In der Finanzlektion der Woche erkläre ich dir, wie du ein Depot eröffnen kannst, um an der Börse Wertpapiere und Aktien handeln zu können. Außerdem werfe ich einen Blick zurück auf die Kalenderwoche 10 / 2019, verrate dir, was sich in meinem Depot getan hat und welche Entwicklung ich für den Aktienmarkt und den Goldmarkt für die kommende Woche sehe.

Finanzlektion der Woche – Depot eröffnen

Wenn du an der Börse investieren und anlegen möchtest, dann brauchst du ein Wertpapierdepot. Denn während Geld und Währungen auf Konten angelegt werden, kommen Aktien, Zertifikate und Investmentfonds in ein Depot.

Um ein Depot anzulegen, kannst du dich entweder bei deiner Hausbank beraten lassen oder du nimmst dein Glück selbst in die Hand und eröffnest wie ich ein Depot bei einem Online Broker. Ich selbst habe mir dafür vor mehr als 20 Jahren die heutige Consorsbank als Broker ausgewählt und ich bin mit dieser Wahl auch heute noch sehr zufrieden. Weitere empfehlenswerte Online Broker sind beispielsweise comdirect oder flatex. Wichtig, achte bei deiner Wahl vor allem auf niedrige Transaktionsgebühren und darauf, dass der Broker der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung unterliegt. Nur in diesem Fall ist dein Bar-Vermögen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro auch im Insolvenzfall des Brokers abgesichert. Der Depotinhalt gehört ohnehin dir, wird also niemals Teil der Insolvenzmasse im Fall des Falles.

Das Depot zu eröffnen ist in der Regel denkbar einfach. Du füllst die entsprechend in der Regel online verfügbaren Depoteröffnungsanträge aus und beantwortest die Fragen der Selbstauskunft. Letztere dient dazu, deine Erfahrung an der Börse zu beurteilen. Die Banken sind per Gesetz dazu verpflichtet, diese Fragen zu erheben. Beantwortest du die Selbstauskunft nicht, kann es sein, dass dich der Broker vom Handel spekulativerer Finanzinstrumente ausschließt. Möchtest du zudem hochriskante Instrumente wie Hebelzertifikate und Optionsscheine handeln, dann musst du zusätzlich die „Wichtige Informationen über Verlustrisiken bei Finanztermingeschäften“ unterschreiben.

Abschließend suchst du mit den Unterlagen noch eine Postfiliale auf, wo du dich mittels Personalausweis und Post-Ident-Verfahren identifizieren kannst.

Wenige Tage später wirst du die entsprechenden Zugangsdaten erhalten. Du bist dann stolzer Besitzer eines Wertpapierdepots sowie eines entsprechenden Verrechnungskontos. Auf dem einen landen die Gegenwerte deiner Wertpapiertransaktionen, auf dem anderen landen die Wertpapiere. Im Grunde kannst du dir so ein Depot wie einen digitalen Tresor vorstellen. Früher waren Aktien tatsächlich echte Urkunden, die in Tresoren aufbewahrt wurden. Heute erfolgt der Handel fast ausschließlich digital in Form von entsprechend verbrieften Rechten an den jeweiligen Aktien, Anteilen und Wertpapieren.

 

Die Börsenwoche im Rückblick

Chartanalyse Dow Jones

Der Dow Jones hat auf Wochenbasis eine lange, negative Kerze ausgebildet, was in Verbindung mit dem Abprall an der oberen Kante eines möglichen Abwärtstrendkanals bärisch zu werten ist. Ich bin ursprünglich von der Bildung einer möglichen Trompete ausgegangen, wofür der Kurs aber hätte weiter steigen müssen. Nun sieht es eher nach einer Flagge aus. Doch was auch immer es wird – der Dow Jones ist nach wie vor in der großen, seit 2018 laufenden Korrekturformation gefangen.

marktanalyse-kw10-19-dow-weekly-tso

Auf Tagesbasis wird ersichtlich, dass der Aufwärtstrendkanal der vergangenen 2 Monate bereits am Montag gebrochen wurde, nachdem sich schon in den Vortagen gleich mehrere Dojis gebildet haben, die auf Unsicherheit und einen möglichen Trendwechsel hindeuteten. Das war auch für mich der Trigger zur Eröffnung einer absichernden Short Position auf den amerikanischen Aktienmarkt. Es folgten drei weitere negative Kerzen mit fallenden Kursen. Erst zum Wochenende setzte eine Erholung ein, die aber in meinen Augen noch kein Zeichen für ein Ende der Korrektur ist. Ich gehe davon aus, dass der Dow Jones jetzt mindestens das 38er Fibonacci Retracement abarbeitet, das bei ca. 24.500 Punkten verläuft. Im Idealfall sehen wir sogar noch tiefere Kurse. Das 50er Retracenment verläuft bei 24.000 Punkten.

