiste, die uns nach einer Stunde bei leichtem Regen zum Umdrehen zwang, weil das Risiko, stecken zu bleiben, einfach zu groß wurde.

Alles in allem waren die Straßenverhältnisse aber überraschend gut – besonders, wenn man sich an die Hauptverkehrswege hält.

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Dirty Road in Südafrika

Maut

Einige der Nationalstraßen und auch kleinere, besonders schöne Straßen wie der Chapman’s Peak Drive sind mautpflichtig. Auf Autobahnen rund um Johannesburg gibt es sogar ein e-toll System. Mietwagen haben im Allgemeinen ein entsprechendes elektronisches System verbaut, dass die Gebühren automatisch verbucht und dann per Kreditkartenabrechnung über die Mietwagenfirma abrechnet.

Ist solch ein System nicht vorhanden (am besten bei der Übernahme des Mietwagens erfragen), dann muss man sich online registrieren und Tagespässe bei ausgewiesenen Verkaufsstellen wie Supermärkten kaufen, um die Autobahn benutzen zu dürfen.

An anderen Mautstellen weiter südlich gibt es in der Regel entsprechende Mautstationen, an die du einfach heranfährst und dann bar oder per Kreditkarte bezahlst. Da ich meine Kreditkarte nicht gern aus der Hand gebe, habe ich die Barzahlung bevorzugt. Die Gebühren variieren stark – von 6 bis 75 Rand war alles dabei.

Geschwindigkeitsvorschriften

Die Geschwindigkeit solltest du in Südafrika überall genau beachten, denn es wird häufig und überall geblitzt. Selbst auf einsamen Landstraßen haben wir plötzlich das kleine berühmte Kästchen an der Seite der Fahrbahn ausmachen können. Lasse also den Stress daheim, genieße die Umgebung während der Fahrt und halte dich an die Maximalgeschwindigkeit.

  • Innerorts: 60 km/h
  • Außerorts: 100 km/h
  • Autobahn: 120 km/h
  • Nationalpark: meist maximal 40 km/h

Unserer Erfahrung nach sind aber die angegebenen Geschwindigkeitsvorschriften in den Nationalparks und auf schlechteren Straßen um Johannesburg herum ohnehin sehr optimistisch ausgelegt. Wir waren auf Straßen unterwegs, da waren auch 20-30 km/h schon fast zu viel.

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Befestigte Straße in Südafrika

Tanken in Südafrika

Preise

Das Benzin ist aus unserer Sicht als Europäer recht günstig. Etwa 80 Cent kostet ein Liter. Das entspricht je nach Umrechnungskurs etwa 13-14 Rand.

Tankstellennetz

Das Tankstellennetz in Südafrika ist recht dicht und sehr gut ausgebaut. Selbst in den Nationalparks gibt es oft Tankstellen. Auf dem Weg dorthin wirst du allerdings oft nur sehr kleine Tankstellen finden. Wir haben daher immer in größeren Orten vollgetankt. So konnten wir recht sicher davon ausgehen, dass wir mit Kreditkarte bezahlen konnten, was auf dem Land bei kleineren Tankstellen nicht immer der Fall ist.

Auf dem Weg ins Sabi Sands haben wir beispielsweise bereits in Hazyview voll getankt. So konnten wir die letzte Tankstelle vor dem Nationalpark bei Hluvukani getrost ignorieren, was gut war. Wir hätten dort aufgrund der Größe und des Umfelds nur ungern gehalten.

Tipp: Auf dem Land kannst du nicht an jeder Tankstelle immer mit Kreditkarte bezahlen. Eine gewisse Bargeldreserve solltest du für solche Situationen immer dabei haben.

Im südlichen Teil Südafrikas entlang der Garden Route brauchst du dir aber gar keine Gedanken machen. Dort gibt es fast überall Tankstellen der großen Ketten mit gut ausgebildeten Mitarbeitern.

Die üblichen Benzinsorten sind bleihaltig (leaded), bleifrei (unleaded) und Diesel.

Wie tankt man?

Zum Tanken fährst du einfach an die Zapfsäule heran. Meist wirst du von einem Mitarbeiter bereits eingewunken. Dieser kommt dann an die Seite deines Wagens und fragt, was du tanken möchtest. Du bleibst sitzen, antwortest ihm, öffnest den Tankdeckel (bei älteren Fahrzeugen musst du eventuell den Schlüssel herausgeben) und wartest einfach ab. In der Regel wird während des Tankens auch noch deine Frontscheibe geputzt – manchmal sogar komplett alle Scheiben. Auf Wunsch werden auch Ölstand und Luftdruck überprüft.

