Schon lange lockte mich der Gedanke, dem Menzenschwander Geißenpfad im Schwarzwald einen Besuch abzustatten und an einem herrlich sonnigen Wochenende war es nun endlich soweit. Wir nahmen den Schwarzwälder Genießerpfad unter die Lupe bzw. unter die Füße und fuhren nach Menzenschwand.
Menzo zeigt den Weg
Übersicht
- Start am Wanderparkplatz Mösle Menzenschwand
- Menzenschwander Geißenpfad
- Menzenschwand Hinterdorf
- Menzenschwand
- Schwarzberg
- Klusenbachtal
- Wanderfakten Menzenschwander Geißenpfad
- Menzenschwander Wasserfälle
- Cafe & Berg-Beizle „Zum Kuckuck“
- Über den Weidberg zum Kohlbrunnen
- Fazit
- Radioaktivität in Nähe der alten Uranmine
Start am Wanderparkplatz Mösle Menzenschwand
Wir stehen extra ein wenig früher auf, frühstücken trotzdem in Ruhe und sitzen schon um 9 Uhr im Auto, um von Freiburg aus den rund einstündigen Weg nach Menzenschwand in Angriff zu nehmen. Die Straßen an diesem Sonntag sind noch fast leer, der blaue Himmel strahlt wolkenfrei über uns.
Ziemlich genau um 10 Uhr erreichen wir den Wanderparkplatz Mösle Menzenschwand, der super gut schon von Menzenschwand aus ausgeschildert ist. Etwa ein Dutzend Autos stehen bereits dort und auch wir reihen uns nun ein. Sonnencreme aufgetragen, Rucksäcke geschultert – los geht‘s!
Wanderparkplatz Mösle Menzenschwand
Menzenschwander Geißenpfad
Schon an der Wandertafel begrüßt uns ein erstes Geißlein, dem der Weg ja auch den Namen zu verdanken hat. Allerdings sind wir uns nun ziemlich unsicher, in welcher Richtung wir dem Weg folgen sollen. Angegeben ist auf der Info Tafel nichts – nun ja, ist ja auch ein Rundweg. Vielleicht sind beide Richtungen ja einfach gleichwertig?!
Hinweis: Der Menzenschwander Geißenpfad gehört zu den Schwarzwäldern Genießerpfaden, die ein ganz besonderes Wandererlebnis, hochwertige Wanderwege und ein spezielles Genuß-Thema versprechen. Der zertifizierte Wanderweg wurde 2014 als dritter Premiumwanderweg im Hochschwarzwald eröffnet und erreichte 75 Punkte beim Wanderinstitut.
Wir entscheiden uns schließlich nach einigem Überlegen für den Weg entgegen der Uhrzeigerrichtung, da wir auf diese Weise erst im letzten Drittel auf die Menzenschwander Wasserfälle, die hoffentlich der Höhepunkt des Wanderweges sein werden, treffen.
Geißenpfad
Menzenschwand Hinterdorf
Unser Weg führt uns zunächst ein wenig durch Hinterdorf, einem von 3 Dorfkernen Menzenschwands, an einigen sehenswerten Schwarzwald-Höfen vorbei. Das erste Teilstück geht mal sanft, mal etwas steiler bergauf, was uns bei sengender Sonne sofort die ersten Schweißtropfen auf die Stirn treibt.
Menzenschwand Hinterdorf
Menzenschwand
- Besteht aus drei Dorfkernen, Vorderdorf, Mitteldorf und Hinterdorf.
- Gehört mit knapp 550 Einwohnern zur Stadt St. Blasien.
- Liegt im Tal der Menzenschwander Alb.
- Erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1328.
- 1973Â der Stadt St. Blasien angegliedert.
- 1961 – 1991 Abbau von Uranerz (reiches Uranvorkommen im Menzenschwander Krunkelbachtal).
- Haupteinnahmequellen heute: Vieh- und Milchwirtschaft sowie Tourismus.
