Der Joshua Tree Nationalpark liegt im Süden Kalifornien etwa 230 Kilometer östlich von Los Angeles und ca 90 Kilometer nordöstlich von Palms Springs. Auf 2.250 Quadratkilometern erstrecken sich hier einzigartige, wunderschöne Felslandschaften, riesige Kakteengärten und Palmenoasen. Jedes Jahr besuchen fast 2 Millionen Menschen den Wüstenpark, der teils zur Mojave Wüste, teils zur Colorado Wüste gehört.

Joshua Tree

 

Namensherkunft

Den Namen hat der 1994 zum Nationalpark erklärte Park vom Joshua Tree, einer hochwachsenden Pflanzenart aus der Gattung Yucca in der Familie der Agavengewächse. Joshua Trees sehen zwar aus wie Kakteen, gehören aber tatsächlich zu den Liliengewächsen. Sie werden bis zu 18 Meter hoch und können rund 900 Jahre alt werden. Der Baum selbst hat seinen Namen einer Gruppe von Mormonen zu verdanken. Als diese 1850 die Mojave-Wüste durchquerten, erinnerte sie die einzigartige Gestalt des Baumes mit seinen in die Höhe gerichteten Ästen an das Buch Josua in der Bibel. In diesem steht geschrieben: „Du sollst dem Weg folgen, der dir von den Bäumen gewiesen wird“.

Joshua Tree

 

Bereits 1936 zum National Monument erklärt, hat der Park heute drei Haupteingänge: den Haupteingang in der Nähe der Stadt Twentynine Palms, den Südeingang in Cottonwood Springs und den Westeingang in Joshua Tree Village.

Joshua Tree

 

Klettern im Joshua Tree Nationalpark

Der Park, welcher mehrere Tausend Kletterrouten aller Schwierigkeitsgrade besitzt, ist ein Paradies für Felskletterer und daher bei diesen auch sehr beliebt. Starke Winde, unberechenbare Regenergüsse und klimatische Extreme haben hier über Millionen Jahren ihre Spuren hinterlassen. Entstanden sind die meisten Felsformationen wahrscheinlich schon vor rund 100 Millionen Jahren, indem Magma unter der Erdoberfläche abkühlte, erstarrte und schließlich durch Erosion an der Erdoberfläche freigelegt wurde. Die spektakulärsten Gesteinsformationen finden sich bei den Jumbo Rocks, im Indian Cove und dem Wonderland of Rocks.

 

Joshua Tree

 

Flora

Doch der Park ist nicht nur für seine geologischen Besonderheiten bekannt, sondern auch für seine über 700 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten. Besonders erwähnenswert neben den eigentlichen Stars, den Joshua Trees sind hier vor allem die Jumping Cacti. Das sind Kakteen, deren stachelbesetzte Bälle vorbeigehende Wanderer schon durch leichte Erschütterungen im Boden quasi anspringen und wie Kletten an ihnen hängen bleiben. Das Entfernen der festsitzenden Kakteenballen mit ihren sehr scharfen Stacheln ist ziemlich schmerzhaft und mitunter blutig.

Joshua Tree

 

Fauna

Das größte hier lebende Tier ist das Desert Bighorn Sheep. Es gibt allerdings auch sechs verschiedene Arten von Klapperschlangen, Kojoten, Amerikanische Hasen, Känguru-Ratten und Rotluchse. Zu den interessanten geflügelten Bewohnern zählen Kaninchenkauz, Geier, Steinadler und der Erdkuckuck, der auch als Roadrunner bekannt ist. Außerdem finden sich zahlreiche Eidechsen und auch Taranteln im Park.

Joshua Tree

 

Rund 90% des Park sind als „Wildnis“ deklariert, weshalb man besondere Vorsicht walten lassen muss. Der Park ist zwar mit dem Auto befahrbar, es gibt jedoch nicht viele ausgebaute Straßen im Park. Die touristische Infrastruktur ist relativ unterentwickelt. Benzin, Essen und Vorräte kann man nur außerhalb des Parks erwerben. Geöffnet ist der Park ganzjährig und rund um die Uhr. Der Eintrittspreis für ein nicht kommerzielles Fahrzeug beträgt 15 USD und gilt für eine Woche. Ich empfehle jedoch den Jahrespass America the Beautiful, der natürlich auch für diesen Nationalpark gilt.

Joshua Tree

 

Wetter im Joshua Tree Nationalpark

Im Park herrschen im Sommer rund 25% Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von durchschnittlich 38° Celsius. Die Tageshöchstwerte liegen nicht selten bei 50°C. Daher ist es außerordentlich wichtig, den Park nur mit genügend Wasservorräten und entsprechendem Sonnenschutz zu betreten. Am angenehmsten sind die Temperaturen im Frühling und Herbst bei durchschnittlich 29°C.

