Anzeige
Begleite mich und meine Familie auf einen spannenden, kulinarischen Spaziergang mit Eat the World durch den Stadtteil Stühlinger meiner Heimatstadt Freiburg. Was wir dort alles entdeckt und erfahren haben und welche kulinarischen Stationen uns besonders gefallen haben, erfährst du in diesem Artikel.
Es ist ein wunderschöner, sonniger Frühlingstag im März und somit der perfekte Tag, um in Freiburg auf Entdeckungstour zu gehen. Heute haben wir daher mal etwas Besonderes vor – wir werden uns durch den Stadtteil Stühlinger schmecken! Schmecken? Richtig gelesen, schmecken!
Wir beginnen unseren Spaziergang am Konzerthaus nahe dem Bahnhof und spazieren zunächst über die Wiwilíbrücke, die den meisten Freiburgern nur als die Blaue Brücke bekannt sein dürfte.
Die Herz-Jesu-Kirche, auf die wir zugehen, ist für mich eine der schönsten Kirchen Freiburgs – nach dem Freiburger Münster versteht sich. Der Platz vor der Kirche ist bevölkert von Picknickern und Sonnenanbetern – kein Wunder bei diesem herrlichen Wetter.
In unmittelbarer Nähe entdecken wir einen der schönen, kleinen Bio-Läden, von denen es in den letzten Jahren dank immer größerer Ketten immer weniger gibt. Der Ladenbesitzer erzählt uns stolz, dass er viele seiner Kunden noch persönlich kennt und es auch immer mal wieder genug Zeit für einen kleinen Plausch gibt. Wir dürfen bei ihm als erste kulinarische Station den „wilden Bernd“ und die „flotte Susi“ kosten – zwei wirklich gute Käsesorten, wie sich herausstellt.
Danach ziehen wir weiter. Der Stühlinger ist ein hübsches Stadtviertel in unmittelbarer Altstadtnähe, das zudem auch historisch spannend ist. Einst Feld- und Wiesengelände folgte im 19. Jahrhundert intensive Erschließung. Schulen, Wohngebäude, eine Brauerei, ein Elektrizitätswerk, die Pumpenfabrik, die Kreispflegeanstalt und vieles mehr sorgten für rasantes Wachstum des heute sehr idyllischen Stadtviertels „hinter dem Bahnhof“.
Wie multikulturell das Viertel ist, zeigt sich bei unserer zweiten Station, dem Café Satz, das eher einem Wohnzimmer, denn einem Café gleicht. Das Besondere am Café neben der Herzlichkeit der Besitzer ist die Tatsache, dass alle Erlöse des Cafés guten Zwecken in der Ukraine zugutekommen. Kuchen etc. werden oft gespendet. Die Arbeit im Café erfolgt ehrenamtlich. Und selbst das Mobiliar und die Inneneinrichtung können direkt vor Ort erworben werden. Wundere dich also nicht darüber, dass Tisch, Stühle und Wandspiegel entsprechende Preisschilder haben. Wir finden das eine tolle Sache!
Verkosten dürfen wir hier eine traditionelle Borschtsuppe, die uns außergewöhnlich gut mundet. Gut gewürzt, heiß und verdammt lecker – so fällt unser Urteil aus.
Weiter geht es nun Richtung Norden, wo übrigens auch die Uniklinik Freiburg noch Teil des Stadtviertels ist. Wir entdecken interessante Details wie Mosaik-Wappen vor den Läden, die kenntlich machen, ob hier früher ein Bäcker, Waagenbauer, Metzger oder was auch immer angesiedelt war.
Interessante Fachwerke und sehr breite Türen aufgrund der früheren Droschken sind weitere spannende Details.
Am Lederleplatz bestaunen wir gegenüber dem Architekturforum nicht nur einen interessanten Springbrunnen mit Maschinen-Bezug, sondern erfahren auch, dass hier im Stühlinger auch der ein oder andere bekannte Künstler lebt. Überhaupt zeigt sich uns das Viertel immer bunter, desto mehr wir erfahren.
Kulinarisch folgt nun ein interessanter Ausflug in die vegetarische, irakische Küche, bevor wir nur einen Straßenzug weiter wieder etwas typisch deutsches entdecken – einen Metzger. Das Wort trifft es allerdings nicht wirklich. Die Feinkostmetzgerei Pum ist nämlich nicht nur eine der besten Metzgereien der Stadt, sondern vielleicht auch die interessanteste. Hier gibt es nämlich für alle Grillwütige, denen am Sonntag mal wieder einfällt, dass sie das Grillgut vergessen haben, die ideale Lösung – ein Automat mit Wurst und Grillgut! Der täglich frisch gefüllte Automat, an dem sich im Sommer auch gern mal eine Schlange bildet, lockt mit leckeren Würsten ebenso wie eingelegten Steaks von hervorragender Qualität.