- Sehenswürdigkeiten:
- Gut erhaltene Schwarzwaldhäuser.
- Wildbestand der alpinen Steilhänge.
- Schwarzwälder Genießerpfad Menzenschwander Geißenpfad.
- Klamm und Wasserfälle der Menzenschwander Alb.
- Hochmoor Scheibenlechtenmoos.
Wenige Meter später erspähen wir zum ersten Mal den Raben Menzo, der uns heute noch häufiger den rechten Weg weisen wird.
Dort geht’s lang!
Als wir die erste Bank nach dem Anstieg erreichen, verschnaufen wir kurz und werfen das erste Mal vom Schwarzberg aus einen wundervollen Blick in das unter uns liegende Tal.
Blick vom Schwarzberg
Wanderweg entlang der Wiesen
Schwarzberg
Unser Weg setzt sich auf schmalem Pfad fort durch Wiesen und Weiden und schon bald müssen wir die ersten Gattertore öffnen, um weiter voranzukommen. Eigentlich hoffen wir nun, jeden Moment auf Ziegen zu stoßen, die dem Weg ja wahrscheinlich als Namenspaten zur Seite standen – allerdings sieht unsere erste tierische Begegnung ganz anders aus.
Gatter
Direkt hinter einem dieser Gatter stehen 3 Pferde auf unserem sehr schmalen Wanderweg und schauen uns neugierig an. Langsam öffnen wir das Gatter und hoffen, dass sie sich von dannen trollen. Aber weit gefehlt. Die Pferde bleiben einfach stehen. Was nun? Links geht es steil bergab. Rechts steht eine Bank, direkt dahinter ein Elektrozaun. Vorsichtig und langsam erklimmen wir die Bank, steigen über diese und mogeln uns so an den tierischen Wächtern vorbei. Und irgendwie ist das auch einfach nur toll. Während die Pferde uns noch hinterher schauen, ziehen wir weiter.
Da steht ein Pferd auf der Flur!
Anspruchsvolles Wegestück
Der Weg ist hier sehr steinig und holprig, so dass wir bei unseren Schritten gut achtgeben müssen. Immer wieder lassen wir unserem Blick aber trotzdem über die wunderschöne Landschaft zu unserer Linken schweifen. Das satte Grün der Bäume und Wiesen, das Blau des Himmels – ich bin mehr als begeistert und fotografiere eifrig.
Blick zurück
Blick ins Tal
Doch schon bald öffnet sich auf unserem Weg ein weiteres Hindernis. Im Schatten einiger Bäume steht eine kleine Herde Rinder und schaut uns ebenfalls neugierig an. Unser Weg – richtig geraten – führt mitten hindurch. Langsam, behutsam und mit einem mulmigen Gefühl bahnen wir uns unseren Weg. Hinter einem kleinen Bach stehen zwei weitere Trolle Rinder, die jedoch keine Anstalten machen, den Weg frei zu geben. Mutig – was blieb mir auch anderes übrig – gehe ich langsam voran und komme den beiden immer näher. Auge in Auge entscheiden sie sich in diesem Moment nun doch endlich, ihren Widerstand aufzugeben und trotten von dannen. Glück gehabt! Das war schon ein wenig brenzlig.
Kühe bewachen den Wanderweg
Wir werden für unseren Mut belohnt und bekommen weitere herrliche Aussichten zu Gesicht. An einer kleinen Kreuzung jedoch ist die Beschilderung dann unklar. Ein Pfahl in der Mitte mit dem bekannten Zeichen des Genießerpfades, ein schmaler Weg weiter geradeaus, ein Schneeschuh-Wanderschild, das auf den breiteren Pfad linker Hand weist. Was nun? Wir treffen auf zwei weitere Wanderer, die ebenso ratlos dastehen. Wir entscheiden uns für geradeaus, die beiden anderen laufen nach links.
