In diesem Artikel stelle ich dir die South African Airways vor, mit der wir 2017 zwei Langstreckenflüge und 2 Inlandsflüge in Afrika unternommen haben. Ich gehe dabei auch auf die Sicherheit, auf erlaubte Gepäckmaße und natürlich unsere persönlichen Erfahrungen mit der SAA ein und ziehe ein entsprechendes Fazit.
Übersicht
South African Airways (SAA)
South African Airways gehört zu den wichtigsten und größten Fluglinien Afrikas. Sie verbindet wichtige Städte Europas vor allem mit Städten im südlichen Afrika. Johannesburg und Kapstadt sind die bedeutendsten Drehkreuze in Südafrika. Ab Deutschland kann von Frankfurt und München aus geflogen werden. Rund 40 Ziele in mehr als 25 Ländern umfasst das Streckennetz.
Geschichte der SAA
Ursprünglich 1929 als Union Airways gegründet wurde die Gesellschaft aus finanziellen Gründen 1934 an die südafrikanische Regierung verkauft und in South African Airways umbenannt.
In den 1940er Jahren bereits modernisierte die South African Airways den Service und das Entertainment an Bord, indem man Stewardessen auf Inlandsflügen einsetzte und auf dem Direktflug von Johannesburg nach Kapstadt ein Kinoprogramm zeigte.
1976 verbuchte die Airline den damals längsten Non-Stop Flug von Seattle, USA nach Kapstadt, Südafrika für sich. Während der Apartheid 1977 bis 1990 stagnierte das Wachstum der Airline im internationalen Vergleich.
Schwere Zwischenfälle mit Todesopfern gab es 1967, 1968 und 1987 mit insgesamt 307 Toten infolge dreier Flugzeugabstürze. Seitdem gab es keine Abstürze mit Todesopfern mehr.
In den 1990er Jahren expandierte die Airline stark und entwickelte sich zur wohl größten Airline Afrikas. 2006 trat sie der Star Alliance bei. In den letzten Jahren fand sich die Airline mehrmals in angespannten finanziellen Verhältnissen wieder. Zuletzt wurde im August und im September 2017 die Zahlungsunfähigkeit mit staatlichen Notkrediten abgewendet.
South African Airways – an Bord der Dash 8
Besonderheiten bei South African Airways
Das Essen an Bord ist inklusive. Natürlich werden auch afrikanische Weine ausgeschenkt. Der Sitzabstand ist sowohl in der Economy als auch der Business Class relativ großzügig. Das Personal ist gut geschult und ausgesprochen freundlich. Ein Multimedia System gehört auf Langstreckenflügen zum Standard, wenngleich der technische Stand im internationalen Vergleich etwas hinterherhinkt.
Zur Flotte gehören aktuell u.a.:
- 5 Airbus A330-300
- 6 Airbus A330-200
- 12 Airbus A320-200
- 8 Airbus A319-100
- 6 Boeing B737-800
- 6 Airbus A340-300
- 9 Airbus A340-600
Gepäckmaße bei South African Airways
Aufgabegepäck
Das Freigepäck pro Passagier pro Flug beträgt in der Economy Class 1 Gepäckstück à 23 kg. In der Businessclass sind 2 Gepäckstücke à maximal 32 kg erlaubt.
Handgepäck
Als Handgepäck in der Economy Class ist ein Gepäckstück mit einem maximalen Gewicht von 8 kg erlaubt. Die Maße dürfen 56 cm Länge, 36 cm Breite und 23 cm Höhe nicht überschreiten. Außerdem ist ein persönlicher Gegenstand in Form einer kleinen Handtasche oder eines kleinen Laptops gestattet. In der Businessclass ist bei gleichen Gewichts- und Größenbeschränkungen noch ein weiteres Handgepäckstück erlaubt.
In Begleitung von kleinen Kindern und Säuglingen gibt es weitere Regelungen, die hier auf der SAA Seite nachgelesen werden können.
Leistungen bei verzögertem oder beschädigtem Gepäck
Vorausgesetzt, das Land, in dem du ankommst, ist nicht dein Heimatland, werden folgende Beträge pro Tag gegen Vorlage von Belegen – längstens für 5 Tage erstattet:
- Economy Class: 75 USD
- Business Class: 100 USD
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Wie sicher ist South African Airways?
South African Airways wurde bereits 1934 gegründet und hat den letzten schweren Flugzeugabsturz vor mehr als 30 Jahren im Jahr 1987 hinnehmen müssen. Dabei starben 159 Menschen. In den vergangenen 15 Jahren gab es nur wenige ernstere Zwischenfälle.
Seit 2006 gehört South African Airways sogar zur Star Alliance.
