Wir erkunden die wunderschöne Stadt Bologna mit ihren Highlights. Auf dem Programm stehen heute die Arkaden, die Piazza Maggiore, die Cattedrale di San Pietro und der Torre dell’Orologio, von dem man aus eine herrliche Aussicht über den Dächern der Stadt hat.
Übersicht
Auf nach Bologna
Wir starten in einen grauen Tag mit einem erneut guten Frühstück in Mailand, das dem vom Vortag fast gleicht. Danach heißt es Koffer packen und hoffen, dass wir unser Auto nach dem Check-out wieder in dem Zustand vorfinden, wie wir es vor zwei Tagen dem Hotelpersonal anvertraut haben. Tatsächlich klappt das sehr gut und so kämpfen wir uns noch vor 10 Uhr durch den Mailänder Berufsverkehr, bevor es auf die A1 Richtung Bologna geht.
Die Autobahn ist sehr voll und zur Abwechslung wird die Maut diesmal erst bei der Ausfahrt bezahlt (immerhin stolze 16 Euro), nachdem wir bei der Einfahrt nach wenigen Kilometern wie in einem Parkhaus erst einmal ein Ticket gezogen haben.
Die Fahrt durch Bologna Richtung Zentrum verläuft dann relativ entspannt, nachdem es auf der Autobahn teilweise wie aus Eimern geschüttet hat.
Parkplatzsuche
Die Parkplatzsuche gestaltet sich wie befürchtet schwierig. Unser Hotel hatte leider keine freien Plätze mehr und so habe ich einen größeren Parkplatz in der Nähe gesucht, der aber leider komplett belegt ist. Ergo drehen wir erst einmal 3 Runden, bevor ich jemanden ausfahren sehe. Leider muss ich erst wieder eine halbe Runde drehen – bis dahin wartet natürlich schon jemand anderes, um den Parkplatz zu übernehmen. Da ich auch erst einmal warte, weil der andere Fahrer eigentlich schon vorbeigefahren ist und ein paar Meter weiter angehalten hat, bekomme ich mit entsprechenden wütenden Handzeichen signalisiert, dass dieser Parkplatz quasi schon sein Parkplatz ist. Was soll‘s, ich drehe noch eine Runde. Zu meiner Überraschung ist der Parkplatz leer, als ich an der gleichen Stelle wieder vorbeikomme! Klasse! Ich sag nur Karma! Der Vogel hat’s wohl nicht geschafft, in die sehr enge Parklücke zu kommen. Entgegen Susis Bedenken versuche ich also mein Glück und siehe da – sitzt, wackelt und hat Luft! Parkplatz gesichert! Am Parkautomaten dauert es zwar eine gefühlte Ewigkeit, bis wir das Bezahlsystem auf Italienisch verstanden haben, aber irgendwann klappt es und damit ist der Punkt abgehakt.
Da es zum Einchecken noch zu früh ist, lassen wir die Koffer im Auto. Trotzdem gehen wir erst einmal ins 50 Meter entfernte Hotel, um uns anzumelden und für kleine Touristen gehen zu können.
Bolognas Highlights
Bolognas Arkaden
Dann geht es in Richtung Stadtzentrum, wo wir schon nach wenigen Metern die ersten für Bologna so typischen Arkaden bewundern. Das sind halboffene, von Gebäuden überdachte Fußwege neben der Straße, meist von Säulen gesäumt und oft mit wunderschönen Mosaikböden und Deckenverzierungen versehen. Super schön!
Arkaden
Arkaden in SW
Shoppingmeile
Die Arkaden von Bologna, auch bekannt als „Portici“, sind ein markantes architektonisches Merkmal der Stadt und erstrecken sich über eine Gesamtlänge von rund 62 Kilometern. Sie bieten nicht nur Schutz vor Sonne und Regen, sondern sind auch ein faszinierendes Beispiel für das mittelalterliche Stadtbild Bolognas. Entstanden ab dem 11. Jahrhundert, entwickelten sich die Arkaden aus der Notwendigkeit heraus, den wachsenden Wohnraum über den Gehwegen zu erweitern. Besonders beeindruckend ist der Portico di San Luca, der mit seinen fast vier Kilometern Länge und 666 Bögen als längste Arkade der Welt gilt und von der Altstadt bis zur Wallfahrtskirche Madonna di San Luca führt. Im Jahr 2021 wurden die Arkaden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, was ihre kulturelle und historische Bedeutung unterstreicht.
Torre Garisenda und Torre degli Asinelli
Wir schlendern immer der Nase nach weiter und nehmen unbewusst die schiefen Türme im Zentrum ins Visier. Leider sind sie seit 2023 wegen Renovierungsarbeiten derzeit nicht zu besteigen. Aber ein toller Anblick sind sie trotzdem, zumal sie dem schiefen Turm von Pisa mächtig Konkurrenz machen – denn auch diese Türme sind ziemlich schief, vor allem der kleinere Torre Garisenda! Fast gerade steht dagegen der Torre Asinelli.