Klusenbachtal
Ein paar Hundert Meter weiter können wir einen ersten Blick in das Klusenbachtal werfen. Linker Hand einige Hundert Meter unter uns sehen wir den breiten Weg und die anderen beiden Wanderer. Unser eigener Weg ist noch immer sehr schmal und tendiert nun leicht nach rechts, was mir komisch vorkommt, da wir ja nach links in das Tal müssen, soweit ich weiß.
Herrliche Landschaft
Kurzerhand beschließen wir, einfach querfeldein über die Wiesen auf den weiter unten führenden Wanderweg zu wechseln. Wahrscheinlich sind wir wohl doch falsch abgebogen. Ein paar Minuten später trifft unser Weg auf einen quer verlaufenden anderen Weg. Erneut treffen wir auf die beiden anderen Wanderer, die uns nun auf genau diesem Weg von links entgegen kommen. Sie erzählen uns, dass der Weg auf dieser Seite nicht weitergehen würde und wir wohl doch richtig gelaufen wären. Hmm, ich war davon noch nicht überzeugt.
In der Klause
Hinweis: Tatsächlich stellt sich später heraus, dass wir korrekt gelaufen sind, indem wir den kleinen Weg geradeaus gefolgt sind. Wir hätten nur einfach immer weiter laufen müssen und wären dann ein wenig später über eine kleine Schleife wieder auf den Weg gestoßen, den wir entsprechend unseres Wanderberichtes gelaufen sind.
Mehr oder weniger gemeinsam laufen wir den Weg nun nach rechts weiter und stoßen wenig später dann jedoch auf einen Abzweig, der nun wieder gut beschildert ist. Der Geißenpfad führt weiter geradeaus und rechts den Abzweig entlang. Wir waren also vermutlich anfangs tatsächlich auf dem richtigen Weg und hätten diesen einfach nur weiterlaufen müssen.
Breiter Wanderweg
Abzweig
Nun ja, wir laufen geradeaus weiter und treffen auf „s’Moränen-Monschderle“, was uns zeigt, dass wir nun wieder auf dem richtigen Weg sind. Vorbei an der Klause gelangen wir zur Flößers Rast, wo wir eine Unmenge an kleinen und großen Steintürmen entdecken. Dieser Brauch, den wir sonst eigentlich nur von Küstengegenden kennen, fasziniert uns und so legen wir eine kurze Rast ein.
Flößers Rast
Stein Pyramiden
Doch wer rastet, der rostet und so ziehen wir schon bald weiter. Als nächstes begegnen wir einem Schild mit Hinweisen auf die damaligen Flößer-Tätigkeiten und der Rampe, die genutzt wurde, um die Baumstämme zu verladen. Der Weg verläuft nun flach und am Ende des Tals geht es auch endlich wieder ein wenig in den Schatten durch einen kurzen Waldabschnitt.
Eine romantische Brücke
Ziemlich exakt an der Kehrtwende des Weges überqueren wir auf einer tollen, kleinen Brücke den wild-romantisch fließenden kleinen Bach. Ich schieße etliche Fotos, denn diese Stelle gefällt mir ganz besonders gut. Eine herrliche Landschaft.
Malerischer Weg
Kurz nachdem wir die Schatten spendenden Bäume hinter uns gelassen haben, treffen wir auf „d’Wälder Schneck“. Hier stehen viele Holzstämme und eine nette kleine Bank. Lucas beschließt sogleich, hier erst einmal richtig ausführlich zu rasten.
d’Wälder Schneck
Statt es ihm gleich zu tun, ziehen wir jedoch weiter, was er etwas missmutig grummelnd quittiert. Auf den nächsten Metern gibt es einiges zu entdecken. Schön gestaltete Bänke zum Rasten, ein Köhler-Platz, Baumstämme, die erraten werden wollen, von welcher Sorte Baum sie stammen und schließlich die Klusenmoräne. Kaum als See erkennbar weil mit Gräsern und Schilf bewachsen, bestaunen wir einen Augenblick dieses Gewässer, das uns wohl völlig entgangen wäre, wenn nicht wenigstens ein kleines, freies Stück eben dieses verraten würde.