Das Durchschnittsalter der Flotte beträgt Stand 2017 10,3 Jahre. Zusammen mit Kenya Airways sowie die Ethiopian Airlines dürfte die SAA zu den 3 sichersten, afrikanischen Fluglinien gehören. Viele andere afrikanische Fluglinien fallen da leider eher durch und stehen zum großen Teil sogar auf einer schwarzen Liste.
Die IOSA-Sicherheitszertifizierung ist vorhanden. Das Heimatland Südafrika erfüllt die Standards in Bezug Sicherheitskriterien ausreichend.
Die SAA ist aktuell in einer angespannten finanziellen Lage. Im August 2017 wurde erstmalig die Zahlungsunfähigkeit von SAA bestätigt. Nur durch Notkredite kann der Flugbetrieb aufrecht erhalten werden. Das führt bei mir persönlich zu keinem guten Gefühl hinsichtlich der Sicherheit der Fluglinie.
Unsere Erfahrungen mit South African Airways
Unsere persönlichen Erfahrungen mit der South African Airways fallen gemischt aus. Wir sind im August 2017 von Frankfurt nach Johannesburg geflogen. Der Flug verlief ohne Zwischenfälle. An Bord gab es ein Multimedia System, das jedoch recht veraltet war. Das servierte Essen war in meinen Augen okay, aber nicht auf Lufthansa Niveau. Der Service an Bord war gut, die Flugbegleiterinnen sehr freundlich und zuvorkommend. Insgesamt verlief dieser Flug sehr angenehm.
Von Hoidspruit nach Kapstadt waren wir mit einer Turboprop Dash 8 (Bombardier DHC-8) von South African Airways unterwegs. Die als problematisch bekannte Propellermaschine verursachte mir im Vorfeld einiges an Sorgenfalten. Ich mag so kleine Maschinen gar nicht. Und dann ausgerechnet die Dash 8, von der ich bisher nicht viel Gutes gehört und gelesen habe. Trotzdem verlief der Flug sehr ruhig und angenehm. Die Maschine war weniger laut als befürchtet. Der Service an Bord auf dem kurzen Flug war hervorragend. Es gab zwar nur einen Flugbegleiter, aber trotz kurzer Flugzeit von nicht mal 3 Stunden gleich mehrere kleine Mahlzeiten und Snacks.
Unser dritter Flug war ebenfalls ein Kurzstreckenflug von Port Elisabeth nach Johannesburg. Dieser rund 90 Minuten dauernde Flug verlief angenehm und ereignislos. Bedenklich fanden wir lediglich die doch recht laschen Gepäck und Sicherheitkontrollen sowohl in Hoidspruit, als auch in Port Elisabeth. An beiden Flughäfen wäre es sicher ein Leichtes gewesen, verbotene Dinge mit an Bord der Inlandsflüge zu schmuggeln. Angenehm war, dass wir unser Gepäck sofort bis nach Frankfurt aufgeben konnten. Außerdem empfanden wir das Service Personal als sehr freundlich und hilfsbereit.
Bis zu diesem Zeitpunkt empfanden wir SAA eigentlich noch als völlig in Ordnung. Das änderte sich nun jedoch auf unserem Rückflug von Johannesburg nach Frankfurt. Schon beim Rollen auf dem Startfeld fiel auf, dass die Crew das Video mit den Sicherheitsanweisungen nicht zum Laufen bekam. Nach mehreren fehlschlagenden Versuchen wurde klassisch ohne elektronische Hilfsmittel angewiesen. Anschließend bekam man das Multimedia System nicht zum Laufen. Mehrere Reboots und wiederholte Unterbrechungen bzw. Ausfälle des Systems folgten. All das war nicht gerade Vertrauen erweckend. Eine Durchsage, was los ist und warum es nicht ging, gab es leider nicht. Irgendwann lief es dann aber halbwegs, auch wenn wir noch ein, zwei Mal unsere Filme unterbrechen und neustarten mussten.
Richtig übel wurde mir dann allerdings im Landeanflug. Denn – obwohl der Flug eigentlich recht ruhig verlief, fiel plötzlich unweit meines eigenen Platzes zwei Reihen schräg vor mir eine der Deckenplatten ab, hinter denen sich die Sauerstoffmasken befinden. Das Teil klappte samt Verkleidung mit einem Schlag auf und verfehlte nur knapp den Kopf des darunter sitzenden Passagiers. Der Crew gelang es dann auch nicht mehr, die Platte wieder an ihrem Platz zu befestigen, so dass der Passagier mit der herunterhängenden Klappe neben ihm leben musste.
