Am heutigen Sonntag schliefen wir erst einmal aus, bevor dann später der Venice Beach auf unserem Programm stand. Fürs Frühstück waren wir relativ spät dran, was sich vor allem in der Tatsache bemerkbar machte, dass wir keinen freien Tisch mehr bekamen. Wir nahmen daher einfach unser Frühstück mit aufs Zimmer und aßen dort.

Anschließend fuhren wir zur Probe mal die Strecke nach San Pedro ab, von wo wir am nächsten Tag eine Fähre nach Catalina Island gebucht hatten. Da am Montag dann ja wieder mit Rush Hour zu rechnen war, testeten wir eine Alternativroute außerhalb der Freeways – leider mit mäßigem Erfolg. Aufgrund vieler Ampeln brauchten wir deutlich über eine Stunde und waren dann wegen eines Rückstaus noch nicht einmal bis zum Hafen gelangt. Wir beschlossen also, am nächsten Tag doch über die Freeways zu fahren und einfach eine Stunde früher als ursprünglich geplant zu starten.

Auf zum Venice Beach

Um diese Erkenntnis reicher fuhren wir nun zum Venice Beach, einem der bekanntesten Strände in LA. Hier wurde schon die Serie „Baywatch – die Rettungsschwimmer von Malibu“ weitestgehend abgedreht.

Venice Beach ist der etwa 4,5 km lange, an der Pazifikküste gelegene Sandstrand der 1925 von Los Angeles eingemeindeten Kleinstadt Venice. Venice Beach schließt südlich an den Strand von Santa Monica an.
Auf Grund des milden Klimas Südkaliforniens ist der Strand während des ganzen Jahres gut besucht. Vor allem an den Wochenenden hat die von Souvenir- und Verkaufsständen gesäumte Strandpromenade, der Ocean Front Walk oder kurz Boardwalk, eine besondere Anziehungskraft für Bewohner von Los Angeles wie auch für Touristen. Zu den Spaziergängern gesellen sich dann Straßenkünstler, Drogenabhängige, Musiker, Maler, Wahrsager und Artisten.
An den Betonwänden von Häusern, Mauern und Sportplätzen ist eine Vielzahl von ständig erneuerten bzw. übermalten Graffiti zu sehen. Die Hall of Fame von Venice Beach ist in der weltweiten Graffiti-Szene bekannt.

 

Venice Beach

 

Ein Parkplatz für exklusive 20 Dollar war schnell gefunden und so starteten wir unsere Erkundungstour entlang des Walks zwischen Geschäften, Läden und Straßenkünstlern. Was ein buntes Treiben! Natürlich ließen auch wir wieder einiges an Geld liegen. Ein Laden mit indianischen Artikeln hatte es uns dabei besonders angetan. Wir kauften u.a. ein schönes Windspiel mit einem heulenden Kojoten.

Venice Beach

 

Venice Beach

 

Venice Beach

 

Nach einem kleinen Imbiss und dem Kauf eines Badetuches von Santa Monica begaben wir uns zum wunderschönen, aber auch gut besuchten, breiten Sandstrand. Auf dem Weg dahin schauten wir noch eine Weile ein paar Skateboardern zu, die ihr Können zeigten – die bekannte Muskel-Meile dagegen war leer und ungenutzt.

Venice Beach

 

Entspannen am Strand

Wir breiteten unsere Badetücher in direkt Nähe zum Wasser aus, so dass Lucas eifrig Sandburgen bauen konnte, ohne dass wir ihn aus den Augen verloren. Auch die Rettungsschwimmer hatten alle Hände voll zu tun. Da wir ganz nah an einem der typischen, aus Baywatch bekannten Rettungstürme lagen, bekamen wir das geschäftige Hin- und Herlaufen besonders gut mit. Die Wellen waren kräftig und von entspanntem Ausschau halten auf dem Turm war das Ganze weit entfernt. Die bekannten Rettungsbojen in der Hand waren die Rettungsschwimmer ständig damit beschäftigt, Schwimmer zur Vorsicht zu mahnen u. ä. Auch zwei bis drei Rettungseinsätze bekamen wir mit. Einige Schwimmer schienen bei meterhohen Wellen die Strömung zu unterschätzen und gerieten somit in Bedrängnis. Schon beeindruckend, wie schnell die Rettungsschwimmer zweier benachbarter Türme dann fast zeitgleich im Wasser waren, um zu helfen. Auch die knall gelben Rettungsfahrzeuge, Jet-Skis und die typischen Rettungsbote bekamen wir zusehen. An Tagen wie diesen war das sicherlich ein knallharter Job Knochenjob.

Venice Beach

 

Venice Beach

 

Erdbeben in San Francisco

Nachdem wir schon einige Zeit in der Sonne brutzelten – ich holte mir prompt trotz Sonnencreme Faktor 50 einen heftigen Sonnenbrand – bekam ich mit, dass es am Morgen ein schweres Erdbeben der Stärke 6.0 im Norden San Franciscos gegeben hatte. Scary! Wenn man bedenkt, dass wir dort noch vor 2 Wochen genächtigt hatten und durch das Epi-Zentrum im Napa-Valley sogar durchgefahren waren! Hätten wir unsere Rundreise genau andersherum geplant, wären wir an genau diesem Tag in San Francisco gewesen. Da hatten wir wohl nach knapp verpassten Waldbränden im Yosemite, gestreiftem Monsun in Arizona nun das dritte Mal richtig Glück gehabt. Immerhin war das das schwerste Erdbeben in San Francisco seit 25 Jahren!

Venice Beach

 

Gegen 4 Uhr sind wir dann langsam aufgebrochen und haben uns auf dem Walk noch ein Eis gegönnt, bevor wir wieder zum Auto liefen und zum Hotel fuhren. Dort entdeckte ich dann meinen Sonnenbrand. Da wir eh noch für das Abendbrot einkaufen mussten, besorgten wir gleich noch After-Sun-Creme zum Kühlen, von der ich ordentlich Gebrauch machte. Auch Lucas hatte es an den Beinen durchaus gut erwischt.

Nach entspanntem und einfachem Abendbrot und einem Baseballspiel im Fernsehen packten wir noch für den nächsten Tag, da wir ja früh aufbrechen wollten.