Im Februar-Überblick berichte ich dir von meinen Ergebnissen im CFD-Handel & Trading der letzten Wochen, zeige dir meine Analysen und Schlussfolgerungen und stelle dir meine aktuellen Chartanalysen zum Dow Jones und Gold vor.
Übersicht
Chartanalyse Dow Jones
Wow, was für eine Woche an den Märkten. In der letzten Februar Woche ging es im Grunde an allen Märkten nur in eine Richtung – abwärts. Auslöser war vermutlich die starke Ausbreitung des Corona Virus in mittlerweile mehr als 60 Ländern weltweit, wobei der Auslöser die plötzlich und unerwartete Ausbreitung in Europa und konkret Italien gewesen sein dürfte. Vielleicht war das aber auch nur der Tropfen auf den heißen Stein, der das Fass nach vielen Jahren Bullenmarkt zum Überlauf brachte.
Allein der Dow Jones brach in der letzten Handelswoche um mehr als 12 % ein. Das darf man getrost einen Crash nennen, von dem unklar ist, ob und wie lange er fortgesetzt werden wird. Eine lange negative Wochenkerze unter hohem Verkaufsvolumen und viele gebrochene Unterstützungslinien sagen alles.
Ob die in folgendem Chart blau eingezeichnete, langfristige Unterstützungslinie halten wird, darf durchaus bezweifelt werden. Die ehemalige Oberkante der trompetenartigen Formation, die nach dem Durchbruch als starke Unterstützung anzusehen war, wurde durchschnitten, als ob sie gar nicht existieren würde.
Was mich bisher immer an der Trompete gestört hat, war der nicht symmetrische Verlauf von Ober- und Unterkante. Erstere habe ich mal gestrichelt in folgendem Chart eingezeichnet. Mit dem neuen Hoch jedoch ensteht eine neue, sehr viel symmetrischere Trompete!
Willkommen zurück in der Unsicherheit!
Wochenchart Dow Jones
Wie weit abwärts der aktuelle Kursrutsch führen wird, ist absolut unvorhersehbar. Helfen könnte vielleicht ein Blick in das Jahr 1987 – dem letzten großen Crash dieser Art. Dieser führte den Dow Jones innerhalb kürzester Zeit von rund 2.700 Punkten auf unter 1.700 Punkte. Legt man das auf die aktuelle Kursbewegung – gewisse Parallelen sind nicht übersehbar – so komme ich schnell auf Kurse unter 19.000 Punkten im Dow Jones. Genau in diesem Bereich verläuft auch die untere Kante der Trompete.
Muss es soweit abwärts gehen? Natürlich nicht. Aber man sollte darauf vorbereitet sein, dass genau das passieren kann.
Aktiencrash 1987
Aktuell verbittet sich meiner Meinung nach jegliche Prognose – denn sie wäre reine Spekulation. Ich bin komplett draußen aus dem Markt und werde vorerst an der Seitenlinie stehen bleiben. Sollte sich der Kursrutsch weiter fortsetzten, werde ich beginnen im Bereich unter 20.000 Punkten im Dow Jones langfristige Positionen aufzubauen. Immerhin hat der Markt 1987 nur rund 3 Jahre gebraucht, um die 40%-ige Abwärtsbewegung wieder aufzuholen.
Chartanalyse Gold
Gold hielt sich bis zum vorletzten Tag des Monats ausgesprochen gut, nur um dann am letzten Freitag ebenfalls sämtliche Gewinne der letzten Tage abzugeben – eine für mich durchaus sehr überraschende Entwicklung. Es entstand eine lange, negative Tageskerze, die weiteres Ungemach bedeuten könnte. Besonders aufmerksam sollte die Unterstützungszone um 1.550 USD beobachtet werden. Fällt Gold durch diese, so ist eine größere Korrektur durchaus wahrscheinlich.