Spätestens da war es mit meinem Vertrauen in SAA hinüber.
Unser Fazit zu South African Airways
Gerade aufgrund des zuletzt geschilderten Fluges habe ich kein gutes Gefühl bei der SAA. Einzig der Umstand, dass sie Teil des Star Alliance sind, spricht aus meiner Sicht für die Fluglinie. Auch schneidet sie im Vergleich zu anderen afrikanischen Fluglinien sicher nach wie vor sehr gut ab. Trotzdem werden wir beim nächsten Flug nach Afrika versuchen, mit einer anderen Fluglinie zu fliegen. Finanzielle Probleme und das Gefühl, dass die ein oder andere durchaus in die Jahre gekommene Maschine anscheinend doch etwas mehr und sorgfältigere Wartung benötigen würde, lassen mir South African Airways aktuell wenig empfehlenswert erscheinen.
Ich selbst bin zwar noch nie mit der Airline geflogen und werde dies auch nie tun.
Das Verhalten der SAF ist dermaßen arrogant und unverschämt. Ausserdem verstossen sie gegen ihre eigenen, so hochgepriesenen Ansprüche.
Gerdae was die Diskriminierung betrifft, haben sie einen ganzen Passus auf ihrer Internetseite. Warum?
Ein krebskranker Patient, welchen ich in Betreung habe, hat im November zum letzten Mal seinen langjährigen Freund in Namibia besucht.Dieser Mann ist auf die Ernährung über eine Sonde im Magen angewiesen, da er sonst keine Nahrung und keine Flüssigkeit zu sich nehmen kann, d.h. er kann nicht schlucken. Diesem Mann wollte die SAF verbieten, für den langen Flug seine Nahrung mit in die Kabine zu nehmen. Ausserdem waren sie nicht breit, ihm auf seiner definitv letzten Reise die erforderliche Nahrung kostenlos zu transportieren und in einem beheizten Frachtraum zu lagern.
Er musste letztendlich 200 Euro zusätzlich bezahlen für seine Nahrung.
Hätte er eine Golfausrüstung oder seine Jagdwaffe plus Munition mitgenommen, wäre das kostenfrei gewesen. Die SAF transportiert ca. 99 % aller Sportausrüstungen kostenfrei.
Wenn das keine Diskriminierung ist, dann weiss ich auch nicht. Und hinzunehmen, dass ein kranker Mann auf einem Flug nach Südafrika ohne Nahrung und Flüssigkeit auskommen muss, das grenzt meiner Ansicht nach schon an vorsätzliche Körperverletzung. Abgesehen davon hätten sie ebenso in Kauf genommen, dass seine komplette Nahrung im Frachtraum gefriert und somit unbrauchbar geworden wäre. Das finde ich eine riesen Schweinerei.
Andere Airlines waren da wesentlich kooperativer und menschlicher. Alles was die Patienten auf ihrer Reise benötigten wurde kostenfrei transportiert.
Hallo Armin,
Uff, das ist ja schon ein krasser Fall, den du da schilderst. Ich staune, dass sich die SAA da anders verhält als andere Fluggesellschaften.
Wenn dem so ist, finde ich das auch äußerst schwach von der Airline, zumal ich bei SAA nicht den Eindruck gehabt habe, dass die Sicherheitsvorschriften die schärfsten sind.
Servus,
interessanter Artikel!
Zuletzt bin ich 2009 mit SAA geflogen. Meine Erfahrungen teilen sich mit den Deinen. Auf den ersten Blick sieht alles recht vernünftig aus, sitzt man dann erstmal drin, ist man froh wenn man wieder raus kommt. Auf dem Rückflug von JNB nach MUC gab es seinerzeit schon die Probleme von denen du schreibst. OK, es sind keine Platten von der Decke gefallen, aber alles hat irgendwie gewackelt.
Außerdem war der Flug damals Überbucht, was zur Folge hatte dass ein paar Leute wieder aussteigen durften. Natürlich hatte das im Flugzeug die üblichen und verständlichen Diskussionen zur Folge. Mit drei Stunden Verspätung ging es schließlich los.
Positiv überrascht war ich allerdings vom Essen. Das war recht lecker!
Mein Fazit damals….einmal und nie wieder!
Grüße aus MUC
Rainer
Hallo Rainer,
Erstaunlich. Da decken sich unsere Erfahrungen ja weitgehend. Unser Fazit lautet ähnlich: wenn es sich vermeiden lässt, vorerst nicht noch einmal.
Ist letztlich einfach eine Vertrauenssache. Im Moment ist dieses bei uns aber nicht allzu groß.
Lieben Dank für das Teilen deiner Erfahrungen!
Lg Michael