Köhler Stelle
Fotografie Tipp des Tages: Und an dieser Stelle der ultimative Fotografie-Tipp – Kontrolliere immer (wirklich immer!) vor einem Ausflug oder einer Reise deinen Ersatz-Akku für die Kamera. Aufgeladen? Eingepackt? Tatsächlich ist es mir nach vielen Jahren dann doch auch mal wieder an dieser Stelle passiert. Der Akku der Kamera ist leer und der Griff zum vermeintlichen Ersatz geht ins Leere. Denn dieser schlummert noch friedlich im Ladegerät daheim! Grmpf! Ich hätte heulen können! Gott sei Dank, sind auch Handy Kameras heutzutage echt brauchbar und so habe ich den weiteren Weg wenigstens damit dokumentieren können.
Wanderfakten Menzenschwander Geißenpfad
- Zertifizierter Premiumwanderweg und zugleich Schwarzwälder Genießerpfad.
- Ort:Â Menzenschwand.
- Länge: 10 Kilometer.
- Schwierigkeitsgrad:Â leicht.
- Dauer der Wanderung: rund 3-4 Stunden.
- Erlebnispunkte des Wanderinstitutes: 75 (2014 zertifiziert)
- Besonderheiten:
- Originelle Rastplätze.
- Wenig Waldabschnitte
- Viele Weiden, teilweise direkt durch Tiergehege
- Moräne mit Feuchtgebiet
- Menzenschwander Wasserfälle
- Wegbeschreibung:
- Start- und Zielpunkt: Wanderparkplatz Mösle Menzenschwand.
- Durchs Hinterdorf der Beschilderung folgen.
- Vorbei an verschiedenen Gewannen wie dem Schwarzberg auf schmalen Pfaden teils durch Tiergehege.
- An der Kreuzung, die den Schneeschuh-Weg kreuzt geradeaus!
- In der Klause auf dem Schotterweg vorbei am s’Moränen-Monschderle und Flößers Rast.
- Am Talschluss über den wunderschönen Holzsteg.
- Es folgen d’Wälder Schneck und Köhler-Platz.
- An der Kreuzung mit der steinernden Brücke nach rechts.
- Es folgt ein schmaler Abzweig den Berg hinauf und wenig später wieder hinab.
- Nach links geht es nun zu den Menzenschwander Wasserfällen und dem Wildäpfel Pfad, der Geißenpfad geht nach rechts weiter.
- Hier kann man gut im Cafè & Berg-Beizle „Zum Kuckuck“ einkehren.
- Es folgt eine Runde über den Weidberg, den Kohlbrunnen, durch ein schönes Erlen-Wäldchen bis zu den beiden Radon- und Fluorit-Quellen.
- Über die Krunkelbach-Brücke zum Brandweg führt der Weg nun offener über Wiesen und Weiden zurück Richtung Wanderparkplatz.
- Am Sägehüttle noch einmal den schönen Blick Richtung Schwarzberg genießen bevor die Wanderung sich dem Ende nähert.
- Einkehr-Möglichkeiten:
- Cafe & Berg-Beizle „Zum Kuckuck“
- Parkmöglichkeiten:
- Wanderparkplatz Mösle Menzenschwand.
- Anreise ÖPNV:
- Von Seebrugg mit dem Bus 7319 nach St. Blasien.
- Von St. Blasien mit dem Bus 7321 nach Menzenschwand.
- Kontakt:
- Hochschwarzwald Tourismus GmbH
- Adresse: Freiburger Straße 1, 79856 Hinterzarten
- Tel: +49 (0) 76 52 12 06 0
- Mail:Â info@hochschwarzwald.de
- Web:Â www.hochschwarzwald.de
Einkehr-Möglichkeiten
Cafe & Berg-Beizle „Zum Kuckuck“
Adresse: Hinterdorfstr. 58, 79837 Menzenschwand
Tel: +49 (0) 7675 929 7975
Web: www.kuckuck-schwarzwald.de
Bitte dort entlang!
