Anzeige

Stellt euch vor, heute vor genau 125 Jahren bestieg zum ersten Mal ein Mensch mit Skiern den Feldberg im Schwarzwald. Aus heutiger Sicht ein historischer Moment, denn er begründete eine nun schon 125 Jahre andauernde Skilauf Tradition – Ende nicht in Sicht! Aus diesem Grund feiert der Schwarzwald in diesem Winter genau das – 125 Jahre Skilauf im Schwarzwald. Der Pionier, der einst den Aufstieg wagte, war Dr. Robert Pilet, ein französischer Diplomat, Globetrotter und Abenteurer. Seinen Aufstieg beweist ein Eintrag im Gästebuch des Feldberger Hofs: „Mit norwegischen Schneeschuhen auf dem Feldberg.“

Winteräpfel – Aus dem Leben der Feldbergmutter Fanny Mayer

Zusammen mit Heidi Knoblich, bekannte Autorin und waschechte Südschwarzwälderin, möchte ich euch einladen, in die Geschichte des Skilaufs am Feldberg einzutauchen. Dafür braucht ihr euch weder die Bretter unterzuschnallen, noch eine Ausstellung zu besuchen – wenngleich ich beides natürlich ebenso empfehlen kann. Nein, ihr braucht es euch eigentlich nur daheim gemütlich zu machen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, setzt euch einfach vor einen Kamin oder hüllt euch in eine kuschlige Decke ein. Und dann nehmt ihr das Buch „Winteräpfel“ zur Hand und beginnt zu lesen …

Genau das habe auch ich an einem herrlichen Winterabend getan und mich in die Geschichte der „Feldbergmutter“ Fanny Mayer verführen lassen.

Das Leben der Fanny Mayer war hart. Wir schreiben das Jahr 1891. Der Tourismus im Schwarzwald ist noch längst nicht entwickelt. Der Feldberg ist kein Besuchermagnet, sondern vor allem im Winter eine Herausforderung, der sich auch Fanny Mayer plötzlich gegenüber sieht. Mitten durch einen Schneesturm hindurch kämpft sie sich mithilfe des Waldhüters den Feldberg hinauf. Von heute auf morgen und ohne Vorwarnung ändert sich dort ihr Leben schlagartig, als die Frau ihres Bruders im Kindsbett stirbt. Eben noch als Haushälterin und Kindermädchen in Basel tätig, findet sie sich plötzlich auf diesem trostlosen Berg wieder – mit einem Kind, das nicht das ihre und einem Leben voller Entbehrungen, das alles andere als einfach ist. Doch mehr möchte ich an dieser Stelle eigentlich noch gar nicht von der weiteren Geschichte verraten.

„Winteräpfel – Aus dem Leben der Feldbergmutter Fanny Mayer“ ist ein historischer Roman – eigentlich ein Genre, das ich nur sehr selten lese. Winteräpfel Aber neugierig geworden durch den Handlungsraum des Schwarzwaldes vor 125 Jahren habe ich die erste Seite aufgeschlagen und zu lesen begonnen. Die Sprache, die die Autorin wählt, ist einfach und karg und liest sich für mich auf den ersten Seiten recht ungewohnt. Aber genau dieses Stilmittel führt bei mir dazu, dass ich mich sofort in diese vergangene Zeit zurückversetzt fühle. Denn das Leben auf dem Feldberg Ende des 19. Jahrhunderts im Winter war genau das – karg und hart.

Doch Fanny Mayer ist keine Frau, die aufgibt. Das Schicksal hat ihr mehr als einmal hart zugesetzt. Ihr Verlobter Friedrich stirbt plötzlich und unerwartet. Das Leben auf dem Feldberg wird ihr nicht nur einmal fast entrissen. Doch Fanny kämpft. Mit unglaublichem Willen, viel Herz und einer Vision, die ihrer Zeit voraus war, gelingt es ihr, diesem Leben etwas abzutrotzen. Wie heißt es im Buch so schön? „Geboren zum Ãœberleben“ – und genau das tut sie. Mehr als das. Sie macht aus einem „kleines Gasthaus auf einem unwirtlichen Berg“ im Laufe der Geschichte einen stattlichen, florierenden Hotel- und Restaurantbetrieb. So stellt das Buch nicht nur die Geschichte der Fanny Mayer, sondern auch die des Feldberger Hofs dar.