Für diesen Fullservice erwartet der Mitarbeiter ein entsprechendes Trinkgeld. Wir haben meist 5 Rand gegeben, manchmal, wenn wir nach den Nationalparks sehr dreckige Scheiben hatten und diese gut gereinigt worden waren, sogar bis zu 10 Rand.

Die Bezahlung erfolgt in bar oder mit Kreditkarte. Bei Zweiterem wird dir das Gerät ans Auto gebracht, so dass du deinen Pin eingeben kannst. Deine Kreditkarte hast du dabei immer im Blick und das ist gut so. Das Trinkgeld haben wir dann immer bar gegeben.

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Parken in Südafrika

Parken funktioniert in Südafrika in der Regel sehr unproblematisch. Fast überall gibt es sogenannte „Car Guards“, die mal offiziell, mal inoffiziell agieren und dich in eine entsprechende Parklücke einweisen. Sie passen auf dein Auto auf und erwarten dafür im Gegenzug eine kleine finanzielle Entlohnung. Wir haben üblicherweise 5 Rand gegeben. Erkennen kannst du die Car Guards oftmals an ihren Warnwesten.

In Städten haben die Parkbuchten auch oft Nummern. Wo also kein Park Guard zu sehen ist, solltest du nach einem Parkautomaten schauen. An diesem gibst du deine Nummer ein und bezahlst. Einen ausgedruckten Parkzettel, den man hinter die Windschutzscheibe legt, wie das in Deutschland der Fall ist, gibt es nicht.

Bei beiden Parkvarianten gilt jedoch wie immer: keine Wertgegenstände sichtbar im Auto liegen lassen! Auch mit Car Guard ist nicht garantiert, dass wirklich ein Einbruch verhindert wird.

Tipp: Wenn du weißt, dass du Koffer, Fotoausrüstung o.ä. im Auto hast, dann achte darauf, dass du – sobald du eingeparkt hast – nicht mehr an den Kofferraum musst. So bleibt der Inhalt verborgen und nicht jeder Umstehende weiß sofort, dass dort etwas zu holen ist. Im Zweifel sollte jemand am Fahrzeug bleiben.

Gelbe Markierungen am Straßenrand bedeuten eingeschränktes Halteverbot, bei roten Markierung herrscht strenges Halteverbot. Wenn du dein Auto nach einem Ausflug wiedersehen möchtest, solltest du diese Markierungen nicht missachten.

Achtung Abzocke!

Das Parken wird an abgelegeneren Orten auch ganz gern als Abzockmasche genutzt. Wir sind in Pilgrims Rest drauf reingefallen. Wir haben wie üblich geparkt und brav unsere 5 Rand gezahlt. Als wir wiederkamen, war unser Auto nass – angeblich gewaschen – und es stand ein schnell aufgestelltes Pappschild in der Nähe „Parking with Car Wash 270 Rand“. Genau diese Summe haben dann 4 sich bedrohlich vor uns aufbauende Afrikaner von uns verlangt. Runtergehandelt auf 200 Rand war das das teuerste Parken für 30 Minuten, das ich je bezahlt habe.

In Innenstädten empfiehlt es sich, in Parkhäusern oder auf Parkflächen von Supermärkten zu parken. Aber auch hier bitte mit gesunden Menschenverstand agieren und aufmerksam sein. In Parkhäusern möglichst nahe dem Eingang parken und nicht in der hintersten, dunklen Ecke etc.

Sicherheitshinweise für Südafrika

Vorgetäuschte Pannen und Unfälle

In verlassenen Gegenden werden ganz gern auch mal Pannen oder Unfälle von Trickbetrügern vortäuscht. Anhalter, die ihre Hilfe anbieten werden ausgeraubt. Meine Empfehlung lautet also: Weiterfahren, aber umgehend die Polizei alarmieren, die Hilfe schicken wird. Das ist keine unterlassene Hilfeleistung, sondern eine Vorsichtsmaßnahme. Natürlich heißt es in solchen Situationen immer Fingerspitzengefühl und gesunden Menschenverstand walten zu lassen.

Was tun bei einer Panne?

Wenn du mit dem Mietwagen unterwegs bist, dann hältst du an der Seite und informierst am besten zeitnah die Mietwagenfirma. Handelt es sich um einen platten Reifen, dann wechselst du ihn einfach und informierst die Firma zeitnah im Anschluss. Lasse dir bei Mietwagen-Übernahme unbedingt zeigen, wo Werkzeug und Ersatzrad sind und ob das Reserverad auch in Ordnung ist. Ich habe bei meiner ersten Panne in Afrika erst einmal 15 Minuten lang den gut versteckten Wagenheber gesucht.