Möchte man trotz wenig Infrastruktur im Park übernachten, so bieten sich dafür einige wunderschöne Campingplätze an. Die wenigsten davon haben jedoch fließendes Wasser oder moderne Toiletten. Komfortabler kann man da schon in einem der vielen Hotels, beispielsweise in 29Palms übernachten.

Joshua Tree

 

Sehenswürdigkeiten

Nachfolgend einige der besonders schönen Sehenswürdigkeiten im Park im kurzen Überblick:

Joshua Tree

 

Indian Cove

Indian Cove ist ein weitläufiger Campingplatz umgeben von hohen Felsformationen und daher bei Kletterern besonders beliebt. Er liegt auf der Nordseite des Wonderland of Rocks und beinhaltet wunderschöne Picknick Plätze.

Hidden Valley

Das Hidden Valley ist ebenfalls ein Picknick Bereich. Sehr zentral im Park gelegen wurde dieses von Felsen eingeschlossene Tal früher vor allem von Viehtreibern genutzt. Hier gibt es auch einen sehr schönen Rundweg zum Wandern.

Jumbo Rocks / Skull Rock

Der Skull Rock ist der wohl bekannteste Felsen im Park. Über Jahre hinweg haben Wassertropfen den Felsen immer weiter ausgehöhlt bis er seine heutige Form, einen Totenkopf, angenommen hat. Der Skull Rock liegt unmittelbar neben einer der großen Straßen. Man kann leicht bis zum Totenkopf hochklettern, doch auch die Felsenlandschaft ganz in der Nähe bietet sich für eine kleine Klettertouren geradezu an.

Joshua Tree

 

Keys View

Dieser einmalig schöne Aussichtpunkt im Westen bietet einen geradezu umwerfenden Blick auf das 1.500 Meter tiefer gelegene Tal des Imperial Valley und die weiße Oberfläche des Salton Sea. Bei gutem Wetter reicht die Sicht sogar bis weit hinüber nach Mexiko.

Joshua Tree

 

Cholla Cactus Garden

Der Cholla Cactus Garden ist eine einzigartige Wüstenvegetation bestehend aus einer großen Ansammlung von Teddy Bear Cholla. Er liegt direkt an der Pinto Basin Road, auf halbem Weg zwischen Twentynine Palms im Norden und Cottonwood im Süden.

Joshua Tree

 

Barker Dam

Auch bekannt als Big Horn Dam wurde dieser nördlich vom Barker Dam Parkplatz liegende kleine Damm früher von Viehtreibern als Wasserspeicher genutzt. Konstruiert und gebaut um 1900 lädt der Damm heute mit einem Rundweg zu einer wunderschönen Wanderung ein.

Joshua Tree

 

Im Grunde kann mal alle bekannten und schönen Aussichtspunkte sehr bequem mit dem Auto anfahren. An den großen Straßen gibt es entsprechende Parkplätze und Haltebuchten. Ich empfehle – je nach verfügbarer Zeit – einfach den Park einmal vom Nord- zum Westeingang zu durchfahren mit Abstechern zum Cholla Cactus Garden und Keys View. Solltest du im Park campen und übernachten, dann auf alle Fälle nachts den wunderschönen Sternenhimmel betrachten. Denn so abseits der Zivilisation bekommt man ihn hier besonders klar und schön präsentiert.

Hinweis: Auch wenn der Park im Grund aus zwei Wüstensystemen besteht, so kann es doch auch hier sehr plötzliche und starke Gewitter und Regenfälle geben, wie ich selbst erlebt habe. In dem Fall können Washs, als ausgetrocknete Flussbette innerhalb von Minuten zu reißenden Strömen werden. Von daher also Vorsicht, bei ausgedehnteren Wanderungen, wo du entlang läufst.

Am besten vor dem Besuch eines der Besucherzentren anfahren und sich nach den aktuellen Bedingungen erkundigen. Dann steht einer Erkundung dieses wunderschönen Parks nichts mehr im Wege.

Die Besucherzentren des Joshua Tree Nationalparks

Joshua Tree Visitor Center

  • Ganzjährig von 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.
  • Einen Block südlich des Highway 62 gelegen.
  • Adresse: 6554 Park Boulevard, Joshua Tree, CA 92252.

Oasis Visitor Center

  • Ganzjährig von 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.
  • Bei der Parkverwaltung.
  • Adresse: 74485 National Park Drive, Twentynine Palms, CA 92277.

Cottonwood Visitor Center

  • Ganzjährig von Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet.
  • Samstag und Sonntag von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr.
  • 13 km nördlich der Interstate 10 in Cottonwood Spring.

Black Rock Nature Center

  • Geöffnet von Oktober bis Mai von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr / Freitags von 12:00 bis 20:00 Uhr.
  • Adresse: 9800 Black Rock Canyon Road, Yucca Valley, CA 92284, am Black Rock Campground.

Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Seite des Nationalparks.

Joshua Tree

 
Alles über unseren eigenen Besuch findest du hier.