Das wollen wir natürlich genauer wissen und so betreten wir die Metzgerei und staunen über stylische Einrichtung, durchdachtes Design und natürlich über die Schatzkammer, die mit besten Dry Aged Steaks ebenso gefüllt ist wie mit gigantischen Tomahawk Steaks von der Rinderrippe. Und auch die Kostproben, die wir hier frisch vom Grill genießen dürfen, munden uns sehr.
Gut gestärkt laufen wir weiter in die Tellstraße, die eine weitere, spannende Station im Stühlinger ist. Hier wurden einst in einer recht breiten Straße doch einfach noch ein paar Häuser hineingebaut. Die sind zwar durchaus hübsch – aber über den Abstand zu den Nachbarhäusern lässt sich durchaus streiten. Immerhin ist es hier schön ruhig, wenn man das mal mit der stark befahrenen Eschholzstraße vergleicht.
Unser Spaziergang führt uns nun in eine Apotheke, die jedoch gar keine Apotheke mehr ist. Denn in der Alten Apotheke finden sich heutzutage „medizinische Erzeugnisse“ der etwas anderen Art – nämlich edler Gin und eine große Auswahl an selbst hergestellten Absinths. Die Atmosphäre in der Apotheke ist unglaublich spannend und wirklich einzigartig. Und ich gebe zu – auch der Absinth, den wir zur Verkostung bekommen, schmeckt mir ausgesprochen gut.
Leicht beschwingt erkunden wir weiter den Stühlinger, queren erneut den Platz vor der Herz-Jesu-Kirche, die stark an ihr Vorbild, dem Limburger Dom erinnert, um nun das kleine Künstler-Viertel anzusteuern.
Unterwegs entdecke ich einen spannenden Hinterhof, viel Frühling und ein paar interessante Schornsteine, unter deren Dach sich heute aber ziemlich teure Wohnungen und Büros befinden.
Über uns strahlt der blaue Himmel mit herrlichstem Sonnenschein, so dass wir beschließen in einem der kleinen, hübschen Cafés einzukehren und die Sonne zu genießen. Ein paar Tische und Stühle gleich um die Ecke eines Theaters und einer Schuhmacherwerkstatt laden uns herzlich ein, hier köstliche Panna Cotta mit Beeren und Mousse au Chocolat zu genießen. Wir lassen ein wenig die Seele baumeln, bevor es schließlich Richtung Dreisam weitergeht.
Wir überqueren den viel befahrenen Zubringer über die Ochsenbrücke, die nicht nur als Tor zum Stühlinger gilt, sondern auch zeigt, warum sie so heißt. Wir entdecken u.a. eine herrliche Ochsenstatue, aber auch die vielleicht berühmteste Blitzanlage Freiburgs.
Hier werden nämlich auch gern mal Bußgeldbescheide verschickt, nachdem die Rotphase angeblich bereits 30, 40 oder mehr Sekunden gedauert hat. Darauf stehen dann eigentlich eine empfindliche Geldstrafe, 2 Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot. Da diese Fälle aber so abstrus anmuten und die Stadt nicht beweisen konnte, ob die Ampel korrekt funktioniert oder nicht, werden Rot-Vergehen an diesem Blitzer, die nach der Ein-Sekunden-Grenze anfallen, wie ein Vergehen innerhalb einer Sekunde bestraft. Mich persönlich hat es zum Glück noch nie erwischt und das soll auch so bleiben.
Wir beenden unseren schönen Rundgang in einer ehemaligen Tankstelle, in der heute aber kein Benzin mehr ausgegeben wird, sondern süße Schweinereien und leckere Waffeln. Wir probieren hier eine eher ungewöhnliche Spezialität – nämlich knusprige Waffeln mit Spinat. Klingt komisch, ist aber in Kombination mit der höllisch scharfen Sauce zum Dippen echt ein Erlebnis.
Gemütlich schlendern wir anschließend wieder Richtung Hauptbahnhof, vorbei an futuristisch anmutenden, neuen Gebäuden, bis wir schließlich wieder am Konzerthaus ankommen.
Dieser dreistündige Rundgang durch den Stühlinger hat uns super gut gefallen. Unter dem Motto Kultur trifft Kulinarik haben wir viel Neues erfahren und sind uns anschließend alle drei einig – solche Touren machen wir nun öfter. Wir freuen uns schon drauf, wenn auch in der Wiehre im Laufe des Jahres eine solche Tour angeboten werden wird.
Danke, Eat the World, für diesen schönen, spannenden und schmackhaften Nachmittag!
Auf diese kulinarische Entdeckungstour wurden wir von Eat the World eingeladen, wofür wir uns herzlich bedanken. Es gab weder Vorgaben zum Schreiben des Artikels noch ein Honorar. Die Tickets wurden uns jedoch kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Artikel gibt ausschließlich meine freie und unbeeinflusste Meinung wieder. Ich schreibe stets ehrlich und authentisch und empfehle nur Dinge, von denen ich persönlich zu hundert Prozent überzeugt bin.
Hinterlasse einen Kommentar