Der nach wie vor sehr breite Weg führt uns nun bis zu einer kleinen steinernden Brücke, die wir jedoch nicht überqueren, sondern nur kurz in Augenschein nehmen – denn Menzo, der Rabe führt uns in entgegengesetzter Richtung weiter.
Kleine Brücke
Von dieser Seite des Tals können wir nun herrlich auf die Höhen und den Schwarzberg blicken, die wir kurze Zeit zuvor noch durchwandert haben.
Bevor wir zu den Menzenschwander Wasserfällen kommen, führt uns ein schmaler Weg rechter Hand eine Steigung hinauf. Wir folgen brav der Beschilderung und genießen die Abwechslung des Weges. Nun endlich treffen wir auch auf ein paar Geißlein, die es sich zwischen Felsen gemütlich gemacht haben.
Schmaler Pfad
Menzenschwander Wasserfälle
Wenig später führt uns der Weg wieder hinab und wir sehen in der Nähe einen kleinen Parkplatz und eine Einkehr-Möglichkeit – die Menzenschwander Wasserfälle müssen also in der Nähe sein. Wir folgen dem Rauschen des Wassers nach links und entdecken alsbald den kleinen Abzweig, der uns über einige Stufen hinab zum Wasserfall führt.
Menzenschwander Wasserfälle
Wir stehen nun auf einer kleinen Brücke direkt vor dem kleinen Wasserfall, den ich mir ehrlich gesagt, etwas größer vorgestellt hatte.
Video der Menzenschwander Wasserfälle
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Wir verweilen ein paar Minuten in der kleinen, schönen Klamm, die mich ein wenig an die Ravennaschlucht erinnert. Schade, dass der Weg nicht deutlich länger durch diese schluchtenartige Landschaft führt. Ich mag so etwas nämlich sehr.
Klamm
Tipp: Von Mai bis Oktober können die Wasserfälle immer mittwochs, samstags und sonntags am Abend mit Beleuchtung bestaunt werden!
Cafe & Berg-Beizle „Zum Kuckuck“
Wir suchen kurz die ausgeschilderte Berghütte, werden aber nicht fündig und kehren daher wieder um, um im Cafe & Berg-Beizle „Zum Kuckuck“ einzukehren. Leider ist es sehr voll und alle Tische sind belegt. Aber wir haben Glück. Gerade als wir schon aufgeben wollen, wird ein Tisch frei und wir stürmen hin, um uns die Sitzplätze zu sichern.
Cafe & Berg-Beizle „Zum Kuckuck“
Die folgende Rast genießen wir sehr. Rund 7 Kilometer haben wir bereits in den Beinen, da kommen ein Eis, ein paar kühle Getränke und in meinem Fall ein kleiner Badischer Wurstsalat mit Steinofenbrot gerade recht.
Badischer Wurstsalat
Über den Weidberg zum Kohlbrunnen
So gestärkt nehmen wir auch den letzten Abschnitt des Weges in Angriff. Dieser führt uns nun weniger spektakulär über den Weidberg, den Kohlbrunnen bis zu einem netten Erlen-Wäldchen und den beiden Radon- und Fluorit-Quellen. Schöne Aussichten über die Menzenschwander Alb sind auf diesem Teilstück jedoch nicht mehr so häufig gegeben.
Menzenschwander Alb
Über eine Krunkelbach-Brücke gelangen wir auf den Brandweg und folgen dem Pfad nun auf Weiden entlang wieder Richtung unseres Ausgangspunktes. Hier genießen wir noch einmal die schöne Sicht auf die Höhen und den Schwarzberg vorbei an der Säglehütte bis wir schließlich wieder am Mösle Parkplatz ankommen.