Torre Garisenda & Torre degli Asinelli
Die beiden schiefen Türme von Bologna, Torre Garisenda und Torre degli Asinelli, sind die bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und symbolisieren ihre mittelalterliche Vergangenheit. Sie wurden im 12. Jahrhundert von wohlhabenden Familien als Statussymbole und Verteidigungsbauten errichtet. Der Torre degli Asinelli ist mit 97,2 Metern der höhere der beiden und kann über eine steile Holztreppe mit fast 500 Stufen bestiegen werden. Von seiner Spitze bietet sich ein atemberaubender Panoramablick über die Dächer Bolognas bis hin zu den Apenninen. Der kleinere Torre Garisenda ist aufgrund seiner markanten Neigung besonders auffällig – bereits im Mittelalter musste er wegen instabilen Fundaments gekürzt werden. Ihre schiefe Ausrichtung ist das Ergebnis von Setzungen im weichen Untergrund, was ihnen jedoch einen einzigartigen Charme verleiht.
Da es gerade Mittagszeit ist, kehren wir direkt am Fuße der Türme in eine der vielen kleinen Pizzerien mit Straßenbestuhlung ein und gönnen uns eine leckere Pasta! Susi entscheidet sich diesmal für Lasagne und ich für gefüllte Tortelloni Pomodoro. Beides schmeckt wieder super, genau wie der obligatorische Cappuccino danach.
Tortelloni Pomodoro
Cappuccino
Piazzo Maggiore
So gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Piazzo Maggiore, der von Fußgängern nur so wimmelt. Viele sitzen einfach nur auf den Stufen, lauschen dem einen oder anderen Straßenmusiker oder verarbeiten gerade das Gesehene in der an den Platz angrenzenden Basilika San Petronio. Da gehen wir später auch noch rein!
Neptunbrunnen
Der Piazza Maggiore ist das pulsierende Herz Bolognas und seit dem Mittelalter das zentrale Zentrum des städtischen Lebens. Umgeben von beeindruckenden historischen Gebäuden wie dem Palazzo d’Accursio, dem Palazzo del Podestà und dem Palazzo dei Notai bietet der weitläufige Platz eine faszinierende Kulisse für kulturelle Veranstaltungen, Märkte und das alltägliche Treiben der Stadt. Dominierend an der Südseite des Platzes erhebt sich die imposante Basilika San Petronio, die fünftgrößte Kirche der Welt aus Backstein. Ihr Bau begann im Jahr 1390, wurde jedoch nie vollständig vollendet, was an der unvollständigen Fassade deutlich erkennbar ist. Im Inneren beeindruckt die Basilika mit einem beeindruckenden gotischen Kirchenschiff und einer der längsten Sonnenuhren der Welt, die von dem Astronomen Giovanni Cassini entworfen wurde. Der Piazza Maggiore mit der Basilika San Petronio bildet das historische und kulturelle Herz Bolognas.
Doch plötzlich fällt mir aus dem Augenwinkel der Uhrenturm auf – denn dort oben kann ich Menschen erkennen! Da will ich auch rauf!
Also umkreisen wir erst einmal das Gebäude, ohne etwas zu finden. Erst als wir später noch einmal von der anderen Seite über den Innenhof des Gebäudekomplexes darauf zugehen, finden wir den Aufgang zum Uhrturm und entdecken endlich, wo und wie man Tickets kaufen kann. Da das am einfachsten online geht, zücke ich mein Handy und schaue mir die freien Slots an. Im Moment ist leider nur einer frei, aber gegen 17 Uhr ist viel offen, so dass wir 2 Karten für später zu je 10 Euro reservieren und erst einmal weitergehen.
Cattedrale di San Pietro
Wir lassen uns ein wenig treiben und bewundern immer wieder die vielen unterschiedlichen und abwechslungsreichen Arkaden. Eher zufällig stoßen wir auf ein beeindruckend großes Haus, das sich bei näherem Hinsehen als Kirche entpuppt. Natürlich werfen wir auch einen Blick hinein und sind ziemlich erstaunt, wie prachtvoll und riesig diese Kirche von innen aussieht. Mit so einem majestätischen Anblick haben wir gar nicht gerechnet. Was für eine beeindruckende Höhe. Und vor allem die Säulen im Altarbereich der Cattedrale di San Pietro gefallen uns sehr gut. Was für ein faszinierender Zufall!
Cattedrale di San Pietro
Die Cattedrale di San Pietro, auch bekannt als Kathedrale des Heiligen Petrus, ist die wichtigste Kirche Bolognas und Sitz des Erzbischofs der Stadt. Sie befindet sich direkt an der belebten Via Indipendenza und beeindruckt mit ihrer majestätischen barocken Fassade, die im 18. Jahrhundert vollendet wurde. Die Ursprünge der Kathedrale reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück, doch im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrfach umgebaut und erweitert. Im Inneren besticht die Cattedrale di San Pietro durch ihre prächtigen barocken Verzierungen, eindrucksvollen Fresken und wertvollen Kunstwerke. Besonders bemerkenswert ist der imposante Glockenturm, der mit 70 Metern einer der höchsten in Italien ist und eine der größten Glocken des Landes beherbergt. Die Kathedrale ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein bedeutendes architektonisches und kulturelles Zeugnis der langen Geschichte Bolognas.