Fiktion und reale Dokumentation werden geschickt von Heidi Knoblich gemischt. Nur zwei der handelnden Personen sind tatsächlich erdacht. Immer wieder werden reale Fakten und Geschehnisse mit eingebunden – sei es das harte Leben der Hütejungen im Schwarzwald oder der Ausbau der Wanderwege durch den Schwarzwaldverein. Und so verwundert es nicht, das auch im Buch der aus heutiger Sicht berühmte Besuch des Dr. Pilet am Feldberger Hof – heute vor genau 125 Jahren – eine entscheidende Rolle spielt. Genau zu dieser Zeit beginnt im Schwarzwald eine neue Ära – die Ära des Skilaufs und des Wintersports. Eine neue Ära, von der auch der Feldberger Hof profitieren sollte.

Neben einem umfänglichen Faktenwissen, weiß die Autorin aber auch mit dem Aberglauben der damaligen Zeit, mit der Sprache, mit Flüchen und vielen alten Begriffen zu überzeugen. Sie schafft es, dass ich mich unmittelbar in diese Zeit zurückversetzt fühle. Es macht Spaß, im Roman immer wieder auf Orte und Gegenden zu treffen, die ich aus der heutigen Zeit kenne – Freiburg, Titisee, Todtnauberg, St. Blasien – um nur einige zu nennen. Gleichzeitig lerne ich beim Lesen viel über die damalige Zeit, ertappe mich dabei, mir vorzustellen wie es damals auf dem Feldberger Hof ausgesehen hat. Wie das Leben so abseits der Zivilisation der Städte wie Freiburg oder Basel wohl gewesen ist, in einer Zeit als Tourismus und Ski-Sport gerade erst im Entstehen begriffen waren.

Der Roman „Winteräpfel“ ist mehr als nur ein Roman. Er ist Geschichtsstunde, kurzweilige Unterhaltung, spannende Erzählung zugleich. Auch eine Liebesgeschichte findet sich wunderschön eingewoben und bildet so einen spannenden Kontrast zum Ãœberlebenskampf, dem Fanny Mayer ausgesetzt ist. Der Titel hätte meiner Meinung nach ebenfalls nicht besser gewählt sein können. Ganz automatisch entdecke ich beim Lesen die Analogie zwischen Fanny und den Winteräpfeln, die als Thema in unterschiedlichen Variationen immer wieder im Roman auftauchen. Eine harte Schale, geprägt von der harten Umwelt und zugleich schützend gegen diese und ein süßes, würziges und liebenswertes Inneres – auch auf Fanny trifft das zu.

Besonders gut hat mir in diesem Buch auch der Epilog gefallen, der aufklärt, informiert und ergänzt. Dazu gibt es tolle Originalbilder vom Feldberger Hof und seinen Bewohnern zu sehen. Auch Worterklärungen für die vielen, tollen, im Roman eingesetzten alten Begriffe fehlen nicht. Oder wusstest du, was „Hurnigeln“, „Cheibehunger“, „Vergelstern“ oder „Großmamme“ bedeuten? Spannend!

Ich möchte euch dieses Buch gern aus vollem Herzen empfehlen. Gerade für Schwarzwald-Fans und Schwarzwald-Interessierte ist es ein wunderschöner Zeitvertreib für einen gemütlichen Winterabend daheim. Mir hat es außerordentlich gut gefallen – und das, wie gesagt, obwohl ich eigentlich selten historische Romane lese.

