Ich stelle dir die Unterwasserkamera Canon PowerShot D30 vor und berichte dir, wo ich ihre Stärken und Schwächen sehe. Getestet habe ich die Kamera auf Herz und Nieren auf den wunderschönen Malediven, wo sie mit mir mehrmals täglich abgetaucht ist.

Für unsere Malediven-Reise wollte ich unbedingt auch die Möglichkeit haben, Unterwasseraufnahmen zu machen. Ich muss dazu sagen, dass ich zuvor auf diesem Gebiet keinerlei Erfahrungen hatte. Auch geschnorchelt bin ich vorher noch nie. Und so fiel mir die Auswahl einer Kamera entsprechend schwer. Eigentlich wollte ich mir zunächst eine Actionkamera mit Unterwassergehäuse leisten – aber lohnt sich das wirklich für womöglich nur einen Schnorchel-Urlaub? Was wenn mir Schnorcheln gar nicht liegt? Davon abgesehen liegt mein Schwerpunkt ja eher auf Fotos, denn auf Videos. Und so kam ich relativ schnell auf die Canon PowerShot D30, einer handlichen Unterwasserkamera, die mir für den Einstieg recht geeignet zu sein schien.

Lieferumfang

Das schöne Stück kommt in einem herrlichen Blau daher, ist kompakt, handlich und wird mit folgendem Umfang geliefert:

  • Digitalkamera PowerShot D30
  • Handschlaufe WS-DC8
  • Akku NB-6LH
  • Akku-Ladegerät CB-2LYE
  • Netzkabel
  • Benutzerhandbücher

Unterwasserkamera Canon PowerShot D30 im Test

Erster Eindruck

Mein erster Eindruck war – handliches, schickes Ding! Aber die wichtigste Frage lautet natürlich, kann man damit fotografieren? Schnell den Akku geladen und eingelegt, schoss ich wenig später die ersten Aufnahmen im Trockenen aus der Hand. Und siehe da, die Bildqualität war absolut in Ordnung. Mit der Menüführung kam ich relativ schnell klar. Zunächst einmal hatte ich den Eindruck eine gute, wenn auch nicht überragende Kompaktkamera in der Hand zu halten.

Viel mehr interessierte mich nun aber die Frage: „Ist die auch dicht“? Um das zu überprüfen, füllte ich direkt mal mein Waschbecken mit Wasser und versenkte das Teil zunächst für ein paar Sekunden, dann einfach mal mit einem Gewicht beschwert für eine halbe Stunde im Wasser. Wie erhofft und erwartet – alles trocken und funktionstüchtig, sowohl über als auch unter Wasser!

Sehr praktisch fand ich auch von Anfang an die Handschlaufe, die bequem und sicher am Arm sitzt und sich einfach entsprechend zuziehen lässt.

Unterwasserkamera Canon PowerShot D30 im Test

Technische Details

HerstellerCanon
ModellPowerShot D30
KameratypUnterwasserkamera
Sensor1/2,3-Zoll-Typ Back Illuminated CMOS
Maximale Bildauflösung4.000 x 3.000 Bildpunkte
Megapixel (effektiv)12.0
Bild-FormatJPEG
AF-Messfelder9-Punkt-AiAF (verknüpft mit Gesichtserkennung), zentraler Spot-AF (Mitte)
Video-Auflösung1.920 x 1.080 Bildpunkte (1080p24 (Full-HD))
Video-Frequenz24 Bilder pro Sekunde
Video-FormatMOV
Akku1.060 mAh, reicht für 300 Bilder nach CIPA
SchnittstellenGPS, HDMI Mini, Netzgerät, NTSC mit Audio, PAL, USB Mini
Displaygröße3,0 Zoll (461.000 Bildpunkte)
ISO Empfindlichkeit100, 200, 400, 800, 1250, 1600, 3200
BesonderheitenStoßfest bis 2 m Höhe
Frostsicher bis -10 °C
Smart Auto (intelligenter AUTO-Modus für 32 Aufnahmesituationen), Programmautomatik (P), Filmtagebuch, Porträt, Smart Shutter (Selbstauslöser durch Lächeln, Zwinkern und Gesichtserkennung), Nachtaufnahme ohne Stativ, Low Light (3,0 MP), Fischaugen-Effekt, Miniatur-Effekt, Spielzeugkamera-Effekt, Monochrom, Super Vivid (Farbverstärkung), Poster-Effekt, Farbakzent, Farbwechsel, Unterwasser, Unterwasser-Makro, Schnee, Feuerwerk
Rückwärtig belichteter Bildsensor
Digic-4-Bildprozessor
9-Punkt-AiAF-Autofokus
Belichtungsmessung: Mehrfeld-, mittenbetonte und Spotmessung
Zeitlupenvideoaufnahme mit 240 Bildern/Sek bei 320 x 240 Pixel und 120 Bildern/Sek bei 640 x 480 Pixel
Blitzreichweite 3,5m
29 Menüsprachen.
Größe109 mm x 68 mm x 28 mm
Gewicht215 g (inkl. Akku)
Preis aktuellca. 270 Euro (UVP: 295 Euro)

Unterwasserkamera Canon PowerShot D30 im Test

Unterwasserkamera Canon PowerShot D30 im Test

Was bietet die Canon PowerShot D30?