Aber auch als wir draußen weiter schlendern, gibt es so viel zu sehen. Tolle Geschäfte, Cafés, Restaurants, Bäckereien, urige Läden – hier kann man sich wirklich die Zeit vertreiben!
Und da die Zeit langsam vergeht, laufen wir erst einmal zurück ins Hotel, um unsere Zimmer zu beziehen.
Hotel Re Enzo
Unser Zimmer im Hotel Re Enzo ist kleiner als erwartet, aber dennoch hell und freundlich. Ein Doppelbett, ein Fernseher, ein Minikühlschrank, ein kleiner Schreibtisch und ein hübsches, ausreichend großes, aber nicht überdimensioniertes Bad bieten uns alles, was wir brauchen. Wir freuen uns aber schon auf das Frühstück im 4-Sterne-Hotel und erwarten durchaus mehr als im letzten Hotel, zumal ich schon einen Blick in den deutlich größeren Frühstücksraum werfen kann.
Doppelbett
Schönes Zimmer
Duschbad
Torre dell’Orologio
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es auch schon weiter, denn der Aufstieg zum Uhrturm wartet schon auf uns. Wir sind eine Viertelstunde zu früh, dürfen aber trotzdem bereits rein. Und ein paar Holztreppen später – die Letzte ist wirklich sehr steil – stehen wir plötzlich über den Dächern von Bologna und staunen über den spektakulären 360-Grad-Blick! Was für ein phänomenaler Ausblick!
Piazzo Maggiore
Bologna
Basilika San Petronio
Wir entdecken viele Türme, auch die schiefen, die Basilica di San Petronio, aber auch die Kirche, die wir am Nachmittag so überraschend gefunden und bestaunt haben.
Blick auf Bologna
Basilika San Petronio
Piazzo Maggiore
Ausblick
Die Wolkendecke sieht teilweise dramatisch aus, dazu die vielen Gebäude und Dächer in verschiedenen Gelb- und Rottönen – wir genießen diesen Anblick sehr und machen viele Fotos. Ein absolutes Highlight in dieser wunderschönen Stadt!
über den Dächern Bolognas
beim Fotografieren
Susanne
Der Torre dell’Orologio, auch bekannt als Uhrturm von Bologna, ist ein markantes historisches Bauwerk, das sich am Piazza Maggiore erhebt und Teil des Palazzo d’Accursio ist, des ehemaligen Rathauses der Stadt. Der Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert und erhielt seine charakteristische Uhr im 15. Jahrhundert, die bis heute das Stadtbild prägt. Besucher können den Turm über eine Treppe besteigen und werden mit einem beeindruckenden Panoramablick über den Piazza Maggiore und die Dächer Bolognas belohnt. Im Inneren des Torre dell’Orologio befindet sich ein kleines Museum, das die Geschichte des Turms sowie die Entwicklung der Zeitmessung in Bologna veranschaulicht. Besonders faszinierend ist das alte Uhrwerk, das noch immer sichtbar ist und Einblicke in die Ingenieurskunst vergangener Jahrhunderte bietet. Der Torre dell’Orologio ist ein architektonisches Juwel und ein idealer Ort, um die Geschichte der Stadt aus einer neuen Perspektive zu entdecken.
Basilika San Petronio
Bevor wir weiterziehen, hüpfen wir noch kurz in die angrenzende Basilika San Petronio. Beim Betreten der Basilika San Petronio offenbart sich eine beeindruckende gotische Architektur, obwohl die Kirche unvollendet ist. Im Inneren beeindruckt die Kirche mit ihren Ausmaßen von 132 m Länge, 66 m Breite und 47 m Höhe. Besonders sehenswert ist die Bolognini-Kapelle mit ihren Fresken, die biblische Geschichten darstellen. Ein weiteres Highlight ist die Sonnenuhr von Cassini, die beweist, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Uns gefallen jedoch vor allem die hohen, geschwungenen Bögen und die Tatsache, dass die Kirche in hellen Pastelltönen gehalten ist.
Altar
Hohe Bögen
Wieder draußen, schlendern wir einfach weiter durch die vielen Gassen. Am liebsten würden wir alle 40 Kilometer Arkaden ablaufen! Wir entdecken schlichte und reich verzierte, breite und schmale, hohe und flache, bunte und einfarbige, neue und alte. Um es mit Spocks Worten zu sagen – faszinierend!
Arkaden
Straßenfront
Bunte Häuser
Kunst am Tor
Auf dem Rückweg zum Hotel springen wir noch kurz in einen Lebensmittelladen, um uns mit Getränken und einem einfachen Abendessen einzudecken, bevor wir bei leichtem Regen geschützt durch die Arkaden zurückkehren, um den Abend schließlich entspannt auf unserem Zimmer ausklingen zu lassen.
Morgen werden wir uns den ganzen Tag Bologna widmen – unter anderem steht ein 4 km langer Arkadenweg, der Portico di San Luca, zum Santuario Madonna di San Luca auf dem Programm!
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