Brauchst du dringend Hilfe oder streikt dein Motor o.ä., dann rufst du entweder die Mietwagenfirma oder – falls du wie ich im ADAC bist, die South African Automobil Association (AA) unter der gebührenfreie Telefonnummer 0800- 010101 an.

Weitere wichtige Telefonnummern mit 24 h Service:

  • Police Flying Squad: 10111
  • Crime Stop: 0800 11 1213
  • Krankenwagen: 10177
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Reifenpanne in Südafrika

Verhalten bei Verkehrskontrollen

Radarfallen gibt es in Südafrika nicht nur in großen Städten, sondern überall – auch auf einsamen Landstraßen. Oft sind diese gut getarnt, manchmal steht ein Polizist mit einem entsprechenden Radargerät an der Seite der Fahrbahn. Meine Empfehlung: das Tempolimit einhalten – immer und überall!

Auch Verkehrskontrollen sind keine Seltenheit. Besonders oft haben wir diese in der Nähe größerer Städte gesehen, aber auch an Brücken oder nahe den Nationalparks findet man sie. Bei größeren Kontrollen tragen die Beamten zumeist gut erkennbare Warnwesten. Wenn du herausgewunken wirst, bewahre Ruhe, habe deine Papiere griffbereit und beantworte freundlich alle Fragen. Kommt dir etwas komisch vor, dann lass dir die Dienstmarke zeigen und notiere die die entsprechenden Daten.

Hinweis: Bei legalen Polizeikontrollen wird dir immer ein Strafzettel ausgestellt – niemals direkt die Bezahlung verlangt. Mit diesem Strafzettel fährst du zur nächsten Polizeistation, wo du ihn bezahlst. Wenn du mit einem Mietwagen unterwegs bist, wird der Strafzettel in der Regel sogar direkt an die Mietwagenfirma gesandt. Diese bucht dir das Strafgeld dann zusammen mit zusätzlichen Gebühren direkt von der Kreditkarte ab. Besser also, gar nicht erst zu schnell fahren.

Korrupte Polizisten

Leider gibt es in Südafrika auch einen guten Prozentsatz an Polizisten, die illegal versuchen, hier Gehalt aufzubessern. Du erkennst sie meist daran, dass du bei Verkehrskontrollen oder in einer Verkehrskontrolle aufgefordert wirst, bar zu bezahlen. In dem Fall würde das Geld wohl sofort in die Tasche des Polizisten wandern. Verbreitet ist das vor allem im Umfeld des Krüger Nationalparks. Du solltest auf keinen Fall bar bezahlen und darauf eingehen. Lasse dir Namen und Dienstnummer des Polizisten nennen und notiere sie. Alternativ notiere das Kennzeichen des Polizeiwagens. Solche Vorkommnisse solltest du sofort unter der Anti-Corruption-Hotline 082 451 7044, die rund um die Uhr erreichbar ist, melden. Die Polizisten können dann in der Regel ermittelt werden.

Tipp: Drucke dir die Karte der Roadside Anti-Corruption Initiative aus und befestige sie während der Fahrt gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe, um von vornherein, solche Vorfälle zu vermeiden. Die meisten korrupten Beamten werden sich sofort entfernen oder flüchten, wenn sie die Karte sehen. Entferne die Karte aber, wenn du irgendwo parkst – sie identifiziert dich leicht als Tourist, was dein Auto zur Zielscheibe für andere Kleinkriminelle machen kann.

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Informatives & Fun Facts

  • Die Mehrheit aller Autos ist weiß.
  • Die Promillegrenze liegt bei 0,5 Promille.
  • Telefonieren mit dem Handy ist nur mit Freisprechanlage erlaubt.
  • Ampeln werden als „Robots“ bezeichnet.
  • Tiere haben Vorfahrt! Gilt auch für vom Aussterben bedrohte Mistkäfer und Puffottern.
  • Anhalter werden oft auf Ladeflächen von Pickups (Bakkies) mitgenommen
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Zufahrtsstraße eines Nationalparks

Weitere Tipps von A-Z

Alkohol am Steuer

Es gilt eine Promillegrenze von 0,5 Promille. In einem fremden Land alkoholisiert Auto zu fahren, ist trotzdem keine gute Idee. Hände weg also vom Steuer, wenn du etwas getrunken hast. Das Überschreiten der Promillegrenze bringt dir mindestens eine sehr unangenehme Nacht in einem afrikanischen Gefängnis ein. Bei einem durch Alkohol verursachten Unfall droht eine Mordanklage.