Der Grund, warum ich mich hauptsächlich für die D30 als Unterwasserkamera entschieden habe, ist die Tatsache, dass sie bis 25 Meter unter Wasser wasserfest ist. Das ist durchaus ein Wert, den nur die wenigsten aktuellen Kameras bieten. Die meisten weisen knapp 15 Meter Wassertiefe aus, was ich persönlich als wenig empfinde. Klar, beim Schnorcheln wird man kaum auf solche Tiefen kommen, aber wenn’s dann vielleicht später doch auch mal ein Tauchgang sein soll o.Ä., dann sind 25 Meter einfach besser als 15. Davon abgesehen gehe ich davon aus, dass eine Kamera, die bis 25 Meter angegeben ist, einfach von Haus aus „dichter und zuverlässiger“ über die Lebenszeit hinweg funktioniert als eine, die für weniger Tiefe ausgelegt ist.

Die Canon PowerShot D30 bringt außerdem einen guten 12 Megapixel Sensor mit, der in Kombination mit dem 28 mm Weitwinkel mit 5fach optischen Zoom und einem Bildstabilisator Garant für gute Fotos ist. Das 3,0 Zoll LCD Display mit 460.000 Bildpunkten, die GPS Funktion und das zuverlässige Smart Auto System, das 32 verschiedene Aufnahmesituationen unterstützt, runden das Gesamtpaket ab. Außerdem können natürlich auch Videos in Full-HD (1.080p) aufgezeichnet werden.

Unterwasserkamera Canon PowerShot D30 im Test

Praxistest auf den Malediven

An den Strand (der genialer Weise nur 50 m von unserer Unterkunft entfernt lag) gehen, Schnorchelausrüstung anlegen und die Canon PowerShot D30 per Handschlaufe am Arm befestigen, war quasi vom ersten Tag an eins. Das Teil ist am Handgelenkt befestigt beim Schwimmen kaum zu bemerken. Sobald ich die Kamera brauchte, hatte ich sie mit einem Handgriff aufnahmebereit parat. Das erfolgreiche Einschalten wird mit einem auch unter Wasser gut hörbarem Sound bestätigt (so denn nicht im Menü abgestellt) und schon kann’s losgehen.

Unterwasser Handling der Canon PowerShot D30

Ich bin mit der Kamera schätzungsweise 15 Mal abgetaucht und habe dabei sehr, sehr viele Bilder gemacht. Allerdings habe ich ein wenig Zeit gebraucht, bis ich mich richtig auf sie eingeschossen hatte. Das Display der Kamera ist zwar ausreichend groß, aber mit zum Teil leicht beschlagener Taucherbrille oft nur schwer erkennbar. Zumindest hatte ich so meine Probleme damit. Nachdem ich nach den ersten Tauchgängen per Menü das Display auf maximale Helligkeit gestellt hatte, ging’s etwas besser.

Was ich recht schwierig fand, war, unter Wasser den Auslöseknopf zum Fokussieren nur halb hinunter zu drücken, bevor man endgültig auslöst. So bin ich es ja an sich von jeder anderen Kamera gewöhnt, aber unter Wasser habe ich dafür kein rechtes Gefühl entwickeln können. Das mag zum Teil an meiner geringen Erfahrung beim Fotografieren im Wasser liegen, zum anderen aber auch am Druckpunktverhalten des Knopfes, der besser sein könnte.

Das Bedienen der Kamera unter Wasser war einfach. Die Buttons sind ausreichend groß. Nur der Aufnahmeknopf für Videos ist für meinen Geschmack etwas zu nah am normalen Auslöser platziert. Gerade am Anfang habe ich oft versehentlich diesen erwischt, statt Einzelaufnahmen zu machen.

Unter Wasser im Menü Änderungen vorzunehmen fand ich schwierig. Dazu waren mir die Schrift und die Piktogramme einfach ein wenig zu klein. Im Wesentlichen habe ich solche Änderungen daher immer vor- oder nach dem Tauchen an Land vorgenommen und die Kamera im Wasser im gut funktionierenden Unterwassermodus belassen.

Während meine ersten Bilder fast alle ziemlich verwackelt waren, habe ich Tauchgang für Tauchgang immer mehr Gefühl entwickeln und schnell gelernt, die Kamera auch unter Wasser entsprechend ruhig mit beiden Händen zu halten. Meistens habe ich den Auslöser einfach direkt durchgedrückt – in der Regel auch mit guten Bildern als Resultat. Beim Anschauen der Bilder auf dem Display der Kamera war ich eigentlich sehr angetan.

Bildqualität der Canon PowerShot D30

Erst daheim habe ich dann die Aufnahmen in groß auf meinem Monitor betrachten können. Überwiegend war ich jedoch eher etwas enttäuscht über die Bildqualität, was ich aber nicht unbedingt der Kamera zuschiebe, sondern, was auch viel mit meiner Unerfahrenheit zusammenhängt. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Schärfe in den Bildern gewünscht. Das Rauschverhalten finde ich dagegen absolut in Ordnung. Dass das kein DSLR Niveau ist, war mir vorher klar.