Tageschart Gold
Im Wochenchart hat sich ein baerisches Engulfing gebildet. Der langfristige Aufwärtstrend ist jedoch noch intakt. Solange Gold nicht unter 1.550 USD schließt, bleibe ich positiv für das Edelmetall gestimmt. Ein Wochenschlusskurs unter der Unterstützung dürfte jedoch eine größere Korrektur einleiten.
Wochenchart Gold
Trade Statistik Februar 2020
Mit meinem Trading war ich im Februar durchaus zufrieden, auch wenn sich erneut einige Fehler eingeschlichen haben. Lag ich vor der letzten Woche noch gut im Plus, so drehte sich das Bild jedoch im Laufe des einsetzenden Crashs. Ich bin aus allen meinen Positionen ausgestoppt worden – zwar ohne große Verluste, aber leider sind dabei auch einige schöne Buchgewinne wie Schnee in der Sonne geschmolzen – beispielsweise bei Gold und Palladium, das ebenfalls stark am Freitag nachgab.
Der Dow Jones beendete den Februar mit einem Minus von 10,1%, Gold fiel um 0,2% und mein Tradingkonto beendete den Monat mit einem Minus von 6%. Ich habe seit Anfang des Jahres 123 Trades durchgeführt. Mit meinem Payoff-Ratio von 1,9 bin ich aktuell noch nicht zufrieden, meine Trefferquote von 30% liegt ebenfalls zu niedrig.
Hinweis: Meine Zahlen sind auf ein fiktives Depotvolumen von 10.000 € am Jahresbeginn normiert, so dass ich meine Tradingresultate auch über verschiedene Jahre hinweg immer gut vergleichen kann.
Trade des Monats – Gold
Mein bester Trade in diesem Monat war eine Position auf Gold, die ich am 14.02. bei rund 1.579 USD eröffnet habe. Ich bin ich zwei Tranchen eingestiegen und habe die Position im Rahmen meiner Regeln bis zum 25.02. laufen lassen. Kurz nachdem mein Ausstiegssignal auftrat, habe ich die Position zu 50% zu 1.643 USD verkauft. Die restlichen 50% der Position habe ich mit einem Stop Auf Einstiegskurs in der Annahme weiter gehalten, dass Gold nach der aktuellen Konsolidierung weiter steigen wird. Am Freitag bin ich im Zuge des Crashs jedoch hier mit +/- Null ausgestoppt worden.
Mein Ausstieg der ersten Position hätte sogar etwas tiefer erfolgen müssen. Da das Signal jedoch in der Nacht auftrat, wo ich meinen SL zuvor nicht habe weiter erhöhen können, habe ich erst am nächsten Morgen verkauft – auch wenn sich der Kurs da bereits wieder leicht erholt hatte. Da aber Regeln kompromisslos eingehalten werden müssen, habe ich die Position entsprechend liquidiert – auch wenn es mir durchaus schwer fiel.
Gewinn: +222 €
Flop des Monats – Bitcoin
Mein Flop des Monats ist ein Trade auf dem Bitcoin in USD. Dieser Trade lief nur einen Tag. Die Eröffnung erfolgte in einen laufenden Anstieg hinein in der Annahme, dass wir hier den Anfang einer neuen, größeren Aufwärtsbewegung sehen. In nur einer einzigen heftigen Ausverkaufs-Kerze wurde jedoch der Anstieg innerhalb weniger Minuten zunichte gemacht. Mein SL unter dem letzten lokalen Tief wurde entsprechend ausgelöst und die Position mit 82 Euro Verlust verkauft.
Der Trade war technisch korrekt, zeigt aber schön, dass an der Börse immer alles möglich ist. Es ist daher wichtig, stets vor allem das Risiko korrekt zu managen – wie in diesem Fall korrekt geschehen.