Eine wunderschöne, ausgedehnte Wanderung auf dem Menzenschwander Geißenpfad geht so für uns zu Ende.Â
Schön war’s!
Fazit
Trotzdem der Weg vor allem landschaftlich wunderschön und abwechslungsreich ist, habe ich auch ein wenig Kritik. Das Thema „Geißen“ spiegelt sich für uns nur im Namen und dem Schild am Wanderparkplatz wieder. Ich hätte mir spannende Infotafeln zum Thema gewünscht oder dass das Thema auch auf andere Art und Weise unterwegs verarbeitet worden wäre. Es gibt zwar viele interessante Informationen und Tafeln zur Gegend, der Klause, dem Pflanzen und vielem mehr – aber dem Thema „Geißenpfad“ werden diese nicht gerecht. Da ist das auf Wegen wie dem Hirtenpfad oder der Hahn-und-Henne-Runde ein wenig besser gelöst.
Kritikpunkte in der Ãœbersicht
- Thema Geißen spiegelt sich kaum im Wanderweg wieder.
- Wasserfall eher klein und zu sehr „vermarktet“.
- Fehlende Einkehr-Möglichkeit auf halber Strecke.
- Letztes Drittel des Weges (Krunkelbach-Runde) unspektakulär.
- Ein paar Stellen könnten besser beschildert sein, wenn man gegen den Uhrzeigersinn läuft.
Tipp: Den Wanderweg ab den Menzenschwander Wasserfällen über den Wildapfel Pfad abkürzen statt  über die  Krunkelbach-Runde zu vollenden!
Nichtsdestotrotz ist der Menzenschwander Geißenpfad eine herrliche rund 4 Stunden dauernde Wanderung, die wir als sehr schön empfanden. Bei großer Hitze möchte ich aber eher davon abraten, da es nur wenige, schattige Waldabschnitte gibt. Auch empfanden wir das letzte Teilstück, die Krunkelbach-Runde, nach den Menzenschwander Wasserfällen weniger schön als die ersten 6-7 Kilometer. Mein Tipp lautet daher, den Weg an den Menzenschwander Wasserfällen über den Wildapfel Pfad abzukürzen. Gerade für Familien mit Kindern sicher eine gute Alternative, die den Weg dann auch etwas zusammenschrumpft.
Was mir außerdem gefehlt hat, war eine Einkehr-Möglichkeit am nördlichen Umkehrpunkt. Das wäre meiner Meinung nach ideal. So mussten wir erst zwei Drittel des Weges zurücklegen, bevor wir an die erste Einkehrmöglichkeit gelangten.
Trotz allem ist das Jammern auf hohem Niveau, denn der Menzenschwander Geißenpfad bietet ein wirklich schönes Wandererlebnis. Wir haben den Weg sehr genossen und empfehlen ihn gern weiter!
Radioaktivität in Nähe der alten Uranmine
Durch einen Leser – vielen Dank dafür – wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass in der Nähe der alten Uranmine entlang des Weges teilweise erhöhte Strahlung sprich Radioaktivität gemessen wurde.
Ist das Wandern auf „Menzos Wegle“ also gefährlich?
Meiner Recherche nach nicht. So zumindest das Fazit der LUBW im Jahr 2017, die dieser Vermutung intensiv nachgegangen ist. Nachzulesen in diesem Bericht. Das Fazit der Untersuchung lautet:
„(…) Es kann bestätigt werden, dass der Strahlenpegel in dem Gebiet auf und um den Wanderweg „Menzos Wegle“ an einzelnen Stellen erhöht ist. Die durchgeführten Wasseranalysen zeigten Radioaktivitätsgehalte, die vergleichbar zu früheren Messergebnissen der LUBW sind. Radionuklide künstlichen Ursprungs waren wie erwartet nicht zu identifizieren.
