In der Finanzlektion der Woche erkläre ich dir, was eine Aktie ist, welche Rechte sie beinhaltet und welche Idee dahinter steckt. Außerdem werfe ich einen Blick zurück auf die Kalenderwoche 11 / 2019, verrate dir, was sich in meinem Depot getan hat und welche Entwicklung ich für den Aktienmarkt und den Goldmarkt für die kommende Woche sehe.
Übersicht
Finanzlektion der Woche – Was ist eine Aktie?
Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen. Erwirbst du Aktien eines Unternehmens, wirst du entsprechend Mitbesitzer entsprechend der Anzahl der von dir gehaltenen Anteile. Hat das Unternehmen 1 Million Aktien ausgegeben und 100 davon finden sich in deinem Besitz, dann gehört ein Zehntausendstel des Unternehmens dir.
Die erste Aktiengesellschaft wurde bereits im 17. Jahrhundert erfunden. Die Idee dahinter heißt Kapitalbeschaffung. Denn mit dem Geld, dass das Unternehmen durch die ausgegebenen Aktien bekommt, kann es entsprechend wirtschaften, denn die Einnahme zählt zum Eigenkapital des Unternehmens.
Gehandelt werden Aktien eines börsennotierten Unternehmens an der Börse. Der Kurs bestimmt sich dabei ausschließlich durch Angebot und Nachfrage. Je mehr Käufer es am Markt gibt und je mehr sie bereit sind, für die Aktien zu zahlen, desto höher der Preis. Der Börsenkurs kann dadurch um ein Vielfaches über dem Buchwert der Aktie liegen. Der Buchwert wird berechnet, indem das Eigenkapital des Unternehmens durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien geteilt wird.
Als Aktienbesitzer hast du außerdem verschiedene Verwaltungs- und Vermögensrechte am Unternehmen. Jedem Aktionär steht pro Anteil ein Stimmrecht auf der jährlichen Hauptversammlung zu. Es gibt allerdings auch Aktien ohne Stimmrecht. Aber das ist nicht der Normalfall. Über das Vermögensrecht bist du außerdem am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Dazu erfolgt bei vielen Unternehmen zusätzlich eine Dividendenausschüttung. Die Dividende ist der Teil des Gewinns, der an die Aktionäre pro Anteilsschein ausgeschüttet wird – im Grunde so etwas wie ein Zins bei Anleihen.
Der Gewinn, den du mit dem Handeln von Aktien einstreichen kannst, setzt sich also aus der Dividende und dem Unterschied aus Verkaufskurs und Kaufkurs zusammen. Verkaufst du zu höheren Preisen als du gekauft hast, machst du Gewinn. Verkaufst zu zu einem niedrigeren Kurs, machst du einen Verlust. Du kannst beim Handeln mit Aktien also verlieren oder gewinnen. Genau das macht den Reiz, aber auch die Gefahr beim Aktienhandel aus.
Die Börsenwoche im Rückblick
Chartanalyse Dow Jones
Völlig anders als von mir erwartet hat der Dow Jones bereits oberhalb von 25.000 Punkten wieder nach Norden gedreht, ohne auch nur ansatzweise das minimale Korrekturpotential auszuschöpfen. So entstand auf Wochenbasis eine lange, positive Wochenkerze, die jedoch – anders als im Nasdaq – nicht die Hochs der Vorwoche erreichen konnte. Interpretiert werden kann das als letztes Aufbäumen der Bullen oder auch als Versuch, doch noch neue Jahreshochs zu erreichen und womöglich eine Trompete als Korrekturformation zu bilden.
Auf Tagesbasis wird ersichtlich, dass wir nach einem sehr starken Anstieg am Montag weiter leicht steigende Kurse in der Wochenmitte gesehen haben, bevor es am Freitag noch einmal deutlicher nach oben ging, ohne allerdings am Ende des Handels die Höchstkurse halten zu können. Insgesamt zeichnet sich für mich damit die Ausbildung einer Korrektur ab, die bisher jedoch deutlich flacher verläuft, als von mir erwartet. Ein besonderes Achtungszeichen setzte wie bereits erwähnt der Nasdaq, der die Höchstkurse der Vorwoche mit deutlichem Anstieg übersprang.
Die Frage lautet nun also, schließt sich dem der Dow Jones mit ebenfalls weiter steigenden Kursen noch an oder setzt er die Korrekturbewegung fort? Ich halte Letzteres für wahrscheinlicher.