Verlust: -82 €
Begangene Fehler und Learnings
Auch im Februar habe ich wertvolle Lektionen gelernt. Vom fehlerfreien Traden bin ich aktuell noch weit entfernt. Zwar gelingt es mir, seit mehr als 6 Monaten annähernd Break-even zu traden, aber das Ziel ist natürlich konsistent eine steigende Equitykurve zu erhalten. Für das restliche Jahr habe ich daher meine Jahresziele ein wenig angepasst. Es darf noch nicht darum gehen, möglichst viele Gewinne zu machen, sondern konsequent Verluste zu verringern, Fehler auszumerzen und konsistent und sauber zu traden.
Nachfolgend die Top 3 Lektionen, die ich im letzten Monat gelernt habe:
Fehler 1: Lass dich nicht in die Falle locken
Im Nasdaq bin ich eine Position eingegangen, die technisch gesehen zwar ein Ausbruch gemäß meinen Regeln war, die sich aber als Falle herausstellte. Der Index hatte wiederholt leicht höhere Hochs ausgebildet, ohne dass es anschließend zu einer dynamischen Aufwärtsbewegung kam. Entsprechend habe ich fast am Hoch gekauft und bin dann natürlich ausgestoppt worden.
Besser wäre gewesen, die Position gar nicht erst einzugehen (alle Ausbruchskerzen erfolgten unter niedrigem Volumen!) bzw. wenigstens schnell wieder zu schließen, als sich abzeichnete, dass keine dynamische Ausbruchsbewegung erfolgt.
Learning: Künftig besser aufs Volumen achten und nicht durch professionelle Trader in die Falle locken lassen!
Lehrgeld: -80 €
Fehler 2: Rechne auch mit dem Unmöglichen
In diesem Monat ist mir bei meinem Broker etwas passiert, dass ich so auch noch nicht gesehen habe. Es wurde plötzlich ein Kurs weit unterhalb des aktuellen Kurses des Nasdaq 100 gestellt, der zur Folge hatte, dass ich aus 4 Positionen mit Verlust ausgestoppt wurde. Dieser falsche Kurs lag immerhin rund 60 Punkte zu niedrig und hätte so nie entstehen dürfen.
Auf mein Nachhaken hin stellte sich heraus, dass das ein technischer Fehler war. Mein Broker entschuldigte sich bei mir und erstattete die durch den falschen Kurs entstandenen Verluste vollständig – allerdings nur auf der Differenz zwischen dem realen und dem fehlerhaften Kurs basierend. Dadurch habe ich zwar keine Verluste gemacht, aber meine Positionen, die normalerweise nicht ausgestoppt worden wären und anschließend im steigenden Trend weitere Gewinne abgeworfen hätten, hat mir das natürlich nicht zurück gebracht.
Learning: Beim CFD Handel können seitens des Brokers technische Fehler passieren. Immer gut kontrollieren!
Lehrgeld: 0 €
Fehler 3: Laufe einer verpassten Kursbewegung nicht hinterher
Ich habe mein System ein wenig um mögliche Swing-Positionen auf Tagesbasis erweitert und mir dafür entsprechende Regeln aufgestellt. Da ich sowohl im Bitcoin, bei Platin und bei Silber nicht weit von den Kursen entfernt einsteigen konnte, bei denen diese neuen Regeln ein Kaufsignal generiert hätten, bin ich nachträglich diese Positionen eingegangen, als ob ich damals bereits dem Signal gefolgt wäre. Alle 3 Positionen liefen dann natürlich ins Minus und wurden ausgestoppt – im Endeffekt aber durch den späten Einstieg mit mehr Verlust, als wenn ich dem Signal schon damals korrekt gefolgt wäre.
Diesen Fehler habe ich schon einmal begangen. Dumm, dass ich daraus nicht gelernt habe. Ab sofort gilt jedoch eisern:
Learning: Laufe niemals einer verpassten Bewegung hinterher! Warte einfach auf die nächste Gelegenheit!
Lehrgeld: -214 €
Mal sehen, was der März bringt!
Mein Monats-Ziel März: Nicht auf mögliche Gewinne konzentrieren, sondern darauf, sauber und fehlerfrei zu traden und meine Kennzahlen wieder in den grünen Bereich zu bringen.
Hinterlasse einen Kommentar