Auf Basis der Messungen und Analysen wurde die äußere und innere Strahlenexposition für eine Einzelperson der Bevölkerung, die auf dem Wanderweg wandert bzw. einen Liter Oberflächenwasser zu sich nimmt, abgeschätzt. Die Summen der abgeschätzten effektiven Dosen aus äußerer und innerer Strahlenexposition liegen sowohl für das Kleinkind als auch für den Erwachsenen unter realistischen Annahmen unter 50 µSv/a und damit innerhalb der Schwankungsbreite der mittleren effektiven Dosis der natürlichen Strahlenexposition in Deutschland. Auch bei einem häufigeren Aufenthalt (z. B. mehrere Wanderungen im Jahr) auf den untersuchten Wegen wird der Richtwert von 1 mSv/a für eine Einzelperson der Bevölkerung nicht erreicht. Die Strahlenexpositionen auf dem und um den Wanderweg „Menzos Wegle“ sind radiologisch unbedenklich. (…)“
Ich denke also, auf dem Wanderweg kann auch weiterhin unbedenklich gewandert werden. Aber gut zu wissen ist das allemal.
Vielen Dank für die Beschreibung. Wir sind den Weg am vorgestrigen Tag gelaufen und sind leider erst im Nachhinein darauf aufmerksam geworden, dass bei „Menzos Wegle“ im Krunkelbachtal der Eingang (und leider auch Reste) einer ehemaligen Uranmine liegen. Die Gegend um den Mineneingang hat immer noch eine erhöhte Radioaktivität, vgl. http://www.opengeiger.de/GeigerCaching/MenzenschwandBericht.pdf und https://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/3_Umwelt/Kernenergie/Berichte/uebergeordnet/Umweltradioaktivitaet/170719_Bericht_Menzenschwand.pdf). Die herumliegenden Erzbrocken sind zudem hochgiftig, was wir – gerade mit Kindern – gerne im Vorfeld gewusst hätten oder durch entsprechende Schilder gewarnt worden wären.
Wow, interessante Links. Tatsächlich wusste ich von der Uran-Mine. Meinen damaligen Recherchen jedoch war das unbedenklich.
Ich habe deine Links gerade gelesen. Das Fazit jedoch lautet in der Untersuchung von 2017 auch hier: „“radiologisch unbedenklich“ (S. 20 im Fazit).
Ich denke also nicht, dass man von „hochgiftig“ sprechen kann.
Trotzdem werde ich diesbezüglich einen Hinweis in meinem Bericht ergänzen.
Vielen Dank für den Input!!
Lg Michael
Erst einmal vielen Dank für die gute Beschreibung und die traumhaften Fotos – Respekt! Ich weiß wie schwierig es ist, die Schönheit und die Weite dieser wundervollen Naturlandschaft auf einem Foto einzufangen. Der Schwarzwald ist seit 2014 mein bevorzugtes Wandergebiet. Menzenschwand und der Geissenpfad gehören natürlich dazu. Schon beim Anblick von Menzenschwand schlägt wohl jedes Fotografenherz höher. Im vergangenen Jahr habe ich die Strecke um einen Abstecher zum Zweiseenblick erweitert. Die Weitsicht dieses Aussichtspunktes ist beeindruckend, verlängert die Tour allerdings um etwa 7 km. Der Geissenpfad selbst ist absolut empfehlenswert. Die Vielseitigkeit der Landschaft, gepflegte Rastmöglichkeiten und gut befestigte Wege machen diesen Rundweg auch für und mit Kindern zu einem Erlebnis. Die aufschlussreiche Gestaltung des Geissenpfades mit vielen Hinweisen und Erläuterungen der Tier- und Pflanzenwelt, halte ich für durchaus gelungen. In dem gemütlichen und urigen Gasthof „Zum Kuckuck“ kann man die Tour letztlich wunderbar ausklingen lassen.
Hallo Nick,
Dem kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen. Vielen Dank für die tolle Schilderung deiner Eindrücke. Vielleicht trifft man sich ja mal zufällig auf einer Wanderung :-)