Der Roman Winteräpfel auf Amazon*

Ãœbrigens könnt ihr – wenn euch das Buch Appetit auf mehr gemacht hat – die Figuren des Romans auch auf einer tollen Wanderung durch den Schwarzwald begleiten. Zusammen mit Fanny, ihrem Neffen Oskar, dem Kurgast James Purdy, „Madame Brosi aus Hintermenzschwänz“, deren Tochter Anneresli und dem Esel-Peter gilt es im Sommer ganz real und auf sehr unterhaltsame Weise vor wunderschöner Kulisse in das Leben der Feldbergmutter Fanny abzutauchen.

 

Weitere Tipps zum Thema 125 Jahre Skilauf im Schwarzwald

  • Das große Jubiläumswochenende zum Thema „125 Jahre Skilauf im Schwarzwald“ findet am 20./21.02.2016 statt!
  • Am 27. Februar könnt ihr das Jubiläumsinferno, einem Abfahrtsrennen für Jedermann, in Todtnau erleben!
  • Im Haus der Natur auf dem Feldberg gibt es in diesem Winter eine Ausstellung zum Thema 125 Jahre Skilauf im Schwarzwald!
  • Viele weitere tolle Informationen und Veranstaltungen findet ihr auf den Seiten von schwarzwald-tourismus.info!

Wusstest du, dass es Hebammen waren, die als eine der ersten Berufsgruppen
Skier zur Fortbewegung im winterlichen Schwarzwald nutzen?

 

Das große „Winteräpfel“ Gewinnspiel

Ich verlose zusammen mit Heidi Knoblich unter allen Teilnehmern ein von der Autorin handsigniertes Exemplar des Buches „Winteräpfel“ sowie zwei Freikarten für das amüsante Wandertheater „Mit Fanny am Feldberg“ mit der Autorin durch den Schwarzwald!

Winteräpfel

Teilnehmen kannst du am Gewinnspiel bis zum 22. Februar 2016 sehr einfach:

Hinterlasse mir unter diesem Artikel oder auf Facebook einfach einen Kommentar und schon bist bei du bei der Verlosung dabei!

Teilnahmebedingungen

Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren. Ausgeschlossen sind Mitarbeiter und Familienangehörige von erkunde-die-welt.de und Heidi Knoblich. Dieser Wettbewerb steht in keiner Verbindung zu Facebook und wird in keiner Weise von Facebook gesponsert, unterstützt oder organisiert.

Die Gewinner werden unter allen Teilnehmern ausgelost und per E-Mail bzw. Facebook Nachricht kontaktiert. Alle Daten werden ausschließlich nur für die Gewinnerbenachrichtigung verwendet. Sollte sich ein Gewinner nicht innerhalb von 10 Tagen nach der Bekanntgabe melden, verfällt sein Anspruch auf den Gewinn und dieser wird an den Nächstermittelten weitergegeben. Alle Teilnehmer erklären sich damit einverstanden, dass die Gewinner namentlich auf dieser Seite erwähnt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wenn du nicht verpassen möchtest, wann die Gewinner feststehen, dann folge mir auf Facebook oder Twitter.

Das Gewinnspiel ist beendet.
Gewonnen haben Elke & Kerstin – herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank allen Teilnehmern!

Hinweis: Dieser Artikel enthält Werbung. Er entstand in einer Kooperation mit der Autorin Heidi Knoblich. Ich bedanke mich herzlich für die zur Verfügung gestellten Gewinne. Der Artikel gibt trotzdem ausschließlich die freie Meinung des Autors wieder. Das Copyright für das Buchcover und für das Bild der szenischen Wanderung liegt bei Heidi Knoblich. Das Portrait der Fanny Mayer stammt aus dem Archiv Thomas Lexer. Die Bilder wurden mir für diesen Artikel freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Warst du auch schon im Winter im Schwarzwald unterwegs? Kennst du den Feldberg?