Beachten solltest du außerdem, dass es bei manch Einheimischen nicht unüblich ist, alkoholisiert zu fahren – vor allem später am Abend und nachts. Daher ist um solche Uhrzeiten besondere Vorsicht geboten. Ich persönlich rate vom Fahren in Südafrika nach Einbruch der Dunkelheit ab.

Anhalter

Viele Afrikaner haben kein eigenes Auto und sind darauf angewiesen, von anderen mitgenommen zu werden, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Als Nicht-Einheimischer ist aber dringend davon abzuraten, anzuhalten und Anhalter mitzunehmen. Das Risiko, dabei an jemand zu geraten, der die Situation ausnutzt oder die Gelegenheit für einen Überfall nutzt, ist einfach zu groß.

Autoradio

Die musikalische Abwechslung während der Fahrt durch Radio Empfang ist recht bescheiden. Ich empfehle die Mitnahme von CDs, iPod & Co. Musik gehört zum Roadtrip einfach dazu. Die eigenen Lieblingssongs als Playlist dabei zu haben, ist definitiv eine gute Idee.

Baboons

Baboons (Paviane) sind ein großes Problem in Südafrika. Du wirst ihnen immer wieder mal an oder auf der Straße begegnen. Dann einen Foto-Stopp einzulegen, ist keine gute Idee. Erstens sind das gefährliche Wildtiere, die sich im Zweifel gewaltsam nehmen, was ihnen in den Sinn kommt und zweitens ist es strikt verboten, diese Affen zu füttern. Die Strafe kann bei 1.000 bis 2.000 Rand liegen. Bitte bedenke auch, dass diese Affen durchaus geschickt und schlau sind. Eine Tür oder den nicht abgeschlossenen Kofferraum zu öffnen, ist für sie ein Leichtes. Auch greifen sie schneller durch eine offene Fensterscheibe, als du den Auslöser drücken kannst.

Bremshügel

Ãœberall im Land kannst du jederzeit auf Bremshügel (Bumper) treffen. Oft sind sie mit einem Verkehrsschild angekündigt, bei den meisten jedoch gibt es lediglich ein paar kleine Pfähle links und rechts der Fahrbahn. Als ich diese das erste Mal entdeckt habe, hatte ich mich gerade gefragt, was das ist, als ich mit dem Auto auch schon volles Rohr rumpelnd über einen solchen Bremshügel gepoltert bin. Drum Augen auf – jederzeit und immer. Sehr oft finden sich die Bremshügel übrigens vor Brücken oder in der Nähe von Ausfahrten und Orten.

Fußgänger

Fußgänger gibt es in Afrika immer und überall – egal ob kleine Straße, Schnellstraße oder Autobahn. Der mit gelber Linie abgetrennte Bereich rechts und links der Fahrbahn ist keine Ãœberholzone – auch wenn er dafür genutzt wird – sondern der Fußgängerbereich. In der Nähe von Townships und kleineren Orten ist die Fußgängerdichte besonders groß.

Hijacking

Als Hijacking wird in Südafrika das Ãœberfallen von Autos an Stoppschildern und roten Ampeln bezeichnet. Die Gefahr ist in und um Johannesburg besonders hoch. Hier weisen teilweise sogar Beschilderungen auf die „Hijacking Hot Spots“ hin. Gerade in solchen Gebieten solltest du also darauf achten, auf den großen Straßen zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Wenn du siehst, dass du auf eine rote Ampel zurollst, lasse genug Abstand zum vorderen Fahrzeug, um im Notfall einfach ausscheren und wegfahren zu können.

Hält dir jedoch jemand eine geladene Waffe vor die Nase, dann mach keine Dummheiten, steige aus und überlasse dem Räuber Auto & Beute. Deine Gesundheit ist wichtiger als alles andere. Alles Materielle kann ersetzt werden.

Öffentliche Verkehrsmittel

Das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel ist größtenteils weder angenehm, noch empfehlenswert. Die typischen Sammeltaxis (kleine weiße Minivans) werden ausschließlich von den schwarzen Einheimischen genutzt. Greyhound Busse und Baz Bus sind zwar typische Backpacker Alternativen – für uns war das als Familie aber natürlich keine Option.

Um größere Strecken zu überwinden eignen sich natürlich Inlandsflüge. Aber auch das Schienennetz ist durchaus gut ausgebaut. Von Vorortzügen rate ich allerdings eher ab. Langstreckenzüge sind die deutlich bessere Variante – sehr gut lässt es sich mit den Luxuszügen wie dem Blue Train reisen. Letzteres hat natürlich seinen Preis, ist aber definitiv ein Erlebnis! Ebenfalls oft empfohlen werden der Magaliesberg Express und der Outeniqua Choo-Tjoe.