marktanalyse-kw10-19-dow-daily-tso

Chartanalyse Gold

Nachdem Gold bereits in der Vorwoche ab der massiven, langjährigen Widerstandszone gescheitert war und eine lange negative Wochenkerze ausgebildet hatte, konnte sich der Chart in dieser Woche stabilisieren. Anders als von mir erwartet, gab es keine weiteren, deutlichen Verluste. Es konnte sogar eine leicht positive Hammer-Kerze ausgebildet werden, die dafür sprechen könnte, dass sich statt stark fallender Kurse nun eine Korrekturformation zwischen 1.280 und 1.330 Dollar bildet, bevor ein weiterer Angriff auf die Widerstandszone erfolgt. Langfristig steckt der Kurs nach wie vor in der gewaltigen Untertassen-Formation fest.

marktanalyse-kw10-19-gold-weekly-tso

Auf Tagesbasis korrigierte der Gold Chart in den ersten 4 Tagen der Woche, bevor sich am Freitag eine sehr positive Tageskerze ausbilden konnte. Das Niveau von 1.285 Punkten scheint sich als Käufergebiet herauszukristallisieren. Es bleibt abzuwarten, in welcher Region die Verkäufer wieder die Oberhand gewinnen. Aktuell sehe ich in beiden Richtungen keinen Handlungsbedarf. Erst beim Bruch des letzten Hochs entsteht ein deutliches Kaufsignal.

marktanalyse-kw10-19-gold-daily-tso

 

Trendbarometer

  Langfristig Mittelfristig Kurzfristig
Dow Jones
Gold

 

Depotänderungen

Ich habe mich aufgrund charttechnischer Signale Anfang dieser Woche dafür entschieden, im Aktienmarkt Short zu gehen. Dafür habe ich mir ein gehebeltes K.O.-Zertifikat auf den Nasdaq 100 ausgewählt, das zum Kaufzeitpunkt einen Hebel von 3,8 aufwies. Die Position dient mir einerseits als Absicherung meiner Aktienmarktposition, andererseits aber auch als Tradingposition, um von einer von mir antizipierten Abwärtsbewegung innerhalb der großen Korrekturbewegung zu profitieren.

Entschieden habe ich mich dabei für ein Hebelzertifikat auf den NDX, da dieser innerhalb der letzten Aufwärtsbewegung schwächer agierte, als der Dow Jones selbst. Ich gehe also von einer stärkeren Abwärtsbewegung im NDX als im DJI aus.

Weitere Gründe, die zu meiner Entscheidung beitrugen, waren:

  • Dow Tageschart: 3 Dojis, umgekehrter Hammer, umschließende negative Kerze.
  • Dow Wochenchart: negative Divergenz im RSI.
  • Dow: Chart prallt am oberen Ende, einer großen abwärts gerichteten Flagge ab.
  • Dow: Kurs verlässt mittelfristigen Aufwärtstrendkanal der letzten Wochen.
  • NDX Wochenchart: Hanging Man.
  • NDX Tageschart: Doji, Kreuz.
  • Es ist Zeit für eine Korrektur!

marktanalyse-kw10-dow-weekly-2-tso

Folgende Transaktion habe ich am 04.03.2019 durchgeführt:

  • Kauf 95 Stück DE000DS4YSZ5 zu 16,17 Euro im Wert von 1.536 Euro.

Depotübersicht 07.03.2019

Börsenausblick auf die kommende Woche

Ich gehe davon aus, dass wir in der kommenden Woche weiter fallenden Kurse am Aktienmarkt sehen werden, denn das ist das Szenario, auf das ich mit meiner Short Position setze. Das minimale Korrekturpotential sehe ich bei ca. 24.500 Punkten im Dow Jones. Hier läge das 38,2 % Fibonacci Retracement. Ob die Korrektur darüber hinaus gehen wird oder aber dort bereits beendet sein wird, werden wir sehen.

Am Rohstoffmarkt gehe ich nach der positiven Tageskerze am Freitag und dem Hammer auf Wochenbasis von leicht steigenden Kursen aus, die aber potentiell zunächst nur der Aufschwung innerhalb einer Korrekturformation sein könnten. Ich glaube nicht, dass Gold sofort erneut die große Widerstandszone anlaufen wird.

 

001-linanzlektion-boersenwissen-depot-eroeffnen-pin1