Die Bildqualität an Land habe ich nicht gesondert betrachtet, denn da kommt für mich beim Fotografieren eine Kompaktkamera ohnehin nicht in Frage. Mich interessierte ausschließlich der Bereich unter Wasser. Alles in allem bin ich zufrieden. Die Kamera hat es mir ermöglicht, schöne Impressionen der großartigen Unterwasserwelt der Malediven mit nach Hause nehmen zu können. Gestochen scharfe Aufnahmen, die für ein Printmagazin o.Ä. geeignet wären, habe ich mit der PowerShot D30 aber nicht machen können. Vielleicht bin ich da auch von meiner EOS 7D Mark II zu verwöhnt und gleichzeitig natürlich unter Wasser auch zu unerfahren.

Einen Vergleich mit anderen Unterwasserkameras kann ich leider nicht ziehen, da ich bisher noch keine andere Kamera ausführlich testen konnte. Spätestens beim nächsten Schnorchel-Urlaub – und der kommt mit Sicherheit – wird sich das aber ändern. Schnorcheln macht nämlich super viel Spaß!

Auffällig finde ich, dass die gesamte Konkurrenz bereits 16 Megapixel Sensoren bietet. Da muss Canon schnellstens nachziehen, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Beispielbilder

Ein Wort zum Akku

Ich habe in einigen Rezessionen gelesen, dass der Akku sehr schwach sein soll. Das kann ich nicht bestätigen. Ich war eher erstaunt, wie lange er gehalten hat. Obwohl laufend eingesetzt, habe ich den Akku nur zwei Mal während der 8-tägigen Reise aufladen müssen. Ich habe unter Wasser allerdings auch keinen Blitz eingesetzt. Etwas geärgert hat mich allerdings die Akku Anzeige. Am dritten Tag dachte ich noch, erstaunlich, dass die Akku Anzeige noch immer einen vollen Balken zeigt. 5 Minuten später unter Wasser war der Akku plötzlich komplett leer und die Kamera verweigerte weitere Aufnahmen. Ob das ein allgemeines Problem ist oder nur mein Modell betrifft, weiß ich nicht. Aber es war definitiv ärgerlich. Glücklicherweise war der Weg zur Unterkunft kurz und die Ladezeit des Akkus erfreulich gering, so dass ich keine 90 Minuten später wieder mit der Unterwasserkamera abtauchen konnte.

Stärken der Canon PowerShot D30 kurz & kompakt

  • Stoßfest & robust (2 Meter Fallhöhe)
  • Autofokus-tauglich
  • GPS-Modul
  • Wasserdicht bis 25 m Tauchtiefe
  • Full-HD-Movies (1.080p)
  • 12,1 Megapixel HS System
  • 28-mm-Weitwinkel, 5fach optischer Zoom mit Intelligent IS
  • Makro Distanz 1 cm
  • 200 g leicht

Schwächen der Canon PowerShot D30 kurz & kompakt

  • Bildqualität (Randschärfeabfall & Detailtreue)
  • Rudimentäre Ausstattung
  • Tempo der Serienaufnahme
  • Kein WLAN
  • Lichtstärke des Objektivs
  • Mono-Mikrofon

Alternativen zur Canon PowerShot D30

Auch die Konkurrenz bietet tolle Modelle, die auf dem Papier teils sogar stärker sein dürften. Vor allem die Nikon AW130 gefällt mir von der Spezifikation her sehr. Sie ist nur geringfügig teurer, bietet aber ebenfalls Wasserdichtheit bis 30 Meter (also sogar 5 Meter tiefer) und überzeugt dabei – nach allem, was ich so lese – durch einen guten Sensor mit sehr guter Bildqualität. Auch die Olympus TG-4 ist toll, kostet aber auch eine ganze Ecke mehr. Die anderen beiden von mir nachfolgend aufgeführten Unterwasserkameras sehe ich etwa auf gleichem Niveau.

Unterwasserkamera Canon PowerShot D30 im Test

Mein Fazit zur Canon PowerShot D30

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit der Kamera. Sie ist praktisch, absolut zuverlässig und es hat eine Menge Spaß gemacht, mit ihr unter Wasser auf Motiv-Jagd zu gehen. Ohne die Kamera hätte ich nicht die vielen wundervollen Fische, die mir beim Schnorcheln auf den Malediven begegnet sind, festhalten und auf ein Foto bannen können. Mir hat vor allem das geringe Gewicht, die einfache Bedienung, aber auch das schicke Aussehen gefallen. Schwächen sehe ich vor allem in der Bildqualität. Allerdings mag ich hier durchaus mit zu hohen Erwartungen herangegangen sein. Für den Preis finde ich die Kamera wirklich gut. Vor allem für diejenigen, die sie auch bei tieferen Tauchgängen einsetzen wollen, dürften sich die 25 Meter Wassertiefe bezüglich der Dichtheit definitiv auszahlen. Ich gebe ihr 4 von 5 Sterne.

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