Minivans

Ãœberall wirst du weißen Minivans begegnen – quasi den Taxis der Einheimischen. Auf dem Land ist das entgegen der Aussage auf anderen Seiten völlig unproblematisch. In den Städten dagegen musst du tatsächlich aufpassen. Die Vans stoppen oft unverhofft, wechseln auch schon mal schnell die Straßenseite oder fahren los, auch wenn du gerade daran vorbei fahren willst.

Nachts fahren

Wenn es irgend geht, solltest du es vermeiden nachts in Südafrika Auto zu fahren. Schlecht oder gar nicht beleuchtete Straßen mit Schlaglöchern, erhöhter Promillepegel bei Einheimischen und die allgemeine Sicherheitslage in Großstädten sprechen dagegen. Genieße Afrika bei Tageslicht und plane längere Tagestouren so, dass du bei Einbruch der Dunkelheit am Ziel bist – dann bist du auf der sicheren Seite.

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Rush Hour

In den großen Städten gibt es wie bei uns eine Rush Hour, die du möglichst meiden solltest. Hier ist Stau vorprogrammiert. In der Regel ist das zwischen 6.30-8.30 Uhr und 16.30-18.30 Uhr der Fall.

Sicherheitsgurte

Das Anlegen von Sicherheitsgurten ist in Südafrika gesetzlich vorgeschrieben.

Straßenhändler an Ampeln

An vielen Ampeln im Land wirst du bei Rot auf Händler und Bettler treffen. Auch hier gilt, einfach Fenster und Türen verschlossen halten. Von übergroßen Tennisbällen, über hübschen Blumen bis hin zu Krimskram wird vieles angeboten. Für viele in Armut lebender Menschen ist das eine der Haupteinnahmequellen. Zeige also Verständnis, sei freundlich, aber lehne dankend und bestimmt ab.

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Straßenverkäufer an einer roten Ampel

Straßennamen

Straßennamen sind meist auf weißen Schildern zu finden, die beim Einfahren in eine Straße nicht zu übersehen sind. In Wohngegenden oder historischen Orten kann der Name aber auch im Bordstein eingelassen sein. Das kann leicht übersehen werden.

Telefonieren im Auto

Das Telefonieren im Auto während der Fahrt ist nur mit Freisprechanlage gestattet.

Verkehrsschilder

Die Verkehrsschilder in Südafrika sind leicht verständlich und entscheiden sich nicht allzu sehr von den Verkehrsschildern in Deutschland. Ausfahren und Straßen sind gut lesbar und klar beschildert. Mitunter gibt es aber auch recht kuriose und aus unserer Sicht witzige Verkehrsschilder – vor allem in Verbindung mit Tieren. Wir hatten keinerlei Schwierigkeiten, uns zurecht zu finden.

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Katzen haben Vorfahrt

Wertsachen

Wertsachen solltest du niemals im Auto lassen – weder für einen kürzeren Zeitraum und erst recht nicht über längere Zeit. Hast du Koffer dabei und willst unterwegs einen Sightseeing Stopp machen, dann achte darauf, dass das Gepäck nicht sichtbar ist und du beim Aussteigen nicht mehr an den Kofferraum musst, so dass jeder sieht, dass er voll ist. Ãœber Nacht solltest du gar nichts im Auto lassen – auch nicht ein mobiles GPS o.ä.

Noch mehr Tipps für deine Südafrika Reise

Fazit zum Autofahren in Südafrika

Wir empfanden das Autofahren in Südafrika als recht unproblematisch. An den Linksverkehr haben wir uns schnell gewöhnt. Die Verkehrsregeln sind klar und einfach. Die 4-Wege-Stopp-Regel funktioniert ähnlich wie in den USA sehr gut. Tanken ist ungewohnt, aber doch sehr komfortabel. Die Straßenverhältnisse sind vor allem im Süden meist sehr gut. Alles in allem brauchst du vor dem Autofahren in Südafrika mit einem Mietwagen keine Angst zu haben. Für uns war das eine prima Möglichkeit, dieses schöne Land zu bereisen. Wir würden es jederzeit wieder genauso machen.

Hast du weitere Tipps für Selbstfahrer in Südafrika auf Lager? Dann hinterlasse mir einen Kommentar!

 

Mehr Tipps, Reiseberichte & Co. über unsere eigene Südafrika Rundreise findest du hier