Chartanalyse Gold
Gold konsolidiert weiter den Abwärtsimpuls Ende Februar. In dieser Woche sehen wir auf Wochenbasis einen kleinen, positiven Körper mit langen Dochten an beiden Enden, was Unentschlossenheit und Volatilität anzeigt. In Kombination mit den beiden Kerzen der Vorwoche könnte sich das als Zwischenkorrektur vor Einsetzen eines weiteren Abwärtsimpulses herausstellen. Wenn ich den ersten Abwärtsimpuls als Maßstab nehme (1.350 > 1.280) und die gleiche Länge vom Hoch der letzten Woche abtrage (1.310), dann komme ich auf eine Zielzone bei ca. 1.250 Dollar, in der zudem auch noch eine Aufwärtstrendlinie verläuft, die sich aus den Tiefs des letzten Jahres bildet. Das könnte eine interessante Kaufzone sein.
Weiter abwärts gerichtete Kurse würden auch zum eher angeschlagenden Chartbild des HUI passen, der meiner Meinung nach im Laufe der letzten Woche ein lokales Hoch entwickelt hat und bei dem in der kommenden Woche ebenfalls nachgebende Kurse drohen.
Auf Tagesbasis sehen wir Montag und Donnerstag nachgebende Kurse versus steigender Kurse an den restlichen 3 Tagen. Insgesamt also eher eine volatile, seitwärts gerichtete Tendenz, die sich als Korrektur im kurzfristigen Abwärtstrend herausstellen könnte. Der Charakter der Bewegung der letzten Tage sieht weniger impulsiv aus, als die Abwärtsbewegung Ende Februar.
Ich rechne und hoffe auf fallende Kurse, die eine schöne Gelegenheit vor dem Durchbrechen der großen Widerstandszone oberhalb von 1.350 Dollar sein könnten.
Trendbarometer
Langfristig | Mittelfristig | Kurzfristig | |
---|---|---|---|
Dow Jones | |||
Gold |
Depotänderungen
So schnell kann’s gehen. Mein Short Zertifikat auf den NDX stellte sich bereits nach kürzester Zeit als Fehler heraus. Statt dem erwarteten Abwärtsimpuls stiegen die Kurse seit Freitag an. Entsprechend habe ich am Dienstag die Reißleine gezogen und die zuvor bereits mit 6% Buchgewinn im Plus liegende Absicherungsposition auf den Aktienmarkt mit 3% Verlust verkauft. Hat also leider nicht so funktioniert, wie erwartet, auch wenn ich nicht ausschließen würde, dass es doch noch zum Abwärtsimpuls kommt. Aktuell ist mir das Risiko weiter steigender Kurse aber zu hoch.
Mir zeigt dieser Trade wieder Mal, wie gefährlich oder schwierig es ist, in entgegengesetzter Trendrichtung zu handeln. Der Impuls der letzten 2 Monate war und ist stark. Vielleicht setzt er sich also sogar noch weiter fort.
Aktuell sehe ich keinen Handlungsbedarf für weitere Transaktionen, es sei denn, Gold tut mir den Gefallen und fällt innerhalb der nächsten 2 Wochen auf rund 1.250 Dollar, um dort wieder nach Norden zu drehen. Das wäre für mich ein Grund für eine Long Position auf Gold.
Folgende Transaktion habe ich am 12.03.2019 durchgeführt:
- Verkauf 95 Stück DE000DS4YSZ5 zu 15,70 Euro im Wert von 1.491,50 Euro.
Börsenausblick auf die kommende Woche
Der Dow Jones hat in der nächsten Woche im Grunde genommen freie Wahl. Er könnte sich dem Aufwärtsimpuls im Nasdaq anschließen, doch noch die überfällige Korrektur auf mindestens 24.500 Punkten abarbeiten oder einfach seine seitwärts gerichtete Korrektur auf hohem Niveau fortsetzen. Letzteres halte ich für das Wahrscheinlichste.
Gold dagegen lief zuletzt eher seitwärts. Der Wochenchart lässt mich allerdings auf einen weiteren Abwärtsimpuls schließen, der in der kommenden Woche stattfinden könnte. Übergeordnet steckt Gold nach wie vor in einer Korrektur, die sich hoffentlich als Luft holen vor einem großen Aufwärtsimpuls und dem Durchbrechen der langjährigen Widerstandszone herausstellt. Halte ich jedenfalls für recht wahrscheinlich.
Entsprechend lege ich mich an zwei Zonen bei Gold auf die Lauer. Bis 1.250 Dollar fallende und anschließend wieder steigende Kurse würden mich zu einem gehebelten Long Trade in Trendrichtung verleiten – ebenso wie ein überraschender Ausbruch direkt über die Widerstandszone. Die interessanten, zu beobachtenden Kursniveaus lauten für mich also 1.250 und 1